-
Elektrischer Wächter für Florteppich-Webstühle mit elektrischem Einzelantrieb
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Wächter für Einfach- oder Doppelketten-Florteppich-Webstühle,
insbesondere für Webstühle mit elektrischem Einzelantrieb und elektromagnetischer
Bremse des Antriebsmotors.
-
Zweck der Erfindung ist, zu gewährleisten, daß der Webstuhl stets
in einer bestimmten Stellung seines Arbeitsspiels stillgesetzt wird, z. B. nur dann,
wenn sich der Schützen in einem der Schützenkästen befindet, gleichgültig, in welchem
"Leitpunkt .des Arbeitsspiels das das Stillsetzen d-°s Webstuhls veranlassende 1?reignis,
z. B. das Reißen der Kette oder des Schusses, geschehen mag.
-
Dies wird erfinducigsgemäß dadurch erreicht, daß der Stromkreis, durch
den das Ausschalten des Antriebsniotiirs und <las Einschalten der Bremse lie\%irkt
wird, zwei 1-nt;rbrechungen aufweist, von denen die erste durch ein Relais geschlossen
wird, wenn der Wächter oder, bei Vorhandensein mehrerer Wächter, einer dieser Wächter
in Tätigkeit tritt, und von denen die zweite durch einen Nocken geschlossen wird,
der in zeitlicher Abhängigkeit so mit dem Webstuhl umläuft, daß er jeweils in einem
bestimmten Zeitpunkt des Arbeitsspiels des Webstuhls in Tätigkeit tritt.
-
Wird also das Relais durch einen der Wächter in Tätigkeit gesetzt,
so wird die erste Unterbrechung des Stromkreises geschlossen. Die zweite Unterbrechung
wird aber nicht geschlossen, ehe nicht die Kurbelwelle des Webstuhls die bestimmte
gewünschte Stellung eingenommen hat. Erst in diesem Augenblick ist also der Stromkreis
geschlossen und wird der Webstuhl stillgcs°tzt.
-
Die Erfindung ist insbesondere für Einfach- od;r
Uoppelketten-Florteppich-Webstiilile
mit einem Kettenfadenwächter, einem L.itzenrahmenwächter und einem Messerbandwächter
geeignet. Auf einen solchen beziehen sich die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele,
und zwar zeigt Fig. t ein elektrisches Schaltschema für die Steuerung des Antriebsmotors
und der Bremse des Webstuhls durch die drei Wächter, Fig. 2 eine Vorderansicht eines
Litzenrahmens, der zum Anbringen des Litzenrahmenwächters geeignet ist, F ig. 3
eine Seitenansicht des Litzenrahmens, Fig. 4 einen Schnitt durch den Litzenrahmen
nach der Linie 4-4 in Fig. 2, Fig. 5 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des
Zlesserbartdwächters und Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 5. Bei
der in Fig. i auf der linken Seite dargestellten Schaltung handelt es sich um eine
normale Schaltung für einen umsteuerbaren Motor mit einer elektromagnetischen Bremse,
die zum Stillsetzen des Motors in Tätigkeit tritt, wenn 'der Motorstromkreis unterbrochen
wird. In dieser Schaltung stellen A, B und C die drei zum Motor führenden Phasen
und B1 und Cl die zu der elektromagnetischen Bremse führenden Leiter dar. Mit Dl
ist ein elektrisches Schütz für die Vorwärtsbewegung und mit D2 ein elektrisches
Schütz für Rückwärtsbewegung bezeichnet, während der Schalter für die Vorwärtsbewegung
des Motors mit dl und der für die Rückwärtsbewegung mit d2 bezeichnet ist. Die beiden
Schalter werden durch einen Handhebel D3 betätigt. Die von den Schützen zum 'Motor
führenden Leitungen enthalten temperaturempfindliche Sicherungen D, die einen Schalter
d öffnen, wenn sie in Tätigkeit treten. Außerdem sind an geeigneten Stellen des
Stromkreises noch Druckknopfschalter F_ für den Notfall zum schnellen Stillsetzen
des Webstuhls vorgesehen.
-
Erfindungsgemäß ist im Stromkreis ein Schalter f vorgesehen, der normalerweise
geschlosser. ist, aber mittels eines Elektromagneten F geöffnet wird, wenn ein von
einem Relais gesteuerter Stromkreis von einem Transformator T unter Strom gesetzt
wird. Dies geschieht jeweils durch einen der Wächter, wenn der Webstuhl aus irgendeinem
Grunde stillgesetzt werden soll.
-
Wie schon eingangs erwähnt wurde, sind drei Wächter vorgesehen, und
zwar zeigt Fig. i einen Kettenfadenwächter r2, einen Litzenrahmenwächter g2 und
einen @-lesserbandwächter k2.
-
Alle Wächter sind parallel geschaltet und über normalerweise geschlossene
Kontakte r1, g1 und k1 mit Relais r. g und k verbunden, so daß, wenn einer der Wächter
r2, g2 und k2 das zugehörige Relais einschaltet, dieses den -zugehörigen Kontakt
r3, g3 bzw. k3 schließt, so daß der Stromkreis des Elektromagneten F geschlossen
wird, vorausgesetzt, daß .der Schalter 1a geschlossen ist.
-
Der Schalter li wird durch einen Nocken H betätigt, der von
der Kurbelwelle des Webstuhles angetrieben wird. Der Relaisstromkreis wird also
nur geschlossen, wenn die Kurbelwelle die bestimmte Stellung einnimmt, in der der
Webstuhl stillgesetzt werden soll. Bei dieser Stellung handelt es sich im allgemeinen
um diejenige, bei der sich das Schütz in der Schützenkammer befindet, doch kann
man durch entsprechende Anordnung des Nockens H zur Kurbelwelle den Webstuhl auch
in jeder anderen gewünschten Stellung der Kurbelwelle stillsetzen.
-
Die Kontakte r1, g1 oder k1 können gegebenenfalls von Hand geöffnet
werden, wenn die zugehörigen Wächter r2, g2 oder k2 außer Wirkung gesetzt wenden
sollen.
-
Je eine Anzeigelampe R, C und K ist in die von den Kontakten r3,
9 3 Und 1,3 zu dem Elektromagnet F führenden Leitungen eingeschaltet. Die
Lampen können auf einem gemeinsamen Schaltbrett P angeordnet werden, an dein auch
die Relais r, g und k und die Kontakte r3, g3 und k3 vorgesehen sind,
oder aber an jeder beliebigen anderen Stelle des Webstuhls.
-
iDamit der Litzenrahmenwächter g2 nur in einem bestimmten Zeitpunkt
des Arbeitsspieles ,in Tätigkeit treten kann, z. B. wenn ein Litzenrahmen in seiner
tiefsten Stellung ist oder sich dieser Stellung nähert, ist'zwischen dem Wächter
g2 und dem Relais g ein durch den Nocken Hl gesteuerter Schalter g4 vorgesehen.
Der Wächter kann den zu dem Relais führenden Stromkreis also nicht schließen, wenn
der Nocken Hl den Schalter g4 nicht geschlossen hat. Der Nocken Hl wird ebenfalls,von
der Kurbelwelle des Webstuhls angetrieben.
-
Es versteht sich von selbst, daß man parallel zu den erwähnten «'äclitern
r, g und k auch noch andere Wächter, z. B. einen Schußwächter, in
den Relaisstromkreis einschalten kann.
-
Der Kettenfadenwächter r2 kann nach Art der bekannten Elektrodenschienen
ausgebildet sein. Der Messerbandwächter k2 ist in Fig. 5 und 6 dargestellt. Hierbei
wird das die Flordecke aufschneidende Messer durch ein Seil, eine Darmsaite o. dgl.,
im folgenden als Band i bezeichnet, vor und zurück bewegt.
-
Zweck dieser Anordnung ist, daß der Webstuhl nicht nur stillgesetzt
wird. wenn das Band reißt, sondern auch -wenn es zu lose wird. Um dies zu erreichen,
ist das Lager 2 für eine der Rollen 3, über die das Band i geführt ist, an einer
Schiene 4 befestigt, die in einem Lagerbock 5 gleitbar angeordnet ist. Eine Feder
6, die zwischen einem Ende des Lagerbocks 5 und einem auf der Schiene befestigten
Block 7 angeordnet ist, sucht die Schiene in einer Richtung zu bewegen, die der
Zugrichtung des. Bandes i auf die Rolle 3 entgegengesetzt ist. Der Block 7 ist zur
Regelung der Federspannung auf der Sch@iene,.4 verstellbar angeordnet. Die eine
Stirnfläche 8 des Blocks 7 bildet den einen Teil des Wächters k2 (Fig. i), während
der andere Teil durch einen iKontakt 9 gebildet wird, der an dem Lagerbock 5 diesem
gegenüber isoliert angeordnet ist. Die Kontakte 8 und 9 berühren sich, wenn das
Band i reißt oder so lose wird, daß seine Spannung nicht mehr genügt, um
die
Rolle 3 entgegen der Kraft der Feder 6 so weit nach links zu halten, daß die beiden
Kontakte 8 und 9 sich nicht berühren.
-
Der Litzenrahmenwächter g2 ist in Fig. 2, 3 und .4 dargestellt. Hierbei
sind zwei Elektroden-oder Kontaktschienen io zwischen den Seitenteilen i i des Litzenrahmens
nahe seinem oberen Ende und ihm gegenüber isoliert angeordnet. Jede Schiene io ist
mit einem elektrischen Kontakt 12 durch einen unter Federwirkung stehenden Kontaktkolben
13 verbunden, der in einem Block 14 aus Preßspan oder anderem Isoliermaterial gleitbar
angeordnet ist. Der Block ist an einem der Seitenteile i i des Rahmens befestigt.
Der Kontakt 12 ist über ein Band 15 aus Kupfer oder einem anderen gut leitenden
Metall mit einer Anschlußklemme 16 verbunden, die ihrerseits mittels einer schwachen
Feder 17 mit einem Element 18 in Verbindung steht, das in den Relaisstromkreis eingeschaltet
und auf einem am Gestell des Webstuhles befestigten Isolierkörper i9 angeordnet
ist.
-
Die Litzen 20, die,.aus flachem Stahlband oder aus rundem Seil mit
abgeflachten Enden bestehen können, sind in der Nähe ihrer oberen Enden mit Schlitzen
21 versehen, durch die die Elektroden-oder Kontaktschienen io hindurchgeführt sind.
-
Der zu dem Element 18 führende elektrische Stromkreis ist nur dann
geschlossen, wenn sich der Litzenrahinen seiner untersten Stellung nähert. In dem
Stromkreis ist zur Vervollständigung noch ein Unterbrecher eingeschaltet, z. B.
der Schalter g4 und der Nocken 111, wie sie in Fig. t gezeigt sind, wobei
der Nocken in zeitlicher Abstimmung mit der Bewegung des Litzenrahmens bewegt wird.
Normaler-,veise hält bei der Annäherung des Litzenrahmens an seine tiefste Stellung
der Faden, der durch das Auge 2o° der Litze 2o geführt ist, infolge seiner Spannung
das obere Ende des Schlitzes 21 frei von :der Elektroden- oder Kontaktschiene io.
Ist aber ein Faden gerissen, so fällt die betreffende Litze 20 herab, so daß das
obere Ende des Schlitzes mit der Schiene in Berührung kommt. Dadurch wird der Relaisstromkreis
geschlossen, sobald sich der Rahmen seiner tiefsten Stellung nähert.