Es
war somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein effizientes Verfahren
zur fermentativen Herstellung von Feinchemikalien bereitzustellen,
das die Verwendung einer Vielzahl stärkehaltiger, weltweit lokal
verfügbarer
Pflanzen, z.B. Getreide oder Kartoffeln, als Stärkequelle erlaubt. Das Verfahren
sollte sich durch eine leichte Handhabbarkeit der verwendeten Medien
auszeichnen und insbesondere aufwändige Vor- oder Aufreinigungsschritte,
wie etwa die Abtrennung fester nicht-stärkehaltiger Bestandteile, vor
der Fermentation vermeiden. Außerdem
sollte es eine leichte Aufarbeitung des Fermentationsgemisches ermöglichen.
Im Rahmen der von der Anmelderin durchgeführten Arbeiten wurde überraschend
gefunden, dass ein solches Verfahren trotz des inhärent erhöhten Feststoffeintrags
effizient durchführbar
ist.
Gegenstand
der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung wenigstens
eines mikrobiellen Stoffwechselprodukts mit mindestens 3 C-Atomen
oder mit mindestens 2 C-Atomen und mindestens 1 N-Atom durch zuckerbasierte
mikrobielle Fermentation, umfassend:
- a) die
Herstellung eines zuckerhaltigen Flüssigmediums mit einem Monosaccharidgehalt
von mehr als 20 Gew.-% aus einer Stärkequelle, wobei das zuckerhaltige
Flüssigmedium
auch die nicht-stärkehaltigen
festen Bestandteile der Stärkequelle
umfasst;
- b) die Fermentation des zuckerhaltigen Flüssigmediums zur Produktion
des(der) Stoffwechselprodukte(s); und
- c) Abreicherung oder Isolierung wenigstens eines Stoffwechselprodukts
aus der Fermentationsbrühe,
dadurch
gekennzeichnet, dass man einen das(die) gewünschte(n) Stoffwechselprodukt(e)
produzierenden Mikroorganismenstamm in dem zuckerhaltigen Flüssigmedium
kultiviert, welches man erhält
durch: - a1) Vermahlen der Stärkequelle; und
- a2) Verflüssigen
des Mahlguts in einer wässrigen
Flüssigkeit
in Gegenwart mindestens eines Stärke
verflüssigenden
Enzyms und anschließendes
Verzuckern unter Verwendung mindestens eines verzuckernden Enzyms,
wobei man mindestens eine Teilmenge des Mahlguts durch kontinuierliche
oder diskontinuierliche Zugabe zur wässrigen Flüssigkeit verflüssigt.
Als
Stärkequelle
kommen vor allem trockene Kornfrüchte
oder Samen in Betracht, die in getrocknetem Zustand mindestens 40
Gew.-% und bevorzugt mindestens 50 Gew.-% Stärkeanteil
aufweisen. Diese finden sich in vielen der heutzutage in großem Maßstab kultivierten
Getreidepflanzen wie Mais, Weizen, Hafer, Gerste, Roggen, Reis und
verschiedenen Hirsesorten, z.B. Sorghum und Milo. Bevorzugt ist
die Stärkequelle
unter Getreidekörnern,
besonders bevorzugt unter Mais-, Roggen- und Weizenkörnern ausgewählt. Grundsätzlich lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
auch mit anderen Stärkequellen
durchführen,
wie beispielsweise Kartoffeln, Tapioka oder einer Mischung verschiedener
stärkehaltiger
Früchte
oder Samen.
Bei
den in dem zuckerhaltigen Flüssigmedium
enthaltenen Zuckern handelt es sich vorzugsweise um Monosaccharide
wie Hexosen und Pentosen, z.B. Glucose, Fructose, Mannose, Galactose,
Sorbose, Xylose, Arabinose und Ribose, insbesondere um Glucose.
Der Anteil an von Glucose verschiedenen Monosacchariden kann abhängig von
der verwendeten Stärkequelle
und den darin enthaltenen nicht-stärkehaltigen Be standteilen variieren
und durch die Verfahrensführung,
beispielsweise durch Aufschluss von Cellulosebestandteilen durch
Zusatz von Cellulasen, beeinflusst werden. Vorteilhafterweise umfassen
die Monosaccharide des zuckerhaltigen Flüssigmediums einen Anteil an
Glucose von mindestens 60 Gew.-%, bevorzugt mindestens 70 Gew.-%
und besonders bevorzugt mindestens 80 Gew.-%, bezogen auf die in
dem zuckerhaltigen Flüssigmedium
enthaltene gesamte Zuckermenge. Üblicherweise
liegt der Glucoseanteil im Bereich von 75 bis 99 Gew.-%, insbesondere
von 80 bis 97 Gew.-% und speziell von 85 bis 95 Gew.-%, bezogen
auf die in dem zuckerhaltigen Flüssigmedium
enthaltene gesamte Zuckermenge.
Zur
Herstellung des zuckerhaltigen Flüssigmediums wird im Schritt
a1) die jeweilige Stärkequelle
mit oder ohne Zusatz von Flüssigkeit,
z.B. Wasser, vermahlen, bevorzugt ohne Zusatz von Flüssigkeit.
Es kann auch eine Trockenvermahlung mit einer anschließenden Nassvermahlung
kombiniert werden. Zur trockenen Vermahlung werden typischerweise
Hammermühlen,
Rotormühlen
oder Walzen-Schrotmühlen
eingesetzt; zur Nassvermahlung eignen sich Rührmixer, Rührwerkskugelmühlen, Zirkulationsmühlen, Scheibenmühlen, Ringkammermühlen, Schwingmühlen oder
Planetenmühlen.
Grundsätzlich
kommen auch andere Mühlen
in Betracht. Die zur Nassvermahlung erforderliche Flüssigkeitsmenge
kann der Fachmann in Routineexperimenten ermitteln. Üblicherweise
wird sie so eingestellt, dass der Gehalt an Trockensubstanz im Bereich
von 10 bis 20 Gew.-% liegt.
Durch
das Mahlen wird eine für
die sich anschließenden
Verfahrensschritte geeignete Korngröße eingestellt. Hierbei hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das beim Vermahlen, insbesondere
bei trockener Vermahlung, im Schritt a1) erhaltene Mahlgut Mehlpartikel,
d.h. teilchenförmige
Bestandteile, mit einer Korngröße im Bereich
von 100 bis 630 μm
in einem Anteil von 30 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 95 Gew.-%
und besonders bevorzugt 50 bis 90 Gew.-% aufweist. Vorzugsweise
enthält
das erhaltene Mahlgut 50 Gew.-% an Mehlpartikeln mit einer Korngröße von mehr
als 100 μm.
In der Regel weisen mindestens 95 Gew.-% der ermahlenen Mehlpartikel
eine Korngröße von weniger
als 2 mm auf. Die Messung der Korngröße erfolgt dabei mittels Siebanalyse
unter Verwendung einer Vibrations-Analysenmaschine. Eine geringe
Korngröße ist grundsätzlich zur
Erzielung einer hohen Produktausbeute vorteilhaft. Eine zu geringe
Teilchengröße kann
jedoch zu Problemen, insbesondere durch Klumpenbildung/Agglomeration,
beim Anmaischen des Mahlguts während der
Verflüssigung
bzw. bei der Aufarbeitung, z.B. bei der Trocknung der Feststoffe
nach dem Fermentationsschritt, führen.
Üblicherweise
werden Mehle durch den Ausmahlungsgrad bzw. durch die Mehltype charakterisiert, wobei
diese so miteinander korrelieren, dass mit zunehmendem Ausmahlungsgrad
auch die Kennzahl der Mehltype zunimmt. Der Ausmahlungsgrad entspricht
der Gewichtsmenge des gewonnenen Mehls bezogen auf 100 Gewichtsteile
des eingesetzten Mahlguts. Während
beim Mahlen zunächst
reines, feinstes Mehl, z.B. aus dem Inneren des Getreidekorns, anfällt, nimmt
beim weiteren Vermahlen, also mit steigendem Ausmahlungsgrad, der
Anteil an Rohfaser- und Schalengehalt im Mehl zu, der Stärkeanteil
wird dabei geringer. Der Ausmahlungsgrad spiegelt sich daher auch
in der sogenannten Mehltype wider, die als Zahlenangabe zur Klassifizierung
von Mehlen, insbesondere von Getreidemehlen, verwendet wird und
die auf dem Aschegehalt des Mehles beruht (sogenannte Ascheskala).
Die Mehltype bzw. die Typenzahl gibt hierbei die Menge Asche (Mineralstoffe)
in mg an, die beim Verbrennen von 100 g Mehltrockensubstanz zurück bleibt.
Für Getreidemehle
bedeutet eine höhere
Typzahl einen höheren
Ausmahlungsgrad, da der Kern des Getreidekorns in etwa 0,4 Gew.-%,
die Schale hingegen etwa 5 Gew.-% Asche enthält. Bei niederem Ausmahlungsgrad
bestehen die Getreidemehle also überwiegend
aus dem zerkleinerten Mehlkörper,
d.h. dem Stärkebestandteil
der Getreidekörner;
bei höherem
Ausmahlungsgrad enthalten die Getreidemehle auch die zerkleinerte,
eiweißhaltige
Aleuronschicht der Getreidekörner,
bei Schrot auch die Bestandteile des eiweiß- und fetthaltigen Keimlings
sowie der rohfaser- und aschehaltigen Samenschalen. Für die erfindungsgemäßen Zwecke
sind grundsätzlich
Mehle mit einem hohen Ausmahlungsgrad bzw. einer hohen Typzahl bevorzugt.
Wird Getreide als Stärkequelle
eingesetzt, so werden vorzugsweise die ganzen ungeschälten Körner vermahlen
und weiter verarbeitet.
Gegebenenfalls
wird man die Stärkequelle
vor dem Vermahlen auf eine für
das Vermahlen geeignete Größe zerkleinern,
beispielsweise bei Einsatz größerer Früchte wie
Kartoffeln oder Cassava. Im Falle von Getreide kann dieser Zerkleinerungsschritt
entfallen, und das ganze Korn wird eingesetzt und vermahlen.
Zum
Verflüssigen
des Stärkeanteils
im Mahlgut gibt man im Schritt a2) wenigstens eine Teilmenge des Mahlgutes,
vorzugsweise wenigstens 40 Gew.-%, insbesondere wenigstens 50 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt wenigstens 55 Gew.-% im Verlauf der
Verflüssigung,
jedoch vor der Verzuckerung in den Reaktor. Häufig wird die zugegebene Menge
90 Gew.-%, insbesondere 85 Gew.-% und besonders bevorzugt 80 Gew.-%
nicht überschreiten.
Vorzugsweise wird die im Verlauf zugegebene Teilmenge an Mahlgut
dem Reaktor unter Bedingungen zugeführt, wie sie bei der Verflüssigung
vorliegen. Die Zugabe kann diskontinuierlich, d.h. portionsweise
in mehreren Teilportionen, die vorzugsweise jeweils nicht mehr als
20 Gew.-%, besonders bevorzugt nicht mehr als 10 Gew.-%, z.B. 1
bis 20 Gew.-% insbesondere 2 bis 10 Gew.-%, der Gesamtmenge des
zu verflüssigenden
Mahlgutes ausmachen, oder kontinuierlich erfolgen. Erfindungswesentlich
ist, dass sich zu Beginn der Verflüssigung nur ein Teil des Mahlgutes,
vorzugsweise nicht mehr als 60 Gew.-%, insbesondere nicht mehr als
50 Gew.-% und besonders bevorzugt nicht mehr als 45 Gew.-% des Mahlgutes,
im Reaktor befindet und die Restmenge des Mahlgutes während des
Verflüssigens
zugegeben wird. Die Verflüssigung
kann auch kontinuierlich, z.B. in einer mehrstufigen Reaktionskaskade,
ausgeführt
werden.
Erfindungsgemäß erfolgt
das Verflüssigen
in Schritt a2) in Gegenwart mindestens eines Stärke verflüssigenden Enzyms, das vorzugsweise
unter α-Amylasen
ausgewählt ist.
Andere unter den Reaktionsbedingungen aktive und stabile Stärke verflüssigende
Enzyme sind ebenfalls einsetzbar.
Die α-Amylase
(bzw. das verwendete Stärke
verflüssigende
Enzym) kann im Reaktionsgefäß vorgelegt
oder im Verlauf des Schrittes a2) zugegeben werden. Vorzugsweise
gibt man eine Teilmenge der in Schritt a2) benötigten α-Amylase zu Beginn von Schritt
a2) zu oder legt diese Teilmenge im Reaktor vor. Die Gesamtmenge
an α-Amylase liegt üblicherweise
im Bereich von 0,002 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,01 bis 1,5 Gew.-%
und besonders bevorzugt von 0,02 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der eingesetzten Stärkequelle.
Die
Verflüssigung
kann oberhalb oder unterhalb der Gelatinierungstemperatur durchgeführt werden. Vorzugsweise
erfolgt die Verflüssigung
in Schritt a2) zumindest zeitweise oberhalb der Gelierungstemperatur der
eingesetzten Stärke
(sogenannter Cooking Prozess). In der Regel wird eine Temperatur
im Bereich zwischen 70 und 165°C,
bevorzugt zwischen 80 und 125 °C
und besonders bevorzugt zwischen 85 und 115 °C gewählt, wobei die Temperatur vorzugsweise
mindestens 5°C
und besonders bevorzugt mindestens 10°C oberhalb der Gelierungstemperatur
liegt.
Für eine optimale
Wirkung der α-Amylase
wird Schritt a2) vorzugsweise zumindest zeitweise bei einem pH-Wert
im schwach sauren Bereich, vorzugsweise zwischen 4,0 und 7,0, besonders
bevorzugt zwischen 5,0 bis 6,5 durchgeführt, wobei üblicherweise vor oder zu Beginn
von Schritt a2) die pH-Einstellung vorgenommen wird; dieser pH-Wert wird während der
Verflüssigung
vorzugsweise kontrolliert und gegebenenfalls nachgestellt. Die Einstellung
des pH-Werts erfolgt vorzugsweise mit verdünnten Mineralsäuren wie
H2SO4 oder H3PO4 bzw. mit verdünnten Alkalilaugen
wie NaOH oder KOH.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
führt man
Schritt a2) des erfindungsgemäßen Verfahrens
so durch, dass zunächst
eine Teilmenge von höchstens
60 Gew.-%, bevorzugt höchstens
50 Gew.-% und besonders bevorzugt höchstens 45 Gew.-%, z.B. 10
bis 60 Gew.-%, insbesondere 15 bis 50 Gew.-% und besonders bevorzugt
20 bis 45 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Mahlguts, in einer
wässrigen
Flüssigkeit,
z.B. Frischwasser, rückgeführtes Prozesswasser,
z.B. aus der Fermentation oder der Aufarbeitung, oder in einer Mischung
dieser Flüssigkeiten
suspendiert wird und anschließend
die Verflüssigung
durchgeführt
wird.
Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es möglich,
die zur Erzeugung der Suspension verwendete Flüssigkeit auf eine leicht erhöhte Temperatur,
z.B. im Bereich von 40 bis 60°C,
vorzutemperieren. Es ist jedoch bevorzugt, die Flüssigkeiten
bei Raumtemperatur einzusetzen.
Zu
dieser Suspension wird dann das mindestens eine Stärke verflüssigende
Enzym, vorzugsweise eine α-Amylase,
gegeben. Wird eine α-Amylase
verwendet, so gibt man vorteilhafterweise nur eine Teilmenge der α-Amylase
zu, z.B. 10 bis 70 Gew.-% und insbesondere 20 bis 65 Gew.-%, bezogen
auf die insgesamt in Schritt a2) eingesetzte α-Amylase. Die zu diesem Zeitpunkt
zugegebene Menge an α-Amylase
richtet sich nach der Aktivität
der jeweiligen α-Amylase
in Bezug auf die verwendete Stärkequelle
unter den Reaktionsbedingungen und liegt üblicherweise im Bereich von
0,0004 bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,001 bis 1,0 Gew.-% und besonders
bevorzugt von 0,02 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
eingesetzten Stärkequelle.
Alternativ kann die Teilmenge der α-Amylase vor dem Ansetzen der
Suspension mit der verwendeten Flüssigkeit vermengt werden.
Hierbei
wird vorzugsweise die Teilmenge an α-Amylase vor dem Beginn des
Aufheizens auf die zur Verflüssigung
angewendete Temperatur, insbesondere bei Raumtemperatur oder nur
leicht erhöhter
Temperatur, z.B. im Bereich von 20 bis 30 °C, zu der Suspension gegeben.
Vorteilhafterweise
werden die Mengen an α-Amylase
und Mahlgut so ausgewählt
sein, dass die Viskosität
während
des Gelierungsvorgangs ausreichend reduziert ist, um eine effektive
Durchmischung der Suspension, z.B. mittels Rühren, zu ermöglichen.
Bevorzugt beträgt
die Viskosität
der Reaktionsmischung während
des Gelierens maximal 20 Pas, besonders bevorzugt maximal 10 Pas
und ganz besonders bevorzugt maximal 5 Pas. Die Messung der Viskosität erfolgt
in der Regel mit einem Haake Viskosimeter Type Roto Visko RV20 mit
Messsystem M5 und Messeinrichtung MVDIN bei einer Temperatur von
50 °C und
einer Schergeschwindigkeit von 200 s–1.
Die
so angesetzte Suspension wird dann vorzugsweise auf eine Temperatur
oberhalb der Gelierungstemperatur der verwendeten Stärke erhitzt.
In der Regel wird eine Temperatur im Bereich zwischen 70 und 165°C, bevorzugt
zwischen 80 und 125 °C
und besonders bevorzugt zwischen 85 und 115 °C gewählt, wobei die Temperatur vorzugsweise
mindestens 5°C
und besonders bevorzugt mindestens 10°C oberhalb der Gelierungstemperatur
liegt. Unter Kontrolle der Viskosität werden nach und nach weitere
Teilmengen der Stärkequelle,
z.B. jeweils 2 bis 20 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% bezogen
auf die gesamte eingesetzte Stärkemenge,
zu der stärkehaltigen
Suspension zugegeben. Es ist bevorzugt, die im Verlauf der Verflüssigung zuzugebende
Teilmenge des Mahlgutes in mindestens 2, bevorzugt mindestens 4
und besonders bevorzugt mindestens 6 Teilportionen der Reaktionsmischung
zuzugeben. Alternativ kann die Zugabe der beim Ansetzen der Suspension
nicht eingesetzten Teilmenge des Mahlgutes kontinuierlich während der
Verflüssigung
erfolgen. Die Temperatur sollte bei der Zugabe vorteilhafterweise
oberhalb der Gelierungstemperatur der Stärke gehalten werden.
Nach
vollständiger
Zugabe des Mehls wird das Reaktionsgemisch üblicherweise noch eine Zeit,
z.B. 30 bis 60 Minuten oder länger,
sofern erforderlich, bei der oberhalb der Gelierungstemperatur der
Stärke
eingestellten Temperatur gehalten, d.h. verkocht. Die Reaktionsmischung
wird dann in der Regel auf eine etwas geringere Temperatur ober halb
der Gelierungstemperatur, z.B. 75 bis 90°C, abgekühlt, bevor eine weitere Teilmenge
an α-Amylase,
vorzugsweise die Hauptmenge, zugesetzt wird. Je nach Aktivität der verwendeten α-Amylase
unter den Reaktionsbedingungen beträgt die Menge an zu diesem Zeitpunkt
zugegebener α-Amylase
vorzugsweise 0,002 bis 2,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,01
bis 1,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,02 bis 0,4 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der eingesetzten Stärkequelle.
Bei
diesen Temperaturen wird die granuläre Struktur der Stärke zerstört (Gelieren),
wodurch deren enzymatischer Abbau ermöglicht wird. Zum vollständigen Abbau
der Stärke
zu Dextrinen wird das Reaktionsgemisch so lange bei der eingestellten
Temperatur gehalten oder gegebenenfalls weiter erhitzt, bis der
Stärkenachweis
mit Jod oder gegebenenfalls ein anderer Test zum Nachweis von Stärke negativ
oder mindestens im Wesentlichen negativ ausfällt. Gegebenenfalls können hierbei
noch eine oder mehrere weitere Teilmengen α-Amylase, z.B. im Bereich von
0,001 bis 0,5 Gew.-% und bevorzugt 0,002 bis 0,2 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge der eingesetzten Stärkequelle, zu der Reaktionsmischung
gegeben werden.
Nach
abgeschlossener Verflüssigung
der Stärke
wird eine Verzuckerung der in dem Flüssigmedium enthaltenen Dextrine,
d. h. deren Abbau zu Glucose, kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt,
bevorzugt kontinuierlich. Die Verzuckerung erfolgt entweder in einem
speziellen Verzuckerungstank oder direkt im Fermenter.
Im
ersteren Fall wird die verflüssigte
Stärkelösung üblicherweise
auf das Temperaturoptimum des verzuckernden Enzyms oder leicht darunter,
z.B. auf 50 bis 70 °C,
bevorzugt 60 bis 65 °C
abgekühlt
bzw. temperiert und anschließend
mit Glucoamylase versetzt.
Sofern
man die Verzuckerung im Fermenter durchführt, wird man die verflüssigte Stärkelösung in
der Regel auf Fermentationstemperatur, d. h. 32 bis 37°C, abkühlen, bevor
man sie dem Fermenter zuführt.
Die Glucoamylase (bzw. das mindestens eine verzuckernde Enzym) zur
Verzuckerung wird in diesem Fall der Fermentationsbrühe direkt
zugesetzt. Die Verzuckerung der verflüssigten Stärke gemäß Schritt a2) erfolgt hierbei parallel
zur Verstoffwechselung des Zuckers durch die Mikroorganismen gemäß Schritt
b).
Vorteilhafterweise
wird vor Zugabe der Glucoamylase der pH-Wert des Flüssigmediums
auf einen Wert im optimalen Wirkungsbereich der eingesetzten Glucoamylase,
vorzugsweise im Bereich zwischen 3,5 und 6,0; besonders bevorzugt
zwischen 4,0 und 5,5 und ganz besonders bevorzugt zwischen 4,0 und
5,0 eingestellt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Verzuckerung in einem speziellen Verzuckerungstank.
Dazu wird die verflüssigte
Stärkelösung auf
eine für
das Enzym optimale Temperatur oder leicht darunter temperiert und
der pH-Wert in der oben beschriebenen Weise eingestellt.
Die
Glucoamylase wird dem dextrinhaltigen Flüssigmedium üblicherweise in einer Menge
von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 3,0 Gew.-% und
besonders bevorzugt von 0,01 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der eingesetzten Stärkequelle,
zugesetzt. Nach Zugabe der Glucoamylase wird die dextrinhaltige
Suspension vorzugsweise für
einen Zeitraum von z.B. 2 bis 72 Stunden oder länger, sofern erforderlich,
insbesondere von 5 bis 48 Stunden bei der eingestellten Temperatur
gehalten, wobei die Dextrine zu Monosacchariden verzuckert werden.
Der Fortschritt der Verzuckerung kann mit dem Fachmann bekannten Methoden,
z.B. HPLC, Enzymtests oder Glucose-Teststäbchen, verfolgt werden. Die
Verzuckerung ist abgeschlossen, wenn die Konzentration der Monosaccharide
nicht mehr wesentlich ansteigt oder wieder fällt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die diskontinuierliche oder kontinuierliche, bevorzugt die diskontinuierliche
und insbesondere portionsweise Zugabe des Mahlguts in Gegenwart
der mindestens einen α-Amylase
sowie der mindestens einen Glucoamylase im Schritt a2) derart, dass
die Viskosität
des Flüssigmediums
maximal 20 Pas, bevorzugt maximal 10 Pas und besonders bevorzugt
maximal 5 Pas beträgt.
Zur Unterstützung
der Viskositätskontrolle
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens 25 Gew.-%,
bevorzugt mindestens 35 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens
50 Gew.-% der Gesamtmenge des zugegebenen Mahlguts bei einer Temperatur
oberhalb der Gelatinierungstemperatur der im Mahlgut enthaltenen Stärke zugegeben
werden. Die Kontrolle der Viskosität kann des Weiteren dadurch
beeinflusst werden, dass das mindestens eine Stärke verflüssigende Enzym, vorzugsweise
eine α-Amylase,
oder/und das mindestens eine verzuckernde Enzym, vorzugsweise eine
Glucoamylase, selbst portionsweise zugegeben werden.
Durch
Anwendung der Schritte a1) und a2) ist es möglich, die zuckerhaltige Flüssigkeit
mit einem Monosaccharidgehalt von vorzugsweise mehr als 30 Gew.-%
und besonders bevorzugt mehr als 40 Gew.-% herzustellen.
Zur
Verflüssigung
des Stärkeanteils
im Mahlgut können
grundsätzlich
alle α-Amylasen
(Enzymklasse EC 3.2.1.1) eingesetzt werden, insbesondere α-Amylasen,
die aus Bacillus lichenformis oder Bacillus staerothermophilus gewonnen
wurden und speziell solche, die zum Verflüssigen von durch Dry-Milling-Verfahren
gewonnenen Materialien im Rahmen der Herstellung von Bioethanol
verwendet werden. Die zum Verflüssigen geeigneten α-Amylasen
sind auch kommerziell erhältlich,
beispielsweise von Novozymes unter der Bezeichnung Termamyl 120
L, Typ L; oder von Genencor unter der Bezeichnung Spezyme. Es kann
auch eine Kombination verschiedener α-Amylasen zur Verflüssigung
eingesetzt werden.
Zur
Verzuckerung der Dextrine (d.h. Oligosaccharide) in der verflüssigten
Stärkelösung können grundsätzlich alle
Glucoamylasen (Enzymklasse EC 3.2.1.3) eingesetzt werden, insbesondere
Glucoamylasen, die aus Aspergilus gewonnen wurden und speziell solche,
die zum Verzuckern von durch Dry-Milling-Verfahren gewonnenen Materialien
im Rahmen der Herstellung von Bioethanol verwendet werden. Die zum
Verzuckern geeigneten Glucoamylasen sind auch kommerziell erhältlich,
beispielsweise von Novozymes unter der Bezeichnung Dextrozyme GA;
oder von Genencor unter der Bezeichnung Optidex. Es kann auch eine
Kombination verschiedener Glucoamylasen verwendet werden.
Zur
Stabilisierung der eingesetzten Enzyme kann gegebenenfalls die Konzentration
an Ca2+-Ionen, z.B. mit CaCl2,
auf einen enzymspezifischen optimalen Wert eingestellt werden. Geeignete
Konzentrationswerte können
vom Fachmann in Routineexperimenten bestimmt werden. Wird z.B. Termamyl
als α-Amylase
eingesetzt, so ist es vorteilhaft, eine Ca2+-Konzentration
von z.B. 50 bis 100 ppm, bevorzugt 60 bis 80 ppm und besonders bevorzugt
etwa 70 ppm im Flüssigmedium
einzustellen.
Da
zur Herstellung des zuckerhaltigen Flüssigmediums gemäß a) die
ganze Stärkequelle,
z.B. im Falle von Getreide das ganze Korn, vermahlen wird, umfasst
diese auch die nicht-stärkehaltigen
festen Bestandteile der Stärkequelle.
Dies bedingt oftmals den Eintrag eines nicht zu vernachlässigenden
Anteils an Phytat aus der Kornfrucht. Um die daraus resultierende
inhibierende Wirkung zu vermeiden, wird vorteilhafterweise in Schritt
a2) dem Flüssigmedium
mindestens eine Phytase zugesetzt, bevor das zuckerhaltige Flüssigmedium dem
Fermentationsschritt b) zugeführt
wird.
Die
Zugabe der Phytase kann vor, während
oder nach der Verflüssigung
oder der Verzuckerung erfolgen, sofern sie die jeweils erforderliche
Hitzestabilität
aufweist.
Es
können
beliebige Phytasen eingesetzt werden, soweit deren Aktivität unter
den Reaktionsbedingungen jeweils höchstens unwesentlich eingeschränkt ist.
Bevorzugt sind Phytasen mit einer Temperaturstabilität (T50) > 50 °C und besonders
bevorzugt > 60 °C.
Die
Menge an Phytase beträgt üblicherweise
1 bis 10000 Units/kg Stärkequelle
und insbesondere 10 bis 1000 Units/kg Stärkequelle.
Zur
Erhöhung
der Gesamtzuckerausbeute bzw. zur Gewinnung freier Aminosäuren können dem
Reaktionsgemisch während
der Herstellung des zuckerhaltigen Flüssigmediums außerdem weitere
Enzyme, zum Beispiel Pullulanasen, Cellulasen, Glucanasen, Xylanasen,
Glucosidasen oder Proteasen, zugesetzt werden. Der Zusatz dieser
Enzyme kann die Viskosität
positiv beeinflussen, d.h. herabsetzen (z.B. durch Spaltung längerkettiger
Glucane und/oder von (Arabino-) Xylanen), die Freisetzung metabolisierbarer
Glucoside und die Freisetzung von (Rest-) Stärke bewirken. Der Einsatz von
Proteasen hat analoge positive Effekte, wobei zusätzlich Aminosäuren als
Wachstumsfaktoren für
die Fermentation freigesetzt werden können.
Das
zuckerhaltige Flüssigmedium
kann vorteilhaft zur fermentativen Herstellung eines mikrobiellen Stoffwechselprodukts
mit mindestens 3 C-Atomen oder mit mindestens 2 C-Atomen und mindestens
1 N-Atom verwendet werden. Dazu wird das in Schritt a) hergestellte
zuckerhaltige Flüssigmedium
einer Fermentation gemäß b) zugeführt. In
der Fermentation werden Feinchemikalien, d. h. Verbindungen mit
mindestens 3 C-Atomen
und/oder mindestens einem N-Atom und mindestens 2 C-Atomen, von
den Mikroorganismen produziert. Die Durchführung des Fermentationsverfahrens
kann in der Regel in der dem Fachmann bekannten üblichen Art und Weise erfolgen.
Der
Begriff Feinchemikalie umfasst im Folgenden insbesondere organische,
gegebenenfalls 1 oder mehrere, z. B. 1, 2, 3 oder 4 Hydroxylgruppen
tragenende Mono-, Di- und
Tricarbonsäuren
mit vorzugsweise 3 bis 10 C-Atomen, z.B. Weinsäure, Itaconsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, 2,5-Furandicarbonsäure, 3-Hydroxypropionsäure, Glutarsäure, Lävulinsäure, Milchsäure, Propionsäure, Gluconsäure, Aconitsäure und
Diaminopimelinsäure,
Zitronensäure;
proteinogene und nicht-proteinogene
Aminosäuren,
z.B. Lysin, Glutamat, Methionin, Phenylalanin, Asparaginsäure und
Threonin; Purin- und Pyrimidinbasen; Nukleoside und Nukleotide,
z.B. Nikotinamidadenindinukleotid (NAD) und Adenosin-5'-monophosphat (AMP);
Lipide; gesättigte
und ungesättigte
Fettsäuren
mit vorzugsweise 10 bis 22 C-Atomen, z.B. γ-Linolensäure, Dihomo-γ-Linolensäure, Arachidonsäure, Eicosapentaensäure und
Docosahexaensäure;
Diole mit vorzugsweise 3 bis 8 C-Atomen, z.B. Propandiol und Butandiol;
höherwertige
Alkohole mit 3 oder mehr, z.B. 3, 4, 5 oder 6 OH-Gruppen, z.B. Glycerin,
Sorbitol, Manitol, Xylitol und Arabinitol; längerkettige Alkohole mit wenigstens
4 C-Atomen, z.B. mit 4 bis 22 C-Atomen, z.B. Butanol; Kohlenhydrate,
z.B. Hyaluronsäure
und Trehalose; aromatische Verbindungen, z.B. aromatische Amine,
Vanillin und Indigo; Vitamine und Provitamine, z.B. Ascorbinsäure, Vitamin
B6, Vitamin B12 und
Riboflavin, Cofaktoren und sogenannte Nutrazeutika; Proteine, z.B.
Enzyme; Carotenoide, z.B. Lycopin, β-Carotin, Astaxanthin, Zeaxanthin
und Canthaxanthin; Ketone mit vorzugsweise 3 bis 10 C-Atomen und
gegebenenfalls 1 oder mehreren Hydroxylgruppen, z.B. Aceton und
Acetoin; Lactone, z.B. γ-Butyrolacton,
Cyclodextrine, Biopolymere, z.B. Polyhydroxyacetat, Polyester, Polysaccharide,
Polyisoprenoide, Polyamide, Polyhydroxyalkanoate, z.B. Poly-3-hydroxybuttersäure und
Copolyester mit anderen organischen Hydroxycarbonsäuren wie
3-Hydroxyvaleriansäure,
4-Hydroxybuttersäure
und anderen, die in Steinbüchel
(Hg.), Biopolymers, 1. Aufl., 2003, Wiley-VCH, Weinheim und der
dort zitierten Literatur beschrieben sind; sowie Vorstufen und Derivate
der vorgenannten Verbindungen. Weitere als Feinchemikalien in Frage
kommende Verbindungen sind von Gutcho in Chemicals by Fermentation,
Noyes Data Corporation (1973), ISBN: 0818805086 beschrieben.
Der
Begriff "Cofaktor" umfasst nicht-proteinartige
Verbindungen, die für
das Auftreten einer normalen Enzymaktivität nötig sind. Diese Verbindungen
können
organisch oder anorganisch sein; die erfindungsgemäßen Cofaktor-Moleküle sind
vorzugsweise organisch. Beispiele solcher Moleküle sind NAD und Nikotinamidadenindinukleotidphosphat
(NADP); die Vorstufe dieser Cofaktoren ist Niacin.
Der
Begriff "Nutrazeutikum" umfasst Nahrungsmittelzusätze, die
bei Pflanzen und Tieren, insbesondere dem Menschen, gesundheitsfördernd sind.
Beispiele solcher Moleküle
sind Vitamine, Antioxidantien und bestimmte Lipide, z.B. mehrfach
ungesättigte
Fettsäuren.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird bevorzugt zur Herstellung nicht-flüchtiger mikrobieller Stoffwechselprodukte
eingesetzt. Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter nicht-flüchtigen
Stoffwechselprodukten Verbindungen verstanden, die sich im Allgemeinen
auf destillativem Weg nicht unzersetzt aus der Fermentationsbrühe entfernen
lassen. Diese Verbindungen weisen in der Regel einen Siedepunkt
oberhalb des Siedepunktes von Wasser, häufig oberhalb 150 °C und insbesondere
oberhalb 200 °C
bei Normaldruck auf.
Die
in der Fermentation eingesetzten Mikroorganismen richten sich in
an sich bekannter Weise nach den jeweiligen Feinchemikalien, wie
unten im einzelnen erläutert.
Sie können
natürlichen
Ursprungs oder genetisch modifiziert sein. Beispiele für geeignete
Mikroorganismen und Fermentationsverfahren sind die in der folgenden
Tabelle A angegeben: Tabelle
A:
Bevorzugte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen die
Herstellung von Aminosäuren,
Vitaminen, Vorläufern
und Folgeprodukten davon, wie insbesondere Lysin, Methionin, Threonin, Pantothensäure und
Riboflavin, sowie die Herstellung von Polyhydroxyalkanoaten, von
den vorgenannten Mono-, Di- und Tricarbonsäuren, speziell Bernsteinsäure, Milchsäure und
Propionsäure,
den vorgenanten Diolen, speziell Propandiol, von den vorgenannten
längerkettigen
Alkanolen, speziell Butanol, von den vorgenannten Ketonen, speziell
Aceton und von den vorgenannten Kohlehydraten, speziell Trehalose.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die in der Fermentation eingesetzten Mikroorganismen daher
ausgewählt
unter natürlichen
oder rekombinanten, Aminosäuren,
Vitamine, Vorläufer
und/oder Folgeprodukte davon oder Polyhydroxyalkanoate überproduzierenden
Mikroorganismen, insbesondere unter Lysin, Methionin, Pantothensäure, Riboflavin,
Polyhydroxyalkanoate Bernsteinsäure,
Milchsäure,
Threonin, Propionsäure,
Propandiol, Butanol, Aceton und Trehalose überproduzierenden Mikroorganismen.
Insbesondere
sind die Mikroorganismen ausgewählt
unter den Gattungen Gattungen Corynebacterium, Bacillus, Ashbya,
Escherichia, Aspergillus, Alcaligenes, Actinobacillus, Anaerobiospirillum,
Lactobacillus, Propionibacterium und Clostridium, insbesondere unter
Stämmen
von Corynebacterium glutamicum, Bacillus subtilis, Ashbya gossypii,
Escherichia coli, Aspergillus niger oder Alcaligenes latus, Anaerobiospirillum
succiniproducens, Actinobacillus succinogenes, Lactobacillus delbrückii, Lactobacillus
leichmanni, Propionibacterium arabinosum, Propionibacterium schermanii,
Propionibacterium freudenreichii Clostridium propionicum und Clostridium
acetobutlicum.
In
einer speziellen bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem in der Fermentation von den Mikroorganismen produzierten
Stoffwechselprodukt um Lysin. Zur Durchführung der Fermentation können hier analoge
Bedingungen und Vorgehenswei sen angewendet werden, wie sie für andere
Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in Pfefferle et al.,
a.a.O. und
US 3,708,395 .
Prinzipiell kommen sowohl eine kontinuierliche als auch eine diskontinuierliche
(Batch oder Fed-Batch) Betriebsweise in Betracht, bevorzugt ist
die Fed-Batch Betriebsweise.
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem in der Fermentation von den Mikroorganismen produzierten
Stoffwechselprodukt um Methionin. Zur Durchführung der Fermentation können hier
analoge Bedingungen und Vorgehensweisen angewendet werden, wie sie
für andere
Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in WO 03/087386 und
WO 03/100072.
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem in der Fermentation von den Mikroorganismen produzierten
Stoffwechselprodukt um Pantothensäure. Zur Durchführung der Fermentation
können
hier analoge Bedingungen und Vorgehensweisen angewendet werden,
wie sie für
andere Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in der WO 01/021772.
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem in der Fermentation von den Mikroorganismen produzierten
Stoffwechselprodukt um Polyhydroxyalkanoate wie Poly-3-hydroxybutyrat
und Copolyester mit anderen organischen Hydroxycarbonsäuren wie
3-Hydroxyvaleriansäure,
4-Hydroxybuttersäure
und anderen, die in Steinbüchel
(a.a.O.) beschrieben sind, z.B. auch längerkettige Hydroxycarbonsäuren wie
3-Hydroxyoctansäure,
3-Hydroxydecansäure
und 3-Hydroxytetradecansäure, sowie
Mischungen davon. Zur Durchführung
der Fermentation können
hier analoge Bedingungen und Vorgehensweisen angewendet werden,
wie sie für
andere Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in S. Y. Lee,
Plastic Bacteria? Progress and prospects for polyhydroxyalkanoate
production in bacteria, Tibtech, Bd. 14, (1996), S. 431-438.
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem in der Fermentation von den Mikroorganismen produzierten
Stoffwechselprodukt um Riboflavin. Zur Durchführung der Fermentation können hier
analoge Bedingungen und Vorgehensweisen angewendet werden, wie sie
für andere Kohlenstoffquellen
beschrieben wurden, z.B. in WO 01/011052,
DE 19840709 , WO 98/29539,
EP 1186664 und Fujioka,
K.: New biotechnology for riboflavin (vitamin B2) and character
of this riboflavin. Fragrance Journal (2003), 31(3), 44-48.
Die
Isolierung von Feinchemikalien aus der Fermentationsbrühe gemäß Schritt
c) kann in einem oder mehreren Schritten erfolgen. Ein wesentlicher
Schritt dabei ist die Abtrennung der festen Bestandteile aus der Fermentationsbrühe. Diese
kann entweder vor oder nach der Isolierung des Wertprodukts durchgeführt werden.
Sowohl zur Isolierung von Wertstoffen als auch zur Abtrennung von
Feststoffen, d.h. Fest-Flüssig-Phasenseparation,
sind im Fachgebiet übliche
Methoden bekannt, die auch Schritte zur Grob- und Feinreinigung der
Wertstoffe sowie zur Konfektionierung umfassen (z.B. beschrieben
in Belter, P. A, Bioseparations: Downstream Processing for Biotechnology,
John Wiley & Sons
(1988), und Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Aufl. auf CD-ROM, Wiley-VCH).
Zur
Isolierung des Wertprodukts kann man vorteilhafterweise so vorgehen,
dass man zunächst
die festen Bestandteile aus der Fermentationsbrühe entfernt, z.B. mittels Zentrifugation
oder Filtration, und anschließend
das Wertprodukt aus der flüssigen
Phase isoliert, z.B. durch Kristallisation, Fällung, Adsorption oder Destillation.
Alternativ kann das Wertprodukt auch direkt aus der Fermentationsbrühe isoliert
werden, z.B. durch Einsatz chromatographischer Verfahren oder von
Extraktions-Verfahren. Als chromatographisches Verfahren ist insbesondere
die Ionenaustauschchromatographie zu nennen, bei der das Wertprodukt
selektiv auf der Chromatographiesäule isoliert werden kann. In
diesem Fall erfolgt die Abtrennung der Feststoffe aus der verbleibenden
Fermentationsbrühe
vorteilhafterweise z.B. durch Dekantieren, Eindampfen oder/und Trocknung.
Übliche Filtrations-Verfahren
sind z.B. die Kuchen- und Tiefenfiltration (z.B. beschrieben in
A. Rushton, A. S. Ward, R. G. Holdich: Solid – Liquid Filtration and Separation
Technology, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1996, pp. 177ff.,
K. J. Ives, in A. Rushton (Hg.): Mathematical Models and Design
Methods in Solid-Liquid Separation, NATO ASI series E Nr. 88, Martinus
Nijhoff, Dordrecht 1985, pp. 90ff.) und Cross-flow-Filtrationen, insbesondere
die Mikrofiltration zur Abtrennung von Feststoffen > 0,1 μm (z.B. beschrieben
in J. Altmann, S. Ripperger, J. Membrane Sci. 124 (1997) 119 – 128.).
Übliche Zentrifugations-Verfahren
sind z.B. in G. Hultsch, H. Wilkesmann, "Filtering Centrifuges," in D.B. Purchas,
Solid – Liquid
Separation, Upland Press, Croydon 1977, pp. 493 – 559; und H. Trawinski, Die äquivalente
Klärfläche von
Zentrifugen, Chem. Ztg. 83 (1959) 606-612 beschrieben. Verschiedene
Bauformen wie Röhren-
und Korbzentrifugen sowie im speziellen Schub-, Stülpfilterzentrifugen
und Tellerseparatoren können
eingesetzt werden.
Übliche Extraktions-Verfahren
umfassen batch-weise bzw. stufenweise und differentielle kontinuierliche
Verfahren im Gleich- oder Gegenstrom. Dabei kann mit zwei oder einer
beweglichen Phasen gearbeitet werden. Die Löslichkeit der Wertstoffe und
der abzutrennenden Nebenkomponenten in beiden Phasen kann unter
Anderem durch die Wahl des Lösungsmittels,
durch Variation der Gegenionen und durch Variation des pH-Wertes beeinflusst
werden (Treybal, R.E., Mass Transfer Operations, 3. Aufl., New York,
Mc Graw-Hill, 1979; Kula, M., Kroner, K.H., Hustedt, H. und Schutee,
H., Technical aspects of extractive enzyme purification, Ann. N.Y.
Acad. Sci., 341 (1981); Robinson, R.G., and Cha, D.Y., Controlled
pH extraction in the separation of weak acids and bases, Biotech.
Progress, 1(1), 18 (1985)).
Übliche Adsorptions-Verfahren
sind z.B. in D. M. Ruthven: Principles of Adsorption and Adsorption Processes,
J. Wiley & Sons,
New York 1984.; G. Wedler: Adsorption, Verlag Chemie, Weinheim 1970.)
beschrieben. Festbett-, Moving-bed- und Fluidizedbed-Adsorber können zur
Anwendung kommen. Die Adsorption kann batchweise oder kontinuierlich
durchgeführt
werden (K. Hauffe, S. R. Morrison: De Gruyter Studienbuch "Adsorption," De Gruyter, Berlin
1974.; W. Kast: Adsorptionstechnik, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1988.).
Neben vielen anderen Adsorbentien können aktivierte Kohlen, Ionenaustauscherharze,
natürliche
oder synthetische Zeolithe und aktivierte Aluminiumoxide eingesetzt
werden. Daneben können
auch Verfahren zur Affinitätsadsorption
zur Anwendung kommen (z.B. beschrieben in Arnold, F.H., Blanch,
H.W., and Wilke, C.R., Analysis of Affinity separations. Chem. Engr.
J., 30, B9 (1985)).
Insbesondere
zur Reinigung der Feinchemikalien können z.B. Chromatographie,
Fällung,
Ultra-, Mikro- und Nanofiltration, Reversosmose, Elektrophorese,
Elektrodialyse und isoelektrische Fokussierung eingesetzt werden.
Chromatographische
Verfahren können
batchweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Zur kontinuierlichen
Chromatographie zählen
z.B. ein Continuous Rotating Annular Chromatograph (CRAC) (z.B.
beschrieben in A. J. P. Martin, Discuss. Farraday Soc. 7 (1949)),
ein True Moving Bed Chromatograph (TMBC) (z.B. beschrieben in K.
Takeuchi, T. Miyauchi, Y. Uraguchi, J. Chem. Eng. Japan 11 (1978)
216-220.) und ein Simulated Moving Bed Chromatograph (SMB) (z.B.
beschrieben in D. B. Broughton, Universal Oil Products Co.,
US 2,985,589, 1961 ).
Als Festphase werden z.B. aktivierte Aluminiumoxide, Silikagele,
glykolimprägnierte Diatomerenerden,
Dextrane, Polymere sulfonierter Stryene, Polyacrylamide sowie polymergebundene
Proteine eingesetzt (Arnold, F.H., Blanch, H.W., und Wilke, C.R.,
Analysis of Affinity separations. Chem. Engr. J., 30, B9 (1985);
Gibbs, S.J., und Lightfoot, E.N., Scaling up gradient elution chromatography,
IEC Fund., 25, 490 (1986); King, C.J., Separation Processes, 2.
Aufl., New York, McGraw-Hill (1979); Yau, W. W., Kirlland, J.J., und
Bly, D.D., Modern Size-Exclusion Liquid Chromatography, Wiley, New
York (1979)).
Bei
einer Fällung
können
entweder die Wertstoffe oder die Nebenkomponenten ausgefällt werden
(J. W. Mullin: Crystallization, 3rd ed., Butterworth-Heinemann,
Oxford 1993). Die Fällung
kann z.B. eingeleitet werden durch Zugabe eines weiteren Lösungsmittels,
Zugabe von Salzen und die Variation der Temperatur. Der entstehende
Niederschlag kann durch die oben beschriebenen üblichen Verfahren zur Abtrennung
von Feststoffen von der Brühe
separiert werden.
Bei
der Mikro-, Ultra-, Nanofiltration und der Reversosmose können z.B.
mikroporöse
(A. S. Michaels: "Ultrafiltration," in E. S. Perry (ed.):
Progress in Separation and Purification, vol. 1, Interscience Publ.,
New York 1968.), homogene (J. Crank, G. S. Park (eds.): Diffusion
in Polymers, Academic Press, New York 1968; S. A. Stern: "The Separation of
Gases by Selective Permeation," in
P. Meares (ed.): Membrane Separation Processes, Elsevier, Amsterdam
1976.), asymetrische (R. E. Kesting: Synthetic Polymeric Membranes,
A Structural Perspective, Wiley-Interscience, New York 1985.) und
elektrisch geladene (F. Helfferich: Ion-Exchange, McGraw-Hill, London
1962.) Membranen eingesetzt werden, die nach verschiedenen Verfahren
erzeugt werden (R. Zsigmondy,
US
1 421 341, 1922 ; D. B. Pall,
US 4 340 479, 1982 ; S. Loeb, S.
Sourirajan,
US 3 133 132, 1964 .).
Typische Werkstoffe sind Celluloseester, Nylon, Polyvinylchlorid,
Acrylnitril, Polypropylen, Polycarbonat und Keramik. Der Einsatz
dieser Membranen erfolgt als Plattenmodul (R. F. Madsen, Hyperfiltration
and Ultrafiltration in Plate-and-Frame Systems, Elsevier, Amsterdam
1977), Spiralmodul (
US 3
417 870, 1968 (D. T. Bray)), Rohrbündel bzw. Hohlfasermodul (H.
Strathmann: "Synthetic
Membranes and their Preparation," in M.
C. Porter (ed.): Handbook of Industrial Membrane Technology, Noyes
Publication, Park Ridge, NJ 1990, pp. 1 – 60). Daneben ist die Verwendung
flüssiger
Membranen möglich
(N. N. Li: "Permeation
Through Liquid Surfactant Membranes," AIChE J. 17 (1971) 459; S. G. Kimura,
S. L. Matson, W. J. Ward III: "Industrial
Applications of Facilitated Transport," in N. N. Li (ed.): Recent Developments
in Separation Science, Bd. V, CRC Press, Boca Raton, Florida, 1979,
pp. 11-25). Der gewünschte
Wertstoff kann sowohl feedseitig angereichert und über den
Retentatstrom abgeführt
als auch feedseitig abgereichert und über den Filtrat-/Permeatstrom abgeführt werden.
Elektrophoretische
Verfahren sind z.B. in Rudge, S.R., Ladisch, M.R., Process considerations
for scale-up of liquid chromatography and electrophoresis, in Separation
Recovery and Purification in Biotechnology, J. Asenjo und J. Hong,
Hg., ACS Symposium Series, 314, 122 (1986) beschrieben. Zahlreiche
Varianten wie z.B. isoelektrische Fokussierung in granulierten Gelschichten.
kontinuierliche isoelektrische Fokussierung mit Recycling, die „Rotofor-„Zelle,
die Freifluss-Fokussierung mit Recycling und die multi-kompartimentierte
Elektrolyse mit isoelektrischen Membranen finden Anwendung. Als
Matrixmaterialien kommen u.a. Celluloseacetat, Agarosegele und Polyacrylamidgele
zum Einsatz.
Übliche Kristallisations-Verfahren
sind z.B. in Janeic, S.J., Grootscholten, P.A., Industrial Crystallization,
New York, Academic, 1984; A. W. Bamforth: Industrial Crystallization,
Leonard Hill, London 1965; G. Matz: Kristallisation, 2. Aufl., Springer
Verlag, Berlin 1969; J. Nývlt:
Industrial Crystallization -State of the Art. VCH Verlagsges., Weinheim
1982; S. J. Jancic',
P. A. M. Grootscholten: Industrial Crystallization, Reidel, Dordecht 1984;
O. Söhnel,
J. Garside: Precipitation, Butterworth-Heinemann, Oxford, 1992;
A. S. Myerson (Hg.): Handbook of Industrial Crystallization, Butterworth-Heineman,
Boston 1993; J. W. Mullin: Crystallization, 3. Aufl., Butterworth-Heinemann,
Oxford 1993; A. Mersmann (Hg.): Crystallization Technology Handbook,
Marcel Dekker, New York 1995 beschrieben. Eine Kristallisation kann
z.B. durch Kühlung,
Verdampfung, Vakuumkristallisation (adiabate Kühlung), Reaktionskristallisation
oder Aussalzen initiiert werden. Die Kristallisation kann z.B. in
gerührten
und ungerührten
Kesseln, im Direkt-Kontakt-Verfahren,
in Verdampfungskristallisatoren (R. K. Multer, Chem Eng. (N.Y.)
89 (1982) March, 87-89), in Vakuumkristallisatoren absatzweise oder
kontinuierlich, z.B. in Zwangsumlauf-Kristallisatoren (Swenson forced-circulation
crystaller) oder Wirbel schicht-Kristallisatoren (Oslo-type) (A.
D. Randolph, M. A. Larson: Theory of Particulate Processes, 2. Aufl.
Academic Press, New York 1988; J. Robinson, J. E. Roberts, Can.
J. Chem. Eng. 35 (1957) 105-112; J. Nývlt: Design of Crystallizers, CRC
Press, Boca Raton, 1992) durchgeführt werden. Auch fraktionierte
Kristallisation ist möglich
(L. Gordon, M. L. Salutsky, H. H. Willard: Precipitation from Homogeneous
Solution, Wiley-Interscience, New York 1959). Ebenso können Enantiomere
und Racemate getrennt werden (J. Jacques, A. Collet, S. H. Willen:
Enantiomers, Racemates and Resolutions, Wiley, New York 1981; R.
A. Sheldon: Chirotechnology, Marcel Dekker, New York 1993; A. N.
Collins, G. N. Sheldrake, J. Crosby (Hg.): Chirality in Industry,
Wiley, New York 1985).
Übliche Verfahren
zur Trocknung sind z.B. in O. Krischer, W. Kast: Die wissenschaftlichen
Grundlagen der Trocknungstechnik, 3. Aufl., Springer, Berlin-Heidelberg-New
York 1978; R. B. Keey: Drying: Principles and Practice, Pergamon
Press, Oxford 1972; K. Kröll:
Trockner und Trocknungsverfahren, 2. Aufl., Springer, Berlin-Heidelberg-New
York 1978; Williams-Gardener, A.: Industrial Drying, Houston, Gulf,
1977; K. Kröll,
W. Kast: Trocknen und Trockner in der Produktion, Springer, Berlin-Heidelberg-New
York 1989 beschrieben. Es existieren Verfahren zur Konvektionstrocknung,
z.B. Trockenöfen,
Tunneltrockner, Bandtrockner, Scheibentrockner, Jettrockner, Wirbelschichttrockner,
belüftete
sowie rotierende Trommeltrockner, Sprühtrockner. Weitere Verfahren
nutzen die Kontakttrocknung, z.B. Schaufeltrockner; Vakuum- bzw.
Gefriertrocknung; oder Wärmestrahlung
(Infrarot) oder dielektrische Energie (Mikrowellen) zur Trocknung.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Isolierung der Feinchemikalien aus der Fermentationsbrühe gemäß c) mittels
Ionenaustausch-Chromatographie. Die allgemeinen Bedingungen und
Vorgehensweisen dabei sind dem Fachmann bekannt und z.B. in Römpp Lexikon
der Chemie, 10. Auflage, 1997, Georg Thieme Verlag, Stuttgart; Weis,
Handbuch der Ionenchromatographie, 1991, VCH Verlagsgesellschaft,
Weinheim, beschrieben. Im Allgemeinen wird man so vorgehen, dass
die durch die Mikroorganismen produzierte Verbindung selektiv auf
dem Ionenaustauscher gebunden wird und der Ionenaustauscher vor
der Elution der durch die Mikroorganismen produzierten Verbindung
gewaschen wird, z.B. mit Wasser.
Vor
Aufgabe der feststoffbeladenen Fermentationsbrühe auf die Ionenaustauschchromatographiesäule können die
Feststoffe gegebenenfalls mittels dem Fachmann bekannter üblicher
Verfahren, z.B. Filtration und Zentrifugation, abgetrennt werden.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
erfolgt keine Abtrennung der Feststoffe vor der Aufgabe der feststoffbeladenen
Fermentationsbrühe
auf die Ionenaustauchchromatographiesäule. In diesem Fall wird der
Ionenaustauscher vorteilhafterweise entgegen der Schwerkraft mit
der feststoffbeladenen Fermentationsbrühe angeströmt, so dass die enthaltenen
Feststoffe nicht zu einer Verblockung (d.h. Verstopfung) der Ionenaustauschersäule führen.
Handelt
es sich bei dem von den Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukt
um eine basische Aminosäure,
so kann diese vorteilhaft durch Ionenaustauschchromatographie aus
der Fermentationsbrühe
abgetrennt werden, indem eine saure Kationenaustauschersäule eingesetzt
wird. In diesem Fall wird die basische Aminosäure, z.B. Lysin, auf der Ionenaustauschersäule selektiv
gebunden. Vor der Elution ist eine Aufreinigung durch Waschen, insbesondere
mit Wasser, möglich.
Die Elution der basischen Aminosäure
erfolgt dann mit einem geeigneten Elutionsmittel, z.B. Ammoniakwasser,
bevorzugt mit 5 Vol.-%igem Ammoniakwasser.
Die
Anwendung der Ionenaustauschchromatographie zur Abtrennung oder
Aufreinigung basischer Aminosäuren
wie Lysin ist z.B. in der WO 01/072689 und Lee et al., The use of
ion exclusion chromatography as approved to the normal ion exchange
chromatography to achieve a more efficient lysine recovery from
fermentation broth, Enzyme and Microbial Technology 30 (2002), 798-303
beschrieben.
Die
nach Abtrennung des Wertprodukts, z.B. einer basischen Aminosäure wie
Lysin, verbleibende Fermentationsbrühe enthält im Wesentlichen die während der
Fermentation erzeugte Biomasse, die nicht verstoffwechselten Bestandteile
der verzuckerten Stärkelösung, wie
z.B. Fasern und nicht verwertete Zucker, sowie nicht verwertete
Puffer- und Nährsalze.
Aus dieser verbleibenden Fermentationsbrühe kann das Nebenprodukt in
analoger Weise wie bei der Herstellung von Bioethanol gewonnen werden.
Das so gewonnene, sogenannte „Distillers
Dried Grains with Solubles" (DDGS)
kann als Viehfutter vermarktet werden.
Üblicherweise
wird die gesamte Brühe
dazu in einer in der Regel mehrstufigen Verdampfung teilweise eingedampft
und die enthaltenen Feststoffe anschließend z.B. mit einem Dekanter
abgetrennt. Die hierbei abgetrennten Feststoffe weisen in der Regel
einen Gehalt an Trockensubstanz im Bereich von 10 bis 80 Gew.-%, bevorzugt
15 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-% auf. Die
abgetrennte flüssige
Phase kann teilweise als Prozesswasser zurückgeführt werden. Dieser rückgeführte Teil
der flüssigen
Phase kann vorteilhaft z.B. ganz oder teilweise bei der Herstellung
der zuckerhaltigen Flüssigkeit
nach Schritt a) eingesetzt werden oder zum Ansetzen von Puffer-
bzw. Nährsalzlösungen für den Einsatz
in der Fermentation verwendet werden. Bei der Zumischung von rückgeführtem Prozesswasser
in Schritt a) ist zu berücksichtigen,
dass ein zu hoher Anteil die Fermentation durch ein Überangebot
an bestimmten Mineralstoffen und Ionen, z.B. Natrium- und Lactationen,
negativ beeinflussen kann. Vorzugsweise ist der Anteil an rückgeführtem Prozesswasser beim
Ansetzen der Suspension zur Stärkeverflüssigung
erfindungsgemäß daher
auf maximal 75 Gew.-%, bevorzugt maximal 60 Gew.-% und besonders
bevorzugt maximal 50 Gew.-% beschränkt. Vorteilhafterweise liegt der
Anteil an Prozesswasser beim Ansetzen der Suspension in der bevorzugten
Ausgestaltung von Schritt a2) im Bereich von 5 bis 60 Gew.-% und
bevorzugt von 10 bis 50 Gew.-%.
Der
Anteil der nicht in den Prozess zurückgeführten flüssigen Phase wird in einer
mehrstufigen Eindampfung zu einem Sirup aufkonzentriert. Der so
erhaltene Sirup weist in der Regel einen Gehalt an Trockensubstanz
im Bereich von 20 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 80 Gew.-% und
besonders bevorzugt 40 bis 70 Gew.-% auf. Dieser Sirup wird mit
den beim Dekantieren abgetrennten Feststoffen vermischt und anschließend getrocknet.
Die Trocknung kann z.B. mittels Trommeltrockner, Sprühtrockner
oder Schaufeltrockner erfolgen, bevorzugt wird ein Trommeltrockner
eingesetzt. Die Trocknung wird bevorzugt so durchgeführt, dass
der erhaltene Feststoff einen Gehalt an Restfeuchte von maximal
30 Gew.-%, bevorzugt maximal 20 Gew.-% und besonders bevorzugt maximal
10 Gew.-% aufweist.
Handelt
es sich bei dem von den Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukt
um Methionin, so erfolgt die Isolierung des Wertprodukts vorteilhafterweise
durch Zentrifugation oder Filtration. Dabei können analoge Bedingungen und
Vorgehensweisen angewendet werden, wie sie für andere Kohlenstoffquellen
z.B. in der früheren
Anmeldung
DE 10359668.2 beschrieben
wurden. Nach Ende der Fermentation wird die erzeugte Fermentationsbrühe aufgeheizt,
um das gesamte Methionin in Lösung
zu bringen. Anschließend
werden die Feststoffe durch Zentrifugation oder Filtration abgetrennt.
Der Klarlauf der Feststoffabtrennung wird vorzugsweise durch teilweises
oder vollständiges
Eindampfen aufkonzentriert, wobei das Methionin auskristallisiert. Abschließend erfolgt
eine Trocknung des Methionins, gegebenenfalls nach einem vorherigen
weiteren Filtrationsschritt.
Die
durch Zentrifugation oder Filtration abgetrennten Feststoffe enthalten
im Wesentlichen die während
der Fermentation erzeugte Biomasse und die nicht verstoffwechselten
Bestandteile der verzuckerten Stärkelösung, z.B.
Fasern. Dieser verbleibende Fermentationsrückstand kann in analoger Weise,
wie oben bei der Abtrennung basischer Aminosäuren beschrieben, behandelt
werden, so dass DDGS als Nebenprodukt erhalten wird.
Handelt
es sich bei dem von den Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukt
um Pantothensäure,
so erfolgt die Isolierung des Wertprodukts vorteilhafterweise gleichfalls
durch Zentrifugation oder Filtration. Dabei können analoge Bedingungen und
Vorgehensweisen angewendet werden, wie sie für andere Kohlenstoffquellen
beschrieben wurden, z.B. in der
EP
1050219 und WO 01/83799. Im Übrigen kann die Aufarbeitung
in entsprechender Weise, wie zuvor für Methionin beschrieben, erfolgen.
Vorzugsweise führt
man im Falle der Pantothensäure
zusätzlich
eine Pasteurisierung der gesamten Fermentationsbrühe vor der
Abtrennung der Feststoffe durch. Der Klarlauf der Feststoffabtrennung
wird vorzugsweise teilweise eingedampft, gegebenenfalls mit Calciumchlorid
versetzt und getrocknet, bevorzugt sprühgetrocknet.
Der
verbleibende Fermentationsrückstand,
d.h. insbesondere die abgetrennten Feststoffe, kann in analoger
Weise, wie oben bei der Abtrennung basischer Aminosäuren beschrieben,
behandelt werden, so dass DDGS als Nebenprodukt erhalten wird.
Handelt
es sich bei dem von den Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukt
um Polyhydroxyalkanoate, so erfolgt die Isolierung des Wertproduktes
vorteilhafterweise durch Extraktion mit einem Lösungsmittel, wie z. B in der
US 4310684 oder
EP 355307 beschrieben. Die übrigen Feststoffe
können
in üblicher
Weise, z. B. durch Filtration oder Zentrifugation, abgetrennt werden.
Im Übrigen
kann die Aufarbeitung der Feststoffe in entsprechender Weise, wie
zuvor für
Methionin beschrieben, erfolgen. Vorzugsweise führt man im Falle der Polyhydroxyalkanoate
zusätzlich
eine Pasteurisierung der gesamten Fermentationsbrühe vor der
Abtrennung der Feststoffe durch. Der Klarlauf der Feststoffabtrennung
wird vorzugsweise teilweise eingedampft, gegebenenfalls mit Calciumchlorid
versetzt und getrocknet, bevorzugt sprühgetrocknet. Dle weitere Aufreinigung
der Polyhydroxyalkanoate erfolgt in an sich bekannter Weise, wie
z.B. in der
US 4310684 oder
EP 355307 beschrieben.
Der
verbleibende Fermentationsrückstand,
d.h. insbesondere die abgetrennten Feststoffe, kann in analoger
Weise, wie oben bei der Abtrennung basischer Aminosäuren beschrieben,
behandelt werden, so dass DDGS als Nebenprodukt erhalten wird.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, wie oben beschrieben,
dadurch gekennzeichnet, dass man
- (i) dem in
Schritt a) erhaltenen zuckerhaltigen Flüssigmedium, das die nicht-stärkehaltigen
festen Bestandteile der Stärkequelle
enthält,
eine Teilmenge von nicht mehr als 50 Gew.-% entnimmt und mit der
Restmenge eine Fermentation gemäß b) zur
Herstellung eines ersten Stoffwechselprodukts (A) durchführt; und
- (ii) von dieser Teilmenge die nicht-stärkehaltigen festen Bestandteile
der Stärkequelle
ganz oder teilweise abtrennt und mit dieser eine Fermentation gemäß b) zur
Herstellung eines zweiten Stoffwechselprodukts (B), das mit dem
Stoffwechselprodukt (A) identisch oder davon verschieden ist, durchführt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Abtrennung der nicht-stärkehaltigen festen Bestandteile
gemäß (ii) so,
dass der Feststoffgehalt des verbleibenden Anteils des zuckerhaltigen
Flüssigmediums
maximal 50 Gew.-%, bevorzugt maximal 30 Gew.-%, besonders bevorzugt maximal 10 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt maximal 5 Gew.-% beträgt.
Diese
Vorgehensweise ermöglicht
es, in der separaten Fermentation gemäß (iii) Mikroorganismen einzusetzen,
für die
bestimmte Mindestanforderungen erfüllt sein müssen, z.B. bezüglich der
Sauerstofftransferrate. Für
solche in der separaten Fermentation gemäß (iii) eingesetzten Mikroorganismen
kommen z.B. Bacillus species, bevorzugt Bacillus subtilis in Betracht.
Die durch derartige Mikroorganismen in der separaten Fermentation
produzierten Verbindungen sind insbesondere unter Vitaminen, Cofaktoren
und Nutrazeutika, Purin- und Pyrimidinbasen, Nukleosiden und Nukleotiden,
Lipi den, gesättigten
und ungesättigten
Fettsäuren,
aromatischen Verbindungen, Proteinen, Carotenoiden, speziell unter
Vitaminen, Cofaktoren und Nutrazeutika, Proteinen und Carotenoiden
und ganz speziell unter Riboflavin und Calciumpantothenat ausgewählt.
Insbesondere
ermöglicht
diese Vorgehensweise, das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft auch dann
einzusetzen, wenn die produzierte Feinchemikalie bei der Fermentation
als Feststoff anfällt.
Eine
bevorzugte Ausgestaltung dieser Vorgehensweise betrifft die parallel
betriebene Herstellung gleicher Stoffwechselprodukte (A) und (B)
in zwei separaten Fermentationen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn für
verschiedene Anwendungen des gleichen Stoffwechselprodukts unterschiedliche
Anforderungen an die Reinheit zu stellen sind. Demnach wird das
erste Stoffwechselprodukt (A), z.B. eine als Futtermitteladditiv
zu verwendende Aminosäure,
z.B. Lysin, unter Einsatz der feststoffhaltigen Fermentationsbrühe und das
gleiche zweite Stoffwechselprodukt (B), z.B. die gleiche als Nahrungsmitteladditiv
zu verwendende Aminosäure,
hier z.B. Lysin, unter Einsatz der gemäß (ii) feststoffabgereicherten
Fermentationsbrühe
hergestellt. Durch die vollständige
oder teilweise Abtrennung der nicht-stärkehaltigen festen Bestandteile
kann der Reinigungsaufwand bei der Aufarbeitung des Stoffwechselprodukts,
dessen Anwendungsbereich eine höhere
Reinheit erfordert, z.B. als Nahrungsmitteladditiv, reduziert werden.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Vorgehensweise handelt es sich bei dem in der Fermentation
von den Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukt B um Riboflavin.
Zur Durchführung der
Fermentation können
hier analoge Bedingungen und Vorgehensweisen angewendet werden,
wie sie für andere
Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in der WO 01/011052,
DE 19840709 , WO 98/29539,
EP 1186664 und Fujioka,
K.: New biotechnology for riboflavin (vitamin B2) and character
of this riboflavin. Fragrance Journal (2003), 31(3), 44-48.
Zur
Durchführung
dieser Variante des Verfahrens kann z.B. wie folgt vorgegangen werden.
Man implementiert eine vorzugsweise großvolumige Fermentation zur
Herstellung von Stoffwechselprodukten A, z.B. von Feinchemikalien
wie Lysin, entsprechend den erfindungsgemäßen Verfahrensschritten a)
bis c). Gemäß (i) wird
ein Teil des nach Schritt a) erhaltenen, zuckerhaltigen Flüssigmediums
entnommen und gemäß (ii) durch übliche Verfahren,
z.B. Zentrifugation oder Filtration, vollständig oder teilweise von den
Feststoffen befreit. Das daraus gewonnene, im Wesentlichen vollständig oder
teilweise von den Feststoffen befreite, zuckerhaltige Flüssigmedium
wird gemäß (ii) einer
Fermentation zur Produktion eines Stoffwechselprodukts B, z.B. Riboflavin,
zugeführt.
Der gemäß (ii) abgetrennte
Feststoffstrom wird vorteilhafterweise zum Strom des zuckerhaltigen
Flüssigmediums
der großvolumigen
Fermentation zurück
gegeben.
Die
auf diese Art und Weise gemäß (ii) erzeugte,
Riboflavin-haltige Fermentationsbrühe kann nach analogen Bedingungen
und Vorgehensweisen aufgearbeitet werden, wie sie für andere
Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in
DE 4037441 ,
EP 464582 ,
EP 438767 und
DE 3819745 . Nach Lyse der Zellmasse erfolgt
die Abtrennung des kristallin vorliegenden Riboflavins vorzugsweise
durch Dekantieren. Andere Arten der Feststoffabtrennung, z.B. Filtration,
sind ebenfalls möglich.
Anschließend
wird das Riboflavin getrocknet, bevorzugt mittels Sprüh- und Wirbelschichttrocknern.
Alternativ dazu kann das gemäß (ii) erzeugte,
Riboflavin-haltige Fermentationsgemisch nach analogen Bedingungen
und Vorgehensweisen aufgearbeitet werden, wie z.B. in der
EP 1048668 und
EP 730034 beschrieben. Nach Pasteurisierung
wird die Fermentationsbrühe hier
zentrifugiert und die zurückbleibende
feststoffhaltige Fraktion mit einer mineralischen Säure behandelt. Das
gebildete Riboflavin wird aus dem wässrigsauren Medium filtriert,
gegebenenfalls gewaschen und anschließend getrocknet.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Vorgehensweise handelt es sich bei dem in der Fermentation
von den Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukt B um Pantothensäure. Zur
Durchführung
der Fermentation können
hier analoge Bedingungen und Vorgehensweisen angewendet werden,
wie sie für
andere Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in der WO 01/021772.
Zur
Durchführung
dieser Variante des Verfahrens kann z.B. wie oben für Riboflavin
beschrieben vorgegangen werden. Das gemäß (ii) vorgereinigte, vorzugsweise
im Wesentlichen von den Feststoffen befreite, zuckerhaltige Flüssigmedium
wird einer Fermentation gemäß (ii) zur
Produktion von Pantothensäure
zugeführt.
Dabei ist die im Vergleich zum feststoffhaltigen Flüssigmedium
verringerte Viskosität
besonders vorteilhaft. Der abgetrennte Feststoffstrom wird vorzugsweise
zum Strom des zuckerhaltigen Flüssigmediums
der großvolumigen
Fermentation zurückgegeben.
Die
gemäß (ii) erzeugte,
Pantothensäure-haltige
Fermentationsbrühe
kann nach analogen Bedingungen und Vorgehensweisen aufgearbeitet
werden, wie sie für
andere Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in der
EP 1050219 und WO 01/83799.
Nach Pasteurisieren der gesamten Fermentationsbrühe werden die verbleibenden
Feststoffe z.B. durch Zentrifugation oder Filtration abgetrennt.
Der Klarlauf der Feststoffabtrennung wird teilweise eingedampft,
gegebenenfalls mit Calciumchlorid versetzt und getrocknet, insbesondere
sprühgetrocknet.
Die
abgetrennten Feststoffe werden im Rahmen des parallel betriebenen,
großvolumigen
Fermentationsverfahrens zu DDGS verarbeitet.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieser Vorgehensweise handelt es sich bei dem in der Fermentation
von den Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukt B um Polyhydroxyalkanoate.
Zur Durchführung
der Fermentation können
hier analoge Bedingungen und Vorgehensweisen angewendet werden,
wie sie für
andere Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in S. Y. Lee,
Plastic Bacteria? Progress and prospects for polyhydroxyalkanoate
production in bacteria, Tibtech, Bd. 14, (1996), S. 431-438.
Zur
Durchführung
dieser Variante des Verfahrens kann z.B. wie oben für Riboflavin
beschrieben vorgegangen werden. Das gemäß (ii) vorgereinigte, vorzugsweise
im Wesentlichen von den Feststoffen befreite, zuckerhaltige Flüssigmedium
wird einer Fermentation gemäß (ii) zur
Produktion von Polyhydroxyalkanoaten zugeführt. Der abgetrennte Feststoffstrom
wird vorzugsweise zum Strom des zuckerhaltigen Flüssigmediums der
großvolumigen
Fermentation zurückgegeben.
Die
gemäß (ii) erzeugte,
Polyhydroxyalkanoat-haltige Fermentationsbrühe kann nach analogen Bedingungen
und Vorgehensweisen aufgearbeitet werden, wie sie für andere
Kohlenstoffquellen beschrieben wurden, z.B. in der
US 4310684 und
EP 355307 . Nach Pasteurisieren der
gesamten Fermentationsbrühe
werden die verbleibenden Feststoffe z.B. durch Zentrifugation oder
Filtration abgetrennt. Der Klarlauf der Feststoffabtrennung wird
teilweise eingedampft, gegebenenfalls mit Calciumchlorid versetzt
und getrocknet, insbesondere sprühgetrocknet.
Dle weitere Aufreinigung der Polyhydroxyalkanoate erfolgt in an
sich bekannter Weise, wie z.B. in der
US
4310684 oder
EP 355307 beschrieben.
Die
nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung einzelner Aspekte
der vorliegenden Erfindung, sie sind jedoch in keiner Weise als
einschränkend
zu verstehen.