DE2355279C2 - Auf der Faser diazotierbare Direktfarbstoffe ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents
Auf der Faser diazotierbare Direktfarbstoffe ihre Herstellung und VerwendungInfo
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B35/00—Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
- C09B35/35—Trisazo dyes in which the tetrazo component is a diamino-azo-aryl compound
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Description
H2N
HO
NaO3S SO3Na
und einem Farbstoff der Formel
H2N OH
H2N OH
Ν=Ν
NaO3S
ΝΗ2
im Verhältnis von 2:1.
3. Verfahren zur Herstellung der Farbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol
eines Tetrazoderivates von 4,4'-Diaminoazobenzol mit einem Gemisch aus je 1 Mol von zwei
voneinander verschiedenen Aminonaphtholsulfon-
2-Amino-8-naphthol-6-sulfonsäureund
2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure
2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure
bedeuten.
2. Farbstoffgemisch aus einem Farbstoff der
Formel NH2
säuren A und 8 umsetzt, wobei A und B die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
4. Verwendung der Farbstoffe oder des Farbstoffgemischs
nach Anspruch 1 oder 2 zum Färben von Cellulosestoffen und Leder.
Die Erfindung betrifft auf der Faser diazotierbare Direktfarbstoffe, ein Verfahren zu deren Herstellung
und ihre Verwendung zum Färben von Cellulosestoffen und Leder.
Aus der DE-PS 74 593 sind Direktfarbstoffe für Baumwolle bekannt, die durch Kuppeln von 1 Mol eines
Tetrazoderivates von 4,4-Diaminodiphenyl oder dessen Derivate mit 2 Mol Aminonaphtholsulfonsäuren, die
gleich oder verschieden sein können, erhalten werden.
Es sind eine Reihe handelsübliche, nach vorstehend beschriebenem deutschen Patent hergestellte Farben
bekannt, wie beispielsweise diejenigen Farben die im Colour Index unter der allgemeinen Bezeichnung Direkt
Blue 2 (C. I. 22 590), Direct Blur 48 (C. 1. 22 565) und Direct Blue 85 (C. 1.22 520) usw. aufgeführt sind.
Jedoch erfordert die Herstellung der vorstehend
genannten Farbstoffe sehr strikte Schutzmaßnahmen
zur Sicherheit und zur Gesundheit des Arbeitspersonals.
Aus der DE-PS 1 69 732 sind Direktfarbstoffe für
Baumwolle bekannt, die aus 1 Mol 4,4'-Diaminoazoben-
zol und 2 Mol 2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure oder 2
Mol 2-Amino-5-naphthol-l,7-disulfonsaure bestehen.
Die beiden im Farbstoff sich befindlichen Aminonaph-
tholsulfonsäure-Kupplungskomponenten sind jeweils
identisch. Es handelt sich dort somit um symmetrische
Farbstoffe.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß auf der Faser diazotierbare Direktfarbstoffe der allgemeinen
Formel
A-N = N-
= N--f S— N=N-B
in der A und B Aminonaphtholsulfonsäuren oder -disulfonsäuren bedeuten, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß A und B verschieden voneinander sind und eine
l-Amino-8-naphthol-3,6-disulfonsäure,
l-Amino-8-naDhthol-4,6-disulfonsäure,
l-Amino-8-naDhthol-4,6-disulfonsäure,
2-Amino-8-naphthol-6-sulfonsäureund
2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure
bedeuten, sogenannte asymmetrische Farbstoffe, solche sind, die während ihrer Herstellung kein besonderes
Risiko für die Arbeitskräfte bedeuten, bezüglich Färbekraft denjenigen der entsprechenden aus Tetrazo-
diphenyl hergestellten Farbstoffe überlegen sind und den symmetrischen Farbstoffen auf Basis von 4,4'-Diaminoazebenzol
und Aminonaphtholsulfonsäuren teilweise bezüglich Löslichkeit und teilweise bezüglich
Substantivität, Farbtiefe und Farbechtheit überlegen sind.
Ein weiterer Vorteil der Farbstoffe der allgemeinen Formel (!) besteht darin, daß man diese Farbstoffe in
einer einzigen Phase herstellen kann, indem man in alkalischem Medium 1 Mol eines Tetrazoderivats von
4,4-Diaminoazobenzol mit einem Gemisch, das im wesentlichen 1 Mol der Kupplungskomponente A und 1
Mol der Kupplungskomponente B enthält, kuppelt, d. h. ohne daß sich die gekuppelte Monoazoverbindung
bilden muß wie im Fall der Derivate von 4,4'-Diaminodiphenyl (s. z. B. die bereits genannte DE-PS 74 593).
Die erfindiingsgemäßen Farbstoffe sind keine mechanischen
Gemische von zwei symmetrischen Farbsteffen, sondern sind einheitliche asymmetrische Farbstoffe, wie
mit Hilfe von Papierchromatographie aus einem wäßrigen Eluierungsmittel nachgewiesen wurde.
Die Farbstoffe der Formel (1) werden auf Baumwolle Im allgemeinen in einem neutralen wäßrigen Bad oder in
einem schwach alkalischen Bad unter Zugabe eines Elektrolyten (z. B. Na2SO4-Kristalle, NaCl usw.) aufgebracht
indem man 1 Stunde lang bei einer Temperatur zwischen 50 und 60° C für helle Farben und einer
Temperatur zwischen 80 und 90° C für mittlere und dunkle Töne färbt.
Die so erhaltenen Färbungen können dann auf den Fasern nach üblichen Methoden in einem Diazotierbad
und anschließend in einem Entwicklerbad, das eine geeignete Menge der zuvor ausgewählten Kupplungskomponente
(Entwickler) enthält, entwickelt werden, wobei immer im kalten Zustand gearbeitet wird.
Als Entwickler können verschiedene Arten von Kupplungskomponenten, wie beispielsweise Chloraniline,
Nitroanilin, Metatoluylendiamin, Phenylmethylpyrazolon oder ^-Naphthol, verwendet werden.
Diese Farbstoffe können außerdem in einem schwach sauren Bad zum Färben von Leder verwendet werden.
Die so erhaltenen Färbungen können dann mit Hilfe der vorstehend genannten Kupplungskomponenten diazotiert
und entwickelt werden, um farbintensivere Töne zu erhalten.
Die mit den Farbstoffen der allgemeinen Formel (I) erhältlichen Tönungen reichen von blau bis tiefschwarz.
Nachstehende Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Alle Teile und Prozentangaben sind
als Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente ausgedrückt,
falls nichts anders angegeben ist.
Ein mif. einem Rührer ausgestattetes Gefäß wurde mit 10,7 Teilen Diaminoazobenzcl in Form einer
44,72%igen Paste und 70 Teilen H2O beschickt Die
gesamte Masse wurde über Nacht unter Rühren gehalten. Darauf wurden 13 Teile HCl bei 20° Be
zugemischt, und es wurde 30 weitere Minuten gerührt
Das Gemisch wurde dann mit Hilfe von Eis auf 0°C abgekühlt und anschließend diazotiert, indem man über
einen Zeitraum von etwa 15 Minuten eine Lösung aus 3,2 Teilen 100%iger NaNO2, gelöst in 12 Teilen Wasser,
dem Gemisch zusetzte. Diese Masse wurde dann weitere 3G Minuten bis zur Beendigung der Diazotierung
gerührt und überschüssige salpetrige Säure wurde mit Sulfamidsäure zersetzt.
Die so hergestellte Tetrazollösung wurde dann tropfenweise einer auf O0C abgekühlten Lösung
zugesetzt, die in 280 Teilen Wasser folgende Bestandteile enthielt:
9,1 Teile l-Amino-S-naphthol-S.G-disulfon-
säure(8O°/oig),
6,1 Teile 2-Amino-8-naphthol-6-sulfonsäure
6,1 Teile 2-Amino-8-naphthol-6-sulfonsäure
(90%ig)und
15,8 Teile Soda.
15,8 Teile Soda.
Am Schluß der Reaktion wurde eine Temperatur von
etwa 2° C bei einem pH-Wert von 8,8 erzielt, wobei der pH-Wert durch entsprechende Zugabe von Na2COi auf
9 gebracht wurde.
Das gesamte Gemisch wurde dann weitere 2 bis 3 Stunden gerührt, wonach die Temperatur auf 20°C
gebracht wurde. Das Gemisch wurde dann auf eine Konzentration von 20% mit NaCl ausgesalzen, filtriert
und bei 70° C getrocknet. Es wurde eine ausgezeichnete Ausbeute eines Farbstoffs in Form eines dunkelblauen
Pulvers der folgenden Strukturformel erhalten:
H2N OH
HO
NaO3S
NH2
SO3Na
Die in vorstehendem Beiipi'.l beschriebene Lösung des Tetrazoderivats von 4,4'-Diaminoazobenzo! wurde
tropfenweise einer Lösung aus folgenden Bestandteilen zugesetzt:
60
280 Teile Wasser
18,3 Teile Soda
18,3 Teile Soda
9,1 Teile l-Amino-e-naphthol-S.ö-disuIfonsäure
(79,2%)
65 NaO3S
der Baumwolle in einem dunkelblauen Ton mit guter allgemeiner Farbechtheit färbte.
6,1 Teile 2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure (89,2%)
und mit Hilfe von Eis auf zwischen 0 und 2°C abgekühlt.
Diese Reaktionsmasse wurde dann 3 Stunden lang gerührt, wobei sie auf 20C gehalten wurde, bis die
Kupplung beendet war(pH =9,1).
Das ganze Gemisch wurde dann auf eine Temperatur von 20°C erhitzt, nach und nach auf 20% NaCl
ausgesalzen und weitere 2 bis 3 Stunden gerührt, wonach es filtriert und schließlich in einem Ofen bei
70" C getrocknet wurde.
Man erhielt einen Farbstoff in Form eines rötlichblauen Pulvers der folgenden Strukturformel:
OH
NaO3S
SO3Na
der Cellulosegewebe in einem hochwertigen rötlichblauen Ton färbte.
Die gemäß Beispiel 1 hergestellte Lösung des Telrazoderivats von 4,4'-Diaminoazobenzol wurde
tropfenweise binnen 30 Minuten einer Lösung aus folgenden Bestandteilen zugesetzt:
280 Teile Wasser
18,3 Teile Soda
; 9 1 Teile l-Amino-8-naphthol-3,6-disuIfon-
' < ' säure (79,2%)
3 76 Teile ^-Amino-S-naphthol-G-sulfonsäure
(89,1%)
2,3 Teile 2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure (89,2%)
die mit Hilfe von Eis auf zwischen O und 2° C abgekühlt
ίο worden war. Das gesamte Gemisch wurde dann auf 20°
erhitzt, dann nach und nach rait NaCl auf eine Konzentration von 20% ausgesalzen, 2 bis 3 Stunden
gerührt filtriert und schließlich In einem Ofen bei 70° C getrocknet
Man erhielt ein Gemisch aus den beiden Farbstoffen der Beispiele i und 2 in Form eines dunkelblauen
Pulvers im Verhältnis von 68 :32, wie man es erhalten haben würde, wenn man die Farbstoffe der Beispiele 1
und 2 in den gleichen Proportionen im trockenen Zustand mechanisch miteinander vermischt hätte.
Dieser Farbstoff färbt Baumwolle in einem marineblauen Ton mit hochwertigen Eigenschaften und ergibt,
wenn man ihn auf der Faser mit Metatoluylendiamin diazotlert und kuppelt eine schwarze Färbung mit guten
Eigenschaften.
Der gleiche Ton kann außerdem bsi der Anwendung auf Leder erhalten werden.
Claims (1)
1. Auf der Faser diazoüerbare Direktfarbstoffe der allgemeinen Formel
N=N-B
in der A und B Aminonaphtholsulfonsäuren oder -disulfonsäuren bedeuten, dadurch gekennzeichnet,
daß A und B verschieden voneinander sind und eine
l-Amino-8-naphthoI-3,6-disulfonsäure,
l-Amino-8-naphthol-4,6-disulfonsäure,
l-Amino-8-naphthol-4,6-disulfonsäure,
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