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Einrichtung an Textilmaschinen, insbesondere Stickmaschinen, zum Färben
von auf ihnen zur Verarbeitung kommenden Fäden Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
an Textilmaschinen; insbesondere Stickmaschinen, zum Färben von auf ihnen zur Verarbeitung
kommenden Fäden.
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Es ist bei Stickmaschinen bekannt, zwecks Herstellung von Buntstickerei
den Stickfaden über einen in einen Farbvorratsbehälter eintauchenden Führungshebel
zu leiten. Durch Austauschen des Farbvorratsbehälters kann die Färbung des Fadens
geändert werden, wobei umständlicherweise jeweils der Führungshebel vor dem Eintauchen
in einen untergestellten anderen Farbvorratsbehälter von der früheren Farbe gereinigt
werden muß. Die weiteren Nachteile dieses Verfahrens, die darin bestehen, daß der
mit Farbflüssigkeit durch und durch getränkte Faden nur schwer trocknet und daß
nur ein Farbton erzielt wird, sind nach einem anderen Verfahren dadurch beseitigt,
daß die Fäden frei über einen aufsaugefähigen Farbüberträger geleitet werden, welcher
am Farbvorratsbehälter je nach der gewünschten Stärke der Färbung bzw. des Fadenfarbtones
verstellbar ist, um so beliebig zur Einwirkung gebracht werden zu können. Die auch
beim ersten Verfahren vorgesehene Anordnung der Farbvorratsbebiälter, an denen die
Fäden zum Färben vorbeizuführen sind; bietet nur beschränkte Anwendungsmöglichkeiten
dieser Verfahren, weil hierbei. die Behandlung von nahe nebeneinander befindlichen
Fäden mit verschiedenen Farben nicht möglich ist.
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Gemäß der Erfindung befinden sich nun mit verschiedenen Farben gespeiste
aufsaugefähige Farbüberträger an als Farbbehälter ausgebildeten beweglichen Tragkörpern,
die ihrerseits. an einen Farbvorratsbehälter derart angeschlossen sind, daß wahlweise
die einzelnen Farbüberträger in Färbstellung zum Faden gebracht werden können.
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Die Anordnung von an einen Vorratsbehälter angeschlossenen beweglichen
Farbbehältern mit Farbüberträgern gestattet, eine größere Anzahl voneinander unabhängiger
(leicht ein- und ausschaltbarer) Farbüberträger auf verhältnismäßig kleinem Raum
unterzubringen und dabei auf einfache Weise auch auf nahe nebeneinander befindliche
Fäden, wie z. B. bei Webstühlen oder Stickmaschinen, verschiedene Farben oder auch
auf den einzelnen Faden mehrere Farben zu übertragen. Es kann somit den verschiedensten
Bedürfnissen in bezug auf Farbenwechsel bei der Herstellung -von textilen Flächengebilden
entsprochen werden, d. h. es kann vorweg nach Bedarf jede Farbenzusammenstellung
der Fäden vorgenommen werden, so
daß auf diese Weise der sonst erforderliche
große Vorrat an verschiedenfarbigen Fäden hinfällig wird.
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Die Einrichtung kommt außer für Stickmaschinen und Webstühle z. B.
auch für Nähmaschinen, Strickmaschinen, Zwirnmaschinen und Spulmaschinen in Betracht.
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Vom Erfindungsgegenstand zeigt die Zeichnung mehrere Ausführungsbeispiele.
Es veranschaulichen: Abb. i einen Aufriß eines Teiles einer Schiffchenstickmaschine
mit der Färbeeinrichtung, Abb.2 einen Teillängsschnitt der Färbeeinrichtung, -Abb.
3 einen Querschnitt durch eine Lagerstelle für die Färbeglieder, Abb. 4 einen Schnitt
nach der Linie C der Abb. 3, Abb.5 einen Quer- und Teillängsschnitt durch ein Färbeglied,
Abb. 6 mit dem einen Ende des . Färbegliedes verbundene Teile (Einstellvorrichtung
und Farbbehälter) im Aufriß, Abb. 7. einen Schnitt durch das aridere Ende des Färbegliedes,
Abb. 8 eine teilweise Stirnansicht zu Abb. 6 (in der Richtung des Pfeiles, R), Abb.
9 eine Teildraufsicht der Farbbehälter mit den Schläuchen zur Verbindung mit den
Färbegliedern, Abb. io bis 12 je eine andere Ausführungsart der Färbeglieder, Abb.
13 den Kopf einer Nähmaschine mit Färbeeinrichtung, - -Abb. 14 einen Teilquerschnitt
nach der. Linie Gi-H der Abb. 13, Abb. 15 ein einzelnes zugehöriges Färbeglied
in zwei Darstellungen.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird der Arheitsvorgang und die
übliche bauliche Einrichtung von Textilmaschinen als bekannt vorausgesetzt. Es-
sind in den Ausführungsbeispielen nach den Abb. i und 13 nur diejenigen Teile der
betreffenden 1VIaschirre gezeichnet, die zum Verständnis der vorliegenden Erfindung
unerläßlichsind.
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Die Abb. i zeigt mit Wange i, Wangensupport 2, Nadelwelle 3, Kurbel
5, Zapfen 6, Kuppelstange 4, Zapfen 7, Flansch.-8, Nadellineal 9, Nadel i o nebst
Halter i i, Welle 1 i nebst- Hebel 13 und Stange 14 als - kleiner Fadenleiter, Welle
15 nebst Hebel 1-6 und Stange .17 als. großer Fadenleiter sowie mit Support i8,
Schutzstange 2o und Schmirgel-oder Fadenwalze 2i einem Teil einer Schiffchenstickmaschine.
Die Fadenvorratsspule i9 und der von ihr ablaufende, gestrichelt gezeichnete Faden
sind in bekannter Lage bei Stillstand der-Maschine-zum Weltersticken bereit. . .
Auf jedem Wangensupport 2 ist ein Support 22 aufgeschraubt und darin eine Welle
23 drehbar gelagert. An diesen Supporten 22 befindet sich je ein Anschlag 24. Ein
geteiltes Lager 25 ist durch Schraube 26 auf Welle 23 befestigt; es sind an allen
Wangensupporten solche Lager 25 angebracht, in denen jeweils Scheiben 28 drehbar
gelagert sind. Diese Scheiben 28 besitzen eine Nabe, mit der sie durch je eine Schraube
34 (Abb.2) auf einer Welle 29 befestigt sind. Am Umfang der Scheiben 28 sind Ausfrd
sungen 38 (Abb.3), in welche die Färbeglieder 31 (Abb. i bis 3) eingelegt sind.
Zwischen den Ausfräsungen 38 befinden sich die Zungen 30 (Abb. i und 3), die in
Innennuten- 33 (Abb. 2 und 3) der Lager 25 eingreifen. In diesen. Lagern
25 sind die Scheiben 28 geführt. -Letztere und die.- Lager 25 bilden also
den Halt für die Färbeglieder 34 die in Ringreihe angeordnet sind. Die Teile 28,
29 und 3o werden in der Folge Färbetrommel genannt. Da die Scheiben 28 auf Welle
29 fest sind, so werden beim Drehen dieser Welle auch die - Färbeglieder 31 mitgenommen.
Die Färbetrommel (Abb. i und 2) ist etwas länger als die Sticklänge und kommt mit
der Peripherie auf der Unterseite auf die FädenP zu liegen. In dieser Stellung ist
die Färbetrommel unverrückbar, da die Anschläge 27 der Lager 25 an den Anschlagen
24 der Supporte 22 anliegen. Wird die Welle 23 im Uhrzeigersinn gedreht; so kann
man mit der Färbetrommel in gleicher Richtung einen Ausschlag machen, so daß sie
dadurch von den Fäden abgehoben wird. Abb, 2 zeigt, wie die Färbetrommel mit jeweils
nur einem der Färbeglieder 31 auf die Fäden F zu liegen kommt. Der Lagerdeckel 25a-
(Abb. 3) besitzt zwei auf ihm Befestigte Federn 35 und 35a, die an dem einen Ende
zu einem Haken 36 bzw. 36- ausgebildet sind. Durch Anheben dieser Federn
werden die Nasen 37 und 37a freigegeben, so daß der Lagerdeckel abgehoben werden
kann und die Färbeglieder 31 auf dieser Halbkreisseite der Färbetrommel zum Wegnehmen
und Auswechseln freigelegt werden (Farbenwechsel). Das. Schließen der Lager 2 5
erfolgt durch- Auflegen des Lagerdeckels 25a und- Drücken desselben, bis die federnden
Haken 36 und 36a über die Nasen 37. und 37a gleiten (Abb.3). Das, Lager 25 hat bei
der Stelle D: eine Ausbuchtung.-41, in welche beim Drehen der Färbetrommel jeweils
eines der Färbeglieder 31 durch Druckfedern 4o gedrückt wird; diese Druckfedern
4o ruhen in Vertiefungen 39 der Scheiben 38 (Abb. 3, 4). Die Innenkurve der Ausbuch-"
tung 41 sorgt selbsttätig für die Rückbewegung des in ihr liegenden Färbegliedes
31 beim Weiterdrehen der Färbetrommel. Jedes
Färbeglied 31 der Färbetrommel
kann nach Wunsch in eine feste Stellung bei D gebracht werden. Das in Abb.5 gezeichnete
Färbeglied hat ein Rohr 42 mit keilförmigen öffnungen 47 am Umfang in Abständen,
die der Anordnung der Fäden F entsprechen. Durch die Öffnungen 47 wird der als Farbträger
dienende schlauchförmige Docht 43 teilweise freigelegt; es kann der Docht auch durch
irgendein anderes. Erzeugnis mit hygroskopischen Eigenschaften ersetzt werden. Dieser
Docht 43 umschließt die Röhre 44, welche in entsprechenden Abständen zu 47 mit kleinen
Löchern 46 versehen ist, die aber auch an anderer Stelle sein könnten. Die Fäden
F bestreichen beim Sticken den Docht 43 jeweils nur eines. von den Färbegliedern
31 der Färbetrommel (in Abb.3 punktiert gezeichneter FadenF). Der Raum 45 der Röhre
44 enthält die Färbeflüssigkeit, welche durch die Löcher 46 in den Docht 43 gelangt.
Dieser sättigt sich mit flüssiger Farbe und färbt beim Sticken die ihn bestreichenden
Fäden. Es werden schnell trocknende Farben verwendet, so daß die Fäden trocknen,
bevor sie in den Stoff eingestickt sind. Somit ist ein Abfärben der bei B (Abb.
i) noch nassen Fäden auf den Stoff St ausgeschlossen. Der Wechsel der Farben (Färbeglieder)
erfolgt durch Drehen der Färbetrommel. Die Farbe abgebenden Stellen 47 des einzelnen
Färbegliedes (Abb.5) kommen bei entsprechender Einstellung der Färbetrommel mit
den Fäden in Berührung.
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Um in den Röhren 44 immer genügend Farbe zu haben, sind dieselben
einerseits je durch einen Schlauch 49 (Abb. 6, bei x und y
im Schnitt
gezeichnet) mit einem Hahn 5o, 51, 52, 53 verbunden, der das Nachfließen der Farbe
55 aus dem Farbbehälter 54 ermöglicht. Am andern Ende sind die Röhren 44 durch eine
Verschlußmutter 4,1a (Abb.7) abgeschlossen. Die Farbbehälter 54 sind, wie aus Abb.6
und 9 ersichtlich, mit den an Zäpfchen 56 angelenkten Deckeln 57 versehen, welche
verschwenkbar sind und je eine Einfüllöffnung 58 beherrschen. Die Farbbehälter bilden
einen am Schild 48 durch Schrauben 59 befestigten Körper. Die Weile 29 des einzelnen
Färbegliedes 31 ist am Antriebsende im Schild 48 und in der am Schild durch Schrauben
63 befestigten Platte 6o drehbar gelagert. In Schlitzen 61 der Platte 6o stecken
Tafeln 72 (Abb.8) mit der Bezeichnung der Farben. Ferner besitzt die Platte 6o an
der Peripherie eine Teilung mit Einschnitten 71 (Abb. 6, 8). Jedem Einschnitt 71
ist eine Tafel 72 und dementsprechend auf der Färbetrommel ein Färbeglied 31 zugeordnet.
Durch eine Schraube 65 ist die Kurbel 64 mit einem festen Griff 62 auf der Welle
29 befestigt. Auf einem Zapfen 66 (Abb.6) ist gegen das freie Ende 69 der Kurbel
64 ein zweiarmiger Hebel 67, 70 schwenkbar gelagert. Der eine Hebelarm 70 steht
in einem Einschnitt 71 der Platte 6o. Diese Stellung bleibt durch die Zugfeder 68
so lange gesichert, bis der Hebelarm 67 gegen den Griff 62 gedrückt wird, wodurch
der Hebelarm 7o den Schlitz 71 verläßt, so daß man die Kurbel 64 nach links oder
rechts drehen kann. Diese Drehbewegungen sind in gewissen Grenzen zu halten, da
bei fortgesetztem Drehen in derselben Richtung die Schläuche 49 um die Welle 29
gewickelt und von den Röhren 44 oder Hähnen 5o abgezogen würden. Nach den Pfeilen
32 (Abb. i) beträgt die Drehung der Kurbel 64 (Abb. 6 und 8) aus der gezeichneten
Stellung nach rechts und links je i8o°. Will man nun beispielsweise die Fäden F
blau färben, so wird die Kurbel 64 aus der Stellung in Abb. 8 nach rechts gedreht
und im Schlitz 71, welcher der Tafel 72 mit der Bezeichnung blau zugeordnet ist,
festgelegt. Auf diese Art und Weise kann auch jede andere Farbe zum Gebrauch eingestellt
werden.
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Nach Abb. io besteht das Färbeglied aus ineinanderliegenden Röhren
73, 74 mit keilförmigen Öffnungen 76 am Umfang und einem inneren Docht 75, welcher
von einem nicht gezeichneten Farbbehälter aus Farbe ansaugt und den Fäden .F zuführt,
die ihn in den Öffnungen bestreichen. Durch Längsverschieben des Färbegliedes um
die StreckeS wird das Färben unterbrochen, da dann die FädenF aus den Öffnungen
76 des Färbegliedes heraustreten.
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Das in Abb. i i dargestellte Färbeglied besitzt eine Röhre 77, in
die Farbe 82 eingefüllt ist. Die Röhre 77 hat in regelmäßigen Abständen, entsprechend
den Abständen der Fäden F, Röhrchen 78 mit einer seitlichen öffnung 81. Durch Deckel
79 werden die Röhrchen 78 oben abgeschlossen. In jedes Röhrchen 78 ist ein runder
Docht 8o gesteckt, der mit dem einen Ende in die Farbe 82 eintaucht. Wird nun das
Färbeglied um die Strecke T nach rechts verschoben, so kommt der einzelne Faden
F mit dem zugeordneten Docht 8o durch die Öffnung 81 hindurch in Berührung und wird
durch die vom Docht angesaugte Farbe gefärbt. Wird das Färbeglied aus der gestrichelt
gezeichneten Lage der Röhrchen 78 um die Strecke T zurückbewegt, so wird dadurch
das Färben unterbrochen, da die FädenF dieser Verschiebebewegung nicht folgen.
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Das in Abb. 12 veranschaulichte Färbeglied besitzt eine Röhre 83,
in welche eine ihren Hohlraum nur zum Teil ausfüllende Welle 84 gelegt ist, die
in die Farbe 86 eintaucht.
Die Fäden F bestreichen beim Stikken
in den Öffnungen 85 der Röhre 83 die Welle 84. Diese wird nun fortwährend gedreht,
so daß sie die Farbe auf die Fäden F überträgt. Verschiebt man die Röhre 83 um eine
entsprechende Strecke, so verlassen die FädenF die Öffnungen 85 dieser Röhre, und
das Färben ist unterbrochen.
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Die in den Abb. 5, 1o, i i und 12 dargestellten Färbeglieder können
in der Form auch anders gestaltet sein, wie auch ihre Anordnung verschieden gewählt
werden kann. Die Fäden können. die Färbeglieder, je nach deren Form und Anordnung,
oben oder unten oder seitlich bestreichen.
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In Abb. 13 sind 87, 88 bis 92 Teile einer Nähmaschine mit dem zum
Nähen oder Sticken bereit gehaltenen Faden F, der von einer Vorratsspule abgezogen
wird. In einem am Nähmaschinenkopf 87 befestigten Lager 94 ist die Welle 95 drehbar
gelagert (Abb. 13 und 14). Mittels Schraube io8 ist eine Scheibe ioi auf der Welle
95 befestigt. Weiter ist auf der Welle 95 ein Stellring io6 (Abb. 14) vorgesehen,
wodurch die Welle 95 an einer axialen Verschiebung verhindert ist. An der Peripherie
der Scheibe i o i sind Rillen 99 vorhanden. In einer dieser Rillen liegt das rechtwinklig
abgebogene Ende 98 des Federarmes 97, .welcher durch eine Schraube 96 am Maschinenkopf
87 befestigt ist. Der Federarm 97 dient zum Festlegen der Scheibe i o i in verschiedenen
Drehstellungen. Die Scheibe ioi besitzt runde Löcher io2, in denen Färbeglieder
ioo stecken. Diese Färbeglieder (Abb. 15) sind ähnlich dem in Abb. 5 gezeichneten
Färbeglied ausgeführt, jedoch nur zum Färben eines einzelnen Fadens eingerichtet,
welcher von der Fadenspule abläuft. Das zylindrische Gefäß iog ist an seinem Boden
mit einem Plättchen io7 versehen. Der Mantel des Gefäßes iog weist eine keilförmige
Öffnung i 13 auf. Im Gefäß. iog befindet sich ein Röhrchen i i i, welches von einem
Schlauchdocht IIo umgeben ist. An der Steile der Öffnung I 13 des Gefäßes,
i o9 besitzt das Röhrchen i i i ein kleines Loch I14, durch das die Farbe aus dem
gefüllten und durch einen Deckel i o 5 verschlossenen Röhrchen i i i abfließt und
so den Docht i i o färbt, der in der Öffnung i i 3 mit dem zu färbenden Faden F
in Berührung gebracht worden ist.
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Die Scheibe ioi besitzt am Umfang eine Ringnut 103 (Abb. 13, 14) zur
Führung des Fadens F, der durch eine Feder 98 in der Nut 1o3 gehalten wird. Die
in der Scheibe ioi angebrachten Färbeglieder sind so gestellt und gelagert, daß
ihre Plättchen I07 tangential zur Scheibe ioi stehen mit Ausnahme des Plättchens
io7. desjenigen Färbegliedes, das gerade zum Färben eingestellt ist. Dieses Plättchen
io7 ist dann jeweils radial zur Scheibe ioi gerichtet. In Abb. 13 ist das bei H
befindliche Färbeglied in Gebrauchslage eingestellt. Dabei ist dessen Öffnung I13
dem im Bogen verlaufenden Faden F zugekehrt, der den mit Farbe getränkten Docht
i io (Abb. i4) bestreicht und so vor dem Versticken gefärbt wird. Will man die Farbe
wechseln, so schaltet man das soeben verwendete Färbeglied durch :eine Teildrehung
aus, worauf man das Färbeglied mit der neuen gewünschten Farbe an seinem Plättchen
107 anfaßt und die Scheibe ioi so weit dreht, bis dieses Färbeglied die Ste11eH
(Abb. 13) erreicht hat. Daraufhin dreht man dieses Färbegliod mittels seines Plättchens
107 so weit, daß letzteres radial zur Scheibe i o i zu stehen kommt, worauf
der Faden F mit dieser anderen Farbe gefärbt wird.
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Die Einstellung der Färbeglieder kann durch eine Hilfsvorrichtung
an jeder in Frage kommenden Textmaschine selbsttätig eingerichtet werden.
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Nachfolgend wird das Verfahren gemäß der Erfindung in Anwendung an
einzelnen Textilmaschinen kurz beschrieben.
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a) Auf der Stickmaschine kann ein im Verbrauch stehender Faden, z.B.
aus Seide, während seiner Verarbeitung zwischen seinen beiden Enden auf beliebig
langen Strecken und in allen möglichen Farben abwechselnd gefärbt werden.
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b) Auf der Nähmaschine läßt sich das Verfahren ähnlich wie auf der
Stickmaschine durchführen.
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c) Auf der Strickmaschine läßt sich das Verfahren ebenfalls ähnlich
wie auf der Stickmaschine durchführen.
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d) Auf der Zwirnmaschine können die Fäden vor oder nach dem Zwirneis,
aber immerhin während die Maschine das Gespinst zwirnt, gemäß der Erfindung gefärbt
werden.
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e) Auf der Spulmasclhine kann das Verfahren gleichfalls ähnlich wie
auf der Stickmaschine durchgeführt werden; dabei erübrigt sich die kostspielige
Wanderung des Garnes zu und von der Färberei als getrennte Behandlung des Wickelgutes.
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f) Auch am Webstuhl kann das Verfahren gemäß Erfindung dadurch angewendet
werden, daß. man die Kettenfäden auf ihrem Wege vom Kettenbaum zum Rietblatt nach
Erfordernis färbt.
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Durch Anwendung des. vorliegenden Verfahrens läßt sich auf allen in
Frage kommenden Gebieten der Textilindustrie in verhältnismäßig einfacher Weise
vorweg nach Bedarf jede Farbenzusammenstellung der Fäden erreichen, während bisher
ein großes Lager
an verschiedenfarbigen Fäden gehalten werden mußte.