DE956710C - Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen

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DE956710C
DE956710C DEC10098A DEC0010098A DE956710C DE 956710 C DE956710 C DE 956710C DE C10098 A DEC10098 A DE C10098A DE C0010098 A DEC0010098 A DE C0010098A DE 956710 C DE956710 C DE 956710C
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Dr Paul Dreyfuss
Dr Walter Hanhart
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    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/02Disazo dyes
    • C09B35/039Disazo dyes characterised by the tetrazo component
    • C09B35/28Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component containing two aryl nuclei linked by at least one of the groups —CON<, —SO2N<, —SO2—, or —SO2—O—
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C09B45/00Complex metal compounds of azo dyes
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Die Erfindung bezieht sich auf neue Azofarbstoffe, welche, wie z. B. der Farbstoff der Formel der allgemeinen Formel entsprechen, worin R1 den Rest einer Oxybenzol-ocarbonsäure, R2 und R3 Benzolreste, in welchen die an die Azogruppe und die [- C 0 - N H =]-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome durch. mindestens i Kohlenstoffatom voneinander getrennt sind, R4 einen Benzolrest mit einem wasserlöslich machenden Substituenten und U V eine in o-Stellung zur Azogruppe befindliche- Oxygruppe, Carbonsäuregruppe oder Alkoxygruppe bedeuten. Die Erfindung bezieht sich auch auf die aus den Farbstoffen der Formel (2) erhältlichen, komplexen Kupferverbindungen.
  • Diese neuen Farbstoffe können hergestellt werden, indem man eine Diazoverbindung eines Aminoazofarbstoffes der Formel worin R1 den Rest einer Oxybenzol o-carbonsäure, R2 und R3 Benzolreste, in welchen die an die Azogruppe bzw. die Aminogrgppe und die [- CO - HN]-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome durch mindestens i Kohlenstoffatom voneinander getrennt sind, und U V eine in o-Stellung zur Aminogruppe befindliche Oxygruppe, Carbonsäuregruppe oder Alkoxygruppe bedeuten, mit einer Verbindung der Formel kuppelt, worin R4 einen Benzolrest niit einer wasserlöslich machenden Gruppe bedeutet, oder indem man eine Diazoverbindung eines Aminoazofarbstoffes der Formel worin R. ,und R3 Benzolreste, in welchen die an die Amino- bzw. Azogruppe und die - CO - HN-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome durch mindestens i Kohlenstoffatom voneinander getrennt sind, U V eine in o-Stellung zur Aminogruppe befindliche Oxygruppe, Carbonsäuregruppe oder Alkoxygruppe und R4 einen Benzolrest mit einer wasserlöslich machenden Gruppe bedeuten, oder eine Diazoverbindung einer aus einem Farbstoff dieser Zusammensetzung erhältlichen, komplexen Kupferverbindung nut einer kupplungsfähigen Oxybenzol-o-carbonsäure vereinigt und gegebenenfalls auf die so erhältlichen Farbstoffe oder auf die metallisierbaren Zwischenprodukte kupferabgebende Mittel einwirken läBt.
  • Wie aus den obigen Ausführungen ersichtlich ist, können die Farbstoffe der Formel (2) entweder aus Diazoverbindungen von Aminoazofarbstoffen der Formel oder aus Diazoverbindungen von Aminoazofarbstoffen der Formel hergestellt werden.
  • Die Aminoazofarbstoffe der Formel (q.) erhält man beispielsweise, indem man Tetrazoverbindungen von Diaminen der Zusammensetzung einseitig mit kupplungsfähigen Oxybenzol-o-carbonsäuren (R, - H) kuppelt. - Als solche sind z. B. die 6-Chlor- oder 6-Methyl-i-oxybenzol-2-carbonsäure, insbesondere aber die nicht weiter substituierte i-Oxybenzol-2-carbonsäure zu erwähnen. In den Diaminen der Formel (6) sind die an die Aminogruppe und die - CO - HN-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome der Benzolreste R2 und R3 je durch mindestens i Ringkohlenstoffatoni voneinander getrennt, d. h. Aminogruppen dürfen nicht in o-Stellung zur - C O - HN-Gruppe stehen. Es ist vorteilhaft, wenn die beiden genannten Gruppen wenigstens in Bezug auf den Rest R3 sich in p-Stellung zueinander befinden, und besonders gute Ergebnisse werden mit solchen Diaminen erzielt, deren beide Aminogruppen in p-Stellung zur - C 0 - H N-Gruppe stehen.
  • Als Diamin der Formel (6) kommt z. B. die i-Amino-4-(4'-aminobenzoylamino)-benzol-2-carbonsäure in Betracht, wobei die beiden Benzolkerne noch weitere Substituenten, beispielsweise eine niedermolekulare Alkylgruppe oder i Halogenatom, aufweisen können. -Als weitere geeignete Diamine seien genannt: die i - Amino - 4 - U- aminobenzoylamino)-benzol - 2 - carbonsäure, das i - Amino - 4 - (4' - oder 3'-aminobenzoylamino)-2-oxybenzol, das -i-Amino-4-(4'- oder 3'-aminobenzoylamino)-2-methoxybenzol, die i-Amino-4-(3'-methyl- oder 3'-chlor-4'-aminobenzoylamino) - Benzol - 2 - carbonsäure und das i-Anino-4-(3'-methyl- oder 3'-chlor-4'-aminobenzoylamino)-2-oxy- oder -methoxybenzol.
  • Die Tetrazotierung der Diamine der Formel (6) kann nach den üblichen, an sich bekannten Methoden vorgenommen werden, z. B. mit Hilfe von Salzsäure und Natriumnitrit: Die so erhältlichen Tetrazoverbindungen werden dann vorzugsweise in alkalischem Mittel mit der Oxybenzol-o-carbonsäure gekuppelt.
  • Zu den Aminoazofarbstoffen der Formel (5) gelangt man, indem man Verbindungen der Formel Ri-N = N-Rz-NHz (7) (ebenfalls Aminoazofarbstoffe) mit- Säurehalogeniden der Zusammensetzung kondensiert, worin R3. einen Benzolrest und UV eine Oxygruppe, Alkoxygruppe oder Carbonsäuregruppe bedeutet, die Gruppe U V in o-Stellung zur Nitrogruppe und die Säurehalogenidgruppe nicht in o-Stellung. zur Nitrogruppe steht (zweckmäßig befinden sich die Gruppen - N OZ, - U V - und Halogen - 0 C - in 4, 3, -Stellung) und hierauf die Nitrogruppe zur Aminogruppe reduziert. Als Aminoazofarbstoffe der Formel (7) kommen insbesondere 4-Amino-4'-oxyi, i'-azobenzol-3'-carbonsäuren in Betracht, welche im Rest R1 oder vorzugsweise im Rest R2 noch weitere Substituenten enthalten können. Als Beispiele seien neben der nicht weiter substituierten Verbindung 2-Methyl-4-amino-5-methoxy-4'-oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure und 2-Chlor-4-ammo-4'-Oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure erwähnt.
  • Als Säurehalogenide der Formel.(8) verwendet man vorteilhaft 4 - Nitro - 3 - alkoxybenzol - i - carbonsäurechloride mit niedrigmolekularen Alkoxygruppen: Die in der angegebenen Weise erhältlichen Diazoverbindungen der Aminoazofarbstoffe der Formeln (4) oder (5) werden mit 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäuren -gekuppelt, deren Phenylrest eine wasserlöslich machende Gruppe, z. B. eine Carboxymethoxygruppe oder vorzugsweise eine Carbonsäure-oder Sulfonsäuregruppe enthalten. Als Beispiele seien hier genannt: 2-(2'-Methylphenylamino)-8-oxynaphtha,lin-6, 4'-disulfonsäure, 2-(4'-Methylphenylamino)-8 - oxynaphthahn -6, 3' - disulfonsäure, 2 - (4' - Chlorphenylamino) - 8 - oxynaphthalin - 6, 3'- disulfonsäure, 2 - (4' - Carboxymethoxyphenylamino) - 8 - oxynaph-. thalin - 6 - sulfonsäure, 2 = Phenylamino - 8 - oxynaphtha.lin-6-sulfonsäure-3'-carbonsäure und 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6, 3'-disulfonsäure.
  • Die Farbstoffe der Formel (2) und deren Kupferkomplexverbindungen lassen sich aber auch in der Weise herstellen, daß man eine Diazovetbindung eines Aminoazofarbstoffes der Formel worin R2 und RS Benzolreste, in welchen die an die Aminogruppe bzw. Azogruppe und die - CO - HN-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome durch mindestens i Kohlenstoffatom voneinander getrennt sind, U V eine in o-Stellung zur Aminogruppe befindliche Oxygruppe, Carbonsäuregruppe oder Alkoxygruppe und R4 einen Benzolrest mit einer wasserlöslich machenden Gruppe bedeuten, oder eine Diazoverbindung einer aus einem Farbstoff dieser Zusammensetzung erhältlichen, komplexen Kupferverbindung mit einer kupplungsfähigen Oxybenzol-o-carbonsäure vereinigt, und gegebenenfalls die so erhältlichen Produkte mit kupferabgebenden Mitteln behandelt.
  • Für diese Herstellungsmethode eignen sich insbesondere die Aminoazofarbstoffe der Formel - worin R2, R3, R4 und UV die angegebene Bedeutung haben und welche ihrerseits erhalten werden können, indem man eine Diazoverbindung eines Amins der Formel worin R, einen Benzolrest darstellt und X einen in eine Aminogruppe überführbaren Substituenten, z. B. eine Nitro- oder Acetylaminogruppe, bedeutet und dieser Substituent nicht in o-Stellung zur Aminogruppe und U V in o-Stellung zur Aminogruppe steht, mit einer 2-Phenylamino-8-oxynäphtha.lin-6-sulfonsäure mit wasserlöslich machenden Substituenten im Phenylrest kuppelt, den Substituenten X in die Aminogruppe umwandelt, die Aminoverbindung mit einem m- odervorzugsweise p-Nitrobenzoylha,logenid acyliert und die Nitrogruppe zur Aminogruppe reduziert.
  • Die Aminoazofarbstoffe der Formel (xo) lassen sich aber auch so herstellen, daß man eine Diazoverbindung eines Nitroamins der Formel mit einer 2-Phenylamino-8-oxynaphthahn-6-sulfonsäure der angegebenen Art kuppelt und hierauf die Nitrogruppe zur Acylaminogruppe reduziert.
  • Die für die Herstellung der Farbstoffe der Formel (2) und derZwischenfarbstoffe und übrigen obenerwähnten Zwischenprodukte erforderlichen Umsetzungen können alle in an sich bekannter Weise erfolgen. Das gleiche gilt auch für die Behandlung der Zwischen- oder Endstoffe mit den kupferabgebenden Mitteln. Diese ist aber- zweckmäßig so durchzuführen, daß aus den o-Carboxy-o'-oxyazogruppierungen die o-Carboxy-o'-oxymetallkomplexe der Formel und sowohl aus den o, o'-Dioxyazogruppierungen als auch aus den o-Alkoxy-o'-oxyazogruppierungen die o, o'-Dioxyazometallkomplexe der Formel entstehen. Die o-Oxy-o'-carboxy- und o, o'-Dioxyazofarbstoffe lassen sich sowohl in schwach saurem Mittel, z. B. mit Kupfersulfat unter Zusatz von Natriumacetat, als auch mit komplexen Kupferamminverbindungen aus Ammoniak, Pyridin, Alkylaminen oder Oxyäthylaminen durchführen. Bei den o-Oxy-o'-methoxyazofarbstoffen erweist sich die zuletzt genannte Methode als zweckmäßiger.
  • Die so erhältlichen, metallhaltigen Farbstoffe entsprechen der Formel worin R1 den Rest einer Oxybenzol-o-carbonsäure, R2 und R3 Benzolreste, inwelchen die an die Azogruppe und die [- CO - HN -]-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome durch mindestens z Kohlenstoffatom voneinander getrennt sind, R4 einen Benzolrest mit einem löslich machenden Substituenten und U eine in o-Stellung zur Azogruppe befindliche = O-Brücke oder - C O O-Gruppe bedeuten.
  • Je nach Reaktionsstufe, in der die Kupferung erfolgt, Reaktionsbedingungen und Menge des kupferabgebenden Mittels können komplexe Kupferverbindungen erhalten werden, deren Oxybenzol-o-carbonsäurerest R1 ebenfalls ein komplex gebundenes Kupferatom enthält oder deren Rest R1 von komplex gebundenem Kupfer frei ist. Soll diese zuletzt erwähnte Art komplexerKupferverbindungenhergestellt werden, so kann es sich als zweckmäßig erweisen, die erstgenannten, zwei Atome komplex gebundenes Kupfer enthaltenden Farbstoffe partiell zu entkupfern, was z. B. durch eine Behandlung mit Salzsäure bei erhöhter Temperatur erfolgen kann.
  • Bezüglich der Formulierung der kupferhaltigen Farbstoffe ist r, u bemerken, daß die Formeln [siehe z. B. die Formel (i7)], zweifellos. die richtigen stöchiometrischen Mengen Kupfer und die richtige Stellung des Kupferatoms im Komplex wiedergeben, daß dagegen die Verteilung von Haupt- und Nebenvalenzen in der komplexen Bindung des Kupfers heute noch nicht eindeutig feststeht.
  • Die neuen Farbstoffe der Formel (2) und die aus diesen erhältlichen komplexen Kupferverbindungen, insbesondere diejenigen der Formel (x7), eignen sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten Mäteriahen, insbesondere von Fasern aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, wie Baumwolle, Leinen, Kunstseide oder Zellwolle. Verwendet man zum Färben die metallfreien oder die nur teilweise metallisierten Farbstoffe (siehe oben), so kann auf der Faser oder im Färbebad, gewünschtenfalls auch teilweise auf der Faser und teilweise im Färbebad, eine Behandlung mit metallabgebenden, vorzugsweise kupferabgebenden Mitteln erfolgen. Die so erhältlichen Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Lichtechtheit aus.
  • In der deutschen Patentschrift 719 302 ist ein Disazofarbstoff beschrieben, der sich von den verfahrensgemäß erhaltenen Farbstoffen dadurch unterscheidet, daß er im Phenylaminorest keine wasserlöslich machende Gruppe aufweist. Gegenüber der komplexen Kupferverbindung dieses bekannten Disazofarbstoffes weisen die verfahrensgemäß erhaltenen komplexen Kupferverbindungen den Vorzug eines besseren Egalisiervermögens auf.
  • In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Beispiel i 27,1 Teile =-Amino-4-(4'-aminobenzoylamino)-benzol-2-carbonsäure werden unter Zusatz von Natriumhydroxyd in 35o Teilen Wasser gelöst, mit 7o Teilen 3o°/oiger Salzsäure angesäuert und unter Eiskühlung in üblicher Weise mit einer wäßrigen Lösung von 13,8 Teilen Natriumnitrit tetrazotiert. Hierauf vereinigt man das Tetrazotierungsprodukt in Gegenwart von überschüssigem Natriumcarbonat vorerst mit i6Teilen 2-Oxybenzol-i-carbonsäure und nach erfolgter Bildung der Diazoazoverbindung mit 39,5 Teilen 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6, 3'-disulfonsäure. Diese zweite Kupplung kann durch Zusatz von etwas Pyridin beschleunigt werden: Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff durch Zugabe von 15 Teilen Natriumcblorid auf ioo Raumteile des Reaktionsgemisches abgeschieden. Zur Überführung in die Kupferkomplexverbindung löst man den Farbstoff bei 8o bis 85° in 3ooo Teilen Wasser, gibt vorerst 15 Teile kristallisiertes Natriumacetat und 5o Teile 8q.o/oige Essigsäure, alsdann 25 Teile kristallisiertes Kupfersulfat, gelilstllin ioo Teilen Wasser, hinzu und läßt i Stunde bei 8o bis 85° rühren. Der Farbstoff, der vollständig gelöst ist, wird durch Zugabe von 350 Teilen Natriumchlorid abgeschieden; nach dem Filtrieren und Trocknen erhält man ein braunschwarzes Farbstoffpulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit roter, in Wasser oder verdünnter Natriumcarbonatlösung mit brauner Farbe löst und das auf Baumwolle gefärbt lichtechte Brauntöne ergibt.
  • Zu einem Farbstoff mit annähernd gleichen Eigenschaften gelangt man auf folgendem Wege: 5-Acetylamino-2-aminobenzoesäure wird diazotiert und in alkalischer Lösung mit 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure gekuppelt. Hierauf wird die Acetylaminogruppe aufgespalten, der Aminoazofarbstoff mit p-Nitrobenzoylcblorid acetyliert, die Nitrogruppe zur Aminogruppe reduziert, diese diazotiert und die Diazoverbindung mit 2-Oxybenzol-i-carbonsäure gekuppelt. Die Kupferung erfolgt wie oben angegeben, d. h. mit i Mol Kupfer auf i Mol Disazofarbstoff. Man kann aber auch zuerst den Aminobenzoylaminofarbstoff kupfern und die Kupplung mit der Oxybenzolcarbonsäure zuletzt durchführen.
  • Verwendet man an Stelle von 39,5 Teilen 2-Phenylamino-8-oxynaphthahn-6, 3'-disulfonsäure 35,9 Teile 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure-3'-carbonsäure, so erhält man einen verhältnismäßig schwer löslichen Kupferkomplex, der zweckmäßig durch Aufschlämmen in-etwas Wasser und Natriumcarbonat in das Natriurrisalz übergeführt wird. Als.solches stellt der Farbstoff getrocknet ein schwarzes Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit roter, in Wasser mit brauner Farbe löst und Baumwolle in lichtechten Brauntönen färbt.
  • In der oben angegebenen Weise lassen sich auch aus . den Tetrazoverbindungen der Diamine der Kolnne II - der nachfolgenden Tabelle, den ersten (Kolonne I) und den zweiter. (Kolonne III) Azokomponenten Disazofarbstoffe i.-ad aus diesen komplexe Kupferverbindungen herstellen. Die Kupferkomplexverbindungen färben cellulosehaltige Fasern ebenfalls in lichtechten braunen Tönen.
    I II III
    x. Azokomponente Diamin 2. Azokomponente
    I 3-Chlor-2-oxybenzol-i-carbon- i-Amino-4-(4'-aminobenzoyl- 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-
    säure amino)-benzol-2-carbonsäure b, 3'-disulfonsäure
    2 3-Methyl-2-oxybenzol- desgl. desgl.
    i-carbonsäure
    3 i-Oxybenzol-z-carbonsäure dAgl. 2-(2'-Methylphenylamino)-8-oxy-
    naphthalin-6, 4'-disulfonsäure
    q. desgl. desgl. 2-(q.'-Methylphenylamino)-8-oxy-
    naphthalin-6, 3'-disulfonsäure
    5 desgl. desgl. 2-(q.'-Cblorphenylamino)-8-oxy-
    naphthalin-6, 3'-disulfonsäure
    6 desgl. i-Amino-4-(3'-methyl-4'-amino- 2-Phenylamino-8-oxynaphtbalin-
    - benzoylamino)-benzol-2-carbon- 6, 3'-disulfonsäure
    säure _
    7 desgl.- i-Amino-¢-(4'-aminobenzoyl- 2-(g.'-Carbox'ymethoxyphenyl-
    amino)-benzol-2-carbonsäure amino)-8-oxynaphthalin-
    6-sulfonsäure
    Schließlich kann man in der oben angegebenen Weise auch den Kupferkomplex des Disazofarbstoffes aus diazotierter .4-Oxy-4'-(4"-aminobenzoylamino)-z, z'-azobenzol-3; 3"-dicarbonsäure und 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6, 3'-disulfonsäure herstellen. Beispiel 2 25,7 Teile r-Amino-2-methoxy-4-(4'-aminobenzoylamino)-benzol werden tetrazotiert und in alkalischer Lösung zuerst mit 13,8 Teilen r-Oxybenzol-2-carbonsäure, dann mit 39,5 Teilen 2-Phenylamino-8-oxynaphthahn=6, 3'-disulfonsäure gekuppelt. Man isoliert den Farbstoff, löst ihn wieder in Wasser und rührt ihn dann 8 Stunden bei 8o bis go° unter Zusatz einer wäßrigen Lösung von 55 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in Äthanolamin. Man salzt aus und filtriert den Farbstoff. In getrocknetem Zustand bildet er ein dunkles Pulver, dessen wäßrige Lösung Baumwolle in lichtechten, braunen Tönen färbt.
  • Wenn man den Farbstoff auflöst, mit Salzsäure bis zum pg-Wert von 2 ansäuert, r Stunde heiß rührt, filtriert und. den Farbstoff dann in das Natriumsalz umwandelt, so erhält man einen Farbstoff, aus dessen wäßriger Lösung Baumwolle in ebenfalls lichtechten, braunen Tönen gefärbt wird. Durch Nachkupferung auf der Faser nimmt die Lichtechtheit noch zu.
  • Beispiel 3 Man kuppelt diazotiertes 4-Nitro-2-methoxyx-aminobenzol in alkalischer Lösung mit 2-Phenylamino-8-oxynaphthälin-6, 3'-disulfonsäure, reduziert mit Natriumsulfid, acyliert mit 4-Nitrobenzoylchlorid, reduziert wieder mit Natriumsulfid, diazotiert und kuppelt mit z-Oxybenzol-2-carbonsäure in alkalischer Lösung. ,Man rührt dann bei 8o° den zuvor isolierten Farbstoff wie im vorigen Beispiel mit Kupfersulfat in wäßriger Lösung unter Zusatz von Äthanolamin, trennt den Farbstoff durch Filtration, suspendiert ihn in Wasser, säuert mit Salzsäure bis zum pH-Wert von 3 an, rührt 2 Stunden bei 8o°; filtriert und wandelt den Farbstoff in das Natriumsalz um. Baumwolle wird aus wäßriger Lösung dieses Farbstoffes in lichtechten, braunen Tönen gefärbt.
  • Beispiel 4 44o Teile des Farbstoffes der Formel der durch Acylierung von 2-Chlor-4-amino-4'-oxyz, z'-azobenzol-3'-carbonsäure mit 3-Methoxy-4-nitrobenzoylchlorid und anschließende Reduktion mit Natriumsulfid gewonnen wird, werden diazotiert und mit 395 Teilen 2-Phenylamino-8-oxynaphthahn-6, 3'-disulfonsäure in natriumcarbonatalkalischer Lösung gekuppelt. Der Farbstoff wird mit Natriumchlorid gefällt, filtriert, in einer ammoniakalischen Lösung von 525 Teilen kristallisiertem Kupfersufat'suspendiert und unter Rückfluß 8 Stunden auf 8o° erhitzt. Der Farbstoff wird wieder filtriert, in 5°[oiger Salzsäure suspendiert und 2 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Dann wird der größte Teil der Salzsäure mit Natriumcarbonat neutralisiert undweiter mit Natriumacetat gepuffert, bis ein Tropfen der Suspension auf Kongopapier nur noch eine violette Färbung hervorruft. Schließlich wird 2 Stunden auf 8o° erhitzt, filtriert und getrocknet. Der Farbstoff ist in Natriumcarbonatlösung mit brauner Farbe löslich und färbt aus dieser Lösung Baumwolle braun. Die Färbung ist von hervorragender Lichtechtheit. Das Egalisiervermögen ist gut.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen, dadurch. gekennzeichnet, daß man eine Diazoverbindung eines Aminoazofarbstoffes der Formel worin R1 den Rest einer Oxybenzol-o-carbonsäure, R2 und R3 Benzolreste, in welchen die an die Azogruppe bzw.' die Aminogruppe und die [- C 0 - H N -]-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome durch mindestens z Kohlenstoffatom voneinander getrennt sind, und U V eine in o-Stellung° zur Aininogruppe befindliche Oxygruppe, Carbonsäuregruppe oder Alkoxygruppe bedeuten, mit einer Verbindung der Formel kuppelt, worin R4 einen Benzolrest mit einer wasserlöslich machenden- Gruppe bedeutet, oder daß man eine Diazoverbindung eines Aminoazofarbstoffes der Formel worin R2 und R3 Benzolreste, in welchen die an die Amino- bzw. Azogruppe und die- CO - HN-Gruppe gebundenen Kohlenstoffatome durch mindestens z Kohlenstoffatom voneinander getrennt sind, UV eine in o-Stellung zur Aminogruppe befindliche Oxygruppe, Carbonsäuregruppe oder Alkoxygruppe und R4 einen Benzolrest mit einer wasserlöslich machenden Gruppe bedeuten, oder eine Diazoverbindung einer aus einem Farbstoff dieser Zusammensetzung erhältlichen, komplexen Kupferverbindung mit einer kupplungsfähigen Oxybenzol-o-carbonsäure vereinigt und gegebenenfalls auf die so erhältlichen Farbstoffe oder auf die metallisierbaren Zwischenprodukte kupferabgebende Mittel einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man Diazoverbindungen von Aminoazofarbstoffen der Formel worin R2, R3, R4 und UV die angegebene Bedeutung haben, als Ausgangsstoffe verwendet.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Ausgangsstoffe verwendet, in welchen U V eine niedrigmolekulare Alkoxygruppe bedeutet. q..
  4. Verfahren gemäß Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Ausgangsstoffe verwendet, in denen der Rest R4 eine Carbonsäuregruppe oder Sulfonsäuregruppe enthält.
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch z bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man solche Ausgangsstoffe verwendet, in denen mindestens die an R3 gebundenen stickstoffhaltigen Gruppen, vorzugsweise aber auch die an R2 gebundenen stickstoffhaltigen Gruppen, in p-Stellung zur [- C O -H N ]-Gruppe stehen.
  6. 6. Verfahren gemäß Anspruch x bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit den kupferabgebenden Mitteln in der Weise durchführt, daß im wesentlichen nur an der Gruppierung eine Kupferkomplexbildung, und zwar die Bildung eines o-Oxy-o'-carboxyazokupferkomplexes oder eines o, o'-Dioxyazokupferkomplexes, stattfindet.
  7. 7. Verfahren gemäß Anspruch z bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit den kupferabgebenden Mitteln in der Weise durchführt, daß an der Gruppierung die Bildung eines o-Oxy-o'-carboxyazokupferkomplexes oder eines o, o'-Dioxyazokupferkomplexes und am Rest R1 die Bildung eines o-Oxycarbonsäurekupferkomplexes stattfindet. B. Verfahren gemäß Anspruch z bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kupferung gemäß Anspruch 7 durchführt und im so erhaltenen, kupferhaltigen. Farbstoff das komplex an den o-Oxycarbonsäurerest R1 gebundene Kupfer wieder abspaltet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 719 3o2.
DEC10098A 1953-10-23 1954-10-16 Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Expired DE956710C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE719302C (de) * 1937-03-05 1942-04-08 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von Dis- oder Polyazofarbstoffen

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