DE202019106811U1 - Abzugssicherung für eine Handfeuerwaffe - Google Patents

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Abstract

Abzugssicherung (1) für eine Handfeuerwaffe (100), insbesondere Kurzwaffe, mit einem Abzugsbügel (101) und einem Abzugszüngel (103), wobei die Abzugssicherung (1) dazu ausgebildet ist, am Abzugsbügel (101) der Handfeuerwaffe (100) derart lösbar befestigt zu werden, dass diese den Abzugszüngel (103) umgibt und vor ungewollter Betätigung schützt, wobei die Abzugssicherung (1) eine hervorstehende Abziehnase (9) aufweist, welche sich im befestigten Zustand über den Abzugsbügel (101) hinaus erstreckt und dazu ausgebildet ist, an einem Widerstand einzugreifen, um die Abzugssicherung (1) vom Abzugsbügel (101) abzustreifen, wenn die Handfeuerwaffe (100) gegen den Widerstands bewegt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Abzugssicherung für eine Handfeuerwaffe, insbesondere Kurzwaffe oder Faustfeuerwaffe.
  • Schusswaffensicherungen, die dazu ausgebildet sind, eine unbeabsichtigte Schussabgabe zu verhindern oder zu vermeiden, sind in unterschiedlichen technischen Ausführungen aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Beispielsweise kann der an typischen Handfeuerwaffen angebrachte Abzugsbügel als mechanische Sicherungsvorrichtung angesehen werden, die dazu ausgelegt ist, eine ungewollte Berührung des Abzugszüngels zu vermeiden. Zudem sind beispielsweise Sicherungsmechaniken bekannt, die dazu ausgebildet sind, den Abzugsweg von Schusswaffen zu blockieren. Derartige Sicherungen können insbesondere auf das Abzugszüngel, auf eine Abzugsstange oder auf eine Schlageinrichtung der Schusswaffe wirken. Um den Abzugszüngel zum Auslösen eines Schusses freizugeben, muss typischerweise eine weiteres Bedienelement, wie etwa ein Hebel, vom Benutzer manuell betätigt werden. Derartige Bedienelemente können beispielsweise bei Abzugssicherungen als zusätzlicher Hebel in das Abzugszüngel integriert sein oder bei Griffsicherungen als manuell betätigbares Griffelement ausgeführt sein.
  • Es ist ferner bekannt, verschiedene Einrichtungen zur Schusswaffensicherung zu kombinieren, um eine unbeabsichtigte Schussauslösung zumindest weitestgehend zu vermeiden und/oder gesetzlichen oder regulatorisch vorgegebenen Bestimmungen zu genügen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Abzugssicherung für Handfeuerwaffen anzugeben, bei der insbesondere der zur Entsicherung notwendige Bedienaufwand reduziert ist.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Abzugssicherung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Die erfindungsgemäße Abzugssicherung ist für eine Handfeuerwaffe, insbesondere Kurzwaffe, mit einer als Abzug bezeichneten Mechanik zum Auslösen eines Schusses vorgesehen. Der Abzug umfasst einen Abzugsbügel und einen Abzugszüngel, wobei das Abzugszüngel zur Schussauslösung in an sich bekannter Art und Weise bestimmungsgemäß manuell, insbesondere mittels des Zeigefingers des Schützen, betätigt wird. Die Abzugssicherung ist dazu ausgebildet, am Abzugsbügel der Handfeuerwaffe derart lösbar befestigt zu werden, dass sie den Abzugszüngel umgibt und vor ungewollter Betätigung schützt. Insbesondere ist die Abzugssicherung so ausgebildet, dass diese den freien Zugang zum Abzugszüngel blockiert. Die Abzugssicherung weist eine hervorstehende Abziehnase auf, welche sich im befestigten Zustand über den Abzugsbügel hinaus erstreckt. Die Abziehnase ist dazu ausgebildet, an einem Widerstand einzugreifen, so dass die Abzugssicherung vom Abzugsbügel abgestreift wird, wenn die Handfeuerwaffe gegen den Widerstand bewegt wird.
  • Als Handfeuerwaffe im weiteren Sinne wird eine Feuerwaffe verstanden, die von einer einzelnen Person getragen und ohne zusätzliches Hilfsmittel, wie etwa einer Lafette oder dergleichen, abgefeuert werden kann. Als Handfeuerwaffe im engeren Sinne wird eine Feuerwaffe verstanden, die am Körper, beispielsweise in einem Holster oder in einer Mantel-, Jacken- oder Hosentasche, getragen werden kann. Typischerweise handelt es sich bei der Handfeuerwaffe um eine Kurzwaffe, also einer Handfeuerwaffe mit relativ kompakten Abmessungen. Eine Kurzwaffe ist insbesondere definitionsgemäß keine Langwaffe. Eine Kurzwaffe in diesem Sinne ist eine Handfeuerwaffe, deren Lauf mit geschlossenem Verschluss kürzer ist als eine vorgegebene Länge, beispielsweise kürzer als 25 cm bis 45 cm, insbesondere kürzer als 30 cm. Entsprechend ist eine Langwaffe eine Handfeuerwaffe, deren Lauf mit geschlossenem Verschluss länger ist als diese vorgegebene Länge, also beispielsweise länger ist als 25 cm bis 45 cm, insbesondere länger als 30 cm. Bei der Kurzwaffe kann es sich insbesondere um eine Kurzwaffe im Sinne des in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Waffengesetzes handeln. Entsprechend kann es sich bei der Langwaffe insbesondere um eine Langwaffe im Sinne des in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Waffengesetzes handeln.
  • Die Abzugssicherung ist am Abzugsbügel lösbar befestigt. Wenn die Abzugssicherung am Abzugsbügel befestigt ist, blockiert oder versperrt die Abzugssicherung den Zugang zum Abzugszüngel und/oder den Abzugsweg des Abzugszüngels, so dass dieser typischerweise von einem Benutzer nicht betätigt werden kann. Die Abziehnase der Abzugssicherung ist derart ausgebildet und angeordnet, dass diese an den vorstehend bereits genannten Widerstand anschlägt oder eingreift, wenn die Handfeuerwaffe aus einer Lagerung, insbesondere aus einer Jacken-, Hosen- oder Manteltasche, gezogen wird. Typischerweise verhakt sich die Abziehnase an einer Falte oder einem Saum oder einem anders gearteten Widerstand, so dass die Abzugssicherung vom Abzugsbügel abgestreift wird, wenn die Handfeuerwaffe an ihrem Griff umfasst und aus der Lagerung gezogen wird. Das Lösen der Abzugssicherung benötigt seitens des Benutzers somit bei dem vorstehend skizzierten, bestimmungsgemäßen Gebrauch im Allgemeinen keinen separaten Bedieneingriff. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Handfeuerwaffe besonders schnell in einen schussbereiten Zustand versetzt wird, da eine separate Entsicherung - sofern keine zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen ergriffen wurden - nicht notwendig ist. Dies ist insbesondere zur Abwehr von Gefahrensituationen vorteilhaft, in denen eine unmittelbare Bedrohung, beispielsweise durch Waffengewalt, vorliegt.
  • In Ausgestaltungen ist die Abzugssicherung mittels einer Rast- und/ oder Clipverbindung am Abzugsbügel der Handfeuerwaffe befestigbar. Die clipartig ausgeführte Abzugssicherung kann insbesondere händisch über den Abzugsbügel der zu sichernden Handfeuerwaffe geschoben werden, um die Abzugssicherung in den Abzugsbügel einzurasten.
  • In Ausgestaltungen weist die Abzugssicherung eine zumindest abschnittsweise zum Abzugsbügel korrespondierende, insbesondere komplementäre, Formgebung auf. Die Formgebung der Abzugssicherung ist somit an die Formgebung des Abzugsbügels der zu sichernden Handfeuerwaffe angepasst. Entsprechend unterscheiden sich Abzugssicherungen, die als Schusswaffensicherungen für unterschiedliche Handfeuerwaffen ausgelegt sind, im Allgemeinen hinsichtlich ihrer Struktur bzw. Formgebung zumindest geringfügig.
  • In Ausgestaltungen ist die Abzugssicherung am Abzugsbügel mittels Formschluss befestigbar ist. Die Abzugssicherung kann in Ausgestaltungen insbesondere so ausgebildet sein, dass diese im befestigten Zustand am Abzugsbügel zumindest abschnittsweise, beispielsweise an einer Innen- und/oder an einer Außenseite des Abzugsbügels, formschlüssig anliegt.
  • In Ausgestaltungen weist die Abzugssicherung zwei einander gegenüberliegende, federnde Schenkeln auf, die dazu ausgebildet sind, am Abzugsbügel fixiert zu werden. Die beiden Schenkel sind beispielsweise dazu ausgebildet, den Abzugsbügel der Handfeuerwaffe im gesicherten Zustand zu umgreifen. Die federnd ausgebildeten Schenkel können insbesondere dazu ausgebildet sein, eine Art Clip- oder Rastverbindung zur lösbaren Befestigung der Abzugssicherung an der zu sichernden Handfeuerwaffe bereitzustellen.
  • In Ausgestaltungen sind die Schenkel zumindest abschnittsweise aus einem flexiblen Material, insbesondere Kunststoffmaterial, ausgebildet. Bei dem Kunststoffmaterial handelt es sich beispielsweise um ein Polymer, insbesondere Thermoplast, wie etwa einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer. Die Abzugssicherung kann insbesondere zumindest zum Teil, bevorzugt vollständig, mit Hilfe von Urformverfahren, beispielsweise Spritzgussverfahren oder Extrusion, hergestellt werden.
  • In Ausgestaltungen sind die Schenkel derart flächig ausgebildet, dass die Schenkel den Abzugszüngel im befestigten Zustand beidseitig zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, überdecken. Die Schenkel können insbesondere so ausgelegt sein, dass sie den Zugang zum Abzugzüngel der Handfeuerwaffe versperren, um eine ungewollte Betätigung zu vermeiden.
  • In Ausgestaltungen weisen die Schenkel an ihren Außenseiten Griffmulden auf. Die Handfeuerwaffe mit der daran befestigten, insbesondere auf den Abzugsbügel aufgesteckten, Abzugssicherung kann an den Griffmulden gehalten bzw. gegriffen werden, um zu vermeiden, dass sich die Abzugssicherung löst, wenn die Handfeuerwaffe bewegt wird. Auf diese Weise kann insbesondere eine unbeabsichtigte Entsicherung der Handfeuerwaffe vermieden werden, wenn diese beispielsweise aus einer körpernahen Lagerung, wie etwa einem Holster oder eine Jacken-, Mantel- oder Hosentasche, gezogen wird.
  • In Ausgestaltungen weist zumindest einer der Schenkel, vorzugsweise beide Schenkel, an seiner Innenseite eine umlaufende, nach innen hervorstehende Innenkontur auf, dessen Formgebung komplementär zur Innenkontur des Abzugsbügels ausgebildet ist. Im befestigten Zustand greift die Innenkontur des Schenkels in den Abzugsbügel ein und schließt mit der Innenkontur des Abzugsbügels zumindest bereichsweise bündig und formschlüssig ab. Die umlaufende Innenkontur des Schenkels liegt im befestigten Zustand in vorteilhaften Ausgestaltungen über den gesamten Umfang an einer umlaufenden Innenkontur des Abzugsbügels formschlüssig an.
  • In Ausgestaltungen weisen beide Schenkel an ihren Innenseiten umlaufende, nach innen hervorstehende Innenkonturen auf, deren Formgebungen komplementär zur Innenkontur des Abzugsbügels ausgebildet sind. Im befestigten Zustand greifen die Innenkonturen der Schenkel beidseitig in den Abzugsbügel ein und schließen mit der Innenkontur des Abzugsbügels zumindest bereichsweise bündig und/oder formschlüssig ab. Die umlaufenden Innenkonturen der Schenkel liegen im befestigten Zustand an einer umlaufenden Innenkontur des Abzugsbügels in vorteilhaften Ausgestaltungen über den gesamten Umfang formschlüssig an.
  • In Ausgestaltungen sind die Schenkel über ein Mittelteil derart verbunden, dass die Abzugssicherung einen im Wesentlichen U-förmige Querschnitt aufweist. Der Abzugsbügel der Handfeuerwaffe wird im gesicherten Zustand zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Schenkel angeordnet und insbesondere an dieser Stelle verrastet.
  • In Ausgestaltungen verjüngt sich die an dem Schenkel angeordnete Innenkontur in einer distalen Richtung zum Mittelteil hin. In Ausgestaltungen, bei denen an beiden Schenkeln nach innen ragende Innenkonturen vorgesehen sind, kann entsprechend vorgesehen sein, dass diese sich in distaler Richtung zum Mittelteil hin verjüngen.
  • Die distale Richtung ist somit mit Bezug auf das Mittelteil und die räumlichen Anordnung der Schenkel definiert. Beim bestimmungsmäßen Gebrauch der Abzugssicherung ist die distale Richtung mit Bezug auf die gesicherte Handfeuerwaffe typischerweise in Richtung des Endes eines Laufes der Handfeuerwaffe gerichtet. Die hierzu entgegengesetzte Richtung wird als proximale Richtung bezeichnet. Im Hinblick auf einen die Handfeuerwaffe bestimmungsgemäß verwendenden Schützen ist somit die distale (von lateinisch distare, „sich entfernen“) bzw. proximale (von lateinisch proximus, „der Nächste“) Richtung in an sich gängiger Weise mit Bezug auf den Körper des Schützen definiert.
  • Die sich in distaler Richtung hin verjüngende Innenkontur bzw. Innenkonturen des oder der Schenkel dient bzw. dienen insbesondere dazu, dass zum Abziehen der Abzugssicherung vom Abzugsbügel der Handfeuerwaffe eine geeignete Kraft aufgewendet werden muss, um zum einen ein ungewolltes Lösen der Abzugssicherung möglichst zu unterbinden und zum anderen zu vermeiden, dass die Abzugssicherung im Bedarfsfall nicht oder nicht vollständig vom Abzugsbügel abgestreift wird. In diesem Zusammenhang kann insbesondere auch die Flexibilität der Schenkel maßgeblich sein, da beim Lösen der Abzugssicherung die Schenkel im Allgemeinen zumindest geringfügig auseinandergespreizt werden.
  • In Ausgestaltungen verjüngt sich die an dem Schenkel angeordnete Innenkontur in der proximalen Richtung, also in Richtung vom Mittelteil weg. In Ausgestaltungen, bei denen an beiden Schenkeln nach innen ragende Innenkonturen vorgesehen sind, kann entsprechend vorgesehen sein, dass diese sich in proximaler Richtung verjüngen. Die sich in proximaler Richtung hin verjüngende Innenkontur bzw. Innenkonturen des oder der Schenkel dient bzw. dienen insbesondere dazu, das Aufstecken der Abzugssicherung auf den Abzugsbügel der Handfeuerwaffe zu erleichtern.
  • In Ausgestaltungen weist die Innenkontur des Schenkels einen distalen Abschnitt, der sich in distaler Richtung verjüngt, und einen proximalen Abschnitt, der sich in proximaler Richtung verjüngt, auf. In Ausgestaltungen kann insbesondere vorgesehen sein, dass derartig ausgebildete Innenkonturen an beiden Schenkeln vorgesehen sind. Die Steigung des distalen Abschnitts der Innenkontur ist kleiner als die Steigung des proximalen Abschnitts. In Ausgestaltung ist die Längsausdehnung des distalen Abschnitts längs des Schenkels größer als die Längsausdehnung des proximalen Abschnitts.
  • In Ausgestaltungen weist das Mittelteil die Abziehnase auf.
  • In Ausgestaltungen ist die Abziehnase hakenförmig, geradlinig, C-förmig oder S-förmig ausgebildet.
  • Die Erfindung betrifft ferner die vorstehend beschriebene Handfeuerwaffe, insbesondere Kurzwaffe, die einen Abzugsbügel, ein Abzugszüngel und eine Abzugssicherung der bereits beschriebenen Art aufweist.
  • In Ausgestaltungen weist die Handfeuerwaffe einen Lauf auf. Die Abziehnase der an der Handfeuerwaffe lösbar befestigten Abzugssicherung erstreckt sich zumindest abschnittsweise in einer Richtung senkrecht zum Lauf der Handfeuerwaffe und steht von dieser ab bzw. hervor.
  • Die vorstehend beschriebene Abzugssicherung findet ihre bestimmungsgemäße Verwendung als Schusswaffensicherung einer Handfeuerwaffe, insbesondere Kurzwaffe.
  • Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert.
  • Dabei zeigen
    • 1 eine Abzugssicherung für eine Handfeuerwaffe in einer Seitenansicht;
    • 2 die Abzugssicherung der 1 in einer Draufsicht von unten;
    • 3 die Abzugssicherung der 1 in einer Draufsicht von vorne;
    • 4 die Abzugssicherung der 1 in einer Schnittdarstellung;
    • 5 eine Handfeuerwaffe mit der Abzugssicherung der 1 in einer Seitenansicht;
    • 6 die Handfeuerwaffe der 5, wobei die Abzugssicherung im Schnitt dargestellt ist.
  • Gleiche oder einander entsprechende Teile sind in allen Zeichnungsfiguren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • 1 bis 4 zeigen eine Abzugssicherung 1 für eine Handfeuerwaffe 100, insbesondere Kurzwaffe. 5 und 6 zeigen die an einer Handfeuerwaffe 100 zum bestimmungsgemäßen Gebrauch lösbar befestigte Abzugssicherung 1.
  • 1 zeigt die Abzugssicherung 1 in einer Seitenansicht. Die Abzugssicherung 1 ist aus Kunststoff, insbesondere aus einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer gefertigt und als eine Art Clip zum Einrasten in einen Abzugsbügel 101 der Handfeuerwaffe 100 ausgebildet.
  • Wie insbesondere in 2 dargestellt, weist die Abzugssicherung 1 einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt mit zwei Schenkeln 3 auf, die einander gegenüberliegend angeordnet sind und über ein Mittelteil 5 miteinander verbunden sind. Die Schenkel 3 sind zumindest abschnittsweise flexibel ausgebildet und können zumindest geringfügig gegeneinander ausgelenkt werden, insbesondere derart, dass der Abzugsbügel 101 der Handfeuerwaffe 100 im Zwischenbereich zwischen den Schenkeln 3 eingerastet werden kann.
  • Im befestigten Zustand liegt das Mittelteil 5, wie insbesondere in der Schnittdarstellung der 6 ersichtlich, formschlüssig an der Vorderseite des Abzugsbügels 101 an. Die Schenkel 3 blockieren in dieser Lage beidseitig den Zugang zum Abzugszüngel 103, um eine ungewollte Betätigung des Abzugs möglichst zu unterbinden.
  • Die Schenkel 3 sind in der in den Zeichnungsfiguren exemplarisch dargestellten Ausführung flächig ausgebildet und überdecken im befestigten bzw. gesicherten Zustand den vom Abzugsbügel 101 begrenzten, seitlichen Eingriffsbereich vollständig. Die Schenkel 101 weisen ferner außenseitig nach innen versetzte, in Ausgestaltungen beispielsweise konkav geformte, Bereiche auf, die als Griffmulden 7 dienen. Alternativ oder zusätzlich können in diesen Bereichen Oberflächenstrukturierungen und/oder Beschichtungen vorgesehen sein. Die Handfeuerwaffe 100 mit der daran befestigten Abzugssicherung 1 kann an den Griffmulden 7 gegriffen und gehalten werden, um beispielsweise sicherzustellen, dass die Abzugssicherung 1 in Position bleibt und sich nicht in unbeabsichtigter Weise vom Abzugsbügel 101 löst.
  • Am Mittelteil 5 ist eine Abziehnase 9 angeordnet, welche nach unten hervorsteht. In anderen Ausgestaltungen ragt die Abziehnase 9 bzw. ragen die Abziehnasen 9 beispielsweise seitlich vom Abzugsbügel 101 hervor. Die am Abzugsbügel 101 lösbar befestigte Abzugssicherung 1 ist dazu ausgebildet, nach vorne hin, also in distaler Richtung D, vom Abzugsbügel 101 abgezogen zu werden. Die Abziehnase 9 ist dazu ausgelegt, an einem Widerstand anzuschlagen oder in einen Widerstand einzugreifen, der beispielsweise von einer Falte, einem Saum oder einer Gewebekante einer Textile gebildet wird. Hierzu ist die Abziehnase 9 in der gezeigten Ausführung hakenförmig ausgebildet. In anderen möglichen Ausführungen ist die Abziehnase 9 beispielsweise im Wesentlichen geradlinig, C-förmig oder S-förmig ausgebildet.
  • Die Abziehnase 9 dient insbesondere dem Zweck, sich an einem generell beliebig gearteten Widerstand zu verhaken, so dass die Abzugssicherung 1 vom Abzugsbügel 101 abgestreift wird, wenn die Handfeuerwaffe 100 gegen den Widerstand, insbesondere in proximaler Richtung P, bewegt wird. Auf diese Weise kann die Handfeuerwaffe 100 im Bedarfsfall besonders schnell entsichert werden. Wird die Handfeuerwaffe 100 beispielsweise in einer Tasche oder in einem Holster am Körper getragen und anschließend aus der Lagerung gezogen, so verhakt sich die Abziehnase 101 typischerweise an einer Lasche des Holsters oder an einem Saum einer Jacken- oder Hosentasche, so dass die Abzugssicherung 1 hängen bleibt und schon beim Ziehen der Handfeuerwaffe 100 entfernt wird. Die Handfeuerwaffe 100 kann insbesondere mit aufgesteckter Abzugssicherung 101 und ansonsten im Wesentlichen ungesichert am Körper getragen werden, so dass die Handfeuerwaffe 100 durch Abstreifen des Abzugssicherung 101 bereits in einen feuerbereiten Zustand versetzt wird.
  • Die Kraft, die notwendig ist, um die Abzugssicherung 1 vom Abzugsbügel 101 abzuziehen, ist im Wesentlichen von der Flexibilität der Schenkel 3 und einer Innenkontur 11 bestimmt, die sich sowohl nach vorne hin, also in distaler Richtung D zur Abziehnase 9 hin, als auch in proximaler Richtung P, also in Richtung von dem Mittelteil 5 bzw. von der Abzugsnase 9 weg, verjüngt. Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei derartig zulaufende Innenkonturen 11 einander gegenüberliegend angeordnet. Der sich in distaler Richtung D verjüngende, distale Abschnitt 13 der Innenkontur 11 stellt insbesondere sicher, dass die zum Entfernen der Abzugssicherung 1 nötige Kraft nicht zu klein ist, um beispielsweise ein unbeabsichtigtes Lösen der Abzugssicherung 1, insbesondere im geholsterten und/oder im verdeckt getragenen Zustand, zu vermeiden. Auf der anderen Seite ist der distale Abschnitt 13 der Innenkontur 11 so ausgelegt, dass die zum Abstreifen der Abzugssicherung 1 notwendige Kraft nicht zu groß ist, um zu sicherzustellen, dass die an der Handfeuerwaffe 100 befestigte Abzugssicherung 1 hinreichend leicht abgezogen werden kann, wenn die Abziehnase 9 in einen Widerstand eingreift und die Handfeuerwaffe 100 entgegen dem Widerstand bewegt und insbesondere aus einer körpernahen Lage gezogen wird. Hierzu weist der distale Abschnitt 13 der Innenkontur 11 eine vergleichsweise geringe Steigung und eine relativ große Längsausdehnung, insbesondere im Vergleich zu dem sich in proximaler Richtung P hin verjüngenden proximalen Abschnitt 15 der Innenkontur 11. Der proximalen Abschnitt 15 der Innenkontur 11 dient dazu, das Aufstecken der Abzugssicherung 1 auf den Abzugsbügel 101 zu erleichtern.
  • Wie insbesondere in 11 ersichtlich, haben die Innenkonturen 11 der Schenkel 3 eine umlaufende Gestalt. Diese umlaufende Kontur hat eine zu einer Innenkontur 102 des Abzugsbügels 101 (vgl. insbesondere 6) komplementäre Formgebung, so dass die Innenkontur 11 der Schenkel 3 im gesicherten Zustand beidseitig in den vom Abzugsbügel 102 begrenzten Innenbereich eingreifen. Dabei liegt die umlaufende Innenkontur 11 formschlüssig an der Innenkontur 102 des Abzugsbügels 101 an, um die Abzugssicherung 1 lösbar am Abzugsbügel 101 zu befestigen.
  • Die vorstehend beschriebene Abzugssicherung 1 ist generell zur Sicherung von unterschiedlich ausgeführten Handfeuerwaffen 100 und insbesondere zur Sicherung von Handfeuerwaffen 100 unterschiedlichen Typs geeignet. Die konkrete strukturelle Ausbildung der Abzugssicherung 1 ist komplementär zu dem Abzug bzw. insbesondere zu dem Abzugsbügel 101 der jeweils zu sichernden Handfeuerwaffe 100 ausgeführt. Die strukturelle Gestalt der Abzugssicherung 1 ist typischerweise an die Form des jeweiligen Abzugsbügels 101, an dem die Abzugssicherung 100 beispielsweise mittels Formschluss befestigt werden soll, angepasst. Bei der Handfeuerwaffe 100 handelt es sich bevorzugt um eine Kurzwaffe, mithin also um eine Waffe, die typischerweise direkt am Körper in einem Kleidungsstück, wie etwa einer Jacke, einem Mantel oder einer Hose, oder in einem Holster, beispielsweise Achsel-, Schulter, Gürtel- oder Beinholster, insbesondere auch verdeckt, getragen werden kann.
  • Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Abzugssicherung 1 können neben Kurzwaffen prinzipiell auch Langwaffen wie etwa Büchsen oder Flinten, Gewehre, Karabiner, Sturmgewehre oder Maschinenpistolen - sofern diese zu den Langwaffen gerechnet werden - gesichert werden. Die mit Hilfe der Abzugssicherung 1 gesicherte Handfeuerwaffe 100 betrifft beispielsweise eine selbstladende Waffe, eine Single-Action-Waffe, ein Einzellader, eine Repetierwaffe, eine halbautomatische Waffe oder eine vollautomatische Waffe. Bei der Handfeuerwaffe 100 kann es sich beispielsweise um eine Pistole, eine Signalpistole, eine Gaspistole, eine Schreckschusspistole, eine Maschinenpistole oder einen Revolver handeln. Die Abzugssicherung 1 für die Handwaffe 100 ist beispielsweise zum Einsatz im militärischem Bereich und/oder im Bereich einer Sicherheitsbehörde, insbesondere Polizeibehörde oder Law-Enforcement-Behörde, und/oder im Bereich des Personenschutzes vorgesehen. In anderen Fällen handelt es sich bei der Handwaffe 100 um eine Jagdwaffe, das heißt die hier beschriebene Abzugssicherung 1 kann auch zur Sicherung einer Jagdwaffe verwendet werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Abzugssicherung
    3
    Schenkel
    5
    Mittelteil
    7
    Griffmulde
    9
    Abziehnase
    11
    Innenkontur
    13
    distaler Abschnitt
    15
    proximaler Abschnitt
    100
    Handfeuerwaffe
    101
    Abzugsbügel
    102
    Innenkontur
    103
    Abzugszüngel
    P
    proximale Richtung
    D
    distale Richtung

Claims (18)

  1. Abzugssicherung (1) für eine Handfeuerwaffe (100), insbesondere Kurzwaffe, mit einem Abzugsbügel (101) und einem Abzugszüngel (103), wobei die Abzugssicherung (1) dazu ausgebildet ist, am Abzugsbügel (101) der Handfeuerwaffe (100) derart lösbar befestigt zu werden, dass diese den Abzugszüngel (103) umgibt und vor ungewollter Betätigung schützt, wobei die Abzugssicherung (1) eine hervorstehende Abziehnase (9) aufweist, welche sich im befestigten Zustand über den Abzugsbügel (101) hinaus erstreckt und dazu ausgebildet ist, an einem Widerstand einzugreifen, um die Abzugssicherung (1) vom Abzugsbügel (101) abzustreifen, wenn die Handfeuerwaffe (100) gegen den Widerstands bewegt wird.
  2. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 1, wobei die Abzugssicherung (1) mittels einer Rast- und/ oder Clipverbindung am Abzugsbügel (101) der Handfeuerwaffe (100) befestigbar ist.
  3. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 1 oder 2, mit einer zumindest abschnittsweise zum Abzugsbügel (103) korrespondierenden, insbesondere komplementären, Formgebung.
  4. Abzugssicherung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abzugssicherung (1) am Abzugsbügel (101) mittels Formschluss befestigbar ist.
  5. Abzugssicherung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit zwei einander gegenüberliegenden, federnden Schenkeln (3), die dazu ausgebildet sind, am Abzugsbügel (101) fixiert zu werden.
  6. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 5, wobei die Schenkel (3) zumindest abschnittsweise aus einem flexiblen Material, insbesondere Kunststoffmaterial, ausgebildet sind.
  7. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Schenkel (3) derart flächig ausgebildet sind, dass die Schenkel (3) den Abzugszüngel (103) im befestigten Zustand beidseitig zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, überdecken.
  8. Abzugssicherung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Schenkel (3) an ihren Außenseiten Griffmulden (7) aufweisen.
  9. Abzugssicherung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei zumindest einer der Schenkel (3) an seiner Innenseite eine umlaufende, nach innen hervorstehende Innenkontur aufweist, deren Formgebung komplementär zur Innenkontur des Abzugsbügels ausgebildet ist.
  10. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 9, wobei beide Schenkel (3) an ihren Innenseiten umlaufende, nach innen hervorstehende Innenkonturen aufweisen, deren Formgebung komplementär zur Innenkontur des Abzugsbügels ausgebildet sind.
  11. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Schenkel (3) über ein Mittelteil (5) derart verbunden sind, dass die Abzugssicherung (1) einen im wesentlichen U-förmige Querschnitt aufweist.
  12. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 11, wobei die an dem Schenkel (3) bzw. an den Schenkeln (3) angeordnete Innenkontur bzw. Innenkonturen sich in einer distalen Richtung zum Mittelteil (5) hin verjüngt bzw. verjüngen.
  13. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 11 oder 12, wobei die an dem Schenkel (3) bzw. an den Schenkeln (3) angeordnete Innenkontur bzw. Innenkonturen sich in einer proximalen Richtung vom Mittelteil (5) weg verjüngt bzw. verjüngen.
  14. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Innenkontur des Schenkels (3) einen distalen Abschnitt, der sich in distaler Richtung verjüngt, und einen proximalen Abschnitt, der sich in proximaler Richtung verjüngt, aufweist und die Steigung des distalen Abschnitts der Innenkontur kleiner ist als die Steigung des proximalen Abschnitts.
  15. Abzugssicherung (1) nach Anspruch 11 bis 14, wobei das Mittelteil (5) die Abziehnase (9) aufweist.
  16. Abzugssicherung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abziehnase (9) hakenförmig oder geradlinig oder C-förmig oder S-förmig ausgebildet ist.
  17. Handfeuerwaffe (100), insbesondere Kurzwaffe, mit einem Abzugsbügel (101), einem Abzugszüngel (103) und einer Abzugssicherung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
  18. Handfeuerwaffe (100) nach Anspruch 17 mit einem Lauf, wobei sich die Abziehnase (9) der an der Handfeuerwaffe (100) lösbar befestigten Abzugssicherung (1) zumindest abschnittsweise in einer Richtung senkrecht zum Lauf der Handfeuerwaffe (100) erstreckt.
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