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Maschine zum Zubereiten von Schuhsohlen Die Erfindung bezieht sich
auf Maschinen zur Zubereitung von Schuhsohlen, insbesondere auf eine Maschine zur
Verminderung der Randkante der Befestigungsfläche von Außensohlen und zur gleichzeitigen
Aufrauhung dieser Randkante, damit sie für den Sohlenkleber aufnahmefähig wird.
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Seit vielen Jahren ist es allgemeiner Brauch gewesen, Außensohlenstücke
auszustanzen, dann den Randteil des Vorderteiles der Sohlen zu vermindern, den Schenkelteil
der Sohle herzustellen und die verminderten Randteile aufzurauhen. All dies geschieht
in besonderen Vorgängen. Bisher sind Maschinen gezeigt worden, bei welchen diese
Vorgänge möglicherweise nacheinander durch eine Reihe von @Verkzeugeri ausgeführt
werden können. Jedoch sind diese Maschinen kompliziert, teuer und fordern für ihre
einwandfreie Bedienung Facharbeiter.
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Ein allgemeines Kennzeichen der Erfindung ist eine Maschine für die
aufeinanderfolgende Behandlung des Randteiles der Befestigungsfläche einer Außensohle
zur Verminderung oder Abschrägung dieses Teiles und seiner gleichzeitigen Aufrauhung.
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Ein anderes Merkmal der Erfindung ist eine Maschine mit einem einzigem
Schneidwerkzeug für die aufeinanderfolgende Behandlung des Randteiles der Befestigungsfläche
einer Außensohle zur Verminderung oder Abschrägung dieses Teiles und seiner gleichzeitigen
Aufrauhung.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal ist eine Maschine zur Verminderung
und Aufrauhung der
Sohlenkante, die in der Konstruktion einfach
und leicht zu bedienen ist und durch welche die Kosten für die Zubereitung von Außensohlen
beträchtlich verringert werden.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen weiter erläutert. Es ist
Fig. i eine Draufsicht einer Maschine für die Zubereitung von Außensohlen, Fig.
2 eine Seitenansicht der Maschine der Fig. i, Fig. 3 zum Teil eine Seitenansicht
in vergrößertem Maßstab und zum Teil im Schnitt zur besseren Darstellung der Maschinenteile,
Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Seitenansicht mit der gesenkten Schneidblattscheibe
zum leichteren Auswechseln des Schneidblattes, Fig. 5 ein Teilschnitt nach der Linie
3-3 der Fig. 3, Fig. 6 eine Vorderansicht der Förderschraube in vergrößertem Maßstab,
Fig. 7 ein Schnitt nach der Linie 7-7 der Fig. 8, Fig. 8 eine Teildraufsicht in
vergrößertem Maßstab, aus welcher sich die gegenseitige Lage des Schneidblattes,
der Sohlenkantenführungen, der Führungsschraube und des Sohlenhalters ergibt, Fig.
9 eine Teildraufsicht des Werktisches, aus welcher der fortschreitende Weg einer
zu bearbeitenden Sohle ersichtlich ist, Fig. io eine Draufsicht einer Außensohle
nach ihrer Bearbeitung durch die Maschine gemäß der Erfindung, Fig. i i ein Querschnitt
durch den vorderen Teil der Sohle der Fig. io, Fig. 12 ein Querschnitt durch den
Schenkelteil der Sohle der Fig. io.
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In den Zeichnungen ist eine Maschine für die Behandlung der Randteile
von Außensohlen gezeigt. Sie besteht aus einem gegossenen oder anders hergestellten
Rahmen io mit einem Winkelstück i i an seiner inneren Vorderfläche und einem Winkelstück
12 an seiner inneren hinteren Fläche zum Tragen der U-Träger 13 und 14, auf welchen
der gesamte Sohlenschneidmechanismus befestigt ist. Die Konsole 15 ist auf den U-Trägern
aufgeschraubt, und ihr oberes Ende ist mit einem Lager 16 zur Lagerung der Antriebswelle
17 versehen. Die Scheibe 18 ist auf der _'lntriebswelle 17 befestigt. Sie wird durch
die Scheibe i9 über den Riemen 20 und die Scheibe 21 auf der Welle eines am U-Träger
13 verstellbar montierten Elektromotors 22 angetrieben.
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Das Lager 16 der Konsole 15 ist mit einem Ansatz 23 mit einem kleineren
Durchmesser versehen, an welchem das Gußstück 24 als Arm angelenkt ist. Sein Ende
25 dient zur Aufnahme des Schlittens 26, der durch die Querplatten 27 in Stellung
gehalten wird. Der Zapfen 28, auf welchem die nicht angetriebene Scheibe 29 sitzt,
ist bei 3o an den Ohren 31 des Schlittens 26 verschwenkbar befestigt und kann in
einer Stellung gesperrt werden, in der die Scheiben i8 und 29 ausgerichtet sind,
so daß genau das endlose biegsame Schneidblatt 32 in Form einer Bandsäge mit vorspringenden
Zähnen geführt wird.
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Wie später erläutert wird, wird die Scheibe 18 im Uhrzeigergegensinne,
wie aus Fig. 3 ersichtlich, angetrieben. Da die Sclleil)eIl 18 und 29 im Abstand
voneinander liegen, hat das Schneidblatt 32 zwischen den beiden Scheiben einen Teil,
welcher eine gerade Linie bildet und nachher als Weg des Schneidblattes bezeichnet
wird.
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Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, kann der Ar-rn 24 um seinen
Drehpunkt auf der Konsole 15 durch einen Hebelmechanismus zum Senken der Scheibe
29 für das leichtere Auswechseln des Schneidblattes geschwenkt werden. Dies kann
durch die Bewegung des Handhebels 33 erreicht werden, welcher am Zapfen 34 des am
U-Träger 14 angebrachten Lagers 35 befestigt ist. Der ebenfalls am Zapfen 34 befestigte
Arm 36 ist bei 37 mit dem unteren Ende des Hebels 38 gelenkig verbunden, welcher
bei 39 an dem Ende 25 des Armes 24 angelenkt ist. Das obere Ende des Hebels 38 ist
gegabelt und umfaßt einen Stift 40. Der Stift ragt von einer in einer Bohrung 42
des Armes 24 und in einer Bohrung 43 eines Ohres des Schiebers 26 geführten Stange
41 vor. Die in die Stange 41 geschraubten Muttern 44 bewegen den Schlitten 26 nach
hinten, wenn der Arm 24 gesenkt wird, so daß das Schneid Blatt 32 entspannt wird.
Nach Anbringen eines neuen Schneidblattes wird der Handhebe133 nach hinten bewegt,
bis die Anschlagschraube 45 gegen die Platte des Lagers 35 stößt und die Feder 46
durch die Halskrause 47 der Stange 41 zusammengedrückt wird, wodurch der Schlitten
26 so bewegt wird, daß das Schneidblatt 32 wieder gespannt wird.
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Zur Führung des Schneidblattes 32 sind die gewöhnliche Form einer
Rollenkantenführung 48 und einstellbare Führungen 49 und 5o vorgesehen. Sie werden
von einer am Arm 24 verstellbar befestigten Konsole 51 gehalten.
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Der Werktisch 52 paßt in eine Öffnung 53 an der Decke des Rahmens
io. Seine Unterseite ist mit Ohren 54 versehen, welche die Gabel 55 umfassen, an
der der Tisch verschwenkbar durch den Stift 56 befestigt ist. Die Gabel 55 ist an
einem gleitbaren Block 57 befestigt, welcher durch die Querplatten 58 in einem Schlitz
59 der Konsole 6o gehalten wird.
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Die Höhe des Tisches 52 kann durch Drehen des Bolzens 61 eingestellt
«-erden. Sein eines Ende hat ein rechtsgängiges Gewinde in dem gleitbaren Block
57. Sein anderes Ende hat ein linksgängiges Gewinde im Ohr 62 der Konsole 6o.
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Der Sohlenhalter 63, dessen Einzelheiten in der Fig. 7 gezeigt sind,
ist mit zwei auseinanderliegenden Öffnungen 64 versehen, in welche die an dem Tisch
52 angeschraubten und durch die Muttern 66 in Stellung gehaltenen Stifte 65 gesteckt
sind. Die Federn 67 drücken den Sohlenhalter 63 von' dem Schneidblatt 32 weg nach
oben. Mit Hilfe von Rändelmuttern 68 kann die Höhe des Sohlenhalters 63 für die
Veränderung des Abstandes zwischen seiner die Sohle berührenden Fläche 69 und dem
Schneidblatt 32 eingestellt werden.
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Die Sohlenkantenführungsrollen 70 und 71 werden am Sohlenhalter
63 durch die Senkschrauben 72 gehalten. Wie am besten in der Fig. 8 gezeigt, liegt
die Rolle 7o auf der Seite der Schneidkante des
Schneidblattes 32,
während sich die Rolle 71 auf der gegenüberliegenden Seite des Schneidblattes 32
befindet und vor der Rolle 70 liegt. Ihr Abstand bestimmt eine Führungslinie, welche
schräg zum Weg des Schneidblattes liegt.
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Die Führung der Sohle am Schneidblatt 32 vorbei geschieht durch die
Führungsschraube 75. Sie ist durch eine Stellschraube 76 an einer im Lager 78 gelagerten
Welle 77 befestigt. Das Lager 78 ist bei 79 am Tisch 52 angelenkt. Durch die Feder
8o wird das Lager 78 nach oben gedrückt, indem die Feder So durch die Schraube 81
zusammengedrückt wird, welche in einem an der Unterseite des Tisches 52 befestigten
Stal> 82 eingeschraubt ist. Zur Aufrechterhaltung eines Minimalabstandes zwischen
der Führungsschraube 75 und der Sohlenberührungsfläche 69 des Sohlenhalters 63 ist
die im Lager 78 eingeschraubte Schraube 83 mit einem Kopf vorgesehen, der die Unterseite
des Tisches 52 berührt und als Anschlag für die Begrenzung der Bewegung der Führungsschraube
75 in Richtung des Sohlenhalters 63 wirkt.
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Die Welle 77 der Führungsschraube 75 wird dauernd im Uhrzeigersinne
über den Riemen 84 durch den Elektromotor 85, wie in Fig. 2 gezeigt, gedreht.
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Das Gewinde der Führungsschraube 75 ist linksgängig und von einer
solchen Form, daß sie in die Fleischseite der Sohle eindringt. Wird die Schraube
im Uhrzeigersinne gedreht, versucht sie die Sohlenkante in Berührung mit den Führungsrollen
70 und 71 zu bringen, wenn sie die Sohle an dem Schneidblatt 32 vorbeiführt.
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Wie in Fig. fr gezeigt, ist die Führungsschraube 75 verjüngt. Ihr
vom Schneidhlatt 32 am weitesten abliegendes Ende hat den kleineren Durchmesser,
so <laß zwischen ihr und der Sohlenberührungsfläche 69 des Sohlenhalters 63 die
Sohle leicht eingeführt %%-erden kann.
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Der Tisch 52 und der Sohlenhalter 63 werden in einem Winkel zu dem
Weg des Schmeidblattes 32 gehalten. Vorzugsweise entspricht dieser Winkel (lern
gewünschten Winkel, der am Schenkelteil der zu bearbeitenden Sohle geschnitten werden
soll. Zur Änderung des Winkels beim Schneiden oder Vermindern des Vorderteiles der
Sohle ist ein bei 87 am Rahmen i o allgelenkter Fußtreter 86 durch die Stange 88
mit dem Tisch 52 in der in Fig. 2 gezeigten Weise verbunden, Die zwischen dem U-Träger
13 und der Halskrause 9o an der Stange 88 liegende Feder 8c) drückt den Tisch nach
oben. Der an der Stange 88 durch die Muttern 92 befestigte Arm 9i berührt die einstellbare
Rändelanschlagmutter 93, wenn der Fußtreter 86 in der in Fig. 2 gezeigten, niedergedrückten
Stellung ist, und die Anschlagmutter 9d, wenn der Tisch 52 sich in seiner oberen
Lage befindet.
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Zur Entfernung des während der Bearbeitung entstehenden Lederstaubes
kann das Rohr 95 der Fig.2 mit dem gewöhnlichen Fahriksaugsystem N erbunden sein.
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Bei der Zubereitung einer Sohle S wird sie mit ihrer Fleischseite
auf den Tisch 32 gelegt. Ihre Ferse wird unter den Sohlenhalter 63 zwischen
der Sohlenberührungsffläche 69 des Halters 63 und der Führungsschraube 75 geschoben.
Diese Sohlenstellung ist in der Fig. 9 mit dem Vermerk »Anfang« versehen. Die Führungsschraube
75 faßt dann die Sohlenoberfläche und drückt die Sohle nach innen in Richtung der
Führungsrollen 76 und 71, wenn die Randkante der Sohle am Schneidblatt 32
vorbeigeführt wird, welches von der Sohle Material in Form eines Schrägrandes entfernt.
Wird die Ballenlinie der Sohle erreicht, drückt der Arbeiter den Fußtreter 86 nach
unten und ändert dadurch den Winkel der Sohlenberührungsfläche 69 mit dem Weg des
Schneidblattes 32, so daß weniger Material von der Sohle entfernt wird. Der Fußtreter
86 wird nach unten gedrückt gehalten, während der ganze Vorderteil der Sohle behandelt
wird, und wird losgelassen, wenn die Ballenlinie der gegenüberliegenden Seite der
Sohle erreicht ist, damit wieder die besondere Tiefe oder der besondere Winkel am
Schenkelteil der Sohle geschnitten werden kann.
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Die Führung der Sohle am Schneidblatt 32 vorbei und ihre Drehung derart,
daß ein ununterbrochenes Schneiden von der Ferse der einen Seite der Sohle bis zum
Fersenende ihrer anderen Seite oder vollkommen um die Sohle herum geschehen kann,
erfolgen selbsttätig. Natürlich hat der Arbeiter die Sohle aus der Maschine herauszunehmen,
wenn sie ihre Endstellung erreicht hat (s. in Fig. 9 den« Vermerk »Ende«).
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Durch das gezahnte Schneidblatt 32 werden die Lederfasern durch die
kombinierte Schneid- und Reißwirkung der Zähne etwas hochgestoßen und hochgestriegelt.
Dies ergibt eine geschnittene, für die Aufnahme des Sohlenklebers ideale aufgerauhte
Fläche. Wandert das Schneidblatt in einer Richtung von der Außenkante der Sohle
zur Sohlenmitte oder weg von den Kantenführungen, so werden keine Lederfasern an
der Sohlenkante hochgestriegelt, und man erhält somit eine saubere, schärf geschnittene
Sohlenkante. Ist ein Aufrauhen des verminderten Randes unerwünscht, so kann natürlich
ein nicht gezahntes Bandmesser benutzt werden.
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Die Fig, io zeigt die durch die oben beschriebene Maschine bearbeitete
Befestigungsseite einer Außensohle. Die Fig. i i und 12, welche Schnitte durch den
vorderen Teil und Schenkelteil der Sohle sind, zeigen die Veränderung des Winkels
beim Schneiden, was durch die Veränderung des Winkels der Sohlenberührungsfläche
69 bewirkt wird.
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Es sei noch bemerkt, daß keine nicht einwandfreien, von der Führungsschraube
herrührenden Stellen an der bearbeiteten Randkante der Sohle vorhanden sind, da
sie in dem durch das Schneidhlatt entfernten Material sind.