CH657331A5 - Kuppelbare umlauf-drahtseilbahn zur foerderung von material, wie schuettgut. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine kuppelbare Umlauf-Drahtseilbahn zur Förderung von Material, wie Schüttgut, gemäss dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
Kuppelbare Umlauf-Drahtseilbahnen sind seit langem bekannt. Sie werden nach dem Einseil- oder nach dem Zweiseil-System ausgeführt. Das Zweiseil-System wird, an bisherigen Massstäben gemessen, für mittlere und höhere Förderleistungen verwendet. Bei dem Zweiseil-System dient ein Tragseil den Wagen als Fahrbahn. Ein Zugseil bewegt die Wagen von der Beladestation zu einer Entladestation und zurück. Bei grossen Förderwegen wird eine Unterteilung in mehrere Zugseilabschnitte vorgenommen. In diesem Zusammenhang wird auf die folgenden beiden Artikel verwiesen:
Zeitschrift «Fördern und Heben», 1966, S. 649-653, «Die Stellung der Material-Drahtseilbahnen unter den modernen Fördermitteln» und Zeitschrift «Materials Handling News», 1979, Sept., S. 43-47, «Transportation of Limestone by means of Aerial Ropeway from the quarry to a cernent Plant in the Republic of China/Taiwan».
Das Charakteristikum der kuppelbaren Umlauf-Drahtseil-bahn besteht darin, dass das Zugseil - bei dem Einseil-System Förderseil genannt - ständig umläuft. Die Wagen sind in den Stationen frei von dem Zugseil. Sie können also zwecks Beladung oder Entladung beliebig angehalten und zwecks Revisionen oder Reparaturen von den Hauptschienensträngen -in den Stationen dienen den Wagen Schienen als Fahrbahn -auf Reparatur- oder Abstellgleise gefahren werden. Bei der Ausfahrt aus einer Station kuppeln sich die Wagen selbsttätig an das Zugseil an und lösen sich ebenso bei der Einfahrt in eine Station von dem Zugseil.
Bei den herkömmlichen kuppelbaren Umlauf-Drahtseil-bahnen besteht der Wagen aus einem Laufwerk, womit er in den Stationen auf Schienen und beim Zweiseil-System auf der Strecke auch auf dem Tragseil fährt, dem Kuppelapparat, der häufig mit dem Laufwerk eine Einheit bildet und die Verbindung zwischen Wagen und Zugseil herstellt, einem Gehänge, das mit einem Bolzen am Laufwerk befestigt ist und einem Kübel am unteren Ende des Gehänges.
Mit den bekannten Konstruktionen der kuppelbaren Umlauf-Drahtseilbahnen wurden bisher Förderleistungen von maximal 650 t/h erreicht. Höhere Förderleistungen, wie sie in zunehmendem Masse gefordert werden, stossen auf Schwierigkeiten. Einerseits sind dem zeitlichen Wagenabstand Grenzen gesetzt. Andererseits würden grössere Nutzlasten in den Wagen zu Seildimensionen, vor allem zu Seilgewichten führen, die nicht mehr praktikabel sind. Bei Drahtseilbahnen mit Förderleistungen ab etwa 400 t/h sind die Tragseile bereits so schwer, dass geländebedingt der Transport und die Montage auf Schwierigkeiten stossen, die nur noch unter grösstem Zeit-, Kosten- und Kraftaufwand zu bewältigen sind. Die Zugseile sind in ihren Dimensionen aus ähnlichen Gründen wie die Tragseile begrenzt, was zu wirtschaftlich und technisch unvertretbar kurzen Zugseilabschnitten führt.
Verschiedene Lösungen wurden zur Leistungssteigerung von Materialseilbahnen vorgeschlagen:
Die DE-PS 21 50 938 «Seilschwebe-Umlaufbahn zur im wesentlichen kontinuierlichen Beladung, Förderung und Entladung von Fördergut, wie Schüttgut od. dgl.», die eine Synthese zwischen Seilbahn und Stetigförderer vorsieht, konnte sich in der Praxis einerseits mit Hinblick auf die komplexe Problematik, andererseits die rauhen Betriebsbedingungen nicht bewähren, die eine eher empirische und einfache Lösung erforderlich machen. Auch eine Lösung nach der DE-PS 858 706 geht in diese Richtung. Beide sind jedoch ohne praktische Bedeutung für den Seilbahnbau geblieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kuppelbare Umlauf-Drahtseilbahn der eingangs gekennzeichneten Gattung so auszugestalten, dass - bei einer relativ leichteren Bauweise - eine wesentlich höhere Förderleistung erreicht wird, beispielsweise bei 2500 t/h. Ferner soll während des Fördervorgangs, für die Fördergefässe auf den Tragseilen, eine konstant vertikale Position gewährleistet sein, um hierbei eine relativ optimale Füllung der Fördergefässe vorzusehen, die im Zusammenhang mit der höheren Förderleistung uner-lässlich ist. Hierbei müssen die folgenden günstigen Eigenschaften der herkömmlichen Zweiseil-Umlaufbahn erhalten bleiben:
1. Förderung von Gütern, wie Schüttgut, über grosse Entfernungen,
2. Einsatzmöglichkeit in schwierigem, gebirgigem Gelände, woraus grosse Fahrbahnneigungen resultieren,
3. möglichst problemlose Transport- und Montagebedingungen in jeder Art von Gelände zu schaffen durch entsprechende Ausbildung der Bauteile, besonders durch Vermeidung schwerer, voluminöser Trag- und Zugseile,
4. leichte Fahrzeuge (Fördergefässe) bzw. geringe Totlasten,
5. möglichst grosse Sektionslängen zugunsten niedriger Investitions- und Betriebskosten,
6. Verteilung der Wagenlast unabhängig von der Fahrbahnneigung und der Füllung der Fördergefässe gleichmässig
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auf alle Laufräder,
7. Angriffspunkt des Zugmittels (Zugseil/Zugseile) derart, dass gleiche Belastungen der Laufräder des Fördergefässes bei allen Betriebszuständen weitgehend gegeben sind,
8. freipendelnde Fördergefässe, die eine vollständige Ausnutzung des Fördergefässvolumens unabhängig vom Grad der Fahrbahnneigung erlauben,
9. Entlademöglichkeit der Fördergefässe auf freier Strecke,
10. Lage des Zugmittels derart, dass dessen Verschmutzung, beispielsweise durch etwa über den Rand des Fördergefässes fallendes Fördergut, vermieden wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des ersten Anspruches gelöst.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Paare der Wippen in Horizontalgelenken um ihre waagerechte Achse schwenkbar sind.
Zweckmässigerweise sind mittels einer oder mehrerer Kuppelvorrichtungen pro Zugseil die Fördergefässe lösbar mit den Zugseilen verbindbar angeordnet.
Zudem können die Paare der Tragseile zu ihren Verankerungsvorrichtungen und/oder Spannvorrichtungen an den Stationsein- und -auslaufen über zugeordnete Ablenkschuhe schräg nach unten in Richtung der Längsachse geführt sein.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Umlauf-Drahtseilbahn in der Gesamtansicht, in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Abschnitt der Tragseile mit Fördergefäss im Detail, ebenfalls in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 hierzu eine Seitenansicht der Fördergefässe mit deren Verlagerung,
Fig. 4 das Fördergefäss in der Seitenansicht im Detail, Fig. 5 eine Vorderansicht zu Fig. 2 bzw. Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Ebene A-A der Fig. 4, Fig. 7 einen Schnitt durch die Ebene B-B der Fig. 4, Fig. 8 eine Draufsicht auf das Fördergefäss mit den Tragseilen (zu Fig. 2),
Fig. 9 eine Beladestation in Seitenansicht,
Fig. 10 eine Draufsicht zu Fig. 9,
Fig. 11 eine Entladestation in Seitenansicht, und Fig. 12 eine Draufsicht zu Fig. 11.
Die kuppelbare Umlauf-Drahtseilbahn zur Förderung von Material, wie Schüttgut, weist als Fahrbahn bzw. Fahrbahnen beidseitig der Fördergefässe 1 je ein oder mehrere Tragseile 2 auf, wobei eine Auflösung der Seile in mehrere Einheiten und ein horizontaler Umlauf der als einzelne Fördereinheiten ausgebildeten Fördergefässe vorgesehen ist.
Die Fördergefässe 1 sind gehängefrei ausgebildet, sie weisen zu beiden Seiten senkrecht in Vertikalgelenken 8 drehbar gelagerte an einer Quertraverse 7 beidseitig bzw. paarweise angeordnete Wippen 5 und Laufräder 4 auf.
Das Fördergefäss 1 ist an der Quertraverse 7 mit beidseitig oberhalb des Schwerpunktes und mittig angeordneten Bolzen 11 gelenkig gelagert, wodurch das freipendelnde Fördergefäss 1 mit seiner oberen Öffnung sowohl bei horizontaler Bewegungsbahn als auch bei in Fahrtrichtung geneigter Fahrbahn in konstant horizontaler Grundstellung vorgesehen ist.
Die Paare der Wippen 5 sind über die Gelenke 6 und 8 um waagerechte und senkrechte Achsen schwenkbar ausgebildet.
Beidseitig der Fördergefässe 1 ist jeweils ein oder sind mehrere Zugseile 3 angeordnet, wobei mittels einer oder mehrerer Kuppelvorrichtungen 9 pro Zugseil 3 die Fördergefässe 1 lösbar mit den Zugseilen 3 verbindbar vorgesehen sind.
Beiderseitig des Fördergefässes paarweise angeordnete Wippen und Laufräder setzen ebenso wie gehängefreie Fördergefässe konstruktiv bedingt die Anordnung der Tragseile beiderseits des Fördergefässes voraus.
Vertikalgelenke 8, Quertraverse 7 und Wippen 5 sowie die gelenkige Lagerung der Fördergefässe 1 mittels Bolzen 11 in den Quertraversen 7 bezwecken eine Verteilung der Wagenlast unabhängig von Fahrbahnneigung und Füllung gleich-mässig auf alle Laufräder 4. Die Angriffspunkte der Zugseile 3 sind im wesentlichen auf gleicher Höhe mit den Bolzen 11 angeordnet, woraus sich ebenfalls eine weitgehend gleiche Belastung der Laufräder 4 bei allen Betriebszuständen ergibt.
Gelenkig, z.B. in Bolzen 11, gelagerte, freipendelnde Fördergefässe erlauben Befahren beliebiger Fahrbahnneigungen.
Die Anordnung der Zugseile beiderseits der Fördergefässe ist zur Vermeidung von einseitiger Zugwirkung auf die Fördergefässe vorgesehen.
Gegenüber der mittigen Anordnung des Zugseiles bzw. der Zugseile bestehen folgende Vorteile:
Vermeidung von Rahmen od. dgl. um das Fördergefäss herum zur Befestigung der Kuppelvorrichtungen,
die Entlademöglichkeit der Fördergefässe auf der Strecke bleibt erhalten,
die Verschmutzung des Zugmittels durch herabfallendes Fördergut wird vermieden, Vereinfachung der Konstruktion mit Lagerung der Kuppelvorrichtungen 9 in Höhe der Bolzen 11.
Die Tragseile 2 sind zu ihren Verankerungsvorrichtungen 12 und/oder Spannvorrichtungen 13 an den Stationsein- und -auslaufen über zugeordnete Ablenkschuhe 14 schräg nach unten und in Richtung der Längsachse ausgestaltet.
Die Zugseile 3, die im wesentlichen in axialer bzw. Fahrtrichtung angeordnet sind, werden in den beiden Endabschnitten der Bahn an beliebiger Stelle nach unten zu den Antrieben 15 und/oder Spannvorrichtungen 16 abgeleitet. Die in den Endabschnitten, beispielsweise in Stationen ortsfest gelagerten Schienen 17 dienen als Fahrbahn für die Fördergefässe 1, sie sind in Fahrtrichtung bzw. als gerade Verlängerung der Tragseile ausgebildet.
In den Endabschnitten der Bahn sind als Umlenkabschnitte Wendeschlaufen 18 bzw. Drehscheiben bzw. Schiebebühnen 19 zum Umleiten der Fördergefässe 1 in die Gegenrichtung angeordnet und Be- bzw. Entladebunker 10 vorgesehen.
Der technische Effekt der erfindungsgemässen Bahn besteht einerseits darin, dass die schweren und voluminösen Trag- und Zugseile vermieden werden, andererseits darin,
dass im weiteren durch Entfallen der Gehänge auch eine Auflösung der relativ schweren Fördergefässe bewirkt wird.
Die gehängefreie Ausführung der Fördergefässe gemäss dieser Erfindung bringt folgende Vorteile gegenüber der herkömmlichen Konstruktion:
1. kompakte gewichts- und kostensparende Bauweise der Fördergefässe, die sich in gleicher Weise günstig auf die anderen Bauteile der Seilbahn auswirkt,
2. die Wagen können nicht quer zur Fahrtrichtung pendeln, was bewirkt:
- geringer Abstand zwischen den Tragseilen der bela-denen und der leeren Wagen, dadurch kompakte Stützenköpfe sowie schmale Stationsbauwerke, beides mit gewichts-und kostengünstiger Wirkung,
- wesentlich höhere Fahrgeschwindigkeit, dadurch geringere Wagenzahl, geringere Streckenlast, geringere Zugseilbeanspruchung bzw. grössere Länge der Zugseilabschnitte (bisher mussten die quer zur Fahrtrichtung pendelnden und in eine Station einfahrenden Fördergefässe durch Führungen in eine lotrechte Stellung gebracht und in dieser Stellung stabilisiert werden. Die dabei unvermeidbaren Stösse von Förderge-fässen an die Führungen führten zur Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit).
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3. Die Unterstützungen der als Fahrbahn der Fördergefässe verwendeten Schienen in den Stationen können bei der erfindungsgemässen gehängefreien Ausführung der Fördergefässe direkt senkrecht nach unten erfolgen, wodurch die Stationsgebäude oberhalb des Stationsfussbodens nicht mehr durch Schienen und auf diesen verkehrende Wagen belastet werden und somit eine weitere Gewichts- und Kostenersparnis möglich ist.
Unter diesen Vorzeichen lassen sich relativ problemlos Förderleistungen erreichen, die ein vielfaches derjenigen s betragen, die mit herkömmlichen Material-Seilbahnen überhaupt vorgesehen sein konnten.
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4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Kuppelbare Umlauf-Drahtseilbahn zur Förderung von Material, wie Schüttgut, mit als einzelne Fördereinheiten ausgebildeten gehängefreien Fördergefässen, diesen zugeordneten Zugseilen, parallel in Förderrichtung beiderseits der För-dergefässe als Fahrbahn angeordneten Tragseilen sowie diesen in den beiden Endbereichen zugeordneten Umlenkabschnitten, dadurch gekennzeichnet, dass beiderseits der För-dergefässe (1) jeweils mindestens eines der Zugseile (3) angeordnet ist, wobei eine vorgegebene Aufteilung der Trag- und Zugseile in mehrere Sektionen vorgesehen ist, dass die För-dergefässe (1) beidseitig senkrecht in Vertikalgelenken (8) drehbar oberhalb ihres Schwerpunktes gelagert und in ihrer vertikalen Mittelebene liegende Bolzen (11) aufweisen, an denen Traversen (7) schwenkbar gelagert sind, und dass auf jeder der in parallel zur Förderrichtung verlaufenden Ebenen liegenden Traversen (7) mit Laufrädern (4) versehene Wippen (5) schwenkbar gelagert sind.
2. Drahtseilbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippen (5) in Horizontalgelenken (6) um ihre waagrechte Achse schwenkbar sind.
3. Drahtseilbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer oder mehrerer Kuppelvorrichtungen (9) pro Zugseil (3) die Fördergefässe (1) lösbar mit den Zugseilen (3) verbindbar angeordnet sind.
4. Drahtseilbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit Be- und Entladestation, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragseile (2) zu ihren Verankerungsvorrichtungen (12) und/ oder Spannvorrichtungen (13) über den Stationsein- und -auslaufen über zugeordnete Ablenkschuhe (14) schräg nach unten und in Richtung der Längsachse geführt sind.
5. Drahtseilbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugseile (3) im wesentlichen in Förderrichtung angeordnet sind und dass sie in den Endabschnitten der Bahn nach unten zu den Antrieben (15) und/oder Spannvorrichtung (16) abgelenkt sind, wobei die in den Endabschnitten vorgesehenen Schienen (17) als Fahrbahn für die Fördergefässe (1) dienen und dass die Schienen (17) in Förderrichtung bzw. als gerade Verlängerung der Tragseile (2) ausgebildet sind.
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