DE2835035B2 - Verfahren zum Färben von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen nach der Ausziehmethode - Google Patents
Verfahren zum Färben von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen nach der AusziehmethodeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von Textilien aus Cellulosefasern bzw. für den
Cellulosefaseranteil von Mischungen mit Polyesterfasern nach der Ausziehmethode mit Reaktivfarbstoffen.
Im Falle von solchen Fasermischungen ist die erfindungsgemäße Arbeitsweise besonders für das
einbadige Färben mit Kombinationen aus Reaktiv- und Dispersionsfarbstoffen von Bedeutung.
Aus der DE-PS 16 19 464 ist ein Verfahren bekannt, gemäß dem Mischungen aus Cellulose- und Polyesterfasern mit Reaktiv- und Dispersionsfarbstoffen nach der
Ausziehmethode einbadig unter der Einwirkung von erhöhten Temperaturen gefärbt werden. Hierbei enthalten die verwendeten wäßrigen Färbeflotten neben den
genannten Farbstoffen sowie Alkalien zusätzlich noch in der Hitze als Säurespender wirkende halogenhaltige
organische Verbindungen. In dem eingangs gegebenen alkalischen Medium wird bei den niedrigen Temperaturen
der Aufheizphase der Flotte zunächst der Reaktivfarbstoff auf dem Cellulosefaseranteil des
Färbegutes fixiert; im weiteren Verlauf des Färbeprozesses wird das für die chemische Beständigkeit des
Dispersionsfarbstoffes nachteilige Alkali churn den Säurespender aufgezehrt und sodann wird in /weiter
Stufe iler Polyesterfaseranteil mit dem Dispersionsfarb
stoff unter den jetzt vorliegenden sauren Bedingungen hei Femperaturen über IOO°Cgefarbt.
Wie aus den experimentellen Beispielen dieses Standes der Technik hervorgeht, beträgt die Färbezeit
insgesamt IV2 Stunden; der Aufwand an Reaktivfarbstoft ist — bezogen auf den Anteil der Baumwollkomponente des Textilgutes und auf die Farbtiefe des
Polyesterfaseranteils an Dispersionsfarbstoff — unangemessen hoch (z. B. 5%), es werden außerdem Zusätze
an Alkali und Säurespendern benötigt Da der alkaliempfindliche Dispersionsfarbstoff in der gemeinsamen Flotte während des Färbens bis zum Eintreten
der Wirkung des Säurespenders dem Einfluß des vorhandenen Alkalis ausgesetzt ist, ist eine Schädigung
desselben auf Kosten seines Farbtons sowie seiner Echtheitseigenschaften und Farbausbeute durchaus
möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, Cellulosefasern durch einen speziellen Färbeprozeß in einem stark verkürzten und sehr
vereinfachten Verfahren mit guten Echtheitseigenschaften zu färben. Außerdem besteht das Bedürfnis, im
Rahmen konventioneller Einbadverfahren zum Färben von vorzugsweise Mischungen aus Cellulosefasern und
Polyesterfasern unter Einsatz von Reaktivfarbstoffen im Vergleich mit dem relevanten Stand der Technik
nicht nur eine wesentliche Verkürzung der Gesamtfär
bezeit zu erreichen, sondern auch die für die
Durchführung solcher Färbungen erforderlichen Maßnahmen zu vereinfachen, ohne daß eine Beeinträchtigung der Fixierung an gegebenenfalls gleichzeitig
anwesendem Dispersionsfarbstoff durch Alkali in Kauf
genommen werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man wäßrige Färbeflotten enthaltend mindestens
einen Reaktivfarbstoff sowie mindestens einen neutralen Elektrolyten verwendet, deren Ausgangs-pH-Wert
im schwach sauren Bereich liegt, und daß man mit
diesen Flotten im Hochtemperaturbereich bei 110° bis
1400C ohne Zusatz von Alkalien oder Alkalispendern
färbt.
sehr schnell auf die Cellulosefasern aufzieht, kann gleichzeitig eine beachtliche Verkürzung der Färbezeit
erreicht werden. Die Reaktivfarbstoffe sind in einem Zeitraum von 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise 10 bis 20
Minuten, auf der Faser fixiert, die Ausbeute im
Vergleich zu einem bisher üblichen Ausziehprozeß mit
Alkali bei Temperaturen bis etwa 8O0C bleibt bei vielen
Farbstoffen erhalten.
Nun ist es zwar aus den DE-OS 22 38 552 und DE-OS 23 40 043 bekannt, die Färbung von Cellulosefasermate-
><> rialien mit Reaktivfarbstoffen ohne zusätzliches Alkali
durchzuführen. Davon abgesehen, daß es sich in diesen beiden Fällen um kontinuierliche Färbeverfahren
bevorzugt bei Temperaturen über 1000C handelt, werden gemäß DE-OS 22 38 552 aber zur Fixierung
>') solcher Farbstoffe inter fast neutralen Bedingungen
cyclische Kohlensäurealkylenester oder fluorhaltige anorganische Salze als Reaktionsbeschleuniger eingesetzt.
Im Rahmen des Verfahrens nach DE-OS 23 40 043 kommen zum Färben der zuvor erwähnten Fasern in
hu Gegenwart eines schwach sauer wirkenden Puffersystems
wiederum mit N-Alkyl-aminoalkylsulfonsäuren
reversibel maskierte Reaktivfarbstoffe zur Anwendung, die erst in ihre faserreaktive Form übergeführt werden
müssen.
in Im Hinblick auf die Tatsache, daß die bisherigen
Verfahren /um Färben von Cellulosefasern mit Reaktivfaibstoffen entsprechend allen Varianten zur
Fixierung dieser Farbstoffe unter Zuhilfenahme von
Alkalien oder Alkalispendern vorgenommen, oder im Falle der bekannten kontinuierlichen Färbetechnik bei
Abwesenheit von alkalisch wirkenden Mitteln hierbei ganz spezielle Farbstoffe wie z. B. reversibel maskierte
Reaktivfarbstoffe oder auch spezielle Fixiermittel wie cyclische Kohlensäureester bzw. fluorhaltige anorganische
Salze eingesetzt werden, war es überraschend, daß beim Ausziehverfahren unter den erfindungsgemäßen
HT-Bedingungen Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen ohne Zusatz von Alkalien, Alkalispendern oder
besonderen Fixierhilfsmitteln gefärbt werden können. Es wäre denkbar, daß neben der normalen Reaktion
Farbstoff/Cellulosefaser auch ein anderer Verlauf als bei den konventionellen alkalischen Fixierungsverfahren
ins Auge gefaßt werden muß, obwohl das gleiche Ergebnis einer kovalenten Verknüpfung des Farbstoffs
an die Cellulosefaser mit entsprechenden Echtheiten erreicht wird.
Ganz allgemein gesehen ist daher das beanspruchte Verfahren insofern als überraschend zu erachten, als
bisher sehr wohl Vorurteile bestanden haben, Reaktivfarbstoffe ohne alkalisch wirkende Mittel fixieren zu
können, im Hinblick auf die Tatsache, daß aus den Reaktionsmechanismen eine Wirkungsweise ohne alkalisch
wirkende Mittel nicht abzuleiten war und eine davon abweichende Auffassung unter Fachleuten
dahingehend überwunden werden mußte, daß reaktive Bindungen ohne alkalisch wirkende Mittel Zustandekommen
und die gegebenenfalls doch zustandegekommenen Bindungen auch ausreichend stabil gegenüber
den Färbebedingungen sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt vorzugsweise in Betracht für das einbadige Färben von
Mischungen aus Cellulose- und Polyesterfasern, wobei die Vorteile der neuartigen Applikationstechnik für die
Reaktivfarbstoffe besonders deutlich hervortreten. In solchen Fällen enthalten die zur Anwendung gelangenden
Färbeflotten zusätzlich Dispersionsfarbstoffe; der Einsatz von Säurespendern ist hierbei jedoch nicht
erforderlich. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen zum Färben dieser Fasermischungen lassen sich sowohl in
einstufiger als auch in zweistufiger Arbeitsweise durchführen. Entsprechend dem letztgenannten Prinzip
kann der Reaktivfarbstoff, zum Beispiel bei Schnellfärbeverfahren, auch nach einer Vorfärbezeit für den
Polyesterfaseranteil in den HT-Apparat eingeschleust werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Falle von Fasermischungen die
beiden Farbstoffkomponenten in herkömmlicher Weise vordispergiert bzw. gelöst und mit der für Ausziehprozesse
üblichen Menge an Neutralelektrolyt den Flotten zugesetzt. Der pH-Wert dieser Flotten (bei 200C
gemessen) soll im schwach sauren Bereich liegen; eine pH-Einstellung ist zumeist nicht erforderlich, da
wäßrige Lösungen von Reaktivfarbstoffen (in handelsüblicher Form und Beschaffenheit) an sich schwach
sauer sind. Unter schwach sauren pH-Bedingungen wird im allgemeinen ein Bereich von 4,0 bis 6,8, vorzugsweise
5,5 bis 6,5 verstanden. Betriebswässer, die mit Kationenaustauschern
enthärtet worden sind, sind häufig schwach alkalisch und bedürfen deshalb der pH-Korrektur
in dem genannten Bereich. Gelegentlieh ist die
Mitverwendiing von Produkten, die den Farbstoff vor Reduktion schützen, z. B. auf Basis von ni-Niirobeiuolsulfonatcn,
von Vorteil.
Flotte und Färbegut werden dann, sofern Fasernii-SL'hungen
vorliegen je nach dem beabsichtigten Verfahren, auf Färbetemperatur aufgeheizt und bei 110°
bis HO0C vorzugsweise 120° bis 130°C, 30 bis 90 Minuten gefärbt, oder man läßt eine Flotte, die nur den
Dispersionsfarbstoff enthält, bei Färbetemperatur eine entsprechende Zeitspanne vorlaufen und schleust 5 bis
15 Minuten vor Beendigung der Färbezeit die Lösung des Reaktivfarbstoffes in den HT-Färbebehälter ein.
Nach beispielsweise 15 Minuten Färbezeit bei 12O0C ist
gemäß dieser Variante der Reaktivfarbstoff auf dem
ίο Cellulosefaseranteil der Ware fixiert Bei den höheren
Temperaturen kann die Färbezeit für den Reaktivfarbstoff verkürzt werden, z.B. bei 1300C auf 5 bis 10
Minuten.
Die Nachbehandlung der erfindungsgemäß erzeugten Färbungen hängt von den verwendeten Farbstoffen ab.
Die Nachbehandlung der erfindungsgemäß erzeugten Färbungen hängt von den verwendeten Farbstoffen ab.
Sie kann im allgemeinen stark vereinfacht werden. In
vielen Fällen braucht nur mit Wasser warm bei 60° bis 70° C und kalt gespült zu werden.
Für das Färben von Cellulosefasern bzw. des Cellulosefaseranteils von Fasermischungen nach dem
vorliegenden Verfahren kommen als Reaktivfarbstoffe die unter diesem Begriff bekannten organischen
Farbstoffe — unabhängig von der Art ihrer reaktiven Gruppe — in Betracht. Diese Farbstoffklasse wird im
2) Colour Index, 3. Auflage 1971 als »Reactive Dyes«
bezeichnet Bevorzugt werden jedoch solche Farbstoffe, deren Affinität zur Cellulosefaser hoch ist Sie weisen
häufig mehr als eine Sulfonsäuregruppe (außer dem reaktiven Bestandteil des Farbstoffes) im Molekül auf;
ίο solche Farbstoffe haben (im Vergleich zu den bei
konventionellen Ausziehverfahren erzielbaren Farbtiefen) sehr gute Ausbeuten.
Es handelt sich hierbei vorwiegend um solche Farbstoffe, die mindestens eine mit Polyhydroxylfasern
i'i reaktionsfähige Gruppe, eine Vorstufe hierfür oder
einen mit der Polyhydroxylfaser reaktionsfähigen Substituenten enthalten. Als Grundkörper der organischen
Farbstoffe eignen sich besonders solche aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarb-
4() stoffe, wobei die Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe
sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können. Als reaktionsfähige Gruppen und Vorstufen, die solche
reaktionsfähige Gruppen bilden, seien beispielsweise Epoxygruppen, die Athylenimidgruppe, die Vinylgrup-
■r> pierung im Vinylsulfon- oder im Acrylsäurerest, ferner
die /3-Sulfatoäthylsulfongruppe, die /Ϊ-Chloräthylsulfongruppe
oder die ß-Dialkylamino-äthylsulfongruppe
genannt. Außerdem kommen für dieses Verfahren Derivate der TetrafluorcyclobutyI-Reihe, z. B. der
ίο Tetrafluorcyclobutylacrylsäure in Frage. Als reaktionsfähige
Substituenten in Reaktivfarbstoffen dienen solche, die leicht abspaltbar sind und einen elektrophilen
Rest hinterlassen. Als Substituenten kommen beispielsweise 1 bis 3 Halogenatome an folgenden Ringsystemen
r>i in Betracht: Chinoxalin, Triazin, Pyrimidin, Phthalazin.
Pyridazin und Pyridazon. Es können auch Farbstoffe mit mehreren gleich- oder verschiedenartigen Reaktivgruppen
verwendet werden.
Als Dispersionsfarbstoffe für das Färben der PoIy-
Als Dispersionsfarbstoffe für das Färben der PoIy-
w) esterfaserkomponente sind alle wasserunlöslichen Farbstoffe
geeignet, die im Colour Index, 3. Auflage 1971 unter dem Begriff »Disperse Dyes« aufgeführt werden.
Derartige Produkte stammen beispielsweise aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon- oder Chinophthalon-
hi Farbstoffe, wobei die Azofarbstoffe sowohl in metallhaltiger
als auch in metallfreier Form eingesetzt werden können. Farbstoffe der genannten Kategorie sind
hinlänglich bekannt.
Beispiele für verwendbare neutrale Elektrolyte sind Natriumchlorid und Natriumsulfat
In der DE-AS 21 58 314 wird das einbadige Färben von Cellulose/Polyesterfaser-Mischtextilmaterialien beschrieben,
gemäß dem man das Textilgut mit einer Färbeflüssigkeit, die ein Gemisch aus einem Dispersionsfarbstoff
und einem besonders ausgewählten Reaktivfarbstoff enthält, bei einem pH-Wert von 5,0 bis
5,5 und bei einer Temperatur von 100° bis 1400C
behandelt bis die Polyesterfaserkomponente mit dem Dispci"sionsfarbstoff gefärbt worden ist Hierauf wird
das Färbebad auf 800C abgekühlt die Flotte alkalisch
gemacht und das Färben bei 80°—900C und einem
pH-Wert von mehr als 8,0 fortgesetzt bis die Cellulosefaserkomponente mit dem Reaktivfarbstoff
gefärbt worden ist Obwohl in der ersten Stufe dieses Standes der Technik Bedingungen vorliegen, wie sie
auch im Falle der vorliegendenErfindung zur Anwen-
IO
15 dung gelangen, wird nach dem bekannten Verfahren ein
Zusatz von Alkalien für die Fixierung der Reaktivfarbstoffe als notwendig erachtet Man muß daher davoc
ausgehen, daß durch diese Druckschrift keinerlei technische Lehre vermittelt wird, welche zwecks
Fixierung von Reaktivfarbstoffen im Ausziehprozeß auf Cellulosefasermaterialien lediglich die Anwendung von
HT-Bedingungen ohne jedweden Alkalizusatz empfiehlt
In einem HT-Färbeapparat werden bei einem Flottenverhältnis von 1 :20 Kreuzspulen aus mercerisierten,
vorgenetzten Baumwollgarnen mit einer Flotte gefärbt die eine wäßrige Lösung von
3% (vom Gewicht der trockenen Garne) des Reaktivfarbstoffs der Formel
HO3S-O-CH2-CH2-O2S
N = N
HO3S
HO NH-CO-CH3
SO3H
(in handelsüblicher Form sowie Beschaffenheit) und 50 g/l Kochsalz enthält. Der pH-Wert der so zubereiteten Flotte beträgt 5,6 und bedarf keiner Korrektur.
Man geht bei 400C mit dem Färbegut in das Bad ein,
heizt die Flotte rasch auf die Färbetemperatur von 12O0C und färbt die Ware 15 Minuten bei 120° C. Sodann
wird das Bad abgekühlt, die erzeugte Färbung heiß und kalt mit Wasser gespült und neutral gestellt.
Es resultiert eine marineblaue Färbung, deren Tiefe dem Farbstoffaufwand bei konventionellen Ausziehverfahren
entspricht.
Auf einem HT-Baumfärbeapparat wird bei einem Flottenverhältnis von 1 :20 ein Mischgewebe aus
Polyesterfasern und Baumwolle (67/33) mit einer wäßrigen Flotte behandelt, die — bezogen auf das
Gewicht der trockenen Ware —
40 1,5% des Dispersionsfarbstoffs der Formel
CO —NH
OCH3
und 60 g/l Kochsalz enthält. Man färbt die Fasermischung mit dieser Flotte zunächst 45 Minuten bei 130 C
und schleust dann eine wäßrige Lösung von - bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware -
1,5% des Reaktivfarbstofles der Formel
HO3S-O-CH2-CH
HO3S
OH
NH-CO-CH3
(in handelsüblicher Form und Beschaffenheit), deren Ausgangs-pH-Wert 6,2 beträgt, in zirkulierendes Bad
ein und färbt das Textilgut weitere 10 Minuten unter diesen Bedingungen. Die Weiterbehandlung der so
erzeugten Färbung erfolgt durch Spülen und Seifen in üblicherweise.
Es resultiert eine lebhafte Orangefärbung auf beiden Faseranteilen.
Auf einem HT-Baumfärbeapparat wird bei einem Flottenverhältnis von 1 :20 ein Körper aus 67%
Polyesterfasern und 33% Baumwolle mit einer wäBrigen Flotte gefärbt, die — bezogen auf das Gewicht der
trockenen Ware —
1,5% des Dispersionsfarbstoffs der Formel
O NH2 O
N-CH3
O NH2 O
1,5% des Reaktivfarbstoffs der Formel SO2- NH
CuPc-[SO2-NH2],,
[SO3H],
— CH2-CH2-O-SO3h1
CuPc = Kupferphthalocyanin
a + b = 2,6
a + b = 2,6
(die Farbstoffe in handelsüblicher Form und Beschaffenheit) und 60 g/l Kochsalz enthält. Der Ausgangs-pH-Wert
des gelösten Reaktivfarbstoffes beträgt 6,0.
Man färbt das Textilgut mit dieser Flotte 50 Minuten bei 125°C und erhält eine lebhafte Blaufärbung auf
beiden Faseranteilen.
Weitere Beispiele
Man verfährt nach den Angaben der Beispiele 1,2 und 3, jedoch unter Verwendung der nachstehend genannten
Reaktivfarbstoffe (in handelsüblicher Form und Beschaffenheit) und erhält ähnlich gute Ergebnisse. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf diese Farbstoffe beschränkt.
Beispiel Farbstoff der Formel
Farbton auf
Cellulosefasern
SO3H
gelb
HO3S
H2N — CO —NH
SO3H NH-CO-CH3 NH2
OH SO3H
orange
HO3S
KAy- ΝΗ-
I HO3S {
SO3H SO3H
orange
ίο
Fortsetzung
Beispiel Farbstoff der Formel Farbton auf
Cellulosefasern
H3C-CO-NH
HO3S
8 CH3O
SO3H
y v_N=N
SO3H HO3S
OH
NH — CO
SO3H Cl
SO3H
HO3S
SO3H
SO3H
SO3H
Scharlach
scharlach
rot
rot
SO3H HO NH-CO-
rot
SO3H
HO3S-O-CH2-CH2-O2S
H5C2-CO-HN OH
-N^N-i^^S-CO-NH-^^V-SOa-C^-CHz-O-SOjH rot
HO3S SO3H
[SO3HL
13 CuPc
SO2-NH
CuPc = Kupferphthalocyanin -SO2-CH2-CH2-O-SO3H
türkis
11
12
Fortsetzung
Beispiel Farbstoff der Formel
NiPc
c \
[SO3H]2
SO2- NH NiPc = Nickelphthalocyanin
HO3S — O — CH2- CH2- O2S
— CH2-CH2-O- SO3H
SO2-CH2-CH2-O-SO3H
HO3S-O-CH2-CH2-O2S
COOH
OCH
HO3S — O — CH2 — CH2- SO2-^f>—N=N
Eine marineblaue Färbung wie in Beispiel 1 kann auch auf einem Polyester-/Baumwolle-Mischgewebe hergestellt
werden, wenn man die Färbeoperation nach der dortigen Vorschrift durchführt und eine wäßrige Flotte
verwendet, die — bezogen auf das Gewicht der
O2N-Farbton auf
Cellulosefasern
dunkelblau
anthrazit
rot
trockenen Ware —
1,8% des Farbstoffes Disperse Blue 56 mit der
CL-Nr. 63 285,
0,5% des Farbstoffes Disperse Brown 1 mit der
0,5% des Farbstoffes Disperse Brown 1 mit der
CL-Nr. 11 152,
0,5% des Dispersionsfarbstoffs der Formel
0,5% des Dispersionsfarbstoffs der Formel
CH2-CH2-CN
1,8% des Reaktivfarbstoffs der Formel
Cu
//W
O ' , O
14
A-Ln
HO NH-CO-CH3
HCS-O-CH2-CH2-O2S
0,4% des Reaktivfarbstoffes der Formel
SO2-NH^f >—SO2-CH2-CH2-O-SO3H
Cu-Pc
[SO3H]2
Cu-Pc = Kupferphthalocyanin
(die Farbstoffe in handelsüblicher Form und Beschaffenheit) sowie 60 g/l Glaubersalz
:nthält.
Claims (5)
1. Verfahren zum Färben von Textilien, die aus Cellulosefasern besteher oder solche aufweisen, mit
Reaktivfarbstoffen nach der Ausziehmethode, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige
Färbeflotten enthaltend mindestens einen Reaktivfarbstoff sowie mindestens einen neutralen Elektrolyten verwendet, deren Ausgangs-pH-Wert im
schwach sauren Bereich liegt, und daß man mit diesen Flotten im Hochtemperaturbereich bei !10°
bis 1400C ohne Zusatz von Alkalien oder Alkalispendern färbt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen aus Cellulose- und
Polyesterfasern nach einem zweistufigen Einbadverfahren färbt, wobei die Färbeflotte zusätzlich
Dispersionsfarbstoffe, jedoch keine Säurespender enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen aus Cellulose- und
Polyesterfasern nach einem einstufigen Einbadverfahren färbt, wobei die Färbeflotte zusätzlich
Dispersionsfarbstoffe, jedoch keine Säurespender enthält
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Färbebehandlung mit
den Reaktivfarbstoffen während 5 bis 30 Minuten durchführt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachbehandlung der
erzeugten Färbungen in Anschluß an die HT-Färbeoperation ohne Zusatz von Alkalien oder
Alkalispendern sowie ohne Zusatz von Säuren oder Säurespendern durchführt.
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