DE906927C - Verfahren zum Bedrucken bzw. Faerben von nicht aus Cellulose bestehenden Fasern mit Kuepenfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Bedrucken bzw. Faerben von nicht aus Cellulose bestehenden Fasern mit Kuepenfarbstoffen

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DE906927C
DE906927C DEH8829A DEH0008829A DE906927C DE 906927 C DE906927 C DE 906927C DE H8829 A DEH8829 A DE H8829A DE H0008829 A DEH0008829 A DE H0008829A DE 906927 C DE906927 C DE 906927C
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DE
Germany
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printing
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cellulose
thiourea dioxide
vat
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Expired
Application number
DEH8829A
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English (en)
Inventor
Pavel Krug
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Borax Europe Ltd
Original Assignee
Hardman and Holden Ltd
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bedrucken bzw. Färben von nicht aus Cellulose bestehenden Fasern mit Küpenfarbstoffen Es wurde bereits vorgeschlagen, durch alkalische Reduktion von Küpenfarbstoffen mit Thioharnstoffdioxyd und nachfolgendem Ansäuern die freie Küpensäure herzustellen. Nunmehr wurde festgestellt, daß sich bei einer Temperatur von ioo° oder darüber Küpenfarbstoffe durch Thioharnstoffdioxyd auch unter neutralen oder sauren Bedingungen reduzieren lassen. Solche Temperaturen kann man leicht in einem Behandlungsgefäß erzielen, wie es noimalerweise zum Fixieren von Leukoküpenfarbstoffen auf Textilstoffen verwendet wird, und es ist demgemäß möglich, beim Bedrucken von derartigem Material eine neutrale oder saure Reduktion von Küpenfarbstoffen mit Hilfe von Thioharnstoffdioxyd durchzuführen. Da die Küpensäuren keine Affinität zu Cellulosestoffen, wie Baumwolle, haben, kann dieses Verfahren nicht mit Erfolg zum Färben von Cellulosestoffen verwendet werden, dagegen ist es vorteilhaft anwendbar zum Färben von nicht aus Cellulose bestehenden Stoffen, wie Polyamiden, Polyterephthalaten, Vinylpolymerisaten und Proteinfasern, wie Wolle und Seide.
  • In der Beschreibung und in den Ansprüchen sollen durch die Bezeichnung »nicht aus Cellulose bestebenda nicht nur Fasern und Stoffe, die ganz aus Cellulose bestehen, ausgeschlossen werden, sondern auch jene Fasern und Gewebe, die ganz aus Cellulosederivaten, z. B. Estern oder Äthern, bestehen.
  • Gemäß der Erfindung wird auf einen nicht aus Cellulose bestehenden Stoff eine Farbzusammensetzung aufgetragen, die einen Küpenfarbstoff und Thioharnstoffdioxyd enthält, worauf die Stoffe einer Temperatur von mindestens ioo° unterworfen werden. Dadurch wird eine Reduktion des Küpenfarbstoffes unmittelbar in die saure Leukoform erzielt, die von der Faser absorbiert wird. Die Farbe kann dann durch. Oxydation in der üblichen Weise entwickelt werden, z. B. durch Seifen unter Luftzutritt oder durch Behandlung mit einem oxydierenden Mittel, z. B: einer Mischung von Natriumnitrit und verdünnter Schwefelsäure.
  • Vorteilhaft wird bei der Herstellung der Farbstoffzusammensetzung ein Quellmittel oder ein Weichmacher für die Faser mitverwendet.
  • Das Verfahren kann auch zum Drucken von Küpenfarbstoffen auf nicht aus Cellulose bestehenden Stoffen verwendet werden. In diesem Falle enthält die Druckpaste den Küpenfarbstoff, Wasser, Thioharnstoffdioxyd und ein Verdickungsmittel sowie vorteilhaft auch ein Quellmittel. Eine solche Druckpaste wird auf das Gut durch das übliche Druckverfahren aufgetragen. Dann wird das Gut getrocknet und mit gesättigtem Dampf behandelt. Während der Behandlung wird der Farbstoff von der Faser absorbiert und die Farbe bei der nachfolgenden Oxydation erzeugt.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht das Färben und Bedrucken von Wolle und Seide mit nur geringem oder gar keinem Verlust an Zerreißfestigkeit und ohne einen anderen Nachteil für die Fasern.
  • Bei Anwesenheit von Lösungsmitteln, wie Thiodiäthylenglycol, Diacetonalköhol oder Polyäthylenglycol (Molgewicht 2oo), kann man eine erhöhte Farbausbeute erzielen.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, von denen j edes im ersten Teil die Herstellung der sauren Küpe und im zweiten Teil das Färben von Material enthält.
    Beispiel i
    a) Eine Lösung wird folgendermaßen hergestellt:
    io g »Durindone Printing Blue 4 BCS« (Colour-Index
    Nr. 148,
    5 g Thioharnstoffdioxyd,
    15 g Thiodiäthylenglycol,
    4 g eines Kondensationsproduktes von Formaldehyd
    mit Naphthalindisulfonsäure,
    39 Britisch Gummi (i: i) und
    63 g Wasser
    ioo g
    ' b) Ein wollener Taftstoff, der durch, ein Trockenchlorierungsverfahren gegen Einlaufen widerstandsfähig gemacht und vor dem Färben in einem schwach alkalischen Bad in üblicher Weise gereinigt worden ist, wird mit dieser Lösung derart geklotzt, daß der wollene Stoff mehr als sein eigenes Gewicht Klotzflüssigkeit aufnimmt.
  • Der geklotzte Stoff wird dann getrocknet und 4 Minuten mit gesättigtem Dampf bei 99 bis ioo° behandelt. Nach der Behandlung wird der Stoff in kaltem Wasser gespült und darauf in der Kälte mit einer 0,5 °/o Wasserstoffsuperoxyd (2ovolumprozentig) und 0,5 °/o Ammoniak (konzentriert) enthaltenden Lösung oxydiert. Nach der Oxydation wird der wollene Stoff gut gespült und endlich mit einer o,2°/jgen Seifenlösung bei 5o° geseift. Darauf wird er heiß und kalt gespült und getrocknet. Man erhält ein tiefes Flau. mit vorzüglichen Festigkeitseigenschaften.
  • Beispiel 2 a) Eine Druckpaste von folgender Zusammensetzung wird hergestellt:
    159 »Durindone Printing Scarlet YScc-Paste (Colour-
    Index Nr. I228),
    5 g Thioharnstoffdioxyd,
    io g Thiodiäthylenglycol,
    4 g eines Kondensationsproduktes von Formaldehyd
    mit Naphthalindisulfonsäure,
    16 g Wasser und
    50 g Britisch Gummi (2. i)
    ioo g
    b) Mit Chlor behandelter Taft, wie im Beispiel i, wird mit dieser Paste bedruckt. Nach dem Bedrucken und Trocknen wird das Gewebe 4 Minuten in einem geeigneten Gefäß mit gesättigtem Dampf bei 99 bis ioo° behandelt. Dann wird es in kaltem Wasser gespült und oxydiert wie in Beispiel i.
  • Man erhält eine Tönung von leuchtendem Scharlachrot mit vorzüglichen Festigkeitseigenschaften. Beispiel 3 a) Eine Druckpaste von folgender Zusammensetzung wird hergestellt
    159 »Durindone Printing Red 3 BS«-Paste (Colour-
    Index Nr. 12i2),
    5 g Thioharnstoffdioxyd,
    159 Polyäthylenglycol (Molgewicht 200),
    49 eines Kondensationsproduktes von Formaldehyd
    mit Naphthalindisulfonsäure,
    ii g Wasser und
    5o g Britisch Gummi (2: i)
    ioo g
    b) Mit Chlor behandelter Taft, wie in den Beispielen i und 2, der derselben Vorbehandlung unterzogen ist, wird mit dieser Druckpaste bedruckt. Nach dem Bedrucken und Trocknen wird das Gewebe mit Dampi behandelt, oxydiert und geseift wie in den Beispielen i und 2.
  • Man erhält ein bläuliches Rot mit vorzüglichen Festigkeitseigenschaften.
  • Andere Farbstoffe, die ausgezeichnete Resultate bei Anwendung der gleichen Verfahren ergeben, enthalten »Durindone Printing Scarlet YS« (Colour-Index Nr. i228), »Ciba Red B« (Colour-Index Nr. i2io), »Durindone Printing Red 3 BS« (Colour-Index Nr. 1212), »Ciba Bordeau 2 RN« (Pattern-Book 2ioo A/47 der Ciba Ltd., Basel, S. 31), »Indanthrene Printing Red 3 B« (B. I. O. S. Final Report Nr. 1156, S. io, und B. I. O. S. Final Report Nr. 983, S. 6), »Indanthrene Printing Violet BBF« (British Intelligence Objectives Sub-Committee Final Report Nr. 983, S. 6 u. 33), »Durindone Printing Blue 4 BCS« (Colour-Index Nr. 1184), Andanthrene Printing Blue l)" (B. I. 0. S. Miscellaneous Report Nr. 55, S. 21, B. I. 0. S. Final Report Nr. 1156, S. 5, und F. I. A. T. Final Report Nr.97o, S. 15), vAlgol Brilliant Green BK « (B. I. 0. S. Final Report Nr. 1482, S. 12), ,",Indanthrene Printing Black TL« (B. I. O. S. Miscellaneous Report Nr. 55, S. 16, und F. 1. A. T. Final Report Nr. 97o, S. 15).
  • Ein Vorteil der Thioharnstoffdioxyd als Reduzierungsmittel enthaltenden Druckpasten ist der, daß sie lange Zeit vor und nach dem Aufbringen auf das Textilmaterial beständig sind. Demgemäß ist es möglich, die Textilmaterialien zu bedrucken und das bedruckte Gewebe nach dem Trocknen zu lagern, bevor es weiterbehandelt wird.
  • Eine andere Anwendungsmöglichkeit der Erfindung besteht darin, das Gewebe mit einer Mischung von Küpenfarbstoff, Wasser und Thioharnstoffdioxyd mit oder ohne einem Quellmittel zu klotzen. Das geklotzte Gut wird nach dem Trocknen in derselben Weise wie Drucke entwickelt. Auf diese Art ist es möglich, die Küpenfarbstoffe durch ein fortlaufendes Verfahren aufzubringen. Derart wird ein nicht aus Cellulose bestehender Stoff fortgesetzt mit einer Mischung von Farbstoff, Wasser, Thioharnstoffdioxyd und einem Quellmittel geklotzt, das Gut dann fortlaufend durch einen Bedampfer geführt, in dem es einer Temperatur von mindestens Zoo' ausgesetzt wird. Der Farbstoff wird danach reoxydiert, z. B. mittels eines heißen Seifenbades. Die Fabrikation von Thioharnstoffdioxyd ist in der USA-Patentschrift 2 15o 921 beschrieben.
  • Es ist bekannt, daß Thioharnstoffdioxyd Küpen-Farbstoffe unter alkalischen Bedingungen reduziert, aber es war bisher nicht bekannt, daß eine solche Reduktion unter neutralen oder sauren Bedingungen erfolgt. Allerdings ist festgestellt worden, daß die Reduktion unter neutralen oder sauren Bedingungen nicht gleich erfolgreich bei allen Küpenfarbstoffen ist. Es ist daher notwendig, für die Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens kleine Probeversuche mit dem Küpenfarbstoff, der gebraucht werden soll, zu machen, um zu ermitteln, ob und unter welchen Verhältnissen eine befriedigende Reduktion mittels Thioharnstoffdioxyd in Abwesenheit von freiem Alkali erfolgt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Bedrucken bzw. Färben von nicht aus Cellulose bestehenden Fasern mit Indigo-, Thioindigo- und Indolnaphthalinindigo-Küpenfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Fasern eine Farbenzusammensetzung, die einen Küpenfarbstoff und Thioharnstoffdioxyd enthält, durch Drucken, Klotzen od. dgl. aufgebracht wird, und nach dem Aufbringen die Fasern einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von mindestens 1oo° unterworfen und anschließend mit einem Oxydationsmittel behandelt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbzusammensetzung auch ein Quellmittel oder ein Weichmacher für die Fasern zugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren zur Erzeugung von farbigen Mustereffekten auf aus cellulosefreien Fasern bestehenden Geweben, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Druckpaste, die einen Küpenfarbstoff, Wasser, Thioharnstoffdioxyd und ein Verdickungsmittel enthält, auf bestimmte Flächen aufbringt, das Gewebe trocknet, das getrocknete Gewebe einer Temperatur von mindestens ioo° aussetzt und anschließend mit einem Oxydationsmittel behandelt. q. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als cellulosefreie Fasern Wolle, Seide oder Polyamidfasern verwendet werden.
DEH8829A 1951-06-17 1951-06-17 Verfahren zum Bedrucken bzw. Faerben von nicht aus Cellulose bestehenden Fasern mit Kuepenfarbstoffen Expired DE906927C (de)

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