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Uber Ketten, Riemen, Seile od. dgl. Zugübertragungsorgane gleichzeitig
zweiseitig angetriebene Einrichtungen, insbesondere Becherwerke und Kettenbahnen
Die Erfindung bezieht sich auf über Ketten, Riemen, Seile od. dgl. Zugübertragungsorgane
gleichzeitig zweiseitig angetriebene Einrichtungen, insbesondere Becherwerke und
Kettenbahnen.
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Bei Becherwerken ist man schon dazu übergegangen, die das eigentliche
Becherwerk angreifende Triebachse gleichzeitig zweiseitig über Ketten, Riemen, Seile
od. dgl. anzutreiben. Da diese Becherwerke trotz bester Montage Schwankungen und
Verkantungen unterliegen, häufig auf nachgiebigem Boden arbeiten müssen, so daß
sie infolge auftretender Bodensenkungen solchen Schwankungen und Verkantungen in
ihrem konstruktiven Aufbau erst recht und sogar in verstärktem Maße unterworfen
sind, ist es nicht zu vermeiden, daß die beiden Zugübertragungsorgane nicht mehr
gleichmäßig angreifen, so daß das eine dieser beiden Organe gegenüber
dem
anderen stärker belastet war, unter Umständen sogar die Gesamtlast allein übernehmen
mußte, was häufig zu schweren Schäden führte. Um diesem Mangel wenigstens in etwas
Rechnung zu tragen, hatte man den konstruktiven Aufbau des Becherwerkes so getroffen,
daß jedes der beiden Zu-übertragungsorgane für sich allein in der Lage war, die
auftretenden Kräfte zu überwinden, was aber wiederum die Stärkerhaltung aller übrigen
Teile des Becherwerkes und des Antriebs bedingte. Bei Kettenbahnen mit doppelseitigem
Kettenangriff ergaben sich die gleichen Notwendigkeiten, da auch hier häufig das
eine der beiden Zu-übertragungsorgane durch die gesamte Last in Anspruch genommen
wurde, so daß jedes Zugübertraguligsorgan und dessen Angriffsmittel so stark sein
mußten, daß sie je für sich den auftretenden Kräften standhielten.
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Um diesen aufgezeigten Mängeln abzuhelfen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
zwischen dem Hauptantrieb und den Antriebsmitteln für die Zugübertragungsorgane
ein geeignetes Ausgleichsgetriebe, z. B. ein Ausgleichsschneckengetriebe, einzuschalten.
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Dieser Vorschlag hat sehr erhebliche Vorteile im Gefolge. Nicht nur,
daß infolge der gleichmäßigen Lagerbelastung bedeutend leichtere und kleinere La,-er
verwendbar werden, können auch leichtere Antriebs- und schwächere Zugübertragungsorgane
gewählt werden, was alles zu einer sehr erheblichen Materialersparnis führt. Auch
ist das bisher häufig auftretende Verwinden der Kettensternwelle bei Becherwerken
ausgeschaltet, während die früher häufig auftretenden Brüche und die dadurch sich
ergebenden Gefahren und Nachteile nun nicht mehr zu befürchten sind. Bei Ketterbahnen
ergibt sich neben den zuvor geschilderten Vorteilen vor allem in den Kurven ein
gleichmäßiger Zug der Förderwagen, was zu einer erheblichen Schonung des Materials
führt.
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Da gerade bei Becherwerken und Kettenbahnen wegen der auftretenden
Schwankungen und Verkantungen mit erheblichen Differenzen gerechnet werden muß,
die zwischen den zweiseitigen Antrieben dieser Einrichtungen auftreten, wird bei
Wahl eines mit Schnecken arbeitenden Ausgleichsgetriebes vorgeschlagen, die Lagerverschiebung
der Schneckenwelle und die Breite der Schnecken diesen auftretenden Differenzen
entsprechend anzupassen.
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Um zu erhebliche, zwischen den zweiseitigen Antrieben der Einrichtung
auftretende Differenzen und die damit immerhin verbundenen Gefahren und Nachteile
rechtzeitig zu erkennen und auch auszuschalten, so daß ihnen noch früh genug abgeholfen
werden kann, wird weiterhin vorgeschlagen, das Ausb l# gleichsgetriebe mit Mitteln
auszurüsten, die diese gefährlich werdenden Differenzen rechtzeitig zum Erkennen
bringen und begrenzen, was bei einem Ausgleichsschneckengetriebe dadurch geschehen
kann' daß man die verschiebbare Schneckenwelle mit einem eine Alarmeinrichtung oder
einen Ausschalter in Tätigkeit setzenden Anschlag od. dgl. zusammenwirken läßt,
wobei man mit einem Anschlag die eine und mit einem anderen Anschlag die andere
Verschieberichtung der Schneckenwelle oder mit nur einem Anschlag durch entsprechende
Ausbildung eines der beiden Enden der Schneckenwelle deren beidseitige Verschiebungen
längenmäßig bestimmen lassen kann, was alles zu einer günstigen Festlegung des Wirkungsbereichs
des Ausgleichsschneckengetriebes führt.
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Um trotz Ausfall eines der beiden Zugül)ertragungsorgane, sei es z.
B. durch Bruch desselben, den Betrieb der hier in Rede stehenden Einrichtungen,
wenn auch nur mit halber Belastung, weiter fortzusetzen, soll eine Überbrückung
des bereits in Tätigkeit getretenen Ausschalters vorgesehen sein. Um für
diesen Fall das Ausgleichsschlieckengetriebe geeignet zu machen, ist mindestens
eins der Schneckenwellenlager zusätzlich mit einem beidseits wirkenden Drucklager
ausgerüstet, weiche Lager in einer Gleitbüchse eingeordnet sind, deren Hinundherbewegung
durch am Getriebegehäuse vorgesehene Anschläge begrenzt ist und die durch Anlage
gegen einen dieser Anschläge das Drucklager in Wirkung bringt.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen
veranschaulicht. Es zeigen Abb. i und 2 die Anwendung der Erfindung bei einem Becherwerk,
und zwar gemäß Abb. i in Seitenansicht und gemäß Abb. 2 in Draufsicht, wobei in
letzterer Abbildung nur das Getriebe gezeigt ist, ,##,bb. 3 die Anwendung
der Erfindung auf eine Kettenbahn, Abb. 4 und 5 im Vertikal- bzw. Horizontalschnitt
ein Ausgleichsschneckengetriebe zur Veranschaulichung der neuen Merkmale.
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Die in den Abb. i und 2 veranschaulichte, über Ketten, Riemen, Seile
od. dgl. gleichzeitig zweiseitig angetriebene E, inrichtung stellt ein Be#Iierwerk
2 dar, während die in Abb. 3 gleichermaßen angetriebene Einrichtung einen
Kurventeil einer Kettenbahn 3 veranschaulicht.
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Bei beiden Einrichtungen ist zwischen dein Hauptantrieb 4, z. B. einem
Elektromotor, voll
dem in Abb. i nur die Antriebsachse 5 gezeigt ist,
und den Antriebsmitteln, z. B. Kettenräder 6, für die Zugübertragungsorgane,
z. 13.
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etten i, ein geeignete--, Ausgleichsgetriebe 7,
z. B.
ein Ausgleichsschneckengetriebe, eiligeschaltet.
Die Zugübertragungsorgane
i umlaufen im Fall der Abb. i und 2, die auf der Triebwelle 8 des
eigentlichen Becherwerkes 9
beiderseits dieser Welle fest aufsitzenden Triebräder,
z. B. Kettenräder io, während im Fall der Abb. 3 die Zugübertragungsorgane
i zweiseitig bei i i und 12 an den Förderwagen 13 angreifen.
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Bevor auf die durch das Ausgleichsgetriebe 7
auf die dargestellten
Einrichtungen ausgeübte Wirkung näher eingegangen werden kann, ist es erforderlich,
die Wirkungsweise des Ausgl'eichsgetriebes zu schildern, was an Hand des in den
Abb. 4 und 5 veranschaulichten Ausgleichsschneckengetriebes geschehen soll.
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Das Ausgleichsschneckengetriebe besteht aus der Schneckenwelle 14,
die z. B. von einem Motor bei 15 angetrieben wird. Auf der Schneckenwelle 14 sitzen
zwei Schnecken 16 und 17, die zueinander gegenläufiges Gewinde haben und die mit
den Schneckenrädern 18 und ig zusammenarbeiten, welche Räder gegenläufige Bewegung
zueinander ausführen. Auf der Drehachse 2o des Schneckenrades ig sitzt ein Zahnrad
21 fest auf, welches mit einem zweiten Zahnrad22 zusammenarbeitet, welches neben
dem anderen Schneckenrad 18 jedoch auf einer besonderen Welle 2,3 gelagert
ist, die die eine Abtriebsachse für das eine Zugiibertragungsorgan i ist, während
die Drehachse 24, die das Schneckenrad 18 trägt, die andere Abtriebsachse für das
andere Zugübertragungsorgan i ist. Die Schneckenräder 18 und ig und die Zahnräder
21 und 22 sind von gleicher Größenanordnung, und es haben infolge des vorgesehenen
Umkehrgetriebes das Schneckenrad 18 und das Zahnrad 2:2 und damit die Abtriebsachsen
23 und :24 gleiche Drehrichtung. Auf den Abtriebsachsen 23
und 2,4
sitzen die Antriebsmittel für die Zug-Übertragungsorgane, z. B. die Kettenräder
6.
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Die Schneckenwelle 14, die nach dem gewählten Beispiel unterhalb der
Schneckenräder 18 und ig gelagert ist, ihre Lagerung aber auch oberhalb der Schneckenräder
haben kann, ist bei 25 und 2-6 hin und her verschiebbar gelagert,
was zur Folge hat, daß beim Nachlassen des ziehenden Strangs des einen Zug übertragungsorgans
eine Verschiebung der Schneckenwellle 14 und damit der Schnecken 16 und 17 zu den
Schneckenrädern 18 und ig eintritt, bis der ziehende Strang beider Zugübertra Igungsorgane
wieder der gleiche ist. So wird es erreicht, daß die zwischen den zweiseitigen Antrieben
der Einrichtungen auftretenden Differenzen zwischen den ziehenden Strängen der Zugübertragungsorgane
immer wieder ausgeglichen werden.
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Die bei den hier in Rede stehenden Einrichtungen auftretenden verhältnismäßig
starken Schwankungen und Verkantungen 1 sind nun ' die Ursache, daß
die zwischen den Zugübertragungs.organen entstehenden Differenzen häufig sich immer
wieder ein und derselben Seite zuneigen. Um diesen Differenzen weitgehendst Rechnung
zu tragen ' ist dafür gesorgt, daß die Lagerverschiebung der Schneckenwelle
14 bei 25 und 26 und die Breite der Schnecken 16 und 17 dementsprechend
weitgehend groß gehalten sind, um den Wirkungsbereich des Ausgleichsschneckengetriebes
nicht zu sehr zu begrenzen.
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Um fernerhin diesen Wirkungsbereich zu bestimmen bzw. in seinen Grenzen
zu erkennen und auch z. B. im Fall des Reißens eines der beiden Zugäbertragungsorgane
den dadurch hervorgerufenen Gefahren und Nachteilen zu begegnen, sind Mittel vorgesehen,
die allem diesem Rechnung tragen. Dazu ist nach dem gewählten Beispiel das eine
der beiden Enden der Schneckenwelle 14 mit einer Auflaufkurve 27 ausgerüstet,
die mit einem Anschlag 28 derart zusammenarbeitet, daß bei einer übermäßigen
Verschiebung der Schneckenwelle 14 in der einen oder anderen Richtung durch das
dabei eintretende Auflaufen des Anschlages 28 auf die einer- bzw. anderseitige
I Kurve 27 eine Alarmeinrichtung ausgelöst oder ein Ausschalter betätigt
wird, der den gesamten Antrieb stillsetzt.
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Will man trotz Reißens einer der beiden Zugübertragungsorgane den
Betrieb der Einrichtungen, sei es auch nur mit halber Belastung, fortsetzen, so
kann dieses nach Überbrückung des bereits in Tätigkeit getretenen Ausschalters geschehen.
Um für diesen Fall das Ausgleichsschneckengetriebe geeignet zu machen, ist mindestens
eins der Schneckenwellenlager zusätzlich mit einem beidseits wirkenden Drucklager:29
ausgerüstet. Dieses Drucklager:29 ist, ebenso wie das Lager30 der Schneckenwelle
14, in eine Gleitbüchse 31
eingeordnet, deren Hinundherbewegung durch am Getriebegehäuse
vorgesehene Anschläge 3:2
begrenzt ist. Dadurch, daß die Gleitbüchse
31
gegen den linken oder rechten dieser Anschläge 32 zur Anlage kommt,
wird das Drucklager 29 nach der einen oder anderen Seite in Wirkung gebracht. Vorteilhaft
ist, auch das andere Lager der Schneckenwelle 14 in einer hin und her gleitenden
Hülse 31 einzuordnen und das Hinundhergleiten dieser Büchsie ebenfalls durch am
Getriebegehäuse vorgesehene Anschläge 32 entsprechend zu begrenzen,
da hierdurch eine gute Lastverteilung erreicht wird.
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Das Schneckengetriebe 1,4, 16, 17, 18, ig und das den beiden abgetriebenen
Achsen 23, 24 gleiche Drehrichtung gebende Umkehrgetriebe :21, 2:2, sind
gemeinsam in einem Gehäuse untergebracht, was zu einer bedeutsamen Raumersparnis
führt und dieses Gerät verhältnismäßig klein hält, so daß dessen Einordnung
zu
den hier in Rede stehenden Einrichtungen wesentlich erleichtert ist.
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Wie insbesondere aus dem in Abb. 3 veranschaulichten Bild eines
Kurvenstücks einer Kettenbahn augenscheinlich in Erscheinung tritt, ist es mit Hilfe
des Ausgleichsgetriebes 7
möglich geworden, den Förderwagen 13 beidseitig
gleichmäßig durch die Gleiskurve hindurclizu7iehen, was zweifellos zu einer erheblichen
Herabminderung des Materialverschleißes bei Rad und Schiene führt, andererseits
aber auch die Kurvenform schont.