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Stand der Technik
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Aus der Missions- und Bedrohungsanalyse wird weiterhin artilleristische Unterstützung benötigt. Für alle Gefechtsszenarien muss die Artillerie über leistungsfähige und weitreichende Waffen mit verschiedenen Munitionsarten mit hoher Feuerkraft verfügen.
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Nahezu alle gegenwärtig in den Streitkräften verschiedener Länder eingeführter Artilleriesysteme sind Panzerhaubitzen und hier zu betrachten.
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Westliche Länder verfügen über Panzerhaubitzen im Kaliber 155 mm in der Mehrzahl auf Kettenfahrgestell: Panzerhaubitze 2000, AS90, M109A6 Paladin, AMX 30F1, DANA (abweichend davon auf Radfahrgestell, Kaliber 152 mm).
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Russische Panzerhaubitzen haben ein Kaliber von 152 mm: 2S19, 2S35.
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Bei allen diesen Panzerhaubitzen ist die Waffenanlage gemeinsam mit der Besatzung in einem Drehturm untergebracht. Sie verfügen über unterschiedliche Ladesysteme. Die Mobilität wird durch ein Kettenfahrgestell erreicht. Das Schutzniveau unterscheidet sich zum Teil erheblich voneinander ebenso die Anzahl der Mitglieder der Bedienungsmannschaft und der Munitionsvorrat.
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Eine Erfindung, mit einer vergleichbar hohen Feuerkraft, Wirksamkeit im Ziel, großer Reichweite, hoher Schussfolge, großen Munitionsvorrat am Geschütz, im Kaliber 203 mm, ist unbekannt.
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Aufgabenstellung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde für das Artilleriesystem der Zukunft eine höhere Wirksamkeit im Ziel bei mindestens vergleichbarer, besser einer noch größeren Reichweite, hoher Schussfolge und großem Munitionsvorrat am Geschütz zu fordern, als gegenwärtige Artilleriesysteme sie ermögliche Dies ist nur durch den Übergang vom Kaliber 155 mm zu 203 mm zu erreichen. Eine vergleichbare Munitionspalette, wie sie im Kaliber 155 mm vorliegt ist ebenso zu fordern. Wegen des größeren Kalibers ist der Munitionsvorrat in der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, etwas geringer, als derjenige, z. B., in der Panzerhaubitze 2000.
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Das Kettenfahrgestell der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, muss so flach wie möglich ausgeführt werden. Teile vom Main Ground Combat System (MGCS), wie z. B. der Antriebsblock, der hier im Fahrgestell vorne anzuordnen ist, sollten übernommen werden, (Panzerfamilie). Eine leistungsfähige Stromerzeugungsanlage ist erforderlich. Das Gefechtsgewicht sollte 60 t nicht überschreiten. Auf dem Drehkranz mit großem Durchmesser auf dem Fahrgestell lagert die Unterlafette. Sie beherbergt auch in einer Kammer die 2-Mann-Besatzung, Fahrer/Richtschütze und Kommandant. Sie trägt die vertikal bewegliche, von -2,5° bis + 65°, Oberlafette mit der gepanzerten Waffenanlage, samt Zubehör in einem gepanzerten Kasten.
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Beim Schuss läuft das Rohr zurück und wird in bekannter Weise mit einer Rohrbrems- und Rohrvorholeinrichtung wieder in seine Ausgangsstellung gebracht. Durch die hohen Rückstoßkräfte beginnt gleichzeitig der Rücklauf der Oberlafette auf der Unterlafette, die mit einer Brems- und Vorholeinrichtung ausgestattet ist und damit die Oberlafette wieder in ihre Ursprungstellung zurückbewegt.
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Ein linker gepanzerter Munitionscontainer und ein rechter gepanzerter Munitionscontainer enthalten die Munition mit den Treibladungen. Daraus wird das Geschütz versorgt. Ist ein Austausch, z. B. des in Fahrtrichtung gesehenen, linken gepanzerten Munitionscontainers gegen einen vollen linken gepanzerten Munitionscontainer erforderlich, fährt der leere 10 t LKW mit gepanzerter Kabine in Fahrtrichtung gesehen links neben die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, entnimmt mit seinem Ladekran den auszutauschenden gepanzerten Munitionscontainer aus der Oberlafette, nachdem vorher die Verbindungen, Strom, Rechner usw., getrennt wurden und setzt ihn auf seiner Ladefläche ab. Anschließen fährt er zum Auffüllen des ausgetauschten gepanzerten Munitionscontainers zurück. Den frei gewordenen Platz neben der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, nimmt sofort ein 10 t LKW mit gepanzerter Kabine, der einen vollen linken gepanzerten Munitionsbehälter geladenen hat. Mit seinem Ladekran setzt er ihn in die dafür vorgesehenen Halterungen der Oberlafette. Anschließend fährt er leer zurück. Parallel dazu, kann auf der anderen Seite, der rechten Seite der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, mit dem Nachladen verfahren werden.
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Nachdem die Verbindungen, Strom, Rechner usw., zwischen der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, mit der Besatzungskabine auf der Unterlafette und den beiden gepanzerten Munitionscontainern wieder hergestellt, auf die Funktionsfähigkeit überprüft und keine Fehler festgestellt wurden, ist die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, nach dem Laden der Kanone wieder feuerbereit.
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Das komplette Nachladen der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, mit den beiden gepanzerten Munitionscontainern hat nicht länger als 5 Minuten gedauert.
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Lösung der Aufgabe
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Mobilität des Artilleriesystems der Zukunft mit einem Kettenfahrgestell bewerkstelligt wird. Das Fahrgestell ist so flach wie nur möglich konstruiert. Vorteilhaft ist dadurch das geringere Gewicht, der tiefere Schwerpunkt und zusätzlich hat man in der Höhe über dem Fahrgestell mehr Platz um Verlademaße einzuhalten. Möglicherweise kann in dem Fahrgestell der flach bauende Antriebsblock aus Motor und Getriebe des ab 2030 zur Einführung vorgesehenen Kampfpanzers, Main Ground Combat System (MGCS), in frontseitiger Unterbringung, Verwendung finden, - Panzerfamilie. Hinter dem Antriebsblock finden eine leistungsfähige Stromerzeugungsanlage und die Treibstofftanks ihren Platz. Mit Waffe, kompletter Munitionsausstattung, Treibstoff, Besatzung usw. liegt das Gefechtsgewicht bei ca. 60 t.
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Für die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, wird eine höhere Wirksamkeit im Ziel bei mindestens vergleichbarer, besser einer noch größeren Reichweite, einer hohen Schussfolge und einem großer Munitionsvorrat am Geschütz erreicht, als bei den meisten gegenwärtigen Artilleriesystemen. Um die Leistung der 155 mm Granate zu überbieten wird das Kaliber auf 203 mm erhöht. Die 203 mm Granate ist etwa doppelt so schwer wie die 155 mm Granate. Eine vergleichbare Munitionspalette wie sie beim Kaliber 155 mm liegt ebenso vor. Der Munitionsvielfalt an dem Artilleriesystem der Zukunft entspricht mindestens derjenigen der Panzerhaubitze 2000 in unterschiedlicher, nach Auftrag variierender Sortierung. Wegen des größeren Kalibers ist der Munitionsvorrat etwas geringer, als, z. B., derjenige de Panzerhaubitze 2000. Das erneute Wiederbeladen des Munitionsvorrats über zwei gepanzerte Munitionscontainer geht deshalb auch schneller von statten, als bei der Panzerhaubitze 2000. Der Höhenrichtbereich der Kanone entspricht etwa dem der Panzerhaubitze 2000. Er beträgt von -2,5° bis 65° und wird über einen Zahnbogen durch eine Höhenrichtmaschine bewerkstelligt.
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Mittig und vom oben am Bug des Fahrgestells ist die abzuklappende Zurrgabel für das 203 mm Geschütz angeordnet. Beim Marsch ist das Rohr in einer automatischen Zurrgabel fixiert. Oben auf der Geschützblende befindet sich das V° Messgerät.
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Auf dem Drehkranz mit großem Durchmesser hinter dem Antriebsblock, der leistungsfähigen Stromerzeugungsanlege und den Treibstofftanks lagert an der Oberseite des Fahrgestells, drehbar angeordnet, die Unterlafette. Sie trägt die vertikal und in Längsrichtung bewegliche Oberlafette mit der Waffenanlage samt Zubehör und den sie umgebenden gepanzerten Kasten der Waffenanlage, der durch zwei gepanzerte Seitenwände, die von der gepanzerten Deckenplatte, der gepanzerten Frontplatte und der gepanzerten Heckplatte, zusammengehalten werden. Nach vorne hin endet die Oberlafette in einer gepanzerten Frontplatte mit einer Öffnung für die Kanone der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm. Die Oberlafette ist an ihrem Ende an einem Zahnbogen drehbar befestigt, mit ihm vertikal beweglich und quer zur Fahrtrichtung gelagert. Vor dem in Fahrtrichtrichtung gesehen, links oder rechts, neben dem gepanzerten Kasten der Waffenanlage ist die 2-Mann-Besatzung, vorne sitzt der Fahrer/Richtschütze und dahinter der Kommandant in Tandemanordnung, in einer gepanzerten Besatzungskabine, die fest mit der Unterlafette verbunden ist, untergebracht. In ihr ist die Klimaanlage vor dem Fahrer/Richtschützen platziert. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ebenfalls in einer gepanzerten Kammer, der gepanzerten Waffenkammer, eine hochfahrbare Waffe angeordnet. Dies kann z.B. der Feldranger 20 oder ein Drohnenabwehrsystem sein, die im hochgefahrenen Zustand um 360° drehbar sind. In hochgefahrenem Zustand ist eine Bekämpfungsmöglichkeit auch nach hinten, also dadurch rundum gegeben.
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Seitlich, an der gepanzerten Besatzungskabine, der gepanzerten Waffenkammer, am Heck des gepanzerten Kastens der Waffenanlage, ebenso am Heck des Fahrgestells sind Kameras angeordnet. Ihre Aufnahmen werden auf die Bildschirme im Besatzungsraum übertragen, so, dass die Besatzung erfährt, was sich um die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, herum abspielt. Ein hochfahrbares Rundblickperiskop ist vor der Kommandantenluke auf dem Dach des gepanzerten Besatzungskabine installiert.
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Durch die weitere Automatisierung kann die Anzahl der Besatzungsmitglieder auf zwei Mann verringert werden. Zum einen, der Fahrer/Richtschütze arbeitet in Doppelfunktion. Da nur aus dem Stehen geschossen wird, kann er deshalb neben dem Fahren auch die Funktion des Richtschützen übernehmen. Zum anderen hat der Kommandant seine Aufgaben in bekannter Weise zu erledigen.
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Die Artilleriegeschosse im Kaliber 203 mm mit den Treibladungsmodulen sind in gepanzerten Munitionscontainern untergebracht. Es gibt einen, der in Fahrtrichtung gesehen, links neben dem gepanzerten Kasten der Waffenanlage, als linker gepanzerter Munitionscontainer eingesetzt wird und einen rechten gepanzerten Munitionscontainer auf der gegenüberliegenden Seite des gepanzerten Kastens der Waffenanlage. Die beiden, der linke gepanzerte Munitionscontainer und der rechte gepanzerte Munitionscontainer werden jeweils durch Haltevorrichtungen in ihrer Lage auf der Oberlafette festgehalten, so, dass sie einerseits die Bewegungen der Oberlafette mitmachen und andererseits nicht verrutschen.
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An der Rückseite der gepanzerten Munitionscontainer kann jeweils eine abnehmbare Klimaanlage angeordnet werden. Bei hohen Temperaturen oder tiefen Kältegraden wird sie benötigt, um die Munition in einem zulässigen Temperaturbereich zu halten. Sie wird dann an der Rückseite der gepanzerten Munitionscontainer befestigt. Bei einer Umgebungstemperatur, die dem zulässigen Temperaturbereich der Munition entspricht kann sie entfernt werden.
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In beiden gepanzerten Munitionscontainern ist in ihren gepanzerten Seitenplatten, jeweils zum gepanzerten Kasten der Waffenanlage hin, oben, ein Rechteck in einer solchen Größe ausgeschnitten, dass durch dieses Rechteck ein, durch Raketenantrieb nachbeschleunigtes Geschoss und auch die sonstige Munition, Artilleriegeschoss plus Treibladungsmodule, durchgereicht werden kann. Während der Fahrt zur Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, wird diese Öffnung mit einer drehbaren gepanzerten Klappe verschlossen. Beim korrekten Einsetzen der gepanzerten Munitionscontainer in die Halterungen der Oberlafette, wird jeweils die drehbare gepanzerte Klappe nach oben hin geöffnet. Diese gepanzerten Klappen sind an ihrer Unterseite jeweils mit einer Gummilippe versehen und lagern damit auf dem gepanzerten Kasten der Waffenanlage. Ihre Gummilippen dichten soweit ab, dass kein Wasser, Staub, Schmutz usw. in die Oberlafette eindringen kann. Zudem geben sie den gepanzerten Munitionscontainern in ihrer Lage zusätzlichen Halt.
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In den gepanzerten Munitionscontainern ist die Unterbringung der Geschosse und der Treibladungsmodule so gestaltet, dass, in Fahrtrichtung gesehen, zuerst die Geschosse und dahinter die Treibladungsmodule gelagert werden.
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In dem linken gepanzerten Container zum gepanzerten Kasten der Waffenanlage hin, ist in der Panzerung im oberen Bereich ein Rechteck ausgeschnitten, wie ebenfalls danebenliegend auch in der linken Seite in dem gepanzerten Kasten der Waffenanlage. Durch diese Öffnungen wird das Geschoss mit den Treibladungsmodulen in das linke automatische Ladesystem im gepanzerten Kasten der Waffenanlage befördert. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ebenfalls im oberen Bereich beim rechten gepanzerten Munitionscontainer und dem Kasten der gepanzerten Waffenanlage jeweils ein Rechteck in der Panzerung ausgeschnitten. Durch diese Öffnungen wird das rechte automatische Ladesystem mit Geschoss und den Treibladungsmodulen gespeist.
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Ehe das Geschoss mit den Treibladungsmodulen den gepanzerten Munitionscontainer verlassen hat, wurde der Zünder gemäß den gewünschten Vorgaben mit der Zünderstellmaschine, die längsbeweglich vor der rechteckigen Öffnung im gepanzerten Munitionscontainer angeordnet ist, programmiert . Nachdem das erste Geschoss mit den Treibladungsmodulen den gepanzerten Munitionscontainer verlassen hat, werden die weiteren Geschosse und Treibladungsmodule im gepanzerten Munitionscontainer horizontal in den Halterungen in Richtung des gepanzerten Kastens der Waffenanlage bewegt und dann hochbefördert, so dass sie vor der rechteckigen Öffnung zu liegen kommen. Der Zünder wird programmiert. Geschoss und Treibladungsmodule werden weitergereicht durch die Öffnung im gepanzerten Kasten der Waffenanlage in das automatische Ladesystem. Diese Vorgänge wiederholen sich so lange, bis der gepanzerte Munitionscontainer leer ist.
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Das automatische Ladesystem für den linken gepanzerten Munitionscontainer ist längs- und vertikal beweglich und links im gepanzerten Kasten der Waffenanlage platziert. Mit dem Geschoss und den Treibladungsmodulen lädt das automatische Ladesystem die Kanone. Wird nach Beendigung des Beladevorgangs das Geschütz sofort abgefeuert, startet nicht nur der Rohrrücklauf. Die dazugehörige Rohrbrems- und Vorholeinrichtung bringt das Rohr in bekannter weise in seine Ausgangsstellung wieder zurück. Wegen der hohen Rückstoßkräfte beginnt gleichzeitig auch der Rücklauf der Oberlafette auf der Unterlafette, die ebenfalls mit einer Brems- und Vorholeinrichtung ausgestattet ist und bringt damit die Oberlafette wieder in ihre Ursprungstellung. Dabei wird der Keilverschluss nach oben hin geöffnet und gibt das Rohr für den nächsten Ladevorgang frei. Wird eine hohe Feuerrate verlangt, ist schon vor dem Abfeuern des ersten Schusses das automatische Ladesystem für den rechten gepanzerten Munitionscontainer, ebenfalls längs- und vertikal beweglich im gepanzerten Kasten der Waffenanlage angeordnet, mit dem Geschoss und den Treibladungsmodulen beladen. Schon beim Vorlauf des Rohres wird das rechte automatische Ladesystem aktiviert und führt das Geschoss und die Treibladungen in das Rohr. Sofort nach dem Schließen des Rohres kann die Kanone abgefeuert werden. Zwischenzeitlich ist das linke automatische Ladesystem schon wieder mit einem Geschoss und den Treibladungsmodulen beladen. Durch das Zusammenwirken des linken und des rechten automatischen Ladesystems in abwechselnder Folge, wird eine hohe Feuerrate erzielt. Wird eine geringere Feuerrate verlangt, reicht voraussichtlich auch nur ein automatisches Ladesystem, gemeinsam für den linken und rechten gepanzerten Munitionscontainer, aus.
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Um eine noch größere Reichweite mit der Munition als mit der Base Bleeb Methode zu erzielen, muss ein durch Raketenantrieb nachbeschleunigtes Geschoss verwendet werden.
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Die Firma Oto Melara bietet ein derartiges Geschoss als eine Variante der Vulcano-Munition im Kaliber 155 mm für die Panzerhaubitze 2000 der italienischen und der deutschen Armee an. Mit ihr kann eine Reichweite von über 100 km erreicht werden. Diese Technologie ist auch auf das Kaliber 203 mm übertragbar. Möglicherweise kann damit eine noch größere Reichweite, z. B. von ca. 150 km erzielt werden. In den gepanzerten Munitionscontainern können wegen der größeren Länge, des durch Raketenantrieb nachbeschleunigten Geschosses, System Vulcano, die Treibladungsmodule dahinter nicht mehr lagern. Sie müssen hinter den anderen Geschossen beim Laden des automatischen Ladesystems entnommen und jeweils separat zugeführt werden.
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Sind nahezu keine Geschosse und Treibladungsmodule oder nicht mehr die gewünschten Munition in den gepanzerten Munitionscontainern, werden sie gegen beladene gepanzerte Munitionscontainer ausgetauscht. Die gepanzerten Munitionscontainer werden mit den angeforderten Geschossen und Treibladungsmodule im rückwärtigen Raum beladen, deren Daten in den Rechner eingegeben und die Funktionsweise der beweglichen Teile im gepanzerten Munitionscontainer geprüft. Anschließend wird der 10 t LKW mit gepanzerter Kabine mit dem gepanzerten fehlerfreien Munitionscontainer beladen. Sein hinter der Kabine angeordneter Ladekran hebt den beladenen gepanzerten Munitionscontainer auf seine Ladefläche in entsprechende Halterungen bekannter Art. Er fährt dann zusammen mit einem weiteren leeren 10 t LKW zu der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, bei der ein Austausch der gepanzerten Munitionscontainer gegen volle gepanzerte Munitionscontainer vorgenommen wird. Dazu fährt der leere 10 t LKW seitlich neben die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, und hebt mit seinem Ladekran den auszutauschenden gepanzerten Munitionscontainer nach Lösung sämtlicher Verbindungen, Rechner, Strom, Halterungen usw. aus der Oberlafette der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, und setzt ihn auf seiner Ladefläche ab. Sofort macht er den Platz frei für den anderen 10 t LKW mit dem vollen gepanzerten Munitionscontainer und fährt zurück. Der 10 t LKW nimmt gleich den frei gegebenen Platz ein und hebt mit dem Ladekran den von Haltrungen der Ladefläche frei gegebenen vollen gepanzerten Munitionscontainer hoch und fädelt ihn in das Gestell der Oberlafette der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, ein. die Haltevorrichtungen werden aktiviert, die den gepanzerten vollen Munitionscontainer in seiner Lage festhalten. Der 10 t LKW kann jetzt wieder zurückfahren. Die Verbindungen zum gepanzerten Munitionscontainer, z. B. die Stromversorgung, gespeicherte Munitionsarten, Rechneranschluss, Temperatur im gepanzerten Munitionscontainer usw., werden hergestellt. Das Rechnersystem prüft nochmals die Funktionsfähigkeit des vollen gepanzerten Munitionscontainers. Sind keine Fehler festgestellt worden ist die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, mit diesem gepanzerten Munitionscontainer auf der einen Seite feuerbereit. Zeitgleich kann auf der gegenüberliegenden Seite auch ein Wechsel des leeren gepanzerten Munitionscontainers gegen einen vollen gepanzerten Munitionscontainer nach dem gleichen Verfahren vorgenommen werden und mit anschließender Prüfung des gepanzerten Munitionscontainers mit dem Rechnersystem auf seine Funktionsfähigkeit. Wird kein Fehler registriert, ist die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, komplett nach dem Laden der Kanone feuerbereit.
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Es gibt eine weitere Lösungsmöglichkeit. Die gepanzerten Munitionscontainer können auch so ausgestaltet werden, dass in einem gepanzerten Munitionscontainer alle Geschosse gelagert werden und in dem anderen gepanzerten Munitionscontainer sich alle Treibladungsmodule befinden. In dem gepanzerten Munitionscontainer mit den Geschossen kommen sie hintereinander zu liegen. In dem gepanzerten Munitionscontainer mit den Treibladungsmodulen sind für jedes Geschoss die Treibladungsmodule ebenfalls hintereinander platziert.
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Das eine von den beiden automatischen Ladesystemen in dem gepanzerten Kasten der Waffenanlage, nach dem das Geschoss aus dem entsprechenden gepanzerten Munitionscontainer entnommen wurde, setzt es in dem Rohr an und macht sofort den Platz frei für das andere automatische Ladesystem, das die Treibladungsmodule vorher aus dem gepanzerten Munitionscontainer mit den Treibladungsmodulen entnommenen hat. Die Treibladungsmodule werden von dem automatischen Ladesystem hinter das Geschoss in die Kanone geschoben. Hinten am Rohr der Panzerkanone, insbesondere im Kaliber 203 mm, befindet sich das Bodenstück mit dem Hubkeilverschluss. Der Hubkeilverschluss wird senkrecht im Bodenstück geführt. Nach Beendigung des Ladevorgangs senkt sich der Hubkeilverschluss und verschließt somit von oben her das Rohr. Die Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, ist nun feuerbereit. Nach dem Schießen beim Vorlauf des Rohres öffnet der Hubkeilverschluss automatisch nach oben hin das Rohr. Diese Vorgänge können solange wiederholt werden, bis sich keine Geschosse und Treibladungsmodule mehr in den entsprechenden gepanzerten Munitionscontainern befinden.
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Zwischenzeitlich wurde auch das Rundblickperiskop, das auf dem Dach der gepanzerten Besatzungskabine vor der Kommandantenluke platziert ist hochgefahren, - Verlademaß -. Es dient dem Kommandanten zur Rundumbeobachtung und zur Zielzuweisung an den Richtschützen.
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Der vollständige Tauschvorgang der beiden gepanzerten Munitionscontainer bis zur Feuerbereitschaft der Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, hat nicht länger als 5 Minuten gedauert.
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Eine Erfindung vergleichbarer Wirkung ist unbekannt
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen einzeln für sich, oder zu mehreren in beliebiger Koordination Anwendung finden.
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Figurenliste
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Es zeigt
- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm, von der Seite.
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Das sehr flache Fahrgestell 1 beherbergt im Frontbereich den Antriebsblock aus Motor und Getriebe 2 mit der Stromerzeugungsanlage 3 dahinter, und im Heckbereich finden die Treibstofftanks 4 ihren Platz. Dazwischen ist der Drehkranz 5 angeordnet. Mittig und oben an der Front des Fahrgestells 1 ist die abzuklappende Zurrgabel 7 für das fixieren des Rohres 8 der 203 mm Kanone 9 während des Marsches befestigt. Auf der Geschützblende befindet sich noch ein V°-Messgerät10.
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Auf dem Drehkranz 5 lagert drehbar die Unterlafette 6. Fest mit der Unterlafette 6 verbunden ist die gepanzerte Besatzungskabine 11 für die 2-Mann-Besatzung. Sie besteht aus Fahrer/Richtschütze und Kommandant in Tandemanordnung. Auf dem Dach der gepanzerten Besatzungskabine 11 und vor der Kommandantenluke ist das hochfahrbare Rundblickperiskop 12 platziert. Vor dem Fahrer/Richtschützen befindet sich in der gepanzerten Besatzungskabine 11 die Klimaanlage 13.
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Die Unterlafette 6 trägt den Zahnbogen 14, an dem die vertikal bewegliche Oberlafette 15 von ca. - 2,5° bis 65° mit dem gepanzerten Kasten der Waffenanlage 25 befestigt ist. Die Oberlafette 15 ist längsbeweglich auf der Unterlafette 6 gestaltet.
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Der in der Oberlafette 15 eingesetzte linke gepanzerte Munitionscontainer 17 ist teilweise aufgebrochen dargestellt und zeigt die darin befindliche längsbewegliche Zünderstellmaschine 18 und ein Ausführungsbeispiel eines oben im linken gepanzerte Munitionscontainer 17 gelagerten, durch Raketenantrieb nachbeschleunigtes Geschoss 19 und eine darunterliegende Munition, Artilleriegeschoss plus Treibladungsmodule. 20 Zusätzlich ist der maximale Rücklauf der Oberlafette nach dem Schuss angedeutet.
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Auf der rechten Seite, vor dem rechten gepanzerten Munitionscontainer 21, hier nicht sichtbar, ist fest mit der Unterlafette 6 verbunden die gepanzerte Waffenkammer 22. Sie beherbergt eine hochfahrbare 20 mm Maschinenkanone 24, die im hochgefahrenen Zustand um 360° drehbar ist.
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2 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm. In einer Ansicht von vorne. Das sehr niedrig gestaltete Fahrgestell 1 zeigt die drehbar gelagerte Unterlafette 6 und darüber die vertikal und längsbewegliche Oberlafette 15. Es werden der linke gepanzerte Munitionscontainer 17 und der rechte gepanzerte Munitionscontainer 21, die jeweils nach oben hin abnehmbar sind, gezeigt. Ebenso die Haltevorrichtungen 23, die ein verrutschen der beiden gepanzerten Munitionscontainer verhindern. Der linke gepanzerte Munitionscontainer 17 wird durch die gepanzerte Besatzungskabine 11, mit der Klimaanlage 13 darin, verdeckt. Das hochfahrbare Rundblickperiskop 12 auf der Decke der gepanzerten Besatzungskabine 11 und vor der Kommandantenluke ist ersichtlich.
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Vor dem rechten gepanzerten Munitionscontainer 21 und fest mit der Unterlafette 6 verbunden ist die gepanzerte Waffenkammer 22 angeordnet. In ihr ist hochfahrbar eine 20 mm Maschinenkanone 24 dargestellt. Hinter der gepanzerten Waffenkammer 22 ist der hier eingesetzte gepanzerte und nach oben hin herausnehmbare rechte gepanzerte Munitionscontainer 21 sichtbar. Seine Vorderseite ist aufgebrochen und zeigt die darin gelagerte Munition, Artilleriegeschoss plus Treibladungsmodule 20. Zwischen dem linken gepanzerten Munitionscontainer 17 und dem rechten gepanzerten Munitionscontainer 21 ist der gepanzerte Kasten der Waffenanlage 25 ersichtlich. In ihr ist die Waffenanlage 16. Sie umfasst die Kanone 9 mit dem Rohr 8, die Rücklauf- und Vorholeinrichtung in bekannter Bauweise und weiteres Zubehör, die zusammen auf der Oberlafette 15 angeordnet sind. Die Oberlafette 15 ist über den Zahnbogen 14 vertikal beweglich. Zusätzlich ist sie auf der Unterlafette 6 längsverschiebbar gestaltet.
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Die Waffenanlage 16 wird durch den gepanzerten Kasten der Waffenanlage 25 geschützt. Der gepanzerte Kasten der Waffenanlage 25 umfasst die beiden gepanzerten Seitenwände 26, die gepanzerte Deckenplatte 27, die gepanzerte Heckplatte 29, hier nicht dargestellt, und die gepanzerte Frontplatte 28, mit einer Öffnung für die Kanone.
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Auf der Geschützblende ist das V°-Messgerät 10 sichtbar.
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Nicht dargestellt sind die beiden automatischen Ladesysteme, das linke automatische Ladesystem, das von dem linken gepanzerte Munitionscontainer 17 und das rechte automatische Ladesystem, das von dem rechten gepanzerten Munitionscontainer 21 gespeist wird. Das linke automatische Ladesystem bewegt sich dabei entlang auf der linken Seite der gepanzerten Deckenplatte 27 und auf der linken gepanzerten Seitenwand 26. Das rechte automatische Ladesystem wird entlang, auf der rechten Seite der gepanzerten Deckenplatte 27 und der rechten gepanzerten Seitenwand 26 geführt.
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3 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Panzerhaubitze, insbesondere im Kaliber 203 mm in einer Ansicht von hinten. Im Fahrgestell 1 ist der Drehkranz 5 mit der darauf lagernden Unterlafette 6 und der darüber liegenden, längs und über einen Zahnbogen 14, vertikal beweglichen Oberlafette 15 abgebildet.
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Die Brems- und Vorholeinrichtung der Unterlafette 30 dient dazu, die hohen Rückstoßkräfte durch den Rücklauf der Oberlafette 15 und deren Zurückbringung in ihre Ursprungstellung zusätzlich abzufangen.
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Die Haltevorrichtungen 23 für den linken gepanzerten Munitionscontainer 17 und den rechten gepanzerten Munitionscontainer 21 sind ersichtlich.
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Gut erkennbar ist der gepanzerten Kasten der Waffenanlage 25. Er wird gebildet durch die beiden gepanzerten Seitenwände 26, die gepanzerte Deckenplatte 27, die gepanzerte Heckplatte 29 und die gepanzerte Frontplatte 28, die hier nicht sichtbar ist. Er beinhaltet auch die Waffenanlage 16 samt Zubehör, hier allerdings nicht zu erblicken ist.
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Das hochfahrbare Rundblickperiskop 12 auf der Decke der gepanzerten Besatzungskabine 11 vor der Luke des Kommandanten, erkennt man.
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Nicht dargestellt sind die beiden automatischen Ladesysteme im gepanzerten Kasten der Waffenanlage.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrgestell
- 2
- Antriebsblock aus Motor und Getriebe
- 3
- Stromerzeugungsanlage
- 4
- Treibstofftanks
- 5
- Drehkranz
- 6
- Unterlafette
- 7
- Zurrgabel
- 8
- Rohr
- 9
- Kanone
- 10
- V°-Messgerät
- 11
- gepanzerte Besatzungskabine
- 12
- hochfahrbares Rundblickperiskop
- 13
- Klimaanlage
- 14
- Zahnbogen
- 15
- Oberlafette
- 16
- Waffenanlage
- 17
- linker gepanzerter Munitionscontainer
- 18
- Zünderstellmaschine
- 19
- durch Raketenantrieb nachbeschleunigtes Geschoss
- 20
- Munition, Artilleriegeschoss plus Treibladungsmodule
- 21
- rechter gepanzerter Munitionscontainer
- 22
- gepanzerte Waffenkammer
- 23
- Haltevorrichtungen
- 24
- 20 mm Maschinenkanone
- 25
- gepanzerter Kasten der Waffenanlage
- 26
- gepanzerte Seitenwände
- 27
- gepanzerte Deckenplatte
- 28
- gepanzerte Frontplatte
- 29
- gepanzerte Heckplatte
- 30
- Brems- und Vorholeinrichtung in der Unterlafette