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Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Cellulosetextilstoffen In
der britischen Patentschrift 342 167 ist die Herstellung neuer Cellulosederivate
durch Behandlung von Alkalicellulose mit einer heterocyclischen Verbindung beschrieben,
welche eine oder mehrere C(Halogen) = h,T-Grupp en enthält, wi-e z. B. Cyanursäurecihlori
d. Es wird angegeben, daß die so behandelten Cellulosederivate gegen Färbung mit
direkten Baumwollfarbstoffen immunisiert sind, jedoch eine starke Affinität für
basische und unlösliche Acetatseidenfarbstoff° aufweisen.
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In der britischen Patentschrift 363 897 wird die Herstellung neuer
Cellulosederivate beschrieben, indem ein nach dem Verfahren der britischen Patentschrift
342 167 erhaltenes Produkt, welches noch mindestens ein reaktionsfähiges Halogenatom
enthält, mit einer Verbindung umgesetzt wird, die einerseits ein austauschbares
Wasserstoffatom oder ein gleichwertiges Atom und andererseits mindestens eine chromophore
Gruppe oder eine Gruppe, die fähig ist, einen Farbstoff zu bilden, oder einen Rest
enthält, der sich in eine solche Gruppe umwandeln läßt. Es wird angegeben, daß zu
diesen Verbindungen Aminogruppen enthaltende Farbstoffe verschiedener Reichen gehören.
Es wird weiter angegeben, daß man gefärbte Cellulosederivate oder Produkte, die
sich in Farbstoffe oder gefärbte Cellulosederivate umwandeln lassen, durch Diazotieren
und Kuppeln, durch Kuppeln mit Diazoverbindungen, durch Kondensation oder durch
andere geeignete Arbeitsverfahren erhält. Weiterhin wird angegeben, daß man ähnliche
Ergebnisse erhält, wenn man in den heterocyclischen Halogeniden, welche die C- (Halogen)
=N-Gruppe mindestens zweimal enthalten, zunächst ein Halogenatom mit einer Verbindung
in Reaktion treten läßt, die einerseits mindestens ein austauschbares Wasserstoffatom
oder ein gleichwertiges Atom und andererseits mindestens eine chromophore Gruppe
oder eine Gruppe, die die Neigung besitzt, einen Farbstoff zu bilden, oder einen
Rest enthält, der sich in eine solche Gruppe umwandeln läßt, und das so erhaltene
Produkt in ähnlicher Weise, wie es in der britischen Patentschrift 342 167 beschrieben
ist, mit Alkalicellulose umsetzt, worauf man das Produkt dieser Umsetzung durch
geeignete weitere Behandlung in den Körper umwandelt, der die chromophore und die
auxochrome Gruppe enthält.
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In der genannten Patentschrift erfolgt die Behandlung mit Alkali als
besonderer Arbeitsgang zur Bildung der Alkalicellulose, und die nachfolgende Behandlung
der Alkalicellulose mit der die Gruppe C(Halogen)=N enthaltenden Verbindung wird
in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine Verbesserung des in dieser
Patentschrift beschriebenen Verfahrens dar, indem es durchweg ein Arbeiten in wäßrigem
Medium gestattet und damit die Verwendung organischer Lösungsmittel und die damit
verbundenen Gefahren und Kosten vermeidet, indem es ferner die Verarbeitungsdauer
zur Herstellung des gefärbten Stoffes erheblich verkürzt und indem es die Herstellung
von Alkalicellulose in einem besonderen Arbeitsgang überflüssig macht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sehr gut zur technischen
Anwendung bei der kontinuierlichen Färbung, z. B. bei Verfahren, nach welchen der
Stoff mit Flüssigkeiten behandelt und dann, z. B. bei 60 bis 100° C, durch ein Bad
von geschmolzenem Metall hindurchgeführt wird; es ist auch auf das Bedrucken von
Geweben anwendbar.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Färben von Cellulosetextilstoffen
ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Stoff in wäßrigem Medium mit einem anthrachinoiden
Farbstoff imprägniert, welcher mindestens eine ionogene löslichmaohende Gruppe und
mindestens eine Aminogruppe enthält, welche als N-Substituenten einen 1,3,5-Triazinrest
besitzt, bei welchem mindestens 1 Halogenatom an 1 Kohlenstoffatom des Triazinringes
gebunden ist, worauf man den Textilstoff der Wirkung eines säurebindenden Mittels
in wäßrigem Medium aussetzt.
Der Ausdruck »anthrachinoider Farbstoff«
umfaßt außer den von Anthrachinon abgeleiteten Farbstoffen auch Farbstoffe, die
von anderen mehrkernigen Chinonen abgeleitet sind.
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Es wurde weiter gefunden, daß man bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Färbeverfahrens auf das Bedrucken von Cellulosetextilstoffen ein säurebindendes
.Mittel oder einen Stoff, aus dem bei Einwirkung von Hitze oder Wasserdampf ein
säurebindendes Mittel entsteht, zusammen mit den Farbstoffen in die Druckpaste einverleiben
und den bedruckten Stoff der Einwirkung von Hitze oder Wasserdampf aussetzen kann,
um das säurebindende Mittel in Freiheit zu setzen.
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Man kann sich hierbei der üblichen Hilfsmittel, z. B. Harnstoff, und
Verdickungsmittel, z. B. Methylcellulose, Stärke und Johannisbrotkernmehl, bedienen;
vorzugs-,veise verwendet man jedoch als Verdickungsmittel ein Alginat, z. B. Natriumalginat.
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Als säurebindendes Mittel kann man z. B. ein Ätzalkali, wie Ätznatron
oder Ätzkali, oder ein Alkalisalz einer schwachen Säure, wie Natriumcarbonat, Trinatriumphosphat
oder Natriummetasilikat, verwenden.
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Ein Beispiel für einen Stoff, aus dem bei der Einwirkung von Hitze
oder Wasserdampf ein säurebindendes Mittel entsteht, ist Natriumbicarbonat, welches
bei der Einwirkung von Hitze oder Wasserdampf in Natriumcarbonat übergeht, sowie
auch Natriumtrichloracetat, welohes bei der Einwirkung von Wasserdampf Natriumcarbonat
in Freiheit setzt.
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Die zum Imprägnieren oder Bedrucken von Cellulosetextilstoffen nach
der Erfindung geeigneten Farbstoffe können auf an sich bekannte Weise dargestellt
werden. So kann man z. B. 1 Mol eines Aminoanthrachinonderivats, bei welchem die
Aminogruppe unmittelbar an den Anthrachinonkern oder an eine andere Gruppe, z. B.
einen in dem Molekül vorhandenen aromatischen Kern, gebunden sein kann und welches
mindestens eine ionogene löslichmachende Gruppe, z. B. S03H oder C02 H, enthält,
mit 1 Mol Cyanursäurechlorid kondensieren. Beispiele solcher Aminoanthrachinonderivatesind
1-Amino-4-(4'-aminoanilin)-anthrachinon-2-sulfonsäure und 1-Amino-4-(4'-aminoanilin)-anthrachinon-2,3'-disulfonsäure.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffe können auf jeden Cellulosestoff,
z. B. auf Baumwolle, Leinen und regenerierte Cellulose, aufgebracht werden. Zum
Färben des gesamten Stoffes werden die Farbstoffe vorzugsweise durch Klotzen aufgebracht,
worauf man den Stoff, z. B. bei 40 bis 60° C trocknen kann, bevor man ihn mit dem
säurebindenden Mittel behandelt.
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Gegebenenfalls kann man das Trocknen unterlassen oder, insbesondere
bei der kontinuierlichen Färbung bei höheren Temperaturen, z. B. bei 70 bis 170°
C, ausführen, und den getrockneten Stoff dann mit einer kalten wäßrigen Lösung des
säurebindenden Mittels imprägnieren, worauf man den Stoff, z. B. bei 95 bis 102°
C, dämpfen kann.
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Das wäßrige Medium, aus welchem der Farbstoff auf den Textilstoff
aufgebracht wird, kann gegebenenfalls übliche Farbbadzusätze, wie z. B. Natriumsulfat,
Natriumalginat, wasserlösliche Alkyläther von Cellulose, Harnstoff u. dgl., enthalten.
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Die anschließende Behandlung des imprägnierten Textilstoffes mit dem
säurebindenden Mittel in wäßrigem Medium kann durch Eintauchen des imprägnierten
Stoffes, gegebenenfalls nach Trocknung, in eine wäßrige Lösung des säurebindenden
Mittels bei einer Temperatur erfolgen, die vorteilhaft zwischen Raumtemperatur und
dem Siedepunkt der Lösung liegt. Die Dauer des Tauchvorganges hängt von den jeweiligen
Bedingungen und dem jeweiligen Farbstoff ab, liegt aber gewöhnlich in der Größenordnung
nur weniger Minuten; arbeitet man mit Natronlauge bei Temperaturen in der Nähe von
100° C, so genügt im allgemeinen 1 Minute. Nach der Behandlung mit der Lösung des
säurebindenden Mittels wird der Textilstoff gespült und vorzugsweise mit einer verdünnten
Lösung einer schwachen Säure, z. B. verdünnter Essigsäure, behandelt, um restliche
Mengen des säurebindenden Mittels zu neutralisieren, worauf man den Stoff nochmals
spült und trocknet.
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Nach einer anderen Ausführungsform kann man den imprägnierten Textilstoff
vor, während oder nach der Imprägnierung mit einer wäßrigen Lösung eines Stoffes
behandeln, der bei Einwirkung von Hitze oder Wasserdampf ein säurebindendes Mittel
in Freiheit setzt. Der so imprägnierte und behandelte Textilstoff kann dann bei
normalem oder höherem Druck der Einwirkung von Hitze oder Wasserdampf ausgesetzt
werden, um das säurebindende Mittel in Freiheit zu setzen, worauf man den Stoff,
wie oben beschrieben, spült und trocknet.
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Vorteilhaft kann die wäßrige Lösung des säurebindenden Mittels noch
weitere Stoffe, z. B. Elektrolyte, insbesondere Alkalisalze, wie Natriumsulfat und
Natriumchlorid, enthalten, und vorzugsweise verwendet man als säurebindendes Mittel
eine Ätzalkalilösung, welche Natriumchlorid in hoher Konzentration gelöst enthält.
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In vielen Fällen hat es sieh herausgestellt, daß die Echtheit der
so erhaltenen Färbungen gegen Waschen oder nachfolgende Naßbehandlung durch eine
Reinigungsbehandlung, z. B. in einer heißen wäßrigen Lösung von Seife und Natriumcarbonat,
und anschließendes Spülen in heißem Wasser vor dem Färben verbessert wird.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf Cellulosestoffen erzeugten
Färbungen besitzen hohe Echtheit gegen Naßbehandlung, z. B. gegen Waschen und Kochen
mit Natriumcarbonatlösungen. Beispiel 1 100 Teile Baumwollgewebe werden mit einer
kalten 2o/oigen Lösung des, wie unten beschrieben, hergestellten anthrachinoiden
Farbstoffes geklotzt, welche 0,2"/o eines hochsulfonierten Öles enthält, worauf
man den Stoff -ausquetscht, bis sein Gewicht das 2- bis 2,25fache seines ursprünglichen
Gewichts beträgt, und ihn dann bei 40 bis 50° C trocknet. Das Gewebe wird dann 2
Minuten bei 95° C in eine mit Kochsalz gesättigte 6°/oige Natronlauge getaucht.
Nach dem Herausnehmen wird das Baumwollgewebe gründlich in heißem Wasser gespült,
in eine kalte 0,2o/oige wäßrige Essigsäurelösung getaucht und nochmals in heißem
Wasser gespült. Dann wird es 2 Minuten in einer siedenden wäßrigen Lösung von 2%
Seife und 5°/o wasserfreiem Natriumcarbonat gewaschen, nochmals in heißem Wasser
gespült und getrocknet. Das Baumwollgewebe besitzt jetzt eine blaue Farbe von guter
Wasch- und Lichtechtheit.
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Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff läßt sich folgendermaßen
darstellen: Eine Lösung von 18,5 Teilen Cyanursäurechlorid in 120 Teilen Aceton
wird allmählich unter Rühfen zu einem Gemisch von 400 Teilen Wasser und 400 Teilen
zerstoßenem Eis zugesetzt. Diese Suspension von Cyanursäurechlorid wird im Verlauf
von 30 Minuten unter Rühren mit
einer 15 bis 20° C warmen Lösung
von 53,3 Teilen des Dinatriumsalzes von 1-Amino-4-(4'-aminoanilino)-anthrachinon-2,3'-disulfonsäure
in 1200 Teilen Wasser versetzt, wobei man die Temperatur des Reaktionsgemisches
unterhalb 4° C hält. Nach Beendigung des Zusatzes der Lösung des disulfonsauren
Salzes rührt man 15 Minuten weiter und setzt dann allmählich im Verlaufe von 40
Minuten genügend 2 n-Natriumcarbonatlösung zu, um das Gemisch gegen Lackmus neutral
zu machen. Man versetzt mit Kochsalz bis zu einer Konzentration von 200 g/Liter
und rührt die Mischung, bis die Abscheidung des Farbstoffes vollständig ist. Die
Mischung wird filtriert und der Filterrückstand mit 20o/oiger Kochsalzlösung gewaschen
und bei Zimmertemperatur getrocknet. Beispiel 2 100 Teile Baumwollgewebe werden
mit einer kalten O,5o/o,igen wäßrigen Suspension des, wie nachstehend beschrieben,
hergestellten anthrachinoiden Farbstoffes geklotzt, welche 0,211/o eines hochsulfonierten
Öles enthält, und sodann ausgequetscht, bis sein Gesamtgewicht 230 Teile beträgt,
worauf man den Stoff bei 40° C trocknet. Das Gewebe wird dann nach Beispiel 1 mit
einer mit Kochsalz gesättigten 6o/oigen Natronlauge behandelt und nach Beispiel
1 gespült und getrocknet. Man erhält ein Baumwollgewebe, dessen violette Farbe gute
Waschechtheit aufweist.
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. Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff läßt sich auf folgende
Weise herstellen: Eine Lösung von 5 Teilen Cyanursäurechlorid in 24 Teilen Aceton
wird allmählich unter Rühren zu einem Gemisch von 100 Teilen Wasser und 100 Teilen
zerstoßenem Eis zugesetzt. Diese Suspension von Cyanursäurechlorid wird im Verlauf
1 Stunde mit einer Lösung von 13 Teilen des Dinatriumsalzes von 1 - Anino - 4 -
anilinoanthrachinondisulfonsäure (hergestellt durch Einführung von zwei Sulfonsäuregruppen
in 1 - Amino - 4 - anilinoanthrachinon) in 300 Teilen Wasser versetzt, wobei die
Temperatur des Reaktionsgemisches auf 10° C gehalten wird. Man rührt die Mischung
weitere 2 Stunden bei 10 bis 15° C und setzt zu der violetten Lösung allmählich
genügend 2 n-Natriumcarbonatlösung zu, um sie gegen Lackmus neutral zu machen. Sodann
versetzt man mit Kochsalz bis zu einer Konzentration von 180 g/Liter, rührt die
Mischung 3 Stunden und gießt sie unter Rühren in 1400 Teilen Aceton. Man rührt weitere
3 Stunden, filtriert den Farbstoff ab, wäscht ihn mit Aceton und trocknet ihn bei
Zimmertemperatur. Beispiel 3 100 Teile Baumwollgewebe worden mit einer kalten 1°/oigen
wäßrigen Lösung des, wie unten beschrieben, hergestellten anthrachinoiden Farbstoffes
geklotzt, welche 0,211/o eines hochsulfonierten Öles enthält, dann ausgequetscht,
bis das Gesamtgewicht des Stoffes das 2,5fache des ursprünglichen Gewichts beträgt,
und schließlich bei 40° C getrocknet. Darauf behandelt man das Gewebe nach Beispiel
1 mit einer mit Kochsalz gesättigten 6a/eigen Natronlauge und spült und trocknet
es ebenfalls nach Beispiel 1. Das Baumwollgewebe erhält hierdurch eine leuchtendblaue
Farbe von guter Wasch- und Lichtechtheit.
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Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff kann auf folgende Weise
hergestellt werden: Zu einer nach Beispiel 2 hergestellten Suspension von 5 Teilen
Cyanursäurechlorid in einem Gemisch von 100 Teilen -Wasser und 100 Teilen zerstoßenem
Eis wird im Verlaufe von 45 Minuten unter Rühren eine Lösung von 13,5 Teilen des
Dinatriumsalzes von 1-Amino-4-(4'-aminoanilino) -anthrachinon -2,5 - disulfonsäure
in 300 Teilen Wasser zugesetzt, wobei man die Temperatur des Reaktionsgemisches
auf 0 bis 4° C hält. Man rührt 15 Minuten weiter und setzt dann allmählich im Verlaufe
von 40 Minuten 2 n-Natriumcarbonatlösung zu, bis die Mischung gegen Lackmus neutral
reagiert. Hierauf versetzt man mit Kochsalz bis zu einer Konzentration von 140 g/Liter
und rührt weiter, bis die Ausfällung des Farbstoffes vollständig ist. Der Farbstoff
wird abfiltriert, mit 14o/oiger Kochsalzlösung gewaschen und bei Zimmertemperatur
getrocknet. Beispiel 4 100 T eile gebleichtes Baumwolltuch werden mit einer kalten
3a/oi@gen wäßrigen Lösung des im Beispiel l verwendeten anthrachinoiden Farbstoffes
geklotzt, welche 0,511/o eines hochsulfonierten Öles enthält, bis sein Gesamtgewicht
das Doppelte des Gewichtes des trockenen Tuches beträgt. Das Tuch wird bei 40° C
getrocknet und dann bei 90° C mit einer 311/o Natriumcarbonat enthaltenden gesättigten
Kochsalzlösung imprägniert, ausgequetscht, bis es das doppelte Gewicht wie dasjenige
des ursprünglichen Tuches aufweist, und dann 2 Minuten gedämpft. Das Tuch wird gründlich
in Wasser gespült, 5 Minuten in einer Lösung eines Reinigungsmittels gekocht, nochmals
gespült und getrocknet. Hierbei nimmt das Baumwolltuch eine blaue Farbe von guter
Wasch-und Lichtechtheit an. Beispiel s 100 Teile Baumwollgewebe werden mit einer
kalten 2,55'o/oigen wäß@rigen Lösung des, wie unten beschrieben, hergestellten anthrachinoiden
Farbstoffes geklotzt, die 0,211/o eines hochsulfonierten Öles enthält, ausgequetscht,
bis das Gesamtgewicht des Stoffes das Doppelte des ursprünglichen Gewichtes beträgt,
und dann bei 40° C getrocknet. Hierauf wird das Gewebe 1 Minute bei 95° C mit einer
mit Kochsalz gesättigten 6a/oigen Natronlauge behandelt und 2 Minuten gedämpft.
Das Gewebe wird dann gründlich mit heißem Wasser gespült, 1 Minute in eine kalte
1'o/aige wäßrige Lösung von Natriumbicarbonat getaucht, nochmals mit heißem Wasser
gespült und nach Beispiel 1 gewaschen und getrocknet. Das Baumwollgewebe nimmt !hierbei
eine tiefblaue Farbe von sehr guter Wasch- und Lichtechtheit an.
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Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff kann folgendermaßen hergestellt
werden: Eine Lösung von 6,7 Teilen Cyanursäurechlorid in 32 Teilen Aceton wird allmählich
unter Rühren zu einem Gemisch von 100 Teilen Wasser und 100 Teilen zerstoßenem Eis
zugesetzt. Diese Suspension von Cyanursäurechlorid wird unter Rühren im Verlaufe
von 1 Stunde mit einer Lösung von 21,2 Teilen des Trinatriumsalzes von 1-Amino-4-(4'-aminoanilino)-anthrachinon
- 2,3',5 - trisulfonsäure in 300 Teilen Wasser versetzt, wobei die Temperatur des
Reaktionsgemisches auf 0 bis 4° C gehalten wird. Nach Zusatz der Lösung des Trinatriumsalzes
rührt man weitere 10 Minuten und setzt dann allmählich im Verlaufe von 40 Minuten
genügend 2 n-Natriumcarbonatlösung zu, um das Reaktionsgemisch gegen Lackmus neutral
zu machen. Hierauf versetzt man mit Kochsalz
bis zu einer Konzentration
von 200 -/Liter, rührt die Mischung bis zur vollständigen Abscheidung des Farbstoffes
und filtriert schließlich den Farbstoff ab, wäscht ihn mit 20%iger Kochsalzlösung
und trocknet ihn bei Zimmertemperatur.
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Beispiel 6 100 Teile Baumwollgewebe werden mit einer kalten
2.550,loigen wäßrigen Lösung des im Beispiel 5 vertvendeten anthrachinoiden Farbstoffes
geklotzt, die 0,21/o eines hochsulfonierten Öles enthält, ausgequetscht, bis das
Gesamtgewicht des Stoffes das Doppelte des ursprünglichen Gewichts beträgt, und
bei -10° C getrocknet. Dann behandelt man das Gewebe 1 Minute bei 95° C in einer
mit Kochsalz gesättigten 20%igen wäßrigen Lösung von wasserfreiem 1 atriumcarbonat
und dämpft es anschließend 2-Minuten. Das Tuch wird gründlich mit heißem Wasser
gespült und nach Beispiel 1 gewaschen und getrocknet. Hierbei nimmt das Baumwollgewebe
eine tiefblaue Farbe von guter Wasch- und Lichtechtheit an. Beispiel 7 100 Teile
Baumwollgewebe werden mit einer kalten 2,4%igen wäßrigen Lösung des, wie unten beschrieben,
hergestellten anthrachinoiden Farbstoffes geklotzt, die 0.2% eines hochsulfonierten
Öles enthält, ausgequetscht, bis das Gesamtgewicht des Gewebes das Doppelte des
ursprünglichen Gewichts beträgt und bei 40° C getrocknet. Darauf behandelt man das
Gewebe 1 Minute bei 95° C in einer 3o/oigen, mit Kochsalz gesättigten Natronlauge
und dämpft es 2 Minuten. Das Gewebe wird dann gespült, neutralisiert, gewaschen
und getrocknet, wie im Beispiels beschrieben. Hierbei nimmt das Gewebe eine tiefolivgrüne
Farbe von sehr guter Wasch- und Lichtechtheit an.
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Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff läßt sich folgendermaßen
herstellen: Eine Lösung von 4,06 Teilen Cyanursäurechlorid in 20 Teilen Aceton wird
allmählich unter Rühren zu einem Gemisch von 50 Teilen Wasser und 100 Teilen zerstoßenem
Eis zugesetzt. Diese Suspension von Cvanursäurechlorid -wird im Verlaufe von 1 Stunde
unter Rühren mit einer Lösung von 14,8 Teilen des Trinatriumsalzes von 1-Ami.no-4-[4'-(4"-aminophenylazo)-anilino]-anthraohinon-2,5,2"-trisulfonsäure
(hergestellt z. B. durch Kondensieren von 4-Brom-l-aminoanthrachinon-2.5-disulfonsäure
mit 4,4'-Diaminoazobenzol-2-suifon:äure) in 250 Teilen Wasser versetzt, wobei man
die Temperatur des Reaktionsgemisches bei 0 bis 4° C hält. Nach Zusatz der Lösung
des Trinatriumsalzes rührt man weitere 40 Minuten und setzt dann allmählich im Verlaufe
von 30 Minuten genii end 2 n-Natriumcarbonatlösung zu, um das Reaktionsgemisch gegen
Lackmus neutral zu machen. Hierauf versetzt man mit einer Lösung von 11,4 Teilen
Dinatriumphosphat und 7.2 Teilen Monokaliumphosphat in 100 Teilen Wasser, rührt
das Reaktionsgemisch einige Minuten und fügt Kochsalz bis zu einer Konzentration
von 50 -/Liter hinzu. Man rührt zweiter, bis der Farbstoff sich vollständig abgeschieden
hat. Der Farbstoff wird abfiltriert, mit einer Lösung von 25 Teilen Kochsalz. 11,4
Teilen Dinatriumphosphat und 7,2Teilen 1.Ionokaliumphosphat in 500Teilen Wasser
gewaschen und bei Zimmertemperatur getrocknet. Beispiel 8 Aus den folgenden Bestandteilen
wird eine Druckpaste hergestellt:
Farbstoff nach Beispiel 5 ............. 5 Teile |
Harnstoff ........................... 5 Teile |
Wasser .............................. 29 Teile |
Natriumalginat (4%igewäßrige Lösung) 60 Teile |
Natriumbicarbonat ................... 1 Teil |
100 Teile |
Diese Paste wird auf einer Walzendruckmaschine auf ein mercerisiertes Baumwollgewebe
aufgebracht. Das Gewebe wird getrocknet und 2 Minuten gedämpft. Dann wird das bedruckte
Gewebe in kaltem Wasser gewaschen und 10 Minuten bei 100° C in einer Lösung von
2 Teilen Seife in 1000 Teilen Wasser eingeseift, darauf in kaltem Wasser gespült
und getrocknet. Der so erhaltene tiefblaue Farbdruck besitzt sehr gute Licht- und
Waschechtheit. Beispiel 9 Aus den folgenden Bestandteilen wird eine Druck-; paste
hergestellt:
Farbstoff nach Beispiel 5 ............. 3 Teile |
Harnstoff ........................... 5 Teile |
Wasser .............................. 32 Teile |
Natriumalginat (4°/oigewäßrige Lösung) 60 Teile |
100 Teile |
Die Paste wird auf einer Walzendruckmaschine auf Baumwollgewebe aufgebracht. Das
Gewebe wird getrocknet und bei 25° C mit 4%iger Natronlage geklotzt. Das bedruckte
Gewebe wird getrocknet und 2 Minuten gedämpft. Dann wäscht man in kaltem Wasser,
seift 10 Minuten bei 100° C in einer Lösung von 2 Teilen Seife und 1000 Teilen Wasser
ein, spült und trocknet. Der so erhaltene tiefblaue Farbdruck besitzt sehr gute
Licht- und Waschechtheit.