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Rundwebmaschine Die Erfindung betrifft eine Rundwebmaschine, bei welcher
die Schützen kreisförmige Sektoiren bilden, die am Umfang verzahnt sind und mit
antreibenden Planetenritzeln mit ortsfesten Achsen kämmen, die in solcher Anzahl
gleichmäßig um die Achse der Maschine verteilt sind, daß die Verzahnung jedes Schützens
immer mindestens mit einem Planetenritzel im Eingriff steht.
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Die bekannten Maschinen dieser Art sind im allgemeinen äußerst kompliziert,
und die empfindlichen Organe sind nur sehr schwer zugänglich. Da die beweglichen
Organe außerdem umfangreich und schwer sind, erfordern sie zu ihrem Antrieb eine
große Kraft und besitzen eine erhebliche Trägheit.
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Eine bekannte Maschine dieser Art weist eine sehr große Trommel und
eine Reihe von oberen Blöcken auf, welche die wesentlichen Organe der Maschine tragen.
Das Ganze ist vollständig in ein ortsfestes Gehäuse eingeschlossen, so daß diese
Organe ohne langwierige und kostspielige Demontagen praktisch unzugänglich sind.
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Eine andere bekannte Maschine hat große Kränze und einen ortsfestenZylinder,
welcher dieFadenführer trägt und die ganze Vorrichtung vollständig abdeckt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Rundwebmaschine, die zur Behebung
dieser Nachteile verbessert worden ist. Die wesentlichen Kennzeichen dieser Maschine
bestehen darin, daß auf einem Tisch, der einen Teil des Gehäuses bildet, welches
den Antriebsmotor der Maschine trägt, ein ortsfester Kranz aufruht, dessen nuerschn.itt
in radialer Richtung die Form eines umgekehrten L aufweist und dessen Oberseite
als Führungsbahn für die Schützen dient, daß im Kranz oberhalb des Tisches ein ringförmiger
Raum aus gespart ist, der das die Schirotzen antreibende Organ aufnimmt, daß der
Kranz auf seinem Umfang schwingende Fadenführer zur Führung der Kettenfäden trägt
und daß Einrichtungen zur Betätigung dieser Fadenführer einerseits in der mittleren
Ausnehmung des ortsfesten Kranzes und andererseits im Kranz selbst angeordnet sind,
der außerdem auf seiner Oberseite mit Nuten versehen ist, von denen jede einen der
Fadenführer in der gesenkten Stellung aufnimmt.
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Diese Ausbildung der Maschine ergibt eine gedrängte und sehr einfache
Konstruktion, bei welcher alle Organe sichtbar und von außen zugänglich sind, insbesondere
die die Schußfäden tragenden Spulen.
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Außerdem sind die drehbaren Teile (die Schützen, das antreibende Planetenrad
und die Nocken) verhältnismäßig leicht, da sie geringes Volumen aufweisen. Die durch
die Trägheit und die Fliehkraft erzeugten Kräfte sind daher stark herabgesetzt.
Demgemäß kann auch die zum Antrieb des Motors erforderliche Energie wesentlich verringert
werden, und die durch die Wirkung dieser Kräfte erzeugte Abnutzung ist gering.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
der verbesserten Rundwebmaschine gemäß der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt die Maschine im senkrechten Längsschnitt; Fig. 2 ist
ein teilweise senkrechter Radialschnitt in größerem Maßstab; Fig. 3 ein entsprechender
teilweiser Grundriß; Fig. 4 zeigt in noch größerem Maßstab, teilweise in Ansicht
und teilweise im Schnitt, dieAntriebsvorrichtung zur Drehung der R.i.llenscheibe,
die an dem gewebten Gegenstand zieht und denselben gegebenenfalls aufnimmt; Fig.5
ist ein waagerechter Schnitt nach der gebrochenen Linie 5-5 der Fig. 4; Fig. 6 zeigt
teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt die eine Arbeitsstellung des Wendelgetriebes,
das mit der Rillenscheibe zusammenwirkt; Fig. 7 zeigt die andere Arbeitsstellung
des Wendegetriebes; Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 6. Die dargestellte
Maschine dient zum Weben eines Gegenstandes O längs ihrer senkrechten Achse X-X
(Fig. 1), wobei der Gegenstand in senkrechter Richtung von unten nach oben (Pfeil
f1) abgezogen wird in dem Maße, in dem er unten gewebt wird. Das Gewebe besteht
aus einem Schuß, der durch schraubenlinienförmig
angeordnete Fäden
a gebildet wird, und aus einer Kette, die aus Längsfäden b besteht, welche mit den
Srhußfäden verkreuzt sind.
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Die Maschine besteht im wesentlichen: aus einem Untergestell A mit
einer Antriebsvorrichtung ; aus einer längs der Achse X-X angeordneten Vorrichtung
B, welche die Ketten- und Schußfäden im Bereich der Bildung des Gewebes 0 führt;
aus einer Vorrichtung C mit Schützen, die um die Achse X-X drehbar angeordnet sind,
um die Schußfäden zu liefern. Die dargestellte Maschine weist zwei Schützen auf,
und infolgedessen erfolgt das Weben mit zwei Schußfäden d; und a2; aus Vorrichtungen
D, die rund um die Maschine verteilt sind und die verschiedenen Kettenfäden bi,
b2, b3, b4 liefern; aus einer Vorrichtung- E, die das Gewebe 0 nach oben
zieht und dasselbe aufnimmt; aus einer Vorrichtung F zur Steuerung der Vorrichtung
E.
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Diese Vorrichtungen werden nachstehend im einzelnen beschrieben.
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Das Untergestell A besteht aus einem aus verschiedenen Elementen 1
gebildeten Gehäuse, die durch Schweißen oder auf andere Weise miteinander verbunden
sind und auf denen ein waagerechter Tisch 2 aufruht, der mit einer mittleren Bohrung
3 versehen ist, an die ein gekrümmtes Rohr 4 angeschlossen ist. Dieses dient in
an sich bekannter Weise dazu, in das Gewebe 0 eine entweder durch einen vorhergehenden
Webvorgang oder nach einem anderen Verfahren hergestellte Seele einzuführen. Eine
der senkrechten Wände des Gehäuses 1 trägt einen Elektromotor 5, dessen Speisestromkreis
5 a durch einen Schalter 5 c an das Netz 5 b angeschlossen ist. Die Steuerung erfolgt
durch ein Relais 5 d, das durch einen Handschalter 5 e eingeschaltet wird.
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Auf der Welle des Elektromotors 5 ist ein Untersetzungsgetriebe6 angeordnet,
dessen Ausgangswelle? über eine Riemenscheibe 8, einen Riementrieb 9 und eine weitere
Riemenscheibe 10 mit einer senkrechten Welle 11 verbunden ist. Die Welle 11 ist
in einem am Tisch 2 befestigten Gehäuse 12 drehbar gelagert, und von dieser Welle
werden die verschiedenen Bewegungen abgeleitet, wie nachstehend ausführlich beschrieben
wird.
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Die Vorrichtung B zur Führung der Schuß- und Kettenfäden ist längs
der Achse X-X angeordnet. Der Tisch 2 trägt eine mittlere Hülse 13, in die eine
eine Verlängerung bildende Muffe 14 eingeschraubt ist. In das obere Ende der Muffe
ist ein rohrförmiges und kegelstumpfförmiges Mundstück 15 eingeschraubt, um das
die Schußfäden a; und a2 gewickelt werden.
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Oberhalb des Mundstückes 15 und zentrisch zur Achse X-X ist
eine ortsfeste Düse 16 angeordnet, deren innerer Rand der Bohrung die verschiedenen
Kettenfäden b führt. Diese Düse 16 wird ausladend von einem Arm 17 getragen, der
am Gehäuse 18 der später beschriebenen Vorrichtung F befestigt ist. Das Gehäuse
18 ist -am Gehäuse A mittels einer Säule 19 befestigt.
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Die Vorrichtung C dient zur Zuführung der Schußfäden a; und a2. Auf
der am Tisch 2 befestigten mittleren Hülse 13 ist mittels des zur Zentrierung und
Abstützung dienenden Lagers 20 (Fig. 1, 2) ein Kranz 21 angeordnet, der sich
um die Achse X-X dreht. Der Kranz 21 weist auf seiner Unterseite eine Innenverzahnung
22 und auf seinem Umfang eine Außenverzahnung 23 auf. Die Innenverzahnung 22 kämmt
mit einem Ritzel 24, das auf dem oberen Ende der Welle 11 verkeilt ist, welche durch
die Übertragung 10-9-8-7-6 mit dem Motor 5 verbunden ist. Der Motor dreht
daher den Kranz 21- um die Achse X-X, beispielsweise in der Richtung des Pfeiles
f2 (Fig. 3).
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Die Außenverzahnung 23 des Kranzes 21 kämmt in an sich bekannter Weise
mit den unteren Hilfsritzeln einer bestimmten Anzahl von Paaren von Planetenritzeln,
wobei jedes Paar aus einem unteren Hilfsritze125 und einem oberen Antriebsritze126
besteht.
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Die beiden Ritzel 25,26 jedes Paares sind auf derselben senkrechten
Welle 27 mit der Achse Y-Y verkeilt, die sich mittels Kugellagerringe 28 in einer
ortsfesten Platte 29 dreht. Diese Platte, die im axialen Radialabsohnitt rechtwinkligen
Querschnitt aufweist, übergreift den Kranz 21, wobei der für die Ritzel 25, 26 erforderliche
Raum ausgespart ist, und ruht bei 30 (Fig. 1, 2) auf dem Umfang des Tisches 2 auf,
auf dem sie durch irgendwelche (nicht dargestellte) Mittel befestigt ist.
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Die geometrischen Achsen Y-Y der Planetenritzel sind auf einer zur
Achse X-X konzentrischen Zylinderfläche mit dem waagerechten Querschnitt Z-Z (Fig.
3) gleichmäßig verteilt, und der mittlere Winkel zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Achsen hat einen bestimmten Wert x, Die oberen Antriebsritze126 stehen mit gezahnten
Sektoren 31 im Eingriff, die am Umfang von Platten 32 ausgebildet sind, welche die
Schützen bilden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit zwei Schußfäden sind
demnach zwei Schützen 32 vorgesehen, die sich immer- diametral gegenüberstehen.
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Diese Schützen 32 verschieben sich unter der Wirkung der Antriebsritze126
auf der ortsfesten Platte 29, auf der sie mittels einer kreisförmigen Schwalbenschwanzführung
33 (Fig. 2) geführt sind.
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Der von jedem Sektor 31 eingeschlossene mittlere Winkel y ist größer
als der zwischen zwei aufeinanderfolgenden Achsen Y liegende Winkel
_x, so daß jeder Schützen dauernd mindestens mit einem Antriebsritzel 26
im Eingriff steht.
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Die Ritzel 25, 26 haben gleichen Durchmesser, und außerdem ist der
Teilkreis der Sektoren 31 gleich jenem der Außenverzahnung 23 des Kranzes 21, so
daß sich jeder Schützen 32 um die Achse X-X in der Richtung des Pfeiles. f2 (Fig.
3) mit derselben Geschwindigkeit und in derselben Richtung dreht wieder Kranz 21,
wenn dieser durch den Motor 5 angetrieben wird.
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Um bei erhöhten Geschwindigkeiten eine gute Wirkungsweise zu gewährleisten,
ist es erforderlich, daß sich die Teilkreise der Antriebsritze126 und der Sektoren
31 in den Berührungspunkten, wie z. B. im Punkt c (Fig. 3) tangieren. Die Schwalbenschwanzführung
der Schützen 32 auf der Platte 29 erfordert aber unvermeidbar ein gewisses Spiel,
und durch die bei erhöhten Geschwindigkeiten auf die Schützen einwirkende Fliehkraft
wird jedes Spiel nach dem Äußeren hin übertragen, so daß die Zähne der Sektoren
31 die Neigung zeigen, zu stark in die Zähne der An-. triebsritzel 26 einzugreifen,
d. h. daß sich die Teilkreise überschneiden.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist einerseits oberhalb jedes Ritzels
26 koaxial zu demselben auf der Welle 27 eine Rolle 34 (Fig. 3) befestigt, und andererseits
ist auf jedem Schützen 32 eine kreisförmige Rampe 35 derart vorgesehen, daß diese
mit ihrer glatten zylindrischen Außenfläche mixt der Rolle 34 in Berührung steht,
so daß sich die Teilkreise in den Berührungspunkten c tangieren.
Bei
erhöhten Geschwindigkeiten wird daher der Eingriff im Punkt c durch die Fliehkraft
dauernd aufrechterhalten, und es ergibt sich eine stoßlose Bewegung des Schützens
32.
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Jeder Schützen trägt einen gabelförmigen Halter 36, in dem eine Spule
37 drehbar gelagert ist, auf welcher der entsprechende Schußfaden a1 oder a2 aufgewickelt
ist.
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Das infolge des vom Gewebe 0 ausgeübten Zuges bewirkte Abwickeln des
Fadens wird durch eine Lamelle 38 geregelt oder gebremst, die um eine am Halter
36 befestigte Achse 39 schwenkbar und der Wirkung von Federn 39a unterworfen ist,
welche die Lamelle gegen den auf der Spule aufgewickelten Faden drücken.
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Der Faden a1 oder a2 jedes Schützes geht von der Spule 37 durch eine
Vorrichtung, die aus drei Rollen 40, 4.1, 42 besteht, welche die Spannung des Fadens
regeln. Die Rollen 40 und 41 sind auf einer Platte 43 befestigt, die mittels eines
senkrechten Drehzapfens 44 in einem Halter 45 drehbar gelagert ist, der durch Schrauben
46 oder auf andere Weise mit dem Schützen verbunden ist.
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Die Spannung des Schußfadens ist durch Umschlingung eines mehr oder
weniger großen Kreissektors jeder der drei Rollen 40, 41 und 42 regelbar. Diese
Spannung ist am geringsten, wenn die drei Rollen ausgerichtet sind, wie in Fig.
3 dargestellt ist. Die Spannung erreicht ihr Maximum, wenn die aus den Rollen 40,
41 und der Platte 43 bestehende Einheit um den Drohzapfen 44 im Lager des Halters
45 in der einen oder der anderen Richtung um 90° verdreht wird.
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Die Vorrichtung D dient zur Zuführung der Kettenfäden b. Die Anzahl
der Kettenfäden kann verhältnismäßig groß sein. Jeder Faden wird von einer Spule
geliefert, die entweder auf dem Gehäuse A oder außerhalb der Maschine drehbar gelagert
ist.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiiel ist jede Spule 47 (Fig.
1), die beispielsweise den Kettenfaden bi trägt, auf einem Arm 48 befestigt, der
mit dem Gehäuse A verbunden ist.
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Von der Spule 47 geht der Faden ein erstes Mal durch eine ortsfeste
Öse 49 und dann über eine durch eine Feder 50 a regelbare Fadenklemme 50. Alle Fadenklemmen
50 sind auf einem Kranz 51 befestigt, der von Armen 48a getragen wird. Von der Fadenklemme
50 geht der Faden wieder durch die entsprechende Öse 49 und dann durch eine weitere
Öse 52 hindurch.
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Nach dem Durchgang durch eine der Ösen 52 geht jeder der beiden Kettenfäden
eines Paares von Fäden bi, b2 durch ein Führungsrohr 55 a
oder 55 b.
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Jedes dieser Rohre kann nacheinander entweder eine gehobene Stallung
einnehmen (Rohr 55a auf der rechten Seite der Fig. 1 oder Rohr 55 b auf der linken
Seite der Fig. 1), so daß der aus dem Rohr austretende entsprechende Kettenfaden
b1 oder b3 oberhalb der Spule 37 des Schützens und des Schußfadens a1 oder a2 hinweggeht,
oder eine gesenkte Stellung (Rohr 55 b auf der rechten Seite der Fig. 1 oder Rohr
55a auf der linken Seite der Fig. 1), so daß der entsprechende Kettenfaden b2 oder
b4 aus dem Rohr unterhalb des entsprechenden Sahützens und des Halters 45 der Rollen
40, 41, 42 austritt, die den entsprechenden Schußfaden a1 oder a2 führen.
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In der ortsfesten Platte 29 sind Radialnuten 56 von solcher Breite
vorgesehen, daß sie dass eine oder das andere Rohr in der gesenkten Stellung aufnehmen
können. Die Rohre 55 a, 55 b eines Paares von Rohren werden von der
einen oder der anderen von zwei Schwenkvorrichtungen 57a und 57b getragen, die mittels
Drehzapfen 58 in der ortsfesten Platte 29 gelagert sind. Die Drehzapfen 58 greifen
in zu beiden Seiten jeder Nut 56 in der Platte 29 ausgesparte Lager
60 (Fig. 3) ein und werden durch Plättchen 59 festgehalten, die am unteren Ende
einer Säule 61 befestigt sind. Die Säule trägt am oberen Ende ein Plättehen 62,
an dem zwei Federn 63 befestigt sind, von denen jede das eine oder das andere der
beiden angrenzenden Rohre durch Verschwenken der entsprechenden Schwenkvorrichtung
um @ihre Drehzapfen 58 in die gehobene Stellung zu bringen trachtet.
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Die Spannung der Rückführfedern 63 wird zweckmäßig regelbar gemacht,
beispielsweise durch Verstellung der Halteplättchen 62 längs der Säulen 61, durch
teleskopische Ausbildung der Säulen oder durch Befestigung der Federn an Muttern,
die in die Plättchen eingeschraubt sind.
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Unter der Wirkung der Federn 63 stützt sich jede Schwenkvorrichtung
57a oder 57 b mit einem in Fig 2 sichtbaren Fortsatz auf dem äußeren Ende eines
radialen Stößels 64a oder 64b ab. Diese Stößel sind in Bohrungen verschiebbar, die
in der Platte 29 ausgebildet sind. Ihre Achsen liegen in radialen Ebenen und sind
gegen die Achse X-X chvas geneigt.
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Alle Stößel 64a, die zu einem der Rohre 55a jedes Paares von Rohren
gehören, stützen sich mit ihrem inneren Ende gegen einen Kranz 65 a ab, der auf
einer Nockenplatte 66a lose befestigt ist, welche mit dem Kranz 21 fest verbunden
ist. Ebenso stützen sich die Stößel 64b, die zu den Rohren 55b der
verschiedenen Paare von Röhren gehören, auf der Außenfläche eines entsprechenden
Kranzes 65 b ab, der auf einer zweiten Nockenplatte 66 b lose befestigt ist. Die
Außenflächender Kränze 65a und 65.b sind kegelstumpfförmig, so daß die Achsen der
Stößel 64a oder 64b zu diesen Flächen senkrecht stehen. Jeder Kranz ist auf der
entsprechenden Platte mittels einer bestimmten Anzahl von Lagern 67' (Fig. 2) derart
befestigt, daß sich diese Kränze nicht drehen, wodurch jede Reibung der Stößelfüße
unterdrückt wird. Die beiden 1NTocken 65a, 66 a und 65 b, 66 b sind
derart angeordnet, daß ihre von den Stößeln berührte Außenfläche relativ zur Achse
X-X exzentrisch liegt. Dia Exzentrizität ist für die beiden Nocken in diametraler
Richtung entgegengesetzt. Wenn daher in der Radialebene auf der rechten Seite der
Fig. 1 der untere Nocken 65 b den Stößel 64 b zurückstößt, um das Führungsrohr 55
b in die Nut 56 der Platte 29 zu senken, tritt der obere Nocken 65a gegenüber dem
Stößel 64a soweit als möglich zurück, um der entsprechenden Feder 63 zu ermöglichen,
das andere Führungsrohr 55a des betreffenden Paares von Rohren in die gehobene Stellung
zu bringen. Auf der linken Seite der Fig. 1 sind die Stellungen der Führungsrohre
umgekehrt.
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Da sich die Nocken mit derselben Geschwindigkeit drehen wie der Kranz
21 und die Schützen, geht der eine Schützen dauernd zwischen den gehobenen Rohren
55 a und den gesenkten Rohren 55 b hindurch, während der andere Schützen
ständig zwischen den gehobenen Rohren 55b und den gesenkten Rohren 55a hindurchgeht.
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Die Paare von Kettenfäden b1, b2 und b3, b4wechseln daher bei jedem
Schützenwechsel ihre Stellungen, wodurch das Verkreuzen der Kettenfäden mit den
Schußfäden gewährleistet wird.
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Die Profile der Nocken sind derart ausgebildet, daß bei angehobenem
Führungsrohr 55a die beiden angrenzenden
Rohre 55 b vollständig
in ihre Nuten 56 gesenkt sind, und zwar bevor die Vorderkante des Schützens die
rechte Seite dieser Rohre erreicht.
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Die Vorrichtung E dient zur Ausübung eines Zuges auf das Gewebe O
und_ gegebenenfalls zur Aufnahme desselben. Dieses Gewebe, das. in Form eines Rohres
oder Schlauches ausgebildet ist und das in einem durch die Düse 16 bestimmten Durchmesser
gewebt wird, wird durch eine Scheibe 67 (Fig. 1, 4 und 5) abgezogen, deren Felge
eine Rille 68 aufweist, in welcher sich das Gewebe entweder auf einem Teil einer
Schraubenlinie oder auf mehreren nebeneinanderliegenden Schraubenlinien aufwickelt.
Das Gewebe kann dann von einer (nicht dargestellten) Spule aufgenommen werden, wenn
es fortgesetzt in großen Längen gewebt wird.
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Die Scheibe 67 ist auf einer mittleren Achse 69 befestigt, auf welcher
sie lose drehbar ist. Die Achse ist in einem Tragarm 70 versplintet oder auf andere
Weise befestigt, der um eine waagerechte Achse W-W verstellbar ist.
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Die Scheibe 67 ist seitlich auf ihrem ganzen Umfang mit einer Außenverzahnung
71 versehen, die zum Antrieb derselben in der Richtung des Pfeiles f4 dient. Der
Antrieb erfolgt über die Vorrichtung F durch die senkrechte Welle 27 eines Paares
von Planetenritzeln 25, 26.
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Die Vorrichtung E wird durch eine Spannrolle 72 vervollständigt, die
auf der Achse 73 eines. Armes 74 lose drehbar ist, welcher bei 75 mit Reibung am
Ende des Armes 70 befestigt ist.
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Die Vorrichtung F dient zum Antrieb der Scheibe 67. Wie bereits bemerkt,
wird diese Bewegung von einer der Wellen 27 abgeleitet, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
von der auf der linken Seite der Fig. 1 liegenden Welle 27. Diese ist am oberen
Ende mit einem schraubenzieherartigen Kupplungsorgan 76 oder einem anderen Organ
zur Übertragung einer Drehbewegung versehen, die durch eine Welle 77 und ein weiteres
Kupplungsorgan 78 auf eine Welle 79 übertragen wird. Diese ist im Gehäuse 18 der
Vorrichtung F drehbar gelagert und im Innern desselben am oberen Ende in Form einer
Schnecke 80 (Fig. 4, 5) ausgebildet.
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Die Schnecke 80 steht mit einem Schneckenrad 81 im Eingriff, das auf
einer Welle 82 aufgekeilt ist, die ein Ritzel 83 trägt. Auf der Welle 82 ist eine
Lasche 85 schwenkbar befestigt, die mit einem bogenförmigen Schlitz versehen ist,
in den ein Zapfen 86 eingreift, der durch den Deckel 87 des Gehäuses. 18 hindurchgeht.
Mittels des Zapfens 86 isst die Lasche 85 um die Welle 82 in eine von zwei Stellungen
schwenkbar.
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Am anderen Ende der Lasche 85 ist parallel zur Welle 82 und parallel
zu einer weiteren in der Querrichtung verlaufenden, waagerechten Welle 84 eine Welle
88 drehbar gelagert, auf der ein Zahnkranz 89 und ein Ritzel 90 lose drehbar angeordnet
sind, die fest miteinander verbunden sind. Der Zahnkranz 89 steht ständig mit dem
Ritzel 83 im Eingriff, und durch eine Längsverschiebung der Welle 84, die von einer
Verschwenkung der Lasche 85 begleitet ist, kann entweder der Zahnkranz
89 oder das Ritzel 90 mit einem weiteren, auf der Welle 84 aufgekeilten
Zahnkranz 91 in Eingriff gebracht werden.
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Es ist auf diese Weise möglich, der Welle 84 die eine oder
die andere von zwei Drehgeschwindigkeiten bei derselben Drehgeschwindigkeit
der Welle 27 zu erteilen, von der die Bewegung abgeleitet wird.
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Der Antrieb der Scheibe 67 in der Richtung des Pfeiles f4 erfolgt
daher durch die IA'elle 84 ohne Rücksieht auf die Drehrichtung der Schützen und
der Wellen 27, da sich diese ohne Nachteile entsprechend der Drehrichtung des. Motors
5 und der für die schraubenlinienförmige Aufwicklung der Schußfäden im Gewebe O
gewünschten Richtung nadh Belieben in der einen oder der anderen Richtung drehen
können.
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Um den gleichbleibenden Antrieb der Scheibe 67 in der Richtung des
Pfeiles f4 ohne Rücksicht auf die Drehrichtung der Welle 84 zu gewährleisten, steht
diese Welle über ein Wendegetriebe mit dem Zahnkranz 71 der Scheibe 67 im Eingriff.
Die Welle 84 trägt an dem dem Zahnkranz 71 zugekehrten Ende ein Ritzel 92 (Fig.
6 bis 8), das mit zwei Ritzeln 93 und 94 im Eingriff steht, von denen das Ritzel
94 noch mit einem letzten Ritzel 95 kämmt.
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Die Ritzel 93, 94 und 95 werden von einem Halter 96 getragen, der
zwischen den in den Fig. 6 und 7 gezeigten beiden Stellungen um die Welle 84 schwenkbar
ist.
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In der Stellung gemäß Fig. 6 steht das Ritzel 95 mit dem Zahnkranz
71 im Eingriff, so. daß die Scheibe 67 in der Richtung des Pfeiles f4 angetrieben
wird. Die Welle 84 wird durch die beschriebene Übertragung in der Richtung des Pfeiles
f5 angetrieben.
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Wenn sich hingen die Welle 84 in der Richtung des Pfeiles f 6 dreht,
wird der Halter 96 in die in Fig. 7 gezeigte Stellung gebracht, und der Antrieb
des Zahnkranzes 71 erfolgt durch das Ritzel 93 ebenfalls in der Richtung des Pfeiles
f4.
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Die Wirkungsweise der Maschine soll nachstehend nur kurz angegeben
werden, da sie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt. Wenn alle Kontakte
der Mikrounterbrecher 54 (Fig. 1) geschlossen sind, muß nur der Handschalter 5 e
geschlossen werden, um über das Relais 5 d die Schließung des Hauptschalters 5 c
zu bewirken. Der Motor 5 wird mit Strom gespeist und bewirkt durch die beschriebene
Übertragung die Drehung des Kranzes 21 und damit der Schützen 32, beispielsweise
in der Richtung des Pfeiles f2, während die Rillenscheibe 67 je nach der Stellung
des Getriebes mit großer oder kleiner Geschwindigkeit in der Richtung des Pfeiles
f4 angetrieben wird. In der gezeigten Stellung erfolgt der Antrieb mit der kleineren
Geschwindigkeit. Die größere Geschwindigkeit wird erzielt, wenn die Zahnkränze 89
und 91 in unmittelbarem Eingriff stehen.
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Wenn angenommen wird, daß das Gewebe O bereits begonnen und auf der
Scheibe 67 aufgewickelt ist, zieht das Gewebe selbst gleichzeitig an den Kettenfäden
b1, b2, b3, b4 und an den beiden Schußfäden a1, a2. Diese verschiedenen Fäden werden
von den entsprechenden Spulen abgezogen und infolge des aufeinanderfolgenden Hebens
und Senkens der Führungsrohre 55a. und 55b vor dem Durchgang der Schützen
in der erforderlichen Weise miteinander verkreuzt.
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Die Rohre 55a werden vor dem Durchgang des einen Schützens gehoben,
während die Rohre 55 b gesenkt werden. Vor dem Durchgang des anderen Schützens werden
die Rohre in die entgegengesetzten Stellungen gebracht.
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Die Schußfäden a1 und a2 nehmen daher relativ zu den Kettenfäden entgegengesetzte
Stellungen ein, welche die für das Weben erforderliche Verkreuzung gewährleisten.
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Während des normalen Betriebs drehen sieh die Schützen ohne Unterbrechungen,
ahne Beschleunigungen und ohne Spiel gleichmäßig mit einer fortgesetzten Bewegung
relativ zu den Antriebsritzeln 26 zum Zweck der Aufrechterhaltung eines genauen
Eingriff
s, der sich für jeden Schützen aus dem Zusammenwirken
der Rolle 34 mit der Führungsbahn 35 ergibt. Die Schützen haben daher keine Möglichkeit,
Stöße oder Lärm zu entwickeln. Sie werden mit einer ständig formlaufenden Bewegung
angetrieben, als. ob sie einen Teil eines Planetengetriebes bildeten. Ihre Geschwindigkeit
kann daher bis zu der für den Antrieb eines Zahnkranzes durch ein Ritzel zulässigen
Grenze gesteigert werden.
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Da außerdem die Führungsrohre in dauerndem elastischem Eingriff mit
den Schwenkvorrichtungen gehalten. werden, die ihrerseits die Stößel ohne Spiel
in Berührung mit den Kränzen der Nockenscheiben halten, ist in gleicher Weise auch
hinsichtlich der Führungsrohre und ihrer Steuerung jede Stoßwirkung wirksam unterdrückt.
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Die Führungsrohre sind überdies besonders leicht ausgebildet. Da die
Bewegung des Schützens nicht durch die Verschwenkung der Führungsrohre bewirkt wird,
ist die Bewegung der letzteren nur von der Notwendigkeit abhängig, den Schützen
passieren zu lassen, so daß beispielsweise beim Arbeiten mit zwei Schützen das Heben
und Senken jedes Führungsrohres während der Dauer einer halben Umdrehung des Schützens
auf der Maschine erfolgen kann. Die Bewegungsperiode jedes Führungsrohres ist daher
gleich der Hälfte der Drehungsperiode der Schützen. Die Beschleunigung der Führungsrohre,
die zu ihrer Bewegungsperiode umgekehrt proportional ist, ist daher minimal, und
die Führungsrohre sind nur sehr stark verringerten Trägheitskräften unterworfen.
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Da somit jedes Spiel, jede Reibung, jeder Stoß unterdrückt und die
Trägheitskräfte sehr gering sind, kann die Maschine mit großer Geschwindigkeit umlaufen
und infolgedessen eine stark erhöhte Leistung aufweisen. Die Anzahl der in einer
Minute eingeführten Schußfäden ist viel größer als bei den bekannten Maschinen.
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Aus den Fig. 1 und 2 ist ferner ersichtlich, daß der zwischen den
vollständig gehobenen und den vollständig gesenkten Stellungen der aufeinanderfolgenden
Führungsrohre gebildete Winkel oder das Fach z sehr groß ist, und zwar auch deshalb,
weil die Führungsrohre einen sehr geringen Durchmesser aufweisen. In dem auf diese
Weise verfügbaren Raum können daher große, den Schußfaden tragende Spulen 37 untergebracht
werden, de nicht so häufig ausgewechselt werden müssen. Außerdem sind diese Spulen
leicht zugänglich und leicht zu ersetzen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs auf die dargestellte
und beschriebene Ausführungsform beschränkt, die nur beispielsweise angegeben ist.
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Die Maschine könnte beispielsweise statt mit zwei Schützen mit n Schützen
versehen sein. In diesem Falle wären die die Schwenkvorrichtungen steuernden beiden
Nocken gegeneinander um
versetzt, und ihre Profile wären derart ausgebildet, daß bei angehobenem Führungsrohr
die beiden angrenzenden Führungsrohre sieh in der gesenkten Stellung befinden, wobei
das Heben und Senken der Führungsrohre vor dem Durchgang des Schützens erfolgt.
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Während jedoch bei zwei Sdhützen die Nocken durch kreisförmige zylindrische
Platten gebildet werden, die relativ zur Achse X-X in entgegengesetzter Richtung
exzentrisch angeordnet sind, was ermöglicht, sie mit einem auf Lagern angeordneten
äußeren Ring 65 a oder 65 b zu versehen, der eine Antireibungsvorrichtung bildet,
wäre eine solcheAusbildung im Falle einer Nockenscheibe mit mehreren Vorsprüngen
nicht mehr möglich. In diesem Falle müßte die Reibung verringert werden, indem jeder
Stößel 64a oder 64b mittels einer Rolle oder einer Kugel auf den entsprechenden
Nocken gleitet.
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Die Zahl n der Schützen kann so groß sein, als es der Platzbedarf
der Spulen 37 und die erforderliche Qualität des zu webenden Gewebes 0 erlaubt.