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Bettzwickmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Bettzwickmaschine,
deren Spitzenüberschieber sich in Längs- und Seitenrichtung des Schuhes bewegen.
Es ist bekannt, bei derartigen Bettzwickmaschinen außer den Spitzenüberschiebern
weitere Seitenüberschieber vorzusehen, die die Teile des Schuhes bearbeiten, welche
hinter den Spitzen- bzw. Fersenüberschiebern liegen, d. h. also insbesondere zwischen
dem Spitzen- und dem Gelenkteil des Schuhes. Bei einer bekannten Bettzwickmaschine
werden beispielsweise die Seitenüberschieber in einer bestimmten Bahn mit Bezug
auf die Fersenüberschieber von dem Augenblick an bewegt, wo auch die Fersenüberschieber
ihre Tätigkeit beginnen. Diese Arbeitsweise ist wohl vorteilhaft bei Fersenzwickmaschinen,
jedoch im Hinblick auf die besondere Form des Spitzenteiles eines Schuhes nicht
brauchbar, denn in diesem Falle würden unter Umständen die Seitenschieber früher
mit dem zu zwickenden Schaft in Berührung kommen als die Spitzenschieber, was aber
zu einer unerwünschten Faltenbildung in der Ballen- und Zehenpartie des Schuhes
führen würde.
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Um diese Nachteile bei Spitzenzwickvorrichtttng.en zu vermeiden, wird
gemäß der Erfindung derart vorgegangen, daß ein überschieberträger sowohl die Spitzenübers.chieber
als auch die Seitenüberschieber trägt, so daß also die letzteren an der Bewegung
der Spitzenüberschieber in der Längs- und Querrichtung des Schuhes teilnehmen, jedoch
ohne zunächst auf den Schuh einzuwirken. Erst wenn die End- oder Spitzenüberschieber
ihre Tätigkeit auf den Schuh beendet haben, werden die Seitenüberschieber in Tätigkeit
gesetzt. Hierdurch wird eine Faltenbildung sicher vermieden. Andererseits ist diese
Arbeitsweise der Maschine besonders vorteilhaft in dem Falle, wo das Zwicken mit
Klebstoff erfolgt, obwohl selbstverständlich die Erfindung nicht auf diese besondere
Art des Zwickens beschränkt sein soll.
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Die beschriebene Anordnung der Seitenüberschieber gemeinsam mit dem
Spitzenüberschieber auf einem und demselben Überschieberträger und die besondere
Steuerung derselben hat den wesentlichen Vorteil, daß die Seitenüberschieber unabhängig
von der Form des zu bearbeitenden Schuhes immer in einer bestimmten Lage zu den
Spitzenüberschiebern arbeiten. Zweckmäßigerweise sind bei der Maschine gemäß der
Erfindung die
Seitenüberschieber mit Schlitten in Ansätzen oder
Verlängerungen der Spitzenüberschieberträg er geführt.
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Die Betätigung der Seitenüberschieber er': folgt unabhängig voneinander
durch Haüd-, hebel, die mit den Seitenüberschiebern dttfi;#Aausziehbare Wellen verbunden
sind, so dh' also die Handhebel unb:eeinflußt stehenbleib.en, wenn die Spitzenüberschieber
ihre Arbeit ausführen und dabei die Seitenüberschieber mitnehmen.
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Um eine günstige Wirkung der Seitenüberschieber auf verschiedene Schuhböden
zu erzielen, werden die Seitenüberschieber von nachgiebigen Armen getragen, welche
in der Höhenrichtung des Schuhes einstellbar sind, um dadurch den Druck dieser Überschieber
auf den Schuh ändern zu können. U m die Wirkung noch weiter zu verbessern, sind
an der Unterseite der Seitenüberschieber nachgiebige Platten angebracht, die mittels
einer Schraube o. dgl. in Höhenrichtung des Schuhes einstellbar sind. An sich ist
es bekannt, bei Seitenüberschiebern nachgiebige Platten vorzusehen, die auf den
Schuh einwirken. Bei der besonderen Anordnung der Seitenüberschieber gemäß der Erfindung
ist aber nicht nur die Einstellung der Höhenlage der Seitenüberschieber an sich
von Wichtigkeit, sondern auch die Verstellbarkeit der -an sich bekannten nachgiebigen
Platten an der Unterseite dieser Seitenüberschieber.
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Auf den Zeichnungen sind nähere Einzelheiten der Maschine dargestellt,
und zwar zeigen Fig. r eine Vorderansicht des linken Teils einer Bettzwickmaschine,
Fig. 2 einen Grundriß des in Fig. r dargestellten Teils der Maschine, wobei Teile
fortgebrochen sind und wobei ein Schuh in Arbeitsstellung in der Maschine dargestellt
ist. Fig. 3 zeigt eine Einzelheit.
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Fig. 4 zeigt einen Grundriß des Hauptteils der Spitzen- Lind Seitenüberschieber
und der sie betätigenden Einrichtungen, wobei Teile im Schnitt dargestellt sind,
um die Spitzenüberschieber und einen der Seitenüberschieber in der Lage zu zeigen,
die sie einnehmen, nachdem sie sich bei der Bewegung eines Schuhes nach innen bewegt
haben. In dieser Figur ist der Deutlichkeit halber kein Schuh dargestellt.
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Fig.5 zeigt einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4. ' Fig.6 zeigt
einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 4.
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Fig.7 zeigt eine schaubildliche Darstellung des Zwickens der einen
Seite des Vorderteils des Schuhes hinter dem Spitzenteil, wobei sich die Überschieber
über den Schuhboden bewegt haben. Fig. S zeigt diese Zwickarbeit im GYündriß. Fig.
g zeigt eine schaubildliche Darstellung des Gegenstandes der Fig. 7 und stellt einen
der Seitenüberschieber in seiner vorgeschobenen, sich über den Schuhboden erstreckenden
Lage dar.
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Fig. 1o zeigt im Grundriß die Lage der einzelnen Teile nach Beendigung
des Zwickens des Vorderteils des Schuhes durch die Spitzen-und Seitenüberschieber.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung findet insbesondere
bei Bettzwickmaschinen der an sich bekannten Art Anwendung, wie sie in den deutschen
Patentschriften 305 735 und 308 294 beschrieben sind. Es werden daher
hier nur solche Teile beschrieben, die für den vorliegenden Erfindungsgegenstand
von Wichtigkeit sind. Der Leisten und der Schuh werden auf einen Werkstückträger
aufgesetzt, der aus einer Spindel 2 besteht, welche in das Loch des Fersenendes
des Leistens eintritt. Der Spitzenteil des Schuhes liegt auf einem Spitzenwiderlager
4 der Maschine auf. Das Fersenende des Schuhes wird von einem Fersenbande 6 umfaßt.
Die Maschine weist auch Fersenzwickiiberschieber 7 auf, welche beim Zwicken des
Fersenendes des Schuhes in der üblichen Weise Anwendung finden. Der Fersenteil des
Schuhes kann auch schon vorher in einer anderen Maschine gezwickt worden sein, wobei
auch in diesem Fall zweckmäßigerweise die Überschieber 7 über den Fersenteil des
Schuhes geschoben werden, um den Schuh beim Zwicken des Vorderteils besser zu halten.
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Um das Spitzenende des Schuhes mit Hilfe der erwähnten Spitzenüberschieber
zu zwicken, ist in dem Rahmen der Maschine ein senkrecht bewegbarer Schlitten 8
vorgesehen, der durch einen Lenker z o mit einem doppeltwirkenden Fußhebel 12 verbunden
ist, wodurch die Überschieber gehoben und gesenkt werden. An dem Schlitten 8 sitzt
eine Platte 14, welche in der Längsrichtung des Schuhes mit Hilfe einer Schraubspindel
16 und eines Handrades 18: verstellbar ist, um die Spitzenüberschieber genau passend
zum Bearbeiten von Schuhen verschiedener Länge einstellen zu könen. Die Platte 14
trägt eine Platte 2o, welche geradlinig quer zum Schuh bewegbar ist, und zwar durch
Einrichtungen, die in dem obenerwähnten Patent beschrieben sind. An der Platte 20
ist um eine sich in der Höhenrichtung des Schuhes erstreckende Achse einstellbar
eine andere Platte 24 angeordnet, die mittels eines Handrades 26 betätigt wird,
wobei die Verstellung dieser Platte dazu dient, die genaue Lage der Spitzenüberschieber
in Übereinstimmung mit der seitlichen Krümmüngsform des Vorderteils eines rechten
oder linken Leistens herzustellen. In sich nach
oben erstreckenden
Ansätzen der Platte 24. ist eine Stange a8 gelagert, an der ein die Überschieber
tragender Kopf 30 schwingbar ist, so daß er um eine Achse einstellbar ist,
welche sich quer zu dem Schuh erstreckt, so daß die Spitzenüberschieber in die genaue
Lage gebracht werden können, um sich in der Längsrichtung des Schuhes zu erstrecken
und in im wesentlichen paralleler Lage zu dem Spitzenende des Schuhbodens. Die Verstellung
des Kopfes 30 erfolgt mittels einer Handkurbel 32. An dein Kopf 3o ist um
eine sich in der Längsrichtung des Schuhes erstreckende Achse ein' einstellbarer
Überschieberhalter 34 angebracht, dessen Verstellung durch eipe Handkurbel 36 erfolgt,
so daß sich die Überschieber seitlich des Schuhes in im wesentlichen paralleler
Lage zum Spitzenende des Schuhbodens erstrecken. Um diese Verstellung vornehmen
zu können, weist der Halter 34 eine zylindrische Verlängerung auf, von der ein Teil
in Fig. 2 bei 37 zu sehen ist, und ist finit dieser in seinem Lager des Kopfes 3o
angebracht und wird durch zwei entfernbare Lagerdeckel 38 festgehalten. Der Überschieberhalter
34 trägt zwei Überschieberträger 39, an denen die Spitzenüberschieber 4o abnehmbar
befestigt sind. Diese Überschieberträger weisen Kurvenschlitze auf, in die Rollen
46 und 48 an Zapfen des Überschieberhalters 34 hineinragen, um zu bewirken, daß
die Überschieberträger und die Spitzenüberschieber in der Längsrichtung des Schuhes
sich bewegen und dabei auch seitlich zum Schuh in vorbestimmten Bahnen einwärts
schwingen, wenn die Träger betätigt werden. Die überschieber bewegen sich dabei
in einer Bahn, die im wesentlichen parallel zum Spitzenende des Schuhbodens verläuft.
Um die Überschieberträger 39 in dieser Weise betätigen zu können, ist ein Kreuzkopf
5o (Fig. 4) vorgesehen, der an einer in ihrer Längsrichtung bewegbaren Stange 52
sitzt und durch Lenker 54 mit den Trägern 39 verbunden ist. Die Stange 52 wird durch
einen Handhebel 56 (Fig. i und 2) betätigt, der bei 58 an einem Ansatz 6o des Überschieberkopfes
3o angelenkt ist. Soweit bisher beschrieben, entspricht die Maschine in ihrer Bauart
im wesentlichen derjenigen .der oben angegebenen Patentschriften. Bei der den Gegenstand
der Erfindung bildenden Maschine ist auch ein Spitzenband 62 vorgesehen, welches
dazu dient, das Oberleder um das Spitzenende des Leistens herumzulegen, und Einrichtungen
zur Betätigung dieses Bandes sind vorgesehen. Das Spitzenband kann jedoch, falls
erwünscht, fortfallen.
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Die Spitzenüberschieberträger 39 weisen Verlängerungen 64. auf (Fig.
i und 4), die, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit den übrigen Teilen der Träger
ein Stück bilden. Diese Verlängerungen 64 tragen Seitenüberschieber 66, welche derart
angeordnet sind, daß sie sich an den Seiten des Schuhes entlang erstrecken, und
zwar hinter den Spitzenüberschiebler 40, zum Zweck, den Randteil des Oberleders
zwischen dem Spitzen- und dem Gelenkteil des Schuhes über die Brandsohle überzuschieben.
Die Spitzenüberschieber 40 weisen bei der auf der Zeichnug dargestellten Bauart
eine solche Länge auf, daß sie den Schuh im wesentlichen nur bis zur Kappennahtlinie
bearbeiten, vorausgesetzt, daß der Schuh mit einer Kappe versehen wird. Die Seitenüberschieber
66 sind nun derart ausgebildet, daß sie den Schuh von den Spitzenüberschiebern nach
hinten bis zum Beginn des Gelenkteils des Schuhs bearbeiten. Jeder Spitzenüberschieber
weist eine Nut 67 auf (Fig.6), in der sich der benachbarte Seitenüberschieber 66
führt, wobei sich zu diesem Zweck eine Lippe 68 in eine Ausnehmung des Seitenüberschiebers
erstreckt, um zu bewirken, daß diese beiden Überschieber in der gleichen Höhenrichtung
des Schuhes arbeiten. An dem Teil seiner Ausnehmung in der Längsrichtung des Schuhes
ist jeder Seitemüberschieber 66 an seiner Unterseite mit einer Ausnehmung versehen,
in der eine biegsame, nachgiebige, auf den Schuh einwirkende Überschiebeplatte 7o
angebracht ist. Jede Platte 70 ist an dem Ende, welches dem Spitzenüberschieber
4o am nächsten liegt, an einer Überschiebeplatte 66 mit Hilfe von Schrauben 72 befestigt
(Fig.4). Das andere Ende jeder Platte 70 kann mittels einer Schraube 74 mehr
oder weniger nach unten verstellt werden, die in die Überschiebeplatte 66 eingeschraubt
ist und gegen das untere Ende der Platte 7o anliegt. Mittels der Schraube 74 kann
also die Platte 70 genau eingestellt werden, um sich im wesentlichen der
Längswölbung des Bodens eines Schuhes beliebiger Form oder Größe anzupassen, insbesondere
der bei verschiedenartigen Schuhen häufig wechselnden Form des rückwärtigen Teils
der Ballenlinie des Schuhs. Jede Platte 70 weist einen nach oben gerichteten
inneren Kantenteil auf, um die Einwärtsschiebebewegung zu ermöglichen, ohne daß
eine Beschädigung des Oberleders stattfindet. Dieser nach oben ragende Teil weist
eine Anzahl von Schlitzen 76 auf, um die Biegsamkeit der Platte zu vergrößern. Von
dem Spitzenüberschieber 4o aus gesehen sind nach hinten auf jeder Seite des Schuhes
die Seitenüberschieber 66 und ihre Platten 70 an ihren inneren Kanten gekrümmt,
und zwar im wesentlichen ähnlich der Seitenkrümmung der Kante des Schuhbodens, jedoch
sind sie an den Stellen, die am weitesten von dem ,an des Schuhes entfernt sind,
abweichend
von der Schuhbodenkante gestaltet, um beim Verarbeiten
sehr schmaler Schuhe ein gegenseitiges Anstoßen der beiden gegenüberliegenden Seitenüberschieber
zu vermeiden.
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Jeder der Seitenüberschieber 66 ist mit Hilfe von zwei Schrauben 78
an einem biegsamen, nachgiebigen Arm 66 befestigt, der mit seinem äußeren Ende,
d. h. mit dem am weitesten von dem Schuh entfernten Ende. mittels einer Schraube
82 an einem Schlitten 84 angebracht ist, der in einer Führung der Verlängerung 64
des Spitzenüberschieberträgers 39 gleitet. Der Schlitten wird in seiner Führung
durch zwei -an der Verlängerung 64 angebrachte Platten 86, 88 gehalten. Der Arm
8o steht weiterhin unter der Wirkung einer Mutter 9o, die auf eine Schraube 92 aufgeschraubt
ist, deren Kopf in einer Ausnehmung des Schlittens 84 sitzt und deren Schaftteil
sich durch eine erweiterte Öffnung 94 des Armes 8o erstreckt. Mit Hilfe der Schraube
9o kann der Arm 8o mehr oder weniger verstellt werden, um den von den Überschiebern
66 bei der Bearbeitung des Schuhes ausgeübten Druck einstellen zu können. Dies kann
dazu führen, daß der Überschieber 66 sich etwas von der überlappenden Lippe 68 des
benachbarten Spitzenüberschiebers 40 trennt, bevor der Überschieber 66 nach innen
über den Schuhboden bewegt wird. Jedoch ist der Arm 8o genügend biegsam, um zu erreichen,
daß der Überschieber 66 durch den Schuh beim Überschieben hochgedrückt wird, so
daß die Arbeitsfläche des Überschiebers 66 im wesentlichen mit der des Überschiebers
4o übereinstimmt.
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Den Seitenüberschiebern 66 werden durch die Schlitten 84 geradlinige
Ein.wärtsbewegungen erteilt, und diese Schlitten bewegen sich in solchen Bahnen,
daß die Seitenüberschieber Bewegungskomponenten gegen das Spitzenende des Schuhes
aufweisen, wenn sie seitlich des Schuhes nach innen bewegt werden. Auf diese Weise
schieben die Seitenüberschieber den Randteil des Oberleders an den nach innen gekrümmten
Teilen der Kanten des Schuhbodens hinter der Ballenlinie über die Brandsohle, ohne
daß Gefahr besteht, daß an diesen Stellen im Schuhrand schädliche Falten entstehen.
Die Schlitten 84 werden durch Zahnräder 96 betätigt, welche drehbar an den Spitzenüberschieberträgerverlängerungen
64 angebracht sind und die an ihrem Umfang Zähne 98 aufweisen, die mit einer Zahnstange
ioo an den Schlitten in Eingriff stehen. jedes dieser Zahnräder 96 ist an seiner
Oberseite noch mit einer Verzahnung io2 versehen, welche mit einem Kegelzahnrad
io6 in Eingriff steht, das fest auf einer kurzen Welle io8 sitzt. Die Platten 88
dienen als Deckel für das Zahnrad 96 und weisen mit ihnen aus einem Stück bestehend
ein Gehäuse iio auf, welches das Zahnrad roh umschließt und das weiterhin eine Muffe
i 12 aufnimmt, welche als Lager für die Welle io8 dient. Jede Welle i o8 ist durch
ein Universalgelenk 114 mit einer sich teleskopartig verlängernden Welle 116 verbunden,
und diese teleskopartig verlängerbare Welle 116 steht durch ein Universalgelenk
i 18 mit einer kurzen Welle 120 in Verbindung, die in einem Lager eines Trägers
122 ruht, der an dem obenerwähnten Lagerdeckel 38 an dem Spitzenüberschieberkopf
3o befestigt ist. An dem linken Ende jeder Welle i2o sitzt ein Zahnrad 124 (Fig.
3), welches mit einer Zahnstange 126 in Eingriff steht, die in dein Träger 122 verschiebbar
ist. Jede Zahnstange 126 weist einen vergrößerten Kopf 128 auf, der mit einem Schlitz
130 (Fig. 2) versehen ist, in dem eine Rolle 132 ruht, welche von einem kurzen Arm
eines Handhebels 134 getragen wird, der um einen Zapfen 136 des Trägers 122 schwingt.
Das eine der Zahnräder 124 liegt unterhalb der Zahnstange 126 und das andere oberhalb
der entsprechenden Zahnstange, so daß bei einer Schwingbewegung eines der Hebel
134 nach rechts, in der gleichen Richtung wie der die Spitzenüberschieber betätigende
Hebel 56, der entsprechende Seitenüberschieber 66 nach innen bewegt wird, um auf
den Schuh einzuwirken, und zwar durch Drehung der teleskopartig verlängerbaren Welle
116 und der obenerwähnten Lagerungen. Mit jeder Zahnstange 126 ist eine Feder 138
verbunden, welche bestrebt ist, dem entsprechenden Seitenüberschieber eine Auswärtsbewegung
von dem Schuh weg zu erteilen, so daß der Überschieber von selbst in seine äußerste
Lage mit Bezug auf die Verlängerung 64 des Spitzenüberschieberträgers 39 bewegt
wird, wenn der Druck der verschiedenen Überschieber auf den Schuh aufgehoben wird.
Um weiterhin zu erreichen, daß die Seitenüberschieber 66 Stellungen einnehmen, bei
denen sie außer Berührung mit dem Schuh sind, wenn die Spitzenüberschieber 4o das
Zwicken des Spitzenendes des Schuhes bewirken, sind in Ausnehmungen des Trägers
122 unter Federdruck stehende Kolben i4o angebracht, welche in entsprechende Ausnehmungen
der Zahnstangen 126 eingreifen. Diese etwa kegelförmig ausgebildeten Kolben werden
durch die Zahnstangen aus ihren Ausnehinungen hochgedrückt, wenn die Zahnstangen
mit Hilfe der Handhebel 134 betätigt werden.
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Der Arbeitszustand des in die Maschine einzusetzenden Schuhes und
die Art der Betätigung insbesondere der einzelnen Arbeitsschritte der Maschine kann
mehr oder weniger
nach den Übungen der einzelnen Schuhfabriken abgeändert
werden. Auf den Zeichnungen ist ein Schuh dargestellt, welcher in der üblichen Weise
übergeholt worden ist, wobei der Randteil der Oberlederwerkstoffe an der Brandsohle,
an, den Seiten des Vorderteiles und in der Nähe der Enden der Kappenlinien durch
Überholtacks t an dem Leistenboden befestigt ist. Ein entsprechender Tacks an dem
Ende der Spitze wird vor dem Spitzenzwicken entfernt. Naturgemäß können, wenn der
Leisten keine metallische Bodenplatte aufweist, vorübergehend eingetriebene Spitzen-
und Seitenüberholtacks angewandt werden, wobei die Seitentacks zu einem geeigneten
Zeitpunkt bei dem Spitzenzwicken entfernt werden. Der auf den Zeichnungen dargestellte
Schuh ist auch schon seitlich des Gelenkteils und am Fersenende vorgezwickt, wobei
das Oberleder an der Brandsohle am Gelenkteil mit Hilfe von in die Brandsohle eingetriebenen
Klammern gemäß dem Verfahren der Patentschrift 512307 gezwickt worden ist. Am Fersenende
wird der Schuh zweckmäßig durch Verwendung einer selbsttätig arbeitenden Fersenendenzwickmaschine
gezwickt. Gewünschtenfalls kann jedoch ein Schuh auch am Fersenende in der den Gegenstand
der Erfindung bildenden Maschine gezwickt werden, und zwar durch Verwendung der
Überschieber 7, wobei die Tacks, wie bei Bettzwickmaschinen üblich, von Hand angetrieben
werden. Bevor der Schuh in die Maschine eingebracht wird, ist es zweckmäßig, die
Spitzenkappeneinlage in der üblichen Weise vor dein Spitzenzwicken zu erweichen.
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Der beispielsweise so verarbeitete Schuh wird auf den Werkstückträger
aufgesetzt, worauf dann das Fersenband 6 geschlossen wird, um das Fersenende des
Schuhes zu umgeben und zu halten. Gewünschtenfalls können auch die Fersenüberschieber
7 vorgeschoben und über dem Fersensitz in der in Fig.2 dargestellten Weise geschlossen
werden, um den Schuh während des Zwickens des Vorderteils ganz fest zu halten. Durch
Anwendung eines oder mehrerer der Einstellglieder 18, 26, 32, 36 können die
Spitzenüberschieber q.o dann oder später bei der Betätigung der Maschine in geeigneter
Weise eingestellt werden, um das beste Arbeitsergebnis beim Bearbeiten des Spitzenendes
des Schuhes zu erzielen. Dies ist bei BettzwiCkmaschin.en der erwähnten Art allgemein
üblich. Bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Maschine werden solche Einstellungen,
die die Spitzenüberschieber erfahren, auch den Seitenüberschiebern 66 erteilt, so
daß die letzteren ihre geignete Lage mit Bezug auf den Schuh und auf die Spitzenfberschieber
einnehmen. Zwecks Bearbeitung des Schuhes schiebt der Arbeiter die Spitzenüberschieber
über das Spitzenende des Schuhes unterhalb der Kante des Schuhbodens mittels des
Handhebels 56 vor und liebt sie mittels des Fußtrittes 12 an, um den Spitzenendteil
des Oberledermaterials überzuschieben. Durch Betätigung des Hebels 56 werden dann
die Spitzenüberschieber weiter vorgeschoben und geschlossen und schieben den Randteil
des Oberledermaterials nach innen über die Brandsohle. Die Seitenüberschieber nehmen
an diesen Bewegungen der Spitzenüberschieber teil, jedoch befinden sie sich zu dieser
Zeit in ihrer zurückgezogenen Lage mit Bezug auf die Spitzenüberschieber, so daß
sie nicht mit dem Schuh in Berührung kommen. Der Arbeiter zieht dann die Spitzenüberschieber
von dem Schuhboden zurück, und wenn das Oberleder an der Brandsohle mit Hilfe von
Klebstoff befestigt werden soll, schneidet er dann den überschüssigen Rand der Spitzenkappe
und des Futters und gegebenenfalls auch eitler weiteren Lage des Oberledermaterials
ab, der an dieser Stelle über die Spitze hinaussteht. Die äußere Oberlederschicht
wird jedoch nicht abgeschnitten, wie es bei dem Klebstoffzwicken üblich ist. Dann
werden die Spitzenüberschieber nochmals betätigt, so daß sie das Oberleder ein zweites
Mal nach oben und innen über die Brandsohle überschieben; der Arbeiter zieht sie
dann wieder zurück und trägt einen geeigneten Klebstoff auf das Oberleder und die
Brandsohle auf und schiebt dann die überschieber nochmals über, um den Randteil
des Oberleders fest an die Brandsohle anzukleben. Der Tritt 12 kann gewünschtenfalls
betätigt werden, um den Druck der Überschieber auf den Randteil des Oberleders zu
vergrößern. Wenn auf diese Weise der Klebstoff auf das Spitzenende des Schuhes aufgebracht
worden ist, kann er gewünschtenfalls auch auf die noch ungezwickten Teile des Oberledermaterials
und die Brandsohle an den Seiten des Vorderteils des hinteren Spitzenendes aufgebracht
werden.
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Nachdem das Zwicken des Spitzenteils des Schuhes in der oben beschriebenen
Weise vollendet ist, zieht der Arbeiter die Spitzenüberschieber q.o ein kurzes Stück
durch Betätigen des Handhebels 56 zurück, so daß all jeder Seite der Spitze ein
kleiner Teil des Randes des Oberleders durch die angrenzenden Seitenüberschieber
66 überlappt werden kann, wenn die letzteren auf den Schuh einwirken. Die Spitzenüberschieber
werden jedoch in ihrer Zwickstellung auf einer großen Breite des gezwickten Randteils
des Oberleders gehalten, wie sich aus den Fig. 7 und 8 ergibt. Durch Betätigung
eines der Handhebel
134 erteilt der Arbeiter dann den entsprechenden
Seitenüberschiebern 66 eine Einwärtsbewegung, um den Randteil des Oberledermaterials
auf einer Seite des Schuhbodens über die Brandsohle überzuschieben, und zwar an
einer Stelle, die sich an den Spitzenüberschieber 40, der schon seine Zwickarbeit
ausgeführt hat, anschließt. Voruzgsweise wendet der Arbeiter noch Handzwickzangen,wie
in Fig. 7 dargestellt, an, um das Oberleder in der Höhenrichtung des Leistens zu
dehnen und es mehr oder weniger über die Brandsohle überzuholen, und zwar insbesondere
Teile des Oberleders, «-elche schon von dem Überschieber 66 und den biegsamen Platten
7o beeinflußt wurden, bevor der Randteil des Oberleders vollkommen auf die Brandsohle
übergeschoben worden ist. Die Handzwickzangen können also dazu verwendet werden,
das Oberleder nach und nach an verschiedenen Stellen an der Kante des Schuhbodens
zu dehnen, während die Überschieber fest gegen das Oberleder, an der Kante der Brandsohle
drücken. Die Zeichnungen erläutern die Anwendung von Handzwickzangen einer besonderen
Bauart, wobei nämlich an diesen ein Keil 144 vorgesehen ist, welcher den Randteil
der Brandsohle auf den Leisten während des Anziehens des Oberleders nach unten drückt.
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Wenn der Seitenüberschieber einwärts bewegt wird, um den Randteil
der Oberlederwerkstoffe nach unten auf die Brandsohle zu pressen, wirkt dessen biegsame
Platte 70, welche durch die Schraube 74 genau eingestellt ist, um sich im wesentlichen
der Längswölbung des Schuhbodens anzupassen, auf das Oberleder an Stellen in der
Nähe der Ballenlinie und hinter derselben ein. Der Überschieber 66 kann beispielsweise
so weit einwärts bewegt werden, wie in Fig. 9 dargestellt, worauf er dann genügend
zurückgezogen werden kann, um ein Zusammenstoßen mit dem Überschieber an der gegenüberliegenden
Seite des Schuhes zu vermeiden, wenn dieser betätigt wird, obwohl es zweckmäßig
ist, diesen in der Festhaltestellung auf dem übergeschobenen Randteil des Oberleders
auf der ganzen Breite desselben zu halten. Durch Betätigung des anderen Flandhebels
134 zwickt der Arbeiter dann in der gleichen Weise die andere Seite des Schuhes
vom Spitzenteil bis zum beginnenden Gelenkteil. Obwohl der Hebel 13q., der zuerst
betätigt wurde, zu dieser Zeit losgelassen wird, bleibt der Überschieber 66, der
zuerst betätigt worden ist, in seiner Arbeitslage über dem. Schuhboden, da die Feder
138 nicht stark genug ist, um ihn gegenüber der Reibung auf dem Schuh zurückzuziehen.
Nachdem beide Seiten des Schuhes in der beschriebenen Weise gezwickt worden sind
und wenn sich die einzelnen Überschieber sämtlich über dem Schuhboden befinden,
erteilt der Arbeiter zweckmäßigerweise dem Handhebel 56 eine zusätzliche Bewegung,
um die Spitzenüberschieber 40 zu schließen und über die Stellung hinauszubewegen,
die sie während der Betätigung der Seitenüberschieber eingenommen haben. Dadurch
werden in entsprechender Weise die Seitenüberschieber in der Längsrichtung des Schuhes
vorgeschoben, und diese Überschieber werden auch weiter nach innen zusammen. mit
den Spitzenüberschiebern durch die Schwingbewegung der Überschieberträger 39 gegeneinander
vorgeschoben infolge des Reibungsschlusses der Schlitten 84 mit dem mit ihnen in
Berührung befindlichen Teil. Auf diese Weise wird dem Randteil des Oberleders auf
dem ganzen Vorderteil des Schuhes eine endgültige Überschiebewirkung erteilt. Der
Arbeiter hebt dann die Spitzen- und Seitenüberschieber an, indem er den Fußhebel
12 betätigt, und zieht die Spitzenüberschieber von dem Schuhboden durch Betätigung
des Handhebels 56 zurück. Hierbei werden die Seitenüberschieber durch die Überschieberträger
39 ebenfalls nach außen bewegt, und sie werden weiter zurückgezogen mit Bezug auf
die Spitzenüberschieber durch die Wirkung der Feder 38, bis die federbelasteten
Kolben 140 in die entsprechenden Ausnehmungen der Zahnstangen 126 eintreten, um
so die Seitenüberschieber in ihrer äußersten Lage mit Bezug auf die Träger zu halten.
Der Arbeiter zieht dann die Fersenüberschieber 7 zurück und entfernt den Schuh aus
der Maschine.