DE1066987B - Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien faseriger Struktur - Google Patents

Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien faseriger Struktur

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DE1066987B
DE1066987B DENDAT1066987D DE1066987DB DE1066987B DE 1066987 B DE1066987 B DE 1066987B DE NDAT1066987 D DENDAT1066987 D DE NDAT1066987D DE 1066987D B DE1066987D B DE 1066987DB DE 1066987 B DE1066987 B DE 1066987B
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dyes
dye
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dyeing
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Pending
Application number
DENDAT1066987D
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English (en)
Inventor
Dr. Jacques Wegmann Basel und Dr. Bernhard Rütimeyer Neuallschwil Dr. Peter Stahel (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Novartis AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Publication date
Publication of DE1066987B publication Critical patent/DE1066987B/de
Pending legal-status Critical Current

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Description

REPUBLIK DEUTSCHLAND
C O 9 B 6 2/62
DEUTSCHES
PATENTAMT
kl. 8 m Γ/04
INTERPiATIONALE Kt.
D06p;q
C 15284 IVc/8m
ANMELDETAG: 6. AUGUST 1957
BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 15. 0 KTO B E R 1959
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben cellulosehaltiger Materialien faseriger Struktur nach der Druck- oder Foulardiermethode oder nach dem Direktfärbeverfahren aus langer Flotte; gemäß vorliegender Erfindung werden echte Färbungen und Drucke erhalten, wenn man organische Farbstoffe, die neben mindestens einer und vorzugsweise mehr als einer sauren wasserlöslichmachenden Gruppe mindestens einen Schwefelsäureester-, Sulfonyloxy- oder Halogensubstituenten enthalten, der an ein ^-ständiges Kohlenstoffatom der aliphatischen Kette eines im FarbstofFmolekül vorhandenen Sulfonsäurealkylamidrestes gebunden ist, verwendet und die Farbstoffe durch Hitzeeinwirkung in Gegenwart anorganischer säurebindender Mittel, die vorzugsweise mindestens so alkalisch sind wie Natriumcarbonat, auf der zu färbenden Ware fixiert.
Zweckmäßig stehen die erwähnten labilen Substituenten, d. h. die Schwefelsäureestergruppe, die SuI-fonyloxygruppe oder Halogenatome, insbesondere Chloratome, in /^-Stellung eines Äthylrestes, der über eine Sulfonsäureamidgruppe an das FarbstofFmolekül gebunden ist.
Neben mindestens einem Substituenten der angegebenen Art enthalten die gemäß vorliegendem Verfahren zu verwendenden Farbstoffe noch mindestens eine saure, vorzugsweise stark wasserlöslichmachende Gruppe, wie eine acylierte Sulfonsäureamidgruppe, eine Carboxylgruppe oder vor allem eine Sulfonsäuregruppe. Vorteilhaft verwendet man Farbstoffe, die mehr als eine solche Gruppe enthalten.
Als lösliche organische Farbstoffe kommen hierbei Farbstoffe der verschiedensten Klassen in Betracht, z. B. Stilbenfarbstoffe, Azinfarbstoffe, Dioxazinfarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe, vor allem aber saure Phthalocyaninfarbstoffe und saure Azofarbstoffe, und zwar sowohl metallfreie wie metallhaltige Mono- und Polyazofarbstoffe. Besonders gute Resultate werden mit löslichen Farbstoffen erhalten, die für Baumwolle keine oder mindestens keine ausgesprochene Affinität haben.
Eine große Anzahl Farbstoffe der angegebenen Art sind bekannt oder können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, z. B. aus Farbstoffkomponenten, die die genannten labilen Substituenten bereits enthalten, oder indem man diese labilen Substituenten bzw. solche labile Substituenten aufweisenden Reste nach der Farbstoffherstellung in das Farbstoffmolekül nach an sich bekannten Methoden einbaut. So erhält man durch Umsetzung von Azo- oder Anthrachinonfarbstoffsulfonsäurehalogeniden oder von Phthalocyaninsulfonsäurehalogeniden mit z. B. /J-Chloräthylamin, gegebenenfalls nach Verseifung nicht umgesetzter Sulfonsänre halogenidgruppen Verfahren zum Färben oder Bedrucken
von cellulosehaltigen Materialien
faseriger Struktur
Anmelder: ίο CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Splanemann, Patentanwalt, Hamburg 36, Neuer Wall 10
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 14. August, 31. August 1956
und 15. Februar 1957
Dr. Peter Stahel, Dr. Jacques Wegmann, Basel,
und Dr. Bernhard Rütimeyer, Neuallschwil (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
zu freien Sulfonsäuregruppen, wertvolle, zum Färben gemäß vorliegendem Verfahren geeignete Farbstoffe. Die Gruppe der erfindungsgemäß zu verwendenden Farbstoffe, welche eine aliphatisch gebundene sulfonylierte Oxygruppe aufweisen, kann man z. B. so herstellen, daß man 1 Mol eines Farbstoffes, der eine Sulfonsäure-N,/?-oxyalkylamidgruppe aufweist, mit mindestens 1 Mol eines organischen Sulfonsäurehalogenide, z. B. Toluolsulfonylchlorid, Benzolsulfonyl-
♦o chlorid oder Äthansulfonylchlorid, so umsetzt, daß die Oxygruppe acyliert wird.
Mit den so erhältlichen Farbstoffen können cellulosehaltige Materialien faseriger Struktur, und zwar sowohl aus regenerierter Cellulose wie natürliche Materialien, z. B. Leinen oder vor allem Baumwolle, am Foulard imprägniert oder nach der Direktfärbemethode aus langer Flotte gefärbt werden. Zweckmäßig werden dazu wässerige Lösungen der in Betracht kommenden Farbstoffe verwendet. Mit solchen Lösungen, die zweckmäßig mehr oder weniger neutrale, vor allem anorganische Salze wie Alkalichloride oder Sulfate gegebenenfalls auch vorzugsweise anorganische säurebindende Mittel wie Alkalimetallcarbonate, Alkalimetallphosphate, Alkalimetallborate
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oder -perborate bzw. deren Mischungen, insbesondere Puffermischungen solcher Mittel enthalten können, wird erfindungsgemäß die zu färbende Ware vorzugsweise kalt oder bei nur mäßig erhöhter Temperatur oder, falls keine Alkalien anwesend sind, aber auch heiß, z. B. bei 60 bis 80° C, imprägniert und wie üblich abgequetscht; zweckmäßig quetscht man so ab, daß die imprägnierte Ware 0,5 bis 1,3 Teile ihres Ausgangsgewichtes an Farbstofflösung zurückhält.
Die Fixierung der Farbstoffe auf der so mit der Farbstofflösung imprägnierten Ware wird nach der Imprägnierung vorgenommen. Zu diesem Zweck können z. B. die imprägnierten Materialien, gegebenenfalls nach vorheriger Trocknung und, falls die Imprägnierlösung keine anorganischen säurebindenden Mittel enthielt, nach einer Behandlung mit wässerigen alkalischen Lösungen anorganischer säurebindender Mittel, z. B. mit einer salzhaltigen Alkalihydroxydlösung, in der Wärme oder in der Kälte unterworfen und mit Wasserdampf oder z. B. in einem warmen Luftstrom bzw. auf einem geheizten Zylinder kurze Zeit erwärmt werden. Bei Verwendung praktisch neutraler und keine alkaliabgebenden Stoffe enthaltender Imprägnierbäder kann die Ware vor der Fixierung gewünschtenfalls längere Zeit liegengelassen werden, was je nach der Anlage der vorhandenen Apparaturen einen Vorteil bedeuten kann. Anstatt die Fixierung unter Zuhilfenahme eines getrennten Alkalibades vorzunehmen, kann man der Imprägnierlösung bereits von Anfang an anorganische Alkalien oder alkaliabgebende Mittel, wie Natriumcarbonat, zugeben und die imprägnierten Materialien ohne Zwischenbehandlung in einem Alkalibad und ohne Zwischentrocknung direkt dämpfen oder einer Wärmebehandlung unterwerfen.
Die Fixierung der Farbstoffe kann auch während des Färbeprozesses geschehen. Zu diesem Zweck werden dem Färbebad solche säurebindende Mittel in solcher Menge zugesetzt, daß eine deutlich alkalische Reaktion auftritt. So können dem Färbebad gleichzeitig mit den Farbstoffen säurebindende Mittel zugegeben werden, und es ist dafür zu sorgen, z. B. durch Verwendung von Puffermischungen, z. B. aus Di- und Trinatriumphosphat, daß das Bad einen pH-Wert von mehr als 10, vorzugsweise etwa 12,5 aufweist. Man kann auch bei kleineren pH-Werten operieren und dafür bei höheren Temperaturen z. B. warm färben. Im allgemeinen ist die Durchführung des Färbeprozesses in der Wärme an sich günstiger.
Zwecks Erschöpfung des Bades ist es empfehlenswert, gleichzeitig mit den Farbstoffen oder während des Färbeprozesses Salze gegebenenfalls portionenweise dem Färbebad zuzusetzen. Während des Färbeprozesses reagieren die angegebenen, labile Gruppen enthaltenden Farbstoffe mit dem zu färbenden cellulosehaltigen Material, worauf sie sich vermutlich durch chemische Bindung fixieren. Zur Begünstigung dieses Fixiervorganges kann während des Färbeprozesses das Färbebad, falls es nicht von Anfang an säurebindende Mittel enthält, durch Zusatz von Alkali, z. B. durch Zusatz von Soda, Pottasche oder von Alkalilauge, deutlich alkalisch gestellt werden. Man kann auch den pH-Wert des anfangs schwach sauer bis neutral oder schwach alkalisch reagierenden Färbebades allmählich während des ganzen Färbevorganges steigen lassen, oder nachdem die Farbstoffe auf das zu färbende Material aufgebracht wurden, kann dieses, gegebenenfalls nach vorheriger Trocknung, in einem frischen alkalischen Bad zwecks Fixierung der Farbstoffe behandelt werden. Es ist aber in der Regel vorteilhaft, die säurebindenden Mittel dem Färbebad von Anfang an zuzugeben.
Anstatt die Färbebäder bzw. die für die Imprägnierung verwendeten Lösungen in der Weise herzustellen, daß man die angegebenen Farbstoffe und gegebenenfalls mehr oder weniger neutrale, anorganische Salze gleichzeitig oder einzeln und nacheinander in Wasser aufnimmt, können auch die Farbstoffe und die Salze zu teigförmigen oder vorzugsweise zu trockenen Prä-
ίο paraten verarbeitet werden. Den zur Herstellung der Imprägnierlösung verwendbaren Präparaten können außer den Salzen oder an ihrer Stelle Nichtelektrolyte wie Harnstoff zugesetzt werden, gegebenenfalls auch Puffersalze oder solche Mittel, die z. B. beim Erwärmen Alkali abzugeben vermögen.
Anstatt durch Imprägnierung oder durch Direktfärbung aus langer Flotte können gemäß vorliegendem Verfahren die angegebenen Farbstoffe auf die zu färbenden Materialien durch Bedrucken aufgebracht werden. Zu diesem Zwecke verwendet man z. B. eine Druckfarbe, die neben den in der Druckerei üblichen Hilfsmitteln, z. B. Netz- und Verdickungsmitteln, mindestens einen der angegebenen Farbstoffe und gegebenenfalls ein anorganisches säurebindendes Mittel oder eine Substanz enthält, die ein solches Mittel abzugeben vermag.
Als Hilfsmittel zur Herstellung der Druckpasten kommen z. B. Harnstoff und Verdickungsmittel wie Alkylcellulose (z.B. Methylcellulose), Alginate usw.
in Betracht.
Als anorganische säurebindende Mittel und als Substanzen, die solche Mittel abzugeben vermögen, bind hier vorzugsweise solche zu verstehen, die mindestens so alkalisch reagieren wie Natriumcarbonat,
z. B. Alkalisalze wie Kaliumcyanid, Natriumcarbonat oder- bicarbonat, Kaliumcarbonat, Trinatriumphosphat bzw. Gemische von Di- und Trinatriumphosphat, ferner Alkali- oder Erdalkalihydroxyde, insbesondere Natriumhydroxyd oder Gemische von Alkalihydroxyden mit Kaliumcarbonat. Bei Verwendung von Druckfarben, die solche Mittel nicht enthalten, wird die bedruckte Ware einer Alkalibehandlung unterworfen, vorzugsweise in einer stark salzhaltigen Alkalicarbonatlösung oder mit Vorteil in einer stark salzhaltigen Alkali- oder Erdalkalihydroxydlösung, und nachträglich der Einwirkung von Wärme, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasserdampf, ausgesetzt. Falls in der Druckfarbe bereits ein anorganisches säurebindendes Mittel oder eine anorganische Substanz enthalten ist, die beim Erwärmen so alkalisch wie Natriumcarbonat wird, ist vor der Erwärmung bzw. vor dem Dämpfen die Alkalibehandlung der bedruckten Ware nicht notw endig.
Nach vorliegendem Verfahren erhält man auf cellulosehaltigen Materialien faseriger Struktur auch bei Verwendung solcher Farbstoffe der angegebenen Definition, die für Baumwolle keine oder mindestens keine ausgesprochene Affinität haben, sehr wertvolle, kräftige, meist sehr volle Färbungen und Drucke von ausgezeichneten Naßechtheitseigenschaften und sehr guter Lichtechtheit.
In gewissen Fällen kann es von Vorteil sein, die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Färbungen und Drucke einer Nachbehandlung zu unterwerfen.
So werden z. B. die erhaltenen Färbungen zweckmäßig abgeseift; durch diese Nachbehandlung werden die nicht vollständig fixierten Farbstoffmengen entfernt. Falls die zur Herstellung der Färbungen und Drucke gemäß vorliegendem Verfahren verwendeten Farbstoffe metallisierbare Gruppen aufweisen, können
sie einer Nachbehandlung mit schwermetallabgebenden, der Formel insbesondere kupferabgebenden Mitteln unterworfen werden.
Gegenüber dem Verfahren der französischen Patentschrift 976 047, wonach Farbstoffe verwendet werden, dk* eine Schwefelsäureestergruppe in d- oder ε-Stellung eines Sulfonsäurealkylamidrestes enthalten, weist das vorliegende Verfahren den Vorteil auf, daß es Färbungen liefert, die sogar ein scharfes Abseifen aushalten.
In den nachfolgenden Beispielen sind die Farbstoffe in der Regel als freie Säuren angegeben, werden aber als Alkalisalze verwendet.
Beispiel 1 >5
2 Teile des Farbstoffes, der als freie Säure der Formel
HO
Cl
C-N-Y
s —N = N-C
SO, —NH
C=N
CH,
CH2CH2O-O2S-
SO3H
/'-CH11
verwendet werden.
Beispiel 2
1 Teil des Farbstoffes der Formel
OCH,
HO
90
O2S-
OCH3
NH-(CHj)2-Cl
C=N
CH,
-SO2H
entspricht, werden in 2000 Teilen Wasser gelöst. In das so erhaltene Färbebad geht man bei 20 bis 25° C mit 100 Teilen gut genetztem Baumwollgarn ein. Im Verlauf von 30 Minuten werden 500 Teile einer 2O°/oigen Natriumchloridlösung portionenweise zugegeben. Nach weiteren 10 Minuten werden 30 Teile einer 15°/oigen Natriumhydroxydlösung hinzugefügt, auf 85 bis 90° C erwärmt und weitere 60 Minuten bei 85 bis 90° C gefärbt. Nach dem Spülen in kaltem Wasser wird die erhaltene Färbung 15 Minuten bei 85 bis 100° C geseift, gründlich in kaltem Wasser gespült und getrocknet. Man erhält so eine waschechte gelbe Färbung.
Ein ähnliches Resultat wird bei Verwendung einer entsprechenden Menge Calciumhydroxyd an Stelle von Natriumhydroxyd erhalten oder auch wenn an Stelle des angegebenen Farbstoffes 2 Teile des Farbstoffes SO3H
wird in 100 Teilen Wasser gelöst und bei 40° C am Foulard auf ein ZeI lwollgewebe appliziert; man quetscht die überschüssige Flüssigkeit so ab, daß der Stoff 75°/o seines Gewichtes an Farbstoff lösung zurückhält. Die so imprägnierte Ware wird getrocknet, dann bei Zimmertemperatur in einer Lösung imprägniert, die pro Liter 10 g Natriumhydroxyd und 300 g Natriumchlorid enthält, auf 75 */» Flüssigkeitsaufnahme abgequetscht und während 60 Sekunden bei 100 bis 1010C gedämpft. Dann wird gespült, in O,5Voiger Natriumbicarbonatlösung behandelt, gespült, während einer Viertelstunde in einer 0,3%igen Lösung eines ionenfreien Waschmittels bei Kochtemperatur geseift, gespült und getrocknet.
Es resultiert eine kräftige, rotstichgelbe Färbung von ausgezeichneter Waschechtheit.
Verwendet man an Stelle des obengenannten Farbstoffes 1 Teil des Farbstoffes der Formel
>_SO8 —O — CH2- CH2- NH- SO2-<
Y-N = N-C C-CH,
HO-C.
,N
oder 1 Teil des Farbstoffes der Formel
V-SO2-O-CH2-CH2-NH-SO2-^ HO3S-!
H3C
-Cl
—N = N-C-
-C-CH3
HO-C .N
XN7
SO3H
und verfährt im übrigen wie oben beschrieben, so erhält man gelbe Färbungen mit ähnlich guten Naßechtheiten.
Beispiel 3
2 Teile des Farbstoffes der Formel
OCH3
/ V-N=N-C
Cl- CH,- CH,- HN- 0,S HO-C
werden in 400 Teilen Wasser von 50° C gelöst und mit kaltem Wasser auf 4000 Teile verdünnt. Man fügt 80 Teile Trinatriumphosphat und 80 Teile Natriumchlorid hinzu, geht mit 100 Teilen eines Baumwoll- »o gewebes in das so vorbereitete Färbebad ein und steigert die Temperatur in einer halben Stunde auf 600C, fügt 80 Teile Natriumchlorid zu, steigert die Temperatur in 15 Minuten auf 80° C und hält noch 30 Minuten bei dieser Temperatur. Dann wird die Färbung gespült und während 15 Minuten in einer O,3°/oigen Lösung eines ionenfreien Waschmittels bei
OCH9
to = N SOjH
Koch temperatur geseift. Man spült und trocknet und eihält eine gelbe Färbung von sehr guter Waschechtheit.
Verwendet man an Stelle der im ersten Absatz angegebenen 80 Teile Trinatriumphosphat 2 Teile Natriumhydroxyd und verfährt im übrigen wie dort beschrieben, so erhält man ähnlich gute gelbe Färbungen.
Beispiel 4
1 Teil des Farbstoffes der Formel
C-CH3
SO8-NH-CH2-CH2-Cl
HO-C ,N
/-SO3H
wird mit 5 Teilen Harnstoff vermischt in 34 Teilen warmem Wasser gelöst und die Lösung in oOTeile einer 3*/oigen Jobannisbrotkernmehlverdickung eingerührt.
Ein Zellwollgewebe wird auf der Rouleaudruckmaschine mit dieser Druckfarbe bedruckt und getrocknet.
Dann führt man das Gewebe bei Zimmertemperatur in breitem Zustand durch eine Lösung, welche pro Liter 10 g Natriumhydroxyd und 300 g Natriumchlorid enthält, und quetscht die überschüssige Lösung ab, so daß die Gewichtszunahme des Gewebes 75 */« beträgt.
Dann wird das Gewebe während 60 Sekunden gedämpft, gespült, mit einer pro Liter 5 g Natriumbicarbonat enthaltenden wässerigen Lösung behandelt, nochmals gespült und während 15 Minuten bei Kochtemperatur in einer 0,3°/»igen Lösung eines ionenfreien Waschmittels geseift. Dann wird gespült und getrocknet, und es resultiert ein gelbes, farbkräftiges, kochecht fixiertes Druckmuster.
Beispiel 5
3 Teile des Farbstoffes der Formel
COOH
N = N-C-Il
HO-Cx
-C-CH3
Il
,N
SO8-NH-CH18-CH2-O-SO3Na
werden in 100 Teilen Wasser gelöst. Mit dieser 200C trocknet. Das Gewebe wird nun durch eine 200C warmen Losung imprägniert man ein Baumwoll- warme Lösung von 10 Teilen Natriumhydroxyd und gewebe, quetscht auf 75°/» Gewichtszunahme ab und 70 300 Teilen Natriumchlorid in 1000 Teilen Wasser
gezogen, auf 75 */» Gewichtszunahme abgequetscht und 60 Sekunden gedämpft. Dann wird gespült und 15 Minuten bei Kochtemperatur in einer 0,l°/oigen Lösung eines ionenfreien Waschmittels geseift. Es resultiert eine kräftige, kochechte gelbe Färbung.
Wird der Stoff nach der Passage durch das natron-
OH
OCH,
-N = N-
alkalische Bad getrocknet, 5 Minuten einer Hitze von 140° C ausgesetzt, gespült und wie oben beschrieben geseift, so resultiert ein ähnlich gutes Ergebnis.
Verwendet man an Stelle des obengenannten Farbstoffes gleiche Teile des Farbstoffes der Formel
SO2-NH-CH2-CH8-Cl
SO3H
und verfährt im übrigen wie oben beschrieben, so erhält man eine ebenfalls ausgezeichnet naßechte rote Färbung.
Beispiel 6
3 Teile des im Beispiel 5, ersten Absatz genannten Farbstoffes werden mit 7 Teilen Harnstoff gemischt in 40 Teilen Wasser gelöst. Man gibt die Lösung unter Rühren zu 50 Teilen einer Verdickung, bestehend aus 50 Teilen Natriumalginat in 950 Teilen Wasser.
Mit der so hergestellten Druckfarbe wird ein Zellwollgewebe bedruckt und danach getrocknet. Man zieht den Druck durch eine kalte Lösung von 10 Teilen Natriumhydroxyd und 300 Teilen Natriumchlorid hindurch, quetscht die überschüssige Lösung ab, dämpft 60 Sekunden, spült und seift. Es resultiert ein klares, gelbes, kochecht fixiertes Druckmuster.
Beispiel 7
5 Teile Kupferphthalocyaninsulfonsäure-N, /?-chloräthylamid-trisulfonsäure werden in 400 Teilen Wasser von 50° C gelöst und ir.it kaltem Wasser auf 4000 Teile verdünnt. Man fügt 40 Teile Trinatriumphosphat und 80 Teile Natriumchlorid hinzu, geht mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes in das so vorbereitete Färbebad ein und steigert die Temperatur in einer halben Stunde auf 60° C, fügt 80 Teile Natriumchlorid zu. steigert die Temperatur in 15 Minuten auf 80° C und hält noch 30 Minuten bei dieser Temperatur. Dann wird die Färbung gespült und während 15 Minuten in einer 0,3°/cigen Lösung eines ionenfreien Waschmittels bei Kochtemperatur geseift. Man spült und trocknet und erhält eine türkisblaue Färbung von sehr guter Waschechtheit.
Die hierbei verwendete Kupfcrphthalocyaninsulfonsäurechloräthylamid-trisulfonsäure kann z. B. wie folgt hergestellt werden:
0,025 Mol Kupferphthalocyaninsulfochlorid (Gemisch bestehend aus Trisulfochlorid-monosulfonsäure und Dihulfochlorid-disulfonsäure), erhalten durch Erhitzen von Kupferphthalocyanin mit Chlorsulfonsäure auf 130° C, werden auf Eis und Natriumchlorid ausgetragen und durch Filtration isoliert.
Das so erhaltene Sulfochlorid wird als saure Paste mit 25 Teilen Wasser und 25 Teilen Eis bis zur feinsten Verteilung verrührt und bei 0 bis 3° C mit verdünnter Natriumhydroxydlösung auf einen pH-Wert von 7 bis 7.3 gebracht. Zu dieser neutralisierten Sulfochloridaufschlämmung gibt man eine wässerige Lösung von 0,025 Mol /j-Chloräthylamin, hergestellt durch Lösen von 2.9 Teilen ß-Chlonithylaminhydrochlorid in 125 Teilen Wasser unter Zusatz von 25 Volumtcilen 1 n-Natriumhvdroxydlösung. Man rührt das Reaktionsgemisch 24 Stunden bei 20 bis 22° C unter portionsweisem Einstreuen von 3 bis 4 Teilen calc. Natriumcarbonat, so daß der pH-Wert nicht unter
so 7,2 sinkt. Man verdünnt mit 350 bis 400 Teilen Wasser und erwärmt auf 45 bis 50° C. Durch Zugabe von verdünnter Natriumhydroxydlösung hält man den pH-Wert zwischen 7 und 8. Nachdem dieser 1 Stunde bei etwa 40° C ohne weiteren Alkalizusatz konstant bleibt, werden gegebenenfalls Spuren von ungelöstem Farbstoff durch Filtration entfernt und durch Aussalzen mit Natriumchlorid der Farbstoff neutral abgeschieden und im Vakuum bei 50° C getrocknet.
Beispiel 8
30 Teile des im Beispiel 7 verwendeten Farbstoffes werden mit 150 Teilen Harnstoff in 339 Teilen Wasser gelöst; der entstandenen Lösung gibt man unter Rühren 450 Teile einer aus 40 Teilen Natriumalginat und 960 Teilen Wasser bestehenden Verdickung, 30 Teile Kaliumcarbonat und 1 Teil Natriumhydroxydlösung \ on 36° Be zu.
Mit der so erhaltenen Druckfarbe wird ein Baumwollgewebe bedruckt, nach dem Trocknen 5 Minuten bei 100° C gedämpft, kalt und dann heiß mit Wasser gespült, kochend geseift, wieder gespült und getrocknet. Man erhält auf diese Art ein leuchtend türkisblaues Druckmuster.
Beispiel 9
5 Teile des im Beispiel 7 verwendeten Farbstoffes werden in 100 Teilen Wasser gelöst. Mit dieser 20° C warmen Lösung imprägniert man ein Baumwollgewebe, quetscht auf 75 °/o Gewichtszunahme ab und trocknet. Das Gewebe wird nun durch eine 20° C warme Lösung von 10 Teilen Natriumhydroxyd und 300 Teilen Natriumchlorid in 1000 Teilen Wasser gezogen, auf 75 %>Gewichtszunahme abgequetscht und 60 Sekunden gedämpft. Dann wird gespült und 15 Minuten bei Kochtemperatur in einer O,l°/oigen Lösung eines ionenfreien Waschmittels geseift. Es 1 esultiert eine kräftige, kochechte, türkisblaue Färbung.
Verwendet man an Stelle eines Baumwollgewebes
ein Gewebe aus Viskosekunstseide, Kupferkunstseide, Leinen oder Ramie, so erhält man ebenfalls echte blaue Färbungen.
Beispiel 10
Die durch Chlorsulfonierung von 54 Teilen 1,4-Di-(4'-phenylaiiilino) - aiithrachinon erhaltene feuchte Paste von l,4-Di-(4'-phenylanilino)-anthrachinontetrasulfochlorid wird in 300 Teilen Wasser suspendiert und mit 50 Teilen /J-Oxyäthvlamin \ ersetzt. Die Mischung wird zuerst unter Eiskühlung und dann bei Raumtemperatur 4 Stunden gerührt. Das ausge-
909 638/323
!'allene, zur Hauptsache aus Tetrasulfamid bestehende Produkt wird durch Filtration des Reaktionsgemisches isoliert, getrocknet und gemahlen. Das so erhaltene Pulver wird in 500 Teile 98°/oige Schwefelsäure eingetragen, eine Stunde gerührt und auf Eis—Wasser ausgetragen. Der in üblicher Weise isolierte und in sein Natriumsalz übergeführte Farbstoff färbt Baumwolle durch Foulardieren in Gegenwart von Alkali und Dämpfen in dunkelgrünen, waschechten Tönen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien faseriger Struktur, dadurch gekennzeichnet, daß man mit organischen
    Farbstoffen färbt, imprägniert oder bedruckt, die neben mindestens einer und vorzugsweise mehr als einer sauren wasserlöslichmachenden»Gruppe mindestens einen Schwefelsäureester-, Sulfonyloxy- oder Halogen-Substituenten, der an ein ^-ständiges Kohlenstoffatom der aliphatischen Kette eines im Farbstoffmolekül vorhandenen Sulfonsäurealkylamidrestes gebunden ist, enthalten, und die Farbstoffe durch Hitzeeinwirkung in Gegenwart anorganischer säurebindender Mittel auf der Ware fixiert.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Französische Patentschrift Nr. 976 047.
DENDAT1066987D Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien faseriger Struktur Pending DE1066987B (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1204762B (de) * 1960-07-22 1965-11-11 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von aethionylamino-gruppenhaltigen Azofarbstoffen
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