-
Um eine Achse schwingende Düse zum Auftragen von unter Druck zugeführtem
Klebstoff auf Werkstücke Bei der Schuhherstellung werden Schuhsohlen und ähnliche
Werkstücke am Rand mit Klebstoff bestrichen. Das Auftragen des Klebstoffes wird
zweckmäßig durch Maschinen vorgenommen. Unter anderem sind dafür Maschinen bekannt,
bei welchen die Werkstücke selbsttätig sowohl durch eine Fördereinrichtung fortbewegt
als auch an ihrer Kante geführt werden.
-
Der Klebstoffauftrag erfolgt unter Druck durch eine Auftragdüse, die
ungefähr senkrecht oberhalb der Auftragebene des Werkstückes angeordnet ist. Nach
dem Einführen des Werkstückes in die Maschine wird die selbsttätige Fortbewegung
durch einen Fußhebel eingeschaltet und gleichzeitig ein Ventil geöffnet, wonach
der Klebstoff aus der Auftragdüse auf das Werkstück ausströmt.
-
Erfahrungsgemäß wird der Klebstoffauftrag nur dann einwandfrei und
gleichmäßig, wenn die untere Klebstoff-Ausflußkante der Auftragdüse das Werkstück
leicht berührt oder wenn zwischen dieser Kante und der Auftragebene des Werkstückes
nur ein ganz geringer Luftspalt vorhanden ist. Die Werkstücke, z. B. Schuhsohlen
mit ausgeschärften Gelenken, sind jedoch meist uneben.
-
Die bekannten Auftragdüsen sind wohl in lotrechter Richtung einstellbar,
lassen jedoch an den ausgeschärften Gelenken der Schuhsohlen einen zu großen Luftspalt
zwischen Auftragdüse und Auftragebene. Die Folge davon ist, daß am äußeren Rand
der Gelenke, wo der größte Luftspalt entsteht, kein Klebstoff aufgetragen wird.
-
Zur Abhilfe wurde schon versucht, Düsen aus elastischem Werkstoff,
z. B. aus synthetischem Gummi, zu verwenden. Der elastische Werkstoff wird jedoch
durch die Lösungsmittel der Klebstoffe in kurzer Zeit zersetzt.
-
Weiter wurde versucht, Düsen aus einzelnen beweglichen Gliedern zu
verwenden, derart, daß sich die Ausflußkanten der Düsen den Unebenheiten der Werkstücke,
z. B. den ausgeschärften Gelenken der Schuhsohlen, anpassen. Diese Glieder üben
aber auf die Auftragebene einen zu starken Druck aus und beeinträchtigen so das
selbsttätige Fortbewegen nachteilig. Außerdem sind derartige Düsen sehr verwickelt
und daher teuer in der Herstellung.
-
Gemäß der Erfindung werden die bekannten Düsen zum Auftragen von unter
Druck zugeführtem Klebstoff auf Werkstücke, insbesondere Schuhsohlen, dadurch verbessert,
daß die waagerechte Schwingachse der nach Art eines einarmigen Hebels schwingenden
Auftragdüse auf der der äußersten Auftrag- oder Ausflußkante entgegengesetzten Seite
der Auftragdüse liegt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein schwingender
Düsenteil mit abnehmbarer Düsenplatte und in dieser eingearbeiteten Ausflußöffnungen
mit einem gleichmittig zur Schwingachse raumfest gelagerten Schwingbolzen verbunden,
ferner sind zum Zuleiten des Klebstoffes zu dem schwingenden Düsenteil in dem Schwingbolzen
eine Ringnut, eine Querbohrung sowie mit dem Schwingbolzen gleichmittige Längsbohrungen
und zum Abdichten des Klebstoffes beidseitig der Ringnut Dichtungen vorgesehen.
-
Durch die erfindungsgemäß ausgebildete Lagerung des Drehpunktes paßt
sich die untere Klebstoffausflußkante der Düse den Unebenheiten der Werkstücke,
z. B. den ausgeschärften Gelenken der Schuhsohlen, selbsttätig an, ohne daß dabei
das selbsttätige Fortbewegen durch zu starken Druck der Düse gestört wird.
-
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Teilansicht einer Klebstoffauftragmaschine mit
bekannter Anordnung der Auftragdüse, Fig. 2 und 3 je eine gemäß der Erfindung ausgebildete
Auftragdüse, Fig.4 die Vorderansicht der Auftragdüse in vergrößerter Darstellung,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie a-b der Fig. 4, Fig. 6 die Rückansicht der Düsenplatte,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie c-d der Fig. 6.
-
Der Klebstoff wird in an sich bekannter Weise durch die Schlauchleitung
1 dem Ventilgehäuse 2 unter Druck zugeführt. Bei der in Fig. 1 gezeigten Stellung
ist das Ventil 3 durch 1\Tiederdrücken eines in der Zeichnung nicht dargestellten
Fußhebels über die Zugstange 4 geöffnet. Die durch ein in der Zeichnung nicht
dargestelltes
Zahnradgetriebe angetriebenen Förderrollen 5 und 6 sind in Arbeitsstellung.
-
Zwischen den Förderrollen ist das Werkstück 7 eingeführt und wird
in der gezeichneten Stellung selbsttätig sowohl gefördert als auch durch die Führung
S der Kante entlang geführt.
-
In Fig. 1 ist eine Auftragdüse 9 der bisher bekannten Bauart gezeichnet.
Sie kann durch die Stellschraube 10 über- den-Drehpunkt 11 in ungefähr lotrechter
Richtung verstellt werden, wodurch der Düsenabstand der Stärke des Werkstückes angepaßt
werden kann.
-
In Fig. 1 ist die Schuhsohle 7 durch das ausgeschärfte Gelenk geschnitten
eingezeichnet. Der durch die waagerechte Arbeitslage der bekannten Auftragdüse und
der Neigung der Schuhsohle sich ergebende Luftspalt 12 ist aus der Zeichnung deutlich
ersicht-1ich. Durch diesen Luftspalt wird der Klebstoffauftrag an der ausgeschärften
Stelle unregelmäßig. Es ist in manchen Fällen erforderlich, die Schuhsohlen an dieser
Stelle nachträglich noch von Hand nachzustreichen.
-
Durch eine Auftragdüse 13 gemäß der Erfindung, wie sie in Fig.2 dargestellt
ist, wird diese bekannte Düsenanordnung verbessert. Die erfindungsgemäß ausgebildete
Auftragdüse 13 wird an Stelle der Auftragdüse 9 in das Ventilgehäuse 2 eingesteckt.
Die Fig. 2 zeigt ferner einen Schnitt durch eine Schuhsohle 15 an der nicht ausgeschärften
Stelle und die waagerechte Lage der Auftragdüse 13 an dieser Werkstückstelle. Diese
Auftragdüse ist erfindungsgemäß an einem Teil der Maschine schwingbar gelagert.
Vorzugsweise liegt der Schwingmittelpunkt 14 entgegengesetzt zur äußeren Auftragkante
17. Wenn nun eine unebene Stelle des Werkstückes, beispielsweise eine ausgeschärfte
Stelle der Schuhsohle, unter die Auftragdüse gelangt, so schwingt diese infolge
des auf ihr lastenden Druckes um den Drehpunkt 14 und stellt sich entsprechend der
Schräge des Werkstückes selbsttätig auf diese Schräge ein. Diese Arbeitslage der
erfindungsgemäß ausgebildeten Auftragdüse ist in Fig. 3 gezeigt, in welcher ein
Ouerschnitt durch die Schuhsohle 15 am ausgeschärften Gelenk dargestellt ist. Die
Auftragdüse 13 hat sich um den Drehpunkt 14 entsprechend der Schräge der Sohle nach
unten geneigt, so daß die Klebstoff-Ausflußkante 16 der Form der Ausschärfung selbsttätig
angepaßt wird.
-
Durch diese Schwenkbewegung wird also erreicht, daß zwischen der Klebstoff-Ausflußkante
16 und dem Werkstück 15 kein wesentlicher Luftspalt mehr entsteht. Der Klebstoffauftrag
wird demnach am ganzen Sohlenrand gleichmäßig und einwandfrei.
-
In den Fig. 4 und 5 ist die Auftragdüse gemäß der Erfindung in vergrößertem
Maßstab gezeichnet. Ein Zwischenstück 20 ist im Ventilgehäuse 2 befestigt.
Die Auftragdüse 13 schwingt erfindungsgemäß um den Drehpunkt 14. Um die Schwenkbewegung
zu begrenzen, ist eine Stellschraube 21 vorgesehen. Der Klebstoff wird der Auftragdüse
durch Kanäle 22, 22a und 22 b und durch einen in einem Schwingteil 23 liegenden
Kanal 23a hindurch zugeführt. Im Schwingteil 23 liegen ferner eine Ringnut 24 mit
Ouerbohrungen 25 für die Zuführung des Klebstoffes zu dem Kanal 23 a. Beiderseits
der Ringnut 24 sind elastische Dichtungen 26 eingelegt. Diese Dichtungen haben die
Aufgabe, den Austritt des Klebstoffes nach außen zu verhindern.
-
An den Kanal 23 a schließt sich ein Kanal 31 an, aus dem der Klebstoff
einer abnehmbaren Düsenplatte 27 zufließt. Die Düsenplatte 27 selbst ist in der
Fig. 6 in Richtung A der Fig. 5 gesehen gezeichnet. Die Düsenplatte 27 ist mittels
Schrauben 32 an dem die Schwingbewegung um die durch Punkt 14 gehende Achse ausführenden
Teil 23 befestigt. In die Düsenplatte sind Ausflußöffnungen 30 eingearbeitet.