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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen durch Kuppeln
von diazotierten 2-Aminothiazolverbindungen mit in p-Stellung zu einer Aminogruppe
kuppelnden Aminen in saurer Lösung. Diese Farbstoffe sind besonders zum Färben von
Celluloseestern, wie Acetatseide, geeignet und liefern im allgemeinen klare, gelbstichig-
bis blaustichigrote Töne von guter Ätzbarkeit. Soweit die Farbstoffe eine primäre
Aminogruppe enthalten, können sie auf der Faser diazotiert und weiterentwickelt
werden. Gegenüber bekannten Farbstoffen, die sich von den vorliegenden Farbstoffen
dadurch unterscheiden, daß sie als Diazokomponenten 2-Aminoarylarylenthiazole enthalten,
zeigen die neuen Farbstoffe den technischen Fortschritt eines klareren, stark nach
Blau verschobenen Farbtons. Gegenüber dem in der Literatur beschriebenen Farbstoff
aus 2-Aminothiazol und 2,-Aminonaphthalin bringen die neuen vergleichbaren Farbstoffe
den technischen Fortschritt des besseren Ziehvermögens und ebenfalls einer Verschiebung
des Farbtons nach der blauen Seite des Spektrums.
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Beispiel i 18 Gewichtsteile 6-Methoxy-2-aminobenzothiazol werden in
einer Mischung von So Gewichtsteilen Wasser und 15 Gewichtsteilen Ameisensäure warm
gelöst. Die Lösung wird abgekühlt und in eine gekühlte Mischung von 5o Gewichtsteilen
Wasser und i io Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure eingetra,-gen. Das Sulfgt
des Aminothiazols fällt hierbei als dicker Brei aus. 6,9 Gewichtsteile Natriumnitrit
werden in :25 Gewichtsteilen Wasser gelöst, und. die Lösung wirä bei - i
o bis - 5' C unter Rühren zu - dem. Brei zugetropft. Nachdem alles
Nitrit verbraucht ist, wird mit Eis verdünnt. In diese Diazolösung wird eine Lösung
von 19,5 Gewichtsteilen i-Dioxäthylamino-3-metliylbenzol in 5o Gewichtsteilen Wasser,
die etwas Schwefelsäure enthält, unter ständigem Kühlen eingerührt. Nach beendeter
Kupplung wird scharf abgesaugt. Das schwefelsaure Salz des Farbsioffs wird mit reichlich
Wasser angerührt. Dann wird schwach sodaalkalisch gestellt, erneut abgesaugt und
getrocknet. Der Farbstoff färbt Acetatseide aus dem Seifenbade in klaren, gut ätzbareii
rosa Tönen.
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Beispiel :2' 18 Gewichtsteile 6-Methoxy-2-aminobenzothiazol werden
in einer Mischung von 5o Gewichtsteilen Wasser und 15 Gewichtsteilen Ameisensäure
warm gelöst. Die Lösung wird abgekühlt und in eine gekühlte Mischung von 5o Gewichtsteilen
Wasser und i io Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure eingetragen.
In
diese Lösung wird eine Lösung von 6,9 Gewichtsteilen Natriumeitrit in :25
Ge-
wichtsteilen Wasser bei - io bis - 5' C unter Rühren eingetropft.
Nachdem alles, Nitrit verbraucht ist, wird die Diazolösung mit etwas Eis verdünnt
in eine Lösung voii 18,3 Gewichtsteilen Dioxäthylarninobenzol in 5o Gewichtsteilen
Wasser, die etwas Schwefelsäure enthält, unter ständigem Kühlen eingerührt. Nach
beendeter Kupplung wird scharf abgesaugt. Der Farbstoff wird in reichlich Wasser
angerührt. Dann wird schwach sodaalkalisch gestellt und erneut abgesaugt. Der Farbstoff
färbt Acetatseide aus dem Seifenbade in klaren, gut ätzbaren Rottönen.
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Ähnliche Farbstoffe werden erhalten, wenn man das Dioxäthylaminobenzol
durch N - Methyloxäthylaminobenzol, N - Äthyloxäthylaminobenzol,
Diäthylaminobenzol, Dimethylaminobenzol, i -Amino - 2. - methoxy -5-methylbenzol,
i-Arnino-2, 4-dimethylbenzol, i-Dioxäthylamino-2-inethOxY-5-methylbenzol, i-Dioxäthylamino-3-chlorbenzol
oder i-Dioxäthylamino-2,5-dimethoxybenzol und das 6-Methoxy-2-aminothiazol durch
6-Äthoxy-, 6-Chlor-, 6-Methyl-, 4-Chlor-6-methyl- oder 6-Nitro-2-arninobenzothiazol
ersetzt. Beispiel 3
11,4 Gewichtsteile 4:--Methyl-2,-aminothiazol werden
in i5oGewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure gelöst und bei - 5' C mit
der berechneten Menge Nitrosylschwefelsäure vorsichtig diazotiert. - Die
so erhältliche Diazolösung wird unter Rühren in eine Lösung von 18,3 Gewichtsteilen
Dioxäthylaminobenzol in iooo Gewichtsteilen Eiswasser und etwas Schwefelsäure eingerührt.
Der entstandene Farbstoff wird isoliert, nachgewaschen und getrocknet. Aus viel
siedendem Wasser umgelöst, kristallisiert er in gut.ausgebildeten Nadeln oder Prismen.
Er färbt Acetatseide aus dem Seifenbade in gelbstichigroten Töhen.
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Beispiel 4 20,4Gewichtsteile.deS 2-Aminothiazols aus 2-Amino-5,
6, 7, 8-tetrahydronaphthalin von der Zusammensetzung
werden unter Kühlen " in i5o Gewichtsteilen Ameisensäure gelöst und unter
Rühren und starkem Kühlen mittels-,einer, Kältemisch:ung mit 6,9 Gewichtsteilen
Natriumnitrit, in 3o Gewichtsteilen Wasser gelöst, diazotiert. Unter fortgesetztem
Kühlen wird eine Lögung von 5,5 Gewichtsteilen N-Methylin 3o Gewichtsteilen
Eisessig eingetropft. Nach beendeter Kupplung wird mit viel Wasser verdünnt, und
der Farbstoff wird abgesaugt und getrocknet. Er färbt Acetatseide aus dem Seifenbade
in blaustichigroten Tönen.
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Beispiel 5
22 Gewichtsteile 2-Aminobenzothiazol werden in 6o
Gewichtsteilen Ameisensäure, 2o Gewichtsteilen Eisessig und 45 Gewichtsteilen konzentrierter
Salzsäure gelöst. Bei - io bis - 5' C läßt man eine zur vollständigen
Diazotierung ausreichende Menge 5oprozentiger Natriumnitritlösung (etwa io Gewichtsteile
NaN0,) langsam eintropfen. Nach vollendeter Diazotierung läßt man eine Lösung von
:2o Gewichtsteilen i--Arnino-3-niethyl-6-methoxybenzol in 5o Gewichtsteilen Eisessig
zufließen. Die Kupplung tritt sofort ein, und nach kurzem Rühren kristallisiert
das Hydrochlorid des entstandenen Farbstoffs aus. Auf Acetatseide zieht der Farbstoff
aus dem Seifenbade in scharlachroten Tönen. Auf der Faser diazotiert und mit -2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure
entwickelt liefert er ein Blau von guter Ätzbarkeit. Beispiel 6
15 Gewichtsteile
?,-Arninobenzothiazol werden in üblicher Weise diazotiert. Die Diazoverbindung wird
in stark mineralsaurer Lösung mit 15,9 Gewichtsteilen i-Amino-5-oxynaphthalin
gekuppelt. Man rührt noch einige Zeit weiter, neutralisiert die freie Mineralsäure
mit Natronlauge, saugt ab und wäscht mit Wasser. Der erhaltene Farbstoff färbt Acetatseide
in sehr kräftigen, rotstichigblauen, rein weiß ätzbaren Tönen.
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Ersetzt man das 2-Aminobenzothiazol durch ein Substitutionsprodukt
desselben, so erhält man Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften.
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Ersetzt man das :2-Aminobenzothiazol durch 6-Methoxy-.2-aminobenzothiazol
und das i-Amino-5-oxynaphthalin durch i-Oxäthylaniino-5-oxynaphthalin oder den Methyläther
des i-Oxäthylamin0-5-oxynaphthalins oder i-n-Oxybutylamino-5-oxynaphthalin, so erhält
man Farbstoffe, die Acetatseide in rein blauen, gut ätzbaren Tönen färben.
. Beispiel 7
Man diazotiert 18 Teile 6-Methoxy-2-aminobenzothiazal
auf die in Beispiel i beschriebene Weise und setzt die Lösung der Diazoverbindung
einer eisgekühlten Lösung von 18 Teilen i-N-Cyanätllyläthylaminobenzol in
5oo
Teilen :2prozentiger Schwefelsäure zu. Die Farbstoffbildung ist nach kurzer Zeit
beendet. Dann versetzt man die Aufschlärnmung des Farbstoffs mit so viel Natriumacetat,
bis sie nicht mehr mineralsauer ist, oder neutralisiert sie mit verdünnter Natronlauge.
Darauf saugt man den Farbstoff ab, wäscht ihn mit Wasser und trocknet ihn. Er färbt
Acetatseide in leuchtend gelbroten Tönen von ausgezeichneter Lichtechtheit.
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Verwendet man an Stelle von i-N-Cyanäthyläthylaminobenzol 2oTeile
i-iN-Cyanäthyläthylanlino-3-rnethylbenzol, so erhält man einen Farbstoff,
der sehr klare, rote Färbungen liefer t.