DE2528744A1 - Verfahren zum kontinuierlichen behandeln von bahnfoermigem textilgut mit zwei flotten - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen behandeln von bahnfoermigem textilgut mit zwei flotten

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DE2528744A1
DE2528744A1 DE19752528744 DE2528744A DE2528744A1 DE 2528744 A1 DE2528744 A1 DE 2528744A1 DE 19752528744 DE19752528744 DE 19752528744 DE 2528744 A DE2528744 A DE 2528744A DE 2528744 A1 DE2528744 A1 DE 2528744A1
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B21/00Successive treatments of textile materials by liquids, gases or vapours

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Description

  • Verfahren zum kontinuierlichen Behandeln von bahnförmigem Textilgut mit zwei Flotten Die Erfindung betrifft ein vorteilhaftes Verfahren zum Behandeln von bahnförmigem Textilgut mit zwei Flotten, die nicht miteinander gemischt werden sollen.
  • Es sind verschiedene Verfahren bekannt, bahnförmiges Textilgut mit zwei separaten Flotten, die sich gegenseitig ungünstig beeinflussen, zu behandeln.
  • Zum Beispiel foulardiert man Farbstoffe auf das Textilgut und macht eine energetisch aufwendige Zwischentrocknung mit all ihren Migrationsproblemen, und klotzt anschließend in einem zweiten Foulard bei der Küpenfärbung Alkali und Reduktionsmittel bzw. bei der Reaktivfärbung Alkali und Salz auf. Da beim Auftrag der zweiten Flotte das Veredlungsmittel aus der ersten Flotte häufig teilausgewaschen wird, muß man in vielen Fällen die zweite Flotte noch mit der ersten Flotte vorschärfen, d.h. zu Beginn mit einer gewissen Menge der ersten Flotte versetzen, um wenigstens annähernd die Endengleichheit, also eine einigermaßen gleichmäßige Färbung von Anfang bis Ende zu erreichen.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, nach dem Aufklotzen der ersten Flotte ohne Zwischentrocknung in einen Tauchtrog durch die zweite Flotte zu fahren und den Überschuß der Flotte mit einem Spannriegel mit Rollen oder durch zwei drucklos aufeinanderliegende Walzen wegzunehmen. Der Nachteil dieser Methode liegt darin, daß hier verstärkt die Produkte der ersten Flotte abgelöst werden, so daß zur zweiten Flotte in jedem Fall 5 bis 12 % der ersten Klotzflotte, nach gründlichen Vorversuchen für jede Ware separat ermittelt, zugegeben werden müssen. Es versteht sich von selbst. daß auch hier eine zusätzliche Einrichtung erforderlich ist, die entweder in den Dämpfer eingebaut werden muß und dann stets die zweite Flotte aufheizt, oder die vor dem Dämpfer steht und dann infolge des Luftzutritts einen höheren Hydrosulfitverbrauch aufweist.
  • Analoge Probleme liegen bei der Reaktivfärbung vor, wo in der zweiten Flotte der Farbstoff leicht hydrolysiert, und bei der Peroxidbleiche, wo durch die Mischung von Peroxid und Alkali in einer Flotte stets die Gefahr der unkontrollierten Zersetzung vorliegt.
  • Das Ziel der Erfindung bestand daher darin, ein Verfahren zum Behandeln von bahnförmigem Textilgut mit zwei Flotten zu entwickeln, das diese Nachteile vermeidet, bei dem also möglichst kein Auswaschen der ersten Flotte und keine Vermischung der Flotten erfolgt und cis außerdem einen möglichst geringen Aufwand an Energie, Anlageinvestitionen, Arbeit, Chemikalien und Spülwasser erfordert.
  • Es wurde nun gefunden, daß dieses Ziel erreicht wird durch ein Verfahren zum kontinuierlichen Behandeln von bahnförmigem Textilgut mit zwei Flotten, die nicht miteinander gemacht werden sollen, bei dem man das Textilgut, nachdem es eine erste, in einem Tauchbehälter enthaltene Flotte durchlaufen hat, von unten in die Quetschfuge eines Horizontalquetschwerks führt, es dort abquetscht und durch eine zweite Flotte transportiert, die sich im Zwickel des Quetschwerks befindet, und anschließend den Flottenüberfluß in bekannter Weise vermindert.
  • Für die Ausführung des Verfahrens ist also im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nur eine Behandlungseinheit, nämlich ein Foulard mit zwei horizontal nebeneinander angeordneten Walzen erforderlich, der durch das erfindungsgemäße Verfahren doppelt ausgenutzt wird. Das Verfahren ist daher außerordentlich einfach und wenig kapitalintensiv.
  • Insbesondere bei Ware, die gegen Längszugspannungen empfindlich ist, wie bestimmte Maschenwarenartikel oder Elastikgewebe, entfällt jegliches Problem einer Gleichlaufsteuerung zwischen den beiden Auftragseinheiten, weil hier beide Flotten im Prinzip an einer Stelle der Ware zugeteilt werden, die gleichzeitig auch die antreibende Klemmstelle für den Warentransport ist.
  • Ein weiterer großer Vorteil des neuen Verfahren liegt darin, daß die Ware nach dem Verlassen der Quetschfuge beim Ausdehnen und Öffnen der Poren keine Luft einsaugt, sondern sich sofort, d.h. ohne die sonst nötige, aber störende Zwischenverweilzeit, in der bei den üblichen Verfahren ein Flottenaustausch mit seinen unerwünschten Folgen stattfindet, mit der zweiten Flotte belädt. Hinzu kommt als Vorteil vor allem für Kleinmetragen die enorm kurze Badwechselzeit für die zweite Flotte, die im Minutenbereich liegt. Dieser ergibt zusammen mit der extrem geringen Vermischung der Flotten eine hohe Sicherheit gegenüber einem Endenablauf am Anfangsteil der Warenbahn.
  • Für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das bahnförmige Textilgut in einen Tauchtrog entweder durch ein Förderwerk eingetafelt oder über eine oder mehrere Umlenkrollen über die Klemmstelle eines angetriebenen Horizontalfoulards eingezogen. In diesem Tauchtrog befindet sich die erste Flotte, die fertig gemischt vorgelegt werden kann, oder die im Trog durch ZudosierungSder Komponenten erstellt wird.
  • Die Ware wird nach dem Passieren des Tauchtrogs im Gegensatz zur üblichen Benutzung eines Zwickelfoulards von unten in den Quetschspalt eingeführt. Der Quetschdruck wird in bekannter Weise so eingestellt, daß der erwünschte Flottenauftrag für die erste Flotte bei leerem Zwickel resultiert.
  • In den Zwickel des Horizontalquetschwerks füllt man die zweite en Flotte, die vorzugsweise über ein Niveau- und einen Temperatur-Regelkreis konstant gehalten wird.
  • In Fällen, in denen es auf besondere Genauigkeit ankommt, kann man natürlich auch die Konzentration der beiden Flotten durch Benutzung der hierfür bekannten Regelkreise konstant halten.
  • Dies empfiehlt sich im Falle eines Naß-in-Naß-Auftrags der ersten Flotte.
  • Um auszuschließen, daß Teile der zweiten Flotte in die erste Flotte gelangen, empfiehlt es sich, auf den Walzen des Horizontalfoulards Je eine Abstreifrakel anzubringen. Dadurch wird die zweite Flotte, die sich filmartig auf die Walzen legt, wieder in den Zwikkel zurückgeführt.
  • Nachdem das Textilgut aus der zweiten Flotte im Zwickel austritt, stellt man, falls erforderlich, de Beladung mit dieser Flotte in bekannter Weise über die Rücklaufzeit ein oder über den Umschlingungswinkel von mitlaufenden Walzen oder über beidseitig auf die Textilgutbahn wirkende Abstreifwalzen oder eine Walze, die auf der Quetschwalze aufliegt. Selbstverständlich kann man dazu auch eine Dämpferwand in die zweite Flotte vor dem Textilgut eintauchen lassen und über Je eine Rakel an den Walzen zonen Abschluß zum Dämpfer bilden, so daß die Wirkung eines Einlaufwasserschlosses entsteht. Anschließend wird das Textilgut wie üblich weiterbehandelt.
  • Bei der Anwendung des Verfahrens, das in den folgenden Beispielen näher erläutert ist, hat sich recht allgemein gezeigt, daß das Auswaschen in den Folgestufen nach dem erfindungsgemäßen Produktauftrag und der Produktfixierung mit deutlich geringerem Wasserverbrauch zu bewerkstelligen ist als beim Klotzen, Zwischentrocknen und erneutem Aufklotzen. Darüber hinaus ergeben sich Einsparungen an Chemikalien, Energie und Arbeitszeit sowie textilem Abfall, wie die Beispiele zeigen, sowie eine Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber den herkömmlichen hinsichtlich der stets angestrebten Gleichmäßigkeit der Behandlung, die in völliger Enden- und Seitengleichheit der behandelten Textilbahnen zum Ausdruck kommt, und schließlich hinsichtlich einer Schonung von zugempfindlicher Maschenware. Zusammen mit der Einfachheit des Verfahrens hinsichtlich Apparatur- und Wartung ergibt die Summe dieser Vorteile einen sehr erheblichen technischen Fortschritt.
  • Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 (Kupenfärbung) Textilgut: Baumwoll-Wirkware (Schlauchware) gebleicht Flächengewicht 180 g/m2; 80 cm breit Die Wirkware (Laufgeschwindigkeit 30 m/min) wurde trocken über Breithalter in die erste Flotte (Flottentemperatur 250C), die 15 g/l Vatblue 20,C.I.No. 59800 10 g/l Vatblue 4,C.I.No. 69800 20 g/l Vatblue 6,C.I.No. 69825 3 ml/l eines handelsüblichen Netzmittels (alkali- und reduktionsbeständig) enthielt, eingetaucht. Über eine Umlenkrolle im Flottentrog (Troginhalt ca. 80 1 mit Niveauregelung) wurde dann die Ware von unten in das Horizontalquetschwerk eingefUhrt. Der Flottenauftrag bei leerem Zwickel betrug 87 % (Öldruck an Preßzylinder 4,8 bar, Walzendurchmesser 160 mm, Walzenhärte 800 Shore). Die Auftragsbegrenzungdsr Zw-ickelflotte (zweite Flotte; Flottentemperatur 2500), die 100 ml/l Natronlauge 380sie und 45 g/l Natriumdithionit enthielt, auf einen Differenzauftrag von ca. 60 ffi wurde einmal durch eine freie RUcklaufhöhe (ca. 95 cm) und ein andermal durch das lose Auflegen einer Abstreifwalze von 2,5 kg Eigengewicht auf die Umlenkrolle über dem Zwickel erreicht. Das Zwickelvolumen betrug 4 1 und wurde über eine Niveauregelung konstant gehalten. Der Übertrag von zweiter Flotte durch die Quetschwalzen des Horizontalfoulards in die erste Flotte wurde durch zwei aufgesetzte Rakeln verhindert. Ferner war der Horizontalfoulard am Dämpfer so angebracht (Dämpferwand mit Rakeln verbunden), daß der Zwickel quasi als Einlaufwasserschloß wirkte. Die Wirkware wurde 1 min bei 1020C gedämpft. Die weitere Fertigstellung der Färbung erfolgte nach üblichen Methoden !val. z.B. WEIGOLD,BRANDT, Textilpraxis 27 (1972), 550 bis 555) in Haspelkufen mit anschließender Kontinue-Trocknung.
  • Vergleichsversuch Zum Vergleich wurde die gleiche Färbung nach dem a.a.O. (Weigold, Brandt) beschriebenen modifizierten Naß-Dampf-Verfahren BASF ausgeführt: Die gleiche Ware wurde nach dem ersten Rezept von Beispiel 1 in einem Vertikalfoulard geklotzt, wobei der Flottenauftrag ebenfalls auf 87 % eingestellt worden war. Die Ware wurde dann auf kürzestem Weg (ca. 1,5 m Weglänge) in einen Chemikalientrog geführt, in dem sich die zweite Flotte der Zusammensetzung wie die zweite Flotte bei Beispiel 1 befand. Der Chemikalientrog war im Dämpfer eingebaut und hatte den vorgeschriebenen Flotteninhalt von 25 1 und auch die vorgeschriebene spezielle Flotten-» zuführung über die ganze Warenbreite. Der richtige Klotzflottenzusatz ergab sich nach einem Vorversuch zu 90 ml der ersten Flotte pro Liter der zweiten Flotte. Der Zeitaufwand, diese Größe zu ermitteln: 0,5 Maschinenstunden, 1 Arbeitsstunde, 220 m Ware II. Wahl. Das Abstreifen der überschüssigen Flotte erfolgte durch einen Spannriegel.
  • Dämpfen und Nachbehandeln der Färbung verlief wie beim erfindungsgemäßen Verfahren.
  • Ein Vergleich der Färbungen ergab beim erfindungsgemäßen Verfahren eine völlige Seiten- und Endengleichheit, während beim bekannten Verfahren eine deutliche Zweiseitigkeit auftrat.
  • Ein wesentlicher Unterschied ergab sich bezüglich der Längung der Ware und der Abflachung des Rippenmusters. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefärbte Ware zeigte 4,7 X weniger Längung als die nach dem bekannten Verfahren gefärbte.
  • Ein weiterer-Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß keine aufwendigen Versuche zur Ermittlung des Klotzflottenzusatzes erforderlich sind. Die hier nur geringfügig zu hell ausfallende Anfangsmetrage kann mit ca. 30 m Vorläufer abgefangen werden. Eine solche Vorläufermetrage reicht vielfach aus, um ohne SpUlen oder Reinigen des Horizontalquetschwerks einen Farbwechsel zu vollziehen. Dadurch werden erhebliche Stillstandzeiten vermieden.
  • Beispiel 2 (Reaktivfärbung) Ein Baumwolledelköper, gebleicht, mit 203 g/m2 Warengewicht und 180 cm Warenbreite wurde in einem Trog von ca. 35 1 Inhalt in eine Lösung von 26 g/l des blauen Farbstoffs der Formel I 50 g/l Kochsalz und 10 g/l eines handelsUblichen Klotzhilfsmittels zur Verhinderung der Pigmentwanderung bei 200C getaucht und nach einem Luftgang von 45 cm von unten in den Quetschspalt eines Horizontalfoulards geführt. Bei einem Quetschdruck von 4,2 atü am Manometer des Walzendruckzylinders resultierte ein Flottenauftrag von 78%. Die Laufgeschwindigkeit der Ware war 42 m/min.
  • Im Zwickel des Horizontalfoulards befand sich eine Flotte mit 30 ml/l Natronlauge von 58 B Be und 290 g/l Kochsalz. Über einen Niveauregler wurde das Volumen dieser zweiten Flotte auf 2,9 1 gehalten. Die RUcklaufzeit der Flotte betrug 1 sec,Flottenabstreifung erfolgte mit 2 gegenüberstehenden Walzen von 2 cm Spaltbreite und Umschlingungswinkel von Je ca. 150. Der Differenzflottenauftrag betrug 55 %. Die Ware wurde 50 sec im Sattdampf bei 1020C fixiert, in 6 Waschabteilen nachgewaschen, und zwar im 1. Waschabteil gründlich mit kaltem Wasser gespült, im 2. mit Essigsäure neutralisiert, im 5. mit 70-800Cheißem Wasser gespült, im 4. und 5. unter Zusatz eines geeigneten handelsüblichen Netzmittels kochend geseift und im 6. Abteil mit ca. 50°C warmem Wasser gespült, und anschließend getrocknet.
  • Vergleichsversuche Zum Vergleich wurde nach bekannten Methoden das gleiche Material gefärbt, und zwar nach dem für jede Methode günstigsten Rezept: 1. Pad-steam-Verfahren Klotzen in einem Vertikalfoulard mit Sparchassis von ca.
  • 40 1 Flotte mit 26 g/l des Farbstoffs der Formel I und 10 g/l eines handelsüblichen Klotzhilfsmittels zur Verhinderung der Pigmentwanderung, bestehend aus einer lOprozentigen wäßrigen Lösung eines Acrylsäurecopolymerisats; Flottenauftrag 78%, Trocknung auf einem Düsentrockner in ca. 36 sec auf 6% Restfeuchte unter schonender Längszugspannung bei 15000, sofort anschließend Klotzen in eins zweiten Flotte mit 20 ml/l Natronlauge von 380 Be und 250 g/l Kochsalz bei 80 % Flottenauftrag und einem Tauchweg von 1,20 m in der Flotte.
  • Die Ware wurde dann wie beim Beispiel 2 fixiert, gewaschen und getrocknet.
  • 2. Einbad-Klotz-Dämpf-Verfahren Klotzen mit einer Flotte von 26 g/l des Farbstoffs der Formel 1, 10 g/l eines handelsüblichen Klotzhilfsmittels zur Verhinderung der Pigmentwanderung, bestehend aus einer l0prozentigen wäßrigen Lösung eines Acrylsäurecopolymerisats, 12 g/l Soda calc., 50 g/l Harnstoff und 10 g/l Na-m-Nitrobenzolsulfonat im Vertikalfoulard mit 78% Flottenauftrag bei einer Flottentemperatur von 2000.
  • Die Ware wurde sofort anschließend nach Ublichen.Methoden (hotflue) getrocknet und 5 min im Sattdampf (1020C) gedämpft.
  • Anschließend wurde wie oben gewaschen und getrocknet.
  • Ein Vergleich der 3 Färbungen zeigte, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren (Beispiel 2) die Farbausbeute erheblich höher lag als beim bekannten Einbad-Klotz-Dämpf-Verfahren, und daß sie nur gering unter der beim Pad-steam-Verfahren erzielten lag. Die Echtheiten erreichten beim erfindungsgemäßen Verfahren folgende Werte: Wasserechtheit (schwer) 5 Meer- " 5 Chlorbade- " 3-4 Schweiß-Echtheit (alkalisch) 4-5 (sauer) 4-5 Wasch-Echtheit (alkalisch, 600C) 5 " ,t ( !I 7500) 4-5 " ( 1! 950c) 5-4 neutral lx(95°C) 5 " " " 5x(95°c) 5 Trockenreinigungsechtheit 5 Bügelechtheit trocken sofort 4 nach 4 Std. 5 Alkali-Echtheit 3-4 Hypochloridbleichechtheit (leicht) 4-5 (schwer) 3.
  • Bezüglich der Reibechtheit lag die erfindungsgemäße Färbung geringfügig über den Werten der Vergleichsfärbung, was für eine Reaktivfärbung ein sehr interessanter Vorteil ist.
  • Die Farbtonumschläge nach einer Hochveredlung waren beim erfindungsgemäßen Verfahren genau so gering wie bei den Mustern nach den bekannten Verfahren. Recht vorteilhaft zeigte sich jedoch das erfindungsgemäß gefärbte Muster nach einer Scheuerprüfung (Accelerotor, Abriebe einheitlich zwischen 15,6 und 15,4 %), nach der die beiden Vergleichsmuter merklich heller geworden waren. Dies zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren eine Färbung liefert, die am fertigen Artikel erheblich weniger zur Bildung heller Scheuerkanten neigt.
  • Die Versuche zeigen auch den verfahrensmäßigen Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Pad-steam-Verfahren, indem eine volle Trocknung und eine Foulardierstufe (Energie-, Maschinen- und Personalkosten) eingespart werden.
  • Auffallend war beim Waschen der Färbungen, daß bei der Färbung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (Beispiel 2) infolge der wesentlich höheren Gesamtbeladung des Färbegutes mit Flotte (78 + 55 = 155 % gegenüber 6 + 80 = 86 % Flottenauftrag nach dem Pad-steam- und trockner Ware nach dem Einbad-Klotz-Dämpf-Verfahren) bereits am Einlaufquetschwerk in das Waschaggregat merkliche Flottenmengen abgequetscht wurden. Die Analyse zeigte, daß hier bereits ein Drittel der Salzbeladung des Textilgutes ohne Waschwasserverbrauch entfernt wird, während bei den bekannten Verfahren ein deutlicher Wassermehrverbrauch erforderlich war, um ein solches Ergebnis zu erreichen.
  • Auch zur Beherrschung der Endengleichheit zeigt dieses Beispiel deutliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens. Sowohl die erste als auch die zweite Flotte zeigte dort keine Anzeichen einer Instabilität, während beim Einbad-Klotz-Dämpf-Verfahren bereits nach einer Stunde Lauf zeit die Färbung etwas heller zu werden begann.
  • Gegenüber dem Pad-steam-Verfahren zeigte sich, daß die Farbstoffanreicherung in der zweiten Flotte beim erfindungsgemäßen Verfahren mindestens um den Faktor 5 geringer war. Dies ist ein typischer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Salzbeladung war in beiden Fällen praktisch gleich hoch gewählt worden.
  • Beispiel 5 (Bleiche) Eine Baumwoll-Rundstuhlware Trikot 08x7883 vom Flächengewicht 250 gXm2, Breite 50 cm, wurde auf einer Anlage für 45 cm breite Ware mit einer Laufgeschwindigkeit von 12 m/min behandelt. Dabei wurde am Ende einer Alkalistufe im Imprägniertrog als Tauchbehälter mit der Waschflotte als erster Flotte die Alkalibeladung eingestellt und anschließend erfindungsgemäß in der zweiten Flotte Bleichmittel aufgetragen.
  • Die Ware war vor dem Einlauf in den Waschtrog mit ursprünglich 80 g/l NaOH fest, 20 g/l eines handelsüblichen Peroxidstabilisators und 5 g/l einer handelsüblichen universellen Netz- und Waschmittelkombination für Vorbehandlungs- und Bleichprozesse beladen gewesen. Die aufgeschlossenen Verunreinigungen der Baumwolle und das überschüssige Alkali wurden in einem Waschtrog entfernt. Die Ware wurde dann von unten in einen Zwickelfoulard geführt. Dabei wurde der im Gegenstrom geführte Wasserzulauf zum Waschtrog über eine Leitfähigkeitsmessung so geregelt, daß der Quetschwasser-Rücklauf unterhalb des Horizontalquetschwerks im Mittel einen Wert von ca. 6 mS/cm aufwies (Philips Leitfähigkeitstransmitter PR 9503 mit Vier-Elektroden-Meßzelle PR 9520, Meßfrequenz 1000 Hz, Temperaturkoeffizient 1,8 /OC). Der dazu erforderliche Waschwirkungsgrad betrug ca. 98,8 ß bei einem Wasserverbrauch von ca. 8 l/kg Textilgut. Im Horizontalquetschwerk wurde auf eine Flottenbeladung von 80 ß (Öldruck an dem Presszylinder 94 bar, Walzendurchmesser 160 mm, Walzenhärte 800 Shore) abgequetscht. Damit war eine gleichbleibende Konzentration der ersten Flotte (Waschflotte) auf dem Gewebe gewährleistet.
  • Im Zwickel (Zwickelvolumen 1 1) wurde die zweite Flotte (Flottentemperatur 250C) mit 75 ml/l wäßriger Wasserstoffperoxidlösung 35 und 15 g/l eines handelsüblichen Peroxidstabilisators mit Netzwirkung eingefüllt. Durch Einregulierung des Rücklaufs mit einer lose aufgelegten Walze auf die erste Umlenkrolle ergab sich ein Differenzauftrag von 40 %. Ein Übertrag an zweiter Flotte aus dem Zwickel in die erste Flotte wurde durch Abstreifrakeln auf den Quetsch-walzen weitgehend verhindert.
  • Die Ware wurde anschließend 90 sec bei 1000C mit Sattdampf gedämpft und dann in der Ublichen Weise ausgewaschen und getrocknet.
  • Vergl ei chsversuch Zum Vergleich wurde nach der bisher bekannten Weise im Waschtrog (Wasserverbrauch 14 1/kg Textilgut, Waschwirkungsgrad 99,5k) die Einlaufbeladung ausgewaschen. Ein gutes Auswaschen ist hier gemäß dem Stand der Technik erforderlich, damit stets definierte Alkalimengen zur Aktivierung der Bleiche auf das Textilgut aufgebracht werden können. Die Behandlung mit der zweiten Flotte erfolgte dann in einem Imprägnierabteil. Die Zusatzflotte (Nachsatz) für dieses Abteil hatte folgende Zusammensetzung: 120 ml/l wäßriger Wasserstoffperoxidlösung 55% 40 ml/l Natronlauge (500 B) 26 g/l eines handelsüblichen Peroxidstabilisators 5 g/l eines handelsüblichen Netzmittels und 26 g/l Wasserglas (380 se).
  • Im Imprägniertrog wurde das Niveau durch Wasserzulauf konstant gehalten und der Zulauf an Zusatzflotte so eingestellt, daß im Imprägniertrog konstant eine Leitfähigkeit von 50 mS/cm herrschte bei 20°C Flottentemperatur.
  • Die Gegenüberstellung der technologischen Prüfdaten wie DP-Wert, Weißgrad und Saugfähigkeit ergab praktisch gleich gute Werte.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren konnten in der zweiten Flotte (Zwickelflotte) verschiedene nach den bisherigen Verfahren erforderliche Rezeptkomponenten entfallen. Neben dieser nicht unerheblichen Einsparung an Produkten wurde durch die Silikatfreiheit ein deutlich weicherer Warengriff erzielt. Als weiterer Vorteil ist die Reduzierung des Wasserverbrauchs im Waschtrog von bisher 14 l/kg Textilgut (altes Verfahren) auf 8 1,/kg Textilgut anzusehen.
  • Das neue Verfahren gewährleistet auch eine deutlich höhere Stabilität der zweiten Flotte, was einen gleichmäßigen Warenausfall bewirkt.
  • Ein weiterer Versuch, bei dem die zweite Flotte (Peroxidrlotte) auf 600C aufgeheizt wurde, um bei einer gegebenen Anlage mit höherer Warenlaufgeschwindigkeit fahren zu können, ließ diesen Unterschied noch wesentlich stärker in Erscheinung treten; während beim erfindungsgemäßen Verfahren auch nach einer Stunde Laufzeit die Flotte kaum einen Peroxidkonzentrationsabfall zeigte, ergab sich beim Verfahren nach dem Stand der Technik bei den Probetitrationen ein deutlicher Konzentrationsabfall (Eigenzersetzung) und ein wesentlicher Rückgang im Weißgrad und dessen Gleichmäßigkeit über die Länge der Ware.
  • Außerdem wurde durch das neue Verfahren ein vollständiges Quetschwerk im Produktionsablauf eingespart.

Claims (5)

  1. Patentansprüche
    (1Verfahren zum kontinuierlichen Behandeln von bahnförmigem Textilgut mit zwei Flotten, die nicht miteinander gemischt werden sollen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut, nachdem es eine erste, in einem Tauchbehälter enthaltene Flotte durchlaufen hat, von unten in die Quetschfuge eines Horizontalquetschwerks führt, es dort abquetscht und durch eine zweite Flotte transportiert, die sich im Zwickel des Quetschwerks befindet, und anschließend den Flottenüberschuß in bekannter Weise vermindert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Flottenüberschuß am Schluß der zweiten Behandlung durch freien Rücklauf innerhalb festgelegter Zeit, nach dem Abstreifverfahren oder durch Abquetschen vermindert.
  3. 3.Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als erste Flotte eine Dispersion mindestens eines Küpenfarbstoffs einsetzt, die msätzlich Hilfs- und Ausrüstungsmittel enthalten kann, und daß die zweite Flotte ein für die Küpenfärbung übliches Reduktionsmittel und Alkali enthält.
  4. 4.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Flotte Reaktivfarbstoffe mit den zugehörigen Hilfsmitteln und in der zweiten Flotte Alkali und Salz nach Bedarf einsetzt.
  5. 5.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Behandlung ein Textilgut, das von der vorausgegangenen alkalischen Vorbehandlung her noch mit Chemikalien beladen ist, als erste Behandlungsflotte Waschwasser und als zweite eine wäßrige Wasserstoffperoxidlösung einsetzt.
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