-
:rr@.'r@ ren zur nei-stellurig von Reserv6drucken m' tt41s
,?eaktivf«r-.Lrbstoffen Aufbauend @:uf einen: Ee: ervedrucl;verf@iriren der Inlu.stries
Limited, beschrieben ir, der französischer. Patertsohrift Nr.1.367.836 D :;6 p,
wurde ein Verfahren entwickelt, das wesent-:Liche ;'-rbe-serungen gegenüber dem
genannten patentierteit Verfahren üufweist, und als technisch aus-:-ereif tes jrerfarren
angesprochen werden kann. Es hat oicr in der Betriebspraxis bei der Herstellung
von iieservedrucken schon über vielen tausend Metern der verschiedensten Warenqualitäten.
und Druckdessins bestens bewährt.
-
EL; ist aus der -atentschrift Nr. 1.367.831 D 06 p be:"iint,
daß auf Grund unterschiedlicher Reaktionsgeschwindigkeiten be:;timmter Reaktiv-Farbstofftypen
der ii:iperial Chemilkal Industries Limited, Reservedrucke auf mercerisierter Baumwolle
und Viskose-Re yon möglich sind. Die für die Druckreserven verwendeten Reaktivfarbstoffe
entsprechen der allgemeinen Formel
Die ReaktivfPrbstoffe dieser Konstitution sind im Handel als P7#ocion-M-Farbstoffd;'
oder "Kaltfärbende Procionfarbstoffe"f rbekannt.
-
Aus schwach alkalischen Lösungen zeigen sie ein hohes Reaktionsvermögen
zu Zellulosefasern. Sie reagieren mit dieser unter Ausbildung einer oder .zweier
Ätherbrücken. Bei dieser Reaktion wird Alkali verbraucht, weshalb für einen möglichst
vollständigen Reaktionsablauf ein gewisser Alkaliüberschuß notwendig ist.
-
Aus der erwähnten Patentschrift geht weiterhin hervor, daß der Druckpaste
zur Erhöhung ihrer Reaktivität, bzw. ihres Alkalibindevermögens, das Natriumsalz
von 2,4-Dichlor-6-(5'-sulfo-naphtyl-l- amino)-s-tri.azin in bestimmten Konzentrationen
zugesetzt
wird. Eine solche Verbindung befindet sich im Handel unter der Bezeichnung
Lissatan PR(»')
Zur Herstellung des Fonds werden Farbstoffe der all- |
gemeinen Formel |
A@ -N@I-@ C- R |
angewandt. Hierin. bedeutet R eine Aminogruppe oder einen Arylaminrest.
Reaktivfarbstoffe dieser Konstitution befinden sich im Handel unter der Bezeichnung
Procion-H-Farbstoffe @''@ Die Reaktionsgeschwindigkeit dieser Farbstoffe mit Zellulose
in Gegenwart von Alkali ist wesentlich geringer als die der Farbstoffe vom Typus
Dichlortriazin. Um das weniger bewegliche, im Triazinring befindliche Chloratum
zur Reaktion zu zwingen, werden höhere Temperaturen und ein größerer AlkaliüberschuB
benötigt.
-
Die praktische Herstellung von Reservedrucken nach Patent der I.C.I.
Nr. 1.367.836 D 06 p bedient sich zweier Verfahren.
-
1. Es wird mit verdickten Procion-M-Farbstofflösungen neutraler Reaktion
und bestimmten Hilfsmittelzusätzen auf mercerisierte Baumwolle oder Viskose-Reyon
gedruckt und getrocknet. Anschließend wird auf einem Foulard mit einer Färbelösung
überklotzt die neben bestimmten Hilfsmitteln 15 g/1 Na-bicarbonat als Alkali, und
einen Procion-H-Parbstoff enthält. Nach dem Klotz wird sofort getrocknet und anschließend
gedämpft und gewaschen.
-
2. Das Textilgewebe wird zunächst mit einer Lösung, enthaltend einen
Procion-H-Farbstoff, 10 g/1 Na-bicarbonat, und verschiedene Hilfsmittel auf einem
Foulard geklotzt und anschließend getrocknet. Auf diesem, mit Farbstoff und Alkali
vorgeklotzten Gewebe wird mit neutra er Farbverdickunc, enthaltend einen PrOCion-M-Farbstoff
und verschiedene Hilfsmittelzusätze, wie unter 1. gedruckt. Anschließend wird getrocknet,
gedämpft und gewaschen.
-
Die im Patent angeführten Verfahren können in der Praxis nur beschränkt
oder überhaupt nicht angewndt werden. Die für die PrOCion-M-F$rbStcffe zur vollständigen
Fixierung notwendige Alkalimenge wurde zu Gunsten einer sauber erscheinenden Buntreserve
sehr gering gehalten. Damit verbunden ist eine schlechte Farbausbeute und die Unmöglichkeit,
übereinanderfallende Druckfarben zu fixieren. Außerdem wurde in. Verfahren
1. übersehen, daß unter Praxisbedingungen beim Drucken nie ganz genau gleiche
Farbmengen auf das Textilgewebe aufgebracht werden. Auch sind die Trocknungsbedihgungen
in der Praxis Schwankungen unterworfen. Das führt zu verschied4nartiger Verhärtung
der aufgedruckten Druckverdickung. Damit verbunden ist eine ungleichmäßige Aufnahme
der Färbelö-aung beim Überfärben der Drucke. Diese Umstände füh-
ren
zu einer ungenügenden Reproduzierbarkeit der Farbstärke der Reservedrucke.
Weiterhin wurde Über-sehen, daB trotz hoher Reaktionsgeschwindigkeit der
PTOCion-M=F8rbstoffe
, sowohl nach Verfahren 1. und 2, während des Fixierprozesses Spuren des überfärbten
Procion-H-Farbstoffes gleichzeitig mitreagieren können. Dadurch werden die Buntreserven
in ihrer Brillanz und Klarheit getrübt. Schließlich wird in der Praxis als Nachteil
empfunden, daß die nach Verfahren 1. hergestellten Reservedrucke vor dem Überfärben
nur bendhränkt lagerfähig sind. Ebenso können die nach Verfahren 2. hergestellten
Vorfärbungen nicht längere Zeit vor dem Druck gelagert werden, da dann eine Vorfixierung
des Procion-H-Farbstoffes eintritt. Damit ist eine sehr starke Trübung der
Überdruckreserven verbunden.
-
Die Anmeldung schafft nun in der Verfahrenstechnik neue Voraussetzungen,
die eine einwandfreie Funktion
und großtechnische Reproduzierbarkeit
des Reservedruckes mit Reaktivfarbstoffen gewährleistet.
-
Der grundlegende Gedanke des Verfahrens ist die Vorpräparation des
Textilgutes mit Alkalibicarbonat vor dem Druckprozeß und die getrennte Fixierung
von Druck und Färbung, sowie die Verwendung neutraler oder saurer Färbelösungen.
-
Verfahren I.
-
Das Einstufen-Reserve-Verfahren.
a. Alkalipräparation
Das gut netz- und saugfähig vorbehandelte Druckgut wird mit einer wässrigen
Lösung aus
25 - 30 g/1 Alkalibicarbonat, und/oder eine |
äquivalente Menge Alkaliearbonat |
1 g111 Netzmittel |
1 - 3g/1 Polyphosphat |
2,5 g/1 Na-Alginat (niedrigviekos) |
bei 30 -'400
C auf einem 3-Walzenf ou:kard
gut durch-
netzt
mit einer Wasseraufnahme von 80 - 90 g6 vom Warengewicht. Anschließehd
wird getrocknet.
-
b. Druckpastenansatz
und Druck
Das so vorbereitete
Textilgut
wird in Film- oder Maschinendruckverfahren bedruckt. Yür
den Druck kom-
men alle Procion-l-Farbotoff4"infrage.
Sie werden
aus
einer Verdiakung
folgender Zusammensetzung
ge-
druckt.
Emulsions-Verdickungsansatz |
540.- 470 g Wasser 600 C |
3 g Polyphosphat |
30 g Na-Alginat (niedrigviskos) |
10 g Ludigol(-°) |
120 - 100 g Harnstoff |
1 - 4 g Na-di-hydrogenphosphat |
96 g Wasser kalt |
40 g Emulgator (z.B.Emulg ator WLD@3@ ) |
180 - 250 g Schwerbenzin |
Diese Emulsionsverdicku wird mit Hilfe eines Schnellrührers, (3000 Umin.) hergestellt,
in dem das Schwerbenzin zum Schluß langsam in die wässrige Vorlage einemulgiert
wird.
-
Herstellung der Druckfarbe. In 950 g Emulsionsverdickung werden
50 g PrOCion-M-FBrbstoff@^j |
eingestreut, und mit einem Rührer gut eingerührt. Bei Anwendung von Verscrinittf
arben, d.h. bei Einsatz von weniger als 50 g/kg Procion-M-Farbstoff(" , muß mit
Lissa.tan PR-) die Differenzmenge auf 50 g,'I,,g ergänzt werden. Z: B.
950 g Emulsionsverdickung |
25 g Procion-M-Farbstoff0' |
25 g Lissatan PR"' |
1000 g Druckpaste, Verschnitt 1 : 1 |
Enthält die Druckpaste überhaupt keinen Farbstoff mehr, sondern nur noch Lissatan
FRS") , in einer Menge von 50 g/kg, so erhält man eine Weißreserve. Weißreserven
können aber auch nach folgender Rezeptur gedruckt werden,
920 - 950 g Stärke - Tragant - Verdickung |
70 - 50 g Weinsäure |
jedoch nur, wenn keine Überfälle von Buntreserven erfolgen.
-
Beim Druck ist darauf zu achten, daß,die Farbpaste das Druckgut gut
durchdringt. Ee;. unvollständigem Durchdruck gelingen die Reserver nicht. Der Einsatz
von Schwerbenzin in der Druckverdickung ist aber geeignet, alle normalerweise vorkommenden
Textilgewete zu durchdringen.
-
Nach dem Druck wird getrocknet. Die Drucke sind nach dem Trocknen
monatelang lagerfähig, ohne daß eine Verringerung der Farbtiefe festzustellen l--t.
c.
Überfärbung der getrockneten Drucke
Die hberfärbung kann sofort oder nach
längerer Lagerung der Drucke erfolgen. Zum Überfärben eigenen sich normale, in der
Praxis verwendete Zweiwalzenfoulards mit kleinstem Flottenraum. Am sichersten überfärbt
man aus dem Zwickel, d.h. unter Verwendung des aus zwei horizontal liegenden Quetschwalzen
gebildeten Hohlraumes als Flottenchassis. Die Stirnseiten.des Wzenzwickels sind
dabei durch unter leichtem Druck angepraßte Metallplatten abgedichtet. Das Farbgut
wird durch den mit Färbelösung beschickten Zwickel geführt und sofort auf einem
Nadelrahmen oder Schwebedüsentrockner getrocknet.
-
Die Überfärbeflotte hat folgende Zusammensetzung:
1 - 80 g/1 Proc ion-H-Farbstoff `' |
50 - 100 g/1 Harnstoff |
2 gll Polyphosphat |
5 g/1 Zudigol0z) |
5 g/1 Na-Alginat (niedrigviskos) |
3 - 5g/1 nichtschäumendes Netzmittel |
(z.B. Zeonil R('t) |
1 g/1 eines wirksamen Entschäumers |
(z.B.Entschäumer W 622 |
Die Färbeflotte wird kalt angewendet. Die Flottenaufnahme soll ca. 65 - 80 % vom
Warengewicht betragen.
-
Die Tauchzeit des bedruckten Farbgutes bei Aufbringung der Farblösung
durch die Zwickelpassage beträgt bei einer Färbegeschwindigkeit von 25 m/min. c
ab 1/10 Sekunde. Trotzdem wird mit der angegebenen Färberezeptur eine gute und gleichmäßige
Durchnetzung des Farbgutes erreicht.
-
d. Fixierung des Druckes und der Färbung Die Fixierung
der aufgebrachten Farbstoffe erfolgt entweder durch Dämpfen der bedruckten und Üterfärbten
trockenen Ware, mit Dampf von 102 - 11,5 G wäh-
rend 6 Minuten, oder durch
thermische Behandlung bei 150 - 180C während 3 - 5. Minuten.
-
e . Waschen der Drucke
Nach der Fixierung wird die Ware kalt
gespült, dann kochend bis zur Entfernung jeglichen Farbstoffüberschusses behandelt.
-
Ergebnis und_ Sicherheit den Einstufen-Reserve-Verfahrens.
-
Man erhält bunte Reservedrucke auf farbigem Grund. Dem Verfahren hängt
der Nachteil an, daB besondere bei Drucken auf feiner Batietware,
beim Oberfärben
der Ware aus dem Walzenzwickel das Druckmuster
von den Quetschwalzen aufgenommen und kontinuierlich auf die Fondflächen übertragen
wird. Durch Anbringung eines Waschwerkes an beiden Quetschwalzen kann dieser Fehler
ausgeschaltet werden. Die Farbausbeute der Reservefarben ist einwandfrei. Die Reproduzierbarkeit
bezüglich der Klarheit der Buntreserven genügt aber auch hier in vielen Fällen nichtvollständig.
Eine in jeder Hinsicht einwandfreie Reproduzierbarkeit der Drucke wird erst durch
das Zweistufen-Reserve-Verfahren erreicht.
-
Verfahren, II.
-
Das Zweistufen-Reserve-Verfahren a. Alkälipräparation Die Präparation
erfolgt wie in Verfahren I. beschrieben. Die Präparationslösung enthält gemäß der
vorliegenden Anmeldung aber 35 - 40 g Alkalibicarbonat, und/oder eine äquivalente
Menge Alkalicarbonat.
-
b. Druckpastenansatz und Druck Erfolgt wie in Verfahren
I. angeführt. Als Druckfarbstoffe können außer den Procion-M-Farbstoffen auch Reaktiv-Farbstoffe
anderer chemischer Konstitution verwendet werden. Die Forderung nach einer hohen
Reaktionsgeschwindigkeit der verwendeten Reaktivf arbstoffe besteht nicht mehr.
Auch ausgesprochen reaktionsträge Reaktiv-Farbstoffe können für den Reservedruck
eingesetzt werden. Bedingung ist nur ein hohes Alkalibindevermögen bei der Fixierung.
Durchgeführte Versuche haben gezeigt, daß sich eine Auswahl von Levafix-Farbsto@fen(s)
und Remazolfarbstoffen(4) einwandfrei für Buntreserven eignen. c. Die
Fixierung des Druckes (Fixierungsstufe 1 )
Die bedruckte und
getgocknete Ware wird in einem Dämpfer bei 102 - 115C 4 - 6 Minuten gegämpft oder
durch, thermische Behandlung bei 150 - 130 C fixiert. Die Fixierung des Druckes
ist damit abgeschlossen. d. Überfärbung des fixierten Druckes
Die gedämpfte
und ausgekühlte Aare wird wie in Verfahren I angegeben aus dem Walzenzwickel oder
einem normalen Färbefoulard überfärbt.
-
Die Zusammensetzung der Färbeflotte ist entweder
die gleiche wie in Verfahren I. oder erhält noch einen Zusatz
von 5 - 15 /1- Milchsäure,.
Die Färbeflotte wird kalt
angewandt. Die Flottenaufnahme soll bei Baumwolle ca. 65 - 70 g&, bei Zellwolle
ca. 75 - 80 % vom Warengewicht betragen. Der große Vorteil des Zweistufen-Rqserve-Verfahrens
ist, daß die Drucke beim Überfärben nicht mehr auf den Färbefond abflecken können.
Der überschüsqige Druckfarbstoff ist durch die erste Fixierstufe schon inaktiviert,
und evtl. Abfleckungen werden beim späteren Waschen der Ware beseitigt.
-
Ein weiterer großer Vorteil des Verfahrens ist, daß an den mit Procion-M-Farbstoffen
(4) bedruckten Stellen des Gewebes durch die in der Färbelösung enthal-tene
Milchsäure eine schwach saure Reaktion hervorgerufen wird, so daß ein Einfärben
des überfärbten Fonds in die vorfiaierte Druckreserve völlig ausgeschlossen ist.
-
-Es ist beim Zweistufen-Verfahren auch ohne weiteres möglich, die
Tauchzeit beim Überfdrbeprozeß auf 1 - 2 Sekunden zu verlängern. Für die anschließende
Trocknung, die wie in Verfahren I. direkt erfolgen muß, kann neben Spannrahmen
oder Sahwebedüsentrockner auch eine Rotflue eingesetzt werden.
-
e. Fixierung der Färbung (Fixierungsatufe
2)
Nach dem Überfärben muß zur Pixigrung der Färbung nochmals 6 Minuten bei
102 - 115 C gedämpft werden, oder man @iaiert durch thermische Behandlung bei 150
- 180 C.
-
f. Waschen der Drucke Das Waschen der
Drucke erfolgt wie unter Verfahren I. mit kalten und kochendem Wasser.
Nach dem Trocknen
erhält man entsprechend der verwendeten
Farben wunderschöne, klare und scharf stehende Drucke unter leuchtenden
Vondfärbungen. Die Abgtenzung der Drucke von dem Fond sind völlig scharf
und ohne Ränder.