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Geschützpanzerturm Die Erfindung bezieht sich auf Geschützpanzertürme,
deren Bewaffnung sowohl in der Waagerechten als auch in der Senkrechten gerichtet
werden kann, wobei die Bewaffnung sowohl aus einem einzigen als auch aus mehreren
parallelen Geschützen bestehen kann.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Geschützpanzertürme mit
einem die Bewaffnung tragenden Rahmen und einer festen Schußlinie in bezug auf den
Rahmen. der auf einer Grundplatte der Gesamtanordnung um Achsen derart gelenkig
gelagert ist, claß das Richten in der Waagerechten und in der Senkrechten durch
Servomotoren gesichert ist.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß bei solchen Geschützpanzertürmen
auf dem Rahmen auch der Sitz des Schützen, die Visiereinrichtung, die Abzugsorgane,
die Servomotoren zum Richten sowie die zum Schießen erforderlichen Zusatzelemente,
insbesondere Munitionskammern, angeordnet sind und daß der von dem Schützen eingenommene
Raum von einer dichten Kabine umschlossen ist, in der durch Einblasen von Luft,
die durch Kanäle in den Lagern der Bewegungsachsen des Rahmens einströmt, ein leichter
Überdruck aufrechterhalten werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.,
und zwar zeigt Fig. i und 2 eine Vorder- und Draufsicht eines Geschützpanzerturmes
nach der Erfindung, Fig. 3 den gleichenPanzerturm in Seitenansicht in einem nach
obern liegenden Richtwinkel vors über 45°, Fig. .I und 5 zwei schematische Darstellungen
des Geschützpanzerturmes in zwei verschiedenen Stellungen zur Wiedergabe der Luftzirkulation
bzw. der Belüftunz.
Der Geschützpanzerturm entsprechend der Erfindung
kann auf einer festen oder beweglichen Unterlage, insbesondere auf Landfahrzeugen,
Luft-oder Marinefahrzeugen angeordnet werden.
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Der Geschützpanzerturm,kann mit einer Bewaffnung, aus automatischen
Geschützen kleinen Kalibers bestehend, ausgerüstet werden und wird auf einem Fahrzeug
montiert, um besonders die Verteidigung gegen Luftangriffe zu sichern.
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Auf einem mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Sockel i montiert man
einen Rahmen 2 derart drehbar um eine Achse X-X entsprechend Fig. i bis 3, die vertikal
liegt, sobald das Fahrzeug seine theoretische Horizontallage einnimmt, und um eine
Achse Y-Y, die senkrecht zur Achse X-X und zur Schußlinie liegt, daß das Richten
der Geschütze, die fest in diesem Rahmen verbunden sind, in der Horizontalen und
Vertikalen möglich ist.
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Nach dem Ausführungsbeispiel montiert man um die Achse X-X drehbar
ein Element aus einer Plattei mit zwei Konsolen4, in deren oberen Enden je ein Lager
angeordnet ist, welche die Achse Y-Y bilden und das eine Ende der beiden Zapfen
5 abstützen, die fest mit dem Rahmen 2 verbunden sind. Auf diese Weise kann der
Rahmen 2 in der Waagerechten und Senkrechten bewegt werden, wobei zum RichtenServomotoren6und7
dienen. die gestrichelt schematisch in Fig. i angedeutet. sind.
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Im Rahmen 2, vorteilhaft in seiner Symmetrieebene, d. h. mitten zwischen
den Lagerzapfen 5, ist ein Gehäuse bzw. eine Kabine für den Schützen eingebaut,
in der ein Sitz 8 angeordnet ist, auf dem ,ler Schütze ähnlich wie bei Jagdflugzeugen
angeschnallt werden kann. Diese Kabine enthält außerdem die, Zielvorrichtung 9,
die Abzugsorgane der Geschütze und die Servbmotoren zum Richten. Die Steuerung dieser
Organe ist schematisch durch eine Handhabe io angedeutet, die von dem Schützen erfaßt
wird.
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_iuf dem Rahmen 2 sind vorzugsweise links und rechts der Kabine Geschütze
i i angeordnet, und zwar z. B. je zwei auf jeder Seite des Schützen.
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Auf dem Rahmen 2 sind außerdem Munitionshehälter 12 angeordnet, deren
Lage beim Richten unveränderlich zu den Geschützen bleibt, sowie gegebenenfalls
Sammelbehälter für abgeschossene Hülsen oder für die Ringe der Kartuschenbänder,
falls die Geschütze mit Geschossen in Gürtelform gespeist werden.
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Vorzugsweise ordnet man die Kabine vor der Achse Y-Y und den Magazinen
12 an, deren Inhalt die Stöße beim Abschluß hinter der Kabine und in der Nähe der
Achse Y-Y vermindern. Behälter 13 liegen vorzugsweise hinter den Magazinen 12.
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Auf diese Weise wird die Verschiebung des Schwerpunktes beim Abschuß
auf einen zulässigen Wert begrenzt, wodurch eine Überlastung der zum Richten dienenden
Servomotoren vermieden und die Schußgenauigkeit erhöht wird.
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Die Kabine bildet man derart aus, claß sie vollkommen geschlossen
ist und eine so große Dichtig-;keit hat, daß man in ihr, sobald man Luft einbläst,
einen leichten Überdruck gegen die Atmosphäre erreicht. Luft kann daher aus <lt
r Kabine nur austreten, aber nicht durch Schlitze zwischen den Kabinenwandungen
oder durch sonstige Öffnungen in diesen Wandungen in die Kabine eintreten, und zwar
dadurch, daß man sauerstoffhaltige Luft in die Kabine einbläst. Dernentsprcchend
ist der Schütze gegen jede schädliche Einwirkung geschützt, die in der Außenluft
enthalten sein kann (Giftgase od. dgl., radioaktive Produkte usw.). sowiegegen die
Radioaktivit:it der atmosphärischen Luft oder von Flüssigkeiten. @@-,#lche gegen
die Kabine geschleudert werden.
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Die dichte Kabine ist durch Zugänge für den Ein- und Ausstieg des
Schützen sowie für die Zuführung von Material, welches von (lern Rahmen getragen
wird, zugänglich. Die Türen dieser Zugänge sind dann mit den erforderlichen Abdichtungsvorrichtungen
versehen.
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Die Wandungen der Kabine bestehen aus solchem Material, daß der gewollt:
Schutz für den Schützen erreicht "vird; die erforderliche Sicht wird durch wenigstens
eine Lichtschleuse gesichert.
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Um die Zufuhr von Luft in die dichte Kabine zu gewährleisten, werden
bestimmte Lager der Achsen X-X und Y-Y mit Durchtrittskanälen versehen.
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Nach Fig. 4 zirkuliert die Luft in geschlossenem Kreis. Die Luft,
di-e zur Atmung in geeigneter Weise behandelt ist. wird durch die Eintrittsöffnung
14 in das Innere des Sockels i geleitet. Ein Ventilator 1,5 drückt diese Luft durch
einen Kanal des Lagers der Achse X-X bis ins Innere der Platte 3 und der Konsolen
4, die zu diesem Zweck hohl ausgebildet sind. Von dort fließt die Luft quer durch
eines der Lager der Achse Y-h' und gelangt in die Kabine.
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Man kann so vorgehen. elaß die Luft aus der Kabine durch eilen Kanal
austritt, der <lern Eintrittskanal ähnlich ist. Schließlich tritt die Luft aus
dem Sockel durch eitle Öffnung 1 6 nach außen. und zwar im Beispiel im Gegenstrom
zur eintretenden Luft des Belüftungssystems des Fahrzeuges. Gegebenenfalls können
die Öffnungen 14 und 16 zusammenfallen, da das Luftvolumen im Sockel und in den
verschiedenen Leitungen genügen kann, die Atmung des Schützen während einer 1>estimmtett
Zeit zu gewährleisten.
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Gemäß Fig. 5 dringt die Atetllluft. z. B. filtriert oder in geeigneter
Weise behandelt, durch die Öffnung 17 in den Sockel i ein und gelangt entsprechend
Fig. 4 in die Kabine, aus der sie durch Öffnungen 18 entweicht, welche einen solch
kleinen Querschnitt haben, daß in der dichten Kabine auf jeden Fall ein leichter
Überdruck herrscht, solange der Ventilator i9 läuft.
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Aüf jeden Fall wird die so eingeblasene Luft nicht nur die normale
Atmung des Schützen, sondern auch die Kühlung der maschinellen Teile, Servomotoren
und gegebenenfalls auch automatischer Stabilisierungseinrichtungen, die sich im
Sockel i oder der Grundplatte 3 und in den Konsolen 4 befinden, sichern.
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Vorteilhaft ordnet man in allen Fällen die Bewaffnung so an, wie in
Fig. 5 gezeigt ist, und zwar
außerhalb des Gehäuses bzw. der dichten
Kabine, um den Schützen vor der schädlichen Wirkung der Abschußgase zu bewahren.
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Weiter ist es vorteilhaft, wenigstens den hinteren Teil der Geschütze,
die Verschlußmechanik, in Kammern 20 einzuschließen, die man vorzugsweise seitlich
an die Schützenkabine anbaut, wobei jegliche Luftspalte zwischen derKabine und denKammern
20 sorgfältig vermieden werden.
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Nach Fig.5 ordnet man hinter der Schützenkabine auch eine Kammer 21
an, die die Kartuschen sowie abgeschossene Hülsen enthält und die ebenfalls keinerlei
Verbindung mit der Kabine besitzt. ' Ein Luftstrom, der von dem für die Kabine bestimmten
Luftstrom abgezweigt wird, ist für die Belüftung der Kammern 20 und 21 vorgesehen.
Zu diesem Zweck leiten, z. B. von Rahmenlagern nach unten, zu den Kammern gerichtete
Öffnungen 22 einenTeil der zugeführteriLuft zu diesen Kammern.
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In einem solchen Fall kann man auf Waffen mit einem geöffneten Verschluß
zurückgreifen, d. h. auf Waffen, deren Verschluß zwischen zwei Abschüssen in seiner
hinteren Lage festgehalten wird. Bei diesen `'Waffen, bei denen das Rohr am Hinterende
geöffnet ist, dient das Geschützrohr als nach außen verlaufender Durchtrittskanal
für die in die Kammern 2o eingeblasene Luft, so daß diese Luft eine besonders wirksame
Kühlung des Rohres gewährleistet.
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Die Montage der Geschütze außerhalb der Kabine hat den weiteren Vorteil,
daß dadurch dem Schützen der Lärm und die Erschütterung des Abschusses fern gehalten
werden. Diese akustische Isolation wird noch dadurch verstärkt, daß zwischen den
Kammern 20 und der Kabine Zwischenwände 23 geschaltet sind, die die Übertragung
von Lärm und Erschütterungen dämpfen.
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Es kann auch der Rahmen 2, anstatt mit der Platte 3 nur durch eine
einzige Achse Y-Y gelenkig verbunden zu sein, durch eine zwischengeschaltete Kardanaufhängung
abgestützt sein, deren eine der beiden orthogonalen Achsen der Achse Y-Y entspricht.