DE3721765A1 - Entfernung von peroxiden aus textilbehandlungsflotten - Google Patents
Entfernung von peroxiden aus textilbehandlungsflottenInfo
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Description
Vor dem Färben oder Veredeln von synthetischen oder na
türlichen Fasern müssen mehrschrittige Vorbehandlungen
wie Entschlichten, Abkochen, Beuchen und Bleichen vorge
nommen werden (siehe beispielsweise P. Wurster in Tex
til-Praxis Int. 41 (1986), 12, S. 1331-1338). Es wird
angestrebt, diese Vorbehandlungsschritte teilweise oder
ganz zusammenzulegen (siehe beispielsweise EP-A-
01 19 920).
Im letzten Behandlungsschritt der Vorbehandlung ist
vielfach eine Bleiche erforderlich. Sie empfiehlt sich
besonders dann, wenn helle und brillante Farbtöne
erzielt werden sollen, oder wenn Weißware mit Weißtönern
aufgehellt werden soll.
Alkalische Bleichbehandlungen unter Verwendung von Was
serstoffperoxid haben den Nachteil, daß der Überschuß
an Peroxid und Alkali sorgfältig vom Substrat und aus
den Behandlungsflotten entfernt werden muß, da er zu
fehlerhaften Resultaten bei der nachfolgenden Behandlung
führt. Der Peroxid-Überschuß kann durch mehrfaches
Zwischenspülen oder durch eine reduktive Behandlung ent
fernt werden. Der Alkali-Überschuß muß durch intensives
Spülen und Neutralisieren der Behandlungsbäder beseitigt
werden.
Zur reduktiven Entfernung des Peroxid-Überschusses wurde
bereits eine Behandlung mit Schwefelverbindungen wie
Natrium-thiosulfat, Natrium-dithionit und Thioharnstoff
vorgeschlagen (siehe beispielsweise H. Friese in Textil
veredlung 13 (7) 1978, S. 249-256 und DE-A-32 31 608).
Die Verwendung dieser Reduktionsmittel hat mehrere Nach
teile. Ihre Reduktionsausbeuten sind gering, so daß zur
Erreichung der vollständigen Entfernung des Peroxids ein
großer Überschuß dieser Schwefelverbindungen erforderlich
ist. Ein solcher Überschuß ist umweltbelastend und
kann ebenso wie ein Peroxid-Überschuß die nachfolgende
Behandlung, insbesondere die Färbung, negativ beeinflussen.
Außerdem ist es erforderlich, den pH-Wert der
Bleichflotte, der in der Regel bei 11 bis 12 liegt, ent
weder vor der Reduktion oder vor der Weiterbehandlung,
z. B. dem Färben, insbesondere dem Baumwollfärben mit Re
aktivfarbstoffen der Klasse der Kalt- und Warmfärber,
zu senken. Dies erfordert einen gesonderten Arbeitsgang
und eine sorgfältige Überwachung.
Es wurde nun gefunden, daß die Anzahl der kostspieligen
und umweltbelastenden Arbeitsgänge verringert werden
kann, wenn die Reduktion mit den erfindungsgemäß zu ver
wendenden Reduktionsmitteln erfolgt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur reduktiven
Entfernung von Peroxiden aus alkalischen Textilbe
handlungsflotten, die beim oxidativen Bleichen von
Fasermaterialien mit Wasserstoffperoxid anfallen, unter
gleichzeitiger Absäuerung bzw. Neutralisation mit Hilfe
von Alkali-sulfit, -hydrogensulfit oder -pyrosulfit, ge
gegebenenfalls in Mischung mit -1-hydroxyalkansulfonat,
oder deren Addukten an Aldehyde. Bevorzugt sind Mi
schungen der genannten Sulfite mit den Sulfonaten.
Bevorzugte Reduktionsmittel sind Mischungen aus Natrium
hydrogensulfit bzw. -pyrosulfit und -1-hydroxy-C-₁-C₈-
alkansulfonat, insbesondere -hydroxymethansulfonat. Das
erfindungsgemäße Verfahren erfolgt zwischen dem Bleichen
und der Weiterbehandlung der Fasermaterialien, z. B. dem
Färben, Weißtönen, Veredeln. Die Behandlungstemperaturen
liegen zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt der
Behandlungsflotte, vorzugsweise zwischen 40 und 80°C.
Die Behandlungszeit liegt üblicherweise zwischen 1 und
20 Minuten.
Zur Gewährleistung ausreichender Prozeßsicherheit können
Waschvorgänge vor oder nach der reduktiven Behandlung
eingeschaltet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und auch die Überwachung
des Verfahrens in Bezug auf pH-Wert und Gehalt an Per
oxid bzw. Reduktionsmittel können kontinuierlich und
diskontinuierlich auf allen einschlägig bekannten Ma
schinen durchgeführt werden. Da durch die erfindungsge
mäß zu verwendenden Reduktionsmittel der pH-Wert der
Flotte gleichzeitig auf einen für die spätere Färbung,
Weißtönung oder Veredlung gewünschten pH-Wert gesenkt
wird, eignet sich das Verfahren vorzugsweise dazu, durch
eine automatische Überwachung gesteuert zu werden.
Nach Beendigung der reduktiven Behandlung liegt der pH-
Wert in der Regel bei 4 bis 8, bevorzugt 5 bis 7. Er
kann, falls es für spezielle Weiterbehandlungen erfor
derlich ist, in bekannter Weise, beispielsweise durch
Abpuffern, geändert werden, ohne die Reduktionswirkung
zu beeinträchtigen.
Durch die gleichzeitige reduktive und neutralisierende
erfindungsgemäße Behandlung werden üblicherweise 2 bis
3 Spülbäder (zum Beispiel einer diskontinuierlichen
Bleich-Nachspülung bzw. 2 bis 3 Waschabteile einer kon
tinuierlichen Breitwaschmaschine) eingespart, was ökolo
gische und wirtschaftliche Vorteile bringt.
Zur Durchführung des Verfahrens sind die aus den Bleich
verfahren aller natürlicher und synthetischer Fasern
erhaltenen alkalischen Peroxid-Flotten sowie die Sub
strate selbst geeignet. Als Fasern seien beispielsweise
Cellulose und deren Derivate wie Celluloseacetat, Poly
mere der Klassen Polyamid, Polyester, Polyurethan, Poly
carbonat, Polyacrylnitril, halogenierte Polymere wie
Polyvinylchlorid, Polyalkene, Viskose, Seide, Wolle,
Leder, Leinen, Hanf und Mischungen dieser Fasern genannt.
Bevorzugt eignet sich das Verfahren zur Reduktion von
Bädern aus Bleichverfahren von Cellulose, die anschließend
mit Direktfarbstoffen und insbesondere mit Reaktiv
farbstoffen gefärbt werden sollen.
Insbesondere führt die Verwendung von Reaktivfarbstoffen
mit einer Fluortriazin-, Chlordifluorpyrimidin-, Di
chlorchinoxalin-, Dichlortriazin- oder Vinylsulfongruppe
leicht zu Unegalitäten, Farbton- und Ausbeuteschwankungen,
wenn überschüssiges Peroxid nicht entfernt wird.
Die im Anschluß an das erfindungsgemäße Verfahren durch
geführten Färbeverfahren führen auch bei Verwendung
dieser empfindlichen Farbstoffe zu Färbungen mit hoher
Egalität und Farbstärke. Selbst wenn ein Überschuß an
Reduktionsmitteln auf der Faser zurückbleiben sollte,
so beeinflußt er die Qualität der Färbungen nicht oder
zumindest weniger als dies bei bekannten Reduktionsmitteln
der Fall ist.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden hohe
Reduktionsausbeuten erzielt. Sie liegen im Fall der
bevorzugten Reduktionsmittel Natrium-hydrogensulfit bzw.
-pyrosulfit im Temperaturbereich von 20°C bis 90°C und
einer Konzentration von Wasserstoffperoxid von ca. 20
bis 30 mmol/1 bei 90 bis 95%. Damit wird die Reduk
tionsausbeute bekannter Reduktionsmittel in Bädern der
Wasserstoffperoxid-Bleiche übertroffen.
Gegenstand der Erfindung sind außerdem Zubereitungen,
die
- a) ein Alkalisulfit, -hydrogensulfit, -pyrosulfit und -1-hydroxyalkansulfonat oder deren Addukte an Alde hyde und
- b) eine Alkanmono- oder -diphosphonsäure, die durch eine oder mehrere Amino-, Hydroxyl- oder Carboxyl- Gruppe(n) substituiert ist oder deren Alkali- oder Ammoniumsalze enthalten, sowie die Verwendung dieser Zubereitungen im erfindungsgemäßen Verfahren.
Die festen Zubereitungen können pulverförmig sein und
zur besseren Lagerungs-, Verpackungs-, Schütt-, Anteig-
oder Lösemöglichkeit mit Gerüstsubstanzen verdünnt oder
gegebenenfalls mit geeigneten Hüllsubstanzen auf ge
wünschte Teilchengröße oder Teilchengrößenverteilung
eingestellt sein.
Die Zubereitungen werden vorzugsweise in wäßriger Form
in den erfindungsgemäßen Prozeß eingesetzt. Da selbst
die hochkonzentrierten wäßrigen Lösungen, z. B. 30 bis
50%ige Lösungen, sehr lagerstabil sind, werden die
Zubereitungen bevorzugt in dieser Form in den Handel
gebracht.
Die wäßrigen Lösungen können in verdünnter oder konzentrierter
Form, z. B. mit einem Feststoffgehalt zwischen
0,05 und 50 Gew.-%, insbesondere zwischen 1 und 10 Gew.-%,
in das Verfahren eingeführt werden. Die bevorzugte
Konzentration für vollautomatische Anlagen liegt bei 2
bis 5 Gew.-%.
Bevorzugte wäßrige Zubereitungen enthalten
- a) 0,8 bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 bis 3 Gew.-%,
Natrium- oder Kalium-hydrogensulfit oder -pyrosulfit
und
0,05 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,3 Gew.-%, eines Natrium- oder Kaliumsalzes einer Hydroxyal kansulfonsäure
oder deren Addukte an Glucose oder Benzaldehyd und - b) 0,01 bis 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-%, eines Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalzes einer Alkanmono- oder Alkandi-phosphonsäure, die durch eine oder mehrere Amino-, Hydroxyl- oder Carboxyl-Gruppe(n) substituiert ist.
Beispiele für Hydroxyalkansulfonate sind Natrium-2-
chlor-1-hydroxyethan-sulfonat, Natrium-1-hydroxy-2-
ethyl-hexansulfonat und vorzugsweise Natrium-hydroxy
methansulfonat.
Beispiele für Aldehydaddukte sind Kaliumhydrogensulfit-
Addukt an Glucose und Natriumhydrogensulfit-Addukt an
Benzaldehyd.
Beispiele für die substituierte Phosphonsäure sind
Diethylentriamin-pentamethylenphosphonsäure, N,N-Bis-
carboxymethylen-1-aminoethan-1,1-diphosphonsäure und
vorzugsweise 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure,
Aminotrimethylenphosphonsäure und Hydroxyethan-1,1-
diphosphonsäure.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können weitere
Hilfsmittel wie
- c) anorganische oder organische Säuren, Basen oder deren Salze,
- d) anorganische oder organische Dispergier- oder Sequestriermittel,
- e) Tenside und
- f) Korrosionsinhibitoren
enthalten.
Aus der Gruppe a) sind Natrium- und Kaliumsalze von Säuren
hervorzuheben wie Natrium-carbonat und -bicarbonat,
Natrium- und Kaliumacetat, Natriumcitrat, -glutarat und
Dinatriumhydrogenphosphat. Sie können den erfindungs
gemäßen Zubereitungen in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%,
insbesondere 0,3 bis 2 Gew.-%, zugesetzt werden. Als
Säuren sind Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Bern
steinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure zu nennen, die
in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis
5 Gew.-%, zugesetzt werden können.
Beispiele für Gruppe d) sind Nitrilotriessigsäure, Erd
alkali-polyphosphate, Natrium-hexametaphosphat, Tetra
natriumpyrophosphat, Natriumtriphosphat, Polyacrylsäure,
Polymaleinsäure bzw. -anhydrid oder deren Copolymerisate
in Mengen von 0,03 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
0,5 Gew.-%.
Als Tenside werden bevorzugt anionische oder nichtionische
in Mengen von 0,005 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 0,1 Gew.-% eingesetzt. Beispiele sind Alkyl
sulfonate, Arylsulfonate und Alkylarylsulfonate und ihre
Formaldehydkondensate, insbesondere von Naphthalinsul
fonsäure und Formaldehyd, und außerdem Anlagerungsprodukte
von 4 bis 40 Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid
an Fettalkohole, Alkylphenole, Fettsäuren, Alkylamine,
Fettsäure- und Sulfonsäureamide.
- 1.1 Man behandelt ungebleichten Baumwoll-Trikot bei
95°C während 30 Minuten beim Flottenverhältnis 1 : 10
in einem wäßrigen Bad, das pro Liter
6 mlH₂O₂ (32gew.-%ig),
3 mlNaOH (32gew.-%ig),
0,05 gMgSO₄,
0,1 gNatriumsilicat,
0,1 gGluconsäure,
0,1 gEthylendiamintetraessigsäure,
0,2 gNaHCO₃ und
0,5 gIsononylphenolheptaglykoletherenthält.
Der Restperoxidwert der Flotte beträgt danach ca. 50% der eingesetzten H₂O₂-Menge (Bestimmung nach G. O. Müller, Praktikum der quantitativen chemischen Analyse (1968)). Der pH-Wert beträgt ca. 11,5. - 1.2 Zweidrittel des Bades werden abgelassen und mit kaltem Wasser bis auf das alte Flottenverhältnis wieder gefüllt. Die Temperatur beträgt dann etwa 50°C.
- 1.3 Nach einer Zirkulationszeit von ca. 5 Minuten wird
bei 50°C eine wäßrige Lösung, die
3,0 Gew.-%Natriumpyrosulfit,
0,4 Gew.-%Kaliumacetat,
0,2 Gew.-%Phosphonobutan-1,2,4-tri-carbonsäure,
0,1 Gew.-%Natriumdodecylsulfat,
0,05 Gew.-%Acetaldehyd,
0,05 Gew.-%Natriumsalz der Hydroxymethansulfonsäure
und
0,05 Gew.-%Ammoniumsalz des Kondensations
produktes aus 1 Mol Naphthalin,
1,45 Mol Schwefelsäure und
0,65 Mol Formaldehydenthält, so lange zudosiert, bis der H₂O₂-Test negativ
ausfällt.
Die Prüfung erfolgt über Tüpfelproben mit Peroxid- Farbstreifen der Firma Merck, Darmstadt. Man ver braucht dazu ca. 35 ml der Stammlösung pro Liter Flotte (Zeit ca. 5 Minuten). Der pH-Wert beträgt dann 7.
Mit Hydrogensulfit-Teststreifen wird nach ca. 5 Mi nuten Nachlaufzeit ein Gehalt von 20 mg/l ermittelt. Dies entspricht einer Reduktionsausbeute des Natriumpyrosulfits von ca. 96%. - 1.4 Man gibt anschließend bei 45°C
50 g/l NaCl und
2 g/l Farbstoff der Formel Izur Flotte und läßt 15 Minuten ziehen.
Danach fügt man 20 g/l Soda hinzu. Nach einer Fär bezeit von 1 Std. bei 45°C (Flottenverhältnis: 1 : 10) wird durch eine dreistufige Badbehandlung (Spülen, Seifen, Spülen) aufgearbeitet und ge trocknet.
Man erzielt eine brillante, egale, goldgelbe Färbung.
Man bleicht wie unter 1.1 beschrieben.
Der Spülprozeß von 1.2 wird 5mal durchgeführt. Die
Nachlaufzeit beträgt jeweils 10 Minuten.
Anschließend wird direkt gefärbt, ohne eine Reduktion
zwischenzuschalten.
Die Färbung gleicht in Farbton und Stärke nach Remission
derjenigen des Beispiels 1.
Es wird wie unter 1.1 gebleicht und nach 1.2 verfahren.
Anschließend fügt man bei 60°C Thioharnstoff hinzu bis
kein Peroxid mehr nachweisbar ist (vgl. DE-A-32 31 608).
Dazu verbraucht man 0,7 g Thioharnstoff. Dies entspricht
einer Reduktionsausbeute von nur ca. 30% für den Über
gang zu SO₄2-.
Der pH-Wert der Flotte beträgt dann 10,5.
Das Färbebad wird mit Essigsäure (ca. 2 ml) neutralisiert.
Dann wird eine Färbung wie in Beispiel 1.4 durch
geführt. Das Resultat ist erheblich heller. Nach CIELAB
ergibt sich im Vergleich zu 1.4 ein Verlust von 10% an
Farbstärke.
Verluste der Farbstärke zeigen auch die Farbstoffe der
Formeln II und III, wenn die reduktive Behandlung mit
Thioharnstoff anstelle der unter 1.3 beschriebenen Lösung
durchgeführt wird.
Anwendung der unter 1.3 beschriebenen erfindungsgemäßen
Lösung in einem kontinuierlichen Verfahren.
In einer Kontinue-Waschmaschine wird alkalisch/peroxid
gebleichte Baumwolle (Single-Jersey) in fünf Abteilen
gespült. Im mittleren Bad wird eine Dosier- und Rege
lungsanlage verwendet. Über Elektroden wird der Zulauf
der Reduktionslösung gesteuert. Bei quasi-stationären
Bedingungen (H₂O₂-Gehalt ca. 5 mmol/l, NaOH-Gehalt
10 mmol/l) wird die Dosierung auf einen Bandüberschuß von
ca. 100 ppm SO₃²⊖ im mittleren Abteil eingestellt. Im
nachfolgenden Abteil werden die Verschleppungseffekte
in der Feuchtware durch Auspressen der Warenflotte kon
trolliert.
Bei stündlich durchgeführten Flottenanalysen werden pH-
Werte zwischen 5,0 bis 7,0, Peroxid-Werte unter 2 mg/l
und SO₃²⊖-Werte unter 50 mg/l festgestellt.
Die so erhaltene Baumwolle wird wie unter 1.4 beschrieben
mit je 2 g/l der Farbstoffe der Formeln IV bis IX
gefärbt. Die Färbungen zeichnen sich durch eine hervor
ragende Farbton- und Farbstärke-Konstanz über die gesamte
Warenbreite und -länge aus.
Proben einer konzentrierten wäßrigen Lösung, die
3,3 Gew.-%NaHSO₃,
5,6 Gew.-%Kaliumacetat,
0,8 Gew.-%Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure,
0,2 Gew.-%Ammoniumsalz des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Naphthalin, 1,45 Mol
Schwefelsäure und 0,65 Mol Formaldehyd,
0,5 Gew.-%Essigsäure,
0,3 Gew.-%Natriumsalz der Hydroxymethansulfonsäure,
0,1 Gew.-%Dodecylsulfat und
0,1 Gew.-%Polyacrylsäure
enthält, werden 10 Monate bei verschiedenen Temperaturen
zwischen +10°C und -25°C gelagert. Nur diejenigen Proben
zeigen Ausfällungen, die bei unter -15°C gelagert
wurden. Nach Erwärmen auf 25°C und Rühren dieser Proben
werden wieder Lösungen erhalten.
- 7.1 Rohe, nicht entschlichtete Baumwoll-Frotteeware
(200 g/m²) wird mit einer wäßrigen Suspension im
prägniert (Foulard: 100% Flottenaufnahme), die pro
Liter
12 mlWasserglas (38°Be),
25 mlNatronlauge (38°Be),
30 mlH₂O ¥ (35 Gew.-%),
4 gIsononylphenolheptaglykolether,
0,5 mlIsopropanol und
1,5 gTri-n-butylphosphatenthält, sodann aufgerollt und mit Cellophanumhüllung
20 Stunden bei 25°C rotierend Verweilen gelassen.
Die Ware wird an anschließend im gleichen Aggregat (Jigger), in dem die spätere Färbung erfolgte, im Flottenverhältnis 1 : 5 folgendermaßen weiterbehandelt. - 7.2 Die Ware wird im gleichen Bad zweimal bei 70°C gespült, und die Flotte wird abgelassen.
- 7.3 Pro kg Trockenware werden 5 l einer wäßrigen Lö
sung zugesetzt, die
0,25 Gew.-%2-Ethylhexylsulfat,
4,0 Gew.-%Natriumpyrosulfit,
0,1 Gew.-%Oleyl-octadecyl-glykolether,
1,0 Gew.-%Kaliumadipat,
0,5 Gew.-%Apfelsäure,
0,05 Gew.-%Acetaldehyd und
0,5 Gew.-%Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäureenthält.
Es folgt eine 20minütige Behandlungszeit bei 50°C in der die Ware dreimal durch den Jigger läuft. Der Bisulfit-Überschuß des Bades beträgt am Ende ca. 90 ppm. Das Behandlungsbad wird abgelassen. - 7.4 Die Ware wird im gleichen Bad zweimal bei 45°C gespült und das Wasser wird abgelassen.
- 7.5 Die Baumwolle wird auf dem Jigger mit frischem Wasser
gefärbt, wobei die Chemikalien in 2 Portionen
jeweils vor einem Warendurchlauf zugesetzt werden.
Insgeaamt werden
0,05 Gew.-%des Farbstoffs der Formel XI,
0,3 Gew.-%des Farbstoffs der Formel XII und
0,3 Gew.-%des Farbstoffs der Formel XIII
(bezogen auf Baumwolle) bzw.
40 g/l Natriumsulfat und
20 g/l Natriumcarbonat benutzt.Die Fixierzeit beträgt 40 Minuten. Die Fertigstel lung erfolgt durch Spülen, heißes Seifen und Spülen.
Die Färbung ist von guter Egalität über die ganze Warenbreite und -länge.
- 8.1 Roher Baumwoll-Single-Jersey (100 g/cm²) wird über
eine kontinuierlich arbeitende Vorbehandlungsanlage
(Strangbleiche) nacheinander mittels Chlorlauge und
alkalischem Wasserstoffperoxid gebleicht. Die erste
Stufe erfolgt durch Abtafelung der Ware, die zweite
im Strang in Gegenstrom-Behandlungskammern (Flot
tenverhältnis etwa 1 : 10).
Die Ware wird in ein Färbeaggregat überführt (Jet). Das Flottenverhältnis wird auf 1 : 8 eingestellt durch Zulauf von kaltem Wasser. Die Flotte wird auf 50°C erwärmt. - 8.2 0,3 Gew.-% (bezogen auf Ware) des Farbstoffs der
Formel VIII werden über ein Dosiergerät in 10 Minuten
dem Färbebad zugegeben. Anschließend erfolgt
Zugabe von 30 g/l Kochsalz und 20 g/l Soda in ca.
20 Minuten. Die Fixierzeit bei 50°C beträgt 20 Mi
nuten. Die Fertigstellung erfolgt durch Spülen,
Seife und nochmaliges Spülen.
Nach dem Trocknen der Ware sind in Längsrichtung entsprechend der Bewegungsrichtung unegale Stellen sichtbar.
Das Färben wird mit den Farbstoffen der Formeln II, IX und XIV wiederholt. Es wird ebenfalls ein unruhiges Warenbild erhalten.
Im Anschluß an das bei 8.1 beschriebene Verfahren
erfolgt eine 30minütige Behandlung bei 50°C durch Zugabe
von 1 ml/l einer wäßrigen Lösung, die pro Liter
10 gNatriummetabisulfit,
3 gNatriumglutarat,
0,7 g1-Hydroxy-2-ethylhexansulfonsäure,
3 gAmino-trismethylen-phosphonsäure,
1 gNatriumpolyacrylat,
3 g®Mersolat H und
5 gZitronensäure
enthält.
Anschließend wird wie bei 8,2 beschrieben mit den Farb
stoffen der Formeln III, VIII, IX und XIV gefärbt. Die
Färbungen sind in Längs- und Querrichtung über die ganze
Ware von hervorragender Egalität.
Claims (12)
1. Verfahren zur reduktiven Entfernung von Peroxiden
aus alkalischen Textilbehandlungsflotten, die beim
oxidativen Bleichen von Fasermaterialien mit Was
serstoffperoxid anfallen, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reduktionsmittel Alkali-sulfit, -hydrogen
sulfit oder -pyrosulfit und gegebenenfalls -1-hy
droxyalkansulfonat oder deren Addukte an Aldehyde
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reduktionsmittel Natrium-hydrogensulfit
bzw. -pyrosulfit und -1-hydroxy-C₁-C₈-alkansulfonat
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion bei Temperaturen zwischen 0°C und
dem Siedepunkt der Behandlungsflotte während 1 bis
20 Minuten erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion bei gleitendem pH-Wert-Abfall
zwischen 11 bis 12 und 4 bis 8 erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion durch eine automatische Überwachung
gesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion von Bädern, die zum Bleichen von
Cellulose oder cellulosehaltigen Textilmaterialien
verwendet werden, erfolgt und daß anschließend mit
Reaktivfarbstoffen gefärbt wird.
7. Zubereitungen, die
- a) ein Alkalisulfit, -hydrogensulfit, -pyrosulfit und -1-hydroxyalkansulfonat oder deren Addukte an Aldehyde und
- b) eine Alkanmono oder -diphosphonsäure, die durch eine oder mehrere Amino-, Hydroxyl- oder Carboxyl-Gruppe(n) substituiert ist, oder deren Alkali- oder Ammoniumsalze
enthalten.
8. Zubereitungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in wäßriger Form vorliegen.
9. Zubereitungen nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sie
- a) 0,8 bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 bis 3 Gew.-%, Natrium- oder Kalium-hydrogensulfit oder -pyrosulfit und 0,05 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,3 Gew.-%, eines Natrium- oder Kaliumsalzes einer Hydroxyalkansulfonsäure oder deren Addukte an Glucose oder Benzaldehyd und
- b) 0,01 bis 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-%, eines Natrium-, Kalium- oder Ammo niumsalzes einer Alkanmono- oder Alkandi phosphonsäure, die durch eine oder mehrere Amino-, Hydroxyl- oder Carboxyl-Gruppe(n) sub stituiert ist,
enthalten.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Zubereitungen des Anspruchs 7 verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721765 DE3721765A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Entfernung von peroxiden aus textilbehandlungsflotten |
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DE19873721765 DE3721765A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Entfernung von peroxiden aus textilbehandlungsflotten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE3721765A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19523976A1 (de) * | 1994-06-30 | 1996-01-11 | Yokogawa Electric Corp | Schaltnetzteil mit einem Transformator aus gedruckten Spulen |
US5536275A (en) * | 1994-04-12 | 1996-07-16 | Thies Gmbh & Co. | Method for the pretreatment of cotton-containing fabric |
WO2000065144A1 (fr) * | 1999-04-22 | 2000-11-02 | Eurodye S.A. Andre Leclerc & Fils | Procede et composition de neutralisation de l'eau oxygenee residuelle dans les bains de blanchiment |
-
1987
- 1987-07-01 DE DE19873721765 patent/DE3721765A1/de active Granted
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Chemical Abstracts, Vol. 72, 1970, 4258z * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3721765C2 (de) | 1993-08-19 |
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