DE1075766B - Verfahren zur Herstellung metallisierbarer Polyazofarbstoffe und ihrer Kupferkomplexverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung metallisierbarer Polyazofarbstoffe und ihrer KupferkomplexverbindungenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung metallisierbarer Polyazofarbstoffe und ihrer
Kupferkomplexverbindungen.
Es wurde gefunden, daß man wertvolle blaue Polyazofarbstoffe erhält, wenn man tetrazotierte 4,4'-Diaminodiphenylverbindungen,
die in ortho-Stellung zu den Diazoniumgruppen zur Metallkomplexbildung befähigte
oder in solche überführbare Substituenten enthalten, mit 2 Molekülen gegebenenfalls weitersubstituierter Hydroxynaphthalinsulfonsäuren
vereinigt, von denen mindestens 1 Molekül eine l-Amino-8-hydroxynaphthaUn-6-sulfonsäure
oder ein an der Aminogruppe substituiertes Derivat derselben ist und die erhaltenen Farbstoffe in
Substanz oder auf der Faser mit kupferabgebenden Mitteln behandelt.
Diese metallfreien Polyazofarbstoffe entsprechen der
allgemeinen Formel
OH
N=N-
S0„H
(I)
worin R1 Wasserstoff, eine Alkyl-, Aryl- oder Acylgruppe,
R2 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe, X einen zur Metallkomplexbildung befähigten oder in einen solchen
überführbaren Substituenten und A den Rest einer gegebenenfalls substituierten, in ortho-Stellung zur
Hydroxylgruppe gekuppelten Hydroxynaphthalinsulfonsäure bedeutet.
4,4'-Diaminodiphenylverbindungen, die in ortho-Stellung zu den Aminogruppen zur Metallkomplexbildung
befähigte Substituenten enthalten, sind z. B. die 4,4'-Diaminodiphenyl-3,3'-dicarbonsäure
und das 4,4'-Diamino-3,3'-dihydroxydiphenyl. Desgleichen sind im erfindungsgemäßen
Verfahren die mit gegebenenfalls substituierten, niederen Alkylgruppen verätherten Abkömmlinge des
letzteren verwendbar, beispielsweise das 4,4'-Diamino-3,3'-dicarboxymethoxydiphenyl
und mit besonderem Vorteil das 4J4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl.
Von den in ortho-Stellung zu einer Hydroxylgruppe kuppelnden, gegebenenfalls substituierten Hydroxynaphthalinsulfonsäuren,
die im vorliegenden Verfahren als Azokomponenten in Frage kommen, ist auf 1 MolTetrazoniumverbindung
wenigstens 1 Mol der l-Amino-8-hydroxynaphthaÜn-6-sulfonsäure
oder eines an der Aminogruppe substituierten Abkömmlings derselben zu verwenden.
Als solche Abkömmlinge sind in erster Linie die .1-Alkyl-, -Dialkyl-, -Aryl- und -Acylamino-8-hydroxynaphthaIin-6-sulfonsäuren
zunennen. Solche Verbindungen Verfahren zur Herstellung
metallisierbarer Polyazofarbstoffe
und ihrer Kupferkomplexverbindungen
Anmelder:
J. R. Geigy A.-G., Basel (Schweiz)
J. R. Geigy A.-G., Basel (Schweiz)
Vertreter: Dr. F, Zumstein
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 2. August 1956
Schweiz vom 2. August 1956
Dr. Rudolf Dürig, Basel,
und Dr. Werner Bossard, Riehen, Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
/ 2
sind zum Teil bekannt, andere können nach herkömmlichen Verfahren aus bereits bekannten Ausgangsmaterialien
hergestellt werden. Vor allem sind im vorliegenden Verfahren die l-Acylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäuren
sehr wertvolle Azokomponenten. Als Acylgruppen kommen z. B. die Acetyl-, Chloracetyl-,
Methoxyacetyl-, Phenoxyacetylgruppen, die Benzoylsowie chlorierte und alkylierte Benzoylgruppen und
schließlich die Carbomethoxy- und Carboäthoxygruppen in Betracht.
Wird im vorliegenden Verfahren zum Aufbau unsymmetrischer Farbstoffe pro Mol Tetrazoniumverbindung
nur 1 Mol einer der vorerwähnten l-Amino-8-hydroxynaphthaJin^ö-sulfonsäure
verwendet, so gelangt als zweite Azokomponente 1 Mol einer unsubstituierten Hydroxynaphthalinmono-,
-di- oder -trisulfonsäure oder 1 Mol einer anderen AminohydroxynaphthaHnsulfonsäure, die
gegebenenfalls noch weitersubstituiert sein kann, zur Verwendung. Bedingung ist, daß diese zweite Azokomponente
in ortho-Stellung zu einer Hydroxylgruppe ebenfalls eine freie kupplungsfähige Stelle enthält. Von
den unsubstituierten Hydroxynaphthalinsulfonsäuren seien z. B. die l-Hydroxynaphthalin-3- oder -4-sulfonsäure,
die 2-HydroxynaphthaJin-6-sulfonsäure, die 1-Hy-
-droxynaphthalin-3,6-, -3,8- und -4,8-disulfonsäuren, die
,2-HydroxynaphthaIin-3,6- und -6,8-disulfonsäuren und
die l-Hydroxynaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure genannt
.und von den substituierten z. B. die 1,8-Dih.ydroxy-
309730/403
naphthalin-3,6-disulfonsäure und die l-Hydroxy-8-äthoxy
bzw. -S-cMomaphthalm-S.ö-disulfonsäure. Als aminierte
Derivate kommen sowohl die Ammohydroxynaphthalinsulfonsäuren
selber als auch deren an den Aminogruppen substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Aryl- und
Acylabkömmlinge in Betracht, z. B. die N-Acetyl-, N-Benzoyl- und N-Phenylderivate der l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-
und -4,6-disulfonsäure, der 1- bzw. 2-Amino-S-hydroxynaphthaun-7-sulfonsäure-, der 2-Amino-6-hydroxynaphthaUn-8-sulfonsäure
und der 2-Amino-S-hydroxynaphthalin-ö-sulfonsäure.
Weiter sind arylazogruppenhaltige Aminohydroxynaphthahnsulfonsäuren zu nennen, wie sie beispielsweise durch saure Kupplung von
Diazoniumverbindungen der Benzolreihe mit solchen Aminohydroxynaphthalinsulfonsäuren erhalten werden,
welche in ortho-Stellung zur Amino- und zur Oxygruppe
je eine freie, kupplungsfähige Stelle enthalten. Diese azogruppenhaltigen Komponenten sind besonders zur
Herstellung von Cellulosematerial in marineblauen Tönen färbenden Polyazofarbstoffen geeignet.
Von den erfindungsgemäß herstellbaren Azofarbstoffen zeichnen sich durch ihre sehr guten Echtheiten besonders
jene aus, die auf 1 Mol Tetrazoniumverbindung einerseits 1 Mol einer 1-HydroxynaphthaKnsulfonsäure, von denen
Beispiele vorhergehend genannt worden sind, und andererseits 1 Mol einer l-Acylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
enthalten. Technisch besonders wertvoll sind die Kupferkomplexverbindungen aus diazotierten!
4,4'-Diammo-3,3'-dimethoxydiphenyl, gekuppelt mit 1 Mol einer 1-Hydroxynaphthahnsulfonsäure und
1 Mol einer l-Acylamino-S-hydroxynaphthaHn-ö-sulfonsäure,
wobei Farbstoffe mit insgesamt drei Sulfonsäuregruppen ihrer Löslichkeit wegen bevorzugt werden.
Die Kupplung der Tetrazoniumverbindungen mit den erfindungsgemäß verwendbaren Hydroxynaphthalin- und
Aminohydroxynaphthahnsulfonsäuren erfolgt inbeliebiger
Reihenfolge und nach an sich bekannten Methoden.
Die Polyazofarbstoffe sind in Form ihrer Alkali- und Ammoniumsalze dunkle Pulver, die sich in Wasser mit
blauer Farbe lösen und Ceüulosefasern aus Glaubersalz enthaltender Flotte in blauen Tönen anfärben, wobei die
Färbungen durch Nachbehandlung mit kupferabgebenden Mitteln naß- und lichtecht fixiert werden. Von besonderem
Interesse sind die Kupferkomplexverbindungen, die nach in an sich bekannten Methoden aus den erfindungsgemäßen
metallfreien Polyazofarbstoffen hergestellt werden können. Sie färben Cellulosematerial wie Baumwolle
und regenerierte Cellulosefasern in sehr reinen, rotstichig- bis grünstichigblauen Tönen von bemerkenswerten
Echtheiten, insbesondere sehr guten Säureechtheiten. Bei Nachbehandlung des damit gefärbten
Cellulosematerials zwecks Knitterfestausrüstung ist keine unerwünschte Veränderung der Nuance und praktisch
keine Beeinträchtigung der Lichtechtheit der Färbungen bemerkbar. Die Kupferkomplexverbindungen, insbesondere
jene der bereits vorher als wertvoll bezeichneten Gruppen, zeigen zu CeUulosefasern eine starke Affinität.
Gegenüber bereits bekannten, ähnlichen Polyazofarbstoffen weisen sie aber gleichzeitig ein sehr gutes Egalisiervermögen
auf.
So sind aus der USA.-Patentschrift 2 459 467 schon ähnliche Farbstoffe bekannt. Doch weist der vergleichbare
erfindungsgemäße nachgekupferte Disazofarbstoff der Zusammensetzung l-Amino-S-hydroxynaphthahn-ö-sulfonsäure
-«- 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl -»-
l-Amino-8-hydroxynaphthaUn-4-sulf onsäure im Vergleich
mit einem in dieser Patentschrift in Beispiel 5 beschriebenen ähnlichen nachgekupferten Disazofarbstoff
der Zusammensetzung 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl =$ (l-Amino-8-hydroxynaphthaHn-4-sulfonsäure)2
auf Baumwolle ein besseres Egalisiervermögen auf.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. In diesen Beispielen sind die
Temperaturen in Celsiusgraden angegeben, und die Teile bedeuten Gewichtsteile, wenn nichts anderes
angegeben ist.
,Cu
HOaS
SOoH
SO.H
24,4 Teile 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl werden
in üblicher Weise tetrazotiert und zu einer Lösung von 30,4 Teilen l-Hydroxynaphthalin-3,8-disulfonsäure und
35 Teilen Natriumcarbonat in 1000 Teilen Wasser bei 0 bis 5° zulaufen gelassen. Nach kurzer Zeit ist der
Diazomonoazofarbstoff vollständig ausgefallen und keine Tetrazoniumverbindung mehr nachweisbar. Es wird nun
eine sodaalkalische Lösung von 28,1 Teilen 1-Acetylamino-8-hydroxynaphthaJin-6-sulfonsäure
hinzugegeben und bis zur Beendigung der Kupplung gerührt. Der auf diese Weise erhaltene Disazofarbstoff wird mit Kochsalz
ausgefällt, abfiltriert und in 2500 Teilen Wasser bei 80 bis 85° wieder gelöst. Es werden 400 Teile einer
Kupferoxydammoniaklösung, die 50 Teile kristallisiertes KupfersuÖat und 120 Teile konzentrierten wäßrigen
Ammoniak enthält, zugefügt und bei dieser Temperatur 4 bis 5 Stunden gerührt. Nach der Zugabe von weiteren
50 Teilen konzentrierter Ammoniaklösung wird noch 15 bis 20 Stunden auf 90 bis 95° erhitzt. Die entstandene
Kupferkomplexverbindung wird mit Kochsalz ausgefällt, abnitriert und getrocknet. Sie stellt ein dunkles
Pulver dar, das sich in Wasser mit blauer Farbe löst und aus wäßrigem Bade ausgezeichnet auf Baumwolle,
Leinen und regenerierte Cellulosefasern aufzieht. Die Färbungen sind sehr gut lichtecht und werden auch
durch eine Knitterfestausrüstung im Farbton und in der
Lichtechtheit kaum beeinflußt.
In der folgenden Tabelle sind weitere Farbstoffe aufgeführt, die man in ähnlicher Weise durch Kuppeln von
tetrazotiertem 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl mit
den Azokomponenten in den Kolonnen 1 und 2 unter
Überführung in die Kupferkomplexverbindungen erhält.
Nr. 1 Komponente A
Tetrazoverbindung
Komponente B
Farbton der
kupferhaltigen
Färbung
HO,S OH
SO-H
desgl.
desgl.
HO,S OH
SO3H
desgl.
HO OH
SO3H SO3H
H5C2O OH
SOaH SOoH
desgl.
OCH, OCH.
OH NHCO-
3V-/ vv I I^
NH2-<
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
NH,
SOoH
OH NHCOOCHo
SOoH
OH NHCOO CH,
CH,
C2H5-O
SO,H
OH NHCOCH
Il
C(CH3)2
SOoH
OH NHCO
SO3H
OH NHCOCH,
SOoH
desgl.
OH NHCO
SO3H
Blau
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
Grünstichigblau
desgl.
desgl.
Komponente A
Tetrazoverbindung Komponente B
Farbton der
kupferhaltigen
Färbung
SO3H OH
SO,H
desgL
HO3S OH
SOaH
desgl.
OCH, OCH,
desgl.
desgl.
desgl. -NH9.
OH NHCOCH,
SO,H
OH NHCO-
SO,H
OH NHCOCHpCl
SO,H
OH NHCOCH2CH3
SOaH
Rotstichigblau
desgl.
Blau
desgl.
HO,S
_N=N—<
SO3H /Cu^
V-N=N-;
SO3H
NHC2H6
Zu der Diazoazoverbindung aus 24,4 Teilen tetrazotiertem 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl und
30,4 Teilen l-Hydroxynaphthalin-3,8-disulfonsäure wird eine sodaalkalische Lösung von 26,7 Teilen 1-Äthylamino-8-hydroxynaphthah'n-6-sulfonsäure
zulaufen gelassen und bis zur Beendigung der Kupplung verrührt. Der Farbstoff
wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, in die Kupferkomplexverbindung übergeführt. Der kupferhaltige Farbstoff
färbt Baumwolle und Zellwolle in kräftig bläuen Tönen von sehr guter Lichtechtheit.
In der nachfolgenden Tabelle sind einige Farbstoffe aufgeführt, die auf ganz ähnliche Weise erhalten werden
und deren Färbungen auf Cellulosematerial ebenfalls sehr gute Echtheiten aufweisen.
Nr. | HO / |
Komponente | A | NH2-< | Tetrazoverbindung | -NH2. | / SO3- |
Komponente | \/ | B | Farbton der kupferhaltigen Färbung |
1 | ί \ |
jS OH | OCH3 OCH3 | OH NHC, | H4OH | Blau | |||||
i | SO3H | \/ H |
|||||||||
ίο
Komponente A
Tetrazoverbmchmg
Komponente B
Farbton der
kupferhaltigen
Färbung
HO,S OH
SOoH
desgl.
OH OH
SO.H
SOoH
desgl.
HKCaO OH
SO8H SO3H
Cl OH
SOoH
NH
SOoH
CH3CONH
OCH3 OCH3
HO,S
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
OH NH-
SO3H
OH NH-
SO,H
OH NHC2H5
SO3H
OH NH
S O, H
OH NHC„HS
SOoH
desgl.
OCH,
NHCOCH3
N=N
SOoH
-N=N
SO,H
Blau
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
ZuderDiazoazoverbindungaus24,4Teilentetrazotiertem wird eine sodaalkalische Lösung von 28,1 Teilen 1-Acetyl-4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl
und 36,1 Teilen amino-S-hydroxynaphthalm-ö-sulfonsäure zulaufen gel-Acetylamino-S-hydroxynaplithalin-S^-disulfonsäure
70 lassen und bis zur Beendigung der Kupplung verrührt.
909 730/403
Die daraus nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode hergestellte Kupferkomplexverbindung färbt Cellulosematerial
direkt in lebhaften blauen Tönen von sehr guter Lichtechtheit.
Ähnliche Farbstoffe werden erhalten, wenn man in diesem Beispiel die l-Acetylammo-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure durch 39,5 Teile der 1-Phenylamino-8
- hydroxynaphthalin - 4,6 - disulfonsäure oder durch 39,5 Teile der 2-(3'-Sulfophenylamino)-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
oder durch 39,5 Teile der 2-(3'-Sulfophenylamino) -8-hydroxynaphthaUn-6-sulfonsäure ersetzt.
OH
Beispiel 4 OCH,
= N-C
SO3H
OCH3 OH NHCOCH3
λ 1
N = N-
SOoH
24,4 Teile 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxydiphenyl werden tetrazotiert und zu einer Lösung von 38,7 Teilen des in
saurem Medium hergestellten Monoazofarbstoffes aus diazotierter 2-Aminobenzol-l-carbonsäure und 2-Amino-5
- hydroxynaphthalin - 7 - sulfonsäure und 35 Teilen Natriumcarbonat in 1000 Teilen Wasser bei 0 bis 5°
zulaufen gelassen. Sobald keine Tetrazoniumverbindung mehr nachweisbar ist, wird eine sodaalkalische Lösung
von 28,1 Teilen 1-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
hinzugegeben und bis zur Beendigung der Kupplung gerührt, dann mit Kochsalz ausgefällt und
isoliert. Der auf diese Weise gewonnene Trisazofarbstoff färbt Baumwolle und Zellwolle in marineblauen Tönen,
deren Naßechtheiten und Lichtechtheit durch Nachbehandeln mit Kupfersalzlösungen wesentlich- verbessert
werden.
Ähnliche Farbstoffe werden erhalten, wenn im sauer gekuppelten Monazofarbstoff die2-Aminobenzol-l -carbonsäure
durch die 2-Amino-5-Ilitrober^zol·-l-carbonsäure
oder die 5-Amino-2-hydroxybenzol-l-carbonsäure oder das Aminobenzol ersetzt wird oder wenn man an Stelle
der 1 -Acetylaniino-S-hydroxynaphthaUn-o-sulfonsäure
die l-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure verwendet.
CH3CONH OH
Beispiel 5 COOH COOH OH NHCOCH,
= N
SO3H
27,2 Teile 4,4' - Diaminodiphenyl - 3,3' - dicarbonsäure
werden in üblicher Weise tetrazotiert und zu einer Lösung von 56,2 Teilen l-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
und 70 Teilen Natriumcarbonat in 1800 Teilen Wasser bei 0 bis 5° zulaufen gelassen. Der
symmetrische DisazofarbstofE fällt nach kurzer Zeit aus und kann nach Zugabe von wenig Kochsalz gut isoliert
werden. Er färbt Baumwolle und Cellulosematerial in rotstichigblauen Tönen, deren Naßechtheiten und Lichtechtheit
durch Nachkupf ern wesentlich verbessert werden. In der nachfolgenden Tabelle sind weitere symmetrische
Farbstoffe aufgeführt, die man auf ähnliche Weise erhält und deren nachgekupferte Baumwollfärbungen ebenfalls
gute Echtheiten aufweisen.
Nr. | Tetrazoverbindung 1 Mol | \ / \ WTf | Azokomponente 2 MoI | desgl. | Farbton der kupferhaltigen Färbung |
COOH COOH | • OH NHCO—<^ \ | ||||
1 | Rotstichigblau | ||||
HOOCCH2O OCH2COOH | /y\ | ||||
2 | H2N^ | Grünstichigblau | |||
SO3H | |||||
13 | 14 | AzokompoHente 2MoI | desgl. | ( | ■-· '; Farbton der " · • - ikupferhaltigen' ■ "Färbung |
|
Mr. . | . Tetrazo verbindung 1 Mol | OH NHCOCH3 λ JL |
)H NHCOOCH3 | |||
HOOCCH2O OCH2COOH | - /χ) ■■■■ | XO | Grünstichigblau | |||
3 | H2N-/" - . ../ ">—NH2 | SO3H | SO3H | |||
OH OH ι ι |
Blau | |||||
4 | I ■ | |||||
desgl. | ||||||
5 | desgl. | |||||
Färbungen mit den verfahrensgemäß erhältlichen Farbstoffen können folgendermaßen durchgeführt werden.
In einem Färbebad werden 2 Teile eines nach den Beispielen 1,2 oder 3 erhaltenen Farbstoffes in 3000Teilen
Wasser und 1 Teil Soda gelöst. Man geht bei 40 bis 50° mit 100 Teilen Baumwolle ein, erwärmt innerhalb
30 Minuten auf 90 bis 95°, gibt 30 Teile Natriumsulfat dazu und färbt 45 Minuten bei obengenannter Temperatur.
Nach dieser Zeit wird das gefärbte Gut wie üblich kalt gespült und getrocknet. Baumwolle wird auf diese
Weise in klaren blauen Tönen von guten Naßechtheiten und sehr guter Lichtechtheit angefärbt.
Verwendet man zum Färben einen Farbstoff, wie er nach Beispiel 4 oder 5 erhalten wird, so wird die gefärbte
Baumwolle nach dem Spülen in frischem Bade mit 2 Teilen Kupfersulfat und 2 Teilen Essigsäure 30 Minuten bei 70°
nachbehandelt und schließlich kalt gespült und getrocknet.
Die Naß- und Lichtechtheiten dieser Färbungen werden auf diese Weise bedeutend erhöht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung metallisierbarer Polyazofarbstoffe
und ihrer Kupferkomplexverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man tetrazotierte
4,4'-Diaminodiphenylverbindungen, die in ortho-Stellung zu den Diazoniumgruppen zur Metallkomplexbildung
befähigte oder in solche überführbare Substituenten enthalten, mit gegebenenfalls weitersubstituierten
Hydroxynaphthalinsulfonsäuren vereinigt, wobei wenigstens 1 Molekül eine l-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
oder ein an der Aminogruppe substituiertes Derivat derselben sein muß und die dabei erhaltenen Azofarbstoffe der allgemeinen
Formel
R,
SOoH
>—N = N-A
worin R1 Wasserstoff, eine Alkyl-, Aryl- oder Acylgruppe,
R2 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe, X einen zur Metallkomplexbildung befähigten oder in
einen solchen überführbaren Substituenten und A den Rest einer gegebenenfalls substituierten, in ortho-Stellung
zur Hydroxylgruppe gekuppelten Hydroxynaphthalinsulfonsäure bedeutet, in Substanz oder auf
der Faser mit kupferabgebenden Mitteln behandelt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß pro Mol Tetrazoniumverbindung 1 Molekül einer an der Aminogruppe substituierten
1 - Amino - 8 - hydroxynaphthaJin - 6 - sulf onsäure und
1 Molekül einer in ortho-Stellung zur Hydroxylgruppe kuppelnden 1-Hydroxynaphthalinsulfonsäure verwendet
werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung einer 1-Acylamiao-8-hydroxynaphthalm-6-sulfonsäure.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Tetrazoniumkomponente
das 4,4VDiammo-3J3'dimethoxydiphenyl verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 459 467.
USA.-Patentschrift Nr. 2 459 467.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel ausgelegt worden.
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