CH654815A5 - Verfahren zum spleissen von garn an einer spulmaschine, und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Spleissen von Garn an einer Spulmaschine, insbesondere mittels einer Fluid-Garnspleiss-Vorrichtung, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Zur Ausführung von Spieissoperationen in textilen Spulmaschinen werden üblicherweise Vorrichtungen zur Herstellung von Fischer- oder Weberknoten sowie druckfluidbetriebene Vorrichtungen verwendet. Die Spieissvorrichtungen sind jeweils auf einen Garndurchlaufpfad in einer Spulmaschine ausgerichtet. Das während eines normalen Umspulvorganges behandelte Garn wird dabei von einer Garnlieferspule abgezogen, unter ständiger Überwachung durch eine Garnprüfeinrichtung an der Garnspleissvorrichtung vorbeigeführt, und mittels einer angetriebenen Friktionswalze zu einem Garnwickel aufgewunden. Wenn während des Umspulvorganges ein Garnbruch, ein Schlaffwerden des Garnes oder eine andere Unregelmässigkeit durch die Garnprüfeinrichtung festgestellt wird, liefert letztere ein Ausgangssignal, das im Falle eines Garnbruches sofort einen Spieissvorgang einleitet, oder bei blossem Schlaffwerden des Garnes vorerst einen Befehl zum Ausschneiden des schlaffen Garnabschnittes abgibt und hierauf einen Garnspleissvorgang veranlasst.
Wenn bei dem oben erwähnten Spieissvorgang nach dem Stoppen des Umspulens aufgrund des Garnüberwachungssignals und nach dem Rückwärtsdrehen des Garnwickels die beiden Garnenden durch Saugarme angesogen und der Spleissvorrich-tungzugeführt werden, führt diese alsdann den Spieissvorgang aus, um den normalen Betriebszustand beim Umwickeln des Garnes wieder herzustellen. Indessen kommt es je nach dem Wickelstatus des Garnes auf dem Wickel gelegentlich vor, dass das Garnende nicht angesaugt werden kann, oder dass mehrere Garnenden gleichzeitig angesogen und ausgetragen werden. Dieser unerwünschte Zustand kann beim Umwickeln jederzeit auftreten, handle es sich nun um einen natürlichen Garnbruch oder um einen durch Garnschneiden hervorgerufenen Garnunterbruch.
Wie in den Fig. la und lb gezeigt, wird bei Auftreten einer Garnschlaffstelle das Garn Y durch eine in der Nähe der Detektoreinrichtung f angeordnete Schneidvorrichtung C aufgetrennt. Weil beim normalen Umspulvorgang das Garn Y stets unter einer angemessenen Vorspannung steht, so entfällt diese beim Schneidvorgang durch die Vorrichtung C plötzlich, und das dem Wickel P zulaufende Ende schiesst unter Bildung eines Kringels S' gegen den Wickel. Dabei kann sich nach Fig. la der Kringel seitwärts am Wickel, oder nach Fig. lb auf der Peripherie des Wickels verfangen. Der gleiche Vorgang kann auch bei einem natürlichen Garnbruch auftreten, so dass beim Stillsetzen des Wickels P eine Garnendenverwicklung vorliegt.
Wenn sich bei einem solchen Garnendenzustand der (nicht gezeigte) Saugarm am Wickel P vorbeibewegt, besteht eine reelle Chance, dass er gleichzeitig zwei oder mehr Garnenden ansaugt. Um dies zu vermeiden ist es notwendig zu prüfen, ob der Saugarm nur ein einziges Garnende vom Wickel P abhebt oder nicht, bevor ein zweiter Saugarm in Bewegung gesetzt wird. Diese Prüfung kann entweder durch die bereits erwähnte Detektoreinrichtung f, oder durch eine separate Prüfeinrichtung erfolgen, welche die Überwachung unabhängig ausübt. Wenn vom Wickel P ein einziges Garnende erfasst worden ist, so wird das zweite Garnende von der Spulenseite her durch den zweiten Saugarm erfasst und der Spieissvorgang vollzogen.
Werden jedoch zwei oder mehr Garnenden erfasst, wird die Schneidoperation wiederholt und dann ein normaler Spleissvor-gang eingeleitet.
Weil durch eine solche Schneidoperation mittels der Schneidvorrichtung C das Garnende auf der Wickelseite freigeschnitten wird, resultiert daraus eine Fehlspleissung. Nur wenn nach wiederholten, z. B. 2 bis 3 Fehlspleissungen ein einziges wickelseitiges Garnende erfasst worden ist, kann ein Spieissvorgang
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ausgeführt werden, der zur Wiederherstellung des normalen Umspulvorganges geeignet ist.
Bei einer Garnspleissvorrichtung des Fluid-Typs wird das Garnende oft auch dann in die Spieisszone eingesogen und die Spieissoperation ausgeführt, wenn keine Verbindung mehr mit dem Garn auf dem Wickel P besteht. Wenn beispielsweise zwei Garnenden nach den Fig. la und lb im gegabelten Zustand angesaugt werden, erfolgt das Spleissen nach Fig. 2a. Auch wenn das Garn nach der Detektierung einer Schlaffstelle oder einer anderen Unregelmässigkeit aufgeschnitten wird, kann ein Spieissvorgang an einer Stelle erfolgen, die nicht mit dem Garnende identisch ist, wie mit Fig. 2b gezeigt wird. Die Wiederingangsetzung des Umspulvorganges erfolgt dann mit einem abstehenden Garnende YE.
Es ergibt sich, dass die obenerwähnten Mängel mit einer Vorrichtung vermieden werden können, bei der nach Ausführung eines Schneidvorganges infolge Ansprechens der Garnde-tektiereinrichtung der Spieissvorgang nicht unmittelbar anschliessend ausgeführt wird. Eine solche Vorrichtung ist indessen kompliziert, und weil die Häufigkeit eines solchen Garnunterbruches nicht sehr gross ist, lohnt sich ein hoher Aufwand nicht.
Die erfindungsgemässe Aufgabe besteht somit darin, die sofortige Wiederaufnahme des Umspulvorganges zu unterdrük-ken, wenn ein abnormaler Spieissvorgang stattgefunden hat, d. h. wenn zwei Garnenden gabelförmig miteinander verbunden werden, oder wenn das eine Garnende von der Spleissstelle absteht.
Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe ergibt sich verfahrensmässig aus der Kennzeichnung des Patentanspruchs 1. Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch den Patentanspruch 5 definiert. Ausführungsformen davon ergeben sich aus den jeweils nachgeordneten abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung besteht zusammengefasst darin, dass beim Ansaugen eines unregelmässigen wickelseitigen Garnendes bei der Einleitung eines Spieissvorganges durch ein Signal der Garn-detektiervorrichtung, das Garn zwangsläufig ein zweites Mal geschnitten wird, und zwar aufgrund eines zeitverzögerten zweiten Garnschneidesignals, das von einer separaten Vorrichtung ausserhalb der Garndetektiervorrichtung geliefert wird. Anschliessend wird dann der eigentliche Spieissvorgang durchgeführt, bei dem eine einwandfreie Garnendenverbindung stattfinden kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. In der Zeichnung zeigt bzw. zeigen:
Fig. la, lb Darstellungen unerwünschter Garnendenkonfigurationen am Garnwickel,
Fig. 2a, 2b Darstellungen von Garnverbindungen bei unrichtiger Garnendenzuführung an die Spleissstelle,
Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Garnspulmaschine in Seitenansicht,
Fig. 4 eine Garnspleissvorrichtung in Seitenansicht, Fig. 5 und 6 Grundrissdarstellungen von Garnspleissvorrich-tungen,
Fig. 7a, 7b Darstellungen des Ansaugens von «abnormalen» (Mehrfach-)Garnenden von der Wickelseite,
Fig. 8 ein Zeit-Ablaufdiagramm eines Garnspleissvorganges, Fig. 9 ein elektrisches Steuerschema für den Spieissvorgang, Fig. 10 eine vergrösserte Darstellung eines Teils der Garnspleissvorrichtung,
Fig. 11 das Spleisselement im Grundriss,
Fig. 12 das Spleisselement im Seitenriss,
Fig. 13 einen Teil des Spleisselementes in grösserem Massstab. Fig. 14 das Garn in gespleisstem Zustand.
In der Garnspulmaschine nach Fig. 3 bezeichnet 1 eine Rahmenkonstruktion, in welcher eine Stützwelle 2 und eine Saug-Sammelleitung 3 angeordnet sind. Auf der Stützwelle 2 ist eine
Spuleinheit 4 schwenkbar aufgesetzt. Beim Betrieb der Spuleinheit 4 liegt diese auch an der Saugleitung 3 an und ist mit dieser verbunden.
Die Saugleitung 3 ist so mit einem (nicht gezeigten) Gebläse s verbunden, dass in dieser stets eine Saugströmung herrscht.
In der Spuleinheit 4 verläuft das Umspulen von Garn von der bei 5 schwenkbar gelagerten Spule B auf den Wickel P wie folgt. Garn Y1 läuft von der Spule B über ein Führungsglied 6 und eine Garnbremse 7, welche dem Garn eine angemessene Spannung io verleiht. Hierauf passiert das Garn Y1 eine Detektiervorrichtung 8, welche das Schneiden des Garnes veranlasst, wenn eine Unregelmässigkeit auftritt, welche einen angemessenen Bereich überschreitet, wie z. B. Schlaffwerden. Das Garn läuft alsdann von der Detektiervorrichtung 8 auf den Wickel P, welcher von 15 einer Wickeltrommel 9 angetrieben wird.
Wenn die Detektiereinrichtung 8 eine Schlaffstelle oder dergleichen im Garn feststellt, wird eine in der Nähe der Detektiervorrichtung 8 angeordnete Schneidvorrichtung betätigt, um das zulaufende Garn Y1 und den Umwickelvorgang zu stoppen. 20 Gleichzeitig wird ein erster geführter Saugarm 10 betätigt, um das packungsseitige Garn YP der Garnspleissvorrichtung 12 zuzuführen, welche sich an einer Stelle ausserhalb des normalen Durchlaufpfades des Garnes Y1 befindet. Ebenso wird ein zweiter geführter Saugarm 11 in Bewegung gesetzt, um das 25 wickelseitige Garn YP der Garnspleissvorrichtung 12 zuzuführen. Nachdem der Spieissvorgang in der Vorrichtung 12 abgeschlossen ist, wird der Umwickelvorgang wieder aufgenommen.
Der erste und der zweite Saugarm 10,11 sind mit der Saugleitung 3 verbunden. Das Druckfluid für die Spieissvorrichtung 12, 30 z.B. Druckluft, strömt von einer Druckluft-Sammelleitung 13 über eine weitere Leitung 14 einer Spieissbox 15 zu.
Der Aufbau der Garnspleissvorrichtung 12 ist in den Figuren 4 bis 6 detailliert gezeigt. Während des normalen Umspulvorganges läuft das von der Spule B abgezogene Garn Y durch die 35 Detektiervorrichtung 8, durch ein stationäres Führungselement 16 seitlich der Vorrichtung 8 und drehbare Führungsglieder 17 und 18 hindurch, und schliesslich über die Spieissvorrichtung 12 hinweg zum Wickel P.
Die Spieissvorrichtung 12 besteht im Prinzip aus einem zentral 40 angeordneten Spleisselement 101, einem sich gabelförmig beidseits über das Spleisselement 101 erstreckendes Klemmglied 102, Garnsteuerdüsen 103 und 104 beidseits des gabelförmigen Teils des Klemmgliedes 102, einem elementseitig vor dem Klemmglied 102 liegenden Garnsuchhebel 105, ausserhalb der Garnsteuerdü-45 sen 103,104 angeordneten Schneidvorrichtungen 106,107, und Garntrageinrichtungen 108,109, die den Schneidvorrichtungen vor- bzw. nachgeschaltet sind und das bezügliche Garn YB auf der Seite der Spule B bzw. auf der Seite des Wickels P tragen. Beim Spieissvorgang bewegen sich gemäss Fig. 3 die Saugarme 10 so und 11 drehend über der Spieissvorrichtung und überschneiden sich dabei. Sie halten die spulen- und die wickelseitigen Garne YB und YP fest und laufen bis zur Aussenseite der Spieissvorrichtung 12, wo sie anhalten.
Die beiden Saugarme 10 und 11 werden nicht gleichzeitig, 55 sondern zeitlich gegeneinander verzögert betätigt. Vorzugsweise wird zuerst das wickelseitige Garn YP erfasst und durch den ersten Saugarm 10 seitlich an die Spieissvorrichtung 12 und die Detektiervorrichtung 8 gebracht und in eine Führungsnute 19 gelegt, nachdem es an Schrägflächen 16a, 17a und 18a der 60 stationären und der drehbaren Führungselemente 16,17 und 18 vorbeigeführt worden ist. Die sich zwischen den Schrägflächen 16a und 17a befindliche Detektiervorrichtung 8 mit einem Detektorabschnitt 8a, der auf der gleichen Seite wie die Führungsnute 19 angeordnet ist, prüft, ob das Garn YP vorhanden ist oder nicht 65 vorhanden ist, und ob fehlerhafterweise zwei oder mehr Garne YP durch den Saugarm 10 angesaugt worden sind, wie dies in den Figuren 7a und 7b gezeigt ist. Nach dieser Überprüfung werden die drehbaren Führungselemente 17 und 18 durch (nicht
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gezeigte) Steuernocken im Gegenuhrzeigersinn um einen Zapfen 22 als Drehpunkt verschwenkt. Das Garn YP wird dabei von der Detektiervorrichtung 8 weggezogen und in Fangnuten 17c und 18c der drehbaren Führungselemente 17 und 18 festgehalten.
Praktisch gleichzeitig mit der Drehbewegung der Führungs- 5 glieder 17 und 18 wird mittels (nicht gezeigten) Steuernocken ein Drehhebel 20 der Garntrageinrichtung 109 auf der Seite des Wickels P in Gegenzeigerrichtung in eine mit zweipunktiertem Strich gezeigte Stellung 20-1 geschwenkt, und im Anschlag an einem Stützblock 21 festgehalten. Damit befindet sich das Garn io YP an einer Hakenstelle 20a des Hebels 20 und gleitet längs einer Führungsfläche 20b weg von der Stelle 20a. Das Garn YP wird dann am Anschlagpunkt des Hebels 20 am Stützblock 21 festgeklemmt.
Das spulenseitige Garn YB wird vom zweiten Saugarm 11 15 angesaugt. Er bewegt sich dann entgegen der Schwenkrichtung des ersten Saugarmes 10 gegen die Aussenseite der Garnspleissvorrichtung 12 und hält dort an. Praktisch gleichzeitig mit dem Ende der Schwenkbewegung des zweiten Saugarmes 11 wird durch (nicht gezeigte) Steuernocken eine Stützplatte 23 der 20 Garntrageinrichtung 108 auf der Spulenseite in der gleichen Richtung wie der Hebel 20 entlang einer Führungsplatte 24 bewegt, wobei das Garn an der Stützplatte 23 hängenbleibt. Die Stützplatte 23 wird durch Anschlagen an einen Stützblock 25 gestoppt und dort festgehalten. Das Garn YB wird dabei zwischen dem Block 25 und der Stützplatte 23 festgehalten.
Zu diesem Zeitpunkt hängt das Garn YB, nachdem es durch die drehbaren Führungselemente 17 und 18 in die Stellungen 17-1 und 18-1 gemäss Fig. 6 gebracht worden ist, an hakenartigen Stellen 17a und 18b in der Nähe der Aussenenden der Führungs- 30 elemente 17 und 18. Die Überprüfung durch die Detektiervorrichtung 8 erfolgt nach Abschluss des Anknüpfvorganges.
Wenn das spulenseitige (B) Garn YB und das wickelseitige (P) Garn YP durch die bezügliche Garntrageinrichtung 108,109 gestützt sind, wird der Garnsuchhebel 105 verschwenkt, um die 35 Garne YB und YP gleichzeitig gegen das Spleisselement 101 zu führen. Die Garne YP und YB werden dabei in bezügliche Nuten 26a und 27a von Gabelführungen 26 und 27 eingelegt, die sich ausserhalb der bezüglichen Garnschneidevorrichtung 106 bzw. 107 befinden, und in eine Spleissausnehmung des Spleisselemen- 40 tes 101 eingeführt, die später beschrieben wird.
Der Garnsuchhebel 105 führt die Garne YP und YB mittels Hebeln 30,31 in die Nuten 26a und 27a ein. Die Hebel 30,31 sind durch eine vor- und rückwärtsbewegbare Stange 28 im Uhrzei- 45 gersinn schwenkbar, und über einen Drehzapfen 29 miteinander verbunden und gelagert. Der Schwenkbereich des Garnsuchhebels 105 ist für die Festlegung der Spleissungslänge verantwortlich. Der Bewegungsbereich des Hebels 105 ist durch Anschlagen gegen einen Stopper 32 mit einem V-förmigen Abschnitt einstell- 50 bar, welcher zwischen der Gabelführung 26 und der Garntrageinrichtung 8 angeordnet ist. Somit ist der Bewegungsbereich des Garnsuchhebels 105 durch Verstellen des Stoppers 32 einstellbar.
Nun werden die Schneidvorrichtungen 106 und 107 durch nicht gezeigte Steuernocken betätigt, um die Garne YP und YB zu beschneiden. Die Längen der auf den Garntrageinrichtungen 108 und 109 liegenden Garne YP und YB sind damit festgelegt.
Jede Garnschneidvorrichtung 108 und 109 besitzt Schermesser; eine bewegliche Klinge 35 ist um einen Drehzapfen 33 60 schwenkbar und kreuzt dabei eine stationäre Klinge 34, um die Scheroperation auszuführen.
Die bewegbare Klinge 35 ist so gestaltet, dass sie durch einen Gabelhebel 37 antreibbar ist, welcher um einen Drehzapfen 38 verschwenkbar ist und dessen eines Ende über eine durch (nicht fi5 gezeigte) Nocken auf- und abwärts bewegbare Stange 36 in hin-und hergehende Bewegung versetzt wird. Das genannte eine Ende des Gabelhebels 37 besitzt einen Gabelausschnitt 37a, in
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den ein Stützzapfen 39 am Antriebsende der Klinge 35 gleitbar eingreift und dadurch die Bewegung der Klinge veranlasst.
Wenn der erste Saugarm 10 zwei oder mehr Garne gemäss den Figuren 7a und 7b ansaugt, oder wenn die Detektiervorrichtung 8 eine Schlaffstelle oder eine andere Unregelmässigkeit im Garn feststellt, wird ein Schneidelement 8b betätigt, welches in der Detektiervorrichtung 8 eingebaut ist, um das Garn zu zerschneiden.
Auch wenn die oben erwähnte Schneidoperation durchgeführt worden ist, wird der vorbeschriebene Spieissvorgang durchgeführt. Das spulenseitige (B) Garn YB wird wie bei einem normalen Spieissvorgang durch die Schneidvorrichtung 107 beschnitten, und die Garnlänge wird durch die Trageinrichtung 108 festgelegt. Indessen besitzt das wickelseitige (P) Garn YP ein freies Ende, so dass das Garn YP nicht durch die Schneidvorrichtung beschnitten wird. Wird es trotzdem beschnitten, so stimmt die Garnlänge gegenüber der Trageinrichtung 109 nicht genau. Es ist ersichtlich, dass auch bei Durchführung des Anknüpfvorganges durch das nachfolgend beschriebene Spleisselement 101 das unerwünschte Phänomen nach Fig. 2a oder 2b auftreten kann.
Selbstverständlich tritt das unerwünschte Phänomen auch bei einem natürlichen Garnbruch auf. Wenn das Erstellen des Wickels P mit solchen abnormalen Anknüpfungen erfolgt, ist der Wickel schadhaft. Wenn solche Wickel nicht als defekt aussortiert werden, wird der nachfolgende Wirk- oder Webvorgang nachträglich beeinflusst.
Um das Umspulen auf Wickel mit solchen abnormalen Spleiss-stellen zu vermeiden, wird das Garn unmittelbar vor Wiederaufnahme des Wickelvorgangs nochmals geschnitten, die Garne YP und YB werden durch den ersten und den zweiten Saugarm 10,11 angesaugt und der Spieissvorgang wiederholt. Wenn auch dann wieder eine Unregelmässigkeit im Detektorabschnitt 8 festgestellt wird, werden die beschriebenen Vorgänge nochmals ausgeführt und so lange wiederholt, bis ein normaler Spieissvorgang stattgefunden hat. Im schlimmsten Fall, beispielsweise bei Verwicklung des Garnes auf dem Wickel P oder aus anderen Gründen, kann es unmöglich sein, dass der Saugarm 10 ein Garnende aufnehmen kann. Wenn somit ein normaler Spieissvorgang auch nach mehreren Versuchen nicht stattfinden kann, wird der Fehler durch ein Stopsignal oder dergleichen angezeigt.
Es soll nun das Zeitablauf-Diagramm eines Spieissvorganges nach Fig. 8 und ein elektrisches Steuerschema für den Spleissvor-gang nach Fig. 9 beschrieben werden. Wenn ein Startknopf für den Anlauf des Umspulvorganges gedrückt wird, wird ein Sole-noid SO zur Betätigung einer (nicht gezeigten) Ein-Umgangs-Kupplung erregt. Durch die Kupplung werden verschiedene Steuernocken betätigt, wodurch die Garnansaugeoperation (Zone d) und die Spieissvorgänge (Zone e) der Saugarme 10 und 11 zwischen den Punkten M und N gemäss Fig. 8 (II) eingeleitet werden. Unmittelbar nach dem Spieissvorgang betätigt einer der Steuernocken einen Mikroschalter MS, um einen Kontakt A eines Relais RA5 und einen weiteren (nicht gezeigten) Kontakt in einem Relais MC zu schliessen, wodurch die Wickeltrommel 9 gestartet und der Umspulvorgang auf den Wickel P aufgenommen wird.
Im wesentlichen gleichzeitig mit der Einleitung des oben erwähnten Umspulvorganges gelangt das Garn Y in die Detektiervorrichtung 8 und durchläuft diese. Bei diesem Garndurchlauf werden die Kontakte in einem Garnfühler EFW geschlossen. Sobald der Mikroschalter MS geöffnet wird, schliesst sich der Kontakt A im Relais RA5, während ein Kontakt B im Relais RA5 infolge Selbsthaltung offen bleibt.
Wenn während des Umspul vorganges auf der Wickelseite (P) ein Schlaffwerden oder dergleichen durch die Detektiervorrichtung 8 im Garn Y festgestellt wird, wird das Garn im Punkt a der Fig. 8 (I) durch das Schneidelement 8b in der Detektiervorrichtung 8 geschnitten. Bei dieser Garndurchschneidung öffnen sich
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die Kontakte im Garnfühler EFW und auch der Kontakt A im Relais R A5 öffnet sich. Der Kontakt B im Relais RA5 wird geschlossen, wodurch das Solenoid SO erregt und ein normaler Spieissvorgang eingeleitet wird.
Wenn bei diesem Spieissvorgang der erste Saugarm 10 aufgrund eines Signals aus der Detektiervorrichtung 8 das Garn YP auf der Wickelseite (P) ansaugt, um es der Detektiervorrichtung 8 zuzuführen, und in dieser bei Beginn der Saugarmbewegung zwei oder mehr Garnstränge, ein Schlaffwerden des Garnes oder eine andere Unregelmässigkeit festgestellt wird, wird das Schneidelement 8b veranlasst, am Punkt b in Fig. 8 (III) eine weitere Schneidoperation durchzuführen.
Wenn das Garn während eines Spieissvorganges geschnitten wird, sind Kontakte der Relais RA7 und RA9 geschlossen, um einen Zeitschalter DR zu betätigen. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit schliesst sich ein Kontakt (DR) des Zeitschalters DR und ein Kontakt eines Relais RA8 öffnet sich. Gleichzeitig schliesst ein Kontakt eines Relais RA4, um ein Garn-Spleissen-Signal zu liefern. Das erzwungene Schneiden des Garnes durch das Schneidelement 8b unmittelbar nach dem Start der Wickeltrommel 9 erfolgt sofort nach Schluss des Spieissvorganges.
Das sofortige Schliessen des Kontaktes des Relais RA7 erfolgt nur, wenn das Schneidelement 8b betätigt ist. Zur gleichen Zeit schliesst ein Kontakt eines Relais RA6, der durch Selbsthaltung geschlossen bleibt, auch wenn sich der Kontakt des Relais RA7 öffnet.
Wenden wir uns nochmals der Fig. 8 zu. Wenn anlässlich eines normalen Spieissvorganges die Detektiervorrichtung 8 ein Schlaffwerden oder dergleichen feststellt, wird das Garn am Punkt a gemäss Fig. 8 (I) geschnitten. Nach dem Schneiden des Garnes wird zwischen den Punkten M und N gemäss Fig. 8 (II) ein Anknüpfvorgang mit einer Anzahl Einzeloperationen durchgeführt, wie Ansaugen der Garnenden vom Wickel P und der Spule B durch den ersten und den zweiten Saugarm 10 und 11 (Zone d), Spleissen (Zone e) und Starten der Wickeltrommel 9 (Zone f), wodurch auch der Umspulvorgang wieder eingeleitet wird.
Wenn das Garnende auf der Seite des Wickels P durch den Saugarm 10 angesaugt wird und die Detektorvorrichtung dabei das Vorhandensein von zwei oder mehr Garnsträngen, eine Schlaffstelle oder andere Unregelmässigkeiten ausserhalb des Toleranzbereiches feststellt, wird das in der Detektiervorrichtung vorhandene Schneidelement 8b erneut betätigt, um das Garn an der Stelle b in Fig. 8 (III) zu schneiden.
Auch wenn diese Schneidoperation durchgeführt ist, wird der Spieissvorgang zwischen den Punkten M und N in Fig. 8 (II) fortgesetzt. Nachdem letzterer nach Durchlaufen der Zonen d und è abgeschlossen ist, wird die Wickeltrommel 9 (Zone f) gestartet und damit die Fortsetzung des Umspulvorganges eingeleitet.
Wenn der Garnschneidvorgang an der Stelle d gemäss Fig. 8 (III) während des Spieissvorganges erfolgt, treten fehlerhafte Spleissungen gemäss den Figuren 2a und 2b auf. Somit ist an der Stelle c gemäss Fig. 8 (III) in zeitlichem Abstand g-h gemäss Fig. 8 (IV) ein weiterer Garnschnitt notwendig, wobei der zeitliche Abstand durch einen Zeitschalter DR festgelegt ist. Dieser ist so eingestellt, dass der Garnschnitt an der genannten Stelle bei c unmittelbar nach dem Start der Wickeltrommel 9 erfolgt.
Wenn der beschriebene Garnschnitt an der Stelle c ausgeführt ist, wird wieder ein normaler Spieissvorgang eingeleitet und das Überspulen auf den Wickel P gestartet.
Beim oben beschriebenen Spieissvorgang wird gemäss Fig. 10 das Garn YP auf der Wickelseite und das Garn YB auf der
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Spulenseite durch die Schneidvorrichtungen 106 und 107 geschnitten. Die Garnlängen sind durch die Garntrageinrichtungen 108 und 109 festgelegt, und der Garnsuchhebel 105 wird bezüglich einer Ausgangsstellung hin und her geschwenkt. Die s Garnenden YP-1 und YB-1 werden etwa gleichzeitig durch die Steuerdüsen 103 und 104 angesaugt und deren äusserste Bereiche so ausgefächert, dass eine stabile Spleissung sichergestellt ist.
Dann wird der Garnsuchhebel 105 verschwenkt, um die Garnenden YP-1 und YB-1 mittels der Steuerdüsen 103 und 104 wie nachbeschrieben in die Spleissausnehmung des Spieisselementes 101 einzuführen. Gleichzeitig werden die Garnenden durch das Klemmglied 102 festgeklemmt und die sich überlappenden Garnenden YP-1 und YB-1 werden der Wirkung des Druckfluids zwecks Ausführung des Spleissvorganges ausgesetzt. Bei diesem Vorgang wird im Klemmglied 102, wie in Fig. 6 dargestellt, eine Klemmplatte 43 benützt, die am Schwenkhebel 42 befestigt ist. Der Schwenkhebel 42 ist an einem ortsfesten Drehzapfen 41 gelagert und mittels einer nockengesteuerten Stange 40 in hin-und hergehende Bewegung versetzbar.
20 Die Klemmwirkung der Klemmplatte 43 verhindert abnormales Aufdrehen des Garnes durch Ballonbildung an den Garnenden YP-1 und YB-1 unter der Wirkung des Druckfluids während des Spleissvorganges und auch zur Festlegung der Stellung der 25 beiden Garnenden. Der Spieissvorgang kann dank den Klemmplatten 43 in definierter Weise erfolgen.
Das Spleisselement 101 ist in den Figuren 11 und 12 dargestellt. Das im wesentlichen bezüglich der Spieissvorrichtung 12 zentral angeordnete Spleisselement 101 sitzt auf einem Träger 44. Eine 30 Spleissausnehmung 45 von zylindrischer Gestalt ist etwas zentral im Spleisselement 101 angeordnet und über einen tangential gerichteten Einführungsschlitz für das Garn Y von aussen zugänglich. Eine ebenfalls tangential zur Spleissausnehmung 45 gerichtete Strahldüse 47 führt der Ausnehmung über die ein-35 gangs erwähnte Zuleitung 14 Druckfluid zu.
Auf beiden Seiten des Spieisselementes 101 sind durch Abstandshalter 48,49 distanzierte Ballon-Steuerplatten 50,51 angeordnet. Die Steuerplatten 50,51 decken etwa die Hälfte der Querschnittsfläche der Spleissausnehmung 45 ab, um die Ballon-40 bildung während des Knüpfvorganges unter Kontrolle zu halten.
Stationäre Stiften 52,53, die sich beidseits der Steuerplatten 50,51 erstrecken, sind als Hilfsmittel für die Stabilisierung der Garnposition gestaltet, wenn sich die Klemmplatte 43 des Klemmgliedes 102 zwecks Festhalten des Garnes bewegt.
45 In Fig. 13 ist gezeigt, wie sich die aufgedrehten Garnenden YP-1 und YB-1 in der Spleissausnehmung 45 gegenseitig überlappen und durch das Klemmglied 102 festgehalten sind. In dieser Stellung sind die genannten Garnenden der Wirkung eines Druckfluides A aus der Strahldüse 47 unterworfen, wobei eine so Garnverbindung gemäss Fig. 14 hergestellt wird. Obschoninder vorstehenden Beschreibung ein Verfahren zur Ausführung eines Spleissvorganges unter Anwendung eines Druckfluids beschrieben ist, kann die Erfindung auch in Verbindung mit einem mechanischen Spieissverfahren verwendet werden, insbesondere 55 mit einem Verfahren zur Herstellung von Fischer- oder Weberknoten.
Weiter ist beim beschriebenen Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass ein Signal der Garnlaufüberwachungsvorrichtung an diverse Schaltungsabschnitte abgegeben wird, um die erforderli-60 chen Kontrollfunktionen auszuführen. Indessen kann bei der vorliegenden Erfindung die Garnlaufüberwachungsvorrichtung auch ein Anpassmittel enthalten, das die bezüglichen Funktionen selbst ausführt bzw. steuert.
M
4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Spleissen von Garn an einer Spülmaschine, in welcher ein von einer Spule (B) über ein Führungsmittel (6) und eine Garnbremse (7) abgezogenes Garn (Yl) über eine Detektiervorrichtung (8,8a) zur Ermittlung und Entfernung von Garnunregelmässigkeiten geführt, und anschliessend zu einem Wickel (P) aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
- ein erster garnführender Saugarm (10) ein Garnende ( YP) von der Seite des Wickels (P) über die Detektiervorrichtung (8) auf die eine Seite einer ausserhalb des normalen Garndurchlaufpfades angeordneten Garnspleissvorrichtung (12) führt; dass
- ein zweiter garnführender Saugarm (11) ein Garnende (YB) von der Seite der Spule (B) auf die andere Seite der genannten Garnspleissvorrichtung (12) führt; dass
- dann, wenn der erste Saugarm (10) ein unregelmässiges wickelseitiges Garnende ( YP) ansaugt und dieses Ende der Detektiervorrichtung (8) zuführt, oder wenn letztere während eines Spieissvorganges eine Schlaffstelle oder andere Unregelmässigkeiten im Garn feststellt, die ausserhalb einer Toleranzgrenze liegen, ein mit der Detektiervorrichtung (8) verbundenes Schneidelement (8b) das Garn aufgrund eines Signals der Detektiervorrichtung (8) durchschneidet, und dass
- das Garn unmittelbar nach Ausführung des genannten Spieissvorganges aufgrund eines von ausserhalb der Detektiervorrichtung (8) über einen Zeitverzögerungsschalter (DR) gelieferten Signals zwangsläufig ein weiteres Mal geschnitten wird.
2. Verfahrennach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitverzögerungsschalter (DR) so eingestellt ist, dass der zwangsläufige weitere Schnitt des Garnes unmittelbar nach dem Starten der Antriebstrommel (9) des Wickels (P) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung des Garnendes (YP) durch den ersten Saugarm (10) an die Detektiervorrichtung (8) die Schritte des Schwenkens und Bewegens des Garnes (YP) längs Schrägflächen eines stationären und eines schwenkbaren Führungsgliedes, und des Festhaltens in Führungsnuten des schwenkbaren Führungsgliedes, zwischen welchen die Detektiervorrichtung (8) angeordnet ist, umfasst.
4. Verfahrennach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spieissvorgang durch Anlegen einer Druckfluidströmung an aufgedrehte und sich überlappende Garnenden ausgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen ersten Saugarm (10) zum Ansaugen eines Garnendes (YP) auf der Wickelseite, einen zweiten Saugarm (11) zum Ansaugen eines Garnendes (YB) auf der Spulen-Seite, eine Garnspleissvorrichtung (12), eine Detektiervorrichtung (8) mit einem Schneidelement (8b), ein auf der einen Seite der Detektiervorrichtung (8) angeordnetes stationäres Führungselement (16), auf beiden Seiten der Detektiervorrichtung (8) angeordnete drehbare Führungselemente (17,18) und elektrische Mittel für die Ausführung des Spieissvorganges und der Schneidoperationen, wobei jeder der Saugarme (10,11) gegen jeweils eine Seite der Garnspleissvorrichtung (12) schwenk- und bewegbar ist, welche ferner eine im wesentlichen zentral in einem Spleisselement (101) angeordnete Spleissaus-nehmung (45) und ein das Spleisselement (101) gabelförmig umgreifendes Klemmelement (102) aufweist, das sich auf beiden Seiten des Spleisselementes (101) erstreckt, und weiterhin auf beiden Seiten des Klemmelementes (102) angeordnete Garnsteuerdüsen (103,104), ein dem Klemmelement (102) und dem Spleisselement (101) frontal gegenüberliegender Garnsuchhebel (105), auf der Aussenseite der Garnsteuerdüsen (103,104) angeordnete Schneideinrichtungen (106,107) und ausserhalb diesen angeordnete Garntrageeinrichtungen (108,109) zur Stützung des von der Spule (B) ankommenden bzw. zum Wickel (P) ablaufenden Garnes vorhanden sind.
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