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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Gegenstand des Patents
639 727 ist ein Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen durch Kuppeln
von diazotierten 2-Aminothiazolverbindungen mit in p-Stellung zu einer Aminogruppe
kuppelnden Aminen in saurer Lösung. Die so erhältlichen Farbstoffe liefern im allgemeinen
auf Estern der Cellulos!e, wie Aaetatseide, klare, gelbstichig- bis blaustichigrote
Töne von guter Ätzbarkeit. Sie können, soweit die Farbstoffe eine primäre Aminogruppe
enthalten, auf der Faser weiterdiazotiert und entwickelt werden.
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Es wurde nun gefunden, daß man Farbstoffe von ähnlich guten Eigenschaften
erhält, wenn man diazotierte 2-Aminothiazolv erbindungen mit in p-Stellung kuppelnden
Aminen in saurer Lösung zu Azofarbstoffen vereinigt, deren Stickstoffatom in, einen
heterocyclischen Ring einbezogen ist. Die so erhältlichen Farbstoffe sind dem aus
der britischen Patentschrift 3o6 981 bekanntenFarbstoff aus diazotiertem 6-Methyl-2-(,4.'-aminophenyl)
-benzothiazol und i-Amino-3-methylbenzol in der Ätzbarkeit überlegen.
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Gegenüber .dem aus der Zeitschrift Chemical News, Bd. 112, S. 15.4,
bekannten Farbstoff aus diazotiertem 2-Aminothiazol und 2-Aminonaphthalin bringen
die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Farbstoffe den technischen Fortschritt,
daß sie lichtechter sind und stark nach der blauen Seite des Spektrums verschobene
Farbtöne liefern.
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Gegenüber den in der französischen Patentschrift 755 338 beschriebenen
Farbstoffen aus diazotierten 6-Halogen-2, 4-dinitroi-aminobenzolen und in p-Stellung
zur Aminogruppe kuppelnden N-oxalky lierten Aminen der Benzol- und Naphthalinreihe
zeichnen sich die neuen Farbstoffe durch klarere und wertvollere Töne. (grünstichigeBlau
von guter Abendfarbe) aus. Beispiel i 18 Gewichtsteile 6-Methoxy-2-aminobenzothiazol
werden in einer Mischung von 5o Gewichtsteilen Wasser und 15 Gewichtsteilen Ameisensäure
warm gelöst, und die Lösung wird in eine gekühlte Mischung von 5o Gewichtsteilen
Wasser und i io Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure eingetragen. Das Sulfat
des Aminothiazols fällt aus. Dann läßt man eine konzentrierte Lösung von 6,9 Gewichtsteilen
Natriumnitrit bei -io bis - 5° C eintropfen. Nachdem alles Nitrit verbraucht
ist,
verdünnt man mit Eis und läßt die schwefelsaure Diazolösung in' eine salzsaure,
mit Eis gekühlte Lösung' Von 21,5 Gewichts-.. |
teilen hy-Tetralivdror3, 6'-dioxy-7, 8, if; 2A, |
lx nzochinolin von der Zusammensetzung_.; |
in etwa 6oo Gewichtsteilen Wasser laufen. Die Kupplung geht fast augenblicklich
vor sich, und nach kurzer Zeit. ist der Farbstoff vollständig ausgefallen. Nachdem
man die freie Mineralsäure mit Natriumacetat oder Natronlauge abgestumpft hat, preßt
man den Farbstoff ab. Er färbt Acetatseide aus dem Seifenbad in klaren, blaugrünen
Tönen von vorzüglicher Ätzbarkeit.
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Ähnliche Farbstoffe werden erhalten, wenn inan das 6-Methoxy-2-aminobenzotliiazol
durch das 2-Aniinollenzotlliazol selbst oder durch andere Derivate desselben ersetzt.
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Beispiel 2 1o Gewichtsteile 6-hlet11oxv-2-aminobenzothiazol werden
mit 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit,wie in Beispiel i angegeben, dianotiert. Die
stark schwefelsaure Diazolösung läßt man in eine Lösung aus 23,5 Gewichtsteilen
1)v-Tetrahydro-3-oxy-7, 8-benzochinolinhydrochlorid in 5o Gewichtsteilen Wasser
unter Rühren fließen. Die Kupplung tritt .sofort ein. Man rührt noch einige Zeit
weiter, neutralisiert die freie Mineralsäure mit Natronlauge, saugt ab und wäscht
mit Wasser nach. In der üblichen Weise gefärbt, erhält man auf Acetatseide rotstichige
Blautöne von sehr guter Ätzbarkeit.
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Beispiel 3 i8 Gewichtsteile 6-Methoxv-2-aillinobenzothiazol werden
in Soprozentiger Schwefelsäure mit einer konzentrierten wässerigen Lösung von 6,9
Gewichtsteilen Natriumnitrit unterhalb o' C diazotiert. Die orangegelbe Diazolösung
läßt man in eine mineralsauer
altene wässerige Lösung von 23,5 Ge- |
.tsteilen py-Tetrahydro-6'-oxy-7, 8, i', 2'- |
. zochinolinhydrochlorid fließen: Die Kupp- |
eng ist in kurzer Zeit beendet. Der in |
üblicher Weise abgetrennte Farbstoff färbt Acetatseide in gut lichtechten, blaugrünen
Tönen von guter Ätzbarkeit.
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Beispiel 18 Gewichtsteile 6-Methoxy-2-aminobenzothiazol werden, wie
in Beispiel i angegeben, mit 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit in 5o- bis 6oprozentiger
Schwefelsäure bei -5° C diazotiert. Man läßt die Diazolösung in eine schwefelsaure
Lösung von 16,2 Gewichtsteilen N-Phenylpiperazin laufen. Nach beendeter' Kupplung
wird der Farbstoff in der üblichen Weise abgetrennt. Er färbt Acetatseide in klaren,
roten Tönen ,von guter Ätzbarkeit.
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Beispiel 5 18 Gewichtsteile 6-Methoxy-2-aminobenzothiazol werden,
wie in Beispiel i angegeben, mit 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit in 5o- bis 6oprozentiger
Schwefelsäure bei -5° C di-
anotiert. Man läßt die Diazolösung in
eine
schwefelsaure Lösung von 22 Gewichtsteilen 1>y-Tetrahydro-i-butyl-3-oxy-7-methylchinolin
fließen. Ist die Farbstoffbildung beendet, so stumpft man die freie Mineralsäure
weitgehend ab, wodurch der Farbstoff als Harz abgeschieden wird. Durch Verpasten
mit geeigneten Dispergiermitteln wird er in eine zum Färben geeignete Form gebracht.
Auf
Acetatseide erhält man klare, rotvioletteTöne, die reinweiß ätzbar sind.