DE4404961A1

DE4404961A1 - Färbeverfahren

Info

Publication number: DE4404961A1
Application number: DE4404961A
Authority: DE
Inventors: Tadashi Hiuke; Yssokazu Inoue; Hiroshi Soga
Original assignee: Sandoz AG; Sandoz Patent GmbH
Current assignee: Sandoz AG; Sandoz Patent GmbH
Priority date: 1993-03-02
Filing date: 1994-02-17
Publication date: 1994-11-10
Also published as: FR2702226A1; GB9403840D0; ITRM940108A1; ITRM940108A0; GB2275693A; IT1271869B; JPH06313281A; US5484456A

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Cellulose-Fasermaterial mit Phthalocyanin-Reaktivfarbstoffen im wäßrigen Färbebad, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Färbungen in einem Bad bei einem pH 10, bei Temperaturen zwischen 105 und 140°C und in Gegenwart von 80 g/l Na₂SO₄ und/oder NaCl durchgeführt.

Vorzugsweise färbt man in Gegenwart von 100 bis 160 g/l Na₂SO₄ und/oder NaCl und 1,5 bis 5 g/l einer oder mehrerer stark basischer Alkaliverbindungen. Insbesondere bevorzugt ist es, die Färbung 15 bis 90, vorzugsweise etwa 60 Minuten bei etwa 130°C, in Gegenwart von 130 bis 160 g/l, insbesondere etwa 140 g/l Glaubersalz und 2,8 bis 4 g/l Natron- oder Kalilauge und/oder Na₂CO₃, NaHCO₃, K₂CO₃, K₃PO₄ oder Na₃PO₄, vorzugsweise einem NaOH- oder KOH-enthaltenden Gemisch von 2 oder mehreren Alkaliverbindungen durchzuführen bei einem pH zwischen 10 und 12, vorzugsweise zwischen 10 und 10,5, durchzuführen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit einem Gemisch, das einen oder mehrere Phthalocyanin-Reaktivfarbstoffe und einen oder mehrere andere Reaktivfarbstoffe enthält, durchgeführt werden.

Das neue Hochtemperatur Färbeverfahren, bei dem mit hoher Salzkonzentration und bei hohem pH gearbeitet wird, ermöglicht es, bei Verwendung gleicher Farbstoffmengen Färbungen weit größerer Tiefe herzustellen als dies mit Hilfe der bisher üblichen Färbeverfahren möglich war. Diese Rentabilitätssteigerung geht mit einer wesentlichen Verbesserung der Abwasserqualität (nach dem Färben) einher.

Die verwendeten Phthalocyanin-Reaktivfarbstoffe sind vorzugsweise mit Cu, Ni, Co, Al oder Mg metallisiert. Bevorzugt sind z. B. C.I. Reactive Blue 21, 38, 41, 71, 77, 116 und 231, sowie C.I. Reactive Green 21, 12 oder 25.

Es kann von Vorteil sein, dem Färbebad, zur Verhinderung einer Farbstoff-Schädigung durch Reduktion, ein üblicherweise bei Färbeprozessen mitverwendetes Oxidationsmittel, vorzugsweise Natrium-Nitrobenzolsulfonat, z. B. in einer Menge von etwa 2 g/l, beizugeben.

Ein weiterer, vorzugsweise verwendeter Zusatz im Färbebad ist ein Mittel, das den(die) beim Färben nicht fixierten Reaktivfarbstoff(e) vom Substrat entfernt. Ein bevorzugtes Mittel dieser Art ist z. B. (zumindest teilweise mit NaOH oder KOH neutralisierte) Polyacrylsäure.

Unter Cellulose-Fasermaterial sind die bekannten nativen oder regenerierten Textilfasermaterialien, z. B. Baumwolle, Leinen, Rayon und dergleichen zu verstehen.

In den folgenden Beispielen werden Färbungen beschrieben, die bei einem Flottenverhältnis von 1 : 15, das heißt, pro Gewichtsteil Substrat 15 Teile Färbeflotte, durchgeführt wurden. Im Prinzip können die Färbungen auch bei (kleinerem oder) größerem Flottenverhältnis erfolgen.

BEISPIEL 1

Baumwoll-Wirkware wurde in ein 30°C warmes Färbebad vom pH 11,5 gegeben, das pro Liter 140 g Glaubersalz (Na₂SO₄), 1 g Natrium Nitrobenzolsulfonat, 12% (bezogen auf das Substrat-Gewicht) einer Handelsform von C.I. Reactive Blue 41 (Handelsname "Drimaren Türkis X-B CDG") und 3 g/l einer Lösung von 7,8 g KOH, 13,7 g K₂CO₃, 25,6 g K₃PO₄ und 4,8 g mit NaOH neutralisierter Polyacrylsäure (M.G. ∼500.000) in 48,1 g Wasser enthält, 15 Minuten bei dieser Temperatur belassen, sodann, nach Schließen der Färbeapparatur in 50 Minuten auf 130°C erhitzt und 60 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt. Danach wurde auf ca. 80°C gekühlt, das gefärbte Substrat aus dem Bad genommen, gespült, geseift, nochmals gespült und getrocknet. Man erhält so eine blaue, egale Färbung, deren Farbtiefe wesentlich größer (etwa 35%) war als Färbungen, die mit der gleichen Farbstoffmenge, jedoch nach bekannten Verfahren hergestellt wurden.

BEISPIEL 2

Wenn man nach dem Verfahren des 1. Beispiels, jedoch unter Zusatz von 6% des Handelsfarbstoffs Drimaren Gelb X-RN (= C.I. Reactive Yellow 165) färbt, erhält man eine sehr egale Grünfärbung, die ebenfalls in der Farbtiefe eine gemäß dem Stand der Technik hergestellte Färbung mit denselben Farbstoffmengen weit (ca. 35%) übertrifft.

BEISPIELE 3 bis 8

Gemäß dem Verfahren des 1. Beispiels können auch die folgenden Farbstoffe mit sehr gutem Erfolg eingesetzt werden:
Bsp. 3 C.I. Reactive Blue 116,
Bsp. 4 C.I. Reactive Blue 169,
Bsp. 5 C.I. Reactive Blue 207,
Bsp. 6 C.I. Reactive Green 12,
Bsp. 7 C.I. Reactive Green 21 und
Bsp. 8 C.I. Reactive Green 25.

Claims

1. Verfahren zum Färben von Cellulose-Fasermaterial mit Phthalocyanin- Reaktivfarbstoffen im wäßrigem Färbebad, dadurch gekennzeichnet, daß man die Färbung in einem Bad bei einem pH 10, bei Temperaturen zwischen 105 und 140°C und in Gegenwart von 80 g/l Na₂SO₄ und/oder NaCl durchführt.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Färbung in Gegenwart von 100 bis 160 g/l Na₂SO₄ und/oder NaCl und 1,5 bis 5 g/l einer oder mehrerer stark basischer Alkaliverbindungen, durchführt.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Färbung 15 bis 90, vorzugsweise etwa 60 Minuten bei etwa 130°C, in Gegenwart von 130 bis 160 g/l, insbesondere etwa 140 g/l Glaubersalz und 2,8 bis 4 g/l Natron- oder Kalilauge und/oder Na₂CO₃, NaHCO₃, K₂CO₃, Na₃PO₄ oder K₃PO₄, vorzugsweise einem NaOH- oder KOH- enthaltendem Gemisch von 2 oder mehreren Alkaliverbindungen bei einem pH zwischen 10 und 13 durchführt.

4. Verfahren gemäß einem, der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem Gemisch, das einen oder mehrere Phthalocyanin-Reaktivfarbstoffe und einem oder mehrere andere Reaktivfarbstoffe enthält, färbt.