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Verfahren zum Weiß- und $untreservieren vbn auf der Faser aus den
Komponenten entwickelbaren Azofarbstoffen unter Verwendung von xanthogenathaltigen
Reserven Aus der Patentschrift 577 702 ist ein Verfahren zum Reservieren
von auf der Faser aus den Komponenten entwickelbaren Azofarbstoffen bekannt, das
darin besteht, da,ß man auf die mit Eisfarbenkomponenten grundierte Faser Xanthogenate
aufdruckt und die so behandelte Faser mit Diazoverbindungen entwickelt. Diese Arbeitsweise
führt zu guten Ergebnissen. Immerhin verlangt sie, insbesondere dann, wenn es sich
um Weißreserven handelt, um ein sehr energisches Waschen, um ein gutes Weiß zu erhalten.
Bei der Herstellung gewisser Druckmuster, z. B. des Paranitranilinrots, ist es sogar
bisher nicht möglich gewesen, weiße Reserven zu erhalten.
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Es wurde nun gefunden, daß man durch Zusatz von Erdalkalisalzen die
Wirkung der Xanthogenatreserve wesentlich verbessern kann. Durch diesen Zusatz ist
es nunmehr möglich, brauchbare, weiße Reservemuster unter Paranitranilinrot zu erhalten.
Bei der Herstellung weißer Reserven unter Färbungen, zu deren Herstellung Arylide
der a, 3-Oxynaphthoesäure verwendet worden sind, genügt, um ein reines Weiß zu erhalten,
ein einfacher Durchgang durch eine Waschmaschine, während ohne den Erdalkalizusatz
zur Reserve 1/2 stündiges heißes Seifen erforderlich ist.
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Um zu Buntreserven zu gelangen, welche in Verbindung mit den Weißreserven
ausführbar sind, haben sich die Leukoschwefelsäureestersalze von Küpenfarbstoffen
als Reservefarbstoffe besonders wertvoll erwiesen. Man versetzt zu diesem Zweck
eine wie üblich angesetzte Leukoestersalzdruckpaste, in welcher lediglich der Gehalt
an Natriumnitrit auf das Doppelte der üblichen Menge erhöht wurde, mit Kaliumxanthogenat
und Magnesiumsulfat, bedruckt damit eine in einer geeigneten Eisfarbenkomponente
grundierte Ware. Man entwickelt sodann in einer Diazolösung einer entsprechenden
Base und führt o die Ware nach einem kurzen Luftgang durch ein warmes Bad von verdünnter
Schwefelsäure, in welchem sich die Leukoestersalze entwickeln.
Beispiel
1 Ein weißes Gewebe wird mit einer Grundierungslösung behandelt, die in io 1 Wasser
16a g 2-Oxynaphthalin, 320 g Natronlauge 22' Be und 16o g 6oo'oiges Türkischrotöl
ent-_ hält. Es wird bei möglichst niederer Temperatur getrocknet, dann eine Weißreserve
aufgedruckt, die aus 5oo g Gummiverdickung i : i. 4oo g Wasser, 5o g Kaliumxanthogenat
und 5o g Magnesiumsulfat krist. besteht. Man trocknet und entwickelt in einem Bade,
das hergestellt wurde durch Diazotieren von 140 g i Amino-4-iiitrobenzol. Abstumpfender
überschüssigen Mineralsäure nach erfolgter Diazotierung mit 300 g Natriumacetat
und Einstellen des Ganzen auf i o 1. Man erhält auf diese Weise reine weiße Muster
auf rotem Grund. Beispiel e Das weiße, gebleichte Gewebe wird mit einer Lösung grundiert,
die je Liter io g des Anilids der 2.3-Oxynaphthoesäure, 15 g Natronlauge 36- Be
und 15 g 6oo,'oiges Türkischrotöl enthält. Man trocknet auf der Hotflue und bedruckt
mit einer Druckpaste, bestehend aus 5o g Xanthogenat, 4oo g Wasser, 500 g neutraler
Stärketragantverdickung und 5o g Magnesiumsulfat je Kilogramm Druckpaste. Nach dem
Trocknen wird in einer Lösung behandelt, die im Liter 50 g eines Diazosalzes
des 4-Chlor-a-aminodiphenyläthe;rs enthält, dann entwickelt, gewaschen und geseift.
Man erhält weiße Muster auf rotem Grunde.
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Beispiel 3 Weiße. gut gebleichte Gewebe werden in einer Lösung. hergestellt
durch Lösen von 13 g Anilid der 2. 3-Oxy naphthoesäure, 15 g Natronlauge 36' Be,
15 g Türkischrotöl in
300 g heißem Wasser und Einstellen auf iooo
ccm grundiert, getrocknet und dann bedruckt mit folgender Buntreserve:
6o g Indigosol AZG (S c h u 1 t z, Farb- |
stofftabellen, 7. Auflage, Nr. 1332), |
6o g Thiodiglykol, |
6o g Harnstoff, |
2 g Soda, |
228 g Wasser, |
50 g Kaliumxanthogenat, |
50 g Magnesiumsulfat, |
400 g neutrale Stärketragantverdickung, |
9o g Natriumnitrit 1 :2, |
1000 g. |
Man trocknet nach dem Drucken und nimmt durch eine Lösung von 6o g eines Diazosalzes
des 4. - Chlor-2-aminodiplienyläthers 940 g Wasser. Nach kurzem Luftgang gebt man
in ein 6o bis 70° C warmes Bad von 20 g Schwefelsäure 66° Be, 25 g Glaubersalz,
wäscht und trocknet. Man erhält blaue Muster auf rotem Grunde. Beispiel 4 Das weiß
gebleichte Gewebe wird in folgender Lösung grundiert: i kg 1-(2', 3'-Oxynaplitlioylaming)-_,-chlorbenzol
wird mit 1,5 1 Türkischrotöl und 1,81 Natronlauge von 36' Be gut angezeigt, darauf
mit 3o 1 heißem Wasser versetzt, aufgekocht bis zur klaren Lösung, dann auf 5o°
C abgekühlt. Nach 5 Minuten wird mit kaltem Wasser auf 40 1 ergänzt, d. h. auf eine
Konzentration von 25 g je Liter gebracht.
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Man bedruckt das grundierte Gewebe mit der im Beispiel i beschriebenen
Druckpaste und entwickelt im Foulard in folgender Diazolösung: 1 kg 4 - (4'-Dlethyl)-phenoxyacetyiamino-2,
5-diäthoxy-i-aminobenzol wird mit 0,3 1 einer ioo!oigen Lösung des Hydrochlorids
des asymmetrischen Motiooleyldiäthylendiamins und 12 1 Wasser von 4o° C unter Rühren
gut angeteigt. Hierzu gibt man 0,72 1 850/0i,-,C-.Ameisensäure und kühlt
mit 4 1 Eiswasser auf Raumtemperatur ab. Hierauf gibt man unter Rühren ziemlich
rasch 0.27 kg Natriumnitrit, in 2,51 Wasser gelöst, zu und rührt weiter.
Nach 1/2 Stunde ist die Diazotierung beendigt. Man stumpft, nachdem man - auf etwa
30 1 verdünnt hat, mit i, i kg Natriumbicarbonat ab, filtriert und stellt auf 4o
1, d. h. auf eine Konzentration von 25 g je Liter.
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Nach kurzem Luftgang wäscht man in Wasser, dann in einem Bade von
5 g Salzsäure je Liter bei 8o° C, wäscht, seift kochend und erhält so weiße Muster
auf blauem Grunde.