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Verfahren zur Herstellung von Trisazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man neue wertvolle Trisazofarbstoffe erhält, wenn man Diazoverbindungen von
Aminodisazofarbstoffen der allgemeinen Formel R, -N = N-R2-N = N-R3-NH2, worin R,.
einen Rest derBenzolreihe, der eine Hydroxyl-und eine Carboxylgruppe in o-Stellung
zueinander enthält, bedeutet, R2 und R3 Reste von aromatischen, diazotierbaren Aminoverbindungen
darstellen, welche in p-Stellung zur Aminogruppe kuppeln, von denen einer der Rest
eines Aminohydrochinonäthers sein muß, und wobei mindestens einer der Reste R1,
R2 und R3 eine Sulfonsäuregruppe trägt, mit Aminooxynaphthalin-sulfonsäuren bzw.
deren N-Arylderivaten vereinigt, wobei die N-Arylderivate der z _Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
ausgenommen sein sollen. Die so erhaltenen Farbstoffe liefern auf Baumwolle und
regenerierten Cellulosefasern meistens graue Färbungen, die durch Behandeln mit
Metallsalzen, insbesondere Kupfer-, Nickel-, Kobalt- oder Chromsalzen, in den Echtheitseigenschaften,
namentlich der Waschechtheit, verbessert werden und außerdem sehr gute Lichtechtheit
besitzen. Die mit vorliegenden Farbstoffen erzielten Färbungen zeichnen sich vor
denen des analogen unter Verwendung von 2-Amino-phenoxyessigsäuren als Mittelkomponenten
gemäß der französischen Patentschrift 85= 255 erhaltenen Farbstoffes durch eine
bessere Lichtechtheit und Abendfarbe bzw. zum Teil durch eine bessere Waschechtheit
der mit Chromfluorid nachbehandelten Färbungen aus.
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Die lichtechtesten Färbungen werden mit den Farbstoffen erhalten,
bei denen als Endkomponente Arylamino-oxynaphthalin-sulfonsäuren verwandt sind.
Diese
können im Arylrest noch Substituenten wie Methyl-, Methoxy-, Acylaminogruppen;'Chlor,
Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppen enthalten.
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Soweit die Arylamino-oxynaphthalin-sulfonsäuren noch nicht aus dem
Schrifttum. bekannt -sind, lassen sie sich aus den entsprechenden Amino-oxynaphthalinsulfönsäuren
nach bekannten Methoden herstellen.-- So können beispielsweise verwendet
werden Arylderivate der i-Amino-8-oxynaphthalin-4, 5- oder 6=sulfonsäure, 2-Amino-8-oxynaphthalin-5-
oder 6-sulfonsäure, 2-Amino-5-oxynaphthalin-7- oder 8-sulfonsäure, i-Amino-6-oxynaphthalin-3-sulfonsäure,
2-Amino-6-oxynaphthalin-8-sulfonsäure. Beispiel i - - - -Die aus 15,3 Teilen i-Amino-4-oxybenzöl-3-ca.rbonsäure
hergestellte Diazoverbindung wird in Gegenwart von überschüssigem Natr_ iumacetat
mit einer Lösung des Natriumsalzes von 22,3 Teilen »i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure
vereinigt. Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff durch Zugabe von Natronlauge
gelöst und weiterdiazotiert. Die erhaltene Diazotierungsflüssigkeit vereinigt man
=mit einer salzsauren Lösung von etwa 15 Teilen i-Amino-2, 5-dünethoxybenzol, wobei
die übeischüssige-Salzsäure durch Natriumacetat abgestumpft wird. - Nach beendeter
Farbstoffbildung wird mit Soda neutralisiert und der Farbstoff abgeschieden: Er
löst sich in Natronlauge mit violetter Farbe. Durch Anrühren mit Eis und Salzsäure
und Zugabe einer Lösung von Natriumnitrit wird der Farbstoff weiterdiazotiert. -Die
erhaltene Diazoverbindung vereinigt man mit einer alkalischen Lösung von 3.5 Teilen
i-(4'-Methoxyphenyl-amino)-8-oxynaphthalin-4-sulfonsäure. Der abgeschiedene und
getrocknete Farbstoff ist ein dunkles Pulver, das sich in Wasser mit blaugrüner,
in konzentrierter Schwefelsäure mit schwarzer Farbe löst und färbt Baumwolle in
lichtechten neutralen Grautönen, die beim Nachbehandeln mit Chromisalzen, z. B.
Flüorchrom, waschecht werden. - Durch Behandeln mit -Kupfersulfat auf- der Faser
erhält man rotstichiggraue Färbungen mit sehr guter Lichtechtheit. Mit Kaliumbichromat
nachbehandelt werden die Färbungen blaugrau.
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Verwendet man als Endkomponente 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sülfonsäure,
so erhält man einen Farbstoff, der Baumwolle in-blaustichigen bis neutralen Grautönen
färbt. Die Färbungen werden bei; der Nachbehandlung mit Chroinfluorid waschecht.
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Führt man die Schlußkupplung mit 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
in schwach saurer Lösung durch, so erhält man ein dunkles Farbstoffpulver, das Baumwolle
in grüngrauen Tönen färbt, die beim Nachbehandeln mit Chromfluorid in ein waschechtes
Blaugrau übergehen.
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Bei Verwendung von 2-(4'-Methoxyphenylamino)-8-oxynaphthahn-6-sulfonsäure
oder 2-(3'-Carboxyphenylamino)-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure erhält man Farbstoffe,
die: auf Baumwolle bei der Nachbehandlung mit Chromsalzen echte-rotstichige Grautöne
liefern. Die in Absatz 2 und 3 genannten Farbstoffe lösen sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit blaugrauer Farbe. -Farbstoffe von :ähnlichen Eigenschaften erhält
man, wenn man in obigen Beispielen die i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure durch i-Amino-naphtalin-6-sulfonsäure
oder -ein - technisches.. :Gemisch dieser Verbindungen ersetzt oder indem .man an
Stelle von i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol die entsprechenden Mengen von i-Amino-2,
5-diäthoxybenzol oder i-Amino-2, 5-di-(oxyäthoxy)benzol verwendet.
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Beispiel 2 Verwendet man an Stelle der im Beispiel i, Absatz i bis
3, genannten Endkomponenten 2-Phenylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, so erhält
man nach dem Abscheiden und Trocknen ein dunkles Pulver, das' sich iri Wasser mit
grünstichigblauer, in konzentrierter Schwefelsäure mit blauschwarzer Farbe löst
und Baumwolle in lebhaften grünstichigblauen, lichtechten Tönen färbt. Die Färbungen
werden durch Nachbehandeln mit Chromi- oder Kupfersalzen sehr waschecht.
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Verwendet man als Endkomponente 2-(4'-Methoxyphenyjanüno)-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
so erhält man einen Farbstoff von ganz ähnlichen Eigenschaften.
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In der folgenden Tabelle sind noch die Eigenschaften einiger weiterer
Farbstoffe zusammengestellt, bei denen die Diazoverbindung des Aminodisazofarbstoffes
i-Amino q-oxybenzol-3-carbänsäure-->i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure-->i-Amino-2,
5-dimethoxybenzol mit folgenden Endkomponenten vereinigt wurde (siehe Tabelle auf
Seite 3) Beispiel 3 Eine aus 23,3 Teilen i=Amino-4-oxy-3-carboxybenzol-5-sulfonsäure
hergestellte Diazolösung wird in Gegenwart von überschüssigem Natriumacetat mit
22,3 Teilen i-Aninonaphthahn-7-sulfonsäure vereinigt. Der erhaltene Farbstoff wird
weiterdiazotiert und die Diazotierungsflüssigkeit mit einer salzsauren Lösung von
15 Teilen i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol vereinigt, wobei man die überschüssige Salzsäure
-durch Natriumacetat abstumpft. Nach beendeter Kupplung fügt man Soda bis zur schwach
alkalischen Reaktion hinzu und scheidet den Farbstoff durch Anwärmen und Aussalzen
ab. Nach Filtrieren und Auswaschen wird die Farbstoffpaste weiterdiazotiert und
die Diazölösung mit einer alkalischen Lösung von 35 Teilen 2-(4'-Methoxyphenyl)-amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure,
zweckmäßig in Gegenwart von Pyridin, vereinigt. Nach dem Abscheiden, Auswaschen
und Trocknen erhält man ein dunkles Farbstoffpulver, das sich in Wasser mit blauvioletter,
in Sodalösung mit blauer, in konzentrierter Schwefelsäure mit blaugrauer Farbe löst
und Baumwolle in sehr lichtechten, rotstichiggrauen Tönen färbt. Durch Nachbehandeln
mit Chromisalzen oder Kaliumbichromat werden die Färbungen ohne wesentliche Tonänderung
waschecht.
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Verwendet man als Endkomponente 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure,
so erhält man einen Farbstoff, der Baumwolle in blaugrauen Tönen färbt. Die Färbungen
werden durch -Nachbehandeln mit Chromisalzen etwas blauer und waschecht.
Lösungsfarbe des Farbstoffs Färbung auf Baumwolle |
Endkomponente in mit CrF3 mit Cu So, |
in H20 konzentrierter unbehandelt nachbehandelt nachbehandelt |
Ha so, |
i-Phenylamino-6-oxynaphthalin- |
3-sulfonsäure............... rotstichigblau blauschwarz blaugrau
blaugrau blaugrau |
i-(q.'-Methoxyphenylamino)- |
6-oxynaphthalin-3-sulfonsäure violett rotstichig- blaugrau
blaugrau blaugrau |
schwarz |
2-(4'-Methoxyphenylamino)- |
6-oxynaphthalin-8-sulfonsäure violettblau schwarz violettgrau
rotstichiggrau grau |
2-(q.'-Methoxyphenylamino)- |
5-oxynaphthalin-8-sulfonsäure rotstichigblau blauschwarz grünstichig-
grünstichig- grünstichig- |
blau blau blau |
2-(Phenylamino)-i-Chlor- |
.5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure grünstichig- blauschwarz grünstichig-
grünstichig- grünstichig- |
blau blau blau blau |
2-(q.'-Oxy-3'-carboxyphenyl)- |
amino-5-oxynaphthalin- |
7-sulfonsäure ............... grünstichig- blauschwarz
grünstichig- grünstichig- grünstichig- |
blau blau blau blau |
i-Phenylamino-8-oxynaphthalin- |
5-sulfonsäure............... rotstichiggrau schwarz grau grau
grau |
i-Phenylamino-8-oxynaphthalin- |
6-sulfonsäure............... grau rotstichig- blaustichig-
blaustichig- blaustichig- |
schwarz grau I grau , grau |
Beispiel q Die aus 15,3 Teilen i-Amino-4.-oxybenzol-3-carbonsäure hergestellte Diazoverbindung
wird mit einer salzsauren Lösung von
15,3 Teilen i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol
vereinigt und die Kupplung durch Zugabe vorn Natriumacetat und längeres Rühren zu
Ende geführt. Der Farbstoff wird weiterdiazotiert und die Diazoverbindung in schwach
essigsaurer Lösung mit dem Natriumsalz von 22,3 Teilen i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure
vereinigt. Der abgeschiedene Farbstoff wird weiterdiazotiert und die Diazoverbindung
in Gegenwart von überschüssigem Natriumcarbonat mit einer Lösung von 35 Teilen i-(q.'-Methoxyphenyl
amino) - 8 - oxynaphthalin - q. - sulfonsäure vereinigt. Man erhält nach dem Abscheiden
und Trocknen ein dunkles Farbstoffpulver, das sich in Wasser mit blaugrauer, in
konzentrierter Schwefelsäure mit grünstichigschwarzer Farbe löst. Es färbt Baumwolle
in grauen, lichtechten Tönen. Durch Behandeln der Färbungen mit Chromfluorid oder
Kaliumbichromat erhält man wasch- und lichtechte blaugraue Töne, mit Kupfersulfat
etwas gedecktere Grautöne.
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Verwendet man an Stelle von i-Amino-q.-oxybenzol-3-carbonsäure die
i-Amino-5-methyl-q.-oxybenzol-3-carbonsäure oder i-Amino-6-methyl-q.-oxybenzol-3-carbonsäure
oder die i-Amino-2-oxybenzol-3-carbonsäure, so werden Farbstoffe erhalten, die beim
Nachbehandeln mit Chromisalzen auf der Faser gleichfalls wasch- und lichtechte blaugraue
Färbungen liefern. Beispiel 5 Die Diazoverbindung aus 23,3 Teilen i-Amino-4.-oxybenzol-3-carbonsäure-5-sulfonsäure
vereinigt man in essigsaurer Lösung mit 15,8 Teilen i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol,
diazotiert den erhaltenen Monoazofarbstoff weiter und trennt die Diazoverbindung
durch Aussalzen und Filtration ab; zu der wiederangeteigten Diazoverbindung läßt
man eine neutrale Lösung von 22,3 Teilen i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure fließen,
während man durch Zugabe von Natriumacetat dafür sorgt, daß die Kupplung bei essigsaurer
Reaktion vor sich geht. Der entstandene Aminodisazofarbstoff wird weiterdiazotiert
und bei bicarbonatalkalischer Reaktion mit 31,5 Teilen 2-Phenylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
vereinigt. Man erhält nach dem Abfiltrieren und Trocknen den Farbstoff als dunkelgraues
Pulver. Er färbt Baumwolle oder Fasern aus regenerierter Cellulose in sehr klaren
rötlichblauen Tönen, deren Naßechtheiten durch Nachbehandlung mit den Salzen des
dreiwertigen Chroms deutlich verbessert werden.
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Verwendet man 2-Phenylamino-5-oxynaphthalin-6-sulfonsäure an Stelle
von 2-Phenylamino-5-Oxynaphthalin-7-sulfonsäure, so erhält man einen Farbstoff,
der Baumwolle gut lichtecht rotstichiggrau färbt. Durch Nachbehandeln mit Chromisalzen
wird die Waschechtheit verbessert.
Führt man die Endkupplung mit
37,5 Teilen 2-(.4'-Oxy-3'-carboxyphenyl)-ainino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure durch,
so erhält man einen Farbstoff, der Baumwolle oder Fasern aus umgefällter Cellulose
in lichtechten, rotstichigblauen, besonders reinen Tönen färbt. Durch Nachbehandlung
mit Kupfersulfat wird der Farbton etwas grünstickiger und waschechter, während die
Nachbehandlung mit dreiwertigen Chromsalzen keine Veränderung des Farbtons, jedoch
eine erhebliche Steigerung der Naßechtheiten bewirkt. .