DE10038851A1 - Verfahren zum Herstellen einer Verbindungsstelle an einem Fahrweg - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Verbindungsstelle an einem FahrwegInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Herstellen einer Verbindungsstelle an einem Fahrweg für ein spurgebundenes Fahrzeug, insbesondere eine Magnetschwebebahn, zwischen einem Träger (2) und wenigstens einem an dem Träger (2) befestigten Anbauteil (3) zum Führen des Fahrzeuges, wird der Träger (2) im wesentlichen seiner späteren Einbaulage entsprechend oder in einer definierten Abweichung von seiner späteren Einbaulage aufgestellt. Die Lage der Verbindungsstellen zwischen Träger (2) und Anbauteil (3) wird vermessen und bei Bedarf deren gefordertes Soll-Maß hergestellt, indem Material an der Verbindungsstelle abgetragen oder aufgebaut wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des An
spruchs 1 oder 2.
Gattungsgemäße Fahrwege werden meist als Hochbahnen ausgeführt.
Hochbahnen weisen üblicherweise im Abstand zueinander angeordnete
Stützen auf, zwischen denen den Fahrweg aufnehmende Träger angeordnet
sind, die von Stütze zu Stütze reichen. Die Stützen und die Träger nehmen
sowohl die statischen, als auch die dynamischen Kräfte auf und müssen
deshalb der Größe der aufzunehmenden Lasten entsprechenden dimensio
niert werden. Da die Träger in vielen Fällen, insbesondere bei Magnet
schnellbahnen zudem noch Funktionsteile derselben aufnehmen, die funkti
onsbedingt nur geringe Lageabweichungen zulassen, ist es zur Einhaltung
dieser relativ engen Toleranzen sehr schwierig, die Träger zusammen mit
den Anbauteilen für die Funktionsteile in einem Zug herzustellen.
Nachdem solche Bahnen zudem für eine relativ lange Betriebsdauer erstellt
werden, ist es aufgrund der Schwind- und Kriechvorgänge, sowohl im Fun
dament, als auch im eigentlichen Bauwerk äußerst schwer, die relativ gerin
gen Toleranzen bei der Erstellung des Fahrweges als auch für die gesamte
Betriebsdauer einer Bahn einzuhalten oder zu gewährleisten.
Aus der EP 0 410 153 A1 ist eine Tragkonstruktion für den Fahrweg eines
spurgebundenen Fahrzeugs bekannt. Die erforderlichen Träger sind je nach
Ausführungsbeispiel entweder in Stahl- oder in Betonbauweise hergestellt.
Ausrüstungsteile werden dabei lagegenau an dem Träger befestigt. Hierzu
wird in dieser Anmeldung vorgeschlagen, daß an dem Träger Anschlußkör
per angeordnet sind, die erste Anschlagflächen aufweisen. Diese ersten An
schlagflächen korrespondieren mit zweiten Anschlagflächen, die an mit dem
Ausrüstungsteil verbundenen Traversen angeordnet sind. Nachdem die An
sätze mit den ersten Anschlagflächen an dem Träger befestigt wurden, wer
den diese ersten Anschlagflächen spanabhebend bearbeitet; so daß die
geforderten Toleranzen für die Anbringung der Ausrüstungsteile eingehalten
werden. Die Bearbeitung der Anschlagflächen soll dabei vorzugsweise in
einer klimatisierten Fabrikhalle unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt
werden. Nachteilig bei dieser Verfahrensweise ist es, daß die Bearbeitung
der Anschlagflächen hierdurch zwar möglicherweise richtig in Bezug auf den
Träger erfolgt. Nach Aufbau des Trägers an der Baustelle sind jedoch insbe
sondere bei Verwendung von vorgefertigten Betonträgern, beispielsweise
Spann- oder Stahlbetonträgern, Abweichungen zu erwarten. Diese Abwei
chungen können beispielsweise durch eine Verwindung der einzelnen Stahl
betonträger bei der Lagerung auf den Stützen entstehen. Entsteht beim Auf
stellen dieser Betonträger ein vertikaler oder horizontaler Versatz, so sind
auch die zuvor exakt bearbeiteten Anschlagflächen nicht mehr innerhalb der
geforderten Toleranzen in Bezug auf die komplette Fahrbahn. Dieses Pro
blem wurde bei der EP 0 410 153 A1 nicht erkannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zu schaf
fen, um beim Bau eines entsprechenden Fahrweges die geforderten Tole
ranzen nicht nur in Bezug auf den Träger, sondern in Bezug auf die kom
plette Fahrbahn einhalten zu können.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen der Patentan
sprüche 1 oder 2.
Im folgenden wird unter Einbauzustand der Zustand des Trägers bzw. Fahr
wegteiles verstanden, wie er nach dem Einbau in den Fahrweg des spurge
bundenen Fahrzeuges ist. Dies bedeutet insbesondere die Maße des Trä
gers bzw. Fahrwegteiles nach Abklingen des Schwindens des Betonträgers
oder des Verwindens des Trägers bzw. Fahrwegteiles, wenn er auf Stützen
o. ä. gelagert ist (Einbaulage). Der Bearbeitungszustand bedeutet den Zu
stand des Trägers bzw. Fahrwegteiles während der Bearbeitung, d. h. wenn
sein Schwinden evtl. noch nicht vollständig abgeklungen ist oder seine indi
viduelle Lagerung während der Bearbeitung (Bearbeitungslage).
Erfindungsgemäß wird der Träger im wesentlichen seiner späteren Einbau
lage entsprechend oder in einer definierten Abweichung von seiner späteren
Einbaulage aufgestellt. Die Lage der Verbindungsstellen zwischen Träger
und Anbauteil wird vermessen und bei Bedarf deren gefordertes Sollmaß
hergestellt. Dieses Sollmaß wird dadurch hergestellt, daß an der Verbin
dungsstelle Material abgetragen oder aufgebaut wird. Durch die Erfindung
wird der besondere Vorteil erreicht, daß der Träger beispielsweise in einer
Fabrikhalle äußerst präzise hergestellt werden kann, wobei die klimatischen
Bedingungen bestens geeignet sind, um geringe Toleranzen zu erhalten.
Diese geringen Toleranzen sind insbesondere bei Magnetschwebebahnen
sehr wichtig, um einen störungsfreien Betrieb der Magnetschwebebahn zu
gewährleisten. Nachdem es nicht ausreichend ist diese exakte Herstellung in
der klimatisierten Fabrikhalle zu erhalten, sondern insbesondere natürlich im
späteren Betrieb, wird der Träger vorteilhafterweise bereits bei der Herstel
lung des Sollmaßes so gelagert, wie er später in dem Fahrweg eingebaut
sein wird. Dies bedeutet, daß bereits während der Bearbeitung der Verbin
dungsstellen der Träger so gelagert ist, wie es der späteren individuellen
Einbaulage entspricht. Es werden daher bereits Verwindungen, wie sie auf
der Baustelle für den jeweils individuellen Träger zu erwarten sind, bei der
Bearbeitung der Verbindungsstellen hergestellt. Hierdurch wird der Träger
mit einem Sollmaß für die relevanten Verbindungsstellen versehen, wie sie
von dem Träger in der späteren Einbaulage in dem Fahrweg gefordert wer
den.
Alternativ kann eine Abweichung zwischen der Bearbeitungslage des Trä
gers und der späteren Einbaulage des Trägers rechnerisch ermittelt und bei
der Bearbeitung der Verbindungsstellen berücksichtigt werden. Die Verbin
dungsstellen des Trägers werden dabei mit einer definierten Abweichung
zwischen dem späteren Sollmaß und dem tatsächlichen Bearbeitungsmaß
hergestellt. Die Abweichung berücksichtigt die unterschiedliche Lage zwi
schen der Bearbeitung und dem späteren Einbau des Trägers. Wenn der
Träger dann später an seiner vorgesehenen Stelle eingebaut wird, stimmt
das geforderte Maß mit dem tatsächlichen Maß des Trägers bzw. der Ver
bindungsstellen überein. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein
äußerst genaues Herstellen von Verbindungsstellen für einen Fahrweg, ins
besondere für Magnetschwebebahnen, erhalten. Es können mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren individuelle Träger hergestellt werden, welche an
einem vorbestimmten Ort in dem Fahrweg eingebaut werden. Dies garantiert
höchste Genauigkeit des Fahrweges und damit einen zuverlässigen Betrieb,
beispielsweise einer Magnetschwebebahn.
Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 2
wird ein lagegenaues Maß zwischen Verbindungsstellen zum Befestigen von
Anbauteilen oder zwischen Funktionsflächen für das Fahrzeug an dem Trä
ger hergestellt. Es wird hierbei ein erstes Sollmaß für den Einbauzustand
des Trägers vorgegeben. Bei einer Abweichung des Einbauzustandes von
dem Bearbeitungszustand des Trägers wird ein zweites Sollmaß für den Be
arbeitungszustand des Trägers festgelegt. Das Istmaß der Verbindungsstelle
oder der Funktionsflächen in dem Bearbeitungszustand des Trägers wird
ermittelt und bei Bedarf das geforderte erste oder zweite Sollmaß für den
Bearbeitungszustand des Trägers hergestellt. Hierbei wird wiederum Material
an der Verbindungsstelle oder an den Funktionsflächen abgetragen oder
aufgebaut. Die Verbindungsstelle kann entweder an dem Träger selbst oder
an einer Konsole zwischen dem Träger und den Funktionsflächen bzw. ei
nem Anbauteil, welches die Funktionsflächen trägt, oder an dem Anbauteil
selbst sein und jeweils dort bearbeitet werden. Gleiches gilt selbstverständ
lich für das Verfahren gemäß Anspruch 1. Für den Fall, daß der Einbauzu
stand und der Bearbeitungszustand identisch sind, sind auch das erste und
das zweite Sollmaß identisch. Es kann somit die Bearbeitung derart erfolgen,
daß das Sollmaß, wie es im Einbauzustand des Trägers erhalten sein soll,
durch die Bearbeitung erzielt wird.
Nachdem es für die Funktion des Fahrzeuges insbesondere wichtig ist, daß
die Funktionsflächen positionsgenau sind, kann es hier besonders vorteilhaft
sein, wenn die Funktionsflächen selbst ebenfalls vermessen werden und die
Bearbeitung entsprechend und in Anpassung an diese Funktionsflächen er
folgt. Somit werden Toleranzen, welche zwischen der Verbindungsstelle und
beispielsweise einem Anbauteil bestehen, welches die Funktionsflächen
trägt, eliminiert. Es wird somit ein optimaler Zustand für die Funktionsflächen
innerhalb des Fahrweges erzielt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Träger zur Bearbeitung entsprechend
der späteren Einbaulage gelagert wird. Hierdurch ist eine Berechnung zwi
schen dem Sollmaß der Einbaulage und dem Sollmaß im Bearbeitungszu
stand des Trägers zu vermeiden, da diese beiden Maße identisch sind.
Üblicherweise sind die zu bearbeitenden Maße, das Zangenmaß zwischen
zwei dem Träger gegenüberliegenden Verbindungsstellen oder Funktionsflä
chen oder ein Winkel und/oder in Längsrichtung des Fahrweges gesehen
der Abstand einer Verbindungsstelle zu einer vorhergehenden und/oder
nachfolgenden Verbindungsstelle. Diese Maße sind üblicherweise kenn
zeichnend für die exakte Führung des Fahrzeuges, so daß diese Maße einer
Bearbeitung unterliegen, um eine exakte Führung des Fahrzeuges zu erhal
ten.
Um ein exaktes Sollmaß zu erhalten, ist es vorteilhaft wenn Referenzpunkte,
-linien oder -ebenen, insbesondere eine Mittellinie des Trägers vorgegeben
sind, an welchem sich das Sollmaß ausrichten kann. Hierdurch wird vermie
den, daß zwar beispielsweise das Zangenmaß oder der Winkel der Verbin
dungsstelle oder der Funktionsflächen korrekt sind, aber die Lage in Bezug
auf den Träger verschoben ist. Hierdurch könnte ein Versatz entstehen, wel
cher die exakte Führung des Fahrzeuges behindert.
Ist der Träger ein Betonfertigteil, so ist es besonders vorteilhaft, wenn vor der
Bearbeitung des Trägers bzw. der Verbindungsstelle an dem Träger das
Betonfertigteil erst bis zum Abklingen des Schwindens des Trägers gelagert
wird. Hierdurch wird erreicht, daß durch eine Veränderung des Trägers auch
die bearbeiteten Sollmaße sich mit verändern würden. Ist das Schwinden
des Trägers weitgehend abgeklungen, wenn die Bearbeitung erfolgt, so ist
diese Veränderung des Trägers nicht mehr zu befürchten und das Sollmaß
kann entsprechend erhalten werden. Insbesondere wenn der Träger etwa 60
Tage vor der Bearbeitung gelagert wurde, ist das Schwinden des Trägers
weitgehend abgeklungen und die Bearbeitung kann sehr maßgenau erfol
gen.
Werden die Anbauteile nach der Bearbeitung der Verbindungsstellen aber
vor dem Einbau des Trägers in den Fahrweg angeordnet, so kann hierbei
nochmals eine maßliche Kontrolle der Anbauteile, insbesondere der Funkti
onsflächen, erfolgen. Es kann hierdurch sichergestellt werden, daß die
Funktionsflächen maßgenau an dem Träger angeordnet sind. Erforderli
chenfalls können die Funktionsteile auch nachbearbeitet werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anbauteile magnetisch vermessen
werden. Hierdurch wird insbesondere bei Magnetschwebebahnen das Sta
torpaket hinsichtlich seines magnetischen Feldes vermessen. Das magneti
sche Feld ist maßgebend für die exakte Führung des Fahrzeuges einer Ma
gnetschwebebahn, so daß durch die magnetische Vermessung eine beson
ders exakte Führung des Fahrzeuges ermöglicht wird. Das Sollmaß richtet
sich dabei nach den tatsächlichen magnetischen Feldern des Fahrweges.
Ist das Material an der Verbindungsstelle zwischen Träger und Anbauteil
abgetragen oder aufgebaut wird anschließend, wenn das erforderliche Maß
erreicht wurde, das Anbauteil montiert. Hierdurch wird eine feste und stabile
Verbindungsstelle geschaffen, welche maßgerecht mit für den sicheren Be
trieb der Magnetschwebebahn erforderlichen geringen Toleranzen erhalten
wird. Der besondere Vorteil dieser Erfindung besteht auch darin, daß die
Verbindungsstelle vor Ort das richtige Maß hat.
Vorteilhaft ist es, wenn die Vermessung oder Bearbeitung der Verbindungs
stellen mittels eines spurgebundenen Fahrzeugs durchgeführt wird. Das
spurgebundene Fahrzeug wird dabei entlang des Trägers geführt und be
wirkt dadurch eine lagegenaue Vermessung und Bearbeitung der Verbin
dungsstelle.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verbindungsstelle an einer mit dem
Träger verbundenen Konsole vorgesehen wird. Die Konsole ist hierbei vor
teilhaft gestaltbar, so daß sie für die Vermessung der Verbindungsstelle und
die Bearbeitung dieser Verbindungsstelle besonders gut geeignet ist. Auch
ist die Materialauswahl hierdurch unabhängig von den Eigenschaften, wel
che der Träger erfüllen muß, so zu wählen, daß die Bearbeitung und Verbin
dung mit dem Anbauteil optimal erfolgt.
Bei einer entsprechenden Gestaltung der Konsole kann die Verbindungs
stelle für das Anbauteil an der Konsole vor und/oder nach dem Anbau an
dem Träger mechanisch bearbeitet werden. Dies erlaubt beispielsweise eine
erste Vorbearbeitung, ein anschließendes Anbauen der Konsole an den Trä
ger und eine gegebenenfalls erforderliche Nachbearbeitung der Verbin
dungsstelle.
Üblicherweise wird das Material spanend abgetragen, das bedeutet, daß
durch Fräsen oder Bohren die entsprechenden Verbindungsstellen ge
schaffen werden. Es kann aber auch durch Laser oder andere Verfahren das
Bearbeiten der Verbindungsstelle erfolgen.
Erforderlichenfalls kann bei einer entsprechenden Materialwahl der Konsole,
bzw. der Verbindungsstelle an dem Träger Material aufgeschweißt werden.
Hierdurch ist ein gegebenenfalls vorhandenes Untermaß zu beheben.
Ein zusätzliches Material kann bei einem Untermaß an der Befestigungs
stelle als Abstandsstück angeordnet werden. Es eignen sich hier insbeson
dere Scheiben oder Distanzplatten. Dieses zusätzliche Material kann bei
spielsweise an der Verbindungsstelle angeschweißt werden und anschlie
ßend auf das erforderliche Maß wieder abgetragen werden.
Wird die Vermessung und Bearbeitung nach Beendigung des Verformungs
vorganges, insbesondere von Kriech- und Schwindvorgängen durchgeführt,
so wird eine auf Dauer weitgehend anhaltende entsprechend korrekte Ein
haltung des Sollmaßes mit den zulässigen Toleranzen erhalten, da sich das
Material nicht mehr wesentlich verändert. Auch dies ist ein besonderer Vor
teil der vorliegenden Erfindung, da gemäß dem Stand der Technik bei einer
Bearbeitung der entsprechenden Verbindungsstellen unmittelbar nach der
Fertigung in den Hallen besonders bei Betonarbeiten mit weiteren Verfor
mungen zu rechnen ist. Diese Veränderungen sind erst nach mehreren Wo
chen weitgehend abgeklungen, so daß der zwischen Fertigung und Verbau
ung des Trägers üblicherweise bestehende Zeitraum für den Transport und
Lagerung des Trägers vorteilhaft ist und nach der Verbauung des Trägers
diese Vorgänge weitgehend beendet sind.
Die Vermessung der Verbindungsstelle geschieht ausgehend von Referenz
punkten, -linien oder -ebenen. Dies gewährleistet, daß die erforderlichen
Maße richtig eingehalten werden. An den Referenzpunkten, -linien oder
-ebenen orientiert sich gemäß einer Ausführung der Erfindung das spurge
bundene Fahrzeug, um die Vermessung vorzunehmen.
Nachdem das Verbinden der Konsolen mit den Trägern und auch das An
bringen der Tragelemente an den Konsolen nach dem Aushärten des Betons
und somit nach dem durch das Aushärten bedingten Schwinden des Betons
erfolgen kann, wird die durch das Schwinden des Betons hervorgerufene
Lageveränderung durch die Erfindung vermieden.
Die erfindungsgemäße Lösung bietet aufgrund ihres modularen Aufbaus den
weiteren Vorteil, daß die Konsolen und auch die Tragelemente wahlweise
vor und auch nach ihrem Anbau mechanisch bearbeitet werden können.
Selbst hohe Toleranzanforderungen lassen sich hierdurch in allen Raum
achsen relativ leicht erfüllen. Auch ermöglicht der modulare Aufbau neben
exakter und kostengünstiger Fertigung einen einfachen Austausch von bei
spielsweise durch Unfälle beschädigte Tragelemente für die Funktionsteile.
Schließlich läßt sich die für die Funktionsebene geforderte Raumkurve durch
entsprechende Gestaltung und/oder Bearbeitung der Konsolenposten gün
stig verwirklichen.
Um besonders große Lageveränderungen ausgleichen zu können, können
unterschiedliche Konsolen vorgesehen sein, welche Stege mit unterschiedli
cher Länge aufweisen. Hierdurch kann bei einem sehr großen Versatz des
Trägers aus seiner Sollage eine vergrößerte Konsole eingesetzt werden,
welche das Anbauteil schließlich in der gewünschten Position befestigt.
Um eine besonders hohe Stabilität bei der Befestigung der Konsole an dem
Träger zu erhalten, ist es besonders vorteilhaft, wenn der Träger aus Faser
beton hergestellt ist. Faserbeton bewirkt im vorliegenden Falle, daß auch in
den Randbereichen des Trägers, an welchen die Konsole befestigt ist, eine
hohe Festigkeit des Betons erhalten wird. Die Konsole muß somit nicht bis in
den Bereich der üblichen Bewährung in den Träger eingebracht werden, um
eine hohe Stabilität zu erhalten.
Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung werden in den folgenden
Figuren beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Fahrweg mit einer Magnetschwebe
bahn,
Fig. 2 einen Träger mit Konsolen,
Fig. 3 eine skizzierte Bearbeitungsvorrichtung für die Konsolen,
Fig. 4 eine Befestigung von Anbauteilen an Konsolen,
Fig. 5 eine weitere Befestigung von Anbauteilen an Konsolen,
Fig. 6 ein Teil eines Trägers.
In Fig. 1 ist eine Fahrbahn für eine Magnetschwebebahn 100 im Quer
schnitt dargestellt. Die Magnetschwebebahn 100 umgreift Anbauteile 3, wel
che seitlich an einem Träger 2 befestigt sind. Die Befestigung erfolgt mittels
Konsolen 1, welche in dem Träger 2 einbetoniert sind. Der Träger 2 ist ein
Betonfertigteil, welches an der Baustelle auf Stützen 20 befestigt wird. Um
den ordnungsgemäßen Betrieb der Magnetschwebebahn 100 zu gewährlei
sten, ist es wichtig, daß die Anbauteile 3 in einer definierten Position zuein
ander und in Bezug auf den Träger 2 angeordnet sind. Erst diese relativ ex
akte Anordnung der Anbauteile 3 macht den Betrieb der Magnetschwebe
bahn mit extrem hohen Geschwindigkeiten zuverlässig möglich. Die Anbau
teile weisen dabei Aufsetzflächen, Seitenführungsflächen und Statorpakete
bzw. deren Befestigungen auf, welche eine Führung der Magnetschwebe
bahn 100 sowie deren Antrieb ermöglichen.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt eines Trägers 2 in perspektivischer Ansicht dar
gestellt. An dem Träger 2 ist eine Vielzahl von Konsolen 1 angeordnet. Der
Träger 2 ist als Hohlträger ausgebildet, um eine besonders hohe Stabilität zu
erlangen. Hierdurch sind sehr große Spannweiten zu erzielen, wodurch die
Herstellkosten eines dementsprechenden Fahrweges verringert werden kön
nen. Im Bereich des oberen Gurtes des Trägers 2 sind jeweils an dessen
Ende die Konsolen 1 angeordnet. Sie sind in einem Abstand 11 voneinander
in Längsrichtung des Trägers beabstandet. Die Länge L ist vorteilhafterweise
so gewählt, daß sie ein ganzzahliger Teil der Läge eines Anbauteils 3 ist.
Hierdurch wird sichergestellt, daß die Anbauteile, welche wesentlich kürzer
als die Träger 2 sind, stets im Bereich einer Konsole gestoßen werden. Hier
durch ist eine exakte Verbindung und Zuordnung ohne zusätzlicher erforder
licher Bauteile möglich. Dies erleichtert den kostengünstigen Bau des Fahr
weges, da keine separaten Verbindungsmittel für die Anbauteile erforderlich
sind.
Der obere Gurt des Trägers 2 weist eine Breite x auf, welche geringer ist als
die Breite y der Außenflächen der Konsolen. An den Außenflächen (Verbin
dungsstellen) der Konsolen 1 werden die Anbauteile 3 angebracht. Dement
sprechend ist das Maß y wichtig für das geforderte Maß zur Anordnung der
Anbauteile. Durch eine Veränderung des Maßes y wird der horizontale Ab
stand der Anbauteile verändert, der für die genaue Führung des Magnet
schwebefahrzeuges sehr wichtig ist.
Der modulare Aufbau gestattet es auch die Konsolen 1 unabhängig von der
Schalung für den Träger 2 an einer separaten Hilfskonstruktion zu befesti
gen, wobei die Konsolen beispielsweise in Langlöcher der Hilfskonstruktio
nen in x-, y- und z-Richtung variabel eingemessen und positioniert werden
können. Hierdurch ist gewährleistet, daß die für die Anbauteile 3 benötigte
Raumkurve unabhängig von der Form und Genauigkeit des Trägers 2 abge
bildet werden kann.
In Fig. 3 ist skizziert die Bearbeitung der Konsolen 1 dargestellt. Hierzu ist
ein Fahrzeug 30 oberhalb des Trägers 2 beispielsweise in nicht dargestellten
Schienen geführt. Das Fahrzeug 30 vermisst den Abstand der Außenflächen
der Kopfplatten 4 der Konsolen 1 und stellt dabei einen Wert yIst fest. Durch
ein Verfahren eines Fräsers 33, welcher an einem Arm 32 des Fahrzeuges
30 angeordnet ist, werden die Koordinaten für einen ySoll-Wert, welcher an
den Konsolen 1 anliegen soll, eingestellt. Anschließend wird durch ein Ab
senken des Armes 2 in dem Bereich der Konsolen 1 die Kopfplatte 4 soweit
abgearbeitet, bis das Maß ySoll erreicht ist. Zum Vermessen des Abstandes
ySoll bzw. yIst wird das Fahrzeug 30 auf bestimmte Referenzpunkte, -linien
oder -flächen eingestellt. Hierdurch wird beispielsweise erreicht, daß zur
Mittelachse des Trägers 2 die Kopfplatten 4 symmetrisch nach dem Abar
beiten angeordnet sind und nicht aus der Mittellinie laufen.
Fig. 4 zeigt den Träger 2 mit jeweils einer Konsole 1 und daran angeord
neten Anbauteilen 3. Die Konsole 1 ist mit den Zugankern 10 und 11 in dem
Träger 2 verankert. Die Konsole 3 weist jeweils eine obere Absetzfläche 24,
eine Seitenführungsfläche 25 und ein Statorpaket 26 auf. Das Statorpaket
26 ist an einer entsprechenden Befestigungsfläche des Anbauteils 3 ange
ordnet. Das Anbauteil 3 ist im wesentlichen kastenförmig ausgebildet, wo
durch eine sehr kompakte und stabile Bauweise erzielt wird. Das Anbauteil 3
ist mittels Schrauben 16 an der Konsole 1 befestigt. Im Falle einer Beschä
digung des Anbauteils 3 oder des Trägers 2 können Anbauteil 3 und Träger
2 voneinander mittels dieser Schraubverbindung entfernt werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist die Konsole 1 mittels durch den
oberen Gurt des Trägers 2 durchgehenden Zugstäben 10 und 11 befestigt.
Die Zugstäbe 10 und 11 sind Gewindestäbe aus Stahl, welche die Konsole 1
sowie die ihr korrespondierende, dem Träger 2 gegenüberliegende Konsole
1 miteinander verbinden. In dem Träger 2 können hierfür nicht dargestellte
Leerrohre einbetoniert sein, durch welche die Gewindestäbe 10 und 11 hin
durchgesteckt und anschließend die Konsolen 1 miteinander verschraubt
werden. Zum Abstützen der Konsolen 1 können Anschlagplatten 19 an der
Seitenwand 9 des Trägers 2 einbetoniert sein, um ein gutes Abstützen der
Konsole 1 an dem Träger 2 zu gewährleisten. Zum Einstellen können zwi
schen der Anschlagplatte 19 und der Konsole 1 Distanzstücke eingelegt
werden.
In Fig. 6 ist ein Teil eines Trägers 2 dargestellt. An dem Träger 2 sind Kon
solen 1 angeordnet. Die Konsolen 1 sind einander gegenüberliegend an dem
Träger 2 befestigt. Die Konsolen 1 weisen ein Zangenmaß auf, welches mit
Yist-B bezeichnet ist. Die Konsolen 1 sollen dabei jedoch so bearbeitet sein,
daß sie das Maß Ysoll-B erhalten. Darüber hinaus ist in der vorliegenden Dar
stellung auch noch ein Winkel α vorgesehen, welcher von einer beispielhaft
eingetragenen Bezugsebene ausgehend eingetragen ist. Ist der Soll-Winkel
αsoll-B in der Bearbeitungslage an dem einen Ende des Trägers 2 anders als
an dem anderen Ende des Trägers 2 (αsoll-B1, αsoll-B0), so kann hierdurch eine
Verwindung des Trägers 2 in der Einbaulage ausgeglichen werden. Wenn
der Träger 2 in den Fahrweg verwunden eingebaut ist, fluchten die beiden
Verbindungsstellen miteinander. Die Verwindung des Trägers 2 wird hier
durch ausgeglichen.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbei
spiele beschränkt. Insbesondere Kombinationen der einzelnen Merkmale
sind jederzeit ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen möglich.
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen einer Verbindungsstelle an einem Fahrweg für
ein spurgebundenes Fahrzeug, insbesondere eine Magnetschwebebahn,
zwischen einem Träger (2) und wenigstens einem an dem Träger (2)
befestigten Anbauteil (3) zum Führen des Fahrzeuges, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger (2) im wesentlichen seiner späteren Einbaulage
entsprechend oder in einer definierten Abweichung von seiner späteren
Einbaulage aufgestellt wird, die Lage der Verbindungsstellen zwischen
Träger (2) und Anbauteil (3) vermessen und bei Bedarf deren geforder
tes Soll-Maß hergestellt wird, indem Material an der Verbindungsstelle
abgetragen oder aufgebaut wird.
2. Verfahren an einem Fahrweg für ein spurgebundenes Fahrzeug, insbe
sondere eine Magnetschwebebahn, zum Herstellen eines lagegenauen
Maßes zwischen Verbindungsstellen zum Befestigen von Anbauteilen (3)
zum Führen des Fahrzeuges an einen Träger (2) oder zwischen Funkti
onsflächen (24, 25, 26) für das Fahrzeug an dem Träger (2), dadurch da
kennzeichnet, daß
ein erstes Soll-Maß (αsoll-B, Ysoll-E) für den Einbauzustand des Trägers (2) vorgegeben ist,
bei einer Abweichung des Einbauzustandes von dem Bearbeitungs zustand des Trägers (2) ein zweites Soll-Maß (αsoll-B, Ysoll-B) für den Bear beitungszustand des Trägers (2) festgelegt wird,
das Ist-Maß (αist-B, Yist-B) der Verbindungsstelle oder Funktionsflächen (24, 25, 26) in dem Bearbeitungszustand des Trägers (2) ermittelt wird und
bei Bedarf das geforderte erste bzw. zweite Soll-Maß (αsoll-E, Ysoll-E; αsoll-B, Ysoll-B) für den Bearbeitungszustand des Trägers (2) hergestellt wird, indem Material an der Verbindungsstelle oder den Funktionsflächen (24, 25, 26) abgetragen oder aufgebaut wird, so daß im Einbauzustand des Trägers (2) das erste Soll-Maß (αsoll-E, Ysoll-E) erhalten wird.
ein erstes Soll-Maß (αsoll-B, Ysoll-E) für den Einbauzustand des Trägers (2) vorgegeben ist,
bei einer Abweichung des Einbauzustandes von dem Bearbeitungs zustand des Trägers (2) ein zweites Soll-Maß (αsoll-B, Ysoll-B) für den Bear beitungszustand des Trägers (2) festgelegt wird,
das Ist-Maß (αist-B, Yist-B) der Verbindungsstelle oder Funktionsflächen (24, 25, 26) in dem Bearbeitungszustand des Trägers (2) ermittelt wird und
bei Bedarf das geforderte erste bzw. zweite Soll-Maß (αsoll-E, Ysoll-E; αsoll-B, Ysoll-B) für den Bearbeitungszustand des Trägers (2) hergestellt wird, indem Material an der Verbindungsstelle oder den Funktionsflächen (24, 25, 26) abgetragen oder aufgebaut wird, so daß im Einbauzustand des Trägers (2) das erste Soll-Maß (αsoll-E, Ysoll-E) erhalten wird.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Träger (2) zur Bearbeitung entsprechend der späteren Ein
baulage gelagert wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Maß das Zangenmaß zwischen zwei an dem Träger (2) ge
genüberliegenden Verbindungsstellen oder Funktionsflächen (24, 25, 26)
und/oder ein Winkel und/oder in Längsrichtung des Fahrweges gesehen
der Abstand und/oder ein Winkel einer Verbindungsstelle zu einer vor
hergehenden und/oder nachfolgenden Verbindungsstelle ist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Soll-Maß in Bezug auf Referenzpunkten, -linien oder
-ebenen, insbesondere eine Mittellinie des Trägers (2) vorgegeben ist.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Träger (2) ein Beton-Fertigteil ist, das vor der Bearbeitung
im wesentlichen bis zum Abklingen des Schwindens des Trägers (2) ge
lagert wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Träger (2) vor der Bearbeitung seiner Verbindungsstellen
oder Funktionsflächen (24, 25, 26) etwa 60 Tage gelagert wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Anbauteile (3) nach der Bearbeitung der Verbindungsstel
len, aber vor dem Einbau des Trägers (2) in den Fahrweg angeordnet
werden.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Anbauteile (3) vor und/oder nach deren Anbau an dem Trä
ger (2) zur Kontrolle vermessen werden.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Anbauteile (3) magnetisch vermessen werden und das Soll-
Maß des Trägers (2) in Abhängigkeit dieser magnetischen Vermessung
der Anbauteile (3) festgelegt wird.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Vermessung mittels eines spurgebundenen Fahrzeuges
(30) durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbindungsstelle an einer mit dem Träger (2) verbundenen
Konsole (1) vorgesehen wird.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbindungsstelle an der Konsole (1) vor und/oder nach
dem Anbau an den Träger (2) mechanisch bearbeitet wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Material spanend, insbesondere durch Fräsen oder Bohren,
abgetragen wird.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Material aufgeschweißt wird.
16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zusätzliches Material, insbesondere eine Scheibe oder Distanz
platte an der Verbindungsstelle als Abstandsstück angeordnet wird.
17. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Vermessung und Bearbeitung nach Beendigung des Ver
formungsvorganges des Trägers (2) und/oder der Lagerung des Trägers
(2) durchgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Konsole (1) und/oder das Anbauteil (3) an dem als ein Be
ton-Fertigteil ausgeführten Träger (2) angebaut wird.
19. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Material an der Verbindungsstelle oder den Funktionsflä
chen (24, 25, 26) an der Einbaustelle vor Ort abgetragen oder aufgebaut
wird.
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