DE1178329B - Turmbuehne fuer eine insbesondere mit auto-matischen Waffen bestueckte Drehturmlafette - Google Patents
Turmbuehne fuer eine insbesondere mit auto-matischen Waffen bestueckte DrehturmlafetteInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: F 07 j
Deutsche Kl.: 72 g-3/02
Nummer: 1178 329
Aktenzeichen: R 328311 c / 72 g
Anmeldetag: 1. Juni 1962
Auslegetag: 17. September 1964
Die Erfindung bezieht sich auf eine Turmbühne für eine insbesondere mit automatischen Waffen bestückte
und mit der Panzerhaube drehbar verbundene Drehturmlafette. Bei den bekannten Lafetten dieser
Art, mit denen beispielsweise Panzerfahrzeuge ausgerüstet sind, dient der unter der Panzerhaube befindliche
als Turmbühne bezeichnete Raum sowohl zur Aufnahme der Turmbesatzung als auch der ge^
samten Kampfausrüstung.
Zwar sind innerhalb der Lafette besondere, abgeteilte
Stellen für die Lagerung von Munition vorgesehen, die Zuführung der Munition zra den Waffen
erfolgt jedoch zumeist innerhalb der Turmbühne.
Eine Ausnahme bildet die innerhalb der Panzerhaube an einem bekannten Panzerfahrzeug in einer
oben offenen, drehbaren Kuppel untergebrachte Munition, die mittels eines geschlossenen Magazins aus
der Kuppel direkt der Waffe zugeführt wird. Der in der Munitionskuppel sitzende Schütze kommt somit
nicht mit der Munition in BerühruHg, er hat auch die
zum Richten und Abfeuern der Waffe notwendige Bewegungsfreiheit.
Bei einem anderen bekannten Panzerfahrzeug liegt der Schützenraum durch eine mit einer Tür versehene
Zwischenwand vom Waffenraum getrennt. Die bestmögliche Ausnutzung dieses zwischen Fahrwerk und
Panzerhaube vorhandenen Raumes bestimmt die zumeist vieleckige Form dieser bekannten Turmbühnen,
deren aus Stahlplatten bestehende Wände, Decken und Böden durch Schweiß- und Klebenähte, Nieten
and Schrauben miteinander verbunden sind. Abgesehen davon, daß zu einer solchen Fertigung ein
außerordentlich großer Aufwand an mechanischer Bearbeitung und Montage notwendig ist, wirkt sich
das hohe Eigengewicht der Turmbühne auch auf ihre Antriebsleistung und den Energieverbrauch nachteilig
aus.
Die Erfindung besteht nun darin, die Turmbühne aus einem einstöckigen, wannenförmigen, am oberen
Fahrzeugrahmen eingehängten, durch Einformen einer Zwischenwand und eines Zwischenbodens
selbsttragend gemachten Kunststoffgehäuse herzustellen,
dessen Zwischenrand in an sieh bekannter Weise den Waffenraum vom Schützenraum abschirmt und
dessen Zwischenboden· als Deekel für einen an der Unterseite diametral angeordneten ü-förmigen, an
beiden Enden mit Öffnungen· versehenen Munitionsbunker ausgebildet ist.
Es wird hierdurch nicht nur die angestrebte Wirkung
einer Gewichtsverminderung erzielt, sondern es ergeben sieh auch noch eine Reihe anderer bedeutender
Vorteile, die einmal in einer wesentlich Turmbühne für eine insbesondere mit automatischen
Waffen bestückte Drehturmlafette
Anmelder:
Rheinmetall G. m. b. H.,
Düsseldorf, Ulmenstr. 125
Düsseldorf, Ulmenstr. 125
Als Erfinder benannt:
Bruno Werner, Düsseldorf-Gerresheim
wirtschaftlicheren Herstellungsweise begründet sind und zum anderen in der besonderen schock- und
schwingungsdämpfenden Eigenschaft des Kunststoffs, was für die Halterung der empfindlichen elektronischen
Steueraggregate besonders wichtig ist. Vorteilhaft ist, daß sich die elektrische Installation durch
Einformen von Kabelsehächten oder auch der Kabel selbst in die Wandungen wesentlich vereinfachen
läßt. Ferner läßt sich die Turmbirhne in vorteilhafter Weise in einfacher Weise durch Ekiformen von weiteren
Zwischenwänden in mehrere funktionsmäßig bestimmte Räume unterteilen. Daß die Abdichtung
der Räume untereinander und gegenüber der Außenlöft
die Besatzung vor den aus dem Waffenverschluß austretenden Pttfvergasen und sogar vor den Kampfgasen
im verseuchten Gelände schützt, ist weiterhin,
4i> zu vermerken.
Die U-förmigen Wände des Munitionsbunkers geben der Turmbühne eine große Steifigkeit. Ferner
kann der an den Enden offene Munitionsbunker als Montageschacht dienen, von dem aus der Drehturm
mit seinem Drehkranz mit der Bettung verschraubt werden karm, da dem Monteur bei einer Drehung
des Turms um 360° jede Schraube der Bettung zugänglich ist. Hierdurch wird bei vergleichsweise geringen
Abmessungen eine größtmögliche Raumausnutzung erzielt. Dies wirkt sich besonders vorteilhaft
bei in Panzerfahrzeugen eingebauten Drehturmkfetten
aus. Bei übliche» Drehturmlafetten kann
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nämlich der Turmschwenkraum zumeist nicht die gesamte Fahrzeugbreite ausnutzen, da die im Inneren
des Fahrzeugs befindliche Turmbühne in der Regel nicht von zwei Seiten des Fahrzeugs zugänglich ist;
bei diesen muß daher zwischen Turmbühne und Fahrzeugwand so viel Platz bleiben, daß ein Monteur
hindurchkriechen kann, um den Turm mit der Bettung zu verschrauben.'
Die Bauweise der .Erfindung ermöglicht weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltungen. So kann beispielsweise
der Zwischenboden der Turmbühne im Bereich des Munitionsbunkers zwei Öffnungen aufweisen, von
denen die eine im Bereich eines vor dem Schützenraum befindlichen Waffenraums und die andere im
Bereich des Schützenraumes angeordnet ist. Die erste Öffnung dient hierbei für die Zuführung der für
automatische Waffen zumeist gegurteten Munition, während die zweite Öffnung das Koppeln der einzelnen
Gurtlängen aus dem Schützenraum heraus ermöglicht.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in der Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Panzerfahrzeug mit eingebauter Drehturmlafette, F i g. 2 die Turmbühne im Längsschnitt,
Fig. 3 den Querschnitt dazu nach III-III und
Fig. 4 den unter der Turmbühne angeordneten
Munitionsbunker.
Die Turmbühne 1 ist an ihrem oberen Rand als Teil der Drehturmlafette mit der Panzerhaube 2 verschraubt
und drehbar in der Bettung 3 des Fahrzeugrahmens gelagert. Die Turmbühne besteht aus Kunststoff
und kann beispielsweise nach einem bei Bootskörpern bereits erfolgreich angewandten Verfahren
hergestellt sein, indem der Kunststoff auf ein Formmodell in den entsprechenden Wandstärken aufgespritzt
und nach dem Erstarren von der Form getrennt wird. Die Wandungen können dabei gegebenenfalls
durch Einlegen von Gittergeweben, Glasfasern od. dgl. verstärkt und verfestigt werden.
Durch eine in die Turmbühne eingeformte Zwischenwand 4, die dichtend mit der Panzerkuppel
verschraubt wird, entsteht unterhalb der Kuppel ein Waffenraum 5 sowie ein von diesem gasdicht getrennter
Schützenraum 6. Die beim Abschuß entstehenden Gase bleiben hierbei ausschließlich auf den Waffenraum
5 beschränkt, während der dahinterliegende Schützenraum 6, der bekanntlich durch das Turmluk
11 erreichbar ist, hermetisch von der Außenluft abgeschlossen ist, so daß die Besatzung mit dem Fahrzeug
auch in luftverseuchtem Gelände operieren kann. Ferner werden die für den Antrieb der Drehturmlafette
sowie für die Bedienung der Waffen und Zielgeräte erforderlichen elektrischen Leitungen 7
und Steckanschlüsse 8 ebenfalls bei der Herstellung der Turmbühne in die Wandungen eingelassen. Unter
dem Boden 9 der Turmbühne ist ein diametral verlaufender, etwa U-förmiger Munitionsbunker 10 angeordnet.
Der Munitionsbunker weist eine rechteckige Grundfläche auf und ist an seinen Enden offen.
Ferner sind seitlich des Munitionsbunkers, unterhalb der Turmbühne Taschen 12 vorgesehen, die zur Aufnahme
der Antriebsaggregate für die Drehturmlafette und die Waffen dienen. Auf diese Weise ist
eine sehr einfache und rasche Montage möglich, indem die einzelnen Aggregate lediglich durch kurze
Kabel mit den Steckanschlüssen 8 verbunden werden.
Durch die eingeformten Wände und die Seitenwände des Munitionsbunkers ergibt sich eine große
Steifigkeit der Turmbühne, so daß sie einen selbsttragenden Bauteil bildet.
Zweckmäßig ist nun der Boden des Munitionsbunkers mit Laufrollen 13 für die längsverschiebliche
Lagerung von Munitionsbehältern 14 ausgestattet, in denen die gegurtete Munition 15 lagert. Durch eine
im Bereich des Waffenraums 5 im Boden der Turmbühne befindliche Öffnung 16 wird die gegurtete Munition
der Waffe 17 von einem Förderer 18 zugeführt. In der rückwärtigen Wand des Panzerfahrzeugs befindet
sich eine schwenkbare Platte 19, auf der Gleitschienen 20 befestigt sind. Nach Herausschwenken
der Platte befinden sich die Gleitschienen in der gleichen Höhenlage wie die Laufrollen 13, so daß
der der Platte zunächst befindliche Munitionsbehälter verhältnismäßig leicht auf die Platte gezogen werden
kann, um ihn mit neuer Munition zu füllen. Auf die gleiche Weise kann auch der andere Behälter gefüllt
werden, wozu der Turm zunächst um 180° geschwenkt wird. Die in den Behältern 14 befindlichen
einzelnen Gurtlängen 15' können hierbei in ebenfalls sehr einfache Weise vom Schützenraum 6 aus durch
eine Luke 22 hindurch gekoppelt werden. Die Luke ist durch eine Klappe 21 verschließbar. Es ist auf
diese Weise möglich, den gesamten Munitionsvorrat gegebenenfalls mit einem einzigen Feuerstoß zu verschießen.
Die beiden benachbarten Stirnwände 24 der Munitionsbehälter sind etwas niedriger gehalten
als die äußeren Wände und wulstartig ausgebildet. Hierdurch wird ein ungehindertes Umführen der
Gurte über die Stirnwände erreicht. Die Gurtfördereinrichtung 18 ist sehr leicht durch eine Klappe 23
hindurch zugänglich. Die einfache Munitionsversorgung durch die Heckklappe 19 hindurch ist ebenfalls
ein bedeutender Vorteil der Erfindung, da die Munition bisher zumeist in verhältnismäßig kleinen Behältern
durch das Turmluk in die Turmbühne eingebracht werden mußte.
Claims (1)
1. Turmbühne für eine insbesondere mit automatischen Waffen bestückte und mit der Panzerhaube
drehbar verbundene, mehrfach unterteilte Drehturmlafette, dadurch gekennzeichnet, daß die Turmbühne (1) aus einem einstückigen,
wannenförmigen, am oberen Fahrzeugrahmen (3) eingehängten, durch Einformen einer
Zwischenwand (4) und eines Zwischenbodens (9) selbsttragend gemachten Kunststoffgehäuse
besteht, dessen Zwischenwand (4) in bekannter Weise den Waffenraum (5) vom Schützenraum
(6) abschirmt und dessen Zwischenboden (9) als Deckel für einen an der Unterseite diametral angeordneten
U-förmigen, an beiden Enden mit Öffnungen versehenen Munitionsbunker (10) ausgebildet
ist.
2. Turmbühne nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet,
daß der Zwischenboden (9) im Bereich des Munitionsbunkers (10) zwei öffnungen
(16, 22) aufweist, von denen die eine (16) im Bereich des Waffenraumes (5) und die andere im
Bereich des Schützenraumes (6) angeordnet äst.
3. Turmbühne nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Munitionsbunkers
(10) mit Laufrollen (13) für die
5 6
längsverschiebliche Lagerung von Munitions- schweizerische Patentschrift Nr. 345 567;
behältern (14) versehen ist. französische Patentschrift Nr. 48 824, 1. Zusatz
zur französischen Patentschrift Nr. 817 908;
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1 285 989, 2 951 422;
Deutsche Patentschrift Nr. 1 048 192; 5 VDI-Zeitung, 1958, S. 466, 467, 1961, S. 526.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 687/11 9.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (5)
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