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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Informationsanzeige in einem Fahrzeug und eine Bedienvorrichtung für ein Fahrzeug mit einer in dem Fahrzeug angeordneten Anzeigefläche mit verschiedenen Anzeigebereichen.
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Die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und gegebenenfalls die Drehzahl des Motors des Kraftfahrzeugs werden herkömmlicherweise von so genannten Rundinstrumenten angezeigt. Ein Rundinstrument umfasst eine Skala, die auf einer gekrümmten Linie angeordnet ist, und einen Zeiger, der den Anzeigewert, d. h. die Geschwindigkeit oder die Motordrehzahl, auf der Skala anzeigt. Die Skala ist insbesondere auf einem Kreisring oder Teilkreisring angeordnet.
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Um die vielfältigen weiteren anzuzeigenden Informationen flexibel wiedergeben zu können, werden mittlerweile freiprogrammierbare Anzeigeflächen eingesetzt. Diese Anzeigeflächen können die Informationsanzeige mittels Rundinstrumenten ergänzen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, herkömmliche mechanische Rundinstrumente durch ein auf einer Anzeigefläche angezeigtes Rundinstrument zu ersetzen. In der
DE 10 2006 032 118 A1 ist beispielsweise ein Kombiinstrument für ein Kraftfahrzeug beschrieben, welches ein Display umfasst, mit dem variabel die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, die Drehzahl des Motors des Kraftfahrzeugs, die Temperatur des Motors des Kraftfahrzeugs, die Tankfüllung und/oder die Zeit angezeigt werden können. Außerdem ist es möglich, Informationen eines Navigationssystems, eines Telefons, einer Musikanlage, eines Infotainmentsystems und/oder einer Klimaanlage anzuzeigen.
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Des Weiteren ist aus der
DE 10 2007 034 163 A1 ein Kombiinstrument für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei dem sowohl die Geschwindigkeit als auch die Motordrehzahl als Rundinstrument nebeneinander auf einem Display angezeigt wird, wobei innerhalb der Rundinstrumente Anzeigebereiche zur Darstellung von Information gebildet sind.
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Zusätzlich zu dem Kombiinstrument wird vielfach eine Anzeigevorrichtung oberhalb der Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet, über welche weitere Informationen angezeigt werden können. Diese Anzeigevorrichtung wird insbesondere als Multifunktionsanzeige und zur Darstellung einer geographischen Karte eines Navigationssystems verwendet. Eine solche Multifunktionsanzeige ist beispielsweise in der
DE 199 41 956 A1 beschrieben.
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Aus der
DE 10 2006 028 463 A1 ist eine Multifunktionsanzeige bekannt, die in ein Informationsanzeigefeld und mehrere demgegenüber kleinere Menüwahlfelder unterteilt ist. Wählbare Informationen sind in einem Anzeigemenü gruppiert und über ein Wählelement wählbar.
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Aus der
DE 103 15 721 B4 ist eine Bedieneinrichtung bekannt, bei der Menüs, Funktionen und/oder Funktionswerte auswählbar sind, wobei ein Bedienelement walzenförmig ist und um eine Drehachse drehbar ist: Das Bedienelement ist entlang seiner Drehachse verschiebbar oder verschwenkbar gelagert.
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Schließlich beschreibt die
US 2003/00 23 353 A1 ein Fahrzeuglenkrad bei dem mindestens zwei Multifunktionsschalter auf dessen gegenüberliegenden Seiten angebracht sind, um die Steuerung von Fahrzeugfunktionen zu bewirken. Ein erster Multifunktionsschalter kann betätigt werden, um eine Hauptfunktion und/oder Nebenfunktionen auszulösen und ein zweiter Multifunktionsschalter kann betätigt werden, um den ausgewählten Steuerbetrieb oder die Funktionssteuerung und/oder deren Nebensteuerbetrieb auszulösen.
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Für die Steuerung der Informationsanzeige in einem Fahrzeug ergeben sich sehr spezielle Anforderungen. Sowohl die Bedienung als auch die Informationsaufnahme erfolgt im Fahrzeug unter anderem durch den Fahrer. Die Information sollte daher im Fahrzeug so dargestellt werden, dass die Informationsaufnahme durch den Fahrer nicht zu einer Ablenkung während der Fahrt führt. Gleichermaßen sollte der Fahrer die Informationsanzeige so schnell und intuitiv steuern können, dass die Bedienung nach Möglichkeit so erfolgt, dass der Fahrer während der Bedienung seinen Blick nicht vom Fahrgeschehen abwenden muss.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Bedienvorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit denen die Informationsanzeige schnell und intuitiv steuerbar ist und insbesondere vom Fahrer so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erfordert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Bedienvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf einer in dem Fahrzeug angeordneten Anzeigefläche ein erster Anzeigebereich innerhalb eines Rundinstruments und ein zweiter Anzeigebereich außerhalb des Rundinstruments gebildet. Mittels eines ersten Bedienelements, das so angeordnet ist, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, ist eine Informationsanzeige den dem ersten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar, und mittels eines zweiten Bedienelements, das so angeordnet, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, ist eine Informationsanzeige in dem zweiten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar.
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Bei dem Rundinstrument kann es sich um ein zumindest zum Teil körperlich ausgebildetes Rundinstrument handeln, bei welchem innerhalb der Skala der erste Anzeigebereich gebildet ist. Die Skala umschließt somit im Wesentlichen den ersten Anzeigebereich. Ferner ist außerhalb des Rundinstruments der zweite Anzeigebereich gebildet. Die beiden Anzeigebereiche werden somit durch die Skala des Rundinstruments voneinander abgegrenzt. Ferner ist es möglich, dass das Rundinstrument vollständig oder teilweise von einer Anzeige auf der Anzeigefläche wiedergegeben wird. Beispielsweise kann die Skala und/oder der Zeiger angezeigt werden. In diesem Fall wird von der Skala des Rundinstruments ein weiterer Anzeigebereich eingenommen, welcher den ersten Anzeigebereich vom zweiten Anzeigebereich abgrenzt.
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Die Steuerung der Informationsanzeige in den Anzeigebereichen kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr einfach und schnell vom Fahrer durch die Betätigung der beiden Bedienelemente erfolgen. Der Fahrer muss hierfür nicht seinen Blick vom Fahrgeschehen abwenden. Die Bedienung kann somit blind erfolgen. Ferner ist es nicht erforderlich, dass der Fahrer eine Hand vom Lenkrad des Fahrzeugs löst, um die Bedienelemente zu betätigen. Hierdurch wird die Sicherheit beim Führen des Fahrzeugs erhöht.
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Erfindungsgemäß wird ein dritter Anzeigebereich innerhalb eines weiteren Rundinstruments gebildet. Mittels eines dritten Bedienelements, das so angeordnet ist, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, ist die Informationsanzeige in dem dritten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar.
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Des Weiteren kann ein viertes Bedienelement vorgesehen sein, das so angeordnet ist, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, mit dem eine alternative Informationsanzeige in dem ersten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist mittels eines fünften Bedienelements, das so angeordnet ist, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, eine alternative Informationsanzeige in dem dritten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar.
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Bei der Betätigung des zweiten Bedienelements werden insbesondere im Voraus definierte Einstellungen im zweiten Anzeigebereich angezeigt.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung umfasst eine in dem Fahrzeug angeordnete Anzeigefläche, bei der ein erster Anzeigebereich innerhalb eines Rundinstruments und ein zweiter Anzeigebereich außerhalb des Rundinstruments gebildet ist. Ferner umfasst die Bedienvorrichtung ein erstes Bedienelement, das so angeordnet ist, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, durch welches eine Informationsanzeige in dem ersten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar ist. Ferner umfasst die Bedienvorrichtung ein zweites Bedienelement, das so angeordnet ist, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, durch welches eine Informationsanzeige in dem zweiten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar ist.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung weist dieselben Vorteile auf, wie das erfindungsgemäße Verfahren. Die Bedienvorrichtung ist insbesondere so ausgebildet, dass sie das erfindungsgemäße Verfahren ausführen kann.
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Erfindungsgemäß ist ein dritter Anzeigebereich innerhalb eines weiteren Rundinstruments gebildet. Für diesen dritten Anzeigebereich ist ein drittes Bedienelement vorgesehen, das so angeordnet ist, dass es vom Fahrer des Fahrzeugs mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigbar ist, durch welches eine Informationsanzeige in dem dritten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar ist. Des Weiteren ist entsprechend ein viertes Bedienelement vorgesehen, durch welches eine alternative Informationsanzeige in dem ersten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar ist, und ein fünftes Bedienelement, durch welches eine alternative Informationsanzeige in dem dritten Anzeigebereich zu- und/oder abschaltbar ist.
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Das zweite Bedienelement ist insbesondere am Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet oder in das Lenkrad des Fahrzeugs integriert. Um eines der Bedienelemente zu betätigen muss der Fahrer insbesondere die Betätigungshand nicht vom Lenkrad lösen.
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Erfindungsgemäß ist hinsichtlich einer vertikalen Mittelachse des Lenkrads der erste Anzeigebereich auf einer ersten Seite und der dritte Anzeigebereich auf einer zweiten Seite positioniert. In diesem Fall ist das erste Bedienelement auf der ersten Seite am Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet und das dritte Bedienelement auf der zweiten Seite am Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet. Das vierte Bedienelement kann dann auf der ersten Seite am Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet sein und das fünfte Bedienelement kann auf der zweiten Seite am Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet sein.
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Bei den Bedienelementen handelt es sich insbesondere um Tastschalter, denen zwei Zustände zugeordnet sind.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu der beigefügten Zeichnung erläutert.
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Die einzige Figur zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung.
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Die Bedienvorrichtung umfasst ein Kombiinstrument, welches hinter dem Lenkrad 6 des Fahrzeugs gut für den Fahrer sichtbar ist. Das Kombiinstrument besitzt eine Anzeigefläche auf der zwei Rundinstrumente 4 und 5 für die Geschwindigkeit und die Motordrehzahl des Fahrzeugs angeordnet sind. Ferner sind drei Anzeigebereiche 1, 2 und 3 auf der Anzeigefläche ausgebildet.
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Die Anzeigefläche kann von einem frei programmierbaren Display herkömmlicher Bauart bereitgestellt werden. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird ein Display mit einer Anzeigefläche bereitgestellt, welche das Kombiinstrument vollständig ausfüllt und auf welcher sowohl die beiden Rundinstrumente 4 und 5 als auch die Informationen in den Anzeigebereichen 1 bis 3 angezeigt werden.
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Die Rundinstrumente 4 und 5 umfassen jeweils eine Skala welche auf einem Kreisring oder einem Teilkreisring gebildet ist. Die gegenwärtige Geschwindigkeit bzw. Motordrehzahl kann entweder von einem Zeiger angezeigt werden, der einem Zeiger eines mechanischen Rundinstruments nachempfunden ist. Die Anzeige der Geschwindigkeit bzw. der Motordrehzahl kann jedoch auch durch farbliche Markierungen, die auf der Skala angezeigt werden, wiedergegeben werden. Zwischen einer Zeigerdarstellung und Markierungen auf der Skala kann auch gewechselt werden, in Abhängigkeit davon ob im Inneren des jeweiligen Rundinstruments 4 bzw. 5, d. h. in den Anzeigebereichen 1 und 2 Informationen angezeigt werden, die nicht die Rundinstrumente 4 und 5 betreffen.
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In das Lenkrad 6 des Fahrzeugs integriert sind jeweils auf der rechten und linken Seite drei Bedienelemente 7 bis 9 bzw. 10 bis 12, die als Tastschalter ausgebildet sind, denen zwei Zustände zugeordnet sind. Die Bedienelemente 7 bis 12, können vom Fahrer somit mit einer am Lenkrad befindlichen Hand betätigt werden.
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Durch Betätigung des Bedienelements 7 oder 9 auf der linken Seite des Lenkrads kann eine zusätzliche Informationsanzeige in dem Anzeigebereich 1 zu- bzw. abgeschaltet werden. Wird die Informationsanzeige zugeschaltet, wird gegebenenfalls die Anzeige des Rundinstruments 4 so verändert, dass der von dem Skalenring des Rundinstruments 4 abgegrenzte Innenraum mit dem Anzeigebereich 1 für die zugeschaltete Informationsanzeige frei wird. Gleichermaßen kann durch die Betätigung des Bedienelements 10 bzw. 12 auf der rechten Seite des Lenkrads 6 eine zusätzliche Informationsanzeige in dem Anzeigebereich 2 zu- bzw. abgeschaltet werden, wobei auch in diesem Fall gegebenenfalls die Anzeige des Rundinstruments 5 entsprechend angepasst wird. Den Bedienelementen 7 bzw. 9 und 10 bzw. 12 können auch unterschiedliche Informationsanzeigen für die Anzeigebereiche 1 und 2 zugeordnet werden. Beispielsweise kann dem Bedienelement 12 ein Menü für eine Kommunikationsschnittstelle, wie z. B. einem Mobiltelefon, in dem Anzeigebereich 2 angezeigt werden.
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Der Anzeigebereich 3 kann im Ausgangszustand entweder keine Informationen enthalten oder Standardinformationen, die dem Fahrer während der Fahrt angezeigt werden. Bei Betätigung des Bedienelements 8 oder 11 wird im Anzeigebereich 3 zwischen den beiden Rundinstrumenten 4 und 5 Informationen zu Einstellungen angezeigt, die über ein Menü vom Nutzer im Vorfeld ausgewählt wurden. Eine etwaige vorherige Standardanzeige verschwindet in diesem Fall. Durch nochmalige Betätigung des Bedienelements 8 bzw. 11 verschwinden Einstellungen wieder, und es werden keine Informationen im Anzeigebereich 3 oder die Standardinformationen angezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anzeigebereich
- 2
- Anzeigebereich
- 3
- Anzeigebereich
- 4
- Rundinstrument
- 5
- Rundinstrument
- 6
- Lenkrad
- 7-12
- Bedienelemente