DE102009051064A1 - Fang- bzw. Auffangvorrichtung für insbesondere Munitionshülsen und/oder Verbinder - Google Patents

Fang- bzw. Auffangvorrichtung für insbesondere Munitionshülsen und/oder Verbinder Download PDF

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Abstract

Vorgeschlagen wird, beispielsweise seitlich an eine Waffenstation (1) eine Auffangvorrichtung (5) und einen mit dieser zusammenwirkenden Auffangbehälter (3) einzubinden. Dabei ist der Auffangbehälter (3) in einer bevorzugten Ausführung separat und neben oder hinter der Waffenstation (1) angeordnet. Nach dem Verschuss werden die leere Hülse und/oder die Gurtglieder/Verbinderelemente (8) gegen die seitliche Auffangvorrichtung und von dieser in den Auffangbehälter (3) gelenkt. Durch die besondere Konstruktion der Fangvorrichtung erfolgt das Lenken bevorzugt durch (Entlang-)Gleiten der Teile (8) an der hinteren Wandung (5.3) der Vorrichtung (5).

Description

  • Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Fang- sowie Auffangvorrichtung für Munitionshülsen sowie mit den entsprechenden Verbindungselementen der Fangvorrichtung an Waffenstationen, insbesondere an Waffenstationen mit lafettierter Waffe.
  • Militärische Fahrzeuge werden zunehmend mit Waffenstationen zur Selbstverteidigung und zur Bekämpfung von feindlichen Zielen eingesetzt. Die Waffenstationen ermöglichen dem Bediener die Beobachtung und das Bekämpfen von Zielobjekten unter Panzerschutz. Diese Waffenstationen sind in der Regel mechanisch/elektrisch oder fernbedienbar ausgeführt. Die fernbedienbaren Waffenstationen werden auch Remote Weapon Station (RWS) oder Remote Controlled Weapon Station (RCWS) genannt.
  • Die Waffenstationen werden immer mehr mit militärischen Waffen bestückt, die ihrerseits in der Regel für den manuellen Einsatz entwickelt worden sind und als diese von Soldaten gehalten bzw. direkt bedient werden. Für das Adaptieren bzw. Lafettieren auf den Waffenstationen werden diese mit speziellen Adaptern und Einrichtungen erweitert und somit fernbedienbar gemacht. Diese Waffen, z. B. Maschinengewehre (MG) oder Granatmaschinenkanonen (GMK oder AGL) haben spezifische Munitionszuführungen und Hülsen/Verbinder (Gurtglied)-Auswurföffnungen. Die Waffenstationen sind in der Regel mit Munitionsbehälter ausgestattet, die die Munitionsgurte mit der Munition aufnehmen und weisen häufig dann Auffangbehälter zur Aufnahme der leeren Hülsen/Verbinder auf, wenn dies erwünscht ist.
  • Mit der CA 2 200 922 C wird eine Auffangvorrichtung für leere Hülsen seitlich einer Handfeuerwaffe vorgeschlagen. Eine Hülsen- und Gurtgliedauffangvorrichtung beschreibt die DE 102 37 688 B4 . Diese ist vorzugsweise für ein auf einer Oberlafette montiertes Maschinengewehr vorgesehen, wobei ein Hülsenkanal an der Oberlafette angeschraubt ist und der Gurtgliedkanal über ein Scharnier beweglich gehalten wird. Am Hülsenkanal gehaltert ist ein Hülsensack, der die Hülsen als auch Gurtglieder aufnimmt.
  • Derartige Vorrichtungen lassen sich aber für lafettierbare Waffen nicht oder nur unzureichend an eine Waffenstation einbinden, um zu vermeiden, dass die Hülsen etc. auf dem Fahrzeugdeck herumliegen und z. B. Fahrzeugluken blockieren oder aber im Schussumfeld verstreut werden.
  • Bei Waffenstationen mit großem Munitionsvorrat sowie mit großem Höhenrichtbereich der Waffe (Waffen-Elevation) werden offene Auffangbehälter benutzt, um eine Verblockung der Waffe durch verklemmende Hülsen zu vermeiden. Diese Auffangeinrichtungen werden häufig unterhalb des Waffenauswurfs angeordnet. Die unterhalb der Waffenstation angeordneten Auffangeinrichtungen nimmt dann ein Großteil der Hülsen auf, wenn der Munitionsausstoß nach unten erfolgt.
  • Die CH 526 086 A offenbart eine Lafette für eine automatische Feuerwaffe, die eine hintere Auswurföffnung für leere Patronenhülsen aufweist, die durch ein Leitblech in einen Behälter abgeleitet werden. Um zu erreichen, dass die Hülsen bei jeder Elevation der Waffe in den Behälter gelangen, wird ein zweites Leitblech eingebunden, wobei das erste Leitblech im Bereich an der hinteren und das zweite Leitblech an der vorderen Kante der Auswurföffnung an dem elevierbaren Teil angelenkt und in einem beim Elevieren der Waffe feststehenden Teil geführt sind.
  • Aus der DE 102 07 233 A1 ist bekannt, bei großen Waffen heckseitig einen Hülsenfangbehälter einzubinden, der die heckseitig aus dem Waffenrohr aufgeworfenen Hülsen der jeweiligen Munition nach Schussabgabe und Öffnen des Verschlusses aufnimmt.
  • Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Auffangvorrichtung aufzuzeigen, die in idealer Weise auch seitlich ausgestoßene Teile, wie Hülsen und/oder Verbinderelemente/Gurtglieder, auch bei einer elevierbaren Waffe auffangen und in einen Behälter gleiten lassen kann.
  • Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
  • Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, beispielsweise seitlich an eine Waffenstation eine Auffangvorrichtung und einen mit dieser zusammenwirkenden Auffangbehälter einzubinden. Dabei kann der Auffangbehälter in einer besonderen Ausführung Bestandteil der Fangvorrichtung sein. In der bevorzugten Ausführung ist der Auffangbehälter separat und neben oder hinter der Waffenstation angeordnet. Alternativ kann der Auffangbehälter aber auch all umfänglich um die Waffenstation eingebunden werden. Nach dem Verschuss werden die leere Hülse und/oder die Gurtglieder/Verbinderelemente gegen die seitliche Auffangvorrichtung und von dieser in den Auffangbehälter gelenkt. Durch die besondere Konstruktion der Fangvorrichtung erfolgt das Lenken bevorzugt durch (Entlang-)Gleiten der Teile an der hinteren Wandung der Vorrichtung.
  • Das vorgeschlagene Konzept kann auch bei Waffensystemen eingesetzt werden, bei denen die Gurtglieder nach dem Verschuss der Munition noch voneinander getrennt werden müssen, da sie ihrerseits nicht selbst auseinander fallen und die Gurtglieder weiterhin über Haken und Ösen miteinander verbunden bleiben. So kann vor der Fangvorrichtung eine Gurttrenneinrichtung eingebunden werden. Eine derartige Trennvorrichtung beschreibt die EP 1 985 960 A1 . Eine weitere Trennvorrichtung ist zudem in der nicht vor veröffentlichten DE 10 2009 031 286.2 der Anmelderin aufgezeigt. Die Trennvorrichtung weist eine untere Führung als auch eine obere Führung auf, wobei die untere Führung auf die Breite der Verbindungsstelle abgestimmt ist, d. h. auf die Breite der Haken und Ösen, und durch zwei zungenartige Schienen oder dergleichen gebildet wird. Die obere Führung besteht vorzugsweise aus einer Feder, in die eine Steuerkurve zum Führen des zu trennenden Gurtgliedes eingebunden ist. Die Breite der Feder ist bevorzugt gleich der Breite der Haken und Ösen. Dieser ist in einer bevorzugten Ausführung eine, in der ebenfalls nicht vor veröffentlichten DE 10 2009 031 285.4 der Anmelderin, aufgezeigten Auswurfvorrichtung nachgeschaltet, die ihrerseits die getrennten Gurtglieder in eine nicht näher definierte Auffangvorrichtung werfen kann.
  • Die Befestigung mit der Waffenstation erfolgt bevorzugt über so genannte Schnellverschlüsse etc., sodass eine einfache und schnelle Aufrüstung oder Entfernung insbesondere der Fangvorrichtung möglich ist. Es versteht sich, dass auch der Auffangbehälter über Schnellverschlüsse an der Waffenstation befestigt werden kann. So können die Fangvorrichtung als auch der Behälter über diese Schnellkupplungen von der Waffenstation – je nach Anforderung durch den Kunden bzw. den Einsatz – entfernt oder an diesen angebracht werden. Durch Wahl leichter Materialien wird ein zusätzliches Gewicht minimiert bei optimaler Leistung. Ein weiterer Vorteil der Konstruktion liegt darin, dass sie auf den jeweiligen Waffentyp, Kalibertyp als auch Auswurftyp angepasst werden kann, da sie nicht nur seitlich einbindbar ist.
  • Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
  • 1 eine elevierbare Waffenstation in einer hinteren Ansicht,
  • 2 den Munitionsfluss der in 1 gezeigten Waffenstation.
  • In 1 ist eine Waffenstation 1 mit einem angedeuteten Munitionsbehälter 2 für die Bevorratung der Munition (nicht näher dargestellt) für eine Waffe 4, beispielsweise ein laffetiertes Maschinengewehr, ausgestattet. Die Waffe 4 ist auf der Waffenstation 1 angeordnet bzw. in dieser gelagert und kann zur ballistischen Kompensation der Schussentfernung eleviert werden. Selbstverständlich ist die Waffe 4 auch in Azimut veränderbar. Bei einer Elevation ändert sich jedoch bekanntlich die relative Lage der Waffe 4 sowie der Munitionsein- und -austritt der Waffenstation 1.
  • Daher wird zusätzlich an der Waffenstation 1 eine Fangvorrichtung(-einrichtung) 5 über Befestigungen 6 an der Waffenstation 1 befestigt. Diese Fangvorrichtung 5 leitet die ausgeworfenen Teile in einen, bevorzugt separaten Auffangbehälter 3 ab. Die Befestigungen 6 sind bevorzugt Schnellverschlüsse.
  • Die Fangvorrichtung 5 besteht aus einem im Wesentlichen u-förmigen Rahmen 5.1 mit zwei Seitenteilen 5.2 und einem vorzugsweise halbrund ausgeführten Zwischenteil 5.3. Dieses Zwischenteil 5.3 bildet eine hintere Wandung der Fangvorrichtung. In einer bevorzugten Ausführung ist zwecks Gewichtseinsparung zwischen den beiden Außenseiten 5.2 des Rahmengestells 5.1 eine Art Bespannung für das Zwischenteil 5.3 vorgesehen, sodass die hintere Wandung aus einer Bespannung gebildet wird. Als Bespannungen können dabei festes Gewebe, Leder, Fasern etc. eingesetzt werden.
  • Die Fangvorrichtung 5 besteht aus einer Kunststoff- und/oder Metallkonstruktion vorzugsweise als Rahmengestell, wobei auch eine Bespannung mittels festem Gewebe, Leder, Fasern etc. auch der Seitenteile 5.2 vorstellbar ist. Eine vollständige Kunststoff- und/oder Metallkonstruktion der Teile 5,1 bis 5.3 ist aber auch denkbar.
  • Auf eine seitliche Bespannung/Kunststoff-/Metallkonstruktion kann aber verzichtet werden, wenn die halbrunde Ausformung des Zwischenteils 5.3 geringfügig (kleiner Radius) gewählt und dadurch ein seitliches Herausgleiten der aufzufangenden Teile durch die Seitenteile 5.2 nicht möglich ist.
  • Ein Auffangbehälter 3 ist vorzugsweise am hinteren Ende der Waffenstation 1 eingebunden und mit dieser verbunden, sodass der Auffangbehälter 3 auch beim Verdrehen der Waffenstation 1 in Azimut mitgeführt werden kann. Wenngleich konstruktiv aufwändiger, kann der Behälter auch so eingebunden sein, dass er die Waffenstation 1 all umfänglich umgibt und als feststehendes Teil mit einem Fahrzeugdach oder einem Objekt (nicht näher dargestellt), auf dem die Waffenstation 1 angebracht ist, ausgeführt ist.
  • 2 zeigt den Munitionsfluss der nicht näher dargestellten Munition durch den Pfeil 7. Die Waffe 4 zieht hierbei in bekannter Art und Weise die Munition, feuert das (nicht näher dargestellte) Projektil ab und befördert die Hülse/Verbinder 8 in Richtung 9 aus der Waffe 4 heraus. Die Fangvorrichtung 5 fängt diese auf und befördert diese, hier bevorzugt durch Ab- oder Heruntergleiten, in den Auffangbehälter 3.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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    • DE 102009031285 [0012]

Claims (7)

  1. Fangvorrichtung (5) für Hülsen und/oder Verbinder (8) an einer Waffenstation (1), gekennzeichnet durch einen im Wesentlichen u-förmigen Rahmen (5.1) mit zwei Seitenteilen (5.2) und einem vorzugsweise halbrund ausgeführten Zwischenteil (5.3) als hintere Wandung der Fangvorrichtung (5), durch die die Hülsen/Verbinder (8) in eine Auffangvorrichtung (3) geleitet werden.
  2. Fangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangvorrichtung (3) Teil der Fangvorrichtung (5) oder eine separate Vorrichtung darstellt.
  3. Fangvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie über Befestigungselemente (6), wie Schnellverschlüsse oder dergleichen, an der Waffenstation (1) befestigt werden kann, wobei auch die Auffangvorrichtung (3) über derartige Schnellverschlüsse (6) an der Waffenstation adaptierbar ist.
  4. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangvorrichtung am hinteren Ende, seitlich oder all umfänglich an der Waffenstation (1) eingebunden sein kann.
  5. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Kunststoff- und/oder Metallkonstruktion/Rahmen bestehen kann, wobei eine Bespannung mit festem Gewebe, Leder, Fasern etc. teilweise oder gänzlich möglich ist.
  6. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf den jeweiligen Waffentyp, Kalibertyp als auch Auswurftyp angepasst werden kann.
  7. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie an einem seitlichen Auswurf der Waffenstation (1) als auch einem hinteren Auswurf einer Waffenstation angebracht werden kann.
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