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Düse zum Auftragen von Klebstoff Das Auftragen von Klebstoff in Bandform
auf unebene Werkstückteile, wie z. B. Schuhböden vor Befestigung der Laufsohle,
ist mit wesentlichen Schwierigkeiten verbunden. Das Problem, eine gleichmäßig dicke
Klebstoffschichtin Bandform auf unebene Flächen aufzutragen, wurde bereits durch
die besondere Ausbildung einer aus Gummi bestehenden Düse für den Klebstoff unter
Druck auftragende Maschinen gelöst. Die biegsame Düse schleift zum Auftragen des
Klebstoffes auf dem Werkstück entlang. Jedoch haben Düsen aus Gummi oder ähnlichen
Stoffen den Nachteil, sich sehr rasch abzunutzen, so daß sie öfters ersetzt werden
müssen. Ferner können diese Düsen nicht für längere Zeit, z. B. über Nacht, in ein
Lösungsmittel für den Klebstoff getaucht werden, um das Erhärten des Klebstoffes
in den Düsenleitungen zu verhindern, da sich die Düse dabei leicht zersetzt.
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Erfindungsgemäß wird eine Metalldüse verwendet, die aus mehreren voneinander
getrennten und unabhängig voneinander beweglichen Auftragteilen besteht, die sich
also dem unebenen Flächenverlauf des Werkstückes anpassen können und durch ihre
Stoffbeschaffenheit nicht vorzeitigem Verschleiß oder Zersetzen durch das Klebstofflösungsmittel
ausgesetzt sind.
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Es ist an sich bekannt, mehrere Düsen zu einer Düsenserie zusammenzufassen,
um hierdurch Klebstoff auf ein Werkstück in einer breiteren Zone aufzutragen. Diese
bekannten Düsen bestehen jedoch aus feststehenden, zusammengefaßten Röhren, so daß
also nicht die Möglichkeit gegeben ist, auf unebene Flächen Klebstoff auftragen
zu können. Dies
ist jedoch, wie schon erwähnt, von grundsätzlicher
Wichtigkeit, wenn es sich darum handelt, Klebstoff beispielsweise auf Schuhböden
u. dgl. aufzutragen.
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Auf der Zeichnung ist Fig. i eine Seitenansicht einer Maschine, an
der die Düse beispielsweise benutzt wird; Fig. 2 ist ein Schaubild der die Düse
abstützenden Federn und ihrer 'trägerplatte; Fig. 3 ist eine Endansicht des in Fig.
i dargestellten Maschinenteiles; Fig. 4 ist ein Schaubild der Kapillarröhrenträgerplatte;
Fig. 5 ist eine Ansicht der verschiedenen Bauarten der Auftragteile; .
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Fig. 6 ist ein Schaubild eines der in Fig. 5 dargestellten Auftragteile.
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Die Maschine entspricht in Bau- und Arbeitsweise den bekannten zum
Auftragen von Klebstoff unter Druck verwendeten Maschinen. Auf dem Maschinengestell
sitzt ein Klebstoffbehälter, aus dem der Klebstoff mittels einer Pumpe unter Druck
durch einen Schlauch 26 nach einer Düse 28 hin gepumpt wird, nachdem das den Klebstofffluß
steuernde Ventil 3o geöffr:et worden ist (Fig. i).
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Das Werkstück, im vorliegenden Falle ein auf einen Leisten 42 gesetzter
Schuh 4o (Fig. i), dessen Schaftrandteil über die Brandsohle 46 gezwickt und der
mit einem Gelenkstück 48 aus Metall versehen ist, wird mit dem Boden nach oben gegen
die Düse gehalten. Der Schuhbodenrandteil wird fortschreitend an der Düse 28 vorbeibewegt,
wobei das Werkstück durch eine Gummirolle 5o vorgeschoben wird.
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In einem Arm 56 (Fig. i) der Maschine ist eine - in Axialrichtung
verstellbare Welle 58 befestigt, durch deren Verstellung die Auftragsfelle des Klebstoffbandes
auf dem Schuhboden verändert wird. An dem Außenende der Welle 58 sitzt ein nach
unten zeigender,-durch ein Klemmlager und Klemmschrauben 62 (Fig. 3) auf der Welle
verstellbar befestigter L-förmiger Träger 6o, an dessen Unterende zwei waagerechte
Arme 64 und 66 (Fig. i) ausgebildet sind. In den Armen 64, 66 sind Aussparungen
mit waagerechten Unterflächen 68 und senkrechten Seitenflächen 69 (Fig.3) ausgebildet.
Der Düsenhauptteil 70 paßt satt zwischen die Arme 64. und 66, wobei seitliche
Flanschteile 72 des Hauptteiles 70 auf den Unterflächen 68 aufsitzen bzw.
nach Einschieben der Düse 28 zwischen die Arme 64, 66 gegen die die Arbeitslage
bestimmenden Seitenflächen 69 liegen. In dieser Lage wird die Düse durch einen Klemmhebel
74 (F i-. 3) gesperrt, der auf einem Bolzen 76 auf dem Träger 6o gelagert ist und
dessen unteres Gabelende 78 auf den Flanschteilen 2 aufsitzt und diese festklemmt.
wobei der Hebel 74 durch eine in den Träger 6o eingeschraubte, gegen das Oberende
des Hebels 74 anliegende _ Handschraube 8o gegen die Flanschteile 72 gedrückt wird.
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Die dargestellte Metalldüse 28 besteht aus einer Anzahl von unabhängig
voneinander beweglichen plattenähnlichen Auftragteilen 81, die verschiedene Formen
82 bzw. 84 bzw. 86 haben. Jeder Auftragteil hat eine Klebstoffleitung 124 (Fig.
3), die in eine Ausflußöffnung 88 innerhalb einer V-förmigen Rille go (Fig. 5) einmündet.
Die Rillen 9o sind in den Unterenden 83 der Auftragteile 81 ausgebildet. Die Auftragteile
82 und 86 bilden die Außenseiten der Düse. Damit die Breite des aufzutragenden Klebstoff
streifens genau festgelegt wird, sind die Außenkanten 92, 94 dieser Teile 82, 86
etwas länger als die entsprechenden Innenkanten 96, 98, wodurch verhütet wird, daß
sich der Klebstoff seitlich nach außen ausbreitet. Die Inrenkanten 96, 98 sind,
wie bei ioo dargestellt, ausgeschnitten, damit sich der Klebstoff seitlich nach
innen ausbreitet und mit dem durch die Auftragteile 84 ausgepreßten Klebstoff streifen
zusammenfließt, wobei in den Kanten io2 der Auftragteile 84 ausgebildete Ausschnitte
104 das Zusammenfließen erleichtern. Das Auftragen eines ununterbrochenen Klebstoffstreifens
oder -bandes wird durch die Rillen go-erleichtert, die verhindern, daß das Werkstück
die Ausflußöffnungen 88 verschließt, und die ferner stets mit Klebstoff angefüllt
bleiben. Die Rillenwände stehen vorzugsweise in einem Winkel von go° zueinander.
Bei Verwendung gewisser Klebstoffe jedoch schließen sie vorteilhafterweise nur einen
Winkel von 6o° zwischen sich ein.
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Wie dargestellt, besteht die Düse 28 beispielsweise aus sieben Auftragteilen
81, wobei die Seitenflächen der Auftragteile 81 an ihren Oberenden aneinanderliegen.
Die Auftragteile 8i sind auf einer Muffe iio (Fig. 3) beweglich gelagert. Infolgedessen
können die Auftragteile auch leichter zum Reinigen herausgenommen werden. Durch
die Muffe iio, die zwischen zwei Flanschteilen 114 des Hauptteiles 7o der Düse sitzt,
ist ein Bolzen i 16 gesteckt, der durch einen Vorstecket i 18 befestigt ist. Wie
in Fig. 5 dargestellt, sind die Unterenden 83 der Auftragteile 84 gleichmäßig breit
und die Mittelteile derselben schmäler, wie bei 112 in Fig.6 dargestellt ist, wodurch
eine Reibung zwischen den Teilen verringert wird. Ferner wird ermögiicht, daß auf
die Düse und zwischen die so entstehenden Öffnungen ein Lösungsmittel aufgetropft
wird, um das Zusammenkleben der Auftragteile 81 zu verhindern. Die Mittelteile der
äußeren Auftragteile 82 und 86 sind nur an den Innenseiten abgesetzt. Wie in
Fig.
i dargestellt, sind die Flanschteile 114 bei i zo ausgeschnitten, um eine Reibung
z,#vischen den äußeren Auftragteilen 82,. -86 und dem Hauptteil 7o der Düse zu verhindern
und das Zuführen des Lösungsmittels zu ermöglichen. Abwärtsbewegung der Unterenden
der Auftragteile 81 unterhalb einer bestimmten Ebene wird durch Anschlagen der Oberenden
85 der Auftragteile gegen den Hauptteil 70 verhindert.
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Der Klebstoff wird den AusflußÖffnungen 88 der Auftragteile 81 durch
eine Anzahl biegsamer Kapillarröhren 122 (Fig. 3) aus Metall zugeführt, deren Unterenden
in die Leitungen 124 gesteckt sind, wodurch Bescllädigung der Röhrenunterenden durch
Berührung mit dem Werkstück verhindert wird. - Die Bewegungsmöglichkeit der Auftragteile
81 wird hierdurch nicht vermindert, da die Röhren nicht nur in den Unterenden 83
gleiten, sondern auch, wenn die Auftragteile durch den Druck des Werkstückes aufwärts
bewegt werden, sich leicht biegen können. Die Röhren 122 sind in einer Trägerplatte
126 (Fig. 4.) eingesetzt, wobei die Oberenden der Röhren in eine Aushöhlung 128
ausmünden, die, wenn die Platte 126 durch Schrauben 130 (Fig. 3) mit dem Hauptteil
70 verbunden ist, mit einer Leitung 132 in dem Hauptteil in Verbindung stehen.
Das Oberende derLeitung 132 istJurch eine Leitung 134 in .dem Gehäuse 136,des Ventils
30 verbunden. Das Unterende des Gehäuses 136 ist durch Schrauben mit Flanschen
des Hauptteiles 7o verbunden.- Die Röhren 122 erstrecken sich durch eine in der
Platte i26 ausgebildete Nut 140, die durch ein Lötmittel ,i38 (Fig.4) ausgefüllt
wird, so daß die Röhren in der Platte 126 befestigt werden, wobei das Lötmittel
beim Löten keineswegs in die Röhren einfließen kann. Das Einstecken der Röhren 12,2
in die Leitungen 124 wird durch halbrunde, in den Unterenden 83 ausgebildete, mit
den Leitungen 124 in gleicher Flucht liegende Rillen 142 (Fig. 6) erleichtert. Wenn
die Unterenden 83 ungefähr in einer Flucht liegen, braucht der Arbeiter nur die
Platte 126 anzuheben und die Unterenden der Röhren 122 in die Rillen 142 zu drücken.
Gegen die Auftragteile 8i anliegende Federn i5o (Fig. 3) widerstehen dem Aufwärtsdruck
der Auftragteile und erleichtern das Einsetzen der Röhren in die Rillen 142. Wenn
die Röhren in die Rillen eingedrückt sind, können alle Röhren durch eine geringe
Abwärtsbewegung der Platte 126 (Fig. 3) in die Leitungen 124 eingeschoben werden.
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Die Unterenden 83 werden trotz der ungleichmäßigen Auftragflächen
der Werkstücke durch die Federn 15o nachgiebig gegen das Werkstück gedrückt. Die
Federn 150 liegen parallel zueinander und sind in einer Platte z 54 (Fig. 2) eingesetzt.
In der Unterfläche der Platte sind eine Anzahl paralleler Rillen 156 zur Aufnahme
der Oberenden der Federn i 5o ausgebildet. Ferner sind in. dem abgesetzten Teil
der Plattenunterfläche eine Anzahl aufwärts in eine Nut 158 der Platte einmündende
Löcher vorgesehen. Die Oberenden der Federn 150 sind ungefähr rechtwinklig nach
oben umgebogen und werden durch die Löcher gesteckt, so daß sie in der Nut 158 liegen,
in der sie durch ein die Nut ausfüllendes Lötmittel i6o befestigt werden. Die aufwärts
umgebogenen Unterenden der Federn i5o werden in V-förmige, in den Auftragteilen
81 ausgebildete Rillen 152 (Fig. 6) eingesetzt, worauf die Platte 154 durch Schrauben
162 (Fig. 3) an dem Hauptteil 70 befestigt wird.
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Damit die Auftragteile 81 nicht durch den Klebstoff aneinanderhaften,
wird auf, die Düse 28 ein Lösungsmittel für den Klebstoff durch ein Rohr 164 aufgetropft,
das in einem an dem Maschinengestell befestigten Träger 166 sitzt. Das Lösungsmittel
wird von einem Behälter 168 aus durch das Rohr .der Düse tropfenweise zugeführt.
Der Behälter wird durch einen Griff 170 verschlossen, und das Zuführen des Lösungsmittels
wird durch eine Schraubenmutter 172 geregelt.
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Der Arbeitsgang der Maschine ist wie folgt: Der Schuh wird mit dem
Boden nach oben, wie in Fig. i dargestellt, der Maschine dargeboten, worauf durch
Betätigung des Trethebels das Ventil 30 ;geöffnet und der Klebstoff durch die Düse
28 aufgetragen wird. Gleichzeitig tritt die Vorschubrolle 5o mit der Seite des Schuhes
in Eingriff und schiebt den Schuh weiter, so daß der Klebstoff längs der Schuhbodenkante
aufgetragen wird. Ein gleichmäßiges Auftragen des Klebstoffes wird durch die federbelasteten
Auftragteile ei, die sich einzeln dem Bodenverlauf des Schuhes anpassen, ermöglicht.
Jeder einzelne Auftragteil ist so schmal, daß seine Seit@enka.nten beim Auftragen
des Klebstoffes in Eingriff mit dem Schuhboden bleiben. Infolgedessen wird ein ununterbrochener
und gleichmäßig dicker Klebstoffstreifen aufgetragen.