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Maschine zum Abglasen von Schuhwerkteilen Die Erfindung betrifft Abglasmaschinen,
insbesondere zum Abschleifen der Frontflächen unbefestigter Schuhabsätze.
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Es ist allgemein üblich, die Frontflächen von Absätzen für gewisse
Schuharten vor der Anbringung des Absatzes auf dem Schuh abzuglasen, wobei das.
Abgbasen zwecks Erhaltung einer glatten Oberfläche gewöhnlich in zwei getrennten
Arbeitsabschnitten vorgenommen wird. Indem ersten Arbeitsabschnitt erfolgt das Abglasen
durch ein grobes Abglasmittel, während in dem letzten Arbeitsgang ein ziemlich feines
Abglasmittel verwandt wird. Gewöhnlich werden hierzu zwei Abglasrollen von verschiedener
Griffigkeit verwandt, wobei nach Beendigung der ersten Abglastätigkeit der Absatz
weggenommen und in Eingriff mit der anderen Abglasrolle gebracht -werden muß, was
im Laufe eines Tages ein ziemlicher Arbeitsverlust ist.
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Es sind an sich bereits Maschinen für die verschiedenartigsten Zwecke
vorgeschlagen worden, bei denen neben- bzw. übereinanderliegend Bearbeitungswerkzeuge
verschiedener Drehrichtung bzw. verschiedener Griffigkeit angeordnet sind. Diese
hatten entweder den Zweck, je noch der Faserstruktur des Holzes entweder auf dem
Werkzeug der einen oder der anderen Drehrichtung die Holzstucke bearbeiten zu können,
um eine glatte Bearbeitung zu erreichen:, oder aber den Zweck, in einem Arbeitsgang
zwei Arbeitsstücke, und zwar das eine mit einem groben: und das andere mit einem
feinen Werkzeug gleichzeitig bearbeiten zu können und dadurch die Arbeitskraft der
Maschine besser auszunutzen.
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Der Erfindungsgegenstand betrifft nunmehr eine Sondermaschine zum
Abglasen von Schuhwerkteilen, insbesondere von Absätzen, die ebenfalls mit einer
Mehrzahl von angetriebenen Abglasvorrichtungen verschiedener Griffigkeit ausgestattet
ist. Gemäß der Erfindung ist nun; bei dieser Maschine ein nachgiebiger Werkstückträger
so angeordnet, daß er auf Grund seiner Nachgiebigkeit durch Druck aus der Stellung
gegenüber der einen Abglasvorrichtung in eine Stellung gegenüber der anderen Abglasvorrichtung
gebracht werden kann. Dadurch wird eine nochmalige Einspannung des Werkstückes bei
der Bearbeitung an der zweiten Arbeitsstelle mit dem Werkzeug geringerer Griffigkeit
vermieden und die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht: Gleichzeitig hat dies aber zur
Folge, daß die Arbeitsgenauigkeit vergrößert wird, was insbesondere bei Schuhwerkteilen,
beispielsweise Schuhwerkabsätzen, von großer Wichtigkeit ist:
Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
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Fig. x ist eine Vorderansicht der Maschine. Fig.2 ist eine rechte-
Seitenansicht der Maschine.
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Fig.3 ist eine Draufsicht der Maschine mit entferntem Deckel.
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Fig.4 ist eine Vorderansicht einer besonderen Vorrichtung der Maschine.
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Die dargestellte Maschine besteht aus einer hohlen Säule i mit einem
Maschinemkopf 3. Eine senkrechte Welle 7 in Lagern 5 trägt an ihrem unteren Ende
zwei Riemenscheiben 9 und i i. Eine waagerechte Welle 13 befindet sich in
der Nähe des Fußes: der Säule z in Lagern 12 und trägt an ihrer linken Seite feste
und lose Riemenscheiben 15 und 17. Ein Riemenausrücker ig ist an einer in der Säule
i gleitbaren Stanige 2i befestigt, die mit einem bei 25 an der Vorderseite der Säule
angelenkten Handgriff 23 verbunden ist. Bewegung des Handgriffes 23 verursacht eine
Gleitbewegung der Stange 2i und somit Verschiebung des Ausrückers ig. Die Welle
13 wird mittels der festen Riemenscheibe 15 durch irgendeinen Kraftansch:luß getrieben.
Ungefähr in der Mitte der Welle 13 befindet sich eine Riemenscheibe 27. Ein
Riemen 29 läuft von. der Riemenscheibe 27 nach einer der Riemenscheiben: 9 oder
i i. Die Riemenscheiben g und ii besitzen verschieden große Durchmesser, so daß
die Welle 7 in verschiedenen Geschwindigkeiten getrieben werden kann. Um den Riemen
29 immer angespannt zu halten, läuft er über zwei verstellbare Riernenscheiben
31, 33. Diese Riemenscheiben sind wie folgt angebracht: Eine Konsole 37 ist
an der Säule i durch einen Bolzen 35 befestigt und weist einen bogenförmigen Schlitz
39 .auf. In diesem Schlitz ist ein die Riemenscheibe 33 tragender .Bolzen 43 verstellbar
angebracht und kann, durch eine Mutter mit einem Handgriff 41 festgestellt werden.
An dem Bolzen 43 ist ebenfalls ein Hebel 45 angebracht, der an seinem rückwärtigen
Ende die Riemenscheibe 31 trägt und dessen vorderes Ende drehbar an einem
Arm 47 eines Winkelhebels angebracht ist. Der Hebel ist bei 49 an der Säule i drehbar.
Der andere Arm 51 des Winkelhebels besitzt die Gestalt eines Handgriffes. Die Bewegungsbahnen
des Bolzens, 43 in dem Schlitz 39 und der Drehveribindung zwischen dem Hebel 45
und dem Arm 47 sind gleich bezüglich ihrer Krümmung und Richtung, so daß der Hebel
45 eine Parallelbewegung ausführt. Durch Lösen des Sperrhebels 4i -und entsprechende
Bewegung des Handgriffes 51 können die Riemenscheiben 31, 33 von ihrer in
Fig. 2 dargestellten Stellung, in: der der Riemen 2g die Riemenscheibe 9 treibt,
in eine Stellung bewegt werden, in der der Riemen z9 die Riemenscheibe i i treibt.
In gleicher Weise können die Riemenscheiben 34 33 wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückbewegt werden, wobei .auf Grund der vorliegenden Anordnung der Riemen 29 immer
unter Spannung gehalten wird. Um ,die Verstellung der Riemenscheiben 31, 3.3- zu
erleichtern, kann die Spannung des Riemens 29 etwas gelöst werden, und zwar mittels
eines kurzen Schlitzes 46 in dem Hebel' 45, auf Grund dessen der Hebel 45 sich nach
links unter der Spannung des Riemens 29 bewegen kann, wenn der Sperrhebel 41 gelöst
wird. Bevor der Hebel 45 in der -einen oder anderen Stellung festgeklemmt wird,
wird er zunächst nach rechts bewegt, um den Riemen 29 wieder voll anzuspannen.
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An, dem oberen Ende der Welle 7 befindet sich eine Rolle 53 für die
Abschleifriemen. Der Hauptteil der Rolle 53 besteht aus Holz; eine metallene Lagerbüchse
55 der Rolle steht mit der Welle 7 in Eingriff. Die Außenfläche der Rolle 53 ist
mit einem Filzmantel 57 belegt. Die Rolle 53 ruht auf einen festen Bund 59 an der
Welle 7 und ist zur Aufnahme des. Bundes 59 bei 61 ausgebuchtet. Das obere Ende
der Welle 7 ist verkleinert und mit einem Schraubengewinde versehen, so daß die
Rolle 53 durch eine Mutter 63 festgeschraubt werden kann. Die Mutter 63 sitzt in
einer Aushöhlung 65 der Rolle.
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Über die Rolle 53- läuft ein grobes Abschleifband 67 und ein feines
Abschleifband 69, wobei das grobe Band sich über dem feinen Band befindet. Die Bänder
67, 69 sind endlose Riemen, deren Arbeitsflächen mit Abglasmaterial belegt sind.
Auf einer senkrechten Welle 71 (Fig. 4) in dem Maschinenkopf 3 befinden sich
zwei Teile 73, 75, die die Riemenscheiben 77, 79 tragen, um welche die Abschleifbänder
67, 69 laufen. Die Lage oder die Winkelverstellung der Riemenscheiben 77, 79 kann
-durch getrennte Verstellvorrichtungen verändert werden. Die Verstellvorrichtungen
für beide Riemenscheiben 77, 79 sind einander gleich, so daß nur eine beschrieben
werden soll. Die Riemenscheibe 79 z. B. sitzt auf einer kurzen, senkrechten Welle
8i, die sich auf einem Teil 83 befindet. Der Teil 83 ist durch einen Zapfen 85 an
einem Arm 87 angelenkt, der sich von dem Teil- 75 aus erstreckt. Der Teit-83
besitzt einen nach hinten ragenden Arm, 89 (Fig. 3). Unterhalb dieses Armes befindet
sich ein Bolzen gi, der von einem sich von dem Teil 75 aus erstrekkenden
Arm, 93 getragen wird. Eine Stange 95 ragt durch den Endteit des Armes 89 und durch
den Kopf des Bolzens gi und ist in diesen beiden Teilen eingeschraubt. Das Schraubengewinde
des Teiles der Stange g5,
der durch den Arm 89 ragt, ist
umgekehrt gerichtet als das Schraubengewinde des Teiles der Stange 95, der durch
den Bolzen g= ragt, so daß bei Drehung der Stange 95 vermittels des Knaufes
97 an dem oberen Ende der Stange der Arm 89 bezüglich des Bolzens
g= verstellt wird. Auf Grund dessen wird der Teil 83 um den Bolzen 85 gedreht, wodurch
eine leichte Winkelverstellung der Riemenscheibe 7g erfolgt. - Der Teil 75 besitzt
weiterhit einen nach vorn ragenden Ansatz 99, an dem das eine Ende einer
Stange ioi .angelenkt ist. Die Stange ioi ragt durch eine Öffnung in der die Abschleifbänder
umgebenden Wand 103 des Maschinenkopfes und besitzt einen Absatz =o5. In einem senkrechten
Loch indem Ansatz 105 befindet sich ein kurzer Bolzen 107, der an einer Seite
abgeflacht ist. Der Bolzen 107 besitzt ein waagerechtes Bohrloch, durch welches
die Stange ioi ragt. Die Stange ioi trägt an ihrem Ende eine Schraube iog und eine
Sperrmutter i i i. Auf Grund dieser Anordnung wird, wenn das Abschleifband
69 zu lose ist, die Schraube iog angezogen, wodurch der Teil 75 im Gegenzeigersinn
um die Welle 71 geschwungen wird (Fig.3) und somit das Abschleifband angespannt
wird.
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Die Maschine besitzt einen Werkstückträger in Gestalt eines Tisches
113. Der Tisch hat zwei nach unten ragende Ansätze 115, die an einem Träger 117
angelenkt sind. Auf Grund dieser Anordnung kann. der Tisch in eine jegliche gewünschte
Winkelstellung gekippt werden und in dieser Stellung durch Anziehen: einer Sperrmutter
iig mit einem Handgriff 121 festgehalten werden:. Der Träger 117 ist in einer schwalbenschwanzförmigen
Führung 123 in einem Block 125 vorwärts oder rückwärts bewegbar. Durch eine Schraube
127 kann; der Träger 117 bezüglich des Blockei 125 festgehalten werden. Der Block
12,5 wird von zwei Säulen 129, 131 getragen, die gleitbar durch eine Konsole 133
ragen. Die Konsole 133 erstreckt sich von dem Maschinenkopf 3 nach vorn.. In dem
unteren Ende der Säule 129 ist eine Schraube 135 axial eingeschraubt, an der eine
Hülse 137 aufgesteckt ist. Ein Teil 132 ist an der Säule 131 angeklemmt und umgibt
die Hülse 137. Zwischen dem Teil 139 und dem hervorragenden Teil des Maschinenkopfes,durch
welche die Säule 12g ragt, ist eine lederne Vorsteckscheibe 141 eingefügt. Zwei
Federn 143 an Stiften 145, 147 verbinden die Konsole 13.3 mit dem Teil 139. Diese
Federn 143 halten gewöhnlich den Tisch 113 in emporgehobener Stellung. Die genaue
Einstellung des Tisches in emporgehobener Stellung wird durch Lockern des Teiles
139 von der Säule 131 und entsprechende Drehung der Schraube 135 an ihrem Kopf 149
bewirkt. Nach Vollendung der Einstellung wird der Teil 139
wieder an der Säule
131 festgeklemmt.
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Die Maschine besitzt ebenfalls eine Staubsammelanlage. Auf dem Maschinenkopf
ist ein abnehmbarer Deckel 151 angebracht. Es sei bemerkt, daß bei der Bearbeitung
von verschiedenen Gattungen von: Arbeitsstücken es oft nötig ist, Rollen 53 verschiedenen
Durchmessers zu verwenden. Um die Staubsammelvorrichtung wirkungsvoll an die Rollen
verschiedenen Durchmessers anpassen zu können, ist ein Verschlußschieber 153 in
der Nähe der linken Seite der Rolle 53 durch Schrauben 155 an der Wand 103 angebracht,
während die Saugöffnung der verstellbaren Ableitung 157 in -der Nähe der rechten
Seite der Rolle 53 liegt. Wird z. Beine Rolle 53 von kleinerem Durchmesser als die
vorher verwandte Rolle eingesetzt, so werden die Schrauben 155 gelockert und der
Verschlußschieber 15.3 .der Rolle genähert, so daß seine Kante sich in unmittelbarer
Nähe der Rollenoberfläche befindet, während die Saugöffnung der Ableitung 157 ebenfalls
in unmittelbarer Nähe der neuen Rolle gebracht wird. Die Wand 103 ist in
der Nähe des Vorderendes der Ableitung 157 ausgeschnitten, um eine Verstellung der
letzteren zu gestatten. Ein gleitbarer Verschlußschieber 159 dient dein Zweck, die
Lücke zwischen der Wand 103 und der Ableitung 157 so weit wie möglich zu verschließen.
Die Ableitung 157 ist durch eine Röhre i61 mit einem Absauger- 163 verbunden, -wobei
eine andere Ableitung, deren Öffnung in Fig.3 bei 165 angedeutet ist, ebenfalls
nach dem Absauger 163 von dein Innern des Maschinenkopfes aus führt. Der Absauger
wird durch einen. Riemen 167 von der Riemenscheibe 169 an der Welle 13 angetrieben.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Mascbine ist -wie folgt: Sollen
Absätze verschiedener Gattungen an ihren Frontflächen (deren Wölbung meist verschiedenartig
ist) abgeschliffen werden, so werden, vorzugsweise Rollen 53 von verschiedenem Durchmesser
verwandt, die leicht auf die Welle 7 aufgesteckt oder von dieser abgenommen werden
können. Es kann z. B. die Maschine mit drei auswechselbaren Rollen ausgestattet
sein, die Durchmesser von 20 cm, 12,5 cm und =o cm besitzen. Wenn die Rolle von
größerem Durchmesser in die Maschine eingesetzt wird, so wird der Riemen 29 um die
Riemenscheibe 9 an derWelle 7 laufen gelassen. Wird jedoch die größere Rolle durch
eine kleinere ersetzt, so ist es wünschenswert, den Riemen 2g auf die kleine Riemenscheibe
i i überzuschalten. Auf diese Weise bleibt die Geschwindigkeit der Abschleifbänder
67, 69
im wesentlichen. die gleiche, obwohl zeitweise Rollen von
verschiedenem Durchmesser zum Antreiben der Welle 7 verwandt werden.
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Die Frontfläche des abzuschleifenden Absatzes. ist gewöhnlich bereits
beschnitten. Die l\Teigung der allgemeinen Ebene der Absatzfrontfläche zur Senkrechten
ist in verschiedenen Gattungen von Absätzen etwas. verschieden. In der dargestellten
Maschine kann diesem Umstand leicht dadurch Rechnung getragen werden, daß der Tisch
113, wie beschrieben, winkelartig verstellt wird. Ebenfalls kann die Stellung des
Tisches längs der Führung 123 in Anpassung an den Durchmesser der Rolle 53 verändert
werden. Der zu bearbeitende Absatz wird mit seiner Befestigungsfläche nach unten
und mit der Frontfläche nach den Abschleifbändern zu von dem Arbeiter auf den Tisch
113 aufgesetzt. Da der Randteil .der Befestigungsfläche gewöhnlich an oder in der
Nähe der Frontfläche des Absatzes ausgeschweift ist, ist- ein passend gewölbter
Ansatz 171 auf dem Tisch 113 angebracht, so daß der Absatz sicherer auf dem Tisch
113 aufsitzt. Wie erwähnt, wird .der Tisch durch die Feder 143 in emporgehobener
Stellung gehalten. In dieser Stellung liegt die Frontfläche des Absatzes gegenüber
dem oberen groben Abglasband167. Der Arbeiter preßt sodann den Absatz auf dem Tisch
I13 gegen das Band 67, bis der Absatz hinreichend abgeglast ist, worauf der Arbeiter
den Absatz samt dein Tische nach unten gegen: die Wirkung der Federn 143 drückt.
Die Frontfläche des Absatzes liegt dann gegenüber dem unteren oder feinen Abglasband,
und. die Abglastätigkeit wird an dieser Stehle vollendet. Bei Wegnahme des Absatzes
von dem Tisch kehrt natürlich der Tisch in seine obere Stellung zurück. Wie ersichtlich,
vollzieht sich die Gesamtabglastätigkeit im wesentlichen in einem Arbeitsgang, ohne
daß der Absatz von der Abglasvorrichtung entfernt werden muß. In der Praxis wird
oft ein ununterbrochenes Herabbewegen des Absatzes über die beiden Abglasbänder
genügen. In diesem Falle braucht der Arbeiter den Absatz nur in richtiger Stellungauf
dem Tisch 113 aufzusetzen und dann ihn gleichzeitig gegen die Abglasbän:der anzudrücken;
und herabzudrücken.
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Damit der Absatz .durch .die Abglasbänder nicht vom Tische weggerissen
wird, besitzt der Tisch 113 einen durch eine Schraube 175 befestigten Anschlag 173.
Der Anschlag 173 liegt gegen die Seitenfläche des Absatzes in Arbeitsstellung an.