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Vorrichtung zur selbsttätigen Reinigung von Spinnrotoren
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Die Erfindung betrifft eine von Spinnstelle zu Spinnstelle fahrbare
Vorrichtung zur selbsttätigen Reinigung von Spinnrotoren.
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Die Spinnrotoren der Offen-End-Spinnmaschinen müssen von Zeit zu Zeit
gereinigt werden, weil die beim Spinnen entstehenden Ablagerungen in der Rotorrille
die Qualität des gesponnenen Fadens beeinträchtigen. Es wurde bereits vorgeschlagen,
die von Spinnstelle zu Spinnstelle fahrbaren Vorrichtungen mit Blasrohren oder Borsten
auszustatten.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß durch die bekannten Vorrichtungen
nicht alle Verunreinigungen aus den Spinnrotoren entfernt werden kennen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Spinnrotor ren einer
Spinnmaschine selbsttätig und zuverlässig zu reinigen, so daß die Qualität des gesponnenen
Garns erhalten bleibt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die ii Patentanspruch
1 angegebenen Merkmals gelöst.
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Bevor:ugte Ausgestaltungen der neuen Verrichtung sind durch die Merkmale
der Patentansprüche 2 bis 9 gekennzeichnet.
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Der Einsatz eines formbeständigen möglichst leicht ausvechse Ibaren
Schabeelementes kann durch zusätzliches Ausblasen des Rotors unterstützt werden.
In Abhängigkeit von dem zu verarbeitenden Rohstoff, den Werkstoff und der Form des
Rotors und der Länge der Reinigungsintervalle können besonders fest haftende Verunreinigungen
zusätzlich durch Behandlung mit flüssigen Reinigungsmitteln erweicht oder gelockert
werden. Das alles geschieht völlig selbsttätig durch die von Spinnstelle zu Spinnatelle
fahrbare Vorrichtung. Diese Vorrichtung kann daneben auch noch andere Funktionen
erfüllen, auf die hier nicht näher eingegangen wird.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Reinigung des Spinnrotors selbsttätig durch Mittel erfolgt, die weder den
Verunreinigungen ausweichen, noch durch Abrieb unwirksam werden. Dabei kann die
Reinigungswirkung je nach Bedarf stufenweise durch Blasluft und flüssige Reinigungsmittel
unterstützt werden. In Laufe der Betriebszeit tritt ein selbsttätiges Nachschleifen
der formbeständigen schabeelemente ein. Die Schabeelemente besitzen vorteilhaft
eine bestimmte Elasti-@ität und leichte Federwirkung. Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
kann an bereits vorhandene fahrbare Vorrichtungen ang@baut werden. Die Betätigung
der Schabeelemente geschieht durch bekannte Mittel, zum Beispiel
über
Kurvenscheiben gesteuerte Gestänge oder pneumatisch oder hydraulisch betätigte Halter,
zum Beispiel Teleskoprohre.
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Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden im folgen Text näher beschrieben und erläutert. Diese Erläuterungen enthalten
weitere Hinweise auf die Erfindung, ihre Vorteile und ihre Handhabung.
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Die Figuren 1 bis 3 zeigen je ein besonderes Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
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In Fig. 1 erkennt man eine fahrbare Vorrichtung 11 mit einer an einem
Tragarm 12 befestigte Rolle 13. Die Rolle 13 ist in einer genuteten Schiene t4 geführt.
Die Schiene 14 ist an einer Spinnmaschine entlanggeführt, so daß die Vorrichtung
11 längs der Spinnmaschine verfahrbar ist.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die fahrbare Vorrichtung 11 gerade
vczs einer Spinnstelle 15 steht, von der im wesentlichen nur der Spinnrotor 16 dargestellt
ist.
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Der Spinnrotor 16 besitzt eine Rotorwelle 17, die in ein Lager 18
gelagert ist. Die Vorrichtung 11 besitzt
ein gebogenes, im Drehgelenk
19 drehbares und durch eine Dichtung 20 gegen Austreten von Falschluft gesichertes
Blasrohr 21. Am Ende des Blas@ahres 21 ist ein an die Kontur der Rotorrille 22 angepaßtes,
formheständiges Schabeelement 23 auswechselbar befestigt. Das Blasrohr 21 trägt
einen Bolzen 24, an dem eine Stange 25 gelenkig befestigt ist, die ihrerseits drehbar
mit dem Ende eines Hebels 26 verbunden ist. Der Hebel 26 sitzt auf einer Welle 27.
Ein Gebläse 28 ist mit dem Blasrohr 21 verbunden.
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Die fahrbare Vorrichtung 11 ist nur ausschnittsweise dargestellt.
Sie kann noch weitere Fahr- und Führungselemente besitzen und den verschiedensten
Funktionen dienen, zum Beispiel dem Anspinnen neuer Fäden, der Vorlage neuen Spinngutes
und der gleichen. Hier interessiert jedoch allein die Funktion der Vorrichtung 11
zum Zweck der Rotorreinigung. Bevor die Vorrichtung 11 zu diesem Zweck zu arbeiten
beginnt, steht das Schabeelement in der Stellung 23a. Sohald nun der Hebel 26 mittels
der Welle 27 in Richtung des pfeils 29 geschwenkt wird, gelangt das Schabeelement
23 auf dem Kreisbogen 30, wie dargestellt, in die Rotorrille 22.
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Es genügt, wenn das Schabeelement 23 nur für einen Sekundenbruchteil
die Rotorrille 22 berührt. Dann schwenkt das Blasrohr 21 wieder zurück in die Ausgangsstellung
und das
Reinigen des Rotors ist beendet. Während der Schwenkbewegung
des Blasrohres 21 ist auch eine Verbindung vom Gebläse 28 zum Blasrohr hergestellt,
so daß die abgeschabten Verunreinigungen sofort aus dem Rotor 16 geblasen werden.
Während der ganzen Operation rotiert der Spinnrotor 16 mit hoher Geschwindigkeit.
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Gemaß Fig. 2 ist auf der Schiene 14 eine andere fahrbare Vorrichtung
31 verfahrbar. Sie besitzt eine an einem Tragarm 32 befestigte Rolle 33. Diese Vorrichtung
steht auch wieder vor der Spinnstelle 15 einsatzbereit.
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Die Vorrichtung 31 besitzt ein gerades Blasrohr 34, das in Gleitlagern
35, 36 gelagert ist. Am Ende des Blasrohren 34 ist ein Schabeelement 37 auswechselbar
befestigt.
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Das untere Ende des Blasrohres 34 ist durch eine biegsame Leitung
38 mit einem Gebläse 39 verbunden. Eine Welle 40 trägt einen Hebel 41 mit einer
Kulisse 42. Eine Konsole 43 des Blasrohres 34 tragt einen Kulissenbolzen 44, der
in der Kulisse 42 gleitbar gelagert ist. Die Blasrohrachse 34a liegt außerhalb und
nicht parallel der Rotationsachse 17a des Spinnrotors 16.
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In der Ruhestellung ist das Blasrohr 34 nach links unte zurückgezogen,
so daß das Schabeelement 37 die Lage 37a
einnimmt. Wird nun der
Hebel 41 in Richtung des Pfeils 45 gedreht, gelangt das Blasrohr 34 und das Schabeelement
37 schließlich in die in Fig. 2 dargestellte Lage. Erst in dieser Lage berührt das
Schabeelement 37 die Innenwand des Spinnrotors 16, während des Einfahrens ist dies
noch nicht der Fall, damit der schnell drehende Rotor nicht unnötig gebremst wird.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Schabeelement
37 mach kurzzeitiger Berührung der Innenwand, insbesondere der Rotorrille, des Spinnrotors
16 wieder in die Ausgangsstellung zurückgefahren.
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Beim dritten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 erkennt man auch wieder
die Spinnstelle 1S mit dem Spinnrotor 16. Vor der Spinnstelle 13 steht eine fahrbare
Vorrichtung 51 ein satzbereit. Die Vorrichtung 51 besitzt eine an einem Tragum 52
befestigte Rolle 53. Die Rolle 53 ist in der genu--taten Schiene 14 geführt.
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auch die Vorrichtung 51 besitzt ein gerades Blasrohr 54, dasin in.1
Gleitlager 56 gelagert ist. Am Ende des Blasrohres ist ein Schabeelement 57 auswechselbar
befestigt.
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Das andere Ende des Blasrohres ist ueber eine auf des Blasrohr drehbar
gelagerte und in einem Gleitlager 55 geftilirte
Muffe 49, eine
biegsame Leitung 58 ein Venturi rohr 59 und eine Drosselklappe 60 mit einem Gebläse
61 verbunden.
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Eine Welle 62 trägt einen IIebel 53 mit einer Kulisse 64.
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Eine Konsole 65 der Muffe 49 trägt einen Kulissenbolzen 66, der in
der Kulisse 64 gleitbar gelagert ist. Das Blasrohr 54 ist mit einem hülsenartig
aufgesteckten Zahnrad 67 verbunden, in das ein Zahnrad 68 eingreift. Das Zahnrad
68 sitzt auf einer Welle 69, die in einem Lagerbock 70 gelagert und an deren anderem
Ende ein Kegelrad 71 befestigt ist. Das Kegelrad 71 kämmt mit einem Kegelrad 72,
dessen Welle 73 aus dem Gehäuseinneren der Vorrichtung 51 herausragt.
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In der Nähe des Venturirohres 59 befindet sich ein Reinigungsmittelbehälter
74. Ein Einspritzröhrchen 75 taucht mit einem Ende in den mit einem flüssigen Reinigungsmittel
gefüllten Behälter ein. Das andere Ende des Einsprit:-röhrchens 75 mündet an der
engsten Stelle des Venturirohres 59. Die Blasrohrachse 54a liegt außerhalb der Rotationsachse
17a des Spinnrotors 16.
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Irn der Ruhestellung ist das Blasrohr 54 ganz nach links zurückgezogen,
so daß das Schabeelement 57 die Lage 57a
einnimmt. Die Drosselklappe
60 ist geschlossen, das Geblase 61 in Betrieb.
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Das Einfahren des Schabeelementes 57 in die Rotorrille 22 geschieht
in zwei getrennten Arbeitsgängen. Zunächst wird die Welle 62 in Richtung des Pfeils
76 gedreht, bis der ebel 63 die dargestellte Lage eingenommen hat und das Schabeelement
sich in der Lage 57b befindet. Dann wird die Welle 73 in Richtung das Pfeils 77
gedreht und zugleich die Drosselklappe 60 kontinuierlich geöffnet. Das Schabeelement
gelangt dabei aus der lage 57b in die dargestellte Lage, in der es Berührung mit
der Rotorrille 22 hat.
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Die Drosselklappe 60 wird während der Zeit zunehmend ganz geöffnet.
Die durch das Venturirohr 59 in das Blasrohr 54 strömende Luft reißt über das Einspritzröhrchen
75 aus dem Reinigungsmittelbehälter 74 eine dosierte, der Blasluftmenge proportionale
Menge Reinigungsmittel mit, das in Form feiner Tröpfchen zusammen mit der Blasluft
in das Innere des Spinnrotors 16 geblasen wird und dort hartnäckig festhaftende
Verunreinigungen erweichen oder lösen soll, bevor das Schabeelement 57 in Tätigkeit
tritt. Die Forderungt das Schabeelement 57 nur ganz kurz tatig werden zu lassen,
wird am einfachsten dadurch erfüllt, daß man das Zahnrad 67 jeweils eine volle Umdrehung
ausführen läßt.
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Dabei ist darauf zu achten, daß zwischen dem Schabelement 57
und
der Innenwand des Spinnrotors 16 eine selbathemmende Klemmwirkung eintritt. Wenn
also der Spinnrotor 16 in Richtung des Pfeils 78 rotiert, soll das Blasrohr 54 vorteilhaft
in Richtung des Pfeils 79, also in entgegengesetzter Richtung, gedreht werden. Es
ist selbstverständlich auch möglich, das Kegelrad 72 in Ritung des Pfeils 77 nur
so w@it zu drehen, bis das Schabeelement 57 an der Innenwand des Spinnrotors 16
anliegt. Das Weiterdrehen kann zum Beispiel durch eine Rutschkupplung verhindert
werden.
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Nachdem das Schabeelement 57 wieder in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt
ist, bewegt sich der Hebel 63 gegen die Richtung des Pfeils 76 auch in seine Ruhelage
zurück. Der Schabevorgang selbst und auch die Anpassung an die möglicherweise ein
wenig unterschiedlichen Spinnrotoren der Spinnmaschine wird dadurch unterstützt,
daß das Schabeelement 57 eine gewisse Elastizität besitzt.
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Konform mit der Umdrehung des Zahnrades 67 kann auch die Drosselklappe
60 entweder eine volle Umdrehung oder eine Schwenkbewegung machen. Die Steuerung
und Bstatigwg der Wellen 62 und 73 sowie der Drosselklappe 60 kann durch bekannte
Mittel, zum Beispiel in Verbindung itt einer Kurvenscheibensteuerung, erfolgen.
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Es kann ganz allgemein vorteilhaft sein. das Einfahren des Schabeelementes
entweder elastisch federnd zu gestalten oder das Drehmoment der Einfahrvorrichtung
zu begrenzen, zum Beispiel, wie bereits erwähnt, durch eine Rutschkupplung.