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Repetiergewehr
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Die Erfindung betrifft ein Repetiergewehr, bestehend aus Gewehrlauf
mit aufgesetztem Zielfernrohr, Zylinderdrehverschluss mit darunter angeordnetem
Magazin, Abzugseinrichtung und Schaft mit Schaftbacke.
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Derartige Repetiergewehre sind in den verschiedensten Ausführungen
bekannt. Ein sehr modernes und weit verbreitetes Gewehr ist beispielsweise in der
DPS 1 205 423 beschrieben. In dieser Schrift ist auch schon angeführt, daß die Benutzer
derartiger Gewehre eine möglichst kurze Waffe wünschen, um sie leicht unterzubringen
und transportieren zu können und auch um bei der Jagd möglichst wenig behindert
zu sein. Zum gleichen Zweck wird auch eine leichte Waffe gewünscht, Andererseits
geht der Wunsch dahin, daß derartige Gewehre sehr präzise schiessen sollen und daß
das Geschoß eine gestreckte, rasante Gesohoßbahn aufweisen soll. Hierzu ist jedoch
unbedingt die bisherige normale Lauflänge von etwa 65 om notwendig, die bereits
jetzt für Hochrasanz-Patronen verwendet wird. Da diese Lauflenge nicht unterschritten
werden kann, da andererseits der Abstand der Kolbenkappe von der Schaftbacke und
auch der Augenabstand, das heißt der Abstand von der Kolbenkappe zum Zielfernrohr
durch anatomische Maße vargegeben ist, ergibt sich eine Gesamtlänge für ein derartiges
Gewehr von ca. 120 cm. Durch den in der DPS 1 205 423 beschriebenen Verschluss ist
es möglich, die Gewehrlänge auf oa, 110 om herabzudrücken,
da die
ergreifende Abzugshand unmittelbar hinter der Hinterkante des Verschlusses den Schaft
umgreift, ein kürzerer Verschluss somit auch eine Verkürzung der Waffe zuläßt.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Möglichkeit zur weiteren Verkürzung
eines solchen Gewehres aufzuzeigen, die allerdings die Präzision und Handhabung
nicht beeinträchtigen darf.
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Erreicht wird dies in erfindungsgemäßer Weise dadurch, daß der Lauf
mit Verschluss so auf dem Schaft angebracht ist, daß die Verschlusshinterkante des
geschlossenen Verschlosses etwa mit der Kolbenkappe des Schaftes abschließt.
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Nicht mehr also wie bei den bekannten Gewehren beginnt der Verschluss
erst nach der ergreifenden Abzugshand, sondern er liegt zwischen Schaftbacke und
Kolbenkappe.
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Dies bedingt selbstverständlich, daß die Abzugsvorrichtung weiter
vorne im Schaft untergebracht und mit dem Verschluss durch eine Abzugsstange beziehungsweise
eine sonstige Verbindung verbunden ist. Selbstverständlich bedingt dies auch, daß
das Zielfernrohr weiter vorne auf dem Lsuf befestigt ist, was jedoch als Vorteil
mit sich bringt, daß auf jeden Fall das Zielfernrohr nur am Lauf befestigt ist und
nicht an weiteren mit dem Lauf befestigten Teilen. Hierdurch lassen sich ohne weiteres
die gegebenen snatomischen Maße einhalten, so daß die Handhabung eines derartigen
Gewehres nicht beeinträchtigt wird. Selbstverständlich ist auch die Präzision die
gleiche wie bei den- bekannten Gewehren, da die Lauflänge gleichgeblieben ist. Es
darf darüber hinaus erwartet
werden, daß die Präzision des erfindungsgemäßen
Gewehres noch besser ist, da ein kürzerer freischwingender Laufteil gegenüber den
bekannten Repetiergewehren vorhanden ist.
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Bei Verschlüssen üblicher Art läßt es sich nicht vermeiden, daß die
Schaftbacke etwas über den Verschluss hinaus steht, was vom Schützen als unangenehm
emfpunden wird, da er immer mit Zündhütchen-Rückbläsern rechnen muß, bei denen ein
Teil der heißen Pulvergase nach hinten ausweicht. Eine Verletzungsgefahr durch derart
austretende Gase besteht dann nicht mehr, wenn ein Zylinderdrehverschluss verwendet
wird, der aus einer drehbar in einer Hülsenbrücke geführten Kammer besteht die in
einem Hülsenbett gleitet, wobei der gesamte Offnungsweg der Kammer etwa zur Hälfte
aufgeteilt ist auf die Relativbewegung zwischen Hülsenbrücke und Hülsenbett und
zwischen Hülsenbrücke und Kammer. Ein derartiger Versohluss ist so extrem kurz,
daß die Schaftbacke erst in Höhe des Verschlußkopfes beginnt, etwa austretende Pulvergase
also ohne Verletzungsgefahr für den Schützen nach hinten austreten.
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In an sich bekannter Weise ist unterhalb des Verschlusses ein Patronenagazin
angebracht, das jedoch nunmehr den gesamten Schaftkoiben durchquert und vorzugsweise
die einer Patrone entsprechende lichte Weite aufweist. Durch diese Anordnung kann
eine weitaus größere Anzahl von Patronen in dem Patronenmagazin untergebracht werden,
ohne daß das Schaftholz zu sehr geschwächt wird. Außerdem lassen die direkt übereinander
liegenden Patronen ein erleichtertes Repetieren zu. Vorteilhafterweise wird das
Magazin als Einsteckmagazin ausgebildet, um ein schnelles Nachladen zu gewährleisten.
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Nach einei weiteren Erfindungsmerkmal wird der Zulauf mittels zweier
Laufbefestigungssohrauben am Schaft befestigt, wobei die Schrauben in je einen am
Lauf angebrauchten Bund eingreifen und die Bunde zu Aufsitzkonsolen für die Zielfernrohrhalterung
nach oben verlängert sind. Dadurch ist nicht nur eine sichere Laufbefestigung auf
dem Schaft gewährleistet, sondern eine ebenso sichere Befestigung des Zielfernrohres.
Dies dient nicht nur der Präzision eines solchen Gewehres, da nun Lauf mit etwa
mittig aufgesetztem Zielfernrohr eine fest und starr verbundene Einheit bilden,
sondern, da weitere Verbindungen nicht benötigt werden, auch der Gewichtsersparnis.
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Da derartige Gewehre insbesondere für jagdliche Zwecke eingesetzt
werden, und der Tierkörper horizontal im allgemeinen größer ist als vertikal, sollte
auch die nicht mehr korrigierbare Streuung eher horizontal als vertikal liegen.
Dem wird dadurch Rechnung getragen, daß in erfindungsgemäßer Weise der Schaft den
Zulauf umgreift, und daß die Baufbefestigungsschrauben seitlich in die auf dem Lauf
angebrachten Bunde eingreifen. Tatschlich hat sich gezeigt, daß bei dieser seitlichen
Befestigung des Laufes am Schaft die Streuung in dieser Ebene größer ist als in
der dazu senkrecht stehenden Ebene, wobei die Gesamtstreuung nicht größer ist als
bei den bisher bekannten Gewehren dieser Art. Zusätzlich kann noch eine hintere
Bnufbefestigungsschraube vorgesehen sein die senkrecht zu den beiden vorderen B
ufbefesti6ungsschrauben stehend den gesamten Sohaftkolben durchstößt und in den
Verschlusskopf des Laufes eingreift, Diese hintere Isufbefestigungsechraube zieht
den Lauf fest auf den Schaft und verhindert somit ungewollte Schwingungen.
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Da diese dritte Schraube jedoch bei Wärmedehnungen des Laufes eventuell
zu Spannungen führen könnte, ist sie so lang gewählt, daß sie ohne weiteres diesen
Dehnungen durch geringfügige elastische Verformung nachgeben kann.
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Nach der Erfindung soll der Schaft den Lauf umgreifen; zwecl-mäßigerweise
wird hierbei so vorgegangen, daß der Lauf von der Seite und der Verschluss von oben
in den Schaft eingeschäftet wird. Dadurch hat man nicht nur die gewünschte sichere
seitliche Befestigung des Laufes im Schaft mit sich den darauf ergebenden Vorteilen,
sondern es ergibt sich auch ein ästhetisch befriedigendes Bild. Vorteilhafterweise
wird hierbei die Schaftoberkante parallel zur Selenachse geführt wodurch sich für
den Schaft eine eindeutige Bearbeitungskante von der sämtliche IIaBe genommen werden
können, ergibt. Die Schaftoberkante verläuft also geringfügig über dem Verschlusskopf,
parallel zur Seelenachse, wobei der Abstand von dieser Schaftoberkante aum Zielfernrohr
verhältnismäßig gering ist. Dies trägt zum schutz des empfindlichen Zielfernrohres
bei.
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Durch das seitliche Einsetzen des Laufes in den den Lauf umgreifendeli
Schaft entsteht eine offene Schaftseite; um vliese offene Schaftseite abzudecken,
ist ene Laufabdeckblende vorgesehen, die auf den Schaft aufgesetzt werden kann.
Dadurch ergibt sich nicht nur ein schönerer Anblick der Waffe, sondern der Lauf
ist nunmehr auch nahezu auf der gesamten Länge gegen mechanische Beschädigungen
geschützt.
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Vorteilhafterweise wird der Schaft nur so lange ausgeführt, daß die
LauBmündung etwa zweimal die Dicke eines Fingers über das Ochaftende-hinaussteht.
Dadurch wird bei dieser sehr kurzen waffe vermieden, daß der Schütze mit der vorderen
JIanl vor die Laufmündung greift.
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Weiterhin wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die Schaftbreite
bei dem Gewehr größer ist als der Zielfernrohrdurchmesser, wodurch gesichert ist,
daß kein Druck auf das Zielfernrohr ausgeübt wird, wenn die Waffe abgelegt ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und zwar zeigen: Fig. 1 die linke Seitenansicht, teilweise geschnitten
und Fig. 2 die rechte Seitenansicht.
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Der Lauf 1 eines Repetiergewehres ist mit seinem Verschluss 2 so auf
dem Schaft 3 angebracht, daß die Hinterkante des Verschlusses etwa bei der Kolbenkappe
4 endet. Die Laufmündung 5 ragt hierbei nur geringfügig über das Schaftende 6 hinaus.
Auf dem Schaft 3 sind zwei wunde 7, 8 angebracht, in die seitlich Laufbefestigungs
schrauben 9, 10 eingedreht sind. Sie verbinden seitlich den Schaft 3 mit dem Lauf
1.
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Die Bunde 9, 10 sind nach oben zu Aufsitzkonsolen 11, 12 verlängert;
auf diesen Aufsitzkonsolen 11, 12 ist die Zielfernrohrhalterung 13, 14 für das Zielfernrohr
15 vorgesehen. Eine Abzugsvorrichtung 16 ist über eine Abzugsstange 17 mit dem Verschluss
2 verbunden. Nach dem Abzug weist der Schaft 3 einen Pistolengriff 18 mit Daumenloch
19 auf.
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In den Verschlusskopf 20 des Laufes 1 ist eine hintere Laufbefestigungssohraube
21 eingeschraubt, die den gesamten Schattkolben 22 durchstößt. Unterhalb des Verschlusses
ist ein Patroneninagazin 23 vorgesehen, in dem die Patronen 24 unmittelbar übereinander
liegend untergebracht sind.
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In Fig. 1 (linke Seitenansicht) ist eine Abzugsbaeke 25 eingezeichnet
die in Höhe des Verschlueskopfes 20 beginnend sich zum Daumenloch 19 hinzieht.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß die Gewehrlänge durch die erfindungsgemäße
Anordnung reduziert wird praktisch auf die Liirnge des Laufes 1 mit Verschluss 2.
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Trotzdem lassen sich die anatomisch vorgegebenen Maße, also der Abstand
zwischen Kolbenkappe und Zielfernrohr (Augenabstand) von etwa 30 cm und der Abstand
zwischen Kolbenkappe und Backe etwa 12 cm ohne Schwierigkeiten einhalten, so daß
die Handhabung des Gewehres derjenigen eines normal langen Gewehres mit 120 cm beziehungsweise
110 cm entspricht. Darüber hinaus ist der Schaft dadurch, daß er nicht durch einen
Kolbenhals geschwächt ist, weitaus stabiler. Die Präzision des erfindungsgemäßen
Gewehres ist auch verbessert, da keine freischwingenden Laufteile vorhaanden sind.
Für den praktisohen 3edarf wichtig ist, daß in diesem Gewehr, das nunmehr ohne Schwierigkeiten
transportiert und bei der Jagd mitgenommen und gehandhabt werden kann, mehr Patronen
unterzubringen sind, ohne daß sperrige Patronenmagazine vorgesehen werden müssen.
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Insgesamt gesehen ergibt sich somit ein Kurz-Rep eti ergewehr von
äußerst hohem Gebrauchswert.
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L e e r s e i t e