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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Reinigungskopf einer Reinigungsvorrichtung zum Reinigen eines eine Faserrutschwand, eine Fasersammelrille und einen offenen Rand aufweisenden Spinnrotors, wobei der Reinigungskopf mittels einer Zustelleinrichtung der Reinigungsvorrichtung in eine vorbestimmte Reinigungsposition im Inneren des Spinnrotors zustellbar ist. Der Reinigungskopf weist wenigstens ein als Schabeelement ausgebildetes Reinigungselement auf. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Reinigungsvorrichtung mit einem derartigen Reinigungskopf sowie ein Verfahren zum Reinigen eines Spinnrotors mit Hilfe einer Reinigungsvorrichtung.
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Beim Betrieb von Offenendspinnvorrichtungen kommt es beim Spinnen aufgrund des ständigen Kontakts der dem Spinnrotor zugespeisten Fasern mit den Wandungen des Spinnrotors sowie aufgrund von entstehendem Faserstaub zu Verunreinigungen und Ablagerungen am Spinnrotor. Diese können die Qualität des gesponnenen Fadens beeinträchtigen und müssen daher in regelmäßigen Abständen entfernt werden. Ebenso ist es beim Anspinnen nach einer Unterbrechung des Spinnprozesses, beispielsweise nach einem Fadenbruch, erforderlich, noch im Spinnrotor befindliches Fasermaterial aus diesem zu entfernen, um stets gleich bleibende Bedingungen hinsichtlich der Fasermenge beim Anspinnen und somit eine gleichmäßige Qualität des gesponnenen Garns gewährleisten zu können. Es sind daher im Stand der Technik bereits verschiedene Vorrichtungen zur Rotorreinigung bekannt geworden, die mittels mechanisch kontaktierenden oder pneumatischen Reinigungselementen den Spinnrotor reinigen.
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Aus der
US 4,480,433 ist ein Reinigungskopf mit einer Reinigungsbürste bekannt. Befindet sich dieser Reinigungskopf in seiner dem Spinnrotor zugestellten Arbeitsposition, so greifen die Borsten des Reinigungskopfes in die Rotorrille und befreien diese durch Drehen des Bürstenkopfes von den dort anhaftenden Verunreinigungen. Bei derartigen, mit einer Bürste versehenen Reinigungsvorrichtungen besteht jedoch die Gefahr, dass die abgelösten Verunreinigungen innerhalb von kurzer Zeit die Borsten der Reinigungsbürste zusetzen. Daher muss nach kurzer Zeit der Reinigungskopf ausgetauscht werden oder selbst einer Reinigung unterzogen werden.
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Die
DE 26 18 094 A1 zeigt hingegen einen Reinigungskopf mit einem an die Kontur der Rotorrille angepassten, der Rotorrille zustellbaren Schabeelement. Mittels des Schabeelements kann jedoch lediglich die Rotorrille selbst gereinigt werden. Zwar ist die Rotorrille eines Spinnrotors in besonderem Maße der Ablagerung von Verschmutzungen unterworfen, es kann jedoch auch im Bereich der Rutschwand zu Verunreinigungen kommen.
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Die
EP 1 327 708 A2 schlägt daher eine Reinigungsvorrichtung mit einem Reinigungskopf vor, der mit einem ersten Reinigungselement die Rotorrille und mit einem zweiten Reinigungselement die Rotorrutschwand reinigt. Eine bevorzugte Ausführungsform der
EP 1 327 708 A2 sieht dabei zwei Gruppen von Borsten vor, wobei eine erste Gruppe die Rotorrille und eine zweite Gruppe die Seitenwand des Spinnrotors reinigen soll. Zusätzlich können eine oder auch zwei Druckluftdüsen angeordnet werden, die die Reinigung der Rotorrille bzw. der Faserrutschwand unterstützen und weiterhin für einen Abtransport des gelösten Schmutzes sorgen.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es nicht nur im Bereich der Rotorrille sowie der Faserrutschwand zu derartigen Verunreinigungen kommt. Auch in dem Bereich direkt am offenen Rand des Spinnrotors kommt es im Laufe der Zeit zu derartigen Ablagerungen, die jedoch von herkömmlichen Reinigungseinrichtungen nicht erfasst werden. Diese Verunreinigungen lösen sich während des Spinnprozesses plötzlich unvermittelt ab oder bröckeln ab und geraten dann in die Fasersammelrille. Dadurch kommt es nicht nur zu Qualitätsbeeinträchtigungen des abgezogenen Garns, sondern auch sehr häufig zu Fadenbrüchen. In besonderem Maße tritt dieses Problem bei der Verarbeitung von Polyesterfasern auf, da diese aufgrund verschiedenster chemischer Zusätze zur Spinnpräparation besonders dazu neigen, Ablagerungen an der Faserrutschwand des Spinnrotors zu produzieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Reinigungskopf sowie eine Reinigungsvorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen eines Spinnrotors vorzuschlagen, die Verschmutzungen des Spinnrotors im Bereich des offenen Randes des Spinnrotors zuverlässig beseitigen.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Ein Reinigungskopf einer Reinigungsvorrichtung zum Reinigen eines eine Faserrutschwand, eine Fasersammelrille und einen offenen Rand aufweisenden Spinnrotors ist mittels einer Zustelleinrichtung der Reinigungsvorrichtung in eine vorbestimmte Reinigungsposition im Inneren des Spinnrotors zustellbar. Der Reinigungskopf weist wenigstens ein als Schabeelement ausgebildetes Reinigungselement auf.
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Es ist vorgesehen, dass das Schabeelement derart an dem Reinigungskopf angeordnet ist, dass es in der vorbestimmten Reinigungsposition des Reinigungskopfes dem offenen Rand des Spinnrotors zugestellt ist. Aufgrund der Anordnung des Schabeelements an dem Reinigungskopf kann dieses, sobald der Reinigungskopf sich in seiner Reinigungsposition befindet, genau die sich direkt am offenen Rand des Spinnrotors befindenden Verunreinigungen entfernen, welche durch herkömmliche Reinigungsvorrichtungen nicht erfasst werden konnten. Durch die Ausführung des Reinigungselementes als Schabeelement kann dabei eine besonders zuverlässige Entfernung der Verunreinigungen erfolgen. Insbesondere bei der Verarbeitung von Polyestermaterialien, welche zu sehr starken und hartnäckigen Ablagerungen führen, kann mittels des dem offenen Rand des Spinnrotors zugestellten Schabeelements eine zuverlässige Reinigung erfolgen. Besonders vorteilhaft ist dabei weiterhin, dass die Reinigung auch über einen langen Zeitraum sehr zuverlässig erfolgen kann, da es nur geringer Abnutzung unterworfen ist und sich nicht wie eine Reinigungsbürste mit Verunreinigungen zusetzen kann.
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Bei einer Reinigungsvorrichtung zum Reinigen eines eine Faserrutschwand, eine Fasersammelrille und einen offenen Rand aufweisenden Spinnrotors weist die Reinigungsvorrichtung wenigstens einen Reinigungskopf mit wenigstens einem Reinigungselement sowie eine Zustelleinrichtung zum Zustellen des Reinigungskopfes in eine vorbestimmte Reinigungsposition im Inneren des Spinnrotors auf. Die Reinigungsvorrichtung weist einen entsprechenden Reinigungskopf mit einem dem offenen Rand des Spinnrotors zustellbaren Schabeelement auf.
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Bei einem entsprechenden Verfahren zum Reinigen eines Spinnrotors mittels einer derartigen Reinigungsvorrichtung, bei welchem der Reinigungskopf mittels einer Zustelleinrichtung in eine vorbestimmte Reinigungsposition im Inneren des Spinnrotors zugestellt wird, wird nach dem Zustellen des Reinigungskopfes in die Reinigungsposition der offene Rand des Spinnrotors mittels eines Schabeelements gereinigt.
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Die Reinigung des offenen Randes durch das Schabeelement kann sowohl mit einer schiebenden als auch mit einer ziehenden Bewegung erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Reinigung des offenen Randes durch das Schabeelement mittels einer schiebenden Bewegung erfolgt.
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Besonders vorteilhaft bei dem Verfahren zum Reinigen eines Spinnrotors ist es weiterhin, wenn die Reinigung des offenen Randes durch das Schabeelement mittels einer reversierenden Bewegung erfolgt. Es hat sich herausgestellt, dass hierdurch eine besonders gute Reinigung erfolgen kann, da bei Betätigung des Schabeelementes in nur einer Richtung es vorkommen kann, dass das Schabeelement über anhaftende Verschmutzungen lediglich hinweg gleitet.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Reinigungsvorrichtung beinhaltet diese eine Antriebseinheit zum Drehen des Reinigungskopfes. Vorteilhafterweise ist dabei die Antriebseinheit zum reversierenden Antrieb des Reinigungskopfes geeignet.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung der Reinigungskopf austauschbar an der Reinigungsvorrichtung angeordnet. Es ist daher möglich, den Reinigungskopf mit dem dem offenen Rotorrand zustellbaren Schabeelement durch einen anderen Reinigungskopf auszutauschen, etwa wenn ein anderes Material versponnen werden soll.
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Bei einem Reinigungskopf ist es weiterhin vorteilhaft, wenn das Schabeelement zumindest an seinem in der Reinigungsposition dem Rotor zugewandten Ende aus einem nachgiebigen Material, insbesondere einem nachgiebigen Kunststoffmaterial gefertigt ist. In diesem Fall ist es weiterhin vorteilhaft, wenn das Schabeelement starr an dem Reinigungskopf angeordnet ist. Aufgrund der Verformbarkeit des Schabeelements zumindest in seinem Endbereich ist es dennoch möglich, den Reinigungskopf mit dem von ihm abstehenden Schabeelement durch die Engstelle der Rotoröffnung hindurch in das Innere des Spinnrotors zuzustellen.
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Bei einem Verfahren zur Reinigung eines Spinnrotors ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Reinigungskopf mit dem Schabeelement durch eine kombinierte Dreh-Vorwärtsbewegung in das Innere des Spinnrotors zugestellt wird, wobei das Schabeelement eine vorübergehende Verformung erfährt. Der Reinigungskopf mit dem von ihm abstehenden Schabeelement kann daher auch dann problemlos in das Innere des Spinnrotors zugestellt werden, wenn die Abmessungen des Reinigungskopfes mit dem von ihm abstehenden Schabeelement die der Rotoröffnung übersteigen.
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Nach einer anderen Ausführung des Reinigungskopfes ist jedoch vorgesehen, dass das Schabeelement ausfahrbar an dem Reinigungskopf angeordnet ist. Auch dies ermöglicht ein problemloses Einführen des Reinigungskopfes mit dem Schabeelement in den Spinnrotor.
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Bei dem Reinigungskopf ist es weiterhin vorteilhaft, wenn das Schabeelement derart an dem Reinigungskopf angebracht ist, dass in der Reinigungsposition des Reinigungskopfes eine Schabekante des Schabeelements in einem Winkel von weniger als 20°, vorzugsweise in einem Winkel von weniger als 15° und besonders bevorzugt in einem Winkel von weniger als 5° oder parallel zu der Faserrutschwand orientiert ist. Es ist hierdurch möglich, mittels eines einzigen Reinigungskopfes mit einem einzigen Schabeelement verschiedene Spinnrotoren mit verschiedenen Faserrutschwandwinkeln zu Reinigen. Aufgrund der Zustellung des Schabeelements direkt an den offenen Rand des Spinnrotors ist auch bei geringen Winkelabweichungen noch eine ausreichende Einwirkung der Schabekante sichergestellt.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Schabekante des Schabeelements durch eine angeschrägte, insbesondere dem zu reinigenden Spinnrotor angepasste Kontur ausgebildet, wobei der Winkel der angeschrägten Kontur gegenüber der Längserstreckung des Schabeelements zwischen 60° und 85°, bevorzugt zwischen 70° und 80° beträgt. Es hat sich herausgestellt, dass durch eine derartige Formgebung ein besonders stabiles Schabeelement erhalten werden kann, das auch bei verschiedenen Spinnrotoren mit verschiedenen Rutschwandwinkeln eine gute Wirkung zeigt.
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Für eine besonders gute Reinigungswirkung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn das Schabeelement derart an dem Reinigungskopf angebracht ist, dass eine Schabefläche des Schabeelements in seiner Reinigungsposition mit der Faserrutschwand des Spinnrotors in Bezug auf die Umfangsrichtung einen Winkel von weniger als 75°, vorzugsweise weniger als 60° und besonders bevorzugt von weniger als 50° einschließt. Unter der Schabefläche wird die Fläche verstanden, die die Schabekante mit einschließt und die den Anstellwinkel des Schabeelements in Bezug auf die Fläche der Faserrutschwand definiert. Mittels eines Winkels von weniger als 50° ist dabei eine besonders gute Entfernung der Verunreinigungen möglich.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn das Schabeelement derart an dem Reinigungskopf angebracht ist, dass die Schabefläche des Schabeelements mit der Faserrutschwand des Spinnrotors in Bezug auf die Umfangsrichtung einen Winkel von mehr als 15°, vorzugsweise von mehr als 30° und besonders bevorzugt von mehr als 40° einschließt. Insbesondere für eine reversierende Reinigung des Spinnrotors mittels des Schabeelements hat sich ein Winkel von mehr als 40° als vorteilhaft herausgestellt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Reinigungskopf mehrere Schabeelemente aufweist, welche in der vorbestimmten Reinigungsposition des Reinigungskopfes dem offenen Rand des Spinnrotors zugestellt sind. Hierdurch kann eine besonders zuverlässige Entfernung der Ablagerungen erfolgen, wobei auch hartnäckig anhaftende Verschmutzungen von zumindest einem der mehreren Schabeelemente erfasst werden können.
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Um eine zuverlässige Reinigung des gesamten Spinnrotors zu erzielen, ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Reinigungskopf ein weiteres Reinigungselement aufweist, welches in der vorbestimmten Reinigungsposition der Fasersammelrille zugestellt ist.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Reinigungskopfes beinhaltet das weitere Reinigungselement wenigstens einen vorzugsweise ausfahrbar an dem Reinigungskopf angeordneten Schaber. Mittels eines derartigen Schabers kann eine besonders gute Entfernung von Ablagerungen aus dem Bereich der Fasersammelrille erreicht werden.
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Alternativ oder auch zusätzlich zu dem als Schaber ausgeführten Reinigungselement kann eine Druckluftdüse als weiteres Reinigungselement zur Reinigung der Fasersammelrille vorgesehen sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Reinigungskopf auch ein weiteres, vorzugsweise ebenfalls als Druckluftdüse ausgebildetes Reinigungselement aufweisen, welches in der vorbestimmten Reinigungsposition des Reinigungskopfes der Faserrutschwand zugestellt ist. Es ist hierdurch möglich, mit einem einzigen Reinigungskopf sämtliche Bereiche des Spinnrotors zu reinigen, so dass die Reinigung besonders zeiteffizient erfolgen kann.
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Bei dem Verfahren zum Reinigen eines Spinnrotors erfolgt vorteilhafterweise nach der Zustellung des Reinigungskopfes in die Reinigungsposition eine pneumatische Reinigung des Spinnrotors mittels wenigstens eines Druckluftstromes. Der wenigstens eine Druckluftstrom wird dabei vorzugsweise auf die Fasersammelrille des Spinnrotors gerichtet. Wie beschrieben kann dies zusätzlich oder alternativ zu einer mechanisch kontaktierenden Reinigung erfolgen. In jedem Fall hat jedoch die pneumatische Reinigung des Spinnrotors mittels eines Druckluftstromes den Vorteil, dass auch die durch das Schabeelement am offenen Rand des Spinnrotors gelösten Verschmutzungen durch die Luftströmung abtransportiert werden können.
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Vorteilhaft ist es bei der pneumatischen Reinigung, wenn diese bereits vor dem Zustellen oder während des Zustellens des Reinigungskopfes in die Reinigungsposition gestartet wird. Der wenigstens eine Druckluftstrom wird dabei auf den offenen Rand des Spinnrotors und/oder die Faserrutschwand des Spinnrotors gerichtet. Es kann somit aufgrund der Zustellbewegung mit einer einzigen Druckluftdüse der gesamte Spinnrotor vom offenen Rand über die Faserrutschwand bis hin zur Fasersammelrille gereinigt werden.
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Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird dabei der Reinigungskopf mittels der Zustelleinrichtung dem Spinnrotor zunächst in einer Andockposition zugestellt und in der Andockposition wird ein Druckluftstrom auf den offenen Rand des Spinnrotors und oder die Faserrutschwand des Spinnrotors gerichtet. Erst anschließend erfolgt die Zustellung in die Reinigungsposition. Durch das Halten des Reinigungskopfes in der Andockposition wird eine ausreichend lange Einwirkungsdauer des Druckluftstromes auch auf den offenen Rand des Spinnrotors oder die Faserrutschwand des Spinnrotors erreicht.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird nach der Zustellung des Reinigungskopfes in die Reinigungsposition eine pneumatische Reinigung des Spinnrotors mittels eines weiteren Druckluftstromes durchgeführt. Der weitere Druckluftstrom wird dabei auf die Faserrutschwand des Spinnrotors gerichtet.
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Weiterhin ist es zum Einführen des Reinigungskopfes mit dem Schabeelement insbesondere bei einem starr angeordneten Schabeelement vorteilhaft, wenn dieses eine Einführschräge aufweist.
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Daneben ist es vorteilhaft, wenn der Reinigungskopf eine Positioniereinrichtung, insbesondere eine Positionierkante für das Schabeelement aufweist. Diese kann sowohl die positionsgerechte Montage des Schabeelements an dem Reinigungskopf erleichtern, als auch als Verdrehschutz für das Schabeelement beispielsweise beim Einführen in den Spinnrotor bei der Zustellbewegung wirken.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiel beschriebenen. Es zeigen:
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1 einen Reinigungskopf einer Reinigungsvorrichtung sowie einen Spinnrotor in einer teilweise geschnittenen, schematischen Übersichtsdarstellung,
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2 eine weitere Variante eines Reinigungskopfes, welcher in einer Reinigungsposition dem Spinnrotor zugestellt ist,
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3 eine schematische Draufsicht auf die Öffnung eines Spinnrotors mit einem sich darin befindlichen Reinigungskopf,
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4 eine Detaildarstellung eines Reinigungskopfes mit einem Schabeelement in einer Reinigungsposition,
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5 eine schematische Darstellung eines der Faserrutschwand eines Spinnrotors zugestellten Schabeelements,
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6 eine weitere Ausführung eines Reinigungskopfes in einer Andockposition,
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7 eine weitere Ausführung eines Reinigungskopfes in einer Reinigungsposition, sowie
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8 eine Detaildarstellung eines Schabeelementes 7.
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1 zeigt einen Spinnrotor 3 sowie einen Reinigungskopf 1 einer Reinigungsvorrichtung 2 in einer schematischen, teilweise geschnittenen Übersichtsdarstellung. Der Spinnrotor 3 weist in üblicher Weise eine Faserrutschwand 4, eine Fasersammelrille 5, sowie einen offenen Rand 6 auf. Während bei herkömmlichen Reinigungsvorrichtungen 2 stets Wert auf eine besonders gute Reinigung der Fasersammelrille 5 sowie der Faserrutschwand 4 gelegt wurde, fand eine Reinigung des offenen Randes 6 des Spinnrotors 3 nicht oder lediglich durch einen Druckluftstrom statt. Es hat sich aber herausgestellt, dass es häufig auch zu erheblichen Ablagerungen im Bereich des offenen Randes 6 des Spinnrotors 3 kommt. Aufgrund der Toleranzen der Einbaulage des Spinnrotors 3 in der Spinnvorrichtung muss sichergestellt werden, dass die Fasern einerseits in allen Fällen auf die Faserrutschwand gespeist werden können und andererseits noch eine ausreichende Strecke bis zum Erreichen der Fasersammelrille 5 zurücklegen können. Die Einspeisung muss daher stets etwa 1 mm vom offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 entfernt erfolgen, so dass sich durch das Einspeisen auf immer die gleiche Stelle am offenen Rand 6 erhebliche Ablagerungen bilden. Dieses Problem tritt bei mit einer Avivage versehenen Polyesterfasern in besonderem Maße auf.
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Nach der vorliegenden Erfindung ist nun vorgesehen, den Reinigungskopf 1 mit einem als Schabeelement 7 ausgeführten Reinigungselement zu versehen, welches bei sich in der Reinigungsposition I (siehe 2) befindendem Reinigungskopf 1 exakt dem offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 zugestellt wird. Der Reinigungskopf 1 ist dabei in einer Reinigungsvorrichtung 2 angeordnet, welche über eine hier nicht dargestellte Zustelleinrichtung verfügt, um den Reinigungskopf 1 in einer vorbestimmten Reinigungsposition I (siehe Figur zwei) im Inneren des Spinnrotors 3 zuzustellen. Das Schabeelement 7 weist dabei eine Schabekante 8 auf, welche den offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 reinigt. Nach der vorliegenden Darstellung ist weiterhin eine Einführschräge elf an dem Schabeelement 7 angeordnet, um das Einführen des Reinigungskopfes 1 in den Spinnrotor 3 in die Reinigungsposition I zu erleichtern.
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2 zeigt einen Reinigungskopf 1 in seiner dem Spinnrotor 3 zugestellten Reinigungsposition I. Dabei ist ersichtlich, dass die Schabekante 8 des Schabeelements 7 nun genau dem offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 zugestellt ist und dadurch in der Lage ist, diesen zu reinigen. Der vorliegende Reinigungskopf 1 weist dabei in vorteilhafter Weise ein weiteres Reinigungselement auf, welches vorliegend durch zwei ausfahrbare Schaber 10 gebildet ist. Diese sind in der Reinigungsposition I des Reinigungskopfes 1 der Fasersammelrille 5 zugestellt, um auch dort eine zuverlässige Reinigung des Spinnrotors 3 zu ermöglichen. Das weitere Reinigungselement, welches vorliegend als Schaber 10 ausgeführt ist, kann jedoch ebenso auch in anderer Weise, beispielsweise als Reinigungsbürste oder Druckluftdüse 13 ausgeführt sein. Beispielsweise zeigen die 6 und 7 weitere Ausführungen eines Reinigungskopfes 1, in welchem das Schabeelement 7 zur Reinigung des offenen Randes 6 des Spinnrotors 3 mit verschiedenen Druckluftdüsen 13 kombiniert ist.
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3 zeigt eine schematische Draufsicht auf die Öffnung eines Spinnrotors 3 mit einem schematisch gezeigten, sich darin befindlichen Reinigungskopf 1 mit daran angeordnetem Schabeelement 7. Das Schabeelement 7 ist nach der vorliegenden Darstellung aus einem begrenzt nachgiebigen Material, beispielsweise einem Kunststoffmaterial gefertigt. Dieses verleiht dem Schabeelement 7 einerseits die nötige Steifigkeit, um Verunreinigungen vom offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 abzukratzen, ermöglicht jedoch andererseits ein Nachgeben des Schabeelements 7 beim Einführen des Reinigungskopfes 1 in den Spinnrotor 3. Hierdurch ist es möglich, den Reinigungskopf 1 mittels einer Drehbewegung, insbesondere einer kombinierten Dreh-Vorwärtsbewegung, in den Spinnrotor 3 einzuführen, wobei das Schabeelement 7 beim Kontakt mit dem offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 nachgibt und gegen den Reinigungskopf 1 gedrückt wird. Befindet sich dann der Reinigungskopf 1 in der Reinigungsposition I (siehe auch 4), so kann aufgrund seiner Nachgiebigkeit und Elastizität das Schabeelement 7 zurück in seine Ausgangsposition nachgeben und den zu reinigenden Rand 6 des Spinnrotors 3 kontaktieren. Es ist hierdurch in konstruktiv einfacher Weise möglich, das Schabeelement 7 starr an dem Reinigungskopf 1 anzuordnen. Eine komplizierte Mechanik zum Ausfahren des Schabeelements 7 oder zum Zustellen des Schabeelements 7 an den offenen Rand 6 ist hierdurch nicht erforderlich.
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4 zeigt wiederum einen Reinigungskopf 1 mit einem Schabeelement 7 in der dem Spinnrotor 3 zugestellten Reinigungsposition I. Das Schabeelement 7 ist derart an dem Reinigungskopf 1 angebracht, dass es in der Reinigungsposition besonders bevorzugt parallel zu der Faserrutschwand 4 orientiert ist. Ebenso ist es jedoch auch möglich und vorteilhaft, wenn die Schabekante 8 des Schabeelements 7 in einem Winkel α von weniger als 20° zu der Faserrutschwand 4 des Spinnrotors 3 orientiert ist. Es ist hierdurch möglich, mit einem einzigen Reinigungskopf 1 bzw. mit einem einzigen Schabeelement 7 auch verschiedene Spinnrotoren 3 mit verschiedenen Rutschwandwinkeln zu reinigen. Übliche Spinnrotoren weisen beispielsweise einen Rutschwandwinkel δ zwischen 10° und 25° auf. Die Schabekante 8 des Schabeelementes 7 ist daher war bevorzugt als eine angeschrägte Kontur ausgeführt, welche in ihrem Winkel γ (s. 8) dem Rutschwandwinkel δ des zu reinigenden Spinnrotors 3 angepasst ist.
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8 zeigt eine schematische Ansicht eines Schabeelements 7 mit einer derartigen durch eine angeschrägte Kontur ausgebildeten Schabekante 8. Der Winkel γ der Schabekante 8 bzw. der angeschrägten Kontur des Schabeelements 7 gegenüber der Längserstreckung des Schabeelements 7 beträgt zur Anpassung an die Rutschwandwinkel δ der Spinnrotoren 3 bevorzugt ebenfalls zwischen 10° und 25°. Bevorzugt beträgt der Winkel γ gegenüber der Längserstreckung des Schabeelements 7 zwischen 60° und 85°, besonders bevorzugt zwischen 70° und 80°, um eine möglichst gute Reinigungswirkung bei den verschiedenen Spinnrotoren 3 mit verschiedenen Rutschwandwinkeln δ zu erzielen.
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Wie 4 weiterhin zu entnehmen ist, ist das Schabeelement 7 mit Bezug auf seine Längserstreckung bevorzugt senkrecht zu einer Längsachse 14 des Reinigungskopfes 1 angeordnet. Ebenso ist es jedoch auch möglich, das Schabeelement 7 in anderer Weise und anderer Formgebung auszubilden oder schräg an dem Reinigungskopf 1 anzuordnen. Wesentlich ist dabei lediglich, dass der offene Rand 6 aufgrund der Anordnung sowie der Form der Schabekante 8 des Schabeelements 7 auch bei verschiedenen Spinnrotoren 3 gut erreicht werden kann.
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Nach der Ausführung der 4 ist weiterhin eine Positioniereinrichtung 12 an dem Reinigungskopf 1 vorgesehen. Diese kann beispielsweise als Positionierkante, als Vorsprung oder auch durch mehrere Vorsprünge gebildet sein und stützt das Schabeelement 7 derart ab, dass es beim Einführen in den Spinnrotor 3 auch bei einem Kontakt mit dem offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 nicht aus seiner Position gedrückt wird.
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5 zeigt eine schematische Ansicht auf ein dem offenen Rand 6 eines Spinnrotors 3 zugestelltes Schabeelement 7. Für eine möglichst gute Reinigungswirkung ist es dabei vorteilhaft, wenn eine Schabefläche 9 des Schabeelementes 7 in der Reinigungsposition mit der Faserrutschwand 4 bzw. mit dem offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 einen Winkel β zwischen 15° und 75° einschließt. Es ist mittels eines derartigen Winkels β zwischen dem Schabeelement 7 und der Faserrutschwand 4 in besonders vorteilhafter Weise auch möglich, den Spinnrotor 3 mittels einer reversierenden Bewegung zu reinigen. Ebenso kann jedoch die Reinigung des Spinnrotors 3 mit einer rein schiebenden Bewegung oder einer rein ziehenden Bewegung erfolgen. Der Reinigungskopf 1 beinhaltet hierzu eine Antriebseinheit zum Drehen des Reinigungskopfes 1 in einer oder auch in beiden Drehrichtungen.
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6 zeigt eine andere Ausführung eines Reinigungskopfes 1, bei der neben dem Schabeelement 7 zur Reinigung des offenen Randes 6 des Spinnrotors 3 ein weiteres Reinigungselement zur Reinigung der Fasersammelrille 5 vorgesehen ist. Vorliegend ist das weitere Reinigungselement als Druckluftdüse 13 ausgeführt. Die Druckluftdüse 13 ist dabei derart angeordnet, dass sie bei sich in Reinigungsposition I befindlichem Reinigungskopf 1 der Fasersammelrille 5 zugestellt ist.
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Vorliegend ist der Reinigungskopf 1 in einer Andockposition II dargestellt, in welcher er gerade gegenüber dem zu reinigenden Spinnrotor 3 zentriert ist und diesen mittels nicht dargestellter Andockelemente kontaktiert. Wie der Darstellung entnehmbar befindet sich in dieser Andockposition II die Druckluftdüse 13, die zur Reinigung der Fasersammelrille 5 vorgesehen ist, gerade in einer Position, in welcher sie sich auf einer Höhe mit dem offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 befindet. Es ist nun vorgesehen, die pneumatische Reinigung mittels einer oder mehrerer Druckluftdüsen 13 bereits in der Andockposition II des Reinigungskopfes 1 zu starten. Hierdurch wird eine erste vorteilhafte Reinigung der Faserrutschwand 4 erreicht, während der Reinigungskopf 1 aus der Andockposition II weiter in die Reinigungsposition I Verfahren wird. Je nach Anordnung der Druckluftdüse 13 wird dabei auch der offene Rand 6 des Spinnrotors 3 von der Reinigung erfasst. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Reinigungskopf 1 eine vorbestimmte Zeitdauer lang in der Andockposition II gehalten wird und während dieser vorbestimmten Zeitdauer die Druckluftdüse 13 mit Druckluft beaufschlagt wird. Es kann hierdurch eine besonders gute und intensive Reinigung der Faserrutschwand 4 erfolgen. Dabei kann es beispielsweise auch vorgesehen sein, den Reinigungskopf 1 schrittweise aus der Andockposition II in die Reinigungsposition I zu bewegen, um nach jedem Schritt wiederum für eine vorbestimmte Zeitdauer eine pneumatische Reinigung durchzuführen.
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7 zeigt eine weitere Ausführung eines Reinigungskopfes 1, bei welchem neben dem Schabeelement 7 zwei Druckluftdüsen 13 an dem Reinigungskopf 1 angeordnet sind. In der vorliegend dargestellten Reinigungsposition I wird schließlich unter Drehung des Reinigungskopfes 1 der offene Rand 6 des Spinnrotors 3 mittels des Schabeelements 7 gereinigt, während die Fasersammelrille 5 mittels eines Druckluftstromes durch die Druckluftdüse 13 gereinigt wird. Auch hier ist es trotz der Reinigung der Fasersammelrille 5 durch die Druckluftdüse 13 möglich, optional zusätzlich einen Schaber 10 zur Reinigung der Fasersammelrille 5 vorzusehen, wie vorliegend durch die gestrichelte Darstellung angedeutet. Schließlich ist vorliegend eine weitere Druckluftdüse 13 vorgesehen, mittels welcher in der Reinigungsposition I ein weiterer Druckluftstrom auf die Faserrutschwand 4 des Spinnrotors 3 gerichtet wird. Auch bei dieser Ausführung ist es selbstverständlich wie zu 6 beschrieben möglich, den Reinigungskopf 1 zunächst in die Andockposition II zu verbringen und die pneumatische Reinigung zumindest mittels der vorderen, dem Spinnrotor 3 zugewandten Druckluftdüse 13 bereits in der Andockposition II zu starten.
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Mittels des beschriebenen Reinigungskopfes 1 mit einem Schabeelement 7 zur Reinigung des offenen Randes 6 des Spinnrotors 3 gelingt es der vorliegenden Erfindung, den offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 so zu reinigen, dass ein Aufbauen und folgendes Ablösen von Verunreinigungen während des Spinnprozesses vermieden wird. Es kann hierdurch sowohl die Garnqualität und die Ansetzqualität verbessert werden, als auch die Anzahl an Fadenbrüchen durch derartige sich ablösende Ablagerungen reduziert werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. So ist es beispielsweise auch möglich, ein Schabeelement 7 auch ohne Einführschräge 11 auszuführen oder dieses nicht starr, sondern beweglich, beispielsweise ausfahrbar, an dem Reinigungskopf 1 anzuordnen. Ebenso können an dem Reinigungskopf 1 neben dem Schabeelement 7 verschiedene weitere Reinigungselemente wie Druckluftdüsen 13 und Schaber 10 in verschiedenen Kombinationen angeordnet sein. Dabei ist es auch möglich, zwei oder mehr Schabeelemente 7 in Umfangsrichtung versetzt an dem Reinigungskopf 1 anzuordnen. Hierdurch kann eine besonders gute Reinigung erzielt werden, da aufgrund der teilweisen Nachgiebigkeit des Schabeelements 7 unter Umständen ein mehrmaliges Überfahren von Ablagerungen erforderlich ist, um diese von der Faserrutschwand 4 bzw. dem offenen Rand 6 des Spinnrotors 3 zu lösen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reinigungskopf
- 2
- Reinigungsvorrichtung
- 3
- Spinnrotor
- 4
- Faserrutschwand
- 5
- Fasersammelrille
- 6
- offener Rand
- 7
- Schabeelement
- 8
- Schabekante
- 9
- Schabefläche
- 10
- Schaber
- 11
- Einführschräge
- 12
- Positioniereinrichtung
- 13
- Druckluftdüse
- 14
- Längsachse
- I
- Reinigungsposition
- II
- Andockposition
- α
- Winkel zwischen Schabekante und Faserrutschwand
- β
- Winkel zwischen Schabefläche und Faserrutschwand
- γ
- Winkel zwischen der angeschrägten Kontur und der Längserstreckung des Schabeelements
- δ
- Rutschwandwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4480433 [0003]
- DE 2618094 A1 [0004]
- EP 1327708 A2 [0005, 0005]