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Webstuhl mit elektrischem Antrieb und Fadenwächter Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf einen mit einem Fadenwächter versehenen Webstuhl mit
elektrischem Antrieb.
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Dieser Webstuhl ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß er
getrennte Signale für die Anzeige des Bruches, der Entspannung und des Auslaufens
der Kettenfäden einerseits und eines jeden Schußfadens andererseits aufweist, wobei
diese Signale durch getrennte elektrische Hilfsstromkreise betätigt werden, deren
jeder wenigstens einen Unterbrecher enthält, der so lange geöffnet ist, wie der
entsprechende Faden gespannt bleibt, und der bei seiner Schließung infolge des Bruches,
der Entspannung und des Auslaufens des Fadens über eine Hilfssteuerung mit einem
diesen Stromkreisen gemeinsamen Relais auf einen Unterbrecher ein-\\-irkt, \\elcher
in dem Speisestromkreis des Motors des Webstuhls angeordnet ist, um diesen Stromkreis
zu unterbrechen und dabei gleichzeitig auf eine elektromagnetische Bremse zu wirken,
um den Webstuhl stillzusetzen.
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Die einzige Abbildung der Zeichnung zeigt schematisch und beispielshalber
einen Teil einer Ausfiihrungsforni des Erfindungsgegenstandes, welcher im besonderen
auf einen Rundwebstuhl mit elektrischem Antrieb angewandt ist.
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Bei einem solchen Webstuhl werden ein oder mehrere Schützen i in beständige
Umdrehung uni eine lotrechte Achse A-.-1 mit Hilfe von Elektromagneten z versetzt,
welche vorzugsweise unterhalb eines jeden Schützens angeordnet sind und deren Speisung
von einer Gleichstromquelle 3 aus durch
feste Bürsten 41 und 42
erfolgt, welche auf mit der beweglichen Anordnung festverbundenen Ringen 51 und
52 schleifen. Diese bewegliche Anordnung wird durch einen Motor 6 in Umdrehung versetzt,
der z. B. von einer getrennten Wechselstromquelle (Drehstrom) 7 gespeist wird.
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Der oder die Schützen bewegen sich zwischen den beiden Fadenbändern
81 und 82 des waagerechten Faches (Sprunges), um die selbsttätige Bildung des Faches
mit Hilfe des Schußfadens zu bewirken, der von jedem Schützen geliefert wird, während
die Umkehrung des Sprunges mit Hilfe von ebenen oder kreisförmigen Litzen iol und
io2 mit selbsttätiger Steuerung erhalten wird. Das hergestellte Gewebe i i, welches
durch nicht dargestellte Mittel nach oben gezogen wird, wird an der Stelle der Bildung
des Faches zwischen zwei kreisförmigen Kränzen 121 und 122 geführt. Mehrere dieser
Litzen sind gleichmäßig in zwei Reihen um den Webstuhl herum verteilt, damit dieser
mit einer zylindrischen Kette von Fäden 13 gespeist werden kann, welche an dem unteren
Teil des Webstuhls von Spulen oder Kettbäumen geliefert werden. Vor dem Durchgang
durch ein Litzenpaar laufen die Fäden 13 durch elastische Führer, welche durch biegsame
Stangen 14 gebildet werden, die an eineng festen Halter 141 befestigt sind, wobei
jede Stange in eine offene Schleife 142 (Sauschwanz) ausläuft, in welche der entsprechende
Faden 13 eingeführt wird. Durch die Spannung des Fadens 13 wird die Stange 14 gegen
die rechte Seite der Abbildung entgegen der Wirkung einer Gegenkraft gebogen, welche
im allgemeinen durch die Verformung oder durch Aufwicklung des Fußes 143 der Stange
erhalten wird. Wenn die Spannung des Fadens 13 infolge seines Bruches, seiner Entspannung
oder seines Auslaufens aufhört, streckt sich die Stange 14 selbsttätig und kommt
mit einer Metallschiene 15 in Berührung, welche sich über die ganze Breite des betreffenden
Litzenpaares erstreckt und somit für alle Stangen 14 gemeinsam ist, welche zur Führung
der durch diese beiden Litzen gesteuerten Fäden 13 dienen. Die Metallschiene 15
wird durch einen Draht 16 mit einer der Klemmen eines elektrischen Lichtsignals,
z. B. einer Lampe mit roter Birne, und/oder einer Klemme eines akustischen Signals,
z. B. einer einen hohen Ton gebenden elektrischen Glocke 18, verbunden. Die anderen
Klemmen dieses Signals oder dieser Signale sind parallel durch einen Draht i9 mit
der positiven Klemme der Gleichstromquelle 3 verbunden. Die negative Klemme dieser
Stromquelle ist durch den Draht 20 mit drei in Reihe geschalteten Relais 21 verbunden,
welche bei ihrer Erregung die gleichzeitige Öffnung der in die Speiseleitungen 23,
welche den- Hauptschalter 24 mit dem Antriebsmotor 6 des Webstuhls verbinden, eingeschalteten
Unterbrecher 22 bewirken. Der Ausgang dieser Relais ist durch einen Draht 25 mit
dem gemeinsamen Halter 141 der biegsamen Stangen 14 verbunden, wobei dieser Draht
25 vorteilhafterweise an die Masse gelegt ist, das heißt nicht von dem Metallgestell
36 des Webstuhls isoliert ist, was durch den Draht 361 erzielt wird. Der
Draht i9 ist ferner durch einen Draht 26 mit der Bürste 41 der Elektromagnete verbunden,
während die andere Bürste 42 durch einen Draht 27 mit der negativen Klemme der Gleichstromquelle
3 verbunden ist. In der Leitung i9 ist ein Unterbrecher 28 für Handbetätigung und
in der Leitung 27 ein geeignetes Anzeigeinstrument 29 (Strommesser) angeordnet.
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An die Speiseleitungen 23 des Motors 6 ist ein Wechselstromrelais
3o angeschlossen, welches bei seiner Erregung die Auslösung einer Bremsvorrichtung
bewirkt, welche auf ein sich drehendes Organ des Webstuhls einwirkt, wobei diese
Bremsvorrichtung z. B. eine Riemenbremse 31 sein kann, welche unmittelbar auf die
Welle A-A oder auf eine sich mit dieser gleichzeitig drehende Welle 32 einwirkt.
Wenn das Relais 30 infolge der Unterbrechung der Stromzufuhr zu dem Motor
6 nicht mehr erregt wird, bewirkt eine Feder 33 regelbarer Spannung den sofortigen
Anzug der Bremse 31.
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Der Metallschützen i trägt auf seiner seitlichen Außenwand eine Bürste
34, welche während des Winkelweges des Schützens zwischen den beiden Fadenbändern
81 und 82 der Kette beständig auf einem lotrechten kreisförmigen Kamm 35 schleift,
in dessen Schlitze alle durch das betreffende Litzenpaar gesteuertenFäden eingeführt
sind. Dieserkreisförmige Kamm 35 ruht mittels eines ringförmigen Teils 37 aus Isolierstoff
auf dem Metallgestell 36 des Webstuhls. Dieser Kamm 35 ist durch einen einen normalerweise
geschlossenen Unterbrecher 39 enthaltenden Draht 38 mit einer der Klemmen eines
elektrischen Lichtsignals, z. B. einer Lampe 40 mit blauer Birne, und/oder mit einer
der Klemmen eines akustischen Signals, z. B. einer elektrischen Glocke 41, welche
einen tiefen Ton gibt (so daß diese. Signale von den für die Kettenfäden gewählten
deutlich verschieden sind), verbunden, während die andere Klemme dieser Signale
40 und 41 mit dem Draht i9 verbunden ist, welcher, wie oben angeführt, zu der positiven
Klemme der Gleichstromquelle 3 führt.
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Der Schützen i trägt auf seiner inneren Seitenfläche mittels eines
Isolierstücks 42 einen Arm 43, der in eine Schleifbürste 44 ausläuft, welche dauernd
auf einem Metallkranz 45 schleift, welcher bei 46 mit dem Metallgestell 36 verbunden
ist und z. B. eine der Rollbahnen des Schützens bildet. Der Arm 43 trägt eine biegsame
Stange 47, welche in eine offene Schleife (Sauschwanz) zur Führung des von dem Schützen
i kommenden Fadens 9 ausläuft. Wenn der Faden 9 gespannt ist, wird die Stange 47
so gehalten, daß sie den Metallkörper des Schützens nicht berührt. Wenn der Draht
9 reißt, entspannt ist, oder wenn der Kötzer ausläuft, wird die Stange 47 freigegeben
und fällt selbsttätig herunter, so daß sie mit dem Metallkörper des Schützens oder
mit einem von diesem getragenen Finger 48 in Berührung kommt. Man erhält so die
Schließung des Stromkreises 38 der Signale 40 und 41 und gleichzeitig die des Stromkreises
25 der Relais 21, wodurch man das Arbeiten dieser Signale und die
Stillsetzung
des 'Motors 6 unter Anzug der Bremse 31 erhält.
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Bekanntlich sind vor der Inbetriebsetzung der Maschine oder nach der
Auswechslung des Schützers oder der Schützen der Faden oder die von ihnen kommenden
Fäden 9 entspannt, so daß die biegsame Stange oder die biegsamen Stangen 47 an dem
Metallkörper ihres Schützers anliegen, wodurch der ohenerwähnte Stromkreis 2S-38
geschlossen wird. Der Webstuhl kann daher nicht in Betrieb gesetzt werden, da ja
sein Motor nicht mit Strom gespeist werden kann (da die Unterbrecher 22 durch die
Relais 21 offengehalten werden). Um diesem Übelstand abzuhelfen, öffnet man zeitweilig
den Unterbrecher 39, wodurch die Signale 40, 41 und die Relais 21 außer Betrieb
gesetzt werden. Der Motor 6 wird so mit Strom gespeist, und wenn der Webstuhl genügend
lange gearbeitet hat, so daß der Faden oder die Fäden 9 vollständig in das Fach
eingeführt und infolgedessen gespannt sind 0vodurch die Stange oder die Stangen
47 von ihrem Schützen allgehoben werden), schließt man den Unterbrecher 39. so daß
der Fadenwächter normal arbeitet.
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llan erli<ilt so einen Fadenwächter, bei welchem verschiedene und
deutlich unterscheidbare Signale für die Kettenfäden und die Schußfäden vorgesehen
sind. Wenn einer der Kettenfäden, welcher einem Fadenband angehört, reißt, sich
entspannt oder ausläuft, wird die durch diesen Faden zurückgehaltene biegsame Stange
14 freigegeben und kommt mit der entsprechenden Schiene 1.3 in Berührung, was das
Ansprechen des Signals oder der für diese Schiene vorgesehenen Signale und die sofortige
Stillsetzung des Webstuhls durch Ausschaltung des 'lotors 6 und den Anzug der Bremse.
31 bewirkt. Die den `'fel>stuhl über-,vachende Person kann dank der Aussendung eines
besonderen selbsttätigen Signals (hoher Ton) und des Rufleuchtens einer Lampe 17
(blau) erkennen, an welcher Stelle eingegriffen werden muß. Sobald die befreite
Stange 1-4 von der Schiene 15 durch die Spannung des reparierten oder ersetzten
Fadens entfernt gehalten n-ird. kann der Webstuhl durch die Schließung der Unterbrecher
22 und dieLösung der Bremse wieder in Betrieb gesetzt werden. Das gleiche tritt
bei dem Bruch, der Entspannung oder dem Auslaufen wenigstens eines Schußfadens auf,
welche sich alsbald durch das Aufleuchten einer roten Lampe und die Aussendung eines
besonderen akustischen Signals (tiefer Ton) und durch die Stillsetzung des Webstuhls
bemerkbar machen. Nach Abstellung des Schadens und gegebenenfalls unter Betätigung
des Hilfsschalters 39 kann man den Webstuhl wieder in Betrieb setzen.
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Der Ilauptsclialter 24 sowie die Hilfsschalter 28 und 39, die Relais
21 mit den Unterbrechern 22, das Anzeigeinstrument 29 sowie die Lichtsignale 17
und 4o und die akustischen Signale 18 und 41 können auf einem gemeinsamen Schaltbrett
angebracht werden, welches sich in Reichweite der den Webstuhl überwachenden Person
befindet.
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'Man erhält so einen Fadenwächter, der <lern erstrebten Zweck genau
entspricht und für jeden Webstuhl mit Kette und Schuß verwendet werden kann, bei
welchem der Schuß kreisfiirnnig oder geradlinig ist, und dessen Fach waagerecht,
senkrecht oder schräg liegt, wobei diese Webstühle zum Weben von Leinwandbindungen
oder anderen Bindungen, z. B. unter Steuerung durch Jacquard-Karten tisw., eingerichtet
sein kiinnen.