DE10139692A1 - Multifunktions-Bedieneinrichtung - Google Patents

Abstract

Es wird eine Multifunktions-Bedieneinrichtung in einem Fahrzeug zur An- und Auswahl von Funktionsgruppen (22) und Funktionen (25) innerhalb einer Menüstruktur (23) auf einer Anzeigeeinrichtung (11) zur Ansteuerung und/oder Bedienung von angeschlossenen Einrichtungen mit mindestens einer Bedieneinrichtung (12) beschrieben. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß bei Anwahl einer der Funktionsgruppen (22) und/oder Funktionen (25) die angewählte Funktionsgruppe und/oder Funktion gleichzeitig auswählbar und zumindest bei einem Teil der ausgewählten Funktionen (25) diese zugleich aktivierbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Multifunktions-Bedieneinrichtung in einem Fahrzeug zur An- und Auswahl von Funktionsgruppen und Funktionen einer Menüstruktur auf einer Anzeigeeinrichtung zur Ansteuerung und/oder Bedienung von angeschlossenen Einrichtungen mit mindestens einer Bedieneinrichtung.

Zu bedienende Einrichtungen, wie Navigationseinrichtungen, Klimaanlagen, Audio- und Entertaimenteinrichtungen, etc. aber auch Einrichtungen zur Einstellung von Fahrzeugfunktionen, werden im Kraftfahrzeug mittlerweile mit Multifunktions- Bedieneinrichtungen verbunden, so daß sich im Zusammenwirken eine Anzeige- und Bedieneinrichtung mit einem sogenannten gemeinsamen Multifunktionsdisplay für die unterschiedlichen zu bedienenden Einrichtungen ergibt. Eine solche Einrichtung ist aus der Europäischen Patentschrift EP 366 132 B1 bekannt. Dort ist eine Multifunktions-Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge offenbart, bei der die Anwahl von Funktionsgruppen (Menüs) und deren individueller Funktionen mittels einem bidirektionalen Drehschalters und die Auswahl der angewählten Funktionsgruppen oder Funktionen bei Auslösung einer Enter-Funktion durch eine Axialbewegung des Drehschalters erfolgt ist.

Grundsätzlich versucht man für den Einsatz von Multifunkions-Bedieneinrichtungen in Kraftfahrzeugen, die auch vom Fahrzeugführer zu betätigen sind, die Bedienung so einfach zu gestalten, daß ein Minimum an Fahrerablenkung erzeugt wird. Im wesentlichen sollten Multifunktions-Bedieneinrichtungen dieser Art sogar ohne nennenswerten Blickkontakt oder zumindest ohne dauerhaft nötigen Blickkontakt bedienbar sein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Multifunktions-Bedieneinrichtung zu schaffen, die noch komfortabler bedient werden kann.

Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.

Gemäß der Erfindung wird auf ein zusätzliches Bedienelement zur Auslösung der Enter-Funktion bei der Auswahl von zumindest einem Teil der Funktionsgruppen und diesen untergeordneten Funktionen verzichtet und zumindest bei der Anwahl eines Teils der Funktionsgruppe oder eines Teils der Funktionen die angewählte Funktionsgruppe oder Funktion gleichzeitig ausgewählt und zumindest bei einem Teil der Funktionen, insbesondere der untersten Menüebene, diese zugleich aktiviert, wobei bei Aktivierung einer Funktion die zugehörige angeschlossene Einrichtung entsprechend der Funktion angesteuert wird.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die ausgewählte Funktionsgruppe und/oder die Funktion erst nach Ablauf einer definierten Zeitspanne ausgewählt wird. Dies hat den Vorteil, daß beim Scrollen über die Funktionsgruppen bzw. Funktionen nicht eine ungewollte Funktionsgruppe bzw. Funktion ausgewählt wird.

Von Vorteil ist es, wenn ein Teil der auswählbaren Funktionen nach ihrer An- und Auswahl erst durch eine definierte Betätigung der Bedieneinrichtung aktivierbar sind. Dies betrifft insbesondere sicherheitsrelevante und gebührenpflichtige Funktionen, wie beispielsweise die Wahl einer Telefonnummer der im Fahrzeug befindlichen Telefonanlage.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Bedieneinrichtung zur An- uns Auswahl von Funktionsgruppen und/oder Funktionen auf einer Anzeigeeinrichtung eine erste Bedieneinrichtung zur An- und Auswahl von Funktionsgruppen und/oder Funktionen innerhalb einer Ebene der Menüstruktur und eine zweite Bedieneinrichtung zur Auswahl einer unteren und/oder höheren Menüebene innerhalb der Menüstruktur auf.

Dabei ist die erste Bedieneinrichtung zur An- und Auswahl von Funktionsgruppen und/oder Funktionen in zwei Richtungen auf der Anzeigeeinrichtung ausgebildet, d. h. mit Hilfe der ersten Bedieneinrichtung erfolgt eine Auswahl in einer Liste von Funktionsgruppen und Funktionen innerhalb einer Menüebene. Die Anwahl der Menüebenen mit Hilfe der zweiten Bedieneinrichtung erfolgt in zwei weiteren Richtungen, vorzugsweise senkrecht zur Auswahl der Funktionsgruppen und Funktionen.

Zur gezielten und bewußten Aktivierung von bestimmten Funktionen ist vorgesehen, daß die An- und Auswahl der Funktion über die erste Bedieneinrichtung und die Aktivierung der ausgewählten Funktion über die zweite Bedieneinrichtung erfolgt.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht des Innenraums,

Fig. 2 ein Beispiel für die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Multifunktions-Bedieneinrichtung und

Fig. 3 ein weiteres Beispiel anhand eines Audiomenüs.

Fig. 1 zeigt eine Teilansicht eines Fahrzeuginnenraums mit einer erfindungsgemäßen Multifunktions-Bedieneinrichtung, die eine in der Armaturentafel 10 angeordnete Anzeigeeinrichtung 11 und eine Bedieneinrichtung 12 in der Mittelkonsole 13 aufweist.

Die Bedieneinrichtung 12 weist ein aus der Konsolenoberseite ragendes bidirektionales Drehelement 14 auf, das gegebenenfalls Raststellungen zur haptischen Funktions- und Funktionsgruppenauswahl aufweist, die in Abhängigkeit der in einer Menüebene vorhandenen Funktionsgruppen und/oder Funktionen programmierbar sein können.

Das als Drehbetätigungsrad ausgestattete Drehelement 14 ist dabei liegend in Bezug auf die Mittelkonsole 13 bzw. die Konsolenoberseite angeordnet, so daß die Drehachse die Drehbetätigungswalze bzw. des Drehelementes 4 in der Ebene, also horizontal liegt. Durch die liegende Drehachse mit einer Orientierung, daß das bidirektionale Drehelement 14 in den Richtungen parallel bzw. antiparallel zur Mittelkonsolenlängsachse S drehbar, bzw. sozusagen rollbar ist, ergibt sich eine günstige Drehbetätigbarkeit des bidirektionalen Drehelementes 14. Die Drehbetätigungswalze bzw. das bidirektionale Drehelement 14 ist mit seiner Drehachse vorteilhafterweise so eingebaut, daß diese unterhalb der Oberfläche der Mittelkonsole 13 angeordnet ist. Das heißt, die Drehbetätigungswalze kann ein absolut rund ausgeführtes Element sein, dessen Drehachse und Drehachsenaufhängung unterhalb der Bedienoberfläche bzw. der Bedienebene verborgen anzuordnen ist.

Seitlich von der Drehbetätigungswalze 10 ist eine zweite Bedieneinrichtung 15 und 16 angeordnet. Die zweite Bedieneinrichtung 15, 16 kann beispielsweise aus zwei parallel zur Drehachse des bidirektionalen Drehelementes 14 betätigbaren Tastenelementen bestehen.

Eine andere Möglichkeit weist eine einteilige oder zweiteilige Bedieneinrichtung 15, 16 auf, die zumindest in dem im wesentlichen als Ring oder mit ringförmigen Flanken ausgebildetes bidirektionales Drehelement 14 angeordnet ist.

Fig. 3 zeigt ein Beispiel für die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Multifunktions-Bedieneinrichtung. Wie bereits ausgeführt, besteht im wesentlichen die Multifunktions-Bedieneinrichtung aus dem bidirektionalen Drehelement 14 und der zweiten Bedieneinrichtung 15, 16, welche mit der örtlich getrennt in der Armaturentafel 10 angeordneten Anzeigeeinrichtung 11 zusammenwirken.

Nach dem Einschalten der Multifunktions-Bedieneinrichtung erscheint auf der Anzeigeeinrichtung 11 ein Hauptmenü 21 mit einer Anzahl von Funktionsgruppen 22 bzw. angeschlossener Geräte. Im Ausführungsbeispiel sind dies ein oder mehrere Audio-Einrichtungen, eine Telefonanlage, eine Navigationseinrichtung, ein Organisationsprogramm sowie eine Klimaanlage. Über die Drehbewegung des bidirektionalen Drehelementes 14 in Richtung A springt die Auswahlmarkierung 23 von der Funktionsgruppe 22 "AUDIO" zur Funktionsgruppe "TELEFON". Nach Ablauf einer vordefinierten Zeitspanne, die sicherstellt, daß die Funktionsgruppe "TELEFON" auch tatsächlich die gewünschte Funktionsgruppe 22 ist, wird diese ausgewählt und auf der Anzeigeeinrichtung 11 wird das Telefonmenü 24 dargestellt (Schritt 1). Über die Betätigung des Drehelementes 14 in Richtung 1 oder B kann zwischen verschiedenen Funktionen 25 ausgewählt werden. Hier wurde über Schritt 2 das Telefonbuch ausgewählt. Durch Betätigung des Bedienelementes 15 in Richtung D springt die Anzeige der Anzeigeeinrichtung 11 in das Untermenü 26 des Telefonbuches (Schritt 3). Hier kann wiederum durch die Drehbewegung des Drehelementes 14 eine Funktion 25 ausgewählt werden (Schritt 4). Bei dieser Funktion handelt es sich um eine kostenpflichtige Funktion, so daß die Aktivierung erst durch eine Betätigung des Bedienelementes 15 in Richtung D erfolgt (Schritt Sa). Über die Betätigung des Bedienelementes C gelangt der Nutzer wieder in eine übergeordnete Menüebene. Über die erfinderische bildliche Darstellung 27 und 28 kann ein Nutzer sofort erkennen, wieviele übergeordnete Menüebenen existieren. Der Pfeil 29 zeigt an, daß unter und/oder über der gewählten Menüebene zumindest für diese Funktion oder Funktionsgruppe weitere Menüebenen existieren.

Das in Fig. 3 gezeigte Audiomenü 30 umfaßt die Bedienung mehrerer Audiogeräte, wie Radio, CD-Wechsler, TV und einen MP3-Player. Zusätzlich ist noch eine Funktion "AUDIO-GERÄTE-AUS" vorgesehen. Über die Drehbetätigung in Richtung A oder B des Drehelementes 14 wird auch hier wiederum eine Funktionsgruppe 22 an- und ausgewählt, die Auswahlmarkierung 29 steht auf der ausgewählten Funktionsgruppe. In Fig. 3 ist es der CD-Wechsler.

Der erschienene Pfeil 29 innerhalb der Auswahlmarkierung zeigt an, daß zu der Funktionsgruppe weitere Untermenüs existieren, die durch die Betätigung des Bedienelementes 15 in Richtung D angewählt werden können.

Der Balken 27 auf der Anzeigeeinrichtung zeigt an, daß das Audiomenü 30 nicht das Hauptmenü der Multifunktions-Bedieneinrichtung ist. Zum Hauptmenü kann mit Hilfe der Betätigung des Bedienelementes 16 in Richtung C gesprungen werden.

Wird nun das Bedienelement 15 in Richtung D betätigt, springt die Anzeige in die darunterliegende Menüebene, es erscheint auf der Anzeigeeinrichtung 11 das Menübild 31. Wesentlich und erfinderisch ist hierbei, daß über die Anzeigebalken 27, 28 angegeben wird, in welcher Menüebene sich der Nutzer befindet. In Fig. 3 ist es die dritte Menüebene, es existieren zwei übergeordnete Ebenen. Die Anzahl der Balken zeigt damit an, wieviel übergeordnete Menüebenen existieren. Der Pfeil 32 zeigt an, daß nicht die Funktionen 25 dieser Menüebene auf der Anzeigevorrichtung 11 momentan dargestellt sind. Durch die Drehbetätigung des Drehelementes 14 werden diese Funktionen in die Anzeige geholt.

Auch hier läßt sich wiederum durch die Drehbewegung des Drehelementes 14 in Richtung A oder B eine Funktion, hier speziell eine vorhandene CD an- und auswählen (Schritt 2) und mit Hilfe der Betätigung des Bedienelementes 14 in Richtung D wird wiederum in das darunterliegende Menü 32 gesprungen (Schritt 3), dessen Ebene jetzt durch die Balken 27, 28 und 33 angezeigt wird.

Bei An- und Auswahl eines Titels (Funktion) 25 durch die Drehbetätigung des Drehelementes 14 wird der CD-Wechsler zugleich aktiviert und der Nutzer kann diesen Titel sofort hören. Eine ähnliche Bedienung kann auch bei der Auswahl von Radiosendern, Navigationszielen, angekommenen e-mails etc. erfolgen.

Claims (7)

1. Multifunktions-Bedieneinrichtung in einem Fahrzeug zur An- und Auswahl von Funktionsgruppen (22) und Funktionen (25) innerhalb einer Menüstruktur (21, 24, 26, 30-32) auf einer Anzeigeeinrichtung (11) zur Ansteuerung und/oder Bedienung von angeschlossenen Einrichtungen mit mindestens einer Bedieneinrichtung (12), dadurch gekennzeichnet, dass bei Anwahl mindestens einer der Funktionsgruppen (22) und/oder Funktionen (25) die angewählte Funktionsgruppe und/oder Funktion gleichzeitig auswählbar und zumindest bei einem Teil der ausgewählten Funktionen diese zugleich aktivierbar ist.

2. Multifunktions-Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Aktivierung einer Funktion (25) die zugehörige angeschlossene Einrichtung entsprechend der Funktion (25) angesteuert wird.

3. Multifunktions-Bedieneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach Anwahl einer der Funktionsgruppen (22) und/oder einer der Funktionen (25) und nach Ablauf einer definierten Zeitdauer die angewählte Funktionsgruppe (22) und/oder die angewählte Funktion (25) ausgewählt wird.

4. Multifunktions-Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der auswählbaren Funktionen (25), insbesondere sicherheitsrelevante und/oder gebührenpflichtige Funktionen, nach ihrer Anwahl erst durch eine definierte Betätigung der Bedieneinrichtung (12) aktivierbar ist.

5. Multifunktions-Bedieneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (12) eine erste Bedieneinrichtung (14) zur An- und Auswahl von Funktionsgruppen (22) und/oder Funktionen (25) innerhalb einer Ebene der Menüstruktur (21, 24, 26, 30-32) und eine zweite Bedieneinrichtung (15, 16) zur An- und/oder Auswahl einer weiteren Menüebene innerhalb der Menüstruktur aufweist.

6. Multifunktions-Bedieneinrichtung, nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit der ersten Bedieneinrichtung (14) eine An- und Auswahl von Funktionsgruppen (22) und/oder Funktionen (25) in zwei Richtungen (A, B) auf der Anzeigeeinrichtung (11) und mit der zweiten Bedieneinrichtung (15, 16) eine Anwahl von Menüebenen (21, 24, 26) in zwei weiteren Richtungen (C, D) auf der Anzeigeeinrichtung (11) durchführbar ist.

7. Multifunktions-Bedieneinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach Auswahl mindestens einer Funktion (25), insbesondere innerhalb der untersten Menüebene (26) der Menüstruktur über die erste Bedieneinrichtung (14) eine Aktivierung der ausgewählten Funktion über die zweite Bedieneinrichtung (15) durchführbar ist.