-
Verfahren zum Weben von Feuerwehrschläuchen o. dgl. auf einem Rundwebstuhl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Weben von Feuerwehrschläuchen o. dgl. auf
einem Rundwebstuhl und bezweckt die Schaffung von Schläuchen, die die Festigkeit
gewöhnlicher Schläuche sowie eine wesentlich geringere Porösität besitzen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin; daß die trockenen Kettenfäden
mit den mit einer elastischen Dichtungsmasse, z. B. Latex, getränkten feuchten Schußfäden
in der Weise verwebt werden, daß zur Verhinderung des Verspritzens der Dichtungsmasse
eine Rohrführung vom Behälter für .die Imprägniermasse bis zur Webstelle gelegt
ist, durch welche die feuchten Schußfäden geführt werden. Als Dichtungsmasse können
auch solche Stoffe benutzt werden, die nach dem Trocknen biegsam und fest werden,
wie z. B. Gummilösungen in organischen Lösungsmitteln, Celluloseverbindungen, z.
B. Celluloseacetatverhindungen o. dgl. -An sich ist es schon bekannt, auf Webstühlen
dem Gewebe eine Imprägniermasse an einer Stelle zuzuführen, an welcher die Kettenfäden
roch nicht mit dem Schuß abgebunden haben. Hierbei wird jedoch die Flüssigkeit auf
die beweglichen Teile des Webstuhles verspritzt, so daß das Verfahren zum Weben
von Schläuchen nicht anwendbar ist.
-
Man hat weiterhin auch schon vorgeschlagen, beim Umweben von Textilhüllen
um Wattevliese den Schuß- und den Kettenfaden vor dem Weben mit einer wässerigen
Leimlösung zu tränken, um die Durchlässigkeit der Textilhülle herabzusetzen. Auch
dieses Verfahren eignet sich für die Herstellung von
Schläuchen
nicht, weil das den Schlauch durchfließende Wasser den Leim auflösen würde.
-
Schließlich ist bei Webschützen für Rundwebstühle auch schon bekannt,
den SchuB-faden bis nahe an die Fachspitze durch ein Röhrchen zu leiten. Eine solche
Fühzung war jedoch aus rein mechanischen Gründen vorgesehen, ohne den Zweck erkennen
zu lassen, das Verspritzen von Imprägniermasse voi einem getränkten Schußfaden zu
verhindern.
-
Die Vorteile eines nach der Erfindung hergestellten Schlauches bestehen
darin, daß dieser nahezu undurchlässig ist, ahne daß seine Biegsamkeit herabgesetzt
oder sein Gewicht wesentlich erhöht wird.
-
Auf den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung beispielsw eisedargestellt. Es zeigen: Fig. i eine schematische
Draufsicht auf einen Teil eines Rundwebstuhles mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
zum Auftragen von Latex auf den Schußfaden, Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie II-II
der Fig. i, und Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht des Troges zum Aufbringen des
Latex auf den Schußfaden und der hohlen Führung für den Schußfaden.
-
Die einander entsprechenden Teile der verschiedenen Figuren sind mit
dem gleichen Bezugszeichen belegt worden.
-
Die Kettenfäden 1o laufen von nicht veranschaulichten Spulen über
einen Kamm 11, Rollen 12, 13, eine Spannvorrichtung 14 und emen zweiten Kanim 15
nach den Nadeln 16, in die Maschine herum sind zwölf Gruppen Nadeln symmetrisch
angeordnet, von denen nur eine vollständig dargestellt worden ist. Die Nadeln sind
gleitbar an Führungsstangen 17 angeordnet. Die Nadeln werden durch eine in Fig.
2 veranschaulichte nockengesteuerte Vorrichtung gehoben und gesenkt; um das Fach
zu bilden. Sämtliche ihre untere Lage beibehaltenden Nadeln einer Gruppe stehen
durch eine drehbar mit einem Lenker ig verbundene Schiene 18 miteinander in Verbindung,
während sämtliche aufwärts beweglichen Nadeln in ähnlicher Weise durch eine drehbar
mit einem Lenker 21 verbundene Schiene2o untereinander in Verbindung stehen. Die
Lenker 1g, 21 sind mit gegenüberliegenden Enden eines Schwinghebels 22 drehbar verbunden,
dessen Mitte bei 23 drehbar an dem Maschinenrahmen gelagert ist. Der Schwinghebel
22 wird in bestimmten Zeitzwischenräumen durch eine Gruppe Lenker 24, 25, 26 hin
und her geschwungen, die durch eine Nockenplatte 27 gesteuert werden. Letztere ist
auf einer durch ein Kegelrad 32 getriebenen Hohlwelle 31 aufgekeilt. Wenn die Nockenplatte
27 sich dreht, wird ein den Zapfen 29 des Lenkers 25 tragender Schlitten 28 in Führungen
30 auf und ab bewegt und dadurch der Hebel 22 hin und her geschwungen, um
das Fach zu wechseln.
-
Zwei drehbare Webschiffchen 35 für den Schußfaden sind an diametral
gegenüberliegenden Stellen angeordnet. Diese Webscbiffchen sind gleicher Bauart,
so daB nur eins beschrieben zu werden braucht.
-
Das Webschiffchen 35 ist in einem Rahmen 36 angeordnet, der eine Spule
37, einen Latex enthaltenden Trog 38 und eine Rohrzuführung .Io trägt, aus welcher
der Schußfaden 41 nach der Webstelle A gelangt. Der die Spule 37 verlassende Schußfaden
- i läuft über nicht veranschaulichte Spannvorrichtungen, gelangt unter eine Rolle
4-- in dein Trog 38 und durch ein von dem Trog 38 in die hohle Führung 4o führendes
Rohr 43 hindurch. Wie bereits oben erläutert worden ist, hat die hohle Führung 4o
den Zweck, den feuchten Schul-lfaden außer Berührung mit den Kettenfäden zu halten,
bis er tatsächlich an der Stelle A in, die Ware eingewebt wird. Der PunktA bewegt
sich natürlich am Umfang um den Kern 44 herum, um welchen der Schlauch 45 gewebt
wird, wenn das Schiffchen 35 um die Maschine herumläuft. Der Schlauch 45 wird durch
die üblichen, nicht veranschaulichten Rollen nach oben abgezogen.
-
Das WebschiEchen 35 wird in einer dem Uhrzeiger entgegengesetzten
Richtung durch eine Welle 46 gedreht, welche ein Zahnrad 47 trägt. Letzteres kämmt
mit einer Anzahl voll Ritzeln 48, die an den unteren Enden der im Maschinenrahmen
gelagerten Wellen 49 angebracht sind. Die oberen Endender Wellen 49 tragen Ritzel
5o, welche mit den Zähnen einer Zahnstange 51 am Schiffchenrahmen 36 in Eingriff
stehen. Das Schiffchen 35 wird mithin um die senkrechte Achse der Maschine gedreht
und erhält dabei seinen Antrieb von den Ritzeln 50.
-
Der Schiffchenrahmen 36 weist Führungsvorrichtungen 33, 34 für die
Kettenfäden auf und wird von zwei unteren, senkrechten, auf einer Schiene 53 laufenden
Rollen 52 und einer oberen, auf einer Schiene 55 laufenden, seil].;-rechten Rolle
54 getragen. Weiter wird der Rahmen 36 von einem Paar oberer und unterer, auf Schienen
58 bzw. 59 lautender, waagerechter Rollen 56, 57 unterstützt. Die Schienen
58, 59 sind geschlitzt, um das Durchlaufen der ILettenfäden zuzulassen.
-
Selbstverständlich werden die Nadeln mit Bezug auf die Schiffchen
in richtig abgestimmter Zeitfolge b,@einflußt, so daß jedes Fach geöffnet wird,
wenn die Nase 6o an der Vorderkante des Schiffchenrahmens 36 hineinläuft, vollkommen
geöffnet ist, wenn der tiefste
Teil des Schiffchens durch das Fach
hindurch sich bewegt und alsdann geschlossen wird. Die Änderung des Faches erfolgt
vor dem Durchlaufen der hohlen Führung 4o, deren Ende das hintere Ende des Weberschiffchens
bildet.