DD282934A5 - Verfahren und einrichtung zur kontinue-behandlung einer warenbahn - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Kontinue-Behandeln einer textilen Warenbahn. Die Einrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens umfaszt einen Foulard, in welchem die Warenbahn mit einer ersten Behandlungsflotte versehen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 60 bis 100% abgequetscht wird. Mit dem Foulard ist eine Zwickel-Auftragsvorrichtung kombiniert, in der die Warenbahn mit einem zusaetzlichen Flottenauftrag von 40 bis 100% versehen wird. Der Auftrag erfolgt in einem aufrechten Trog, in welchem die Warenbahn stets nur mit einer sehr geringen Menge an staendig nachgelieferter Behandlungsflotte in Beruehrung ist. Der Trog ist nach unten durch zwei einander horizontal zu beiden Seiten der Warenbahn gegenueberliegende aufblasbare Schlaeuche abgedichtet, die an der Warenbahn anliegen und die von dieser mitgefuehrten Behandlungsflotte bis auf einen vorbestimmbaren Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt abstreifen. Bei Faerbevorgaengen laeuft die Warenbahn anschlieszend in einen Daempfer und eine Wascheinrichtung ein. Figur{Foulard; Warenbahn; Behandlungsflotte; Zwickelauftragsvorrichtung; Trog; Schlauch; Feuchtigkeitsgehalt; Daempfer; Wascheinrichtung}
Description
In erster Linie kommt das Verfahren für die Behandlung von Flachgeweben in ßetracht. Bei einer derartigen Warenbahn wird die erste Behandlungsflotte in irgendeiner Weise aufgetragen und sodann auf 60 bis 120% abgequetscht. Die Feuchtigkeitswerte beziehen sich stets auf die Menge an Behandlungsflotte in Relation zum Trockengewicht der Warenbahn, auf die die Behandlungsflotte aufgetragen worden ist. Ein Wert von 120% ist die obere Grenze dessen, was in einer Quetschvorrichtung mit zusammenwirkenden Walzen noch gleichmäßig abgequetscht werden kann; bei höheren Feuchtigkeitsgehalten müßte das Quetschwerk mit so geringen Liniendrücken gefahren werden, daß die Gleichmäßigkeit der Abquetschung nicht mehr gewährleistet und sogar die Gefahr des bereichsweisen Abhebens der Walzen voneinander gegeben ist. Auf der anderen Seite ist eine solche Feuchtigkeitsmenge mit in der Praxis vertretbarem Aufwand kaum anders auf eine Warenbahn aufzubringen als durch eine Tränkung oder Netzung der Warenbahn mit anschließendem Abquetschen. Ein Aufsprühen ist nur schwer gleichmäßig durchzuführen. Dasselbe gilt für ein Aufgießen, da dabei die Flüssigkeitsmenge zur Bildung eines gleichmäßigen Films zu gering ist.
Auf die mit der angegebenen Flüssigkeitsmenge beladene Warenbahn wird nun die zweite Behandlungsflotte aufgetragen, und zwar in einer besonderen Weise. Die Warenbahn soll nämlich nicht durch einen größeren Flottenvorrat hindurchgeführt werden, bei welchem die Gefahr von Konzentrationsveränderungen durch die von der Warenbahn ausgeschleppte Menge an Behandlungsmittel besteht. Deshalb soll die Warenbahn beim Auftrag der zweiten Behandlungsflotte nur mit einer möglichst geringen Flottenmenge in Berührung stehen, die von der Warenbahn sehr schnell aufgenommen und forttransportieil und die dementsprechend ständig durch Einführen frischer Behandlungsflotte erneuert bzw. ergänzt wird. Auf die Warenbahn wird also beidseitig stets frische Flotte aufgetragen, durch die noch keine größeren Längen der Warenbahn hindurchgelaufen sind. Auf diese Weise können Konzentrationsänderungen in der mit der Warenbahn in Berührung stehenden Menge an Behandlungsflotte und dementsprechende Unterschiede im Behandlungsausfall minimiert werden.
Wichtig ist ferner, daß nach dem Auftrag der zweiten Behandlungsflotte nicht abgequetscht wird. Durch Abquetschen läßt sich kein Gesamtfeuchtigkeitsgehalt gleichmäßig einstellen, der wesentlich über 120% liegt. Wenn nach dem Auftrag der zweiten Behandlungsflotte abgequetscht würde, würde es allenfalls möglich sein, einige wenige 10% der zweiten Behandlungsflotte hinzuzuaddieren, was für das Zusammenwirken der beiden Behandlungsflotten und den Ausfall der Behandlung in vielen Fällen zu wenig ist. Aus diesem Grund wird die Warenbahn nach dem Auftrag der zweiten Behandlungsflotte abgestreift, wodurch größenordnungsmäßig noch einmal dieselbe Menge an Behandlungsflüssigkeit hinzuaddiert werden kann wie beim ersten Auftrag und Gesamt-Feuchtigkeitsgehalte erzielbar sind, die im Bereich dessen liegen, was die Warenbahn an Feuchtigkeit überhaupt halten kann, ohne daß die Feuchtigkeit an der Warenbahn abtropft oder an ihr herunterläuft. Derartige bis an die Grenzen der tropffreien Feuchtigkeitsgehalte getriebene Beladungen mit Flotte sind für viele Behandlungen von Vorteil, weil dadurch auf der Warenbahn eine große Wasserbeweglichkeit gegeben ist und der Transport der Behandlungsmittel zwischen den beiden Flotten und insbesondere das Aufziehen der Behandlungsmittel aus der Gesamtflotte auf die Fasern in dem sich an den Auftrag im allgemeinen anschließenden Dämpfschritt erleichtert werden.
Ein bevorzugtes Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßon Verfahrens ist, daß eine Salzflotte und eine Färbeflotte mit Direkt-Farbstoffen aufgetragen werden, daß zuerst eine erste dieser Flotten aufgetragen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 90% abgequetscht wird, daß dann die zweite dieser Flotten aufgetragen wird und daß dann die Warenbahn auf einen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt von 130 bis 160% abgestreift wird.
Es ist durch umfangreiche Versuche erwiesen, daß die Endenabläufe beim Färben von Baumwollware mit Direkt- oder Substantiv-Farbstoffen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren von einer Größenordnung von etwa 50 bis 150m Warenbahnlänge auf eine Größenordnung von 3 bis 5m heruntergebracht und die Farbstoffausbeute um bis zu 40% gesteigert werden kann, so daß die Farbstoffverluste und auch die Umweltbelastung durch in das Abwasser gelangende Schwermetall entsprechend verringert werden können.
Weiterhin ist erfindungsgemäß, daß eine Salzflotte und eine Färbeflotte mit Schwefel-Farbstoffen aufgetragen werden, daß zuerst eine erste dieser Flotten aufgetragen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 90% abgequetscht wird, daß dann die zweite dieser Flotten aufgetragen wird und daß dann die Warenbahn auf einen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt von 160 bis 200% abgestreift wird. Darüber hinaus ist erfindungsgemäß, daß eine Alkaliflotte gegebenenfalls mit Salz und eine Färbeflotte mit ReaKtiv-Farbstof fen aufgetragen werden, daß zuerst eine dieser Flotten aufgetragen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 100% abgequetscht wird, daß dann die zweite dieser Flotten aufgetragen wird und daß dann die Warenbahn auf einen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt von 160 bis 200% abgestreift wird.
Gerade bei Reaktiv-Farbstoffen waren die Verluste bisher so hoch, daß Kontinue-Verfahren kaum durchgeführt wurden. Es empfiehlt sich erfindungsgemäß, die Temperatur der beiden aufgetragen Behandlungsflotten im wesentlichen gleichzuhalten, weil dadurch ein optimales Zusammenwirken derselben und mit der Warenbahn zustande kommt. Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf Färbebehandlungen von textlien Warenbahnen beschränkt. Sie kann vielmehr in allen Fällen Anwendung finden, in denen die erfindungsgemäße Flottentrennung verfahrenmäßige Vorteile bietet, also z. B. auch beim Bleichen. Auch besteht keine Beschränkung hinsichtlich der Art der Warenbahn. So kann z. B. auch eine Papier- oder ähnliche Bahn behandelt, insbesondere gefärbt werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe weiterhin dadurch gelöst, daß der Spalt in einer Abstreifvorrichtung ausgebildet und mindestens auf einer Seite der Warenbahn in einer quer über die Warenbahn reichenden Zone durch eine von einem fluiden Druckmedium gegen die Warenbahn aufblasbare und dichtend an ihre anliegende flexible Wandung begrenzt ist. Ebenfalls ist erfindungsgemäß, daß die erste Auftragsvorrichtung ein Foulard ist. Weiterhin ist erfindungsgemäß, daß die zweite Auftragsvorrichtung eine Zwickel-Auftragsvorrichtung mit einander zu beiden Seiten der Warenbahn gegenüberstehenden Wandungen ist, die an den Enden seitlich außerhalb der Warenbahn verbunden sind und einen aufrechten, quer über die Warenbahnbreite reichenden, bis zu einer wählbaren Füllstandshöhe mit einer Behandlungsflotte füllbaren Trog bilden, durch den die Warenbahn vertikal hindurchloitbar ist und der am unteren Ende den Spalt aufweist. Es ist auch erfindungsgemäß, daß der Spalt durch zwei einander parallel zu beiden Seiten der Warenbahn gegenüberliegende, flexible gegen die Warenbahn aufblasbare und an ihr dichtend anliegende Wandungen begrenzt ist. Ebenso ist erfindungsgemäß, daß die Wandungen durch zwei aufblasbare Schläuche gebildet sind. Im Sinne der Erfindung ist auch, daß der Trog höchstens mit einer Menge an Behandlungsflotte gefüllt ist, die zur Behandlung von 30m Warenbahn ausreicht.
Zwickelauftragsvorrichtungen der angegebenen Art sind für sich genommen gekannt. Die Erfindung liegt jedoch nicht in der Zwickelauftragsvonichtung als solcher, sondern in der Kombination einer Tränkeinrichtung mit Abquetschung mit einer Tränkeinrichtung mit sehr geringem Flotteninhalt, bei der anschließend abgestreift, d. h. eine relativ große Flottenmenge gleichmäßig auf der Warenbahn belassen wird.
Ausführungsbeispiel
Die erfindungsgemäße Lösung soll nachfolgend in einem Au;;führungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnung, die eine Einrichtung zum Färben eines Flachgewebes aus Baumwolle zeigt, näher erläutert werden.
In der Zeichnung ist eine Einrichtung 100 zum Färben eines Fla:hgowebes aus Baumwolle mit Direkt-Farbstoffen dargestellt. Die Warenbahn 1 wird zunächst durch einen die erste Auftragsvorrichtung bildenden Foulard 10 geleitet, der ein Tauchbecken 2 umfaßt, welches bei einer Breite der Warenbahn 1 von 1,80m 30 bis 6Ol einer Salzflotte 3 umfaßt, durch welche die Warenbahn in der gezeigten Weise über eine Umlenkrolle 4 hindurchgeleitet wird, um dann vertikal nach oben geleitet und in dem Quetschspali 5 zwischen den Quetschwalzen 6 und 7 auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 90% des Flächengewichts der trockenen Warenbahn 1 abgequetscht zu werden.
Die mit dieser Feuchtigkeit beladene Warenbahn wird sodann an einer Umlenkrolle 8 vertikal nach unten umgelenkt und gelangt so in die die zweite Auftragsvorrichtung bildende Zwickelaufcragsvorrichtung 20. Die Zwickelauftragsvorrichtung 20 umfaßt zu beiden Seiten der Warenbahn 1 einander gegenüberstehende Wandungen 11; 12, die in dem Ausführungsbeispiel im wesentlichen eben ausgebildet sind und zur Warenbahn leicht schrägstehon, d. h. sich ihr in Laufrichtung annäheren. An den Enden sind die Wandungen 11; 12 außerhalb der Ränder der Warenbahn 1 miteinander verbunden, so daß ein aufrechter, trichterartiger Trog 9 gebildet ist, der bis zu einer wählbaren geringen Füllstandshöhe mit einer Behandlungsflotte 13 füllbar ist. Am unteren Ende des Troges 9 sind quer über die Warenbahnbreite reichende fängliche gegen die Warenbahn 1 hin offene Ausnehmungen 15; 16 gebildet, in denen aufblasbare Schläuche 17; 18, die als Druckschläuche ausgebildet sind, angeordnet sind. Die Schläuche 17; 18 liegen, wenn sie aufgeblasen sind, von beiden Seiten mit sanftem und über die Bahnbreite ganz gleichmäßigem Druck an der Warenbahn dichtend an und schließen den Trog 9 nach unten ab. Außerhalb der Ränder der Warenbahn 1 liegen die Schläuche 17; 18 unmittelbar aneinander an und dichten auch in diesen Bereichen ab. Die Warenbahn wird gleitend durch den Spalt 19 zwischen den Schläuchen 17; 18 hindurchgezogen. Dabei wird die in dem Trog 9 aufgenommene Behandlungsflotte 13, die in dem Ausführungsbeispiel eine Färbeflotte mit Direkt-Farbstoffen ist, bis auf einen durch den Druck in den Schläuchen 17; 18 bestimmten Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt abgestreift. Dieser Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt liegt im Bereich von etwa 100 bis 200%, d. h. es wird in der Zwickel-Auftragsvorrichtung 20 noch einmal dieselbe Menge an Behandlungsflotte hinzuaddiert, wie sie schon in dem Foulard 10 aufgetragen worden ist. Die Schläuche 17; 18 können auf den einander zugewandten Seiten von einem besonderen Gleitmaterial überzogen sein. Besonders bewährt haben sich dünne Gleitbleche aus korrosionsfestem Stahl, die den Beanspruchungen widerstehen können, die durch den Grat entstehen, der an den verschweißten Rändern der Rücken von Teppichbahnen zu finden ist. Die Füllstandshöhe in dem Trog 9 wird sehr niedrig gehalten. Boi einer Warenbahnbreite von 1,80m und der entsprecher.den Breite des Troges 9 stehen in dem Trog 9 beispielsweise 4 bis 81 der Behandlungsflotte 13. Diese Menge würde nur für wenige Meter Warenbahn 1 ausreichen und wäre sehr schnell verbraucht. Aus diesem Grunde wird die Behandlungsflotte 13 durch eine Zuführeinrichtung 14 ständig frisch nachgeliefert und auf einem gleichbleibenden, wenn auch niedrigen Niveau in dem Trog gehalten. Eine wesentliche Änderung der Konzentration der Behandlungsflotte 13 durch von der Warenbahn 1 mitgenommene Behandlungsmittel kann also nicht eintreten. Bis auf ganz geringe Abläufe in der Größenordnung von 3 bis 5m wird also die gesamte Länge der Warenbahn 1 gleichmäßig gefärbt.
Die so behandelte Warenbahn 1 fährt nun sogleich in einen Dämpfer 30 ein und anschließend in eine mit mehreren Abteilen versehene Wascheinrichtung 40.
1. Färben mit Direkt-Farbstoffen
a) Ein Flachgewebe aus Baumwolle mit einem Flächengewicht von 200g/m2 wurde gemäß dem Stand der Technik im Foulard ohne Salzzusatz mit folgender Färbeflotte versehen und anschließend im Dämpfer 2 m gedämpft:
3,0ml/l Netzmittel 2,0ml/l Klotzhilfsmittel 1,0g/l Oxidationsmittel 0,5ml/! Entlüfter 7,7g/l Direktblau I 2,3g/l Direktblau II.
Der Flottenauftrag betrug 85%, die Arbeitsgeschwindigkeit 30m/min, die Warenbahnbreite 1,8m.
Es ergab sich eine blaugefärbte Warenbahn mit Endenabläufen in der Größenordnung von 100m, die anderweitig verwendet werden mußten.
b) Eine gleiche Warenbahn wurde nunmehr mit Salzzusatz auf der erfindungsgemäßen Einrichtung auf gleichen Blauton gefärbt. Zunächst erfolgte in dem Foulard 10 ein Auftrag der folgenden Salzflotte:
3,0ml/l Netzmittel 3,0ml/l Klotzhilfsmittel 1,0g/l Oxidationsmittel 0,5ml/l Entlüfter 30,0 g/l Kochsalz, der auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 85 % abgequetscht wurde.
Die Warenbahn 1 wurde dann sogleich in die Zwickelauftragsvorrichtung 20 geleitet und dort mit einer Färbeflotte versehen, die wie folgt zusammengesetzt war:
2,0ml/l Netzmittel 4,2g/l Direktblau I 1,2g/l Direktblau II.
Die Schläuche 17; 18 wurden mit einem Druck P = 0,5bar aufgeblasen, wodurch sich ein zusätzlicher Flottenauftrag von 100% ergab, so daß der Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt der Warenbahn 1 nach der Zwickel-Färbevorrichtung 185% betrug. Die damit beladene Warenbahn 1 wurde 2 min gedämpft und anschließend in der Waschvorrichtung 40 in sechs Abteilungen kalt mit Überlauf gewaschen. Es ergab sich der gleiche Blauton wie im Fall a), wobei aber der Ablauf nur 5m betrug und außerdem statt wieim Fall a) mit 7,7 plus 2,3 = 10g/l Farbstoff mit4,2 plus 1,2 = 5,4g/l Farbstoff gearbeitet werden konnte. Durch den Salzzusatz wurde das Aufziehen des Farbstoffes ro gefördert, daß ein viel größerer Anteil des aufgetragenen Farbstoffes tatsächlich auf die Fasern aufzog bzw. umgekehrt zur U reichung der gleichen Farbtontiefe mit einem um 37% niedrigeren Farbstoffeinsatz gearbeitet werden konnte. Entsprechend verringert sind die Farbstoffverluste und die durch die sonst ausgewaschenen Verluste in das Abwasser eingetragenen Schadstoffe, insbesondere Schwermetallionen. Es wird also sonst in diesem Bereich als auch durch die Verkürzung der Abläufe eine Verbesserung erzielt
2. Färben mit Schwefel-Farbstoffen
a) Gemäß dem Stand der Technik wurde ein Flachgewebe aus Baumwolle mit einem Flächengehalt von 250g/m2 in einer Breite von 1,8m mit einer Geschwindigkeit von 45m/min auf einen Foulard mit folgender Färbeflotte versehen:
3,0ml/g Netzmittel
2,0g/l Komplexbildner 14,6g/l Schwefelschwarz
9,0g/l Schwefelbraun
1,8g/l Schwefelrot 20.0g/l Glucose 35,0ml/INaOH29%
3,0ml/l Natriumborat
3,0ml/l Netzmittel
0,5ml/l Entlüfter
und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 85% abgequetscht. Es ergab sich nach dem Dämpfen und Waschen eine graue Färbung mit einem Endenablauf von 100m.
b) Eine gleiche Warenbahn 1 wurde in dem Foulard 10 mit folgender Salzflotte versehen:
3,0ml/l Netzmittel
30.0 g/l Kochsalz 0,5ml/l Entlüfter
und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 85% abgequetscht. Die Warenbahn 1 wurde sodann in eine Zwickel-Auftragsvorrichtung eingeleitet und dort mit der /olgenden Färbeflotte vergehen:
2,0g/l Komplexbildner
11.1 g/l Schwefelschwarz 6,8g/l Schwefelbraun 1,4 g/l Schwefelrot
20,0 g/l Glucose 35,0ml/INaOH29%
3,0ml/l Natriumborat
3,0ml/l Netzmittel
0,4ml/l Entlüfter.
Der Flottenauftrag betrug 100%, εο daß sich wieder ein Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt der Warenbahn 1 von 185% ergab, mit welchen, die Warenbahn 1 in aen Dämpfer 30 einfuhr. Es wurde sodann in der Wascheinrichtung 40 in sechs Abteilen wie folgt gewaschen:
1. 5O0C Überlauf
2. 7O0C Überlauf
3. 950C oxidieren 15ml/l Textilhilfsmittel
4. 950C oxidieren 1 g/l Soda
5. 5O0C Überlauf
6. kalt Überlauf.
Es ergab sich eine graue Färbung mit einem Ablauf von etwa 5 m. Aus der verbrauchten Menge an Schwefelschwarz von 25,4g/l einerseits und 19,3 g/l andererseits ergibt sich bei gleichsm Färbeergebnis eine Einsparung an Farbstoff von 13%.
3. Bleichen
Eine Baumwollgewebebahn mit einem Flächengewicht von 150g/m2 wurde auf einen Foulard mit folgender Imprägnierung versehen:
6,0g/l NaOH fest als Alkali 2,0g/l alkalibeständiges Neumittel 6,0g/l organischer Stabilisator l,0g/l Komplexbildner
und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 80% abgequetscht. Die Warenbahn 1 wurde sodann in eine Zwickel-Auftragsvorrichtung eingeleitet und dort zusätzlich mit einem Auftrag von 80% der folgenden Blechflotte versehen: 30,0g/INa-Peroxid35%.
Claims (11)
1. Verfahren zum Kontinue-Behandeln einer textlien Warenbahn unter Naß-in-Naß-Auftragung von zwei zusammenwirkenden Böhandlungsflotten, bei welchem zuerst eine erste Behandlungsflotte aufgebracht und abgequetscht und anschließend auf die noch feuchte Warenbahn eine zweite Behandlungsflotte derart aufgebracht wird, daß die Warenbahn stets nur in Berührung mit einem kleinen, fortlaufend verbrauchten und nach Maßgabe des Verbrauchs frisch nachgelieferten Flottenvorrat steht, worauf unmittelbar anschließend die Warenbahn teilentfeuchtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn nach dem Auftrag der ersten Behandlungsflotte auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 60 bis 120% abgequetscht und nach dem Auftrag der zweiten Behandlungsflotte in der Weise teilentfeuchtet wird, daß sie unter Hindurchleiten durch einen Spalt mit mindestens einer elastisch an der Warenbahn anliegenden Begrenzung auf einen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt von 100 bis 200% abgestreift wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Salzflotte und eine Färbeflotte mit Direkt-Farbstoffen aufgetragen werden, daß zuerst eine erste dieser Flotten aufgetragen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 90% abgequetscht wird, daß dann die zweite dieser Flotten aufgetragen wird und daß dann die Warenbahn auf einen Gesamt-Feuchtogehaltvon 130 bis 160% abgestreift wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Salzflotte und eine Färbeflotte mit Schwefel-Farbstoffen aufgetragen werden, daß zuerst eine erste dieser Flotten aufgetragen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 90% abgequetscht wird, daß dann die zweite dieser Flotten aufgetragen wird und daß dann die Warenbahn auf einen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt von 160 bis 200% abgestreift wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Alkaliflotte gegebenenfalls mit Salz und eine Färbeflotte mit Reaktiv-Farbstoffen aufgetragen werden, daß zuerst eine dieser Flotten aufgetragen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 100% abgequetscht wird, daß dann die zweite dieser Flotten aufgetragen wird und daß dann die Warenbahn auf einen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt von 160 bis 200% abgestreift wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der beiden aufgetragenen Behandlungsflotten gleich ist.
6. Einrichtung zum Kontinue-Behandeln einer textlien Warenbahn, bei welcher in Laufrichtung der Warenbahn zwei Auftragsvorrichtungen für Behandlungsflotten hintereinander angeordnet sind und die Warenbahn mit der Feuchte der ersten Auftragsvorrichtung in die zweite Auftragsvorrichtung einläuft, wobei die erste Auftragsvorrichtung eine Tränkeinrichtung für die Warenbahn mit nachgeschaltetem Walzenquetschwerk und die zweite Auftragsvorrichtung eine Tränkeinrichtung für die Warenbahn umfaßt, bei welcher die Warenbahn beidseitig nur mit einem sehr geringen, ständig nach Maßgabe des Verbrauchs dosiert ergänzten Flottenvorrat in Berührung steht, dem ein sich quer über die Warenbreite erstreckender Spalt unmittelbar nachgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (19) in einer Abstreifvorrichtung ausgebildet und mindestens auf einer Seite der Warenbahn in einer quer über die Warenbahn (1) reichenden Zone durch eine von einem fluiden Druckmedium gegen die Warenbahn (1) aufblasbare und dichtend an ihr anliegende flexible Wandung begrenzt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Auftragsvorrichtung ein Foulard (10) ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6oder7,dadurch gekennzeichnet, daßdiezweiteAuftragsvorrichtung eine Zwickel-Auftragsvorrichtung (20) mit einander zu beiden Seiten der Warenbahn (1) gegenüberstehenden Wandungen (11; 12) ist, die an don Enden seitlich außerhalb der Warenbahn (1) verbunden sind und einen aufrechten, quer über die Warenbahnbreite reichenden, bis zu einer wählbaren Füllstandshöhe mit einer Behandlungsflotte (13) füllbaren Trog (9) bilden, durch den die Warenbahn (1) vertikal hindurchleitbar ist und der am unteren Ende den Spalt (19) aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (19) durch zwei einander parallel zu beiden Seiten der Warenbahn (1) gegenüberliegende, flexible, gegen die Warenbahn aufblasbare und an ihr dichtend anliegende Wandungen begrenzt ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen durch zwei aufblasbare Schläuche (17; 18) gebildet sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Trog (9) höchstens mit einer Menge an Behandlungsflotte (13) gefüllt ist, die zur Behandlung von 30m Warenbahn (1) ausreicht.
Hierzu 1 Seite Zeichnung
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kontinue-Behandeln einer textlien Warenbahn unter Naß-in-Naß-Auftragung von zwei zusammenwirkenden Behandkingsflotten, bei welchem zuerst eine erste Behandlungsflotte aufgebracht und abgequetscht und anschließend auf die noch feuchte Warenbahn eine zweite Behandlungsflotte derart aufgebracht wird, daß die Warenbahn stets nur in Berührung mit einem kleinen, fortlaufend verbrauchten und nach Maßgabe des Verbrauchs frisch nachgelieferten Flottenvorrat steht, worauf unmittelbar anschließend die Warenbahn teilentfeuchtet wird, sowie eine entsprechende Einrichtung.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Ausgangspunkt der Erfindung sind Probleme gewesen, die seit langem in der Kontinue-Färberei mit Direkt-Farbstoffen (Substantiv-Farbstoffen) (s. Fischer-Bosien ,International Lexikon Textilveredlung + Grenzgebiete" 4. Auflage 1975, Spalten 419-422) anstehen. Die Färbeflotte kann hierbei in einem Foulard aufgetragen werden, wobei also die Warenbahn durch die im Becken des Foulards befindliche größere Menge an Färbeflüssigkeit geleitet wird. Hierbei stellen sich bisher unvermeidbare Endenabläufe ein, und zwar sowohl am Anfang als auch am Ende der Warenbahn. Beim Passieren der ersten Teile der Warenbahn durch die Flotte in dem Becken werden Anteile aus der Flotte von der Warenbahn ausgeschleppt, die zu einer entsprechenden Verarmung der Flotte Anlaß sind, die nachgeregelt werden muß. Es vergeht eine gewisse Zeit, bis ein Gleichgewichtsverhältnis eingetreten ist und die Flotte in ihrer Konzentration konstant bleibt. Bis dieser Zustand erreicht ist, ist ein Endenablauf von 50 bis 150m entstanden. Derartige Warenlängen mit abweichendem und insbesondere nicht konstantem Farbton können nicht zusammen mit der übrigen Ware eingesetzt werden, sondern werden als mindere Qualitäten verkauft oder schwarz übergefärbt. Jedenfalls entsteht durch diese Endenabläufe ein gewisser bisher nicht vermeidbarer Verlust. Ein weiteres Problem ist der Umstand, daß die Direktfarbstoffe nicht vollständig aufziehen und die auf der Warenbahn befindlichen nicht fixierten Anteile nach dem Dämpfen ausgewaschen werden. Die Farbstoffausbeute, d. h. das Verhältnis des tatsächlich auf der Ware fixierten Farbstoffs zum ursprünglich aufgebrachten Farbstoff ist bei weitem nicht vollständig, sondern liegt etwa in der Größenordnung von 60%. Die nicht aufgezogenen 40% gehen in das Abwasser und stellen nicht nur einen ganz erheblichen Kostenfaktor, sonde-n auch ein schwieriges Umweltproblem dar, besonders da viele Moleküle von Direktfarbstoffen komplex gebundene Schwermetallionen, insbesondere Kupferionen, enthalten, die als ein gefährliches Abwassergift angesehen werden und hinsichtlich deren strenge behördliche Vorschriften einzuhalten sind. Es ist nur bereits bekannt, daß das Aufziehen von Direkt-Farbstoffen auf die Ware durch Hinzufügung von Salzen wie Kochsalz oder Glaubersalz verbessert werden kann. Es kann auf diese Weise der Anteil des auf die Fasern tatsächlich aufziehenden Farbstoffes erhöht und somit der Farbstoffverlust einerseits und die Umweltbelastung andererseits vermindert werden. Im Kontinue-Verfahren jedoch führt der Zusatz von Salz zum Färbebad im Foulard zu einer Verstärkung der Endenabläufe. Durch das Salz wird das Ziehvermögen der Ware so erhöht, daß sie begierig Farbstoff aus der Flotte aufnimmt und die Flottenmenge am Anfang und gegen Schluß noch stärkere und schwer in den Griff zu bekommende Konzentrationsänderungen zeigt. Das zur Verbesserung der Farbstoffausbeute und der Umweltbelastung an sich probate Mittel des Salzzusatzes läßt sich also bei der Kontinue-Färbung nicht ohne weiteres einsetzen.
Ein Naß-in-Naß-Auftrag einer Behandlungsflüssigkeit in zwei Stufen ist für sich genommen aus der DE-AS 1078527 bekannt. Hierbei erfolgt jedoch der zweite Auftrag in einem Zwickel-Auftragswerk, mit welchem die bei der Erfindung erforderlichen hohen Flüssigkeitsbelegungen der Warenbahn nicht realisierbar sind, ohne daß die Flüssigkeit zwischen den Walzen hindurchläuft und sich Ungleichmäßigkeiten einstellen. Zwickelauftragsvorrichtungen sind aus der FR-PS 1381081 bekannt.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Kontinue-Färberei auf wirtschaftliche Art und Weise durchzuführen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kontinue-Behandeln einer textlien Warenbahn derart zu schaffen, daß das Zusammenwirken der beiden Bohandlungsflotten kontrolliert einsetzt, daß keine Änderungen des Behandlun^sausfalls durch Konzentrationsänderungen in der zweiten Behandlungsflotte vorkommen und daß sich ein über die Warenbahnlänge gleichmäßiger Behandlungsausfall einstellt und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu entwickeln. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Warenbahn nach dem Auftrag der ersten Behandlungsflotte auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 60 bis 120% abgequetscht und nach dem Auftrag dar zweiten Behandiungsflotte in der Weise teilentfeuchtet wird, daß sie unter Hindurchleiten durch einen Spalt mit mindestens einer elastisch an der Warenbahn anliegenden Begrenzung auf einen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt von 100 bis 200% abgestreift wird.
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