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Verfahren zur Erzeugung unlöslicher brauner Azofarbstoffe auf der
Faser Gegenstand des Patents 884 491 ist ein Verfahren zur Herstellung unlöslicher,
wertvoller, brauner Azofarbstoffe, wobei man die Farbstoffe aus diazotiertem 4-Aminodiphenylamin
oder seinen Substitutionsprodukten und i-Acylamino-6-oxynaphthalinen auf der Faser
erzeugt. Nach diesem Verfahren ist ferner die Herstellung von Weiß- und Buntreserven
auf einem braunen Fond in einfacher kontinuierlicher Weise möglich, indem man das
Färbegut -mit Alkalisalzen von I-Acylamino-6-naphtholen imprägniert und trocknet
und zur Erzeugung von Weißreserven nicht flüchtige saure Mittel, für Buntreserven
neben nicht flüchtigen sauren Mitteln in saurem Medium kuppelnde Diazoverbindungen
aufdruckt, trocknet und anschließend den Fond mit diazotierten 4-Aminodiphenylaminen
entwickelt. Zur Erzeugung von Buntreserven kann man auch anstatt der Diazoverbindungen
auf die naphtholierte und getrocknete Ware Leukoestersalze von Küpenfarbstoffen
unter Zusatz von Ammonsalzen nicht flüchtiger Säuren, Natriumchlorat und vanadinsaurem
Ammon aufdrucken und nach Dämpfen den Farbstoff mit diazotierten 4-Aminodiphenylaminen
auf der Faser entwickeln. Ferner ist es möglich, die mit Alkalisalzen von I-Acylamino-6-naphtholen
imprägnierte, getrocknete Ware mit Leukoestersalzen unter Zusatz von
Sulfiten
und Bleichromat zu bedrucken und mit diazotierten 4-Aminodiphenylaminen und anschließender
Behandlung mit heißen Säuren zu entwickeln.
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Bei Weiterverfolgung des Erfindungsgedankens wurde nun gefunden, daß
man ebenfalls zu wertvollen braunen Farbstoffen der Eisfarbenreihe gelangt, wenn
man an Stelle der am Stickstoff acylierten i-Amino-6-oxynaphthaline die am Stickstoff
acylierten 2-Amino-7-oxynaphthaline verwendet und die Entwicklung nach dem Patent
884 491 mit 4-Aminodiphenylaminen auf der Faser vornimmt. Die nach dem vorliegenden
Verfahren hergestellten Färbungen besitzen dieselben guten Eigenschaften in bezug
auf Wasch- und Lichtechtheit, wie die nach dem Hauptpatent erzeugten und sind den
bekannten braunen substantiven Farbstoffen in ihren Eigenschaften überlegen. Da
die 2-Amino-7-oxynaphthaline ein deutliches Ziehvermögen auf vegetabilischer Faser
besitzen, ist es möglich, die Färbungen sowohl durch Aufklotzen der Grundierung
aus konzentrierten Bädern und Zwischentrocknung zu erzeugen, als auch durch Aufziehenlassen
der Grundierung aus verdünnten Bädern.
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Das Verfahren eignet sich ebenfalls zur Erzeugung von Weiß- und Buntreserven
unter einem braunen Fond und kann in der gleichen Art, wie dies im Hauptpatent beschrieben
wurde, ausgeübt werden.
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Die bei dem Verfahren. als Azokomponenten benötigten 2-Acylamino-7-oxynaphthaline
werden nach bekannten Methoden, beispielsweise durch Kondensation von Säurechloriden
mit 2, 7-Aminonaphthol hergestellt und sind farblose bis schwach gefärbte Verbindungen,
die in verdünnter wäßriger Natronlauge löslich sind.
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Unter den Säureresten sind die der ein- und mehrbasischen aliphatischen,
araliphatischen und aromatischen Carbonsäuren sowie deren Substitutionsprodukte
zu verstehen.
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Beispiel i Baumwollstoff wird auf dem Foulard imprägniert mit einer
Lösung, enthaltend je-:eine Flotte i5 g N-Phenyl-N'-(7"-Oxy)naphthyl-2"-harnstoff,
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5o°/oiges Ricinusölsulfonsaures Natrium; 3o ccm Natronlauge 38° B6 und
anschließend in einer Hotflue getrocknet.
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Die getrocknete Ware wird bedruckt mit den folzenden Druckpasten:
a) 300 g schwefelsaure Tonerde i : i |
Zoo g Wasser |
500 g neutr. Stärke-Tragant-Verdickung |
i kg |
b) 6o g eines auf 2o °/o der Ausgangsaminoverbin- |
dung eingestellten handelsüblichen Präpa- |
rates aus 2-Chlor-5-trifluormethylphenyl- |
i-diazoniumchlorid-Chlorzinkdoppelsalz |
9o g lauwarmem Wasser, versetzt mit |
5oo g neutr. Stärke-Tragant-Verdickung |
150 g schwefelsaure Tonerde i : z und |
Zoo g Wasser |
i kg |
c) 65 g eines auf 2o °/a Ausgangsverbindung ein- |
gestellten handelsüblichen Präparates aus |
2, 5-DimethOxy-4-nitrilo-phenyl- |
i-diazoniumchlorid-Chlorzinkdoppelsalz |
85 g lauwarmem Wasser, versetzt mit |
500 g neutr. Stärke-Tragant-Verdickung |
150 g schwefelsaure Tonerde i : i und |
Zoo g Wasser |
i kg |
Die bedruckte und getrocknete Ware wird mit einer Diazolösung imprägniert, welche
18 g Diphenylamin-4-diazoniumchlorid, 2o g Chromacetat grün auf iooo ccm kaltes
Wasser enthält.
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Nach einem Luftgang passiert man durch heißes Wasser, anschließend
durch eine Lösung von io g Natriumbisulfit je Liter 30° warmen Wassers, spült gründlich
und seift kochend, spült und trocknet.
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Man erhält auf braunem Grunde a) eine Weißreserve, b) eine Goldorangereserve,
c) eine Rotreserve. Verwendet man an Stelle von 18 g Diphenylamin-4-diazoniumchlorid
20 g 4'-Methoxy-diphenylamindiazoniumchlorid, so erhält man ähnliche Brauntöne.
Verwendet man Diphenylamin-4, 4'-bis-diazoniumchlorid, so erhält man dunkle violettstichige
Brauntöne.
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Beispiel 2 Baumwollstoff wird auf dem Foulard imprägniert mit einer
Lösung enthaltend je Liter 15g Hexamethylen-di(N'-(7"-Oxy)naphthyl-2")-harnstoff,
3o g 5o°/oiges, Ricinusölsulfonsaures Natrium, und 30 ccm Natronlauge 38°
B6 und anschließend in der Hotflue getrocknet.
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Man bedruckt mit einer Druckpaste, enthaltend 40 g des Leukoschw#-felsäureesters
von Di-Methoxydibenzanthron von der Formel
gelöst mit |
30 g Diglykol und |
145 g heißem Wasser, eingerührt in |
5oo g Stärke-Tragant-Verdickung |
8o g Kaliumsulfit |
15 g Rhodanammon |
i2o g Chromgelb-Teig (Bleichromat) |
io g Ammoniak |
6o g Wasser |
i kg |
Man trocknet, imprägniert mit einer Lösung; ent= haltend 20 g 4'-Methoxy-diphenylamin-4-diazoniumchlorid,
2o g Chromacetat, grün, in zooo ccm Wasser und passiert nach kurzem Luftgang etwa
2o Sekunden einen Dämpfkasten, anschließend ein Bad mit 3o ccm Schwefelsäure (96°/oig)
im Liter Wasser bei 65 bis 7o°; spült gründlich, seift kochend und erhält auf rötlichbraunem
Grunde ein grünes Muster.
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Weitere erfindungsgemäße Kombinationen zur Herstellung brauner Töne,
die gegebenenfalls bunt reserviert sein können, sind in folgender Übersicht zusammengestellt
Azokomponente |
H O -@ ``? \- R Diazokomponente Farbton |
I I |
R = |
- N H - C O ' O C2 H5 4-Amin o-4'-methoxy-diphenylamin
braun |
-- N H - C O - C O - N H - 4-Ainino-diphenylamin braun |
Cl -\@- C 0 - N H - 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin braun |
- N H - C O - N H N H C O - N H - 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin
braun |
- N H - O C - j - C O - N H - 4-Amino-4'-methyl-diphenylamin
braun |
- N H - C O - N H - (C H2) 6 - N H - C O - N H - 4-Amino-3-methoxydiphenylamin
braun |
- N H - O C - (CH,),- C O N H - 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin
braun |
N H - C O - N H - 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin braun |
- N H C O - N H - 4-Amino-3-äthoxydiphenylamin braun |
- N H - C 0 - N H - 4-Aminodiphenylamin braun |
` @`@`-- C O - N H - 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin braun |
I |
/N\ |
CO CO |
4-Amino-4'-methoxydiphenylamin braun |
%y |
i |
l N - 4-Amino-3'-methyldiphenylan:in braun |
\ C O |
O C -CO |
- N <, \@ \'-, N - 4-Amino-4'-methyldiphenylamin
braun |
`O C @@--CO/ |
0C -CO |
N #OC @@\- C 0 N 4-Amino-4'-chlordiphenylamin braun |