DE2019144C1 - Panzerfahrzeug mit niedriger Silhouette - Google Patents

Panzerfahrzeug mit niedriger Silhouette

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Hans Dipl.-Ing. Biersack
Dipl.-Phys. Schmitz Wolfram H.
Gerhard Dr.-Ing. Hopp
Horst Dipl.-Phys. Reker
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    • F41AFUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
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Description

Die Erfindung betrifft ein Panzerfahrzeug, bei dem mindestens ein schweres Geschütz in einer Scheitellafette auf einem Drehturm angeordnet ist, bei dem im Bereich unterhalb des Drehturms ein Munitionsraum angeordnet ist, der eine Ladehilfseinrichtung für das Geschütz enthält und bei dem ferner der Antriebsmotor und die ihm zugeordneten Aggregate sich auf der gegenüberliegenden Seite des Munitionsraumes im Heck des Fahrzeugs befinden.
Aus dem Aufsatz von Colonel P. H. Hordern in »IN-TERAVIA«, H/1966, Seiten 1605 bis 1607, wird ein Kampfpanzer mit niedriger Turmsilhouette vorgeschla^· gen, bei dem der Kanonenturm auf einem Drehkranz montiert ist und sich um volle 360° schwenken läßt. Mit dem Drehkranz ist eine Schwenkplattform fest verbunden, auf der der Kommandant, der Lade- und der Richtschütze sitzen. Der Fahrer ist im Bug des Fahrzeugs untergebracht. Die Triebwerksanlage befindet sich im Heck des Fahrzeugs.
Diese Druckschrift und auch andere Veröffentlichungen zeigen, daß man bei fast allen Neukonstruktionen von Kampfpanzern bestrebt ist, die Bauhöhe des Fahrzeugs möglichst niedrig zu halten. Die Erprobungspraxis zeigte, daß Duelle zwischen Kampf panzern oder Schlachten zwischen Kampfpanzerverbänden nur wenige Minuten dauern und daß der Vorsprung, den ein Kampfpanzer mit niedriger »Silhouette« hat, kampfentscheidend ist, da er einen Panzer mit höherer Silhouette, und sei es nur um wenige Sekunden, eher erkennt, als er selbst erkannt wird. Eine Kriegserfahrung zeigt weiterhin, daß bei schweren Panzern die meisten Treffer im Bereich des Drehturms liegen. Bei der in der genannten Entgegenhaltung vorgeschlagenen Lösung hält sich jedoch im Bereich des Drehturms der Kommandant, der Ladeschütze und der Richtschütze auf, wobei sich die Köpfe der genannten Personen unmittelbar unterhalb der Drehturmabdeckung befinden. Sie sind dementsprechend am meisten gefährdet. Jedoch auch der Fahrer des Fahrzeugs sitzt knapp vor dem Drehturm. Bei einem Treffer im Drehturmbereich ist er ebenfalls ungeschützt. Bei einem Treffer im Turmbereich fällt also das gesamte Fahrzeug aus. Da sich der Turm weiterhin schlecht gegenüber der Außenluft abschließen läßt, können dementsprechend bakteriologische oder chemische Kampfstoffe oder auch radioaktive Stäube, Aerosole und Gase aus nuklearen Waffen oder radioaktiv verseuchter Umgebung in den Turm eindringen, die dann sofort auf die gesamte Mannschaft einwirken.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Panzerfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, in dem die Mannschaft sowie das Fahrzeug selbst durch dessen niedrige Bauhöhe besser geschützt sind.
Das Panzerfahrzeug der eingangs beschriebenen Art ist lösungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Munitionsraum ein allseitig verschließbarer, gepanzerter und strahlengeschützter Mannschaftsraum im Bug des Fahrzeugs vorgesehen ist und daß die Ladehilfseinrichtung in bekannter Weise als automatische Ladeeinrichtung ausgeführt ist.
Es sind sogenannte Kasemattpanzer bekannt (vgl. zum Beispiel DE-AS 12 16 738), die keinen drehbaren Turm besitzen. Bei diesen Panzern erfolgt das Richten des Geschützes durch das Fahrzeug selbst. Zum Seitenrichten wird der Panzerwagen um seine Hochachse gedreht. Zum Höhenrichten wird das Fahrzeug verstellt, d. h., die vorderen Laufräder werden durch hydraulische oder mechanische Mittel gegenüber den hinteren Laufrädern höher- bzw. tiefergestellt. Derartige Kasemattpanzer haben andere Aufgaben zu erfüllen als Kampfpanzer. Es handelt sich sozusagen um geschützte und fahrbare Geschütze mit relativ großer Reichweite. Im Gegensatz zu Kasemattpanzern haben Kampfpanzer jedoch die Aufgabe, in gegenerische Stellungen einzudringen oder gegenerische Panzer oder Geschützstellungen anzugreifen. Sie müssen dementsprechend schnell und gezielt auch während der Fahrt schießen können. Ein Ausrichten des Geschützes durch Drehen des Fahrzeugs selbst ist im allgemeinen zu zeitaufwendig. — Bei der Kategorie der Kasemattpanzer ist es außerdem bekannt (vgl. zum Beispiel »Soldat und Technik«, 4/1969, S. 183), automalische Ladeeinrichtungen vorzusehen. Im Gegensatz zu der gemäß der Erfindung gewählten Lösung mußte jedoch sich zumindest ein Teil der Mannschaft ständig in der Mitte des Fahrzeugs aufhalten.
Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das in einem Drehkorb untergebrachte Munitionsmagazin kann aus verschiedenen Miinitionsarten beste-
hen, welche vom Mannschaftsraum aus vorwählbar sind. Zum Laden der Waffe dreht sich dieses Magazin mit der Scheitellafette, zur Munitionsauswahl bzw. zum Wechseln der Munitionsart kann das Magazin relativ zur Scheitellafette verdreht werden.
Die außerhalb der Mannschaftszelle angeordneten Beobachtungs- und Zieloptiken können mit den in der Mannschaftszelle befindlichen Sichtgeräten sowohl optisch als auch elektrisch verbunden werden. Die optischen Verbindungen können Linsenanordnungen und/ oder Glasfaseroptiken sein. Elektrische Verbindungen können Fernsehleitungen zwischen außen befindlichen Fernsehkameras und innen angeordneten Monitoren sein.
Es wird bevorzugt, daß der Mannschaftsraum überwiegend in Schottpanzerung ausgeführt ist, wobei Konfiguration, Ausstattung und Stärke derselben so gewählt sind, daß ein ausgewogener Schutz gegen ballistische Einwirkungen und gegen Strahlen, insbesondere die Inilialstrahlung — Neutronen- und Gammastrahlung —, aus A-Waffen besteht.
Hinsichtlich der Konfiguration der Schottpanzerung ist zu bemerken, daß bei bekannten Panzern meistens eine vordere Bugfront sehr stark gepanzert war, während nach hinten überhaupt keine Panzerung, d. h. ein freier Durchgang, vorgesehen war. Gemäß der vorliegenden Erfindung erscheint es wesentlich, daß der Mannschaftsraum nach hinten durch eine starke Panzerung abgeschirmt ist, welche wenigstens den Explosionsdruck bei Auftreffen eines üblichen Panzerabwehrgeschosses auf den Turm standhält. Durch diese Anordnung ergibt sich in Verbindung mit dem dazwischen liegenden Munitionsraum auch der Vorteil, daß der Mannschaftsraum gegenüber dem Motorlärm und gegenüber der Wärmeeinwirkung vom Motor sehr gut abgeschirmt ist. Abgesehen davon, daß damit längere Einsätze des Panzers auch in heißem Klima ermöglicht werden, ergibt sich der Vorteil, daß die Nachrichtenübertragung und die Verständigung der Mannschaft untereinander verbessert wird, welche durch die starke Geräuscheinwirkung vom Motor her bei den bekannten Fahrzeugen oftmals mangelhaft ist.
Die Zeichnungen dienen der weiteren Erläuterung des Gegenstandes der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Panzerfahrzeugs gemäß der Erfindung,
Fig.2 eine Draufsicht auf das Fahrzeug gemäß Fig.l,
F i g. 3 eine teilweise geschnittene Vorderansicht des Fahrzeugs gemäß F i g. 1.
Das Fahrzeug besitzt eine Wanne 1, in welcher vorn ein Mannschaftsraum 2, in der Mitte ein Munitionsraum 3 und hinten ein Raum 4 für die Antriebsanlage und die ihr zugeordneten Aggregate untergebracht sind. Auf dem Fahrzeug ist mittels eines Lagerringes 5 ein Drehturm 6 drehbar gelagert, welcher ein Geschütz 7 besitzt. Das Geschütz 7 ist in dem Drehturm 6 in Art einer Scheitellafette gehalten. Seine Silhouette ist sehr flach. Da im Drehturm 6 sich kein Mitglied der Mannschaft eo aufhält, braucht nur der für das Laden des Geschützes 7 und für die Richtbewegungen erforderliche Raum vorgesehen sein. Daraus ergibt sich die erwähnte scheitellafettenartige Ausbildung und Halterung des Geschützes 7.
Das Fahrzeug ist als schweres Kettenfahrzeug ausgebildet. Seine Breite beträgt etwa 3400 mm, so daß also außer dem für die Ketten 8 benötigten Platz die Wanne 1 noch so breit ausgebildet werden kann, daß drei Personen nebeneinander sitzend untergebracht werden können, wie dies in F i g. 2 dargestellt ist.
In dem Munitionsraum 3 ist ein Drehkorb 9 untergebracht, in welchem die Munition 11 in entsprechende Fächer radial eingeschoben ist. Der Drehkorb 9 wird von einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung so angetrieben, daß er sich beim Ladevorgang jeweils mit dem Drehturm 6 mitdreht. Die radial um die Drehachse des Drehkorbes 9 angeordneten Einschubfächer für die Munition 11 können durch eine Vorwahlsteuerung einzeln in die Ladeposition eingedreht werden. Es kann dementsprechend verschiedenartige Munition nacheinander verschossen werden, ohne daß es zeitraubender Umladungen bedarf. Dadurch wird der Kampfwert des Panzers erheblich erhöht.
Auf dem Drehturm 6 selbst ist in der Drehachse eine Zieloptik 12 angeordnet, welche über einen nicht dargestellten Glasfaserstrang mit dem Mannschaftsraum 2 verbunden ist. Für den Fahrer ist eine auf dem Bug des Fahrzeugs angeordnete Beobachtungsoptik 13 vorgesehen.
Der Mannschaftsraum 2 ist mittels einer Schottpanzerung 14 abgesichert. Er kann vollständig abgeschlossen sein.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Panzerfahrzeug, bei dem mindestens ein schweres Geschütz in einer Scheitellafette auf einem Drehturm angeordnet ist, bei dem im Bereich unterhalb des Drehturms ein Munitionsraum angeordnet ist, der eine Ladehilfsleinrichtung für das Geschütz enthält und bei dem ferner der Antriebsmotor und die ihm zugeordneten Aggregate sich auf der gegenüberliegenden Seite des Munitionsraumes im Heck des Fahrzeugs befinden, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Munitionsraum (3) ein allseitig verschließbarer, gepanzerter und strahlengeschützter Mannschaftsraum (2) im Bug des Fahrzeugs vorgesehen ist und daß die Ladehilfseinrichtung in bekannter Weise als automatische Ladeeinrichtung ausgeführt ist.
2. Panzerfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Munitionsvorrat (11) in dem Munitionsraum (3) in an sich bekannter Weise auf einem Drehkorb (9) untergebracht ist, der sich für das Laden mit der Scheitellafette dreht, der jedoch für den Munitionswechsel und für die Munitionswahl relativ zu der Scheitellafette verdrehbar ist.
3. Panzerfahrzeug nach Ansprüchen 1 und 2 mit auf dem Fahrzeug angeordneten Beobachtungs- und Zielgeräten, dadurch gekennzeichnet, daß letztere mittels optischer oder elektrischer Verbindungsstränge, und zwar durch Linsenanordnungen, Glasfaseroptiken oder durch eine Fernsehleitung mit dem Mannschaftsraum (2) verbunden sind.
4. Panzerfahrzeug nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mannschaftsraum (2) von einer Schottpanzerung (14) gebildet ist.
5. Panzerfahrzeug nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß im Mannschaftsraum (2) eine Vorwähleinrichtung für die im Munitionsraum (3) untergebrachten verschiedenen Munitionsarten vorgesehen ist, wobei die gewählte Munitionsart durch Verdrehen des Drehkorbes (9) zum Einsatz gebracht wird.
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