DE498357C - Verfahren und Vorrichtung zum Nassbehandeln von Kettengarn in Strangform - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Nassbehandeln von Kettengarn in StrangformInfo
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Description
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Naßbehandeln, insbesondere
zum Färben von Kettenfäden in Strangform. Es ist an sich bekannt, durch Garnstränge,
die in einem Behälter auf perforierten Bäumen oder Zylindern aufgewickelt sind, Farbflotte
o. dgl. unter Druck hindurchzuführen. Diesem Bekannten gegenüber kennzeichnet sich die vorliegende Erfindung im wesentliehen
dadurch, daß das Bewickeln eines perforierten Baumes oder Zylinders mit Kettenfäden
in solcher Weise erfolgt, daß die Kettenfäden gleichmäßig zwischen den Flanschen
des Baumes oder Zylinders verteilt liegen, so daß alle Teile der Ketten dem Durchgang der Farbflotte den gleichen Widerstand
entgegensetzen.
Da eine Webkette nämlich aus einer Anzahl einzelner Kettenfäden zusammengesetzt
ao ist, so entsteht die Schwierigkeit, die Kettfäden so auf den Baum aufzubringen, daß
neben den Baumflanschen der Farbflotte der gleiche Widerstand entgegengesetzt wird wie
an allen anderen Stellen.
Das zur Ausübung bestehende Verfahren kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch,
daß der Strangführungsarm durch eine von dem Baum durch Kettengetriebe bewegte
Schraubenspindel mit Rückkehrgewinde · sowie mit Führungsmutter hin und her geführt
wird und dabei in regelbarer Weise den Kettengarnstrang mit gleichförmiger Spannung
auf den zylindrischen, gelochten Baum aufwindet, der seinen Antrieb durch eine Reibungstrommel erhält.
Die Erfindung sei an Hand beiliegender Zeichnung, die eine zur Ausübung des Verfahrens
geeignete Vorrichtung darstellt, näher erläutert.
Abb. ι zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung mit abgebrochenem Garnführungsarm,
Abb. 2 eine Draufsicht auf diese;
Abb. 3 eine Sonder darstellung des Schwinglagers für den Garnführungsarm im ver-
größerten Maßstabe.
Abb. 4 und 5 zeigen Einzelheiten einer Vorrichtung, die zur Hinundherbewegung
des Garnführungsarmes dient, ebenfalls im vergrößerten Maßstabe.
Abb. 6 zeigt eine weitere Einzelheit dieser Vorrichtung im Grundriß.
Abb. 7 und 8 zeigen eine Spannvorrichtung für den Kettengarnstrang.
Das Gestell der Einrichtung besteht aus einem Ständer 6 zum Tragen der Schwingachse
48 des Garnführungsarmes 44, ferner aus einem Mittelteil, das durch die Ständer 7
49835?
und 8 gestützt wird, und aus den Ständern io
und ii, die durch eine Stange 12 miteinander
verbunden sind.
An jedem Ständer 10 und 11 ist am vorderen
Maschinenende ein Kurbelarm 14 mit Hilfe einer Spindel 15 (Abb. 1) angelenkt,
auf die eine fest mit dem Arm 14 verbundene Muffe paßt. Am äußeren Ende besitzt jeder
Arm einen Kurbelteil zur Aufnahme des
to Halses einer Welle 16, die den Baum 17 trägt.
Der Hals oder Ansatz der Welle 16 wird durch einen Riegel 18 in seiner Lage gegen
Ansteigen gesichert. Der Riegel ist bei 19 (Abb. ι und 2) drehbar und kann durch eine
beliebige Sperrung in seiner Lage besonders gesichert werden.
Mit Hilfe eines kurvenförmigen Handgriffes 20 für jeden der Arme 14 können die
Arme verstellt werden.
ao Eine Reibungstrommel 21 sitzt auf einer
Welle 22, die in den Lagern 23 der Ständer 10 und 11 (Abb. 1 und 2) ruht. Die Reibungstrommel kann durch eine Riemenscheibe 24
(Abb. 2) von irgendeiner geeigneten Kraftquelle aus angetrieben werden und überträgt
ihre Bewegung durch Reibung auf den Baum 17. Diese Art der Lagerung und des Antriebes
des Kettenbaumes entspricht den bekannten Einrichtungen, bei denen das Kettengarn
in einzelnen, nebeneinanderliegenden Fäden auf den Baum aufgewickelt wird."
Die Baumwelle 16 trägt ein Kettenrad 25, das seine Bewegung durch eine Kette 26
auf ein Kettenrad 27 überträgt, welches mit einem Kettenrad 28 fest verbunden ist. Von diesem wird mit Hilfe einer
Kette 29 ein Kettenrad 30 angetrieben, das auf einer Schraubenspindel 31 sitzt.
Diese Spindel ruht in einem Fußlager 32, welches auf der flachen Oberseite 9 des
Zwischengestelles entsprechend der Abb. 2 durch Bolzen befestigt ist. Die Schraubenspindel
31 ruht ferner in Lagern 33 und 34, welche auch eine parallel zur Schraubenspindel
31 verlaufende Welle 35 aufnehmen. Die Spindel 31 ist in ihrem Mittelteile als
Schraubenspindel mit Rückkehrgewinde 36 ausgebildet, in das eine Halbmutter 37 (Abb. 4 und 5) eingreift. Diese Halbmutter
wird von einem Hängearm 38 getragen, der mit einer Nabe 39 aus einem Stück besteht,
die sich auf der Führungswelle 35 verschieben läßt. An einem Auge 41 der Nabe 39 hängt
außerdem eine kurvenförmig gestaltete Platte 40, die an der der Halbmutter 37 gegenüberliegenden
Seite gemeinsam mit der Halbmutter an der Schraubenspindel entlang geführt wird. Die Nahe 39 trägt einen senkrechten
Stift 42, der in einen Schlitz 43 (Abb. 6) des Strangführungsarmes 44 eingreift.
An einem Ende des Schlitzes 43 des zweckmäßig in Holz ausgeführten Garnführungsarmes
44 sind mit Hilfe eines Bolzens 45 zwei dünne Metallplatten 46 befestigt, die
zu beiden Seiten der Führungsmutter 42, 40 (Abb. 4 und 5) angeordnet sind und mit
ihren freien Enden durch einen Ouerarm in Verbindung stehen. Diese Platten 46 haben
den Zweck, zu verhindern, daß die Führungsmutter 42, 40 (Abb. 4 und 5) die Seiten des
im Holz vorgesehenen Schlitzes 43 abnutzt. Mit Hilfe zweier Stellschrauben 47 kann die
Lage der Platten 42 in seitlicher Richtung geregelt werden, so daß sich der Garnführungsarm
leicht und bequem' so einstellen läßt, daß er bei seiner Hinundherbewegung den
Kettfädenstrang über die Gesamtfläche des Baumes 17 führt, so daß diese Fläche vollständig
vom Garn bedeckt wird.
Der Garnführungsarm 44 schwingt, wie bereits erwähnt wurde, um einen senkrechten
Zapfen 48 aus, der von einem Lager 49 des Ständers 6 getragen wird. Das Lager läßt
sich durch einen Bolzen 50 einstellen, der durch einen Schlitz 51 greift und durch eine
Mutter 52 (Abb. 3) in seiner jeweils eingestellten Lage gesichert werden kann. Das
obere freie Ende des Stiftes 48 besitzt einen geringeren Durchmesser und nimmt eine go
Mutter S3 auf, die jedoch die freie Drehung des Führungsarmes 44 um den Zapfen 48
nicht behindert.
Die eigentliche Garnführung 54 sitzt am vorderen freien Ende des Armes 44 und besteht
in der dargestellten Form aus einer mit Flansch versehenen Spule, welche in das ausgesparte
Ende des Armes 44 eingreift und in ihrer Lage durch7 ein Metallband 55 gesichert
wird, dabei aber eine Winkelbewegung der Führung zuläßt.
Die Wirkungsweise gestaltet sich folgendermaßen: --■ -
Das Kettengarn wird in Form eines Stranges oder Bündels λ; von irgendeiner Quelle
kommend durch die Führung 54 hindurch auf den darunter befindlichen Baum 57 geleitet.
Die Reibungstrommel 21 befindet sich in Drehung und treibt durch Reibung den Baum
17 an, dessen Welle 16 unter Vermittlung des Kettenrades 25 der Kette 26, der Kettenräder
27 und 28 sowie der Kette 29 und des Kettenrades 30 die Schraubenspindel 31 antreibt,
wodurch die Halbmutter 37 (Abb. 4 und 5) an der Schraubenspindel mit Rückkehrgewinde
36 hin und her bewegt wird. Da nun diese Halbmutter an dem Arm 38 befestigt
ist, der durch Stift 42 mit dem Arm 44 in Verbindung steht, so wird dadurch der lange Arm 44 um Achse 48 zum Ausschwingen
gebracht und bewegt die Führung 54 mit dem Garnstrang χ an dem Baum 17
hin und her, bis dieser mit dem Garn vollständig bewickelt ist. Der Baum mit dem
Garnkörper wird alsdann zur Weiterbehandlung mit Flotten u. dgl. von der Welle 16 abgehoben.
.
Das Kettenrad 25 der Baumwelle 16 wird vor dem Auswechseln des Baumes von der
Kette 26 befreit. Das Übersetzungsverhältnis, mit dem das Garn an dem Baum entlang
geführt wird, hängt von der Winkelgeschwindigkeit der Baumwelle 16 und der Schraubenspindel
31 ab, die ihre Steuerung durch das Kettengetriebe erhält. Da nun das Aufwickeln
des Kettengarnstranges durch die Reibwirkung der Trommel 21 erfolgt und der
äußere Durchmesser des Garnkörpers auf dem Baum allmählich wächst, so wird auch allmählich die Winkelgeschwindigkeit des
Kettenrades 25 verringert und demzufolge
ao auch die Schraubenspindel 31 langsamer gedreht,
wodurch ein gleichförmiges und dichtes Aufwickeln des Kettfädenstrangs unter der
erforderlichen gleichförmigen Spannung erreicht wird.
In Abb. 7 und 8 ist eine Einrichtung dargestellt, durch die dem Garnstrang beim Aufwickeln
auf den Baum eine solche gleichmäßige Spannung gegeben wird.
Bei dieser Ausführungsform trägt der Arm 44 eine besondere Garnführung 54° in der
Nähe des freien vorderen Endes. Durch ein Lager 57 wird ferner ein kurvenförmiger
Führungskörper 58 getragen.
Der Garnstrang χ wird durch die Führung 54° unter die Reibungstrommel 21, dann
weiter zwischen dieser und dem Baum 17 über den kurvenförmigen Führungskörper 58
und hierauf zurück zum Baum geführt, auf dem dann die Aufwickelung erfolgt. Der Führungskörper 58 ist im Bedarfsfalle in
senkrechter Richtung verstellbar.
Die Behandlung des so vollkommen gleichmäßig aufgewickelten Garnes mit Farbflotten
o. dgl. erfolgt dann in üblicher Weise. Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, können
z. B. besondere Spannvorrichtungen für den Garnkörper benutzt werden.
Claims (2)
- Patentanspruch ε:ι. Verfahren zum Naßbehandeln, insbesondere zum Färben von Kettengarn in Strangform, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettengarnstrang mit gleichförmiger Spannung auf einen zylindrischen gelochten Baum unter gleichmäßigem Bedecken der gelochten Oberfläche des Baumes zwischen den beiden Baumflanschen aufgewickelt und mit kreisender Farbflotte behandelt wird.
- 2. Aufwickelvorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strangführungsarm (44) durch eine von dem Baum (17) durch Kettengetriebe (29, 30) angetriebene Schraubenspindel mit Rückkehrgewinde (36) und Führungsmutter (42, 40, 37; Abb. 4 und 5) hin und her geführt wird, und dabei in regelbarer Weise den Kettengarnstrang mit gleichförmiger Spannung auf den zylindrischen gelochten Baum (17), der seinen Antrieb durch eine Reibungstrommel (21) erhält, aufwindet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB29/26A GB269954A (en) | 1926-01-01 | 1926-01-01 | Process for and apparatus for the treatment with fluids of yarns in chain warp and analogous form |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE498357C true DE498357C (de) | 1930-05-24 |
Family
ID=9697099
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB129016D Expired DE498357C (de) | 1926-01-01 | 1927-01-01 | Verfahren und Vorrichtung zum Nassbehandeln von Kettengarn in Strangform |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1708417A (de) |
DE (1) | DE498357C (de) |
GB (1) | GB269954A (de) |
-
1926
- 1926-01-01 GB GB29/26A patent/GB269954A/en not_active Expired
- 1926-05-29 US US112544A patent/US1708417A/en not_active Expired - Lifetime
-
1927
- 1927-01-01 DE DEB129016D patent/DE498357C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1708417A (en) | 1929-04-09 |
GB269954A (en) | 1927-05-02 |
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