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Maschine zum Ausschneiden der Futterlagen an der Spitze eines Schuhes
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Ausschneiden der Futterlagen an der Spitze
eines Schuhes nach dem Überholen desselben und bevor die Spitze des Schuhes gezwickt
wird. Diese Arbeitsweise findet hauptsächlich in den Fällen Anwendung, wo das Zwicken
der Spitze mit Klebstoff erfolgt, d. h. wo es darauf ankommt, die Lagen des Schaftes
an der Spitze möglichst dünn zu halten. Bisher führte der Spitzenzwicker diese Arbeit
des Ausschneidens der Futterlagen von Hand aus, wodurch die an sich schon langwierige
Arbeit an der Spitzenzwickmaschine noch weiter ausgedehnt wurde, abgesehen davon,
daß das Beschneiden dieser Spitzenfutterteile von Hand ungleichmäßiger ausfallen
wird, als wenn dies durch die Maschine geschieht.
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Es sind auch bereits die verschiedenartigsten Maschinen vorgeschlagen
worden, um den überschüssigen Schaftrand an der Spitze zu beschneiden. Bei diesen
Maschinen wurde jedoch gewöhnlich der ganze Schaft beschnitten, d. h. also sowohl
die Futterlagen als auch das Oberleder. Dies ist jedoch in dem Fall nicht erwünscht,
wo die Spitze mit Klebstoff gezwickt wird, d. h. lediglich der Zwickrand des Oberleders
festgeklebt wird.
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Es sind ferner Maschinen bekannt, die dazu dienen, lediglich die Futterlage
eines
Schuhes zu beschneiden, wobei das Oberleder selbst gegen die
Beeinflussung durch die Messer geschützt wird. Bei diesen bekannten Maschinen ist
entweder eine genaue Einstellung des Messers mit Bezug auf die Stärke des nach außen
mit dem Futter flachgelegten Oberleders erforderlich, oder es sind bestimmte Backen
zum Abklemmen des Oberleders neben denjenigen zum Abklemmen des Futters notwendig.
Diese bekannten Maschinen haben also den Nachteil der großen Umständlichkeit.
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Die Erfindung schlägt nunmehr eine Maschine zum Ausschneiden der Futterlagen
eines Schuhes an der Spitze vor, die diese Nachtelle nicht besitzt und die ihre
Arbeit schnell und sicher ausführt. Zu diesem Zweck besitzt die Maschine einen Stützfinger,
der zwischen die frei aneinanderliegenden Randteile der Innen- und Außenlage des.
Schaftes, die lose die Brandsohlenspitze eines teilweise auf dem Leisten hergestellten
Schuhes umgeben, eingeführt wird und diese beim Vorschub des Schuhes voneinander
trennt. Dieser Stützfinger wirkt dabei mit einer kraftgetriebenen Schneide zusammen,
die durch die innere Lage des Schaftes nach dem Stützfinger hin schneidet und dabei
von der inneren Lage einen Streifen abschneidet, ohne in die Außen:age des Schaftes
einzuschneiden.
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Um .einen sicheren Vorschub des Schuhes zu gewährleisten, ist die
Vorschubvorrichtung so angeordnet, daß, sie mit den beiden Seiten des, abzuschneidenden
Streifens in Eingriff tritt. Im einzelnen besteht die Vorschubvorrichtung beispielsweise
aus zwei Vorschubrollen, die den. abzuschneidenden Streifen zwischen sich festklemmen,
wobei wenigstens eine dieser beiden Vorschuhrollen mit einer Antriebsvorrichtung
versehen ist. Diese Vorschubrollen sind konisch gestaltet und etwas schräg zur Vorschubrichtung
angeordnet, so daß eine Spannungskomponente auf den abzuschneidenden Streifen wirksam
wird, und zwar in einer solchen Richtung, daß, die Innenlagen des. Schaftes von
der Brandsohle weg gegen das. Messer gezogen wird und somit das Beschneiden der
Futterlagen in gespanntem Zustand erfolgt.
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Die Vorschubrollen werden gewöhnlich voneinander getrennt gehalten
und. durch den Arbeiter beim Niederdrücken des Trethebels einander genähert, -.so-
daß sie den Streifen einklemmen.
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In den Zeichnungen ist Fig. i eine Vorderansicht, teiliv eise im Schnitt,
einer erfindungsgemäßen Fräsmaschine.
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Fig.2 ist eine rechte Seitenansicht, teilweise im Schnitt, wobei ,ein
teilweise fertiger Schuh, im Schnitt dargestellt, gefräst wird. Fig. 3 ist eine
Vorderansicht von einer der Vorschubrollen und eine Schnittansicht von denn. Lager
derselben.
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Fig.4 ist ein Schaubild der Schneidvorrichtung.
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Fig.5 ist ein Grundriß des Vorderteiles eines Schuhes und stellt Teile
der Schnittvorrichtung, des Fräsführers und der Vorschubrollen im Schnitt dar.
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Fig.6 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, der beweglichen
Schneide.
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Fig.7 ist eine Seitenansicht des Halters, der die Schneide trägt;
und Fig. 8 ist eine Vorderansicht eines Fingers, der mixt der Schneide zusammenwirkt.
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Schuhe, die für diesen besonderen Beschneidvorgang in Frage kommen,
haben eine Brandsohle io mit einer ,gänzlich glatten Bodenfläche, d. h. ohne Lippe
und ohne abgesetzten Randteil, gegen die der übergezwickte Randteil des Schaftes
durch metallis.che Befestigungsmittel, Klebstoff oder beide befestigt wird. Die
Bestandteile des Schaftes bestehen aus einer Außenlage i i, gewöhnlich aus Leder,
einer Innenlage oder Futter 12 aus Textilstoff oder Leder und einer oder mehreren
Z%vischenlagen am Spitzenende des Schuhes. Zu diesen Zwischenlagen gehört gewöhnlich
eine ziemlich starke Vorderkappe 13 und ein Zwischenfutter 14. Das Zwischenfutter
befindet sich zwischen der Außenlage i i und der Vorderkappe, die-letztere wiederum
befindet sich zwischen dem Zwischenfutter und der Innenlage 12. Die Vorderkappe
13 besteht gewöhnlich aus Textilstoff oder Filz und ist mit einem Mittel
getränkt, das durch ein Lösungsmittel gänzlich klebrig gemacht wird, was gewöhnlich
vor dem überholen stattfindet. Infolgedessen werden die Lagen 12, 13 und
14 aneinandergeklebt und bilden ein dreifaches Futter, von dem ein Randstreifen
nahe der Brandsohle abgeschnitten wird, ohne den entsprechenden Randteil 15
der Außenlage i i abzuschneiden.
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Nachdem die oben beschriebenen Teile äber einen Leisten 16
übergeholt worden sind, wird der Schuh an den Seiten gezwickt, und zwar mit Klammern
17 (Fig. 5), die durch den gezwickten Randteil der Außenlage i i und der Innenlage
12 ragen und in der Brandsohle verankert werden. Die übergeholte Spitze des Schuhes
wird durch einen einzelnen, nicht dargestellten Täcks gehalten, der die übergeholten
Randteile der verschiedenen Lagen an der Brandsohle in der Nähe der Spitze der Brandsohle
befestigt, wobei die nächsten Klammern oder Täcks 88, die zum Zwicken dienten, gleich
hinter der Kappennahtlinie liegen. Der Schuh ist nun für den zu beschreibenden Beschneidvorgang
bereit.
Der Täcks wird aus der Spitze der Brandsohle gezogen, damit
die Lagen am Spitzenende des Schuhes freigegeben -werden. Die Randteile dieser Lagen
umgeben lose die Spitze der Sohle und sind mehr oder weniger verzogen, da sie übergeholt
und durch den Spitzentäcks befestigt worden waren, während die Vorderkappe 13 sich
noch unter der Einwirkung des Lösungsmittels befand.
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Der Beschneidvorgang besteht nunmehr darin, daß von dem Randteil des
Futters (Lagen 12, 13, 14) nahe an der Brandsohle ein Streifen abgeschnitten wird,
so daß der stehenbleibende Randteil 15 der Außenlage beim folgenden Zwicken unmittelbar
gegen den Boden der Brandsohle zu liegen. kommt, mit dem er durch Klebstoff verbunden
wird. Nach dem Beschneiden wird der Klebstoff mit einer Bürste auf die innere Fläche
des Zwickrandes 15 der Außenlage i i und auf die entsprechende Fläche der Brandsohle
io aufgetragen. Jeder Schuh, der nun so vorbereitet ist, bleibt dann auf einem Gestell
liegen, bis der Klebstoff zum Spitzenzwicken genügend klebrig geworden ist. Als
Gummiklebstoff ist Latex vorzuziehen.
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Die in Fig. 5 dargestellte Vorrichtung zum Abschneiden des Streifens
ist als Ganzes in Fig.2 und 4 dargestellt. Das Schneiden selber geschieht durch
eine Schneide 18 mit einer scharfen Schneidkante i9 (Fig. 6), die schräg zu ihrer
eigenen Bewegungsrichtung und schräg zu der Richtung, in der das Werkstück an der
Schnittstelle vorgeschoben wird, verläuft. Die Schneide wird von einer hin und her
gehenden Stange 2o getragen, die hoch genug über der Schneide angeordnet ist, um
sich frei über dem Randteil des Schaftes bewegen zu können. Die Schneide ist unmittelbar
durch eine Schraube 22 an einem Halter 21 befestigt. Der Stiel der Schneide hat
eine senkrechte Rippe 23 (Fig. 6), die in eine entsprechend im Halter 21 ausgebildete
Nut paßt, wodurch eine senkrechte Verstellung der Schneide ermöglicht und ein Drehen
derselben um die Achse der Schraube verhindert wird. Ein in dem Halter 21 ausgebildeter
Halter 24 ermöglicht, daß die Schneide und die Schraube aufwärts und abwärts verstellt
werden können. Das Gewinde der Schraube paßt in ein inneres, im Stiel der Schneide
vorgesehenes Gewinde 25. Der Halter 21 hat einen Stiel 26, der in eine in der Stange
2o ausgebildete Nut eingefügt und mit der Stange durch eine Kopfschraube 27 verbunden
ist. Die. Stange 2o gleitet längsweise in Lagern 28, 28, die in dem Hauptgeste1129
der Maschine ausgebildet sind, und -wird mit großer Geschwindigkeit durch einen
exzentrischen Tei13o hin und her bewegt, der von einer Treibwelle 31 getragen wird.
Ein Exzenterb:ügel32 ist durch einen Drehzapfen 33 mit dem Hinterende der Stange
20 verbunden. Da die Welle 20 zylinderförmig ist, ist eine Vorrichtung vorgesehen,
die Drehbewegungen der Welle um ihre Achse verhindert. Hierzu dient ein flacher
Block 34, der durch eine Schraube 35 mit der unteren Seite der Stange verbunden
ist und auf einem fest durch Schrauben 37 mit dem Maschinengestell 29 verbundenen
Lagerteil 36 gleitet (Fig. 2).
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Der abzuschneidende Streifen wird gegen den Schneidhub der Schneide
18 durch einen Finger 38 gestützt, der nach unten zwischen dem Außenrandteil 15
und die Innenrandteile des Schaftes ragt. Dieser Finger ist durch eine Schraube
39 mit der Vorderfläche des Vorderlagers 28 verbunden. Der untere Teil des Fingers
ist stumpf, hat dieselbe Breite wie die Schneide 18 und liegt mit der Schneide in
einer Flucht. Das Schneidlager oder die nut dem Werkstück in Eingriff tretende Fläche
4o des Fingers (Fig. 8) hat eine scharfe Kante 87, die parallel zu der Bewegungsbahn
der Srhneicllkante 19 liegt und welche die Schneidkante i9 berührt und bedeckt,
-wenn die Schneide 18 sich in der Schneidrichtung bewegt, so daß sie zusammen eine
Scherenschnittwirkung haben. Die verstellbare Verbindung zwischen der Schneide 18
und dem: Halter 21 ermöglicht die scherenschnittartige Wirkung.
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Da die Schneide 18 infolge des Schleifens kürzer wird, kann sie nach
dem Finger 38 hin verstellt werden, indem der Stie126 des Halters 2 i in seiner
in der Stange 2o ausgebildeten Nut durch Lockern der Kopfschraube 27 gleitbar bewegt
wird. Wie in Fig 2 dargestellt, ist der Stiel in der Welle in geneigter Lage eingefügt,
wodurch dem in dem Lenker ausgebildeten Schlitz 41 ebenfalls eine geneigte Verstellungsmöglichkeit
erteilt wird. Die Kopfschraube 27 ist infolge der geneigten Lage des Lenkers und
der Anschlagwände der in der Welle ausgebildeten Nut jeglichen Druckes enthoben,
abgesehen von dem zum Klemmen des Gelenkes gegen die Welle nötigen Druck. Um den
Komponenten der Verstellbewegung des Halters 21 entgegenzuwirken, kann die Verbindungsschraube
22 gelockert werden, wenn ein Einstellen der Schneide in der passenden Ebene nötig
ist, in welcher sie mit dem feststehenden Finger 38 einen scherenartigen Schnitt
ausführen kann. Die Schneide wird so eingestellt, da.ß ihre Spitze (Fig. 4) unter
dem Finger 38 liegt, wenn die Stange 2o sich in ihrer äußersten nach vorn der Maschine
gelegenen Lage, die sie beim Hinundherhewegen erreicht, befindet, so daß die Kante
der Schneide und des Fingers in Berührung bleiben und eine V-förmige
Öffnung
zur Aufnahme des abzuschneidenden Stoffes bilden.
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Die Maschine hat ebenfalls ein Führungsglied, dessen mit dem Werkstück
in Eingriff tretender Teil aus einer flachen, dünnen Platte 42 besteht. Die Platte
liegt unter der Schneide 18 und lagert auf dem Randteil der Brandsohle, wie in Fig.2
und 5 .dargestellt. Der Stiel dieses Führers ist in einen Halter 43 eingefügt und
mit diesem durch eine Schraube 44 verbunden. Der Halter 43 ist mit der vorderen
Fläche des Gestellteiles 29 durch Schrauben 45 verbunden. Der Führer 42 bewirkt,
daß die mit den zu beschneidenden Teilen nach oben gerichtete Brandsohle in einer
Lage etwas unter der Schneide 18 gehalten wird, so daß die nach dem Beschneidvorgang
stehenbleib.enden Bestandteile etwas über die Brandsohle hinausragen und über die
Brandsohle gelegt werden können, wenn die Spitze des Schuhes gezwickt wird. Gleichzeitig
wird ferner ermöglicht, daß der nicht zu beschneidende Randteil 15 der Außenlage
beim Spitzenzwicken in Berührung mit der Brandsohle zu liegen kommt und folglich
unmittelbar durch den Klebstoff mit der Brandsohle verbunden. wird.
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Der Randteil der Lagen, die abgeschnitten werden sollen, wird von
dem nach -oben gerichteten Zug zweier Vorschubrollen 45, 46 erfaßt, vorgeschoben
und gespannt. Die Rollen sind weit genug vor dem Finger 38 und der Schneide 18
gelagert, um nicht mit denselben in Berührung zu kommen. Die mit dem Werkstück in
Eingriff tretenden Teile der Vorschubrollen sind gerillt, damit sie das Werkstück
wirksamer vorschieben. Da die Vorschubrollen notwendigerweise einen kleinen Durchmesser
haben, damit sie in schmalem Abstand voneinander arbeiten können, laufen ihre Achsen
schräg aufeinander zu, um Raum für die Antriebsvorrichtung usw. zu schaffen, wie
in Fig. 2 dargestellt (siehe gestrichelte Linien 45, 46, Fig.4), welche die Achsen
darstellen. Um aber wiederum die Folgen des Zusammenlaufens der Achsen zu beseitigen,
sind die mit dem Werkstück in Eingriff tretenden Teile der Rollen verjüngt, so daß
die Teile, die wirklich die Lagen des Werkstückes klemmen, in parallelem Verhältnis
zueinander liegen (Fig. 2). Die Achse der Rolle 45 liegt fest, die der Rolle 46
ist jedoch bewegbar, damit die Rollen, wenn erwünscht, zum Einführen des Werkstückes
zwischen denselben auseinanderbewegt werden können. Der mit dem Werkstück in Eingriff
tretende Teil der Rolle 46 liegt auf derselben Ebene mit dem Schneidlager 4o des
Fingers 38. Die Ausbildung des Lagers, in welchem die Rolle 5 1 belagert ist, ist
in Fig.3 dargestellt. Die Ausbildung besteht aus Kugellagern 47, die in einer Muffe
48 liegen. Ein an der Muffe ausgebildetes Auge 49 ist durch Schrauben 50 mit dem
Gestelltei129 verbunden. Die Welle 51 der Vorschubrolle 45 ragt durch die
Rollenlager aufwärts. und ist mit einer Riemenscheibe 52 versehen, durch welche
die Rolle angetrieben wird.
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Die Ausbildung des Lagers für die Vorschubrolle 46 ist der in Fig.
3 dargestellten ähnlich, mit der Ausnahme, daß die Rolle 46 anstatt nur mit einem
Auge 49 mit zwei sich gegenüberliegenden Augen 53 versehen ist, die rittlings auf
einem Bund 54 sitzen. Der Bund 54 ist an die Muffe der Vorschubrolle 45 angesetzt.
Die Augen 53 und der Bund 54 sind durch einen Scharnierbolzen 55 verbunden, um den
die Vorschubrolle 46 und ihre Lagerausbildung so schwingen, daß das Werkstück zwischen
die Vorschubrolle eingeführt werden kann. Ein Lenker 56, der der Vorschubrolle 46
eine Bewegung nach der Rolle 45 erteilt, ist durch einen Drehzapfen 57 mit der Muffe
48 verbunden und ragt von der Muffe nach einem Winkelhebe158 hin. Dieser Hebel ist
auf einem Drehbolzen 59 gelagert. Eine Stange 6o verbindet den Hebel 58 mit einem
nicht dargestellten Trethebel, so daß die Rolle 46 nach der Rolle 45 mit so viel
Kraft bewegt werden kann, wie der Bedienungsmann zum Greifen des Stofffes zwischen
den Rollen zu verwenden wünscht.
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Den Vorschubrollen werden durch einen Riemen 61 dauernde Drehbewegungen
erteilt. Der Riemen läuft über eine Riemenscheibe 62 (Fig.2), ein Zwischenrad 63,
eine mit der Vorschubrolle 46 verbundene Riemenscheibe 64, ein Zwischenrad 65 und
die mit der Vorschubrolle 45 verbundene Riemenscheibe 52 und von da nach der Riemenscheibe
62 zurück. Das Zwischenrad 63 ist auf einem Arm eines Winkelhebels 66 gelagert;
der um einen Bolzen 67 in dem Gestell 29 drehbar ist. Der andere Arm dieses Hebels
steht so unter der Wirkung einer Feder 68, daß er den Riemen 6 i spannt und auf
diese Weise die Vorschubrolle 46 gleichmäßig von der Vorschubrolle 45 zurückbewegt,
jedoch beim Niederdrücken des Trethebels nachgibt, so daß die Vorschubrolle 46 zum
Klemmen des Werkstückes nach der Rolle 45 hin bewegt werden kann. Ein Ende der Feder
68 ist mit einem im Gesbellteil 29 befestigten Bolzen 69 verbunden. Das Treibrad
62 ist mit einer Vorgelegewelle 70 verbunden, die in einem Lagerteil 7 t
gelagert und mit einer größeren Riemenscheibe 72 versehen ist, welcher durch einen
Riemen 73 Drehbewegungen erteilt werden. Der Riemen 73 wird durch eine von der Welle
57 getragene Riemenscheibe 74 angetrieben,
während die Welle 75
durch einen elektrischen Motor 76 betrieben wird. Klemmbolzen78 (Fig: i) ragen durch
im Lagerbeil 71 ausgebildete Schlitze 77, um den Lagerteil mit dem Gestellteil29
zu verbinden, wobei die Schlitze 77 Verstellungen zum Spannen des. Riemens 73 ermöglichen.
Der kleine Durchmesser der Riemenscheibe 74, der große Durchmesser der Riemenscheibe
72 und der kleine Durchmesser der Riemenscheibe 62 ermöglichen eine Verminderung
der Drebgesch-u,vindigkeit der Vorschubrollen bezüglich der Drehgeschwindigkeit
der Welle 75.
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Ein Riemen 8i überträgt Drehbewegungen von einer auf der Welle 75
vorgesehenen Riemenscheibe 8o auf eine auf der Welle 31 vorgesehene Riemenscheibe
82, und die Welle trägt ebenfalls den beschriebenen exzentrischenTeil 3o der Schneidvorrichtung.
Diese Übertrab ng ermöglicht, daß die Schneide 18 mit großer Geschwindigkeit angetrieben
wird.
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Wie in Fig.2 dargestellt, wird infolge der verjüngten Form der Vorschubrolle
45 und des kleinen Durchmessers des mit dem Werkstück in Eingriff tretenden Teiles
derselben ermöglicht, daß die Rolle leicht zwischen dem Außenrandteil 15 und dem
entsprechenden Innenrandteil des Schaftes eingeschoben werden kann, wobei der innere
Randteil zwischen den Vorschubrollen :zu liegen kommt. Während die Vorschubrolle
45 in wirksamer Weise den inneren Randteil klemmt und vorschiebt, biegt sie gleichfalls
den äußeren -Randt-eil 15 nach hinten, so daß derselbe sich hinter dem Finger 38
bewegen muß, während der innere Randteil beim Beschneiden vor dem Finger her bewegt
wird. Die Dicke des. Unterendes des Fingers und die Hinundherbewegungsweite der
Schneide 18 sind von gleicher Größe, so daß die Spitze der Schneide bei ;genauer
Einstellung der Schneide dauernd durch den Finger verdeckt wird.
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Die Vorschubrollen werden so bewegt, daß das Werkstück von rechts
nach links der Maschine vorgeschoben wird (Fig. i). Dä, die Brandsohle des Schuhes
sich unter dem Führer 42 bewegen muß, dessen mit dem Werkstück in Eingriff tretende
Oberfläche waagerecht und parallel zu der Ebene des Schnittes liegt, wird die Vorschubbewegung
des Schuhes, solange der Boden der Brandsohle in Berührung mit dem Führer gehalten
wird, in waagerechter Richtung liegen. Die Achsen der Vor.schubrollen liegen in
einer durch gestrichelte Linien ioo dargestellten Ebene, die, anstatt, wie üblich,
senkrecht zur Vorschubrichtung zu laufen, bezüglich derselben schräg läuft. Die
Steigung dieser Ebene ist derart, daß eine leichte, nach oben gerichtete Spannung
auf den Randteil ausgeübt wird, der durch die Rollengeklemmt und vorgeschoben wird,
so daß die zu beschneidende Lage oder Lagen an einem :etwas vor der Schnittstelle
gelegenen Punkte gegen den Leisten gezogen wird. Die Vorschubrollen glätten irgendwelche
Schlaffheiten dieser Lagen aus und ermöglichen gleichzeitig sowohl einen glatten
Schneidvorgang wie auch ein gleichmäßiges Hervorstehen des stehenbleib.enden Randteiles
über den Brandsohlenboden.
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Wenn der Bedienungsmann der beschriebenen Maschine einen Schuh zum
Beschneiden darbietet, wird die Vorschubrolle 46 anfänglich von der Vorschubrolle
45 infolge der durch die Feder 68 auf .den Riemen 6 i ausgeübten Spannung hinwegstehen.
Der Schub wird nicht, wie in Fig. 5 dargestellt, dargeboten, :sondern wird zunächst
mit dem Absatzende an der linken Seite der Schneide 18 und mit dem Anfangspunkt
83 in einer Flucht mit dem Unterende 8.4 der Vorschubrolle 45 gehalten, wobei die
Vorschubrolle 45, wie in Fig. i und 3 dargestellt, so eingestellt ist, daß sie leicht
zwischen dem äußeren Randteil 15 und dem entsprechenden inneren Randteil eingeführt
werden kann. Der Bedienungsmann kippt hierauf den Schuh nach hinten, um die .Spitze
der Rolle 45 zwischen den inneren und äußeren Randteilen einzuführen und danach
den Trethebel niederzudrücken, damit die Vorschubr olle 46 nach der Rolle 45 hin
bewegt wird. Die Rollen klemmen nun den inneren Randteil fest und biegen ihn in
eine aufrechte Lage, während sie ihn in die V-förmige Öffnung vorschieben, die durch
die Schmeidfläche 19 und die untere Kante der Fläche 4o des Fingers 38 gebildet
ist.
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Nach Beginn des Vorschiehens des Schuhes wird die Rolle 45 tiefer
zwischen die inneren und äußeren Randteile eingeführt und spreizt dieselben auf
diese Weise weit genug auseinander, daß, der Finger 38 eingeführt werden kann, worauf
der Einschnitt in den inneren Randteil ausgeführt wird. Der Bedienungsmann kippt
dann den Schuh vorwärts, damit der Spitzenteil der Brandsohle eben liegt. Auf diese
Weise wird der Randteil der Brandsohle gegen die Führer 42 zu liegen kommen und
der Schnitt nunmehr um das Spitzenende der Brandsohle fortschreitend ausgeführt.
Der Randteil der Brandsohle wird mit dem Führer nicht nur durch den Bedienungsmann
in Berührung gehalten, sondern auch durch den Aufwärtszug der Vorschubrollen, die
den Randteil klemmen. Beim weiteren Schneiden um die Spitze herum schwingt der Bedienungsmann
das Fersenende des. Schuhes auf sich zu und dann nach rechts von sich hinweg. Der
Randteil, der beschnitten wird, wird in der Zwischenzeit
durch die
Vorschubrollen, die Fläche 4o des Fingers 38 und die abgerundete Kante 85 (Fig.
5) des Führers 42 geführt. Gleichzeitig wird der Außenrand 15 durch die Vorschubrolle
45 umgebogen, so daß er sich hinter den Fingern 38 bewegen muß. Wenn der Schnitt
zu dem Endpunkt 86 (Fig. 5) gelangt, wird der Bedienungsmann den Schuh wieder rückwärts
der Maschine kippen, damit der Schnitt an dem Punkt beendet werden .kann, wo beide
Randteile über die Brandsohle gezogen und damit befestigt sind.
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Die Vorschubrollen biegen nicht nur den inneren Randteil in eine aufrechte
Lage, sondern glätten auch die Falten, die sich darin befinden, wobei die zwei großen
Falten .geglättet werden, die gewöhnlich. an der Spitze beim Überziehen der inneren
und äußeren Randteile vor Befestigung des Spitzentäcks gebildet werden. Da die Falten
aus,geglättet werden, ehe die Stoffe zwischen die V-förmige Öffnung zwischen der
Schneidkante und dem Finger 38 herbewegt werden, wird das Beschneiden glatt und
eben gestaltet.