DE108848C - - Google Patents

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DE108848C
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acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B33/00Disazo and polyazo dyes of the types A->K<-B, A->B->K<-C, or the like, prepared by diazotising and coupling
    • C09B33/02Disazo dyes
    • C09B33/08Disazo dyes in which the coupling component is a hydroxy-amino compound
    • C09B33/10Disazo dyes in which the coupling component is a hydroxy-amino compound in which the coupling component is an amino naphthol

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Von primären Disazofarbstoffen aus Amidonaphtoldisulfosäuren sind bis jetzt nur solche aus A1 ai- Amidonaphtol- S2 ß3- und -a2ß8-disulfosäure bekannt geworden. Andere Amidonaphtoldisulfosäuren sind zum Theil, wie z. B. die ßj a4-Amidonaphtol-ß2 ß3-disulfosäure, β, α3-Amidonaphtol-aj ß4- disulfosäure, Ci1 a4-Amidonaphtol-ßj a2- oder -a3 ß4 - disulfosäure, zur Darstellung primärer Disazofarbstoffe überhaupt nicht geeignet, zum Theil ist über das Verhalten solcher Säuren nichts veröffentlicht.
Es wurde nun gefunden, dafs die zuerst durch Sulfurirung der H1 a4-Amidonaphtol-ß2-sulfosäure erhaltene Disulfosäure, welcher, da sie durch Erhitzen mit verdünnten Alkalien auf 2400 C. glatt in die bekannte K1 a4-Dioxynaphtalin-a2 ßg-disulfosäure übergeht, folgende Constitution zukommt:
SO» H
— SO, H
OH N Ά
in ganz ausgezeichneter Weise zur Darstellung von primären Disazofarbstoffen geeignet ist.
In Folgendem seien zunächst nähere Angaben über Darstellung und Eigenschaften der neuen Disulfosäure (B-Säure) gemacht:
ι Theil gut getrockneter Amidonaptholmonosulfosäure wird ohne äufsere Abkühlung in 5 Theile gewöhnlicher Schwefelsäure eingerührt. Die Monosulfosäure geht anfänglich in Lösung, nach einiger Zeit scheidet sich die entstandene Disulfosäure krystallinisch ab. Die Masse wird auf Eis gegossen, durch Zusatz von heifsem Wasser alles gelöst und die Disulfosäure aus der heifsen Lösung durch Zusatz von Kochsalz in Kryställchen abgeschieden.
Die so dargestellte Aniidonaphtoldisulfosäure B (bezw. ihr saures Natronsalz) ist in kaltem Wasser schwer, in heifsem Wasser leichter löslich, sehr schwer löslich in 2oproc. Schwefelsäure. Die alkalische Lösung fluorescirt stark violett. Die Diazoverbindung bildet hellgelbe, ziemlich schwer lösliche Blättchen. Durch Erhitzen mit 20 proc. Schwefelsäure auf 2000, besser durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure bei 1400 wird unter Abspaltung der eingeführten Sulfogruppe C1 a4-Amidonaphtol -ß2-sulfosäure regenerirt. Beim Erhitzen mit Wasser in neutraler Lösung auf 2000 entsteht αχ α4-Dioxynaphtalin - ß2-sulfosäure.
Die B-Säure zeigt nun eine ganz aufserordentlich grofse und aus ihrer Constitution nicht zu folgernde Tendenz, sich mit mehreren . Molecülen eines Diazokörpers .zu vereinigen, und unterscheidet sich dadurch vortheilhaft von der isomeren Ci1 a4-Amidonaphtol-ß2 S3- oder -a2 ßg-disulfosäure. Bei letzteren beiden Säuren . hat bis jetzt nur ein Arbeiten in erst saurer,
dann alkalischer Lösung zum Ziel geführt. Dagegen vereinigt sich die B-Säure auch mit mehreren Molecülen von Diazokörpern in ganz alkalischer Lösung, was weder bei der ß2 ß3-noch bei der a2 ß3-Disulfosäure mit Erfolg durchführbar ist; und auch beim Arbeiten in ganz saurer oder abwechselnd saurer und alkalischer Lösung verläuft die Reaction unter Anwendung der B-Säure in vielen Fällen glatter, wie mit den isomeren Säuren.
Die hierdurch erreichten technischen Vor-. theile sind mannigfacher Art. Die Verwendung ganz alkalischer Lösungen ermöglicht ein sehr rasches Arbeiten, da die Kuppelungen sich unter solchen Umständen fast momentan vollziehen; die Ausbeuten an Disazofarbstoff sind vielfach bedeutend bessere; man kann endlich die einfachsten und billigsten Amine (Anilin, ci-Naphtylamin, Naphtionsäure), welche speciell bei der Η-Säure keine' oder nur ganz schlechte Resultate liefern, bei der B-Säure vortheilhaft verwenden.
Die aus der B-Säure erhaltenen Disazofarbstoffe färben die Wolle durchweg in stark grünen Tönen. Starke Ausfärbungen erscheinen schwarz mit grüner Uebersicht. Isomerieen je nach Art der Kuppelung oder je nach der Reihenfolge der Einführung der Componenten konnten nur in vereinzelten Fällen festgestellt werden.
Beispiele:
I. 14,3 kg a-Naphtylamin werden in der üblichen Weise diazotirt. Die Diazolösung fliefst langsam unter Rühren zu einer-soda-alkalisch gehaltenen, mit Eis gekühlten Lösung von 34 kg B-Säure (saures Natronsalz). Die BiI-. dung des Monoazofarbstoffe erfolgt momentan; er scheidet sich bei einem Flüssigkeitsquantum von. ca. 2000 1 zum Theil aus, geht aber auf Zusatz von 40 kg Natronlauge von 30 pCt. mit roth-violetter Farbe in Lösung. Man läfst nun ebenfalls unter Rühren und. Kühlen mit Eis die Diazoverbindung aus 9,3 kg Anilin langsam einfliefsen. Die Farbe der Lösung schlägt sofort nach Blau um; nach kurzer Zeit ist kein Anilin mehr nachweisbar. Man kocht auf, stumpft zweckmäfsig die angewendete Natronlauge durch Salzsäure ab und salzt aus. In analoger Weise wird unter Anwendung anderer Diazoverbindungen, z. B. derjenigen von p-Toluidin, Sulfanilsäure, Metanilsäure, Naphtionsäure, ρ - Nitranilin, verfahren. Im Allgemeinen ist es rathsam, wenn der Monoazofarbstoff sich aus der soda-alkalischen Lösung abscheidet, denselben vor der weiteren Kuppelung durch Zusatz von etwas Aetzalkali in Lösung zu bringen, so wie oben angegeben ist. In einigen Fällen empfiehlt es sich, zur völligen Reindarstellung des Disazofarbstoffes denselben aus schwach salzsaurer Lösung abzuscheiden bezw. auszusalzen.
II.' 6,8 kg B-Säure werden in 200 1 Wasser und 20 kg Natriumacetat gelöst. Die Lösung wird unter gutem Rühren in der Kälte mit der aus 3,4 kg Sulfanilsäure hergestellten Diazoverbindung versetzt. Man erhält sofort eine rothe Lösung des Monoazofarbstoffes (ca. 450 1). Man setzt dann weiter die aus 2,8 kg p-Nitranilin bereitete Diazolösung zu. Nach etwa 6 stündigem Rühren ist kein p-Nitrodiazobenzol mehr nachweisbar. Der Disazofarbstoff ist in blauen Flocken ausgeschieden; er wird durch Aufkochen, und Aussalzen (zweckmäfsig aus schwach salzsaurer Lösung) isolirt.
Aus der Ci1 ct4- Amidonaphtol - ß2 ß3 - oder -ö2 ßg-disulfosäure entsteht bei analoger Arbeitsweise nur spurenweise Disazofarbstoff.
Statt Sulfanilsäure an erster Stelle kann z. B. Metanilsäure, statt p-Nitranilin an zweiter Stelle z. B. Anilin, Sulfanilsäure, Metanilsäure, Naphtionsäure verwendet werden.
III. 3,4 kg B-Säure werden in 200 1 Wasser und 6 kg Natriumacetat gelöst. Die Lösung wird unter gutem Rühren in der Kälte mit der aus 2,3 kg Naphtionsäure hergestellten Diazoverbindung versetzt. Man erhält sofort eine blaurothe Lösung des Monoazolarbstoffes (circa 600 1). Man versetzt die mit Soda alkalisch gehaltene Lösung unter Rühren und Kühlen mit Eis allmälig mit der aus 0,93 kg Anilin bereiteten Diazolösung. Die Farbe schlägt sofort nach Blau um. Nach kurzem Stehen ist auch die zweite Diazoverbindung verschwunden. Der Disazofarbstoff wird durch Aussalzen in der Hitze (zweckmäfsig aus schwach salzsaurer Lösung) isolirt.
Ein gleiches Resultat erhält man z. B. bei Verwendung von diazotirter ß-Naphtylamin-ß3-sulfosäure an erster und der Diazoverbindung von Sulfanilsäure oder Naphtionsäure an zweiter Stelle.
Aus der U1 ct4 - Amidonaphtol - ß2 ß3- oder -c<2 ß3-disulfosäure entsteht bei analoger Arbeitsweise nur wenig oder kein Disazofarbstoff.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Darstellung primärer Disazofarbstoffe aus α, Ci4 - Amidonaphtol - ß2 a3-disulfosäure, darin bestehend, dafs diese Säure in alkalischer Lösung mit zwei gleichen oder verschiedenen Molecülen der Diazoverbindungen folgender Amine combinirtwird: Anilin, ct-Naphtylamin, Sulfanilsäure, Naphtionsäure, p-Nitranilin.
  2. 2. Verfahren zur Darstellung primärer Disazofarbstoffe aus Ct1 Ct4- Amidonaphtol -ßä ct3-disulfosäure, darin bestehend, dafs diese Säure in essigsaurer Lösung zunächst mit
    diazotirter Sulfanilsäure und alsdann weiter mit den Diazoverbindungen von Anilin, Naphtionsäure oder p-Nitranilin gekuppelt wird.
  3. 3. Verfahren zur Darstellung primärer Disazofarbstoffe aus O1 ai - Amidonaphtol - ß2 a3-
    disulfosäure, darin bestehend, dafs diese Säure zunächst in essigsaurer Lösung mit Naphtionsäure und hierauf in alkalischer Lösung weiter mit den Diazoverbindungen von Anilin oder Sulfanilsäure vereinigt .wird.
    BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
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