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Verfahren zur Zubereitung von Außensohlen für Schuhe Die Erfindung
bezieht sich auf Verfahren zur Zubereitung von Außensohlen für ihre Befestigung
an Schuhen.
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Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verjüngung der
Randteile von Außensohlen an ihrem Schenkel- und Vorderteil und zum Aufraulien dieser
Randteile, wobei diese Arbeitsvorgänge nacheinander mit einem einzigen Schneidwerkzeug
in einer Weise ausgeführt werden, welche einheitliche Resultate mit erhöhter Produktion
mit sich bringt.
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Bei der Zubereitung von Außensohlen für ihre Befestigung an den Schuhen
mittels eines Klebers wird gewöhnlich ein Randteil der Befestigungsseite der Außensohle
verjüngt, wodurch man am Schenkelteil eine Schräge von einem ziemlich steilen Winkel
erhält. Dadurch bekommt man eine dünne Sohlenkante, die sich eng an die Oberfläche
eines Schuhes, an welchem die Sohle befestigt wird, anschließt. Ferner wird um den
Vorderteil der Sohle eine Schräge mit einem kleineren Winkel vorgesehen, so daß
eine wesentliche Sohlen-kantendicke verbleibt.
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Diese Verjüngungsvorgänge werden im allgemeinen durch manuelle Führung
der Sohle ausgeführt, während sie an einem feststehenden Messer vorbeigeführt wird.
Folglich müssen mindestens drei Arbeitsvorgänge ausgeführt werden, d. h. es wird
ein Schnitt auf dem Innenseitenschenkelteil ausgeführt, desgleichen ein solcher
an dem Außenschenkelteil, dann wird ein Schnitt um den ganzen Vorderteil der Sohle
gemacht. Hierauf wird als
gesonderter anderer Arbeitsvorgang die
gesamte verjüngte Fläche aufgerauht, um sie aufnahmefähig für den Sohlenbefestigungskleber
zu machen.
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Es ist bereits der Vorschlag gemacht worden, die Verjüngung des Schenkelteiles,
die Verjüngung des Vorderteiles und den Aufrauhvorgang nacheinander mittels einer
Reihe von Werkzeugen, z. B. rotierenden Schneidwerkzeugen, auszuführen. Da jedoch
eine solche Serie von Werkzeugen durch Schablonen oder Nocken gesteuert werden muß,
ist der -Mechanismus teuer, und Änderungen in den Größen und Arten der Sohlen stellen
schwierige Probleme dar.
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Ein anderes Verfahren zur Verjüngung des Schenkel- und Vorderteiles
der Sohlen, welches in einem bestimmten Ausmaß benutzt wurde, besteht in der Verformung
der Sohle durch ihr Hindurchführen durch Matrizenrollen und während ihrer Verformung
in ihrem Schneiden mit einem feststehenden Messer. Dieses Verfahren ist ebenfalls
teuer, da zahlreiche Matrizenformen erforderlich sind, um genau alle Sohlengrößen
(behandeln zu können, und wenn die Soblenform irgendwie geändert wird, sind neue
Matrizen erforderlich.
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Wenn auch die vorher beschriebenen Verfahren für die Zubereitung von
Sohlen durch Antriebsmaschinen ausgeführt werden können, so werden doch wegen der
Kosten solcher Maschinen und der erforderlichen Schablonen oder Matrizen die meisten
Sohlen noch nach dem alten, getrennten Arbeitsvorgang zubereitet.
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Ein Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren der aufeinanderfolgenden
Verjüngung des Schenkel- und Vorderteiles von Außensohlen. wobei nur ein einziges
Schneidwerkzeug für die Bearbeitung sämtlicher Größen und Formen der Sohlen erforderlich
ist.
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Ein anderer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren der aufeinanderfolgenden
Verjüngung und Aufrauhun.g der Randfläche der Befestigungsseite der Außensohlen
mit einem einzigen Schneidwerkzeug.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren der aufeinanderfolgenden
Verjüngung und gleichzeitigen Aufrauhung des Randteiles von Außensohlen, wobei die
Resultate gleichmäßig sind, die Produktion erhöht wird und die Werkzeugkosten vermindert
werden.
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Zum weiteren Verständnis der Erfindung wird ein Ausführungsbeispiel
an Hand der Zeichnungen erläutert. Es ist Fig. i eine Draufsicht einer Außensohle,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren zubereitet wurde, Fig. 2 ein Querschnitt
nach der Linie 2-2 der Fig. I, Fig. 3 ein Querschnitt nach der Linie 3-3 der F1g.
I, Fig. 4 eine teilweise Draufsicht einer Apparateform, die zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens benutzt werden kann, Fig. 5 eine teilweise Seitenansicht, zum Teil im
Schnitt, des Apparates der Fig. 4, Fig.6 eine Einzelansicht in vergrößertem Maßstab,
aus welcher die Behandlung einer Sohle nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch
die Apparatur der Fig. 4 und 5 hervorgeht.
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In den Fig. 4, 5 und 6 ist irgendeine für die Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Zubereitung von Außensohlen geeignete Apparatur gezeigt. Solch eine
Apparatur umfaßt einen Gußstückrahmen io, an welchem eine Tragtraverse i i befestigt
ist. Auf ihr sitzt die in strichpunktierten Linien gezeigte Konsole 12 mit den räumlich
auseinanderliegen.den Lagern 13 und 14, in welchen die Wellen 15 und 16 gelagert
sind, die die Scheiben 17 und 18 tragen.
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Ein biegsames, endloses, in Form einer Bandsäge mit vorspringenden
Zähnen gezeigtes Schneidblatt i9 läuft um die Scheiben 17 und 18. Die Welle 16 wird
durch die Scheibe 2o angetrieben, welche über den Riemen 21 mit der Scheibe 22 auf
dem Elektromotor 23 verbunden ist.
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Wie nachher erläutert wird, wird vorzugsweise die Scheibe 18 in Pfeilrichtung
der Fig.5 angetrieben. Da die Scheiben 17 und 18 ebenfalls voneinander räumlich
getrennt sind, weist der Teil des Schneideblattes i9 zwischen den beiden Scheiben
17 und 18 eine gerade Linie auf, worauf noch später als Weg des Schneidblattes
i9 Bezug genommen wird.
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Der Sohlentragtisch 24 ist bei 25 an einem Vorsprung des Rahmens io
schwenkbar befestigt und kann um seinen Drehpunkt zur Änderung seines Neigungswinkels
zum Weg des Schneidblattes i9 geschwenkt werden. Dies wird .durch einen Fußtreter
26 erreicht. Er ist bei 27 am Ständer 28 und bei 29 an der Stange 3o schwenkbar
:befestigt. Das obere Ende der Stange 30 ist bei 31 an dem einen Ende des
Hebels 32 schwenkbar befestigt, dessen Mitte an einer Stütze 33 der Traverse i i
schwenkbar gelagert ist. Das andere Ende 32 ist für die Aufnahme des Stiftes 34
geschlitzt, der mit dem unteren Ende der Stange 35 verschraubt ist. Das obere Ende
der Stange 35 ist mit einem kurvenförmigen Arm verschraubt, welcher durch den Stift
37 mit einem von der Unterseite des Sohlentragtisches 24 herabhängenden Ohr 38 verbunden
ist. Das eine Ende der Feder 39, welche die Stange 35 umgibt, liegt auf der Traverse
i i, ihr anderes Ende stößt gegen eine Halskrause 4o der Stange 35. Durch die Feder
39 wird der Sohlentragtisch 24 nach oben geneigt. Er nimmt zum Weg des Schneidblattes
i9 seinen größten Neigungswinkel ein. Die an der Stange 35 durch die Muttern 42
und 43 verstellbar befestigte Konsole 41 ist mit einem Querstück 44 versehen, welches
mit einem Anhaltestück 45 des Rahmens io in Berührung steht. Der Sohlerutragtisch
24 weist einen Schlitz 46 zur Freigabe des Schneidblattes i9 auf.
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Zum Führen und Halten einer Sohle in Beziehung zum Schneidblatt i9
ist das Stück 47 zum Halten und Drücken der Sohle auf den Tisch 24 über die Stifte
48 und 49 gesteckt, welche in den Tisch eingeschraubt sind. Die Bohrungen in dem
Sohlenhaltestück 47 sind zur Aufnahme der Federn 50
entsprechend
er-,veitert. die dazu dienen, das Sohlenhaltestück 4vom Tisch 24 weg nach oben zu
verstellen. Die gerändelten Einstellmuttern 51 sind in die Stifte 48 und 49 geschraubt,
so daß der Abstand zwischen dem Sohlenhaltestück 47 und (lern Tisch 24 in Übereinstimmung
mit den verschiedenen Sohlendicken verstellt werden kann.
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Die Solllenkantenführungsrollen 52 und 53 sind über die Stifte ;4
und 55 gesteckt. Sie gehen von der Unterseite des Sohlenhaltestückes 47 nach unten.
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Die Führungsschraube ;6 ist an der Welle 57 befestigt, welche in einer
Konsole 58 gelagert ist. Sie ist bei 59 auf der Unterseite des Sohlentragt1SC1teS
24 schwenkbar gelagert. Die Konsole 58 wird nach oben durch die Feder 6o gedrückt,
so claß die Führungsschraube 56 mit einer auf den Tisch 24 gelegten Sohle in Berührung
gebracht wird. Die verstellbare Begrenzungsschraube 6i verhindert, daß die Führungsschraube
56 mit dem Schneidblatt i9 in Berührung kommt, wenn sich keine Sohle zwischen ihm
und dem Sohlenhaltestück 47 befindet.
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Die linksgängige 56wird durch den ]Ziemen 62 im Uhrzeigersinn, wie
in der Fig. 6 angedeutet, angetrieben, so daß durch die Bewegung der Führungsschraube
56 die Sohle an .dem Schneidblatt i9 vorbeibewegt und auch in Berührung mit den
Führungsrollen 52 und 53 gebracht wird.
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Wie in der Fig. 4 gezeigt, sind die Sohlenkantenführungsrollen 52
und 53 räumlich voneinander getrennt, wobei die Führungsrolle 52, mit der die Sohlenkante
zuerst in Berührung kommt, hinter der Führungsrolle 53 liegt, mit der .die Sohlenkante
an zweiter Stelle in Berührung kommt. Diese Lage der Führungsrollen 52 und 53 bestimmt
eine Führungslinie, welche die Sohle zu jeder Zeit in Berührung mit den Rollen 52
und 53 hält und es zuläßt, claß (las Schneidblatt i9 auf dem Sohlenrand eine Weglinie
zurücklegt, die eine schräge Linie zur Sohlenkante bildet, welche von den Führungsrollen
52 und 53 gefaßt wird.
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Bei der Zulyereitung einer Sohle nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit Hilfe der beschriebenen Apparatur geht man von einem ausgestanzten Sohlenstück
Saus. Es -#vird auf den Sohlentragtisch 24 mit seiner Befestigungsseite nach unten
gelegt. Das Fersenende der Sohle wird dann unter das Sohlenhaltestiick 47 mit der
Sohlenkante gegen die Führungsrolle 52 gebracht. Die rotierende Führungsschraul>e
56 greift dann in die Befestigungsseite der Sohle und führt nach und nach ihren
Randteil ait <lern sägebandähnlichen Schneid'blatt i9 vorüber, dessen Zähne vorzugsweise
in einer Richtung verlaufen. die von der Sohlenkante zur Sohlenmitte führt. so daß
eine saubere Außenkante entsteht und alle aufgerauhten oder hochstehenden Lederfasern
innerhalb des behandelten Randes stellengelassen werden. Das Schneidblatt i9 schneidet
am Sohlenrand eine Schräge je nach der Einstellung des Sohlenhaltetisches 24. Erreicht
der Ballenteil -der Sohle das Schneideblatt i9, so druckt der Arbeiter den Fußtreter
26 nach unten, wodurch der Tisch 24 gesenkt wird, so daß eine Schräge mit einem
kleineren Winkel um den vorderen Sohlenteil, wie aus Fig.3 ersichtlich, geschnitten
wird. Ist die Ballenlinie auf der gegenüberliegenden Seite der Sohle erreicht, so
läßt der Arbeiter den Fußtreter 26 wieder los, so daß der Tisch 24 durch die Feder
39 wieder nach oben gehollen wird. Das Schneideblatt i9 schneidet dann den Schenkelteil
der Sohle in einer steileren Schräge, wie aus der Querschnittsdarstellung der Fig.2
ersichtlich ist.
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Das Bandsägeblatt i9 verjüngt den Randteil der Sohle und rauht ihn
.gleichzeitig auf, da die scharfen Sägezähne und der Sitz der Zähne die Lederfasern
hochstoßen oder Kochstriegeln, wodurch eine geeignete Fläche für die Aufnahme des
Sohlenbefestigungsklebers entsteht.
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Wenn gewünscht, kann natürlich auch das A.ufrauhen allein geschehen,
wenn eine vorher am Randteil verjüngte Sohle in die Maschine gebracht wird. Ebenso
kann auch die Verjüngung des Randteiles ohne Aufrauhen erfolgen, wobei die Bandsäge
durch ein Bandmesser zu ersetzen ist.