DE102022103329A1 - Waffenturm - Google Patents

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Krauss Maffei Wegmann GmbH and Co KG
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41HARMOUR; ARMOURED TURRETS; ARMOURED OR ARMED VEHICLES; MEANS OF ATTACK OR DEFENCE, e.g. CAMOUFLAGE, IN GENERAL
    • F41H7/00Armoured or armed vehicles
    • F41H7/02Land vehicles with enclosing armour, e.g. tanks
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41HARMOUR; ARMOURED TURRETS; ARMOURED OR ARMED VEHICLES; MEANS OF ATTACK OR DEFENCE, e.g. CAMOUFLAGE, IN GENERAL
    • F41H5/00Armour; Armour plates
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  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Turm (10), insbesondere einen Waffenturm für ein militärisches Fahrzeug, mit einer Grundeinheit (1), an der eine Waffe (5), insbesondere eine großkalibrige Rohrwaffe, angeordnet ist, wobei die Grundeinheit (1) wahlweise mit einem oder mehreren zusätzlichen Schutzmodulen (2) und/oder mit einem oder mehreren zusätzlichen Funktionsmodulen (3) zur Bildung verschiedener Turmvarianten (10.1, 10.2, 10.3) verbindbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Turm, insbesondere einen Waffenturm für ein militärisches Fahrzeug, mit einer Grundeinheit, an der eine Waffe, insbesondere eine großkalibrigen Rohrwaffe, angeordnet ist. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Modulbaukasten sowie ein Fahrzeug mit einem Turm.
  • Entsprechende Türme sind in der Regel auf einem mobilen Unterbau, beispielsweise einer rad-, zumeist aber einer kettengetriebenen Fahrzeugwanne bzw. einem rad- oder einem kettengetriebenen Trägerfahrzeug, um eine Azimutrichtachse drehbar gelagert angeordnet. Die Türme tragen zumeist die Hauptbewaffnung des Fahrzeugs, wobei es sich vorwiegend um eine großkalibrige Rohrwaffe handelt.
  • Die Waffe entsprechender Türme ist in der Regel an einer Grundeinheit angeordnet und zusammen mit der Grundeinheit um die vertikale Azimutrichtachse drehbar gelagert. Um die Waffe zudem auch in Elevation zu richten, ist diese gegenüber der Grundeinheit um eine sich in horizontaler Richtung erstreckende Elevationsrichtachse schwenkbar gelagert.
  • Entsprechende Türme werden bereits seit geraumer Zeit verwendet und haben sich durchaus bewährt. Allerdings sind die Türme zumeist wenig flexibel und erlauben keine oder nur sehr geringfügige Anpassungen an die äußeren Umstände. Beispielsweise existieren Türme mit Grundeinheiten, die sehr schwer gepanzert sind, was auf der einen Seite zwar einen guten Schutz gegen Beschuss bietet, auf der anderen Seite jedoch zu einem sehr hohen Gewicht und mitunter auch zu Problemen bei der Luftverladbarkeit führt. Nur leicht gepanzerte Grundeinheiten führen indes zu einer verbesserten Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs, bieten jedoch nicht immer einen ausreichenden Schutz. Analoges gilt auch für die Funktionalität des Turms. Beispielsweise existieren sowohl bemannte als auch ferngesteuerte Türme, die jeweils verschiedene Vor- und Nachteile aufweisen.
  • Für einen Einsatz ist es insofern erforderlich, anhand der gegebenen Anforderungen, passende Fahrzeuge bzw. passende Türme auszuwählen. Dies ist jedoch u. a. aufgrund der mangelnden Flexibilität der Türme oft nur unzureichend möglich, weshalb insofern in der Regel Kompromisse eingegangen werden müssen, die mitunter sogar den Erfolg eines Einsatzes gefährden könnten.
  • Davon ausgehend stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Turm anzugeben, der sich durch eine verbesserte Anpassbarkeit auszeichnet.
  • Bei einem Turm der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Grundeinheit wahlweise mit einem oder mehreren Schutzmodulen und/oder mit einem oder mehreren Funktionsmodulen zur Bildung verschiedener Turmvarianten verbindbar ist. Durch die Möglichkeit, die Grundeinheit mit verschiedenen Schutzmodulen und/oder Funktionsmodulen zu verbinden, wird die Variabilität des Turms erhöht, so dass in Abhängigkeit der Anforderungen eines Einsatzes bestimmte Schutz- und/oder Funktionsmodule gezielt ausgewählt werden können.
  • Die Grundeinheit kann als invariable Basis und Tragstruktur für verschiedene Turmvarianten dienen. Vor einem Einsatz kann die Grundeinheit genau mit den Schutz- und/oder Funktionsmodulen ausgestattet werden, die für den Einsatz bestmöglich geeignet sind. Nach einem Einsatz können die Schutz- und/oder Funktionsmodule wieder demontiert und bspw. für einen Folgeeinsatz gegen andere Schutz- und/oder Funktionsmodule ausgetauscht werden. Die Erfindung ermöglicht somit eine bestmögliche Anpassung des Turms bzw. des den Turm tragenden Fahrzeugs an die gegebenen Anforderungen.
  • Zur Verbindung der Schutzmodule und/oder der Funktionsmodule hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Grundeinheit mehrere Schnittstellen aufweist, über die die entsprechenden Module mit der Grundeinheit verbindbar sind. Über die Schnittstellen kann eine einfache Anbindung der Schutz- und/oder Funktionsmodule erreicht werden und diese können insofern zügig gewechselt werden. Die Module können auf der der Grundeinheit zugewandten Seite entsprechende Schnittstellen aufweisen, die mit den Schnittstellen der Grundeinheit in Eingriff gebracht werden können, so dass die Module über die Schnittstellen dann mit der Grundeinheit verbunden sind. Bei den Schnittstellen kann es sich um Universalschnittstellen handeln, so dass auch in Zukunft noch weitere verschiedene Schutzmodule und/oder Funktionsmodule entwickelt und über dieselbe Schnittstelle bzw. dieselben Schnittstellen mit der Grundeinheit verbunden werden können. Die Module können, bspw. über Schraub-, aber auch über lösbare formschlüssige Verbindungen, mit der Grundeinheit oder mit anderen Modulen verbindbar sein.
  • Neben einer direkten Verbindung der entsprechenden Schutz- und/oder Funktionsmodule mit der Grundeinheit ist es auch möglich, dass zumindest ein Schutz- oder Funktionsmodul über ein anderes Schutz- und/oder Funktionsmodul mit der Grundeinheit verbindbar ist. Es ist insofern nicht zwangsläufig erforderlich, alle Module direkt an der Grundeinheit anzuordnen, sondern es kann auch eine sukzessive Anordnung der Module aneinander vorgesehen sein. Die Module können insofern auch indirekt, also bspw. über andere Module, an der Grundeinheit angeordnet bzw. mit dieser verbindbar sein. Diese Ausgestaltung ermöglicht im Gegensatz zu einer ausschließlich direkten Verbindung mit der Grundeinheit eine noch größere Variabilität. Auch lässt sich das Schutzniveau durch die Anordnung von mehreren Schutzmodulen hintereinander sehr variabel einstellen. Es kann dann zur Erhöhung des Schutzes bspw. nicht erforderlich sein, ein Schutzmodul gegen ein stärker gepanzertes Schutzmodul auszutauschen, sondern es können auch mehrere leichter gepanzerte Schutzmodule hintereinander ein entsprechend höheres Schutzniveau bereitstellen.
  • Im Hinblick auf die Schutzmodule hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn in Abhängigkeit der zu erwartenden Bedrohung unterschiedliche Schutzmodule mit der Grundeinheit verbindbar sind. Die Schutzmodule können insofern eine Anpassung an die Bedrohungslage ermöglichen. Wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Beschuss beispielsweise sehr gering ist oder nur Beschuss aus kleinkalibrigen Waffen zu befürchten steht, können beispielsweise Schutzmodule verwendet werden, die ein geringeres Schutzniveau aufweisen. Diese Schutzmodule zeichnen sich in der Regel durch ein geringeres Gewicht aus, was dann zu einer besseren Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs führt und sich auch im Hinblick auf die Verlademaße des Fahrzeugs positiv auswirken kann. Steht hingegen ein Beschuss mit großkalibrigen Geschossen oder ggf. auch mit panzerbrechender Munition zu befürchten, können entsprechend Schutzmodule mit einer stärkeren Panzerung verwendet bzw. mit der Grundeinheit verbunden werden. Es können insofern anhand der zu erwartenden Bedrohungen bestimmte Schutzmodule aus einer Gruppe an Schutzmodulen ausgewählt werden. Die Schutzmodule können sich im Hinblick auf die Dicke der Panzerung, der geometrischen Abmessungen und auch der Schutzprinzipien unterscheiden. Weiterhin können manche Schutzmodule einen reinen passiven Schutz bieten, wohingegen andere Schutzmodule auch automatisch oder manuell auslösbare aktive Schutzelemente umfassen können. Weiterhin können auch hohle bzw. befüllbare Schutzelemente oder elastisch verformbare Schutzelemente vorgesehen sein. Die Schutzelemente können aus Stahl, insbesondere aus Panzerstahl, aus anderen Metallen- bzw. Metalllegierungen, aus Keramiken oder Verbundelementen aus Keramik und Metall bestehen. Weiterhin können auch Schutzmodule vorgesehen sein, die besondere tarnende Eigenschaften haben. Beispielsweise können Schutzmodule mit verschiedenen Tarnmustern, aber auch solche mit unterschiedlichen bzw. möglichst geringen IR-Signaturen vorhanden sein. Dahingehend ist es möglich, dass Schutzmodule vorhanden und wahlweise verwendbar sind, die über passive oder aktive Kühlelemente verfügen. Durch eine Kühlung kann sich die IR-Signatur und damit die Aufklärbarkeit des Fahrzeugs verringern lassen.
  • Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest ein Schutzmodul als Frontschutzmodul ausgestaltet und mit einem vorderen Bereich der Grundeinheit verbindbar ist. Gerade der vordere Bereich der Grundeinheit erfordert oftmals einen sehr hohen Schutz, da dieser Bereich in der Regel den gegnerischen Streitkräften zugewandt ist. Das Frontschutzmodul kann insofern sehr stark gepanzert sein und beispielsweise auch Schutz gegen panzerbrechende KE-Geschosse bieten. Sofern sich die Bedrohungslage jedoch ändert, ist es entsprechend möglich, das Frontschutzmodul auf einfache Weise zu demontieren und dieses beispielsweise einzulagern, bis wieder ein entsprechendes Schutzniveau erforderlich ist. Das Grundmodul kann insofern auch ohne ein Frontschutzmodul oder auch nur zusammen mit einem Frontschutzmodul mit einer geringen Schutzwirkung eingesetzt werden.
  • Weiterhin hat es sich im Hinblick auf einen Frontschutz als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Grundeinheit mit zwei Frontschutzmodulen verbindbar ist, die jeweils seitlich der Waffe anordbar sind. Ein Frontschutzmodul kann insofern links der Waffe und das andere Frontschutzmodul kann rechts der Waffe angeordnet sein, so dass der gesamte Frontbereich der Grundeinheit möglichst vollflächig geschützt ist. Die Waffe kann sich mittig durch die beiden Frontschutzmodule hindurcherstrecken, so dass eine Feindbekämpfung weiterhin möglich ist.
  • Um einen ausreichenden Seitenschutz der Grundeinheit zu gewährleisten, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest ein Schutzmodul als Seitenschutzmodul ausgestaltet und mit einem seitlichen Bereich der Grundeinheit verbindbar ist. Das Seitenschutzmodul kann sich über die gesamte Länge der Grundeinheit erstrecken und somit einen zuverlässigen Seitenschutz ermöglichen. In Abhängigkeit der Bedrohungslage können unterschiedliche Seitenschutzmodule verwendet werden. Es können beispielsweise ein oder mehrere Seitenschutzmodule ausgewählt werden, die eine sehr hohe Schutzwirkung aufweisen oder auch ein oder mehrere Schutzmodule, die eine geringere Schutzwirkung aufweisen. Vorteilhaft sind beide Seiten der Grundeinheit mit einem Seitenschutzmodul ausgestattet, um insofern einen möglichst gleichmäßigen Schutz zu gewährleisten.
  • Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn sich das Seitenschutzmodul und das Frontschutzmodul überlappen. In dem überlappenden Bereich können beide Schutzmodule eine Schutzwirkung erwirken, so dass dieser Bereich besonders gut geschützt ist. Da gerade der vordere Bereich der Grundeinheit in der Regel eines guten Schutzes bedarf, kann vorgesehen sein, dass das Seitenschutzmodul und das Fronschutzmodul sich im vorderen Bereich überlappen. Das Seitenschutzmodul kann dafür abgewinkelt und sich beispielsweise auch in den vorderen Bereich der Grundeinheit, bspw. bis in den Bereich der Waffe, erstrecken. Das Seitenschutzmodul kann an die Geometrie der Grundeinheit und zudem auch an die Geometrie des Frontschutzmoduls angepasst sein. Insgesamt können somit zwei Seitenschutzmodule und zwei Frontschutzmodule vorgesehen sein, wobei sich das Seitenschutzmodul und das Frontschutzmodul der jeweiligen Seiten entsprechend überlappen können. Die Frontschutzmodule können an den Seitenschutzmodulen befestigt sein, so dass diese als zusätzliche Vorsatzschutzmodule zum Schutz des vorderen Bereichs der Grundeinheit fungieren. Ein weiterer Vorteil der mit der Überlappung einhergeht, besteht darin, dass keine Stoßkanten existieren, an denen die Schutzmodule auf Stoß aneinander angrenzen. Denn im Bereich solcher Stoßkanten bieten Panzerungen in der Regel einen deutlich geringeren Schutz und sind, wenn bspw. ein Geschoss senkrecht auf eine Stoßkante auftrifft, mitunter sogar durchschießbar.
  • Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest ein Funktionsmodul als Autolademodul zum automatischen Laden der Waffe ausgestaltet ist. Ein solches Autolademodul ermöglicht ein automatisches und schnelles Nachladen der Waffe und ermöglicht somit eine hohe Kadenz. Insbesondere bei einem unbemannten Turm hat sich ein entsprechendes Autolademodul als vorteilhaft herausgestellt, da insofern der Turm ferngesteuert werden kann und der Munitionsfluss komplett automatisch abläuft. Die Munitionskörper und ggf. auch etwaige Treibladungen können sowohl im Turm selbst als auch im Fahrzeug bevorratet werden und über das Autolademodul automatisch der Waffe zugeführt werden. Das Autolademodul kann auf der der Waffe gegenüberliegenden Seite der Grundeinheit angeordnet sein.
  • Im Hinblick auf die Funktionsmodule hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest ein Funktionsmodul als Munitionsbunkermodul ausgestaltet ist. Das Munitionsbunkermodul kann die Aufnahme von zahlreichen Munitionskörpern und ggf. auch von Treibladungen im Turm ermöglichen. Das Munitionsbunkermodul kann insofern gegenüber einem Autolademodul zusätzlichen Stauraum bieten und die Anzahl im Turm bevorratbarer Munitionskörper und/oder Treibladungen erhöhen. Das Munitionsbunkermodul kann als Alternative zum Autolademodul eingesetzt werden, so dass bei dieser Turmvariante die Waffe manuell beladen werden kann. In diesem Fall können dann auch Personen im Turm, bspw. in einem Turmkorb, untergebracht sein, die die eigentliche Ladetätigkeit von Hand bewerkstelligen. Bei der Verwendung eines Munitionsbunkermoduls kann der Turm somit im Gegensatz zu einem Autolademodul nicht ferngesteuert sein. Auch das Munitionsbunkermodul kann auf der der Waffe gegenüberliegenden Seite der Grundeinheit angeordnet sein. Je nach Anforderung kann insofern vor einem Kampfeinsatz ausgewählt werden, ob die Grundeinheit mit einem Autolademodul oder alternativ mit einem Munitionsbunkermodul verbunden wird. Um einen einfachen Austausch des Munitionsbunkermoduls und des Autolademoduls zu gewährleisten, können die beiden Module in etwa dieselbe Größe aufweisen, so dass eine Anpassung weiterer Komponenten nicht erforderlich ist.
  • Weiterhin hat es sich im Hinblick auf das Funktionsmodul als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest ein Funktionsmodul als Elektronikmodul ausgestaltet ist. Das Elektronikmodul kann Steuerungskomponenten, beispielsweise für das Autolademodul und/oder das Munitionsbunkermodul, umfassen. Weiterhin kann das Elektronikmodul auch zur Energieversorgung von Turmkomponenten oder zur Steuerung gerade bei der ferngesteuerten Turmvariante dienen. Das Elektronikmodul kann an dem Autolademodul bzw. dem Munitionsbunkermodul auf der der Grundeinheit gegenüberliegenden Seite angeordnet sein. Das Autolademodul oder das Munitionsbunkermodul können dann insofern zwischen dem Elektronikmodul und der Grundeinheit angeordnet sein.
  • Um einen zuverlässigen Schutz auch der verschiedenen Funktionsmodule zu gewährleisten, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Schutzmodule, insbesondere die Seitenschutzmodule, derart ausgestaltet sind, dass diese die Funktionsmodule zumindest teilweise überdecken. Die Schutzmodule können insofern an dem oder den verwendeten Funktionsmodulen anliegen und insofern auch einen Schutz der Funktionsmodule gewährleisten. Es können insofern im Hinblick auf die Geometrie verschiedene Schutzmodule vorgesehen sein, bspw. ein längeres Schutzmodul zum zusätzlichen Schutz von einem oder auch mehreren Funktionsmodulen oder ein kürzeres Schutzmodul nur zum Schutz der Grundeinheit.
  • Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Turm mindestens eine Funktionseinheit, die mit der Grundeinheit, einem Schutzmodul oder einem Funktionsmodul verbindbar ist, aufweist. Diese Funktionseinheiten können weitere zusätzliche Funktionen bereitstellen. Sie können jedoch im Gegensatz zu den Funktionsmodulen keine Strukturelemente des Turms darstellen, sondern vielmehr als zusätzliche Anbaueinheiten ausgestaltet sein. Die Funktionseinheiten können daher auch deutlich kleiner als die Funktionsmodule sein. Die Funktionseinheiten können nachträglich wahlweise mit der Grundeinheit oder dem bzw. den Modulen verbunden werden, wofür entsprechende Schnittstellen vorgesehen sein können. Auch die Funktionseinheiten können nach Art eines Modulbaukastens ausgewählt und entsprechend eingesetzt werden, je nachdem welche bzw. wie viele zusätzliche Funktionseinheiten benötigt werden. Der Modulbaukasten kann insofern mehrere verschiedene Funktionseinheiten umfassen und aus diesen können in Abhängigkeit der Anforderungen eine oder auch mehrere Funktionseinheiten ausgewählt werden.
  • Im Hinblick auf die Funktionseinheiten hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zumindest eine Funktionseinheit als Sensor, als aktives Schutzsystem oder als Flugkörper, insbesondere als Lenkflugkörper, ausgestaltet ist. Über einen Sensor kann die Umgebung aufgeklärt werden. Beispielsweise kann der Sensor dafür als Sichtgerät, als Kamera, als UV- oder IR-Kamera oder auch akustischer Sensor, als Radar oder als Lidar ausgestaltet sein. Die entsprechende Funktionseinheit kann im vorderen Bereich des Turms, also bspw. an einem Frontschutzmodul angeordnet sein, um insofern möglichst in Richtung potentieller Feinde gerichtet zu sein.
  • Das aktive Schutzsystem kann dafür eingerichtet sein, anfliegende Flugkörper abzufangen oder diese zu täuschen, so dass diese den Turm bzw. das Fahrzeug nicht erreichen. Das aktive Schutzsystem kann dafür beispielsweise Abfangflugkörper, Täuschkörper oder auch Rauchgranaten umfassen, sofern das Fahrzeug vor Beschuss, aber auch vor gegnerischer Aufklärung zu schützen. Das aktive Schutzsystem kann insofern ebenfalls Sensoren zur Erkennung anfliegender Flugkörper selbst aufweisen oder aber mit einer als entsprechender Sensor ausgestalteten weiteren Funktionseinheit gekoppelt sein. Das aktive Schutzsystem kann im Bereich eines Seitenschutzmoduls angeordnet sein.
  • Bei den Flugkörpern kann es sich um ein aktives Angriffssystem handeln, mit welchem beispielsweise gegnerische Fahrzeuge gezielt angegriffen werden können. Die Flugkörper können als Lenkflugkörper ausgestaltet sein und aus dem Fahrzeug bzw. dem Turm gesteuert werden. Entsprechende Komponenten zur Steuerung und Lenkung der Flugkörper können im Elektronikmodul integriert sein. Weiterhin können die Flugkörper aber auch selbstlenkend, bspw. durch eine Wärmesuchelektronik, ausgestaltet sein.
  • Durch die Ausgestaltung als Kommunikationsmittel könnten Sprach- bzw. Informationskanäle zu anderen Fahrzeugen aufgebaut werden, so dass drahtlos Signale übertragen werden können. Insofern können bspw. zwei Fahrzeuge miteinander kommunizieren oder auch ein größerer Fahrzeugverbund untereinander.
  • In Abhängigkeit der zu erwartenden Anforderungen können vor einem Einsatz verschiedene Funktionseinheiten ausgewählt und an passenden Stellen mit dem Turm bzw. mit der Grundeinheit und/oder den Modulen verbunden werden. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, Sensoren zur Aufklärung eher im vorderen Bereich des Frontschutzmoduls oder der Grundeinheit anzuordnen, wohingegen beispielsweise Schutzsysteme oder auch Flugkörper eher im seitlichen Bereich der Grundeinheit bzw. an den Seitenschutzmodulen angeordnet werden können. Eine Kommunikationseinheit kann um einen guten Empfang zu gewährleisten, oben auf der Grundeinheit angeordnet werden.
  • Im Hinblick auf die Grundeinheit hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese eine modulare Dachplatte umfasst, die die Grundeinheit nach oben hin abschließt. Die Dachplatte kann mindestens eine durch eine Luke verschließbare Lukenöffnung aufweisen, durch die Personen das Innere des Turms erreichen können. Insbesondere wenn es sich um einen bemannten Turm handelt, kann die Dachluke als Ein- bzw. Ausstiegsluke fungieren. Weiterhin kann die mit einer Luke ausgestattete Dachplatte auch gegen eine geschlossene Dachplatte ausgetauscht werden. Eine geschlossene Dachplatte bietet sich insbesondere für einen unbemannten Turm an, da die geschlossene Dachplatte viel Platz für die Montage weiterer Elemente, wie bspw. für weitere Funktionseinheiten und/oder auch für eine insbesondere fernbedienbare Waffenstation, oben auf dem Turm ermöglicht. Zudem können aber auch auf der mit einer Luke versehenden Dachplatte zusätzliche modulare Elemente angeordnet werden. Die Dachplatte kann Schnittstellen aufweisen, die eine einfache Montage zusätzlicher Elemente ermöglicht.
  • Im Hinblick auf die Grundeinheit hat es sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese eine Grundpanzerung aufweist. Es ist insofern nicht zwingend erforderlich, Schutzmodule vorzusehen, sondern durch eine gewisse Grundpanzerung kann der Turm auch ohne zusätzliche Schutzmodule eingesetzt werden. Entsprechendes gilt auch für die Funktionsmodule, so dass der Turm mit zusätzlichen Funktionsmodulen, jedoch ohne zusätzliche Schutzmodule betrieben werden kann. Es ist weiterhin möglich, dass die Grundeinheit ohne zusätzliche Funktionsmodule eingesetzt und verwendet wird. Die Funktionsmodule dienen insofern nur zur Erweiterung der Grundeinheit.
  • Im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe wird zur Lös u n g ferner ein Modulbaukasten zum Aufbau eines Turms, insbesondere eines Waffenturms eines militärischen Fahrzeugs, vorgeschlagen, wobei der Modulbaukasten eine Grundeinheit, an der eine Waffe, insbesondere eine großkalibrige Rohrwaffe, angeordnet ist und mehrere Schutzmodule und/oder mehrere Funktionsmodule aufweist, von denen wahlweise eines oder mehrere mit der Grundeinheit verbindbar sind.
  • Zur Anpassung der Grundeinheit an die vorliegenden Anforderungen bzw. zur Bereitstellung einer entsprechenden Turmvariante können vor einem Einsatz eine oder mehrere Schutz- und/oder Funktionsmodule ausgewählt und diese dann mit der Grundeinheit verbunden werden. Das Baukastensystem ermöglicht somit einen Aufbau eines Turms, der bestmöglich an die gegebenen Anforderungen eines Einsatzes angepasst ist. Nach einem Einsatz können die Schutz- und/oder Funktionsmodule wieder demontiert und die Grundeinheit dann für den nächsten Einsatz bspw. mit unterschiedlichen Schutz- und/oder Funktionsmodulen ausgestattet werden. Es lässt sich somit ein Turm aufbauen, der in der vorgestehen beschriebenen Weise ausgestaltet ist. Die vorstehend im Hinblick auf den Turm beschriebenen Komponenten können insofern auch Bestandteil des Modulbaukastens sein.
  • Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens ein Schutzmodul und/oder ein Funktionsmodul nicht mit der Grundeinheit verbunden ist. Es kann insofern eine größere Anzahl an Schutzmodulen und Funktionsmodulen vorgesehen sein und aus diesem Pool können dann gezielt diejenigen Module ausgewählt werden, die für einen Einsatz erforderlich sind bzw. die sich für die vorliegenden Einsatzanforderungen bestmöglich eignen. Module, die sich für den Einsatz bspw. weniger gut eignen, können dann nicht verwendet werden, sondern bspw. in einem Depot verbleiben. Die Anzahl der mit der Grundeinheit verbundenen Schutzmodule und/oder Funktionsmodule kann insofern kleiner sein als die Gesamtanzahl vorhandener Schutzmodule und/oder Funktionsmodule. Für die Funktionseinheiten gilt Entsprechendes.
  • Weiterhin wird im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe ein Fahrzeug, insbesondere ein militärisches Landfahrzeug, mit einem Turm vorgeschlagen, wobei der Turm in der vorstehend beschriebenen Weise ausgestaltet ist. Durch den modularen Aufbau des Turms ergeben sich die vorstehend beschriebenen Vorteile. Der Turm kann aus dem vorstehend beschriebenen Modulbaukasten aufgebaut sein, so dass sich in Abhängigkeit der Anforderungen sehr zügig verschiedene Turmvarianten realisieren lassen. Bei dem Fahrzeug kann es sich beispielsweise um einen Kampfpanzer, um einen Schützenpanzer oder auch um eine Artillerie handeln.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Darin zeigen:
    • 1 einen modular aufgebauten Turm in einer explosionsartigen schematischen Draufsicht;
    • 2 eine Explosionsansicht und eine schematische Draufsicht einer ersten Turmvariante;
    • 3 eine Explosionsansicht und zwei schematische Draufsichten einer zweite Turmvariante mit zusätzlichen Funktionseinheiten;
    • 4 eine schematische Draufsicht einer dritten Turmvariante.
  • Die Darstellung der 1 zeigt einen modular aufgebauten Turm 10 eines militärischen Fahrzeugs in einer Explosionsansicht, der im Wesentlichen aus einer Grundeinheit 1 und optional mit der Grundeinheit 1 verbindbaren Modulen 2, 3 besteht, die nachfolgend noch näher beschrieben werden. Die Grundeinheit 1 bildet somit die eigentliche Turmbasis, über die der Turm 10 in Azimutrichtung drehbeweglich auf einem nicht dargestellten Fahrzeug angeordnet ist. Der Turm 10 weist eine großkalibrige Waffe 5 auf, die an der Grundeinheit 1 angeordnet ist und die insofern zusammen mit der Grundeinheit 1 in Azimut gerichtet werden kann. Weiterhin ist die Waffe 5 schwenkbar mit der Grundeinheit 1 verbunden, so dass die Waffe 5 in Elevation gegenüber der Grundeinheit 1 bewegt und somit in beiden Richtungen gerichtet werden kann.
  • So wie dies anhand der 1 zu erkennen ist, ist die Grundeinheit 1 mit verschiedenen Modulen 2, 3 verbindbar. Diese Module 2, 3 lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Um den Schutz des Turms 10 bzw. der Grundeinheit 1 zu verbessern, sind verschiedene Schutzmodule 2 vorgesehen, die wahlweise mit der Grundeinheit 1 verbindbar sind. Wenngleich diese in der 1 nicht zu erkennen sind, können ganz verschiedene Schutzmodule 2, die bspw. unterschiedliche Schutzniveaus und auch unterschiedliche Geometrien aufweisen, vorhanden sein und in Abhängigkeit der zu erwartenden Bedrohungslage können dann passende Schutzmodule 2 ausgewählt und mit der Grundeinheit 1 verbunden werden. Beispielsweise können für einen Kampfeinsatz, in dem ein Beschuss mit großkalibrigen Geschossen zu befürchten steht, schwere Schutzmodule 2 mit einer starken Panzerung verwendet werden, wohingegen dann bspw. bei Marschfahrten auf leichtere und weniger stark schützende Schutzmodule 2 zurückgegriffen werden kann. Um die Schutzmodule 2 mit der Grundeinheit 1 zu verbinden, können insbesondere standardisierte Schnittstellen vorgesehen sein, so dass ein einfacher Austausch verschiedener Schutzmodule 2 ermöglicht wird.
  • So wie dies weiterhin zu erkennen ist, ist die Grundeinheit 1 gemäß der Darstellung der 1 mit zwei verschiedenen Schutzmodultypen ausgestattet, nämlich jeweils zwei Frontschutzmodulen 2.1 und zwei Seitenschutzmodulen 2.2. Die Frontschutzmodule 2.1 sind mit dem vorderen Bereich der Grundeinheit 1 verbunden und erstrecken sich links und rechts der Waffe 5. Die Frontschutzmodule 2.1 sind im Vergleich zu den Seitenschutzmodulen 2.2 deutlich dicker und gewährleisten daher auch ein höheren Schutzniveau, was mit der erhöhten Gefahr eines Treffers von vorne bspw. durch KE-Geschosse einhergeht.
  • Die Seitenschutzmodule 2.2 sind seitlich der Grundeinheit 1 angeordnet und sorgen insofern für einen seitlichen Schutz. Die Seitenschutzmodule 2.2 erstrecken sich ebenfalls auch in den vorderen Bereich der Grundeinheit bis in den Bereich der Waffe 5, so wie dies in den Darstellungen der 2 noch deutlicher ersichtlich ist. Im vorderen Bereich der Grundeinheit 1 kommt es somit zu einer Überlappung der Frontschutzmodule 2.1 und der Seitenschutzmodule 2.2, die insofern das Schutzniveau des Turms 10 bzw. der Grundeinheit 1 gerade in dem kritischen vorderen Bereich noch weiter erhöhen. Weiterhin wird durch die Überlappung auch sichergestellt, dass es keine durchschießbaren Schnittstellen zwischen den Schutzmodulen 2 gibt, so wie dies bspw. der Fall wäre, wenn die Schutzmodule 2 auf Stoß angeordnet wären.
  • Aufgrund der Überlappung der beiden Schutzmodule 2.1, 2.2 kann das Frontschutzmodul 2.1 zwar nicht unmittelbar mit der Grundeinheit 1 verbunden werden, es kann jedoch über das Seitenschutzmodul 2.2 mit der Grundeinheit 1 verbunden, wodurch ein zuverlässiger Halt ebenfalls sichergestellt ist.
  • Neben den Schutzmodulen 2 kann die Grundeinheit 1 wahlweise zudem auch noch mit einer oder mehreren Funktionsmodulen 3 ausgestattet werden, die zu einer funktionalen Erweiterung der Grundeinheit 1 beitragen können. In der 1 sind bspw. drei verschiedene Funktionsmodule 3 dargestellt, nämlich ein Autolademodul 3.1, ein Munitionsbunkermodul 3.2 sowie ein Elektronikmodul 3.3. Daneben können auch noch weitere Funktionsmodule 3 vorgehen sein, die im Bedarfsfall ausgewählt und mit der Grundeinheit 1 verbunden werden können.
  • Mit dem Autolademodul 3.1 können der Waffe 5 automatisch Munitionskörper und/oder Treibladungen zugeführt werden. Es ist mit Hilfe dieses Moduls 3.2 somit möglich, den kompletten Munitions-/Treibladungsfluss von einem entsprechenden Magazin bis in das Waffenrohr der Waffe 5 zu automatisieren. Durch das Autolademodule 3.1 ist daher ein menschliches Eingreifen in den Ladeprozess nicht mehr erforderlich und der gesamte Turm 10 kann insofern auch ferngesteuert betrieben werden.
  • Als Alternative zu dem Autolademodul 3.1 kann ein Munitionsbunkermodul 3.2 vorgesehen sein. Bei der Verwendung eines solchen Moduls 3.2 ist es zwar erforderlich, die Munitionskörper und/oder Treibladungen per Hand zu entnehmen, dafür kann jedoch das Munitionsbunkermodul 3.2 eine vergleichsweise große Menge an Munitionskörpern und/oder Treibladungen aufnehmen und diese können entsprechend im Turm selbst aufgenommen sein und nicht in der Fahrzeugwanne, was den Munitionsfluss vereinfacht. Beide Module, also sowohl das Autolademodul 3.1 als auch das Munitionsbunkermodul 3.2 können rückseitig mit der Grundeinheit 1 verbunden werden und insofern auf der der Waffe 5 gegenüberliegenden Seite der Grundeinheit 1 angeordnet sein. Die Munitionskörper bzw. die Treibladungen können insofern von hinten kommend in das Waffenrohr eingebracht werden.
  • Hinter dem Autolademodul 3.1 oder dem Munitionsbunkermodul 3.2 ist ein Elektronikmodul 3.3 angeordnet, welches sowohl zur Stromversorgung als auch zur Steuerung der Turmkomponenten eingesetzt werden kann. Bei der Verwendung des Autolademoduls 3.1 kann über das Elektronikmodul 3.3 auch die Zuführung der Munitionskörper und/oder der Treibladungen gesteuert und überwacht werden.
  • Weiterhin ist in der 1 zu erkennen, dass die Grundeinheit 1 im hinteren Dachbereich eine Dachplatte 1.1 aufweist, die die Grundeinheit 1 nach oben hin abschließt. Diese Dachplatte 1.1 ist ebenfalls modular ausgestaltet, so dass die Dachplatte 1.1 gegen andere Dachplatten 1.1 ausgetauscht werden kann. Weiterhin können auf der Dachplatte 1.1 wahlweise verschiedene Funktionsmodule 3 angeordnet werden und die Dachplatte 1.1 kann zudem eine oder auch mehrere Ein-/Ausstiegsluken aufweisen.
  • In den Darstellungen der 2 bis 4 sind nun verschiedene Turmvarianten 10.1, 10.2, 10.3 gezeigt, die aus den im Hinblick auf die 1 beschriebenen Komponenten nach Art eines Modulbaukastens zusammengesetzt sind. In der 2 ist zunächst eine erste Turmvariante 10.1 gezeigt, bei der die Grundeinheit 1 mit einem Autolademodul 3.1 verbunden ist. Das Munitionsbunkermodul 3.2 kommt bei dieser ersten Turmvariante 10.1 nicht zum Einsatz. In der 3 ist eine zweite Turmvariante 10.2 gezeigt, bei der die Grundeinheit 1 mit einem Munitionsbunkermodul 3.2 verbunden ist, jedoch kein Autolademodul 3.1 eingesetzt wird. Bei der ersten und der zweiten Turmvariante 10.1, 10.2 kommen neben zwei Seitenschutzmodulen 2.2 auch jeweils zwei Frontschutzmodule 2.1 zum Einsatz die rechts und links neben der Waffe 5 angeordnet sind. Die verwendeten Schutzmodule 2 stimmen insofern bei der ersten Turmvariante 10.1 und der zweiten Turmvariante 10.2 überein, könnten jedoch in Abhängigkeit der zu erwartenden Bedrohungslage auch gegen andere Schutzmodule ausgetauscht werden. Sofern keine Bedrohungen zu befürchten stehen, könnte auch gänzlich auf die Schutzmodule 2 verzichtet werden.
  • In der 4 ist eine dritte Turmvariante 10.3 dargestellt, bei der ein Autolademodul 3.1 und zwei Seitenschutzmodule 2.2 zum Einsatz kommen. Bei dieser Turmvariante 10.3 ist das Grundmodul 1 nicht mit zusätzlichen Frontschutzmodulen 2.1 ausgestattet, was auf der einen Seite zwar zu einem geringeren Schutzniveau gerade bei frontalem Beschuss führt, auf der anderen Seite aber auch das Turmgewicht verringert. Zudem sind die Seitenschutzmodule 2.2 abgewinkelt und reichen bis an die Waffe 5 heran, so dass auch diese einen gewissen Frontschutz für das Grundmodul 1 bieten.
  • Alle Turmvarianten 10.1, 10.2, 10.3 lassen sich zudem auch noch mit weiteren Funktionseinheiten 4 ergänzen, wie dies im unteren Teil der 3 anhand der zweiten Turmvariante 10.2 exemplarisch verdeutlicht ist. Bei den Funktionseinheiten 4 kann es sich bspw. um Sensoren 4.1, aktive Schutzsysteme 4.2, Flugkörper 4.3 oder andere Schutz-, Angriffs-, oder Aufklärungs-, bzw. Tarneinheiten handeln. So wie dies in der 3 ersichtlich ist, sind die beiden Frontschutzmodule 2.1 mit zusätzlichen Sensoren 4.1 und die beiden Seitenschutzmodule 2.2 jeweils mit einem aktiven Schutzsystem 4.1 und Flugkörpern 4.3 ausgestattet.
  • Auch die dritte Turmvariante 10.3, die in der 4 gezeigt ist, weist zusätzliche Funktionseinheiten 4 in Form von einem mit den Seitenschutzmodulen 2.2 verbundenen aktiven Schutzsystem 4.2 und Flugkörpern 4.3 auf.
  • Natürlich können alle möglichen Turmvarianten 10.1, 10.2, 10.3 entsprechend mit einer oder auch mehreren zusätzlichen Funktionseinheiten 4 ausgestattet werden, da diese im Grunde unabhängig von den verwendeten Schutzmodulen 2 und/oder Funktionsmodulen 3 mit dem Turm 10 bzw. mit der Grundeinheit 1 entweder direkt oder indirekt über andere Komponenten verbindbar sind. Auch eine zusätzliche oder alternative Anordnung der Funktionseinheiten 4 auf bzw. an der modularen Dachplatte 1.1 ist bei allen Turmvarianten 10.1, 10.2, 10.3 möglich.
  • Durch den modularen Turmaufbau bzw. den mehrere Schutzmodule 2 und/oder Funktionsmodule 3 und/oder Funktionseinheiten 4 umfassenden Modulbaukasten können die für einen Einsatz passenden Komponenten ausgewählt und dann entweder direkt oder indirekt mit der Grundeinheit 1 verbunden werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Grundeinheit
    1.1
    Dachplatte
    2
    Schutzmodul
    2.1
    Frontschutzmodul
    2.2
    Seitenschutzmodul
    3
    Funktionsmodul
    3.1
    Autolademodul
    3.2
    Munitionsbunkermodul
    3.3
    Elektronikmodul
    4
    Funktionseinheit
    4.1
    Sensor
    4.2
    aktives Schutzsystem
    4.3
    Flugkörper
    5
    Waffe
    10
    Turm
    10.1
    erste Turmvariante
    10.2
    zweite Turmvariante
    10.3
    dritte Turmvariante

Claims (15)

  1. Turm, insbesondere Waffenturm für ein militärisches Fahrzeug, mit einer Grundeinheit (1), an der eine Waffe (5), insbesondere eine großkalibrige Rohrwaffe, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundeinheit (1) wahlweise mit einem oder mehreren Schutzmodulen (2) und/oder mit einem oder mehreren Funktionsmodulen (3) zur Bildung verschiedener Turmvarianten (10.1, 10.2, 10.3) verbindbar ist.
  2. Turm nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundeinheit (1) mehrere Schnittstellen aufweist, über die die Schutzmodule (2) und/oder Funktionsmodule (3) lösbar mit der Grundeinheit (1) verbindbar sind.
  3. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schutzmodul (2) oder Funktionsmodul (3) über ein anderes Schutzmodul (2) und/oder Funktionsmodul (3) mit der Grundeinheit (1) verbindbar ist.
  4. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der zu erwartenden Bedrohung unterschiedliche Schutzmodule (2) mit der Grundeinheit (1) verbindbar sind.
  5. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schutzmodul (2) als Frontschutzmodul (2.1) ausgestaltet und mit einem vorderen Bereich der Grundeinheit (1) verbindbar ist.
  6. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schutzmodul (2) als Seitenschutzmodul (2.2) ausgestaltet und mit einem seitlichen Bereich der Grundeinheit (1) verbindbar ist.
  7. Turm nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Seitenschutzmodul (2.2) und das Frontschutzmodul (2.1) überlappen.
  8. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Funktionsmodul (3) als Autolademodul (3.1) zum automatischen Laden der Waffe (5) ausgestaltet ist.
  9. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Funktionsmodul (3) als Munitionsbunkermodul (3.2) ausgestaltet ist.
  10. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Funktionsmodul (3) als Elektronikmodul (3.3) ausgestaltet ist.
  11. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmodule (2), insbesondere die Seitenschutzmodule (2.2), derart ausgestaltet sind, dass diese die Funktionsmodule (3) zumindest teilweise überdecken.
  12. Turm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine Funktionseinheit (4), die mit der Grundeinheit (1), einem Schutzmodul (2) oder einem Funktionsmodul (3) verbindbar ist, wobei die Funktionseinheit (4) als Sensor (4.1), als aktives Schutzsystem (4.2) oder als Flugkörper (4.3), insbesondere als Lenkflugkörper, oder als Kommunikationsmittel ausgestaltet ist.
  13. Modulbaukasten zum Aufbau eines Turms (10), insbesondere eines Waffenturms eines militärischen Fahrzeugs, mit einer Grundeinheit (1), an der eine Waffe (5), insbesondere eine großkalibrige Rohrwaffe, angeordnet ist, mit mehreren Schutzmodulen (2) und/oder mit mehreren Funktionsmodulen (3), von denen wahlweise eines oder mehrere mit der Grundeinheit (1) verbindbar sind.
  14. Modulbaukasten nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schutzmodul (2) und/oder Funktionsmodul (3) nicht mit der Grundeinheit (1) verbunden ist.
  15. Fahrzeug, insbesondere militärisches Landfahrzeug, mit einem Turm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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