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Maschine zum Beschneiden, Anschärfen und Festheften der Rahmenenden
von Schuhwerk Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Abschneiden
der zu langen Rahmenenden nach dem Einstechen des Schuhes zum Anschärfen der bleibenden
Enden und zum Festheften derselben auf der Brandsohle.
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Eine solche Maschine soll die beim Zwicken und Einstechen verzerrten
Kappenenden wieder fest und glatt an den Leisten anarbeiten. Ferner müssen die Rahmenenden
etwa in der Linie der Absatzfront sauber abgeschnitten werden, damit sie nicht unter
den Absatz zu liegen kommen und der Absatz einen richtigen und guten Sitz erhält.
Außerdem ist das Rahmenende sauber abzuschärfen, damit ein guter Übergang der Laufsohle
aus dem Gelenk in den Anschlag erzielt wird, Aus diesem Grunde werden im Gegensatz
zu den bisherigen, nur ein Abschärfmesser, das zugleich Beschneidmesser ist, verwendenden
Maschinen zwei etwa senkrecht zueinander stehende Messer verwendet, so daß ein unbedingt
scharfrandiger, sauberer Abschluß des geschärften Rahmenendes erzielt wird.
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Bei der Schärfarbeit darf auch die Einstechnäht nicht beschädigt oder
gar beseitigt werden, sondern sie soll möglichst weit bis an die Absatzfront heran
erhalten bleiben, um das Schuhgelenk nicht nur fester, sondern auch wasserdichter
zu machen. Schließlich muß die Befestigung des Rahmenendes an der Brandsohle so
durchgeführt werden, daß alle die erwähnten Arbeiten in ihrer schuhtechnischen Gesamtwirkung
erhalten bleiben, denn das allein ist Sinn und Zweck dieser Befestigung. Die bekannten
Maschinen dieser Art arbeiten in der Weise, daß die Rahmenenden durch besondere
Stützglieder einem Beschneidmesser so dargeboten werden, daß dieses durch Ausführung
eines flachen Schnittes mit dreieckiger Schnittfläche das Rahmenende so abschneidet,
daß der Rahmen einen keilförmigen Auslauf in der Absatzfrontlinie erhält. Je nach
Schärfe und Lage des Messers fällt aber dieser Schnitt nicht immer gleichmäßig aus;
vor allem ist es schwierig, die Werkzeuge so einzustellen, daß das Rahmenende stets
in die Absatzfrontlinie fällt, und aus diesem Grunde sieht die Erfindung zwei rechtwinklig
zueinander angeordnete Messer vor, von denen das eine den Rahmen wie bisher abschärft,
während das andere Messer ihn genau an der Absatzfrontlinie abschneidet. Im Gegensatz
zu den bekannten Maschinen wird dabei das Befestigungsmittel vor dem Anschärfen
eingeschlagen, damit der durch die Rahmenstellerplatten fest beigedrückte Rahmen
sich während des Schneidens nicht verziehen kann. Das Befestigungsmittel wird, um
das Messer nicht zu behindern, so tief eingeschlagen, daß dieses, ohne Schaden zu
nehmen, mit einem ziehenden Schnitt darüber hinwegzugleiten vermag.
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Um diese Arbeiten einwandfrei und sauber ausführen zu können, ist
nach der vorliegenden Erfindung die Auswahl und Anordnung der Werkzeuge derart getroffen
worden, daß schuhtechnische Mängel und Fehler vermieden werden.
Fig.
i ist eine Ansicht eines Teiles des Schuhbodens zwecks.. theoretischer Untersuchungen.
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Fig. ia uhd ib sind Einzeldarstellungen zu.. Fig. i. : - .. .. ='.`
Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch die Mittel:-ebene des vorderen Teiles der Werkzeuggruppen'
der Maschine.
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Fig. 3 zeigt einen Grundriß der Messerträger, Fig. 4 einen solchen
der;Rahmenstellerträger. Fig.5 ist ein Mittenlängsschnitt durch den Maschinenköpf,
Fig. 6 eine Ansicht des Kopfes und-der Untersetzplatte von oben.
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Fig,7 zeigt die Werkzeuge in einer Ansicht von vorn dargestellt, besonders
die Nagelvorrichtung.
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Fig. 8 und 8 a ist eine Seiten- bzw. Rückansicht des Tacksabteilergetriebes.
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Fig. 9 zeigt eine Gesamtansicht der Maschine von der Seite gesehen,
während Fig. io eine solche von vorn gesehen ist.
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Im folgenden soll zunächst das Ziel der Arbeit der Maschine, . dann
die Art und Anordnung der Werkzeuge zur Erreichung dieses Zieles und schließlich
die Betätigung diesgr Werkzeuge durch die Maschine beschrieben werden.
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In Fig. i ist die Ansicht der Fersenpartie des Bodens eines gezwickten
und eingestochenen Rahmenschuhes dargestellt. Der Linienzug a-a ist der Umriß der.
Gembrandsohle, b-b ist die Leistenlängsachse, c-c ist die Gerade, in der die Lippe
auf der Lippeneinschneidmaschine ein-.geschnitten wird, bis zu der also die Lippe
aufgestellt und eingestochen wird. Diese Linie c-c fällt - ungefähr mit der Absatzfrontlinie
zusammen. In der Ansicht der rechten Hälfte der Brandsohle erscheinen im Gelenk
folgende Teile des Schuhes von innen nach außen eingezeichnet: ' i. Gemstoff, 2.
Lippe, bestehend aus innerer und äußerer Rißlippe, 3. Futter des Schaftes, 4. Kappenende,
ausgeschärft, 5. Oberleder, 6: Aufgebogener Teil des Rahmens, 7. Einstechnaht in
der Rahmennut, B. Rahmen.
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An der Fersenpartie sind die Zwicktacks angedeutet. Der Gemstoff reicht
ein wenig über die Linie c-c hinaus.
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Der Rahmen wird nun nach dem Einstechen mehr oder weniger über die
Linie c-c hinausragen, wie in Fig. i rechts angedeutet. Dieses überstehende Rahmenende
d mu.ß zunächst von der Maschine abgeschnitten werden, und zwar möglichst genau
und sauber in der Absatzfrontlinie; d. h. in der Linie c-c. Dies geschieht bei der
vorliegenden Maschine nicht, wie bisher allgemein üblich, durch das Schärfmesser,
das nur unvollkommen Abschneiden und . Zuschärfen des Rahmens zugleich ausführen
kann, sondern durch ein besonderes Beschneidmesser 75 (Fig.2 ;4nd 3), dessen Schnittbewegung
senkrecht zur ?:Ebene der Brandsohle und des Rahmens ge-'ücttet ist. Es ist an dem
Messerträger 50 be-,-%stigt und macht mit diesem eine Schwenkbewegung um
die stehende Spindel 59, die später noch beschrieben wird. Die Schnittbewegung
erfolgt durch eine axiale Verschiebung der Spindel 52 in ihren beiden Lagern
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(unten) und 38o (oben), die beide am ruhenden Gestell der Maschine befestigt
sind. Die Nabe des Messerträgers 50 sitzt über der Nabe des Trägers 51 auf
der Spindel 52 und ist in Fig. 2 in Ansicht gezeichnet, die von 51 dagegen im Schnitt.
Beide Träger 50 und 51 sitzen lose drehbar auf 52 und werden nach unten durch
den Stellring 55 und nach oben durch Scheibe 54 und Mutter 53 abgestützt. Man sieht,
daß sich die Messerträger 5o und 51 zwischen den Scheiben 55 und 54 auf der Spindel
52 drehen können, daß sie jedoch durch axiale Verschiebungen der Spindel 52 in ihren
ruhenden Lagern 309 und 380 in senkrechter Richtung auf und nieder
bewegt werden.
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Aus Fig. 3 erkennt man, daß die Schneide sb des Beschneidmessers 75
nicht genau in der geraden Absatzfrontlinie c-c (Fig. i) liegt. Vielmehr ist das
Messer 75 als Streifen eines Zylindermantels ausgebildet, dessen kreisförmige Krümmung
ihren Mittelpunkt in der Achse der Spindel 52 hat. Infolgedessen verschiebt sich
die Schneide s b bei Schwenkbewegungen der Messerträger 50 und 51 um die Spindel
52 in sich selbst. Diese Verschiebung kommt in Frage bei der Einstellung der Maschine
auf großes und kleines Schuhwerk. In Fig. 3 ist die Stelle der Werkzeuge in ihrer
innersten Stellung, das ist für den kleinsten -Schuh, dargestellt. Die Schneide
sb ist also ein Kreisbogen mit dem Mittelpunkt in der Achse 52. Der Halbmesser dieses
Kreises ist so groß, daß dessen Abweichung von der Geraden c-c (Fig. i) schuhtechnisch
belanglos ist, wie man- aus Fig. 3 ohne weiteres ersieht. Bei der weiteren theoretischen
Betrachtung soll daher eine Gerade c-c an- Stelle des Kreisbogens zugrunde gelegt
werden.
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Nachdem das überstehende Rahmenende d durch das Beschneidmesser durch
einen Schnitt senkrecht zur Brandsohle in der Linie c-c abgetrennt ist, muß das
verbleibende Rahmenende abgeschärft werden. Dies soll in der Weise geschehen, daß
die äußere Rahmenkante ya etwa vom Punkte I an (Fig. i) allmählich spitz ausläuft,
wie in Fig. i a gezeigt, ;die eine Ansicht auf die äußere Rahmenkante ya in Richtung
des Pfeiles p 1 darstellt.
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Viele Maschinen dieser Art schärfen nun das Rahmenende so ab, daß
das Schärfrnesser bei I quer zum Rahmen auf der vollen Rahmenbreite
zu
schneiden beginnt und ein annähernd rechteckiges Stück vom Rahmenende abgespalten
wird, das bei I in Liniendicke beginnt und bei II etwa die Rahmendicke erreicht,
so daß das Rahmenende in der Geraden II-III in Liniendicke ausläuft. Man erkennt,
daß in diesem Falle die Einstechnaht 7 auf die Schürflänge zerstört wird. Dies muß
jedoch vermieden werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist zwar an sich nicht neu, wird aber durch
die vorliegende Maschine in neuer und besonders zuverlässiger und einfacher Weise
erreicht. Das Schürfmesser wird nämlich nicht senkrecht zur Rahmenkante ya angesetzt,
sondern in einem Winkel a- zur Leistenlängsachse b-b (Fig. i), und zwar beginnt
der Schärfmesserschnitt in einer Geraden I-III (Fig. i), die dadurch gekennzeichnet
ist, daß der Punkt III im Schnittpunkt der hinteren Rahmenkante rk mit der Einstechnaht
7 liegt. Dadurch wird erreicht, daß letztere bis zum Rahmenende, also annähernd
bis zur Absatzfront, unversehrt bleibt. Die Schürfung in der Linie c-c ist aus Fig.
i a ersichtlich, die eine Ansicht der Rahmenendkante rh in Richtung des Pfeiles
P' darstellt. Man erkennt aus dieser Figur, daß die Schürfmesserschneide zunächst
über den aufgebogenen Rahmenrand hinweggegangen ist, ohne ihn anzugreifen, daß sie
dann gleichfalls über die bei III in' der Rahmennut nu liegende Einstechnaht hinweggleitet,
ohne diese zu beschädigen, und daß sie erst hinter dieser in den Rahmen eindringt
und mit der Schürfung beginnt.
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Stellt man sich vor, I-III sei die Schürfmesserschneide, so muß, um
eine Schürfung nach den Fig. i a und i b zu erzielen, dafür gesorgt werden, daß
die Punkte I und III bei Beginn der Schürfung in die Schürfmesserschneide fallen.
Bei der vorliegenden Maschine liegt diese waagerecht und bildet die Begrenzung der
unteren Fläche des Schürfmessers, die eine waagerechte Ebene ist. Die untere Rahmenfläche
liegt auf einer gleichfalls waagerechten Ebene auf der unteren Rahmenstellerplatte
134 (Fig. z, 4 und 7) ; letztere ist in Fig. 4 und 7 deutlich sichtbar (in einer
Ansicht von vorn ,kennt, daß ihre obere dargestellt) und man er waagerechte Begrenzungsebene
in eine stumpfe Schneide sr ausläuft und das Profil der unteren Fläche, so weit
diese nicht eben, dem Leistenquerschnitt im Gelenk angenähert ist. Die Platte 134
dient dem Zweck, mit ihrem dem Schuh zugekehrten Ende den Rahmen in einer der unteren
Schärfmesserebene parallelen Ebene von unten her gegen alle Drücke von oben abzustützen,
und zwar bis an die Einstechnaht heran, indem ihre stumpfe Schneide bis an die Einstechnaht
in den Winkel zwischen Rahmen und Oberleder mit allen Schaftteilen, vor allem aber
die Kappenenden, möglichst fest an den Leisten aasgearbeitet werden. , Die drei
Geraden I-III. in Fig. r, I-II' in Fig. ia und II"-III" in Fig. ib bilden ein Dreieck,
das in Fig. = als Dreieck I-II-III erkennbar ist. Dieses Dreieck ist um seine Seite
I-III nach unten aus der waagerechten Ebene herausgedreht, und zwar um den Betrag
der Rahmendicke beim Punkte II. Wenn man es daher um diesen Betrag um die Seite
I-III nach oben zurückdreht, so würde es in die waagerechte Ebene, und zwar in die
Ebene der Unterfläche des Schürfmessers und dessen Schneide ss (Fig.4), fallen.
Diese Drehung ist leicht und einfach zu bewerkstelligen, indem man nämlich auf der
Platte 134 einen Keil unter den Rahmen schiebt, dessen Schneide genau unter der
Geraden I-III liegt und dieser parallel ist, und dessen Rücken bei Punkt II liegt
und gleich der Rahmendicke ist. Praktisch wird man natürlich nicht ein solches Dreieck
unterlegen, sondern eine Platte, die obere Rahmenstellerplatte 135 (Fig. a, 4 und
7), die ungefähr die Dicke des Rahmens hat- und keilförmig aasgeschärft ist, derart,
daß die Schneide des Keils in die Gerade III-I und der Rücken des Keiles in eine
Parallele III-I durch den Punkt II fällt.
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Durch diese Keilplatte 135 wird das Rahmenende aufgestellt. Verschiebt
man nun das Schürfmesser in seiner unteren Ebene senkrecht zu seiner Schneide, d.
h. in Richtung des Pfeiles p3, so wird genau der dreieckige Lappen I-II-III vom
Rahmenende abgeschürft, und dieses läuft von den Punkten I und III an allmählich
in einer punktartigen Spitze bei II aus.
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Um die das Oberleder aasarbeitende Wirkung der Rahmenstellerplatten
134 zu verstärken, wird der Schaft außerdem durch ein besonderes Fersenband 145
(Fig. a und 7) in der Gegend der Kappenenden an den Leisten fest angepreßt, und
zwar mit Hilfe der Preßbacken 15o, deren Antrieb später beschrieben wird.
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Die feste Auflage des Rahmens auf dem Keilstück der oberen Rahmenstellerplatte
135 wird dadurch erzielt, daß ein besonderer Stoffdrücker oder Niederhalter go (Fig.
3a) vorgesehen ist, der sich federnd auf das Rahmenende auflegt und an der Bewegung
des Schürfmessers go teilnimmt. Seine pressende Kante verläuft stets parallel zur
Messerschneide und kann unmittelbar an diese herangelegt werden, um einen sicheren
Schnitt zu gewährleisten.
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Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die beiden Beschneidmesser
75 mit den beiden Rahmenstellerplatten zusammen je eine Schere bilden, die ein sauberes
Beschneiden der beiden Rahmenenden gewährleisten. Zu diesem Zwecke sind die Platten
134 und 135 nach hinten durch kreiszylindrische Mantelflächen von gleichen Ausmaßen
wie das Beschneidmesser,75 begrenzt, so daß also das Messer 75 bei seiner senkrechtenHubbewegungmitseiner
dieSchneide enthaltenden Zylinderfläche an der erwähnten
Zylinderfläche
der Rahmenstellerplatten entlang gleitet. Dieses Verhältnis bleibt auch bei waagerechten
Bewegungen der Rahmensteller bestehen, da die Träger 130 und 131 (Fig.2)
der Platten 134 und 135 auf der gleichen Spindel 52 drehbar gelagert sind wie die
Messerträger 5o und 51.
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Die beständige Paarung der Scherenblätter auch bei der senkrechten
Hubbewegung ist dadurch sichergestellt, daß das Beschneidmesser 75 im Anschluß an
seine Schneide sb einen unteren Fortsatz f o (Fig. 2) besitzt, der auch beim höchsten
Messerhub mit den Rahmenstellerplatten in Berührung bleibt und verhindert, daß sich
die Schneide etwa auf die Platten aufsetzt und ausbricht.
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Aus Fig. 3 ist zu ersehen, daß die Schneide sb des Beschneidmessers
75 bis an die Schneide ss des Scharfmessers herangeführt ist. Der Berührungspunkt
beider entspricht dem Punkt III der Fig. i. Man erkennt, daß bei dieser Anordnung
der Messer 6o und 75 das Rahmenende d nicht vollständig abgeschnitten werden würde,
wenn der Beschneidschnitt bei der Messerstellung der Fig. i erfolgte. Viehmehr müssen
die Messer durch eine Rechtsdrehung um die Spinde152 so weit nach innen geschwungen
werden, .daß der Punkt III in Fig. i mindestens bis auf die innere Rahmenkante,
also etwa auf den Punkt IV (Fig. i) ruht. Dagegen wird der Sc4ärfschnitt zweckmäßig
erst in der Geraden I-III beginnen, was nur von der Einstellung der oberen Rahmenstellerplattex35
abhängt. Eine solche Einstellung ist leicht möglich, da die Platten 134 und 135
auch nach vorn durch Kreiszylindermäntel um die Achse der Spindel 52 begrenzt sind,
die sich in kongruenten, konaxialen Kreiszylindermänteln an den Trägern i3o und
131 führen. SämtlicheWaagerechtbewegungen und Einstellungen der Rahmenstellerplatten
erfolgen also um die-Achse der Spindel 52, und zwar können die Einstellungen der
Platten 134 und 135 unabhängig voneinander vorgenommen werden, und zwar durch
Schrauben 136, die die geschlitzten Platten 134 mit den Trägern 130 und
131 verbinden, bzw. durch Schrauben 137, die-die geschlitzten Platten 135
mit den Platten 134 verbinden. (Fig. 4).
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Verlegt man nun, wie oben erwähnt, den Punkt III in Fig. i nach innen
bis auf den Punkt IV, um den Rahmen mit Sicherheit abzuschneiden, so ist es für
die Sauberkeit des Schnittes wichtig, daß wenigstens an der Schnittstelle auch die
Rahmenstützplatte 134 so weit nach innen reicht wie die Messerschneide sb; damit
die obenerwähnte Scherenwirkung bis ans Ende der Schneide besteht. Gerade da ist,
sie besonders wichtig, damit die Schneide sb nicht das Oberleder anschneidet, was
der Fall sein würde, wenn das untere Scherenblatt an der Scherenspitze fehlte. Die
beiden Scheren-Blätter greifen um etwa i mm übereinander, da die stumpfe Schneide
sy der unteren Rahmenstellerplatte 134 etwa i mm stark gehalten ist.
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Um die Scherenspitzen bei Verschiebung des Punktes III nach IV vollständig
auszubilden, wäre es erforderlich, wenigstens in der Nähe des Punktes III die Platte
134 so weit nach innen zu ziehen' wie die Schneide sb. Das kann durch Ausbildung
einer Spitze an der Platte 134 geschehen, wie in Fig. i bei IV angedeutet. Es mußnurfüreineentsprechende
Aussparungini34 gesorgt werden, durch die der Tack beim Eintreiben hindurchtreten
kann. Die Spitze IV würde allerdings den letzten Stich der Einstechnaht anschneiden,
sofern ein unversehrter Stich am Rahmeilende gerade vorhanden sein sollte. Diese
Schwächung des Endes der Einstechnaht wird jedoch dadurch bei weitem aufgehoben,
daß der Tack eine Verriegelung der Naht darstellt, wie sie ein Kettenstich nicht
zu bieten vermag. Überhaupt stellt der Tack am Nahtende die denkbar sicherste und
festeste Verbindung des Rahmens, des Oberleders und des Kappenendes mit der Brandsohle
dar.
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Da sich die Spitze IV auf das Oberleder auflegt und senkrecht zur
Brandsohle eine Dicke von etwa i mm hat und da die Schneide sb nicht tiefer geht
als bis zur Unterkante dieses spitzenförmigen Fortsatzes der Platte 134, kann eine
Beschädigung oder ein Einschneiden des Oberleders nicht eintreten.
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Schließlich ist in Fig. i noch der Tack t eingezeichnet, der die Aufgabe
hat, die durch die Maschine an den Leisten angearbeiteten Schaftteile in ihrer Lage
zu erhalten. Der Tack darf demnach frühestens dann eingeschlagen werden, wenn das
Fersenband 145 fest geschlossen ist und die Rahmenstellerplatten 134 durch ihre
stumpfe Schneide sy das Oberleder mit Hilfe der Einstechnaht über den Leisten gezogen
haben. Die vorliegende Maschine unterscheidet sich nun von den bekannten Maschinen
dadurch, daß der Tack bereits vor der Ausführung des Scharfschnittes, jedoch erst
nach dem Beschneidschnitt, eingeschlagen wird. Das hat den schuhtechnischen Vorteil,.
daß das Rahmenende und die durch den Tick in ihrer Lage gegenüber der Brandsohle
zu sichernden Teile während des nach außen wirkenden und ziehenden Scharfschnitts
nicht nur durch das Fersenband und die Rahmenstellerschneiden in ihrer Lage gehalten
werden, sondern auch noch durch die Tacks. Es ist nur dafür Sorge zu tragen, daß
die Tacks durch das Schärfenesser nicht wieder herausgerissen werden oder die Messerschneide
beschädigt wird. Das läßt sich leicht dadurch vermeiden, daß der Tack in die Einstechnaht
geschlagen wird, die ohnehin in der Rahmennut etwas versenkt liegt. Jedenfalls muß
der Tack nach außen hin hinter den aufgebogenen inneren Rahmenrand geschlagen werden,
der auch nach
dem Beschneiden und Hämmern der Wulst noch so weit
nach oben vorsteht, daß der flache Tackskopf dahinter mit Sicherheit gegen die Schärfmesserschneide
geschützt ist.
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Die Nagelvorrichtung ist in Fig. 7 dargestellt. Sie besteht aus den
Hammerkörpern ioo, die an dem vorderen Ende des Messerträgers 5o bzw. 51 befestigt
sind. Die untere, waagerechte Fläche des Vorderendes des Messerträgers 5o bzw. 51
bildet eine Ebene mit der Unterfläche des Schärfmessers 6o und der Oberfläche der
oberen Rahmenstellerplatte i35 (Fig. 7). Daraus ergibt sich, daß sich die Messerträger
in ihrer tiefsten Stellung, d.-i. in der unteren Totlage des Beschneidweges, auf
die Rahmenstellerplatte 135 aufsetzen, während das Schärfmesser auf dem Rahmen bzw.
auf der Wulst aufsitzt. Dabei werden die Messerträger durch die Feder 3o8 auf der
Spindel 52 (Fig.2) auf die obere Rahmenstellerplatte 135 aufgepreßt. Die
Dicke der Platte 135 wird zweckmäßig etwas stärker gewählt als die Dicke des Rahmens,
derart, daß die Wulst des Schuhes vom Schärfmesser nicht angeschnitten werden kann,
sondern daß vielmehr das Schärfmesser beim Ausschärfen des Rahmenendes fest auf
der Platte 135 anliegt und mit dieser zusammen eine Schere bildet, die eine saubere
auslaufende Schärfkante am äußersten Rahmenrand erzeugt. In Fig. 7 sind diese Zusammenhänge
angedeutet, indem der Rahmen eingezeichnet ist, wie er glatt, d. h. nicht eingestochen,
auf der unteren Rahmenstellerplatte 134 aufliegt und von der oberen Platte 135 schräg
nach oben zum Zwecke des Abschärfens aufgestellt ist.
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Am unteren, inneren Ende der Körper ioo sind mittels Rändelschrauben
die Nagelmundstücke 116 befestigt, die in bekannter Weise die Tackshalter tragen.
In die Bohrung des Nagelinundstücks 116 tritt der Treiber oder Hammer io8 ein, der
an der Hammerstange 104 befestigt ist. Unterhalb des Hammers io8 mündet in die Mundstückbohrung
der Kanal, durch den dem Nagelmundstück 116 ein Tack von der Nagelabteilvorrichtung
zugeführt wird. Dieser fällt bis auf die Tackshalter, die seine Spitze zentrieren,
und bleibt hier so lange liegen, bis er mittels des Hammers io8 in das Werkstück
eingetrieben wird.
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Die Unterkante der Mundstücke 116 befindet sich etwa um Rahmendicke
über dem Werkstück, d. h. über dem Rahmen (Fig. 7), damit sie beim Auswärtsschwenken
des Messerträgers 50, an dem Beschneidmesser, Schärfmesser, Stoffdrücker go und
Nagelvorrichtung befestigt sind, ungehindert über das aufgestellte Rahmenende hinweggleiten
können.
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Die vorliegende Ausbildung und Anordnung des Schärfmessers 6o hat
noch einen besonderen Vorteil, der an Rahmenendenbeschneidmaschinen neu ist. Wie
aus Fig. i ersichtlich, wird das Schärfmesser 6o nicht senkrecht zu seiner Schneide,
also nicht in Richtung des Pfeiles p3, bewegt, sondern etwa senkrecht zur Leistenlängsachse
b-b, also in Richtung des Pfeiles c'. Diese Richtung bildet mit der Messerschneide
den Winkel a. Infolgedessen hat die Messerschneide bei ihrer Vorwärtsbewegung eine
Bewegungskomponente in ihrer eigenen Richtung, die einen ziehenden Schnitt zur Folge
hat. Diese Wirkung ist um so größer, je größer der Winkel a ist.
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Der Aufbau der Maschine im ganzen ist folgender. . Auf dem in der
Zeichnung nicht dargestellten Ständer sitzt eine Kopfuntersatzplatte 42 (Fig. 5)
und darauf der Kopf ,¢o. Nach unten ist an der Platte 42 der Führungsbock Sog befestigt
(Fig. g). In diesem ist unten, wie bereits erwähnt, die Spindel 52 längs verschiebbar
gelagert. Ihr oberes Ende führt sich in der Nabe 38o, die am Kopf q.o angeschraubt
ist. Etwa in ihrer Mitte führt sie sich ein drittes Mal in der Untersatzplatte qz.
Oberhalb der letzteren trägt die Spindel 52 schwenkbar die Messerträger
50 und 51, unterhalb die Träger 13o und 131 für Fersenband und Rahmenstellerplatten.
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Die beiden Messerträger 50 und 51 sitzen symmetrisch zur Längsmittelebene
der Maschine auf der in dieser Ebene liegenden Spindel 52.
Die Werkzeuge,
die an ihnen befestigt sind, sind rechts und links die gleichen.
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Der Träger 5o trägt zunächst das zylindrische Beschneidmesser 75.
Seine Schneide sb (Fig. 2) befindet sich am linken, unteren Ende und ist wenig länger
als die Breite des breitesten Rahmens. Der längere, rechte Teil des Messers dient
zu seiner Befestigung und Einstellung. Es wird mittels der Lasche 79 gegen
die zylindrische Vorderwand des Trägers 50 geschraubt. Nach oben hin wird
es gegen den Schnittwiderstand durch die beiden Spitzschrauben 77 abgestützt. Durch
diese Befestigungsart kann das Beschneidmesser sowohl in der Schnittrichtung, d.
h. nach oben und unten, als auch senkrecht dazu auf dem durch seine Schneide gehenden
Zylindermantel nach außen und innen eingestellt werden.
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Ferner ist das Schärfmesser 6o am Träger 50 befestigt. Dieses erstreckt
sich längs der Maschinenmittelebene (Fig.3). Seine Schneide ss reicht bis kurz hinter
das Abschneidmesser 75, wo es sich verbreitert, aber hinter dem Beschneidmesser
noch eine genügend große Aussparung hat, um das abfallende Rahmenende aufzunehmen.
Es ist mittels der Schrauben 62 an dem Messerblock 61 befestigt, der seinerseits
durch Schrauben 63 mit dem Träger 5o fest verbunden ist. Auf diese Weise kann das
Schärfmesser leicht ein- und ausgebaut werden.
Am vordersten Ende
des Trägers 5o vor dem Beschneidmesser 75 ist der Nagelapparat roo am Träger 5o
befestigt. Die in ihm geführte Hammerstange 104 wird durch die Deckplatte 114 in
ihrer Gleitbahn gehalten. Das obere Ende der Hammerstange =04 dient als Anschlag
beim Niedergang und legt sich auf die Lederscheibe =o2 auf.
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Am oberen Ende der Hammerstange 104 sitzt ein Stift =o7, der zu ihrer
Mitnahme nach oben dient. Diese Einrichtung ist in Fig.7 dargestellt. An der Schlagplatte
415 ist die Mitnehmerplatte 43o befestigt. Der Mitnehmerstift =o7 legt sich auf
die obere Fläche der Platte 43o auf und sitzt mit etwas Spiel zwischen den Platten
43o und 415. Das obere Ende der Hammerstange 105 legt sich genau gegen die
Unterfläche der Schlagplatte 415. Diese ist wie folgt an das Schlagwerk der Maschine
angeschlossen.
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Die Platte 415 wird von zwei Lenkern 416 und 417 getragen (Fig. 5
und 9), die durch die Zapfen 418 bzw. 424 an die Platte 415 und durch die Zapfen
421 bzw. 427 an den Kopf 40 der Maschine angeschlossen sind. Sie bilden eine Parallelführung
für die Schlagplatte 4i5,-die dadurch nahezu geradlinig @ innerhalb des Hubes der
Hammerstange 104 auf und nieder bewegt werden kann. Ihren Antrieb erhält sie durch
den Schlaghebel 395, der an die Schlagplatte mittels des Bolzens 418, den
Laschen 411 und des Bolzens 409 angeschlossen ist. Mit dem Mäschinenkopf 4o ist
er durch den Bolzen 4o6, die beiden Lenker 404 und den Bolzen 403 verbunden. Der
Hub des Schlaghebels erfolgt durch die Hubstange 37z, die in einer durch den Deckel
373 abgedeckten Nut des Maschinenkopfes 40 geführt wird und mit ihrem oberen
Ende vermittels des Bolzens 396 an den Schlaghebel 395 angelenkt ist. Ihr
unteres Ende ruht auf dem Hubnocken 368, der auf der Hauptwelle 365 der Maschine
aufgekeilt ist und mit dieser mit jedem Arbeitsgang eine Umdrehung macht. Sobald
die Abschlagkante des Hubnockens 368 an der Hubstange 372 vorbeistreicht, wird letztere-
durch ihre Federn , in bekannter Weise schlagartig nach unten geschnellt.
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Der Schlaghebel 395 wird beim Abschlagen in seiner tiefsten Lage durch
den Puffer 435 aufgefangen, der in ein Auge des Schlaghebels eingeschraubt und mit
Gegenmutter 436 gesichert ist. An seinem unteren Ende ist er mit Lederscheiben 437
versehen. Diese setzen sich auf die Mitte des Flansches 38o auf, in dem sich das
obere Ende der Spindel 52 führt.
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Es kommt öfter vor,; daß man zum Zwecke der Einstellung die Maschine
durchlaufen lassen möchte, ohne daß Tacks eingetrieben werden, weil das Einstellungsergebnis
noch nicht befriedigt. Zu diesem Zwecke ist eine Einrichtung getroffen, die es gestattet,
das Schlagwerk außer Tätigkeit zu setzen. Diese Vorrichtung ist in Fig. 5 dargestellt.
Auf dem Maschinenkopf 40 ist eine Sperrgabel 385 vorgesehen, welche die an
dieser Stelle mit einer rechteckigen Einschnürung versehene Hubstange 372 beiderseits
umfaßt. Die Gabel 385 kann in einem Schlitz des Kopfes von der Breite der Gabel
mittels eines aus der Maschine herausragenden Handgriffes vor oder zurück geschoben
werden. Nach oben ist sie gehalten durch den Deckel 389, der unmittelbar neben der
Hubstange 372 einen prismatischen Ansatz nach unten hat. Dieser paßt schließend
zwischen die Schenkel der Gabel und dient zugleich zu deren Führung nach innen.
Durch diesen Ansatz geht eine Schraube 39o, die den Deckel an dem Kopf 4o befestigt.
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Bei: der gezeichneten Stellung befindet sich, die Sperrgabel 385 in
ihrer hinteren Lage, wobei das Schlagwerk frei ist. Wird sie jedoch nach vorn gezogen,
so treten die Schenkel der Gabel 385 in die Einschnürung der Hubstange 372, und
diese legt sich mit den oberen Schultern ihrer Einschnürungen auf die oberen Flächen
der Gabelschenkel, wodurch sie am Abschlagen verhindert wird. Die vordere und hintere
Endlage der Sperrgabel 385 werden im Deckel 389 verriegelt, und zwar durch einen
abgesetzten, zylindrischen Sperrstift 387 mit kegelförmigem Kopf, der unter dem
Druck einer Feder in einer entsprechenden Rast des Deckels 389 ruht, Rechts davon
ist eine zweite Rast im Deckel 389 zu sehen, die der vorderen Lage der Sperrgabel
385 entspricht.
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Das vierte Werkzeug, das an dem Messerträger 5o angeordnet ist, ist
der Stoffdrücker oder Niederhalter go (Fig. 3, 3a und 7). Er ist an einem schräg
nach vorn ragenden Auge des Trägers 5o angebracht, in das eine Bolzenschraube g=
mit Mutter 92 eingeschraubt ist. Auf diesem Bolzen 9i sitzt der Stoffdrücker drehbar.
Sein nach hinten abgekröpftes Ende legt sich flach auf den Rahmen auf, und zwarmit
der Kraft der Zugfeder 94 einerseits am Hammerkörper ioo und andererseits an der
Nabe des Stoffdrückers 9o. In angehobener Lage des Trägers 5o ruht der Stoffdrücker
auf einem Anschlag 93 desselben auf.
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Der Antrieb der Schwenkbewegung der Messerträger 5o und 51 erfolgt
von einer auf der Hauptwelle 365 der Maschine aufgekeilten, umlaufenden Schubkurvenscheibe
aus. Die Welle ist in den Lagern 366 und 367 des Maschinenkopfes 40 gelagert und
macht bei jedem Arbeitsgang eine Umdrehung. Zwischen den beiden Lagern ist die Kurvenscheibe
445 auf der Welle 365 befestigt. Sie hat drei Kurvengänge, von denen der paarschlüssige
Gang ks (Fig. 5) dem Antrieb der Messerträger dient. In den konischen Kurvengang
ks greift die konische Kurvenrolle 233, die von einem in dem Schieber
2,30
(Fig 2, 3 und 5) befestigten Rollenbolzen getragen wird. Der Schieber 23o führt
sich in der Untersatzplatte 42. Sein vorderes Ende ist abgesetzt und wird von einem
gleichfalls in der Untersatzplatte42 geführten, längsbeweglichen, gegabelten Schieber
240 (Abb. 3) umfaßt. Beide Schieber sind durch den exzentrischen Bolzen 241 verbunden.
An der Stirnseite des Schiebers 24o befinden sich zwei Druckpfannen 243 für je einen
Druckbolzen 244, der mit seinem vorderen Ende in je einer gleichen Druckpfanne im
Messerträger 5o bzw. 51 ruht. Wird der Schieber 230 durch die Kurvenrolle
233 vorwärts bewegt, so nimmt er durch den Bolzen 241 den Schieber 240 mit und verursacht
durch die Druckbolzen 244 eine Einwärtsschwingung der Messerträger 5o bzw. 51. Diese
Bewegung erfolgt gegen die -Zugkraft von Federn 246, die einerseits an Federbolzen
im Schieber 7,40, andererseits an je einem Federgehänge im Träger 5o bzw. 51 befestigt
sind.
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Man erkennt, daß die Schneidbewegung des Schärfmessers 6o, die einer
Auswärtsschwenkung der Messerträger 50 und 51: entspricht, durch Federkraft
erfolgt, während die- Rückführung der Träger in ihre innere Anfangslage im Paarschluß
stattfindet.
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Der bei 26o am Schieber 240 gelagerte exzentrische Bolzen 241 (Fig.
2, 3 und 5) hat die Aufgabe, die Einstellung der innersten Lage der Messerträger
50 und 5= zu regeln, die man je nach der Größe des zu bearbeitenden Schuhes
mehr nach innen oder nach außen verlegen wird. Durch Drehung des Bolzens 241 wird
der Gesamtschieber 23o, 240 verlängert oder verkürzt, d. h. die Stirnseite des Schiebers
240 mit ihren Druckpfannen 243 wird mehr nach vorn oder hinten verlegt gegenüber
der Kurvenrolle 233. Zu diesem Zwecke ist der Bolzen 241 im Gabelschieber 24o drehbar
gelagert. Zwischen diesen beiden Lagerstellen besitzt er ein exzentrisches Stück,
das bei Drehung des Bolzens wie eine Kurbel wirkt und eine relative Verschiebung
der beiden Schieber 23o und 240 in ihrer Längsrichtung zur Folge hat. Um die senkrechten
Komponenten der Kurbelbewegung unschädlich zu machen, steckt auf dem exzentrischen
Teil des Bolzens 241 eine Zylinderbüchse 242, die sich im Schieber 230 in
einer zylindrischen Bohrung senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung verschieben kann.
Am rechten, freien Ende des Bolzens 241 ist ein Handgriff 262 angebracht, der eine
Schwenkung des Bolzens um x8o ° gestattet, also die Kurbelwirkung der Exzentrizität
des Bolzens voll ausnutzen läßt. Der Handgriff besitzt vorzugsweise eine Sperrvorrichtung,
mit der man ihn in jeder Lage verriegeln kann.
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Die senkrechte Bewegung der Messerhalter 50 und 51, d. h. die Hubbewegung
der Beschneidmesser 75, wird gesteuert von einer Kurvenbahn Kb der Kurvenscheibe
445 aus, die auf deren Stirnseite als offene Kurve liegt (Fig. 5). Sie ist gepaart
mit einer zylindrischen Kurvenrolle 169, die auf dem Rollenbolzen 168 sitzt. Dieser
ist in den Winkelhebel zbo fest eingepreßt, welcher mittels des Bolzens 161, der
in der Untersatzplatte 42 befestigt ist; am ruhenden Gestell der Maschine schwenkbar
gelagert ist. Der Hebel ist in seiner Nabe gegabelt, um ihm eine besondere zuverlässige
Lagerung zu geben, und wird durch Federkraft mit der Kurvenbahn Kb in Eingriff gehalten.
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Der zweite Arm des Winkelhebels 16o ist als Zahnsegment ausgebildet,
das in ein Zahnrad r8o eingreift. Dieses bildet das eine Ende einer in der Untersatzplatte
42 gelagerten Spindel sp, die gegen Axialverschiebung einerseits durch das Zahnrad
z8o, andererseits durch einen Stellring gesichert ist. Der mittlere, zwischen beiden
Lagerstellen gelegene Teil der Spindel sp ist wiederum als Zahnrad za ausgebildet
(Fig.2), das in die Zahnstange zb des Schiebers 185 eingreift. Dieser ist längs
verschiebbar gleichfalls in der Untersatzplatte 42 gelagert unterhalb des Schiebers
230 und trägt an seiner unteren Seite eine zweite Verzahnung zc; die in ein
Zahnsegment des Winkelhebels 28o eingreift. Letzterer ist auf einem im Ständer der
Maschine angebrachten Bolzen 281 schwenkbar gelagert und mit seinem zweiten Schenkel
mittels des Bolzens 286 an die Stange 285 angeschlossen, die mit der mittels des
Bolzens 297 an den Winkelhebel 295 angelenkten Stange 288 eine in ihrer Länge durch-
das Spannschloß 295 regelbare Verbindung zwischen den beiden Winkelhebeln 28o und
295 bildet.
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Der Winkelhebel 9,95 ist als schwingender Schubkurvenhebel ausgebildet
und mittels des Bolzens 296 in dem unteren gegabelten Ende des Bockes 3o9 (Fig.
2) gelagert. Die Schubkurve su wirkt auf die Kurvenrolle 305, die in dem unteren,
gegabelten Ende der Spindel 52 sitzt. Diese wird durch die Druckfeder
308 in ihrer unteren Lage gehalten und gegen deren Druck durch die Schubkurve
su angehoben. Dabei gleitet sie im Lagerbock 309 sowie in den Naben der Träger
=3o und 131, desgleichen in der Untersatzplatte 42 und der oberen Nabe 38o, während
die Messerträger 50 und 51 vermittels des Stellringes 55 und der Mutter
53 mit Scheibe 54 auf und ab bewegt werden. Durch die Abwärtsbewegung kommt der
Schnitt des Beschneidmessers 75 zustande, das das überschüssige Ende des Rahmens
von diesem abtrennt. Die Steuerungsverhältnisse werden später beschrieben.
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Die Träger 130 und 131 des Fersenbandes und der Rahmenstellerplatten
sind wie folgt ausgebildet.
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Der eine Träger 130 (Fig. 2) hat eine lange Nabe, die unmittelbar
unter der Untersatzplatte
42 beginnt und an die sich nach unten
unmittelbar die Nabe des Trägers 131 anschließt, die ihrerseits auf der Nabe des
Bockes Sog aufsitzt. Der Trägerarm 130 sitzt so tief unter der Platte 42, daß er
Platz gewährt für die Unterbringung der hinteren Stützvorrichtung des Fersenbandes.
An seinem vorderen Ende ist der Trägerarm 130 wieder so weit hochgezogen,
daß er die nötigen Werkzeuge in ihrer richtigen Lage aufnehmen kann.
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Der Trägerarm 131 ist bereits von der Nabe an so weit hochgezogen,
daß er die Höhenlage des Trägerarmes i3o erreicht, mit dem er in seinem vorderen
Ende übereinstimmt.
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Am vorderen Ende des Trägers 131 befindet sich die waagerechte Wand
wa (Fig. 2), die einen Bord wy hat. Dieser ist zylindrisch abgedeckt zu der Achse
der Spindel 52. Er dient als Anlage und Führung der beiden Rahmenstellerplatten
134 und 135, die oben bereits bei der theoretischen Betrachtung beschrieben
wurden, ebenso wie ihre einstellbare Befestigung aneinander und an der Wand wa.
Die stumpfe Schneide sy der unteren Rahmenstellerplatte 134 ist vorn nach außen
hin etwas ausgeschweift, damit sie nicht auf einer zu großen Länge der Einstechnaht
angreift.
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Das Fersenband 145 ist aus Leder möglichst genau nach dem Leistenprofil
modelliert, wenigstens in der Nähe der Leistenbodenkante, bis an die es nach Möglichkeit
herangezogen wird. Da es der Zweck des Fersenbandes ist, das Oberleder und die Kappenenden
möglichst fest an den Leisten anzuarbeiten, sind die Druckschuhe 150 (Fig.
4), die es an den Leisten anpressen, möglichst hoch, d.-i. in der Nähe der Leistenbodenkante,
angeordnet. Über den Druckschuhen 150 ist nur Raum für die Rahmenstellerplatten
zu belassen, die bis an den Schuh herantreten.
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Der Druckschuh I5o sitzt drehbar in einem Gleitstück 152 (Fig. 4 und
7) und hat zwecks selbsttätiger Einstellung in der Höhenlage ein geringes Spiel
in senkrechter Ricbtung. Das Gleitstück 152 ist längs verschiebbar an der Wand wb
des Trägers 13o bzw. 131 angebracht und wird je nach Größe und Form des Werkstückes
mehr nach hinten oder vorn eingestellt. Es ist nach hinten verlängert und mit einem
Langloch versehen, in dem es durch eine Schraube in seiner jeweils eingestellten
Lage am Träger 131 befestigt wird.
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Der Antrieb der Träger 13o und 131 erfolgt durch die gleiche Kurvenbahn
Kb, die . das Beschneidmesser 75 hebt und senkt, und wird von dem bereits beschriebenen
Schieber 185 abgeleitet (Fig.2). Auf der Stirnseite dieses Schiebers liegt die Platte
igi auf, in der die beiden in Bohrungen des Schiebers I85 geführten Bolzen igo eingenietet
sind. Auf diese Bolzen ist je eine Druckfeder 195 gesteckt, die sich nach vorn auf
eine Schulter der Bohrung im Schieber 185 und nach hinten auf eine Scheibe nebst
Mutter und Gegenmütter 197 auf dem am hinteren Ende mit Gewinde versehenen Bolzen
igo stützt. Diese beiden Federn 195 bestimmen die Höhe des Druckes, mit dem das
Fersenband seitlich an das Werkstück angepreßt wird, d. h. mit dem Schaft und Kappenenden
an den Leisten angearbeitet werden. Sie sind deshalb nicht nur sehr kräftig gehalten,
sondern auch doppelt angeordnet, um einen möglichst hohen Druck erzielen zu können.
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An der Kopfplatte igi sind seitlich Längsplatten 192 befestigt, die
durch einen Distanzbolzen mit Distanzrohr 22o nochmals besonders ,in der Querrichtung
abgestützt sind. Ihre vorderen Enden sind mit einer Zahnstangen-Verzahnung versehen,
die in ein Zahnsegment des Winkelhebels 198 (Fig. 4) eingreift. Letzterer ist mittels
des Bolzens gor drehbar an der nach vorn verlängerten Untersatzplatte 42 befestigt.
An seinem vorderen- Ende trägt der Winkelhebel 198 mittels des Bolzens 2o6 den Gabelhebel
211 (Fig. 4 und 7), in dessen Nabe die Hülse 213 eingeschraubt ist, die mit ihrem
Rändelkopf leicht gedreht und eingestellt werden kann. Sie ist längs durchbohrt
und nimmt in dieser Bohrung den Scharnierbolzen 214 auf, der mittels des Bolzens
217 gelenkig an die Wand wb des Trägers 131 angeschlossen ist. Wird die Hülse 213
an ihrer Rändelmutter gedreht, so schraubt sie sich aus der Nabe der Gabel 211 heraus
oder in sie hinein, wodurch die Länge von Mitte Bolzen 2o6 bis Mitte Bolzen 217
verlängert oder verkürzt wird. Nach erfolgter Einstellung dieser Länge wird die
Hülse 213 in der aufgeschlitzten Nabe 2,11 durch die Schraube 212 festgeklemmt.
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Der Antrieb des Fersenbandes erfolgt in der Weise, daß die Kurvenbahn
Kb den Kurvenhebel 16o in Linksdrehung und dieser durch sein Zahnsegment das Zahnrad
za (Fig. 2) in Rechtsdrehung versetzt, worauf sich die Zahnstange zb, d. h. der
Schieber 185, nach hinten verschiebt. Dadurch drückt er auf die beiden Federn 195,
die vermittels der Bolzen igo die Kopfplatte 1g1, dadurch die verzahnten Platten
1g2 und schließlich den Segmenthebel 198 mit dem anschließenden Gestänge mitnehmen,
so lange, bis die Druckschuhe I50 sich beiderseits fest an das Fersenband legen
und es gegen das Werkstück pressen. Dabei drücken sich die Federn 195 zusammen,
und zwar mehr oder weniger entsprechend der Einstellung der Länge des Antriebsgestänges
durch die Bändelschraube 2,13. Sobald das Fersenband 145 fest am Werkstück anliegt,
gehen alle weiteren Wege der Schubkurve Kb in die Federn 195 und erhöhen nur den
Druck auf das Fersenband. Man ersieht daraus, daß die Rahmenstellerplatte 134 (Fig.
4) in ihrem Wege abhängig ist von ihrer
Einstellung auf dem Träger
rar bzw. auf dessen Wand wa. Sie dient vor allem der Unterstützung des Rahmens in
senkrechter Richtung, "während das Anarbeiten des Oberleders an den Leisten mit
Hilfe der Rahmenstellerplatte 134 und ihrer stumpfen Schneide sy, die mit der Einstechnaht
in Berührung tritt, gegenüber der Anarbeit des Fersenbandes zurücktritt und von
einer guten Einstellung der Maschine abhängt.
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Das Fersenband 145 wird an seinem hinteren Ende von dem Winkel 146
getragen (Fig. 2), der an das Band angenietet und andererseits durch eine Schraube
an dem Gleitstück 320
befestigt ist. Dieses ist längs verschiebbar an der
Unterseite der Platte 42 gelagert und unten mit Stangenverzahnung versehen, in die
eine Radverzahnung der Spindel 325 eingreift. Durch Drehung dieser Spindel kann
das Fersenband =45 vorwärts und rückwärts eingestellt werden, entsprechend der Größe
des Schuhes. Die Stellspindel 325 ist in der Untersatzplatte 42 gelagert und seitlich
so weit herausgezogen, daß sie mittels des Griffknopfes 267 (Fig. 6) an der rechten
Seite der Maschine bequem verstellt werden kann. Die Platte 42 hat rechts ein Auge,
in das die Lagerbüchse 328 für das freie Ende der Spindel 325 eingepreßt
ist. Auf dieser Büchse ist das Sperrsegment 271 befestigt, in dessen Zähne ein Sperrbolzen
unter dem Druck einer Feder einfällt. Auf dem freien Ende der Spindel
325 ist der Hebel 263 befestigt, durch den die Spindel 325 gedreht und mit
Hilfe des in ihr gelagerten Sperrbolzens auf dem Sperrsegment in verschiedenen Stellungen
verriegelt wird.
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Um dem Werkstück von vornherein die nötige Höhenlage zu geben, in
der es schnell und sicher den Werkzeugen dargeboten werden kann, ist ein Schuhträger
mit Leistenzapfen vorgesehen (Fig. 2). Er besteht aus einer Hülse 335, die an ihrem
oberen Ende den Leistenzapfen 338 trägt. Dieser hat nach vorn hin einen Bund zur
besseren Stützung des Leistens in seiner Längsrichtung und ist in der Querrichtung
in bekannter Weise schwenkbar und in der Höhenlage verstellbar.
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Für die Befestigung der Rahmenenden auf der Brandsohle wird je ein
Tack auf jedem Ende des Rahmens verwendet, so daß also für jeden Arbeitsgang der
Maschine zwei Tacks bereitgestellt werden müssen. Die Maschine ist jedoch vorzugsweise
so eingerichtet, daß Tacks von zwei verschiedenen Längen zur Verfügung stehen, die
durch eine einfache Hebelschaltung sofort erstellt werden, je nachdem die Dicke
des Schuhbodens längere öder kürzere Tacks erfordert.
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Als Tacksapparat kommt ein sogenannter doppelter Tacksapparat bekannter
Bauart in Anwendung, wie er z. B. an Einzangenzwickmaschinen allgemein üblich ist..
Er bedarf keiner Beschreibung; nur das Nagelabteilgetriebe sowie die Beförderung
der beiden Tacks zu ihrer Verarbeitungsstelle, also in die Nagelmundstücke =r6 (Fig.
7), erfolgt in eigentümlicher Weise und muß noch beschrieben werden.
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Der bekannte doppelte Tacksapparat sitzt auf einem Sockel 486 (Fig.8),
der auf dem Kopf 40 aufgeschraubt ist. Der Antrieb der doppelten Tackstrommel erfolgt
vorzugsweise wie bei den erwähnten bekannten Zwickmaschinen.
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Die Abteilung der Tacks von den beiden in den Tackskanälen aufgespeicherten
Nagelreihen erfolgt von der Hauptkurve 445 der Maschine aus, und zwar durch die
auf der Mantelfläche dieser Kurvenscheibe ausgebildete Schubkurve kt (Fig.
5). Diese ist gepaart mit der Kurvenrolle 454, deren Rollenbolzen in dem Kurvenhebel
448 befestigt ist. Letzterer ist an einem am Maschinenkopf 4o angegossenen Auge
gelagert, das den Zapfen 449 trägt (Fig. 6). Das freie Ende des Kurvenhebels 448
trägt den Zapfen 46o, an den der Stangenkopf 465 mit der Stange 466 angeschlossen
ist. Außerdem hängt an diesem Zapfen eine Zugfeder (nicht dargestellt), die mit
ihrem anderen Ende am Maschinenkopf 4o befestigt ist und die Kurvenrolle 454 mit
der Schubkurve kt im Kraftschlu.ß paart.
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Das obere Ende der Stange 466 ist an den einarmigen Hebel 468 angelenkt
(Fig. 8 und 8a), der am Sockel 486 gelagert ist. Senkrecht über dem Hebel 468 ist
ein Lenker 489 von gleichen Abmessungen gleichfalls am Sockel 486 gelagert, der
mit Hebel 468 zusammen eine Parallelführung für die Platte 485 bildet. Diese ist
mittels Zapfen 477 an dem Hebel 468 und mittels des Zapfens 49o an den Lenker 489
angeschlossen. Die Platte 485 dient sowohl zum Antrieb des Tacksabteilers, der die
Tacks am Ende der Nagelrinne entnimmt, als auch zum Umschalten des Verteilers, der
die Tacks abwechselnd den beiden Röhrchen und damit den Nagelmundstücken zuleitet.
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Dem Antrieb des Tacksabteilers dient die Schubkurve ka, die an der
Platte 485 vorgesehen ist. Sie ist gepaart mit der Kurvenrolle 536, die an dem gegabelten
Ende der Gleitstange 535 sitzt. Letztere ist in zwei Lagern des Sockels 486 geführt.
Zwischen den beiden Lagern ist sie auf die Hälfte abgeflacht und trägt längs einstellbar
eine durch Schrauben befestigte Platte 540, die eine Drehung der Stange 535 in ihren
Lagern verhindert, indem sie sich seitlich auf Wangen des Sockels 486 auflegt. Außerdem
dient sie zum Antrieb des Tacksabteilers mittels ihrer vorderen abgeschrägten Kantenfläche,
die sich gegen die Kurvenrolle 635 legt. Letztere sitzt in bekannter, nicht dargestellter
Weise an einem zweiarmigen Hebel, dessen zweiter Arm in einem Zahnsegment endet
und damit in eine Stangenverzahnung des
Tacksschlittens mit Tacksgreifer
eingreift und diesen zwecks Abteilens der Nägel, hin und her bewegt. Zum Abteilen.
eines Nagels gehört ein Hin- und Hergang des Greifers, also auch ein Hin- und Hergang
der Rolle 635 und der Platte 540. Da bei einem Arbeitsgang der Maschine zwei Nägel
benötigt werden und abgeteilt werden müssen, muß demnach die Platte 540 und die
Stange 535 zweimal hin und her gehen, um die erforderlichen zwei Nägel bereitzustellen.
Das wird durch die Ausbildung der Schubkuive ka an der Platte'485 gemäß Fig. 8 erreicht.
Diese geht nämlich während einer Umdrehung der Hauptwelle 365 der Maschine bzw.
der Kurvenscheibe 445 einmal aufwärts und einmal abwärts. Bei jedem dieser beiden
Gänge bewegt die Schubkurve ka die Rolle 536 und somit die Stange 535 mit der Platte
54ö einmal hin und her. Der Rückgang erfolgt kraftschlüssig durch die Druckfeder
543, die einerseits in einer Bohrung am Ende der Stange 535 fit, andererseits in
einer Kappe 54q., die konaxial mit der Spindel 535 auf deren Lagerende im Sockel
486 aufgeschraubt ist. Auf diese Weise werden bei einem Umlauf der Hauptwelle der
Maschine vier Hübe der Stange 535 und das Abteilen zweier Nägel erreicht.
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Die Beförderung dieser beiden Nägel nach den Nagelmundstücken geschieht
in folgender Weise. In einem Auge des Sockels 486 ist ein Zapfen 511 mittels einer
Klemmschraube 512 befestigt, auf dem der zweiarmige Hebel 510 drehbar gelagert ist.
An seinem einen Ende trägt er zwei Verteilermundstücke 513, an die die Tacksrohre
52o angeschlossen sind, die mit ihren unteren Enden in die Kanäle der Hammerkörper
ioo münden. Der Hebel 56o wird nun so geschaltet, daß während des ersten Doppelhubes
der Stange 535 das eine Rohrmundstück 513, und während des zweiten Doppelhubes das
andere Rohrmundstück unter der Öffnung am Ende der Nageh-inne des Tacksapparates
steht, aus der der abgeteilte Nagel nach unten herausfällt. Diese Schaltung erfolgt
gleichfalls durch die Steuerplatte 485, die zu diesem Zwecke mit zwei Augen versehen
ist, in denen je eine Stellschraube 498 mit Gegenmutter 499 zur Sicherung der eingestellten
Lage'sitzt. In der höchsten Stellung der Steuerplatte 485 liegt die untere Stellschraube
498 an der unteren Fläche des Ansclilagtvürfels 53o an, der in dem einen Arm des
auf dem Bolzen 527 im Sockel 486 gelagerten Winkelhebels 526 eingeschraubt ist.
Der zweite Arm des Winkelhebels umfaßt mit seinem gegabelten Ende einen in das freie
Ende des Schalthebels 56o eingeschraubten kugelartigen Knopf 525. Man erkennt, daß
auf diese Weise die Steuerplatte 485 im letzten Teil-ihres Hochganges mittels der
Stellschraube 498 den Winkelhebel 526 umlegt und- dadurch den Schalthebel
510 umschaltet,, derart, daß das zweite Rohrmundstück 5r3 in seine Empfangslage
für den abgeteilten zweiten Nagel gelangt. Das umgekehrte Spiel findet statt, sobald
die obere Stellschraube 498 sich beim Abwärtsgang der Steuerplatte 485 gegen die
obere Fläche des Würfels 530 legt.
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Die Stellschrauben 498 sowohl wie die Endstellungen der Steuerplatte
485, ferner der wirksame Hub und die Endstellungen der Platte 540 sind regelbar,
so daß die Umschaltung der Rohrmundstücke 513 erst erfolgt, sobald der erste
Nagel in das erste Mundstück gefallen ist. Um die Stellung der Rohrmundstücke 513
jeweils in ihrer Empfangslage zu sichern, wird der Schalthebel 510 in seinen
beiden Endlagen durch einen selbsttätigen Schnappstift 518 verriegelt.
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Die Umschaltung des Tacksapparates auf kurze oder lange Tacks erfolgt
in der bei Zwickmaschinen bekannten Weise.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt von einer Riemenscheibe 68o aus (Fig.
5 und 6). Diese sitzt fest auf der Nabe eines Stirnrades 681. Das Rad 681 greift
in ein Stirnrad 683 ein, das auf der Nabe des Stirnrades 684 befestigt ist. Das
Räderpaar 683, 684 ist durch den konischen Stift 685 fest mit der Vorgelegewelle
66o verbunden, die zum Antrieb der Tackstrommel vermittels der senkrechten Welle
665 und des Kegelradpaares 663 dient.
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Das Stirnrad 684 kämmt mit dem Stirnrad 687, das eine Mitnehmerkupplung
in sich schließt. Es dreht sich auf der Kupplungsnabe 688, die auf der Hauptwelle
365 der Maschine verkeilt ist. Auf dem äußeren Mantel seiner Nabe dreht sich lose
das Zahnrad 681, mit dem die Riemenscheibe 68o fest verbunden ist. Die beiden ineinander
und auf der Nabe 688 laufenden Teile 687 und 681 werden gegen Längsverschiebungen
durch eine Abschlußnabe 730
gesichert, die mittels einer Klemmschraube auf
der Welle 365 befestigt ist.
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In der Nabe 688 sitzt in einem Querschlitz der Mitnehmer 69o, der
durch eine Druckfeder nach außen gedrückt wird und das Zahnrad 687 durch die willkürlich
zu betätigende Auslösplatte 696 für jeweils eine Umdrehung mitzunehmen vermag. Die
in ihrem Wesen bekannte Kupplung und ihre Teile können beliebig ausgebildet sein;
sie stellen keinen Teil der Erfindung dar, und es erübrigt sich daher eine nähere
Beschreibung. Lediglich auf die Betätigung durch den Fußhebel der Maschine soll
noch eingegangen werden.
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Das Ausschwenken der Auslösplatte f696 erfolgt durch einen Trethebel
io (Fig. 9), der am Fuß des Ständers angebracht ist. Jedoch greift er nicht unmittelbar
durch eine Zugstange am Schwenkhebel 694 an, sondern unter Zwischenschaltung eines
besonderen Auslösgetriebes, durch das erzwungen wird,. daß die Hauptwelle
365
der Maschine immer nach einer Umdrehung zur Ruhe kommt, gleichgültig ob der die
Maschine bedienende Arbeiter den Trethebel io freigibt oder nicht. Erst nach Freigabe
des Trethebels und erneutem Niedertreten desselben kann die Maschine zu einem neuen
Arbeitsgang eingelöst werden. Dies geschieht wie folgt.
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Der Schwenkarm 694 trägt nach rechts hin (Fig. 5) eine Verlängerung
mit der Klinkplatte 7o3, die mittels einer Schraube an ihm befestigt ist. Auf diese
Platte 703 setzt sich eine Nase der Zugklinke 7o6 auf, die durch eine Zugfeder
708 im Kraftschluß mit der Klinkplatte 703
gehalten wird. Außerdem
besitzt der Schwenkarm 694 noch einen nach tunten ragenden Arm, in den ein Federbolzen
7oo eingeschraubt ist. Daran ist eine Zugfeder 701 angeschlossen, deren anderes
Ende an der Untersatzplatte ¢2 befestigt ist. Die Feder 701 hat stets das Bestreben,
den Schwenkarm 694 nach links zu drehen und die Auslösplatte 696 in Auslösstellung
zu bringen. Die Zugklinke 7o6 gleitet entlang an einem Bolzen log, der zu beiden
Seiten der Zugklinke in Wangen der Untersatzplatte 42 exzentrisch gelagert ist,
derart, daß er durch Drehung der Zugklinke 7o6 genähert oder von ihr entfernt werden
kann. Die Zugklinke 7o6 ist mittels des Bolzens 716 an einen einarmigen Gabelhebel
713 angeschlossen, der am Ständer der Maschine angelenkt ist. Am vorderen Ende trägt
der Gabelhebel einen Stangenkopf 718 mit Zugstange 71g (Fig. 2), die in den Kopf
718 eingeschraubt und mit Gegenmutter 720 gesichert ist, so daß die Stangenlänge
geregelt werden kann. Die Stange 71g geht mit Spiel durch eine Bohrung im Auge
f a des Ständers und ist an ihrem unteren Ende durch den Bolzen 2o mit dem
zweiarmigen Hebel 15 gelenkig verbunden, der auf dem Bolzen 17 im Ständer drehbar
gelagert ist. Sein rechtes Ende ist plattenartig ausgebildet und legt sich auf das
ballige Ende des zweiarmigen Trethebels io auf, der in dem am Ständer i angeschraubten
Gabelböckchen 73o drehbar gelagert ist.
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Über die Stange 71g ist eine Druckfeder 724 gesteckt (Fig. g), die
sich mittels Scheibe 723 auf die obere Fläche des Auges f a stützt, während
ihr oberes Ende an einen auf der Stange 719 festgeklemmten Stellring 721 anliegt,
durch dessen Einstellung die Spannung der Feder 724 geregelt wird. Die Höheneinstellung
der Stange 71g und deren Sicherung erfolgt durch den gleichfalls auf der Stange
7zg festgeklemmten, sich gegen die untere Fläche des Auges f a legenden Stellring
721 a.
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Tritt nun der Arbeiter das vordere Ende des Trethebels io nieder,
so wird auch die Zugstange 71g gegen den Druck der Feder 724 abwärts bewegt, desgleichen
die Zugklinke 7o6. Diese bewirkt durch ihre obere Nase auf der Klinkplatte
703 eine Rechtsdrehung des Schwenkarmes 69¢ und dadurch eine Freigabe des
Mitnehmers 69o seitens der Auslösplatte 696, der nunmehr durch das Zahnrad 687 mitgenommen
wird und die Hauptwelle 365 in Gang setzt. Durch das Niederziehen der Zugklinke
7o6 kommt deren schräge Fläche f b mit dem Bolzen 7o9 in Berührung, der die
Zugklinke 7o6 allmählich nach rechts drückt (Fig.5), bis ihre obere Nase von der
Klinkplatte 703
abschnappt. In diesem Augenblick wird die Auslösplatte 696
durch die Zugfeder 701 sofort wieder in ihre Auslösstellung gezogen, der Mitnehmer
69o wird nach innen geschoben und die Kupplung gelöst.
-
Sobald der Arbeiter den Trethebel io losläßt, kehrt die Stange 71g
durch den Druck der Feder 724 in ihre höchste, durch den Stellring 721a bestimmte
Lage zurück. Ihr folgt die Zugklinke 7o6, die durch die Zugfeder 7o8 zugleich wieder
eingeklinkt wird, so daß nunmehr durch erneutes Niedertreten des Trethebels io die
Maschine zu einem weiteren Arbeitsgang ausgelöst werden kann.
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Durch Drehung des Bolzens 7o9 können feinere Regelungen des Zeitpunktes
der Lösung der beiden Klinken 7o8 und 7o6 vorgenommen werden.
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Die Arbeitsweise der Maschine im ganzen vollzieht sich folgendermaßen.
-
Der Arbeiter steckt den Leisten mit dem Werkstück auf den Leistenzapfenträger
und schwenkt diesen nach hinten in die Maschine, bis die Ferse des Schuhes am Fersenband
hinten anschlägt. Darauf tritt er den Trethebel der Maschine nieder und rückt dadurch
die Maschine ein. Das Fersenband beginnt sich seitlich zu schließen und preßt das
Oberleder mit den Kappenenden fest gegen den Leisten. Gleichzeitig wandern die Rahmenstellerplatten
in den Winkel zwischen Oberleder und Rahmen. Während des letzten Anpressens des
Fersenbandes durch Zusammendrücken der Federn i95 (Fig. 2) und der inneren Ruhelage
der Rahmensteller senken sich die Messerträger bis zur Auflage auf die Rahmenstellerplatten.
Dabei werden die überstehenden Rahmenenden durch die Beschneidmesser abgeschnitten.
Gleichzeitig legen sich die Niederhalter fest auf die abzuschärfenden Rahmenenden.
Hierauf bewegen sich die Messerträger so weit nach außen, daß die Nagelmundstücke
an die richtige Stelle des Rahmens gelangen, an der die Nägel eingetrieben werden
sollen. In dieser Stellung verharren sie solange, bis die Nägel eingetrieben sind.
Die Hämmer werden sofort wieder angehoben, und sobald sie in den Nagelmundstücken
verschwunden sind, wandern die Messerträger weiter nach außen, wobei die Schärfmesser
zur Wirkung kommen und das verbliebene Rahmenende spitz zulaufend ausschärfen. Dabei
wandern die Niederhalter unmittelbar vor der Schärfmesserschneide her und
pressen
den Rahmen fest auf die Rahmenstellerplatten. Am Ende der Auswärtsbewegung der Messerträger
schließt sich sofort deren Aufwärtsbewegung an. Mit der letzteren beginnt die Entspannung
der Preßfedern des Fersenbandes, dem die Öffnungsbewegung des Fersenbandes mit gleichzeitigem
Auswärtsgang der Rahmensteller folgt. Inzwischen sind die Hammerstangen nahezu in
ihrer höchsten Stellung angelangt. Kurz vorher beginnt das Abteilen der Tacks für
den nächsten Arbeitsgang und deren Beförderung nach den Nagelmundstücken. Sobald
sie in diesen angelangt sind und auf den Tackshaltern ruhen, kommt die Maschine
zum Stillstand.
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Die Einstellmöglichkeiten der Maschine für verschiedene Größen und
Formen von Schuhwerk wurden bereits in der Beschreibung erwähnt und brauchen hier
nicht mehr besonders aufgezählt zu werden.