DE1929230C3 - Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf textlien Flachengebilden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf textlien Flachengebilden

Info

Publication number
DE1929230C3
DE1929230C3 DE19691929230 DE1929230A DE1929230C3 DE 1929230 C3 DE1929230 C3 DE 1929230C3 DE 19691929230 DE19691929230 DE 19691929230 DE 1929230 A DE1929230 A DE 1929230A DE 1929230 C3 DE1929230 C3 DE 1929230C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reactive dyes
reserve
wax
textile
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19691929230
Other languages
English (en)
Other versions
DE1929230A1 (de
DE1929230B2 (de
Inventor
Heinz 6000 Frankfurt Dethloff
Erich Dr. 6239 Lorsbach Feess
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Farbwerke Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Farbwerke Hoechst AG filed Critical Farbwerke Hoechst AG
Priority to DE19691929230 priority Critical patent/DE1929230C3/de
Publication of DE1929230A1 publication Critical patent/DE1929230A1/de
Publication of DE1929230B2 publication Critical patent/DE1929230B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1929230C3 publication Critical patent/DE1929230C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/12Reserving parts of the material before dyeing or printing ; Locally decreasing dye affinity by chemical means
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/58Material containing hydroxyl groups
    • D06P3/60Natural or regenerated cellulose
    • D06P3/66Natural or regenerated cellulose using reactive dyes
    • D06P3/666Natural or regenerated cellulose using reactive dyes reactive group not directly attached to heterocyclic group

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

la) auf das ..lit alkalisch wirkenden SuVianzen grundierte und getrocknete Textilgut eine oder mehrere Druckfarben aufbringt, die alkaliverbrauchende Reservierungsmittel von verhältnismäßig geringer Löslichkeit in Wasser und neben Reaktiv farbstoffen, welche sich nach dem Zweiphasen-Kaltverweil-Verfahren odei nach einem Zweiphasen-Schnellfixier-Verfahren für Reaktivfarbstoffe fixieren lassen, noch solche Reaktisfarbstoffe enthalten, deren Fixierung nach den zu\or genannten Fixierverfahren nicht oder nur mit sehr geringer Ausbeute durchführbar ist. oder wenn man
(b) auf das mit alkaliverbrauchenden Reservierungsmitteln von verhältnismäßig geringer Löslichkeit in Wasser grundierte und getrocknete Textilgut eine oder mehrere Druckpasten aufbringt, die alkalisch wirkende Substanzen und Mischungen der beiden Kategonen von Reaktivfarbstoffe» entsprechend der unter (a) festgelegten unterschiedlichen Fixierbarkeit enthalten,
und anschließend nach dem Trocknen der .0 behandelten Ware die Fixierung der Farbstoffe durch Dämpfen bzw. Thermofixierung in Kombination mit einem der vorhin genannten Zweiphasen-Hxier-Verfahren vornimmt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren macht man sich zur Erzeugung von unregelmäßig dessinierten Textilien den voneinander abweichenden Grad der Fixierbarkeit der eingesetzten Reaktivfarbstoffe zunutze, wodurch eine breite coloristische Variationsmöglichkeit gegeben ist. Infolge des völlig anderen Ausführungsprinzips' des neuen Verfahrens ist man gegenüber der Batiktechnik in der Lage, z. B. mittels einer Druckwalze bzw. Schablone im selben Arbeitsvorgang gleichzeitig rapportlose, mehrfarbige Musterungen zu erzielen, die angenähert reproduzierbar sind.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung erfolgt die Fixierung der hergestellten Drucke nach dem Trocknen der Ware zunächst durch einen Dämpfoder rhermofixierprozeß während 2 bis 15 Minuten bei Temperaturen zwischen 98 und 180rC, je nach dem eingesetzten Textilmaterial. Die in diesem Zusammenhang anzuwendende Temperatur und Behandlungszeit stehen in umgekehrtem Verhältnis zueinander. Flierbei fixiert der reaktionsträge Reaktivfarbstoff an den Stellen des Substrats, an denen ein Aikaliüberschuß vorgelegen hat. welcher bei der Neutralisation durch das sauer reagierende Reservierungsmittei nicht restlos verbraucht worden ist. In einem anschließenden Zweiphasen-Kaltverweil-Verfahren oder Zweiphasen-Schnellfixier-Verfahren, z. B. dem Zweiphasen-Dämpf-, ßlitzdämpf- oder Infrarot-Ver-
jähren. Tür Reaktivfarbstoffe wird dann der reaktionsfreudige Farbstoff in der Buntreserve fixiert Die Fertigstellung der Druekartike! wird nach üblichen Arbeitsmethoden vorgenommen.
Aulk-r der Applikation von mehreren Druckfarben s unterschiedlicher Zusammensetzung ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens selbstverständlich auch möglich, in den zum überdruck \on>esehenen Druckpasten gleichzeitig verschiedene Reaktivfarbstoffe des einen und oder des anderen Fixieruivjvjrndes einzusetzen und so auf Grund einer bestimmen Kombinationsuxhnik Misehfarblöne /u erzeigen. Dieselben b/.w. zusätzliche Effekte bezüglich Nuancierung sind durch Aufbringen von mehreren verschiedenen Druckfarben in sieh überlappender 1S Weise erreichbar.
Im /uge der vorstehend erläuterten Maßnahmen wird durch die Vahl der Alkali- bzw Säuremenee im Crundierungsbad beim nachfolgenden überdruck der sturen bzw der alkalischen Farbstoffzubereitunti aul dem vorpräparierten Textilmaterial eine stellenweise· fixierung bzw Nichtfixierung des einen oder anderen Reaktivfarbstoffes oder der beiden Arten von Reaktivfarbstoffen bewirkt, wobei die Rand/onen der Druckmuster scharf voneinander getrennt sind. 2<
l-'ür die Ausführbarkeit der rapportlosen Dessinierungen nach dem vorliegenden Verfahren ist das Zusammenwirken nehrerrr Faktoren von ausschlaggebender Bedeutung. So entstehe" einerseits beim "Bedrucken der alkalisch h/w. sauer vorpräparierten xa Ware an bestimmten Stellen de Gewebeoberfläche Anhaufungen der säure- bzw. alkalihaltigen Druckfarbe. wobei es vvegen ihrer punkt- oder rasicrförmi gen uifbringungsmethode beim Überfall mit der - infolge der ungleichmäßigen Garn- oder Gewebest;u ke ebenfalls rasterförmig schwankenden Alkali bzw. Säuremenge des grundierten Substrats zur Moireebildung kommt. Zum anderen ist bekanntlich auch die Fixierharkeil von Reaktivfarbstoffen auf den textlien Gebilden in sehr starkem Ausmaß von der Einhaltung eines bestimmten pH-Bereiches abhängig. Stellt sich nunmehr dieser pH-Wert beim Dämpfen bzw bei der Thermofixierung der mit den Farbstoffen behandelten Ware zu niedrig ein, so unterbleibt dort die Fixierung der beiden Arten von Reaktivfarbstoffen, während beim Erreichen eines entsprechend hohen pH-Wertes die Fixierung sowohl des reaktionsfreudiger, als auch des reaktionsträgen Reaktivfarbstoffes eintritt.
Die rasterförmige Verteilung der Fixierungssubstanzen auf dem Substrat kann beispielsweise noch dadurch verstärkt werden, daß man für die verfahrensgemäße Herstellung der rapportlosen Druckartikel strukturierte Gewebe, wie Waffelpiquee oder Strickereiwaren, verwendet. An deren erhabenen Stellen erfolgt sodann z. B. auf Grund des Vorhandenseins einer höheren Alkalimenge die Fixierung der beiden Kategorien von Reaktivfarbstoffen, während an den dünnen Gewebestellen infolge geringeren Alkaligehalts eine solche Fixierung der Reaktivfarbstoffe zunächst ausbleib! und dann in einem darauffolgenden Zweiphasen-Schnellfixier-Verfahren oder Zweiphasen-Kaltverweil-Verfahren der reaktionsfreudigere Reaktivfarbstoff fixiert wird.
Will man an Stelle der Mehrfarbenmusterungen gemäß dem vorliegenden Verfahren Bunt-Weiß-Effekte oder Ton-in-Ton-Effekte herstellen, so werden in den zur Anwendung gelangenden Druckfarben entweder nur schnell fixierende Reaktivfarbstoffe oder nur langsam fixierende Reaktivfarbstoffe eingesetzt.
Für die Herstellung der rapportlos gemusterten Druckartikel nach der vorliegenden Erfindung kommen als Reaktivfarbstoffe Vertreter aus verschiedenen organischen Farbstoffklassen in Betracht, die mindestens einen mit der Cellulosefaser reaktionsfähigen Substituenten enthalten. Als Grund körper dieser organischen Farbstoffe eignen sich besonders solche aus der Reihe der Anthrachinone Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe, wobei die Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können. Als reaktionsfähige Gruppen für die Kategorie derjenigen Farbstoffe, die sich nach dem Zweiphasen-Kaltverweil-Verfahren oder einem Zweiphasen-Schneli-1Ίxier-Verfahren auf der Cellulosefaser verankern lassen, seien vor allem der ,-;-Sulfatoäthylsulfon- und N-Alkyl-äihionylaminorest genannt Bei der anderen Art von Reaktivfarbstoffe^ die nach einem der vorhin bezeichneten Zweiphasen-Fixier-Verfahren nicht fixiert weiden können, handelt es sich insbesondere um Verbindungen mit ,i-Dialkylaminoäthylsulfon- oder ,·>'- Dialkylaminoäthylsulfonyl - N - alk> !aminogruppen als faseraflinen .iestandteil. Es liegt auf der Hand, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren auch auf Farbstoffe mit anderen als den obengenannten Reaktivsystemen übertragen läßt, sofern bei deren Auswahl der Förderung nach entsprechend schneller und langsamer Fixiergeschwindigkeit Rechnung getragen wird Die Einsatzmenge der Farbstoffe in den verwendeten Druckpasten richtet sich nach der gewünschten Farbstärke.
Beim Druck auf alkalisch grundierten Geweben kommen erfindungsgemäß als alkaliverbrauchende Reser.i^rungsmiltel in dcii Druckfarben in Wasser verhältnismäßig schwerlösliche, sauer wirkende Substanzen wie freie organische Säuren. /.. B. Oxalsäure. Weinsäure, Zitronensäure. Benzoesäure. Salicylsäure oder Phthalsäure, oder saure Salze, z. B. primäre Alkaliphosphate. Λ'ka! ι nioxakue.Aikali'oiuii u ale udcr Ak; miniumsulfat. oder andere unter den Verfahrensbedingunger. als Säurespender bzw. Alkaiihindemittel wirkende Verbindungen, ζ Β. Ammoniumsulfat. Ammoniumrhodanid, Ammoniumoxalat oder Diäthyltartrat. in Betracht. Aus der Reihe der vorstehend aufgeführten Reservicrungsmitiel ergeben bei der Durchführung des beanspruchten Verfahrens in Wasser ziemlich schwerlösliche saure Substanzen, w <e z. B. Phthalsäure. Kaliumbitartrat oder Natriumbioxalat. besonders markante Effekte, vor allem dann, wenn diese Verbindungen unter dem Einfluß von Hitze, beispielsweise beim Dämpfen während der Fixierung, leicht in Lösung gebracht werden können. Die rasterförmige Aufbringung des Reservierungsmittels ist auf das Vorliegen dieser sauren Substanzen in feinkristalliner Form, vermutlich infolge Kristallbildung in der Druckfarbe, zurückzuführen, wodurch dann auch die diesem Verhalten entsprechende Wirkungsweise des Hilfsmittels zustande kommt. Die Menge des jeweils benötigten Reservierungsmittels in der Druckpaste ist abhängig z. B. von der Gravurtiefe der Walzen im Rouleauxdruck oder der Durchlässigkeit der Schablonengaze im Filmdruck und von der Art und Menge des durch die Grundierung aufgebrachten Fixierungsalkalis.
Von den verfahrensgemäß in der Grundierung eingesetzten alkalisch wirkenden Substanzen seien als Beispiele insbesondere Alkalihydroxyde. Alkalicarbo-
nate, Alkalibicarbonate, tertiäre Alkaliphosphate sowie Alkalisilikate (Wasserglas) usw. oder unter den Verfahrensbedingungen alkaliabspaltende Verbindungen, wie z. B. die Alkalisalze der Trichloressigsäure usw.. hervorzuheben. Sowohl die Alkalimenge in den Grün- s dierungsflotten als auch diejenige in den Fixierflotten, welche im Rahmen der Zweiphasen-Schnellfixier-Verfahren oder des Zweiphasen-Kaltverweil-Verfahrens zur Anwendung gelangt, muß auf die Säuremenge der Uberdruckpaste abgestimmt sein. Wichtig ist vor allem, daß die Grundierung eine Tür die Fixierung der Reaktivfarbstoffe ausreichende Menge an Alkali enthält.
Beim Druck auf sauer grundierten Geweben, quasi einer Umkehrung der oben beschriebenen Variante, enthalten die Druckfarben die entsprechenden alkalisch wirkenden Substanzen. Die Grundierung des Gewebes erfolgt dann durch ein alkaliverbrauchendes Reservierungsmittel von verhältnismäßig schwerer Löslichkeit in Wasser sowie im Einklang mit dem zuvor gekennzeichneten typischen Verhalten, z. B. eine Säure oder eine saure Substanz oder ein anderes Alkalibindemittel, wie Zinkchlorid, Bariumchlorid usw. Auch hier wird wiederum der Einsatz von Phthalsäure infolge der besonders ausgeprägten Kristallbildung auf der Gewebeoberfläche bevorzugt.
Die nach der vorliegenden Erfindung Verwendung findenden Druckfarben können die für die Applikation von Reaktivfarbsloffen üblichen Hilfsmittel, wie Harnstoff, Netzmittel, schwache Oxydationsmittel, z. B. das Natriumsalz der m-NitrobenzolsuIfonsäure, und Verdickungsmittel, z. B. Nalriumalginat, Kernmehläther oder Cellulosederivate, enthalten.
Der Auftrag der Druckfarben I das Textilmaterial kann nach alFen bekannten Druv.κ verfahren, wie z. B. im Rouleauxdruck, Filmdruck, Rotationsfilmdruck, Reliefdruck, Spritzdruck, Modeldruck usw., oder durch Aufmalen vorgenommen werden.
Das neue Verfahren besitzt den Vorteil äußerst einfacher Handhabung und gestattet in kostensparender Weise die Erzeugung von besonderen Mehrfarbeneffekten im sogenannten Afrikadruck sowie neuer modischer bzw. kunstgewerblicher Artikel unter Umgehung der sehr arbeitsaufwendigen Methoden bei der Herstellung von Batikartikeln. Die erhältlichen rapportlosen Musterungen zeichnen sich bei gleichmäßig ruhigem Aspekt durch hervorragende Echtheitseigenschaften aus, wie dies üblicherweise für Reaktivfarbstoffe der Fall ist. Die Farbausbeute sowie die Brillanz der Farbeffekte sind zufriedenstellend.
Die nachstehend angegebnen Beispiele sollen das erfindungsgemäße Arbeitsprinzip näher erläutern, ohne es jedoch in irgendeiner Weise darauf einzuschränken.
Beispiel 1
Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird auf dem Foulard mit einer Lösung geklotzt, die in 980 Volumteilen Wasser 20 Volumteile Natronlauge von 38°Be enthält.
Auf dieses so präparierte und getrocknete Gewebe wird nun im Rouleauxdruck mittels einer mustergemäß gravierten Walze eine Druckfarbe der folgenden Zusammensetzung aufgebracht:
30 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel
CH3O
OH
SO3Na NaO3S
CH3 C2H5
^N-7V-N-SO2-CH2-Ch2-N
und 30 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel
CuPc
SO2-NH
[SO3Na]n,
s°2 — CH2 — CH2 — OSO3Na
(n = etwa 1,5, «1 = etwa 2,5)
werden in 200 Gewichtsteüen Wasser von 95r C gelöst Diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer 5%igen wäßrigen Verdickung aus Hydroxyäthylcellulose eingerührt und dann mit 50 Gewichtsteüen Phthalsäure sowie 10 Gewichtsteüen m-nitrobenzolsuifonsaurem Natrium versetzt. Durch Zugabe von 180 Gewichtsteüen Wasser wird die Paste auf 1000Gewichtsteile eingestellt.
Nach dem Drucken und Trocknen wird das Färbegut in einem Schnelldampfer 5 Minuten bei 1020C gedämpft und anschließend mit einer alkalischen, elektrolythaltigen Fixierlösung foulardiert, die man folsendermaßen herstellt:
In 700 Volumteilen Wasser werden 150 Gewichtsteile wasserfreies Natriumcarbonat, 180 Gewichtsteile wasserfreies Natriumsulfat und 50 Gewichtsteile Kaliumcarbonat gelöst und 100 Volumteile Natronlauge von 38° Be zugesetzt. Die Lösung wird mit Wasser auf 1000 Volumteüe eingestellt.
Daraufhin läßt man die so behandelte Ware zur Farbstoff-Fixierung 4 Stunden bei Raumtemperatur verweilen.
Nach der Verweilzeit wird der Druck — wie beim Zweiphasendruck üblich — zur Fertigstellung zuerst 10 Minuten mit kaltem Wasser (bis zur neutralen Reaktion der Bäder) gespült, dann 3 Minuten mit heißem
Wasser, das 3 Gewichtsteile eines Komplexbildners auf Basis eines polymeren Natriumphosphates pro 1000 Volumteile enthält, behandelt, danach 10 Minuten mit einer l%igen wäßrigen Lösung eines synthetischen Waschmittels (Natriumsalz des Kondensationsproduktes aus ölsäure und N-Methyltaurin) geseift und anschließend gespült und getrocknet.
Man erhält auf diese Weise in rapporlloser Anordnung violette neben türkisfarbenen Effekten, wobei die Randzonen der Türkismuster mit einer dunklen Kontur umgeben sein können.
OH
Beispiel 2
Ein merccrisiertes Baumwollgewebe wird auf dem Foulard mit einer 3%igen wäßrigen Phthalsäurelösung geklotzt und getrocknet.
Auf dieses so präparierte Gewebe wird nun im Rouleauxdruck mittels einer mustergemäß gravierten Walze eine Druckpaste aufgebracht, die man wie folgt ansetzt:
30 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel
CH3O
SO3Na NaO3S
und 30 Gewichtsteile des Reaktivfarbstoffes der Formel CH3
N — SQ1-CH2-CH2- N
QH5
C2H5
CuPc
SO2-NH
SO2 — CH2 — CH2 — OSO3Na
[SO3Na]n,
(n = etwa 1,5, m = etwa 2,5)
werden in 200 Gewichtsteilen Wasser von 95°C gelöst, und diese Lösung wird in 500 Gewichtsteile einer 5%igen wäßrigen Verdickung aus Hydroxyäthylcellulosc eingerührt. Dann setzt man unter Rühren noch 10 Gewichtsteile m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium und 30 Gewichtsteile Natriumbicarbonat hinzu und stellt die Paste durch Auffüllen mit 200 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile ein.
Nach dem Drucken und Trocknen wird die Ware wie im Beispiel 1 angegeben, gedämpft, entspreche™ dem Kaltverweilverfahren weiterbehandelt und fertig gestellt.
Man erhält auf diese Weise rapportlose Muste rungen mit violetten neben türkisfarbenei Tönen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von rapportlos gemusterten Druckartikeln auf textlien Flächengehil- s den aus nativen oder regenerierten Cellulosefasermaterialien. dadurch gekennzeichnet. daß man
    (a) auf das mit alkalisch wirkenden Substanzen grundierte und getrocknete Textilgut eine oder mehrere Druckfarben aufbringt, die aikaliverbrai'chende Reservierungsmittel von verhältnismäßig geringer Löslichkeit in Wasser und neben Reaktivfarbstoffe!!, welche sich nach dem Zweiphasen-Kaltverweil-Verfahren '5 oder nach einem Zweiphasen-Schnellfixier-Verfahren für Reaktivfarbstoffe fixieren lassen, noch solche Reaktivfarbstoffe enthalten, deren Fixierung nach den zuvor genannten Fixierverfahren nicht oder nur mit sehr geringer Ausbeute durchführbar ist, oder daß man
    (b) auf das mit alkaliverbrauchenden Reservierungsmitteln von verhältnismäßig geringer Löslichkeit in Wasser grundierte und getrocknete Textilgut eine oder mehrere Druckpasten aufbringt, die alkalisch wirkende Substanzen und Mischungen der beiden Kategorien \on Reaktivfarbstoffen entsprechend der unter (aj festgelegten unterschiedlichen Fixierbarkeit enthalten.
    und anschließend nach dem Trocknen der so behandelten Ware die Fixierung der Farbstoffe durch Dämpfen b/w. Thermofixierung in Kombination mit einem der obengenannten Zweiphasen-Fixier-Verfahren vornimmt.
    40
    Es sind viele technische Methoden bekannt. Textilmaterialien in Dessinierungen zu bedrucken, bei denen das Muster in einem festgelegten Rapport ständig wiederkehrt. In gewissem Umfang werden jedoch in der Praxis auch unregelmäßig gemusterte Textilien hergestellt, wobei sich die so zugänglichen Farbeffekte wohl in gleichmäßig ruhigem Aspekt, aber wiederum nicht in einem wahren Rapport darstellen sollen.
    Solche rapporllos gemusterte Druckartikel lassen sich beispielsweise auf dem Wege der Wachsbatik erzeugen, deren Ausführungsprinzip auf der Verwendung von Wachsen als mechanischem Reservierungsmittel beruht. Bei dieser Reservetechnik, die insbesondere für die Herstellung von kunstgewerblichen und modischen Artikeln eine Rolle spielt, wird auf das Gewebe zunächst eine unregelmäßige Musterung bzw. ein anderes Motiv mittels heißem Wachs aufgetragen, wodurch die so geschützten Stellen für den Farbstoff des Färbebades undurchlässig werden. Beim Brechen des Wachses unter der Behandlung mit kaltem Wasser entstehen in dieser Reserve feine Risse und Sprünge, welche dann im Rahmen der nachherigen Uberfärbung als Farbädcrungen ebenso wie die mit dem Wachs nicht bedeckten Partien der Ware erfaßt werden. Damit kein Schmelzen der Reserve beim Fürben eintritt, hat dies selbstverständlich mit nahezu kalter Flotte zu geschehen. Nach dem Färben wird die Reserve in heißem Wasser ausgeschmolzen, eventuelle Rückstände werden durch Extraktion mit Benzin entfernt. Die Wiederholung der vorgenannten Maßnahmen erlaubt es. bunte Muster zu erhalten.
    Das. Aufbringen von heißem, flüssigem Wachs und dessen nachträgliche Entfernung von den gefärbten Fasermaterialien sind allerdings relativ schwierige Arbeitsvorgänge, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
    Es w i:rde nun gefunden, daß sich ähnliche, rapportlos gemusterte Druekartikel auf textlien Flächengebifdcn aus nativen oder regenerierten Cellulosefasermaleri;1 η herstellen lassen, wenn man
DE19691929230 1969-06-10 1969-06-10 Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf textlien Flachengebilden Expired DE1929230C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691929230 DE1929230C3 (de) 1969-06-10 1969-06-10 Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf textlien Flachengebilden

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691929230 DE1929230C3 (de) 1969-06-10 1969-06-10 Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf textlien Flachengebilden

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1929230A1 DE1929230A1 (de) 1970-12-17
DE1929230B2 DE1929230B2 (de) 1973-02-01
DE1929230C3 true DE1929230C3 (de) 1973-09-13

Family

ID=5736495

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19691929230 Expired DE1929230C3 (de) 1969-06-10 1969-06-10 Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf textlien Flachengebilden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1929230C3 (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DE1929230A1 (de) 1970-12-17
DE1929230B2 (de) 1973-02-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2653418C3 (de) Verfahren zum Bedrucken und Färben
DE2756576A1 (de) Nasstransferverfahren
DE1929230C3 (de) Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf textlien Flachengebilden
DE2755843A1 (de) Verfahren zum faerben von voluminoesen textilen flaechengebilden
EP0021055A1 (de) Verfahren zum örtlichen &#34;Weissätzen&#34; oder &#34;Buntätzen&#34; von Färbungen auf textilen Flächengebilden
DE1929231A1 (de) Verfahren zur Herstellung rapportlos gemusterter Druckartil el auf textilen Flaechengebilden
DE1929228C3 (de) Verfahren zur Herstellung rapport los gemusterter Druckartikel auf tex tilen Flachengebilden
DE1929229C3 (de) Verfahren zur Herstellung rapportlos gemusterter Druckartikel auf textlien Flächengebilden aus nativen oder regenerierten Cellulosefasermaterialien
DE1810306C (de)
DE1929227C3 (de) Verfahren zur Herstellung rapportlos gemusterter Druckartikel auf textlien Flächengebilden aus nativen oder regenerierten Cellulosefasermaterialien
DE1810306A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Reserveeffekten mit Reaktivfarbstoffen unter Reaktivfarbstoffen oder aus Mischungen von Reaktivfarbstoffen unterschiedlicher Fixierbarkeit
DE1041912B (de) Verfahren zum Faerben oder Bedrucken von Cellulosetextilstoffen
DE113238C (de)
DE525302C (de) Verfahren zur Erzeugung von echten Faerbungen und Drucken mit Estersalzen von Kuepenfarbstoffen
DE2049154C3 (de) Verfahren zur Erzielung von scheinbar paBgenauen, gegebenenfalls rapportlosen, vielfarbigen Drucken auf Cellulosefasermaterial
DE848794C (de) Verfahren zum AEtzen von kupferhaltigen Faerbungen von direktziehenden Azofarbstoffen
DE3235348A1 (de) Verfahren zum bedrucken von textilmaterial
EP0167711B1 (de) Reservedruckverfahren
DE2326522C3 (de) Verfahren zur Herstellung wn Reserveeffekten mit Reaktivfarbstoffen unter Reaktivfarbstoffen
DE2808291A1 (de) Verfahren zum faerben von baumwolle
DE626686C (de) Verfahren zum Reservieren von Faerbungen aus Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen
DE2314541C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Ätz-Effekten auf Färbungen oder Drucken mit Dispersionsfarbstoffen auf textlien Flächengebilden aus Synthesefasern
DE1810307C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Reserveeffekten unter Färbungen oder Drucken mit Dispersionsfarbstoffen auf textlien Flächengebilden aus Synthesefasern
DE2922373A1 (de) Verfahren und hilfsmittel zum oertlichen aufhellen, weissaetzen oder buntaetzen von textilien aus synthetischen fasern, die mit dispersionsfarbstoffen gefaerbt oder impraegniert aber noch nicht fixiert sind
DE1469796A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Reservedrucken mittels Reaktivfarbstoffen

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)